07.01.2013 Aufrufe

Dokumentation der Ergebnisse - Stottrop Stadtplanung

Dokumentation der Ergebnisse - Stottrop Stadtplanung

Dokumentation der Ergebnisse - Stottrop Stadtplanung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Plangutachten „Sülzgürtel“<br />

in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> <strong>Ergebnisse</strong>


2<br />

Der Oberbürgermeister<br />

Städtische Kin<strong>der</strong>heime Sülz<br />

Sülzgürtel 47<br />

50937 Köln<br />

Durchführung des Verfahrens<br />

Regina <strong>Stottrop</strong><br />

Büro für <strong>Stadtplanung</strong><br />

Theodor-Heuss-Ring 36<br />

50668 Köln<br />

Modellfotos<br />

Nicole Compère<br />

Köln im November 2006<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Inhalt<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

12<br />

16<br />

20<br />

22<br />

24<br />

26<br />

28<br />

Vorwort<br />

Ausgangslage<br />

Anlass<br />

Das Grundstück<br />

Aufgabenstellung und städtebauliche Ziele<br />

Das Verfahren<br />

Die <strong>Ergebnisse</strong><br />

Thomas Luczak, Köln<br />

Reinhard Angelis, Köln<br />

Michael Victor Müller, Köln<br />

Prof. Marion Goerdt, Köln<br />

Thomas Straub + Brigitte Tacke , München<br />

Prof. Thomas J. Meurer , Frankfurt a.M.<br />

Paul Böhm, Köln<br />

3


4<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Die Kin<strong>der</strong>heime <strong>der</strong> Stadt Köln verän<strong>der</strong>n sich -<br />

eine Chance für Sülz<br />

Die städtischen Kin<strong>der</strong>heime sind ein pädagogisches<br />

und soziales Zentrum, in dem Kin<strong>der</strong> und junge Erwachsene<br />

versorgt, betreut und geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Ihnen wird in Not- und Krisensituationen je<strong>der</strong>zeit<br />

Schutz, Versorgung und Betreuung geboten. Bestandteil<br />

des Angebotes ist die aktive Stärkung <strong>der</strong> Eltern in<br />

ihrer Erziehungsverant wortung, denn vorrangiges Ziel<br />

ist es, die Kin<strong>der</strong> in ihre Familien zurück zuführen.<br />

Diese auf mo<strong>der</strong>ner Pädagogik beruhende Konzeption<br />

erfor<strong>der</strong>t an<strong>der</strong>e bauliche Voraussetzungen,<br />

als sie die als Großeinrichtung konzipierte Anstalt in<br />

Sülz vorweisen kann. Im Lauf <strong>der</strong> Jahre führte diese<br />

Umorientierung zu einer zunehmend geringeren Auslastung<br />

<strong>der</strong> Räumlichkeit auf dem Gelände in Sülz.<br />

Um Leerstände zu vermeiden, wurden zahlreiche<br />

Gebäude fremd vermietet. Der Bedeutungsverlust des<br />

Standortes Sülz für die Kin<strong>der</strong>heime wurde aufgrund<br />

fehlen<strong>der</strong> Finanzmittel und <strong>der</strong> daraus resultierenden<br />

mangelnden Sanierung und Instandsetzung noch beschleunigt.<br />

Vor dem Hintergrund war die Entscheidung <strong>der</strong> Leitung<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>heime nur konsequent, sich von dem<br />

in hervorragen<strong>der</strong> Lage befi ndlichen, attraktiven Gelände<br />

zu trennen. Das Grundstück soll an einen Investor<br />

veräußert werden, um die vorhandenen und nicht<br />

unter Denkmalschutz stehenden Gebäude nie<strong>der</strong>zulegen<br />

und hier Wohnungsbau zu realisieren. Der Erlös<br />

des Grund stück verkaufes muss den Kin<strong>der</strong>heimen<br />

wegen einer Zweckbindung in voller Höhe zur Verfügung<br />

gestellt werden. Damit ist gesichert, dass diese<br />

wichtige Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n an an<strong>der</strong>er Stelle erfolgreich<br />

weitergeführt werden kann.<br />

Die Politik hat das Ansinnen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>heime unterstützt.<br />

Sowohl die Bezirksvertretung Lindenthal als<br />

auch <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt Köln haben in ihren Sitzungen<br />

beschlossen, dass - als Voraussetzung für einen<br />

Grund stücksverkauf - für das Gelände <strong>der</strong> Städtischen<br />

Kin<strong>der</strong>heime verschiedene Modelle <strong>der</strong> Bebauung<br />

erarbeitet werden sollten. Um diese verschiedenen<br />

Be bauungsplanmöglich keiten und eine dem Standort<br />

adäquate städtebauliche Qualität zu erhalten, sollte<br />

ein Plangutachten durchgeführt werden.<br />

Das Ergebnis des Plangutachtens liegt nun vor. Sieben<br />

qualifi zierte Planungsbüros waren an dem Verfahren<br />

beteiligt und haben Vorschläge erarbeitet, wie das<br />

Gelände künftig bebaut werden könnte. Die Arbeiten<br />

zeigen in hervorragen<strong>der</strong> Weise, welches Potential<br />

dieses an herausragendem Standort in direkter Nähe<br />

zum Beethovenpark gelegene und attraktive Areal<br />

aufweist.<br />

Hier soll in Zukunft unter Berücksichtigung <strong>der</strong> denkmalwerten<br />

