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Pressemitteilung - Stottrop Stadtplanung

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Landesverband<br />

Nordrhein-Westfalen e.V.<br />

PRESSEMITTEILUNG<br />

Studienpreise „BDA Masters 2012“ des BDA NRW vergeben<br />

Erneut vergab der Bund Deutscher Architekten BDA, Landesverband NRW, seinen<br />

Studienpreis „BDA Masters“.<br />

Der BDA zeichnet jährlich fünf besonders begabte Bachelorabsolventen oder -<br />

absolventinnen für ihre Abschlussarbeit (Entwurf oder Thesis) aus und unterstützt sie mit<br />

einem Preisgeld in Höhe von je 2.000 Euro bei der Finanzierung ihres Masterstudiums.<br />

Erstmals waren alle 14 Fachbereiche der 13 Hochschulen in Nordrhein-Westfalen, an<br />

denen Architektur oder Städtebau studiert werden kann, vorschlagsberechtigt. Es konnten<br />

pro Hochschule drei herausragende Absolventen für den Wettbewerb BDA Masters<br />

2012 vorgeschlagen werden.<br />

32 Arbeiten wurden eingereicht. Die Jurysitzung mit anschließender Preisverleihung fand<br />

am Donnerstag, den 15. November 2012, an der Fachhochschule Aachen statt. Der Jury<br />

gehörten an:<br />

- Dipl.-Ing. Peter Berner, Vorsitzender des BDA Landesverbandes NRW, Köln<br />

- Dipl.-Ing. Matthias Fritzen, Architekt BDA, Ahlen<br />

- Dipl.-Ing. Ayşin Ipekçi, Architektin BDA, Köln<br />

- Dipl.-Ing. Björn Martenson, Architekt BDA, Aachen<br />

- Prof. Dipl.-Ing. Rolf Schuster, Architekt BDA, Düsseldorf/Braunschweig<br />

Der Dekan des Fachbereichs Architektur, Prof. Horst Fischer, bekräftigte in seiner Ansprache,<br />

wie wichtig es sei, das Studium nicht mit dem Erwerb des Bachelor zu beenden,<br />

sondern den Master anzustreben. Insbesondere das sechssemestrige Studium<br />

reiche nicht aus. Auf europäischer Ebene gebe es sogar die Forderung nach einem<br />

10semestrigen Architekturstudium. Er halte dies ebenso wie der BDA für richtig.<br />

Dem stimmte der BDA-Landesvorsitzende Peter Berner zu und ermutigte seinerseits alle<br />

Teilnehmer, auch die, die keinen Preis erhalten hätten, sich mit dem bisher Erreichten<br />

nicht zufrieden zu geben. Bereits ihre Nominierung für die Teilnahme am Wettbewerb<br />

zeige, dass sie zu den besten Absolventen landesweit gehörten. Darauf könnten Sie<br />

aufbauen.


Die Preisträger und Preisträgerinnen:<br />

Marlen Beckedahl: Die Kraft der Wand – Burg Blankenstein in Hattingen<br />

Fachhochschule Münster, msa münster school of architecture<br />

Betreuer: Prof. Manuel Thesing<br />

Die Arbeit setzt sich in Analyse und Entwurf intensiv mit dem Ort, der Burg Blankenstein<br />

in Hattingen und deren Materialität auseinander. Aus der historischen Betrachtung und<br />

der genauen Erkundung des Bestandes wird die selbstgestellte Bauaufgabe schlüssig<br />

entwickelt. Die geplante Ergänzung fügt sich sensibel in die Burgruine ein und schafft,<br />

insbesondere mittels des eingesetzten Materials Beton, ein atmosphärisch dichtes Ensemble.<br />

Die Organisation der Wegeführung und die Grundrissstruktur sorgen für schöne Raumfolgen,<br />

wohlgesetzte Öffnungen für eine stimmungsvolle Lichtführung, Galerien und Lufträume<br />

für ein abwechslungsreiches Raumerlebnis.<br />

Die Arbeit zeigt auch im Detail eine sorgfältige Ausarbeitung, die sich zudem in der Präsentation<br />

der Pläne und einem schönen Buch wieder findet.<br />

Alis Haxhi: Haus der Stille am Altenberger Dom in Odenthal<br />

Hochschule Bochum, Fachbereich Architektur<br />

Betreuer: Prof. Gernot Schulz<br />

In direkter Nachbarschaft zur historischen Klosteranlage des Altenberger Doms wird ein<br />

Gästehaus mit Kapelle und Meditationsraum entwickelt. Der Neubau fasst die unterschiedlichen<br />

Funktionen als ein Ensemble mit klar ablesbaren Volumen zusammen. Die<br />

städtebauliche Disposition formt dabei einen neuen Klosterhof als neuen Zugang zur<br />

Klosteranlage in Interpretation des bereits vorhandenen Kreuzgangs. Die einzelnen Nutzungen<br />

und ihre unterschiedlichen Gebäudehöhen stehen in einer wohltuenden Spannung<br />

zueinander und berücksichtigen gleichzeitig die Maßstäblichkeiten der bestehenden<br />

Nachbarbebauung. Die Kapelle steht leicht asymmetrisch zur Platzfläche und lässt<br />

durch einen Arkadengang als klassisches Element der Klosterarchitektur einen reizvollen<br />

