Ausgabe 03 - CUBE - Das Kölner Magazin für Architektur

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ARChItEKtUR
REFUGIUM ZUM WOHLFÜHLEN Foto: Lioba Schneider
nur wenige Fenster, eingeschossig und ganz in
Weiß – was auf den ersten Blick kaum an ein interessantes
Wohngebäude erinnern mag, entpuppt
sich als lichtdurchflutetes, raffiniert gestaltetes
Refugium. Entstanden ist das Wohngebäude in
einem kleinen neubaugebiet zwischen der historischen
Stadtgrenze und dem Mühlenraben der
Lechenicher Altstadt. Insgesamt stand den Architekten
ein 570 Quadratmeter großes Grundstück
zur Verfügung, das sowohl im norden als auch
im Westen durch eine mehr als drei Meter hohe
Mauer vom alten jüdischen Friedhof getrennt ist.
noch bis vor wenigen Jahren diente die Fläche zur
landwirtschaftlichen nutzung, was die knorrigen
Kirschbäume an der südlichen Grundstücksgrenze
erklärt.
An der Straße genau zwischen diesen alten Kirschbäumen
liegt der Eingang des hauses, zu dem
man durch ein tor und einen kleinen Eingangshof
gelangt. Bereits hier eröffnet sich dem Besucher
dank der großzügigen Perspektiven und den verschiedenen
Lichtstimmungen ein erster imposanter
Eindruck des Privathauses.
Bei der Planung und Konzeption des hauses galt
es die unterschiedlichsten Vorgaben und Vorstellungen
der Bauherrin zu berücksichtigen. Dazu
gehörte zum Beispiel, die Lebensbereiche „Wohnen“
und „Arbeiten“ gemeinsam unter einem Dach
zu realisieren. Ziel war es ebenso, auf nur einer
Etage barrierefreies Wohnen zu ermöglichen.
Zudem sollte maximaler Schutz der Privatsphäre
gewährleistet sein. Das haus sollte von außen
nicht einblickbar sein. Zugleich war aber viel Licht
im Inneren gewollt.
Um diesen Wünschen gerecht zu werden, entschieden
sich die Architekten für eine h-förmige
Architektur, die den Bauherren insgesamt eine
135 Quadratmeter große Wohnfläche bietet. Dank
dieser Bauweise sind zwei Innenhöfe entstanden:
ein geschlossener Eingangshof und ein sich zu einer
Seite öffnender Gartenhof. Diese Freiräume in
der Mitte sorgen für eine weitere Differenzierung
des Raumgefüges im Erdgeschoss – den privaten
Schlaf- und den weniger privaten Wohn- und
Essbereich.