Bausubstanz und des erhaltenswerten<br />

Baumbestandes ein neues Wohnquartier mit ca. 250-<br />

300 Wohnungen entstehen.<br />

Eine Jury aus Fachleuten, Politikern und Verwaltungsvertretern<br />

hat den Kin<strong>der</strong>heimen empfohlen, dem<br />

Verfasser <strong>der</strong> Arbeit des ersten Ranges die weitere<br />

Bearbeitung <strong>der</strong> Aufgabe für einen Vorentwurf als<br />

Grundlage für den vorgesehenen Bebauungsplan zu<br />

übertragen.<br />

Die sieben Gutachterbeiträge wurden - unter großem<br />

Interesse <strong>der</strong> Öffentlichkeit - im Lindenthaler Bezirksrathaus<br />

für drei Wochen ausgestellt. Die Arbeiten<br />

des 1. und 2. Ranges werden darüber hinaus auch<br />

zukünftig einer interessierten Öffentlichkeit in den<br />

Räumlichkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>heime am Sülzgürtel 47<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Lie Selter<br />

5


6<br />

Ausgangslage<br />

Das Gelände des Kin<strong>der</strong>heimes Köln-Sülz zwischen<br />

dem Sülzgürtel, <strong>der</strong> Münstereifeler Straße, <strong>der</strong> Neuenhöfer<br />

Allee und <strong>der</strong> Anton-Ahrweiler-Straße soll an<br />

einen Investor veräußert werden, um die vorhandenen,<br />

nicht unter Denkmalschutz stehenden Gebäude<br />

nie<strong>der</strong>zulegen und hier Wohnungsbau zu realisieren.<br />

Bei <strong>der</strong> Größe dieses Geländes von etwa 4,12 ha ist<br />

zur Realisierung des Wohnungsbaus die Aufstellung<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

eines Bebauungsplanes o<strong>der</strong> eines Vorhabenerschließungsplanes<br />

(VEP) erfor<strong>der</strong>lich. Um eine <strong>der</strong> Lage<br />

des Gebietes adäquate städtebauliche Planung zu<br />

erlangen, war die Durchführung eines Plangutachtens<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Das Ergebnis dieses Plangutachtens soll<br />

die Grundlage für die Aufstellung eines Bauleitplanes


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Anlass<br />

Die <strong>der</strong>zeitigen Nutzer des Geländes, die Städtischen<br />

Kin<strong>der</strong>heime, Gelände Sülz, wollen diesen Standort<br />

aufgeben und verlassen, da die Bausubstanz marode<br />

ist und enorme Aufwendungen für Brandschutzmaßnahmen<br />

zu erbringen sind. Darüber hinaus sind die<br />

baulichen Anlagen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>heime generell als pädagogische<br />

Einrichtung nicht mehr zeitgemäß, sodass<br />

bereits ein überwiegen<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> Räumlichkeiten an<br />

an<strong>der</strong>e Institutionen vermietet o<strong>der</strong> verpachtet ist.<br />

Aus diesen Gründen soll das Areal entwickelt und<br />

beplant werden.<br />

Lage im Stadtgebiet / städtebauliches Umfeld<br />

Das Plangebiet liegt im linksrheinischen Stadtbezirk<br />

Köln-Lindenthal und ist <strong>der</strong> Ortslage Sülz zugehörig.<br />

Das Baugrundstück befi ndet sich im Bereich des<br />

Sülz gürtels / Münstereifeler Straße/Neuenhöfer Allee,<br />

an einem hochwertigen, gut erschlossenen Wohnstandort<br />

in direkter Nachbarschaft zum Beethovenpark.<br />

Der zu beplanende Bereich liegt auf <strong>der</strong> Südwestseite<br />

des Sülzgürtels und ist von überwiegen<strong>der</strong><br />

Wohnbebauung umgeben, die zwei bis vier Geschosse<br />

aufweist.<br />

Die unmittelbare Nachbarschaft ist geprägt von Genossen<br />

schaftswohnanlagen mit großzügigen grünen<br />

Blockinnerbereichen, die in den frühen 20er Jahren<br />

von verschiedenen Baugenossenschaften errichtet<br />

worden sind. Auf <strong>der</strong> Nordostseite des Sülzgürtels<br />

befi nden sich zudem eine Schule, sowie Büro- und<br />

Gewerbenutzungen bzw. Einzelhandelseinrichtungen<br />

o<strong>der</strong> Gaststätten in den Erdgeschossen. Die Reihenhausbebauung<br />

entlang <strong>der</strong> Olefstraße und <strong>der</strong><br />

Urftstraße ist überwiegend zweigeschossig und dient<br />

ausschließlich Wohnzwecken.<br />

Auf <strong>der</strong> Südwestseite <strong>der</strong> Neuenhöfer Allee beginnt<br />

<strong>der</strong> 1926-27 nach Plänen von Fritz Encke angelegte<br />

Beet hoven park als Teil des Äußeren Grüngürtels. Die<br />

symmetrisch gestaltete Eingangssituation des Parks<br />

liegt dem Plangebiet unmittelbar gegenüber.<br />

Das weitere Umfeld ist durch die gemischte grün<strong>der</strong>zeitliche<br />