Bezug zur südlich angrenzenden Landschaft entstehen.<br />

Die zurückhaltende Materialität aus Beton, Holz und Glas, immer bescheiden und<br />

gleichzeitig spannungsvoll, lässt einen zeitgemäßen Komplex als ablesbare Ergänzung<br />

des historischen Bauensembles Altenberger Dom entstehen.<br />

In welchem Zusammenhang das Projekt mit den ursprünglich zur Regionale 2010 vorgeschlagenen<br />

Baumassen steht, bleibt offen – hier würde die Jury einen realitätsbezogenen<br />

Kenntnisstand erwarten.<br />

Die Jury würdigt die klare und einfache Haltung des Entwurfs, präzise bearbeitet und<br />

angemessen dargestellt – ein schönes Haus der Stille.<br />

Judith Lennartz: Ephemere Home – ein Wohnkonzept für das moderne Nomadentum<br />

RWTH Aachen, Fakultät Architektur<br />

Betreuer: Prof. Dirk Henning Braun<br />

Ephemere Home beschäftigt sich einzigartig und gelungen mit den zentralen Zukunftsthemen<br />

der Architektur im Kontext von Ressourcenknappheit und Wiederverwendbarkeit<br />

von Baumaterialien.<br />

Vor einer entwerferischen Bewertung stellt sich die Verfasserin Judith Lennartz der Fragestellung<br />

einer angemessenen Behausung des modernen Nomaden. Aus dieser Voruntersuchung<br />

wird ein Anforderungskatalog entwickelt, der zunächst bereits bekannte,


originäre Wohn-Bedürfnisse umfasst, mit denen Menschen sich seit Jahrtausenden mit<br />

dem Bau der Urhütte beschäftigen. Somit ist dem Entwurfsprozess eine fundierte sozialempirische<br />

Studie sowie eine ausführliche Forschung zu neuen Baumaterialien vorangestellt.<br />

Die Arbeit überzeugt durch ihre innovative und eigenständige Herangehensweise im<br />

zeitgenössischen und umweltbewussten Umgang mit dem Bauen. Die Jury findet es<br />

besonders förderungswürdig, dass die Verfasserin den mutigen Weg geht und wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse in einen Entwurf übersetzt.<br />

Hartmut Raendchen: Forma Urbis Romae – Pilgerherberge am Monte Testaccio in<br />

Rom<br />

Fachhochschule Düsseldorf, Peter Behrens School of Architecture<br />

Betreuer: Stellv.-Prof. Jörg Leeser, Prof. Markus Pasing, Prof. Dr. Thorsten Scheer<br />

Entgegen dem ersten Eindruck besticht die Arbeit von Hartmut Raendchen durch ihre<br />

Feinfühligkeit in ihrer Raumbildung bis ins Detail der Pilgerkoje.<br />

Die Herberge für Pilger bietet bewusst einfache Raumsituationen an, die den Benutzer<br />

keinen Augenblick über den Anlass seines Aufenthaltes im Zweifel lassen. Die Architektur<br />

ist physisch permanent präsent, obwohl oder auch weil sie ihre klimatische Schutzfunktion<br />

nur zum Teil erfüllt.<br />

Der langgestreckte Raum ist durch einfachste bauliche Mittel in seine verschiedenen<br />

Funktionsbereiche gegliedert, ohne seine Gesamtwirkung zu verlieren.<br />

Städtebaulich verweigert sich die Arbeit auf kontrovers diskutierte Weise jeglicher stadträumlicher<br />

Klärungsfunktion, sondern bezieht sich bewusst in ihrer Daseinsberechtigung<br />

nur auf die ihr innewohnenden Funktionen. Unterstützt wird diese selbstreflexive Haltung<br />

durch die Beschränkung quasi auf ein Material - Beton.<br />

Die Jury lobt die kompromisslose Umsetzung der Entwurfsaufgabe.<br />

Elena Tzintala: Supra Muros - Pilgerherberge am Monte Testaccio in Rom<br />

Fachhochschule Düsseldorf, Peter Behrens School of Architecture<br />

Betreuer: Stellv.-Prof. Jörg Leeser<br />

Das Haus der Pilger setzt ein kraftvolles Zeichen und führt zu einer deutlichen Aufwertung<br />

der städtebaulichen Situation. Dies wird durch die Reaktion auf die historische<br />

Stadtmauer unterstrichen.<br />

Der Eingang zum Pilgerhof überzeugt und führt auf eine weit aufgespannte Platzfläche,<br />

die durch den angelagerten eingeschossigen Gebäudetrakt richtig definiert wird. Die<br />

Fläche lädt zum Aufenthalt ein.<br />

Das Haus der Pilger wird auf selbstverständliche Weise über einen offenen und einladenden<br />

Eingangsbereich erschlossen. Schöne Raumfolgen und interessante Ausblicke<br />

sowie das spannende Gegenüber zur historischen Stadtmauer bestimmen die Atmosphäre.<br />

Die Vertikalerschließung und die räumliche Organisation der Obergeschosse mit den<br />

Schlafräumen der Pilger lässt den kraftvollen Ausdruck, den das Haus von außen auszeichnet,<br />

etwas vermissen.<br />

Gleiches gilt für die Gemeinschaftseinrichtungen unter dem Platz.<br />

Insgesamt eine sensible und kluge Reaktion auf die Besonderheiten von Ort und Aufgabe.

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