Stadtstruktur von Sülz geprägt. Die Berrenrather<br />

Straße übernimmt vom Gürtel aus stadteinwärts<br />

führend Versorgungsfunktion für den Stadtteil, dessen<br />

Zentrum weiter nördlich die Sülzburgstraße mit ihrem<br />

dichten Geschäftsbesatz bildet.<br />

7


8<br />

Das Grundstück<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Die bestehenden Gebäude auf dem Plangrundstück<br />

sind bis zu vier Geschosse hoch und weisen Nutzungen<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>heime sowie auch Fremdnutzung auf,<br />

die im Laufe <strong>der</strong> Zeit hier platziert wurden.<br />

Denkmalschutz<br />

auf folgende Gebäude reduziert:<br />

1 Waisenhauskirche inklusive Innenausstattung<br />

2 Verwaltungsgebäude mit Sgraffi to „Mutter und Kind“ an <strong>der</strong> Eingangsseite<br />

3 Haus Elisabeth<br />

Da die meisten bestehenden Gebäude auf dem<br />

Plangrundstück speziell auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>heime<br />

Sülz zugeschnitten sind, ist ein vollständiger<br />

Erhalt auch aus den weiter oben genannten Gründen<br />

nicht vorgesehen und nicht sinnvoll. Der zu erhaltende<br />

Denk malkomplex <strong>der</strong> Städtischen Kin<strong>der</strong>heime wird


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Aufgabenstellung und städtebauliche Ziele<br />

Auf dem Plangrundstück soll ein attraktives, neues<br />

Wohn quartier entstehen, das dem hervorragenden<br />

Standort gerecht wird. Die beson<strong>der</strong>e stadträumliche<br />

Lage des Plangrundstückes - zwischen angrenzen<strong>der</strong><br />

Wohnbebauung, Beethovenpark und dem stark<br />

befahrenen Sülzgürtel - sowie sein zum Teil denkmalwerter<br />

Gebäudebestand erfor<strong>der</strong>n eine beson<strong>der</strong>e<br />

städtebauliche und architektonische Lösung. Hierbei<br />

soll beson<strong>der</strong>es Augenmerk auf die städtebaulichen<br />

Übergänge zu den angrenzenden Bereichen gelegt<br />

werden.<br />

Es soll ein Wohngebiet entstehen, von dem neue<br />

Identitäten für den Ort ausgehen. Es soll eine fl exible<br />

und damit verän<strong>der</strong>bare Struktur geplant werden, die<br />

zu einem zukunftsweisenden und Ressourcen schonenden<br />

Städtebau führt.<br />

Darüber hinaus soll ein architektonisch anspruchsvolles,<br />

innovatives Quartier entwickelt werden, das<br />

ein dynamisches Potential enthält und das den heutigen<br />

Ansprüchen an Wohnen, Ästhetik, Gestaltung,<br />

Ökologie und Infrastruktur genügt. Es soll einen <strong>der</strong><br />

Örtlichkeit angemessenen gehobenen Standard berücksichtigen<br />

und sich in Dichte und Höhe in die Umgebungsstruktur<br />

einfügen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> denkmalpfl egerischen Belange, auch<br />

bezogen auf die Grünbereiche, und des vorhandenen<br />

z. T. wertvollen Baumbestandes soll beson<strong>der</strong>er Wert<br />

auf die Berücksichtigung <strong>der</strong> erhaltenswerten Bäume<br />

und die Gestaltung <strong>der</strong> Freiräume gelegt werden.<br />

Kenngrößen<br />

Grundstücksgröße 41.500 m²<br />

Geschosswohnungsbau 20.000 m² BGF<br />

Stadthäuser/verdichtete Eigenheime 10.000 m² BGF<br />

hochwertige Wohnbebauung insg. 30.000 m² BGF<br />

fünfgruppige Kin<strong>der</strong>tagesstätte 800 m² BGF<br />

9


10<br />

Das Verfahren<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Das Verfahren dieses Plangutachtens orientierte sich<br />

an den Regeln für die Auslobung von Wettbewerben<br />

(RAW 2004) und wurde als anonyme Mehrfachbeauftragung<br />

durchgeführt. Folgende sieben Büros wurden<br />

zur Teilnahme an dem Verfahren aufgefor<strong>der</strong>t:<br />

Teilnehmer<br />

Reinhard Angelis, Köln<br />

Paul Böhm, Köln<br />

Prof. Marion Goerdt, Köln<br />

Thomas Luczak, Köln<br />

Prof. Thomas J. Meurer, Frankfurt<br />

Michael Victor Müller, Köln<br />

Thomas Straub + Brigitte Tacke, München<br />

Auftraggeberin<br />

Auftraggeberin ist die Stadt Köln<br />

vertreten durch die Kin<strong>der</strong>heime Sülz<br />

Termine<br />

23. August 2006<br />

Grundstücksbesichtigung und Kolloquium<br />

22. September 2006<br />

Abgabe <strong>der</strong> Arbeiten<br />

20. Oktober 2006<br />

Jurysitzung<br />

30. Oktober bis 24. November 2006<br />

Ausstellung <strong>der</strong> Arbeiten im Lindenthaler Rathaus


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Jurymitglie<strong>der</strong><br />

Prof. Ulrich Coersmeier, Architekt Köln<br />

Prof. Susanne Groß, Architektin Köln<br />

Prof. Oliver Hall, Architekt Köln<br />

Ursula Komes, Architektin Aachen<br />

Prof. Ursula Ringleben, Architektin Düsseldorf<br />

Stefan Schmitz, Architekt Köln<br />

Bernd Streitberger, Beigeordneter Stadt Köln<br />

Lie Selter, Leiterin <strong>der</strong> Städtischen Kin<strong>der</strong>heime Sülz<br />

Helga Blömer-Frerker, Bezirksvorsteherin Lindenthal<br />

Karl Klipper, Vorsitzen<strong>der</strong> Stadtentwicklungsausschuss<br />

Rolf Becker, Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> SPD BV Lindenthal<br />

Jörg Beste, Fraktion die Grünen<br />

Ralph Sterck (zeitweise), Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> FDP<br />

Anne Luise Müller, Leiterin des <strong>Stadtplanung</strong>samtes<br />

Katja Hoyer, FDP-Fraktion BV Lindenthal<br />

Beraterinnen<br />

Rita Höppner, Amt für Landschaftspfl ege u. Grünfl ächen<br />

Dr. Marion Grams-Thieme, Amt des Stadtkonservators<br />

Vorprüfung<br />

Heinrich Funk, <strong>Stadtplanung</strong>samt<br />

Ulrich Horn, <strong>Stadtplanung</strong>samt<br />

Dr. Marion Grams-Thieme, Amt des Stadtkonservators<br />

Rita Höppner, Amt für Landschaftspfl ege u. Grünfl ächen<br />

Regina <strong>Stottrop</strong>, Büro für <strong>Stadtplanung</strong> Köln<br />

Betreuung<br />

Regina <strong>Stottrop</strong>, Büro für <strong>Stadtplanung</strong> Köln<br />

11


12<br />

1. Rang<br />

Thomas Luczak<br />

luczak architekten<br />

Senefel<strong>der</strong> Straße 42<br />

50825 Köln<br />

Mitarbeiter:<br />

Almut Skriver<br />

Alexandra Krahl<br />

Axel Thon<br />

Nicole Manleitner<br />

Landschaftsplanung:<br />

Fenner-Steinhauer-Weisser<br />

FSW Landschaftsarchitekten, Düsseldorf<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Erläuterungen <strong>der</strong> Verfasser<br />

Öffentlicher Raum<br />

Der große Platzraum im Mittelfeld - wir nennen ihn die<br />

Plattform - verbindet das von Handel und Kultur geprägte<br />

Zentrum um das umgenutzte Kirchenensemble<br />

am Sülzgürtel mit den angrenzenden Baufel<strong>der</strong>n<br />

und dem weitläufi gen Grün des Beethovenparks. Die<br />

Plattform ist eine befestigte, ebene Fläche mit grünen<br />

Inseln, sparsamer Möblierung und Heckennischen.<br />

Sie entstammt <strong>der</strong> Raumtypologie <strong>der</strong> Kernstadt. Die<br />

platzbildenden Häuser sind von dieser Plattform aus<br />

ebenerdig er schlos sen und im Erdgeschoss multioptional<br />

nutzbar: als Atelier, Büro, Werkstatt, barrierefreie<br />

Wohnung, Galerie, Loft, Remise, Repräsentationsraum.<br />

Rückseitig befi nden sich die rein privaten<br />

Ruheinseln, Gärten auf verschiedenen Ebenen, grüne<br />

Höfe, Loggien, Terrassen<br />

Baufel<strong>der</strong>/Gebäudetypologie<br />

Für die 7 Viertel werden exemplarische Typologien<br />

für anpassungsfähige Häuser entwickelt, die folgende<br />

Themen variieren: Konvertierbarkeit, Komfort, Vitalität.<br />

Wohnformen vom parzellierten Einfamilienhaus (Antweiler<br />

Straße) über das introvertierte Hofhaus (Mittelachse)<br />

bis zu gemeinschaftsorientierten und Kombihäusern<br />

(Konzept Caravan) sind möglich. Bauliche<br />

Vielfalt und soziale Heterogenität werden durch die<br />

Planung unterstützt. Alle Baufel<strong>der</strong> haben gemeinsame<br />

Sockelgeschosse für die Versorgung <strong>der</strong> Häuser:<br />

Breite Abstellboxen für PKW und Fahrrä<strong>der</strong> sind über<br />

Kellerräume direkt mit den jeweiligen Stadthäusern<br />

o<strong>der</strong> den Aufzugskernen <strong>der</strong> Etagenwohnungen verbunden.<br />

Identität<br />

Das umgenutzte Kirchenensemble markiert das visuelle<br />

und funktionelle Zentrum des Quartiers, ohne<br />

es zu dominieren. Die gleichberechtigt und selbstbe-<br />

13<br />

wusst an die Plattform angedockten Bauten markieren<br />

eine tätige Stadtgesellschaft, in <strong>der</strong> nicht nur Handel<br />

und Kultur, son<strong>der</strong>n auch Wohnen und Arbeiten eine<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit zugekehrte Seite haben. Die Stadt<br />

als schützende und geschützte Plattform zu sehen,<br />

bedeutet ein Bekenntnis zu den charakteristischen<br />

Elementen einer revitalisierten Kernstadt, in <strong>der</strong> Enge<br />

und Weite, Handel und Kultur, Arbeiten und Erholen<br />

ihren Platz haben und sich im Äußeren in klaren Konturen,<br />

im Inneren aber in Verschachtelungen, Verzweigungen<br />

und Vernetzungen ausdrücken.<br />

Die Viertel<br />

1 Handel + Wandel<br />

Ergänzung des Bestands zu einer U-förmigen Gebäude<br />

gruppe – Erdgeschoss voll überbaut mit Service-<br />

und Ladenfl ächen um einen Innenhof – Obergeschosse<br />

barrierefrei mit Wohnungen / Wohngruppen – begrünter<br />

Dachgarten über Ladenfl ächen – Tiefgarage,<br />

Aufzug<br />

2 Einzeln + Gemeinsam<br />

Ergänzung des Bestandsgebäudes durch ein<br />

4-geschossiges Laubenganghaus (kleine, koppelbare<br />

Wohnungen) am Sülzgürtel – Mögliche<br />

denkmalverträg liche Nutzungen im Bestand: Initiativen,<br />

Altengemein schaft, Schule – Tiefgarage, Aufzug<br />

3 Caravan + Lofthaus (Jung + Alt Konzepthaus)<br />

Gestapelte Stadthäuser unterschiedlicher Größe<br />

und barrierefreie Etagenwohnungen mit zahlreichen<br />

Kombinationsmöglichkeiten kleiner bis großer Raumangebote<br />

– Erschließung <strong>der</strong> unteren Häuser von<br />

<strong>der</strong> Straße/<strong>der</strong> oberen Häuser mit Aufzug über eine<br />

Dachstraße – Multioptionale Hausstruktur für Wohnen<br />

und Arbeiten, mit barrierefreien Appartements, Stadt-


14<br />

haus-Maisonet ten, Wohngemeinschaften, integrierbare<br />

Service- und Ge meinschaftsfl ächen – Sockelgeschoss<br />

mit Abstellboxen für PKW, Fahrrä<strong>der</strong>, Nebenfl ächen<br />

mit Direktzugang<br />

4 Haus + Hof<br />

Verdichtete Baustruktur aus Raummodulen, Höfen<br />

und gestaffelten Terrassen - 3 x 4 Parzellen à 14 x<br />

14 m, Stapelmodule von 7 x 7 m - Multifunktionales,<br />

barrierefreies EG mit ca. 90 m² Nutzfl äche, Remise<br />

und Innenhof als Werkstatt, Galerie, Büro, Altenwohnung,<br />

Appartement usw. - 2-3 Vollgeschosse, in 1-3<br />

Einheiten teilbar - Untergeschoss als Serviceebene<br />

mit Stellplatzbox für 2 PKW und Fahrrä<strong>der</strong>, Keller- und<br />

Abstellräume - 75 % <strong>der</strong> Grundfl äche sind Grün- und<br />

Freifl ächen auf 3 Ebenen: Hof, hängen<strong>der</strong> Garten in<br />

Ebene 1, Dachterrasse am Turmgeschoss<br />

5 Kind + Kegel<br />

Baufeld mit Reihenhäusern auf kleinen Parzellen<br />

(ab 150 m²) - zur Plattform mit variabel nutzbarem<br />

Souterrain: als Büro, kleines Appartement, Werkstatt<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

- Häuser an <strong>der</strong> Antweiler Straße als Begrenzung des<br />

kleinen öffentlichen Bouleplatzes unter altem Baumbestand<br />

an <strong>der</strong> Nahtstelle zum bestehenden Einfamilienhausquartier<br />

- Die 3. Geschosse als variable Zusatz/<br />

Freifl äche - Freibereiche <strong>der</strong> beiden Zeilen auf<br />

verschiedenen Niveaus, Privatbereiche durch Gartenmauern<br />

und Hecken eingefasst - Gemeinschaftliche<br />

Sockelgarage, mit Direktzugang zu den Häusern an<br />

<strong>der</strong> Plattform und den Garten-Nebenräumen <strong>der</strong> Zeile<br />

Antweiler Straße<br />

6 Einfach Wohnen plus<br />

Schließen <strong>der</strong> Gebäudeecke mit einem L-förmigen<br />

Gebäude mit 4 Vollgeschossen - Nutzung für Wohngemeinschaften,<br />

Baugenossenschaften, Baugruppen,<br />

Alten-WGs, geför<strong>der</strong>ter Wohnungsbau -<br />

So c kel garage, Aufzug möglich<br />

7 Wohnen am Park<br />

Haus-in-Haus-Konzept mit Stadthäusern EG/1.OG<br />

und 2 ½ weiteren Obergeschossen mit barrierefreien<br />

Appartements, Blick in den Park - Stadthäuser mit


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Jury<br />

Die Arbeit zeigt eine klare und solide Grundstruktur<br />

des öffentlichen Raumes, die die vorhandenen städtebaulichen<br />

Gegebenheiten respektiert und weiterentwickelt.<br />

Ein großzügiger Platzraum als Quartiersmitte<br />

wird über zwei, dem Fußgänger vorbehaltenen, Straßenräumen<br />

zum weitläufi gen Grün des Beethovenparks<br />

geführt. Die Entreesituationen dieses Raumes<br />

sind sowohl zum Sülzgürtel als auch zum Beethovenpark<br />

deutlich und angemessen ausgebildet. An <strong>der</strong><br />

Münstereifeler Straße und <strong>der</strong> Anton-Antweiler-Straße<br />

werden zum Inneren des Grundstücks kleine Plätze<br />

gebildet, die sowohl die Zufahrten zur Tiefgarage<br />

als auch öffentliche Stellplätze aufnehmen, so dass<br />

<strong>der</strong> mittige Platz- und Straßenraum frei von Erschließungsverkehr<br />

gestaltet werden kann. Allerdings zerglie<strong>der</strong>t<br />

die Anordnung <strong>der</strong> dort quer liegenden Hecken<br />

den Raum in einzelne Bereiche und drängt den<br />

Fußgängerverkehr dicht entlang <strong>der</strong> Gebäu de fronten,<br />

so dass dort keine privaten Bereiche mehr möglich<br />

sind. Diese Gestaltungslösung wurde hinsichtlich <strong>der</strong><br />

nicht vorhandenen Trennung von Privatheit und Öffentlichkeit<br />

kritisch gesehen.<br />

Die kleingliedrige, mitten liegende, körperlich sehr lebendig<br />

gestaltete Bebauung führt den Nachweis, dort<br />

in angemessener Weise qualitativ hochwertige Wohnformen<br />

anzusiedeln, gleichwohl wurde die Größe <strong>der</strong><br />

Einheiten und die Frage, ob die gewerbliche Nutzung<br />

<strong>der</strong> Erdgeschosse in dieser Menge möglich ist, skeptisch<br />

beurteilt.<br />

Die einzelnen Baufel<strong>der</strong> defi nieren den öffentlichen<br />

Raum in geometrisch klarer Weise und in städtebaulich<br />

angenehmen Dimensionen. Die Baufel<strong>der</strong> weisen<br />

unterschiedliche Wohnformen und Gebäudetypologien<br />

auf, die den Maßstab <strong>der</strong> umgebenden Bebauung<br />

15<br />

aufnehmen.<br />

Die Einordnung des denkmalgeschützten Ursulahauses<br />

geschieht selbstverständlich und ohne beson<strong>der</strong>en<br />

Kraftaufwand. Die zu erwartende Einzäunung des<br />

Freibereiches <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte wurde an dieser<br />

prominenten Stelle entlang <strong>der</strong> Wegeachse kritisch<br />

beurteilt. Die denkmalgeschützten Bauwerke entlang<br />

des Sülz gürtels werden angemessen ergänzt, lediglich<br />

<strong>der</strong> viergeschossige Vorbau vor die Kopffassade<br />

des Verwaltungsgebäudes wurde kritisch gesehen, da<br />

er das dort befi ndliche Sgraffi to verdeckt.<br />

Die Erschließung erfolgt konsequent von den Außenrän<strong>der</strong>n<br />

des Grundstückes ohne die Anton-Antweiler-Straße<br />

über Gebühr zu belasten und ohne einen<br />

Eingriff in den schützenswerten Baumbestand vornehmen<br />

zu müssen.<br />

Insgesamt bietet die Arbeit einen überzeugenden<br />

Ansatz zu einer in sich klaren und dem Ort gemäßen<br />

Ordnung des öffentlichen Raumes und erlaubt voneinan<strong>der</strong><br />

separierbare Baufel<strong>der</strong>, die unterschiedliche<br />

Architekturen vertragen können. Eine schrittweise<br />

Umsetzung durch verschiedene Investoren ist ohne<br />

Kennwerte<br />

BGF: 32.438,00 m²<br />

GR: 13.361,50 m²<br />

GF: 32.438,00 m²<br />

Nettobauland: 26.982,60 m²<br />

GRZ: 0,50<br />

GFZ: 1,20<br />

Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen: 263<br />

Anzahl Stellplätze in TG: < 330<br />

Anzahl Besucher-Stellplätze: 62


16<br />

2. Rang<br />

Reinhard Angelis<br />

Reinhard Angelis Planung Architektur Gestaltung<br />

Schanzenstraße 21<br />

51063 Köln<br />

Mitarbeiter:<br />

Claudia Kister<br />

Stefanie Waßer<br />

Alexan<strong>der</strong> Schmitz<br />

Klaus Neuburg<br />

Freiraumplanung: Barbara Willecke, Berlin<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Erläuterungen <strong>der</strong> Verfasser<br />

Wohnen + plus<br />

Das Konzept für das Planungsgebiet wird aus dem<br />

Grundsatz entwickelt, einer größtmöglichen Vielfalt<br />

von Lebens- und Wohnvorstellungen Raum zu geben.<br />

Ziel ist ein buntes, lebendiges Quartier, das durch<br />

viele sich gegenseitig bereichernde und ergänzende<br />

Aspekte geprägt wird.<br />

Städtebau<br />

Das Planungsgebiet befi ndet sich im Schnittpunkt<br />

verschiedener städtebaulicher Strukturen. Mittelpunkt<br />

bildet die Waisenhauskirche als markante Landmarke.<br />

Zu erhaltende Kin<strong>der</strong>heimgebäude verweisen auf die<br />

ehemalige Nutzung des Gebietes. Diese spannungsreiche<br />

Situation ist Ausgangspunkt für die Entwicklung<br />

des Konzeptes <strong>der</strong> Neubebauung. Der Beethovenpark<br />

wird in Form einer sich zu einem Anger weitenden<br />

Achse bis an den Gürtel geführt. Zentraler Blickpunkt<br />

auf dieser grünen Achse ist die Waisenhauskirche,<br />

die eine herausgehobene Behandlung erfährt. Die<br />

Wohnbebauung wird um eine identitätsstiftende grüne<br />

Mitte angeordnet. Im Norden werden die Be standsbauten<br />

zu zwei - die Kirche rahmenden Baublöcken<br />

- ergänzt und riegeln gleichzeitig vom verkehrsbelasteten<br />

Gürtel ab. Durchlässige, zum Anger ausgerichtete<br />

Baustrukturen ermöglichen eine Verknüpfung<br />

<strong>der</strong> angrenzenden Quartiere mit <strong>der</strong> zentralen grünen<br />

Mitte. So entwickeln sich beim Durchschreiten spannende<br />

Raumfolgen. Der südliche Bereich entlang <strong>der</strong><br />

Neuenhöfer Allee öffnet das neue Quartier zum Beethovenpark.<br />

Das zu erhaltende Haus Ursula und <strong>der</strong><br />

neue Kin<strong>der</strong>garten werden gut in diese zeilenartige<br />

Struktur eigebunden.<br />

17<br />

Freiraum<br />

Eine Grünachse, aufgeweitet zum zentralen Anger<br />

und besetzt mit öffentlichen Nutzungen, verbindet das<br />

Wohnquartier mit dem Beethovenpark. In Anlehnung<br />

an die Senkgärten Schumachers liegt die zentrale<br />

Mitte unterhalb des Niveaus <strong>der</strong> fl ankierenden Promenaden.<br />

Sitzmauern markieren den Höhenversprung,<br />

nördlich leitet eine großzügige Sitzstufenanlage zum<br />

Kirch plateau über, südlich endsteht am Kin<strong>der</strong>garten<br />

ein erhöhter Ausblick auf den abgesenkten Freibereich.<br />

Entlang <strong>der</strong> baumbestandenen Erschließungswege in<br />

Anbindung an die Häuser befi nden sich Mietergärten<br />

o<strong>der</strong> begrünte Höfe. Der schützenswerte Baumbestand<br />

wird in die Freiraumgestaltung integriert.<br />

Erschließung<br />

Das Wohngebiet wird im wesentlichen fußläufi g erschlossen.<br />

Der Bereich südlich des Angers wird direkt<br />

von <strong>der</strong> Neuenhöfer Allee durch eine Mischfl äche angebunden<br />

ohne die Anton-Antweiler Straße zusätzlich<br />

zu belasten. Die nördlichen Bereiche werden über<br />

kurze Misch- o<strong>der</strong> Notverkehrsstiche angebunden.<br />

Zur Entlastung wird <strong>der</strong> ruhende Verkehr direkt von<br />

den Rän<strong>der</strong>n des Wohngebiets in Tiefgaragen geleitet.<br />

Ergänzend entstehen oberirdisch zusätzliche<br />

Stellplätze auf den Mischfl ächen sowie dezentrale


18<br />

Schaltwerk<br />

Nutzungsoffene Struktur auf Grundlage eines modularen Systems<br />

mit vielfältig kombinierbaren, unterschiedlich großen Wohnungen<br />

In diesem fl exiblen Organismus können kleine, wohnungsbezogene Gewerbefl ächen und<br />

Ateliers integriert werden. Diese Struktur wird durch die ’’Oma- o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>wohnung’’ über<br />

den Hof ergänzt, die zeitweilig angemietet werden kann. Auch hier sind temporäre Kleingewerbe-<br />

o<strong>der</strong> Atelierfl ächen denkbar.<br />

Z-Gebäude<br />

Kombinierte Wohnstruktur aus Geschosswohnungen und Stapelhäusern<br />

Zur Münstereifl er Straße bilden variable, größere Geschosswohnungen mit Schalträumen<br />

einen viergeschossigen Rücken mit kleinen straßenseitigen Eingangshöfen. In die Grundstückstiefe<br />

entwickeln sich Gebäudeteile bestehend aus dreigeschossigen Stapelhäusern<br />

mit hausartigen Maisonette-Wohnungen. Sie werden von den grünen Höfen direkt erschlossen<br />

und verfügen über zugeordnete Gartenfl ächen. Parallel zur grünen Mitte liegen<br />

durch Schalträume verän<strong>der</strong>bare Kleinwohnungen.<br />

Schein-Hochhäuser<br />

Kleinwohnungen als Servicewohnungen auf Zeit<br />

Die grüne Mitte markieren fünfgeschossige, turmartige Gebäude mit altengerechten Kleinwohnungen.<br />

Hier sind alternativ auch größere Wohneinheiten denkbar. Die Penthäuser<br />

können mit zusätzlichen Angeboten, wie zum Beispiel Gästeapartments, Gemeinschafsräumen<br />

o<strong>der</strong> einer gemeinschaftlichen Sonnenterrasse belegt werden.<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Jury<br />

Ausgangspunkt <strong>der</strong> Arbeit ist die von dem Verfassern<br />

so genannte „Identitätsstiftende grüne Mitte“, um die<br />

die neue Wohnbebauung angeordnet wird. Das Areal<br />

wird nachvollziehbar und klar in 9 Fel<strong>der</strong> geglie<strong>der</strong>t.<br />

Am Sülzgürtel werden die erhaltenswerten Gebäudewinkel<br />

folgerichtig durch je zwei Gegenwinkel zu zwei<br />

Blöcken vervollständigt. Damit wird die vorherrschende<br />

straßenständige Bebauung am Gürtel fortgesetzt<br />

und eine Torsituation ins Areal ausgebildet, mit <strong>der</strong><br />

Kirche in <strong>der</strong> Achse.<br />

Die Bebauung im mittleren Bereich orientiert sich zur<br />

„grünen Mitte“. An <strong>der</strong> Münstereifeler Straße wird die<br />

Maßstäblichkeit <strong>der</strong> Nachbarbebauung aufgenommen<br />

und als eine interessante Gebäudestruktur entwickelt.<br />

An <strong>der</strong> Anton-Antweiler-Straße wird die benachbarte<br />

niedrig geschossige Reihenhausbebauung in das Gebiet<br />

hinein fortgesetzt.<br />

An <strong>der</strong> Neuenhöfer Allee wird das Haus Ursula als<br />

maß stabsgeben<strong>der</strong> Riegel aufgenommen und durch<br />

wei tere Zeilen ergänzt. Die Verfasser haben mit<br />

dieser Glie<strong>der</strong>ung ein sehr klares städtebauliches<br />

Grundgerüst defi niert, das in Fragen <strong>der</strong> Erschließung<br />

und Realteil ung eindeutig und robust ist. Die einzelnen<br />

Baufel<strong>der</strong> werden jeweils von den vorhandenen<br />

Straßen an den Rän<strong>der</strong>n durch Stiche in die Tiefe er-<br />

19<br />

schlossen o<strong>der</strong> erhalten direkte Tiefgaragenzufahrten.<br />

Damit kann <strong>der</strong> größte Teil des Inneren des Gebietes<br />

autofrei gehalten werden, was eine hohe Aufenthaltsqualität<br />

erwarten lässt. Die Erschließung über die Anton-Antweiler-Straße<br />

wird kritisch gesehen.<br />

Die vorgeschlagenen Haustypen sind vielfältig und erfüllen<br />

den Wusch unterschiedlichste Wohnbedürfnisse<br />

aufnehmen zu können. Die Verfasser selbst stellen<br />

auch mögliche an<strong>der</strong>e Belegungen anheim, was aber<br />

die Frage <strong>der</strong> Beliebigkeit aufwirft. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

vorgeschlagene Reihenhausbebauung an <strong>der</strong> Anton-Antweiler-Straße<br />

wirkt hierbei unstädtisch und<br />

nicht angemessen für diesen hochwertigen Standort.<br />

Ebenso wird die Zeilenbebauung an <strong>der</strong> Neuenhöfer<br />

Allee kritisch gesehen, die keine Adresse an dieser<br />

prominenten Straße bildet und Lärmemissionen in das<br />

Gebiet lässt.<br />

Auffällig ist <strong>der</strong> hohe Anteil an oberirdischen Stellplätzen.<br />

Das Programm ist weit übererfüllt und enthält zu<br />

wenige Stadthäuser. Die Skulpturen sind nicht nachgewiesen,<br />

können aber ohne Probleme in den Plan<br />

integriert werden.<br />

Insgesamt eine klare und konsequente Arbeit mit eindeutiger<br />

Hierarchisierung von öffentlichen und privaten<br />

Räumen.


20<br />

Michael Victor Müller<br />

mvm architektur mit starke architektur<br />

Mauritiuswall 64-66<br />

50676 Köln<br />

Mitarbeit:<br />

Andre Omar<br />

starke architektur Sonja Starke<br />

Landschaftsarchitekten:<br />

Frank Flor<br />

Burkhard Wegener<br />

Götz Klose<br />

Jörg Homann<br />

ClubL94 Landschaftsarchitekten Köln<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Jury<br />

Die Arbeit setzt die verfügbaren Flächen aus einzelnen<br />

Baufel<strong>der</strong>n zusammen, die kompositorisch in sich<br />

homogen sind: sie enthalten jeweils die drei gefor<strong>der</strong>ten<br />

Typen. Dieser Ansatz wird als eigenständiger strategischer<br />

Beitrag zur gefor<strong>der</strong>ten Vielfalt betrachtet.<br />

Durch die patchwork-artige Anordnung ist eine gute<br />

Durchlässigkeit gegeben. Der Raum südlich <strong>der</strong> Kirche<br />

wird innerhalb des offenen Systems als formeller<br />

Raum ausgebildet, jedoch gelingt dies auf <strong>der</strong> Ostseite<br />

aufgrund einer durchgehenden Baufl ucht besser als<br />

auf <strong>der</strong> westlichen Seite. Diese wird zusätzlich durch<br />

die Anordnung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagestätte gestört.<br />

Die Proportionen <strong>der</strong> jeweils dominanten Elemente<br />

innerhalb eines Feldes, <strong>der</strong> viergeschossigen<br />

Punkthäuser, sind gestalterisch unbefriedigend. Hier<br />

harmonieren Grundfl äche und Gebäudehöhe nicht<br />

miteinan<strong>der</strong>. Die großen Seitenlängen haben innen<br />

liegende Bä<strong>der</strong> zur Folge. Die Reihenhäuser sind mit<br />

großzügigen Gärten gut platziert, die Qualität <strong>der</strong> Eingangssituationen<br />

wird durch die Tiefgaragen Abfahrten<br />

geschmälert. Die Stadthäuser sind funktional gut,<br />

aber konventionell organisiert.<br />

Zum Gürtel ist das Motiv des Punkthauses aus den<br />

dahinter liegenden Baufel<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong> aufgenommen.<br />

Dies ist an <strong>der</strong> stark befahrenen Straße die falsche<br />

Typologie.<br />

Zusammenfassend liegt die Schwäche <strong>der</strong> Arbeit in<br />

<strong>der</strong> mangelnden Robustheit des Konzeptes. Gerade<br />

bei dieser Arbeit würde schon das Entfallen weniger<br />

Bausteine das Gesamtmotiv aufl ösen. Die Körnigkeit<br />

<strong>der</strong> Bebauung wirkt für das gegebene Quartier fremd.<br />

Ein weiterer Schwachpunkt liegt in <strong>der</strong> Erschließung.<br />

Die Tiefgaragen Zufahrten sind unklar und oberirdische<br />

Stellplätze nicht nachgewiesen.<br />

21


22<br />

Prof. Marion Goerdt<br />

Marion Goerdt Architektur und <strong>Stadtplanung</strong><br />

Neusser Straße 37<br />

50670 Köln<br />

Mitarbeiter:<br />

Birgit Kohlhaas<br />

Andreas Kriege<br />

Landschaftsarchitektur:<br />

Michl Heurich, München<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Jury<br />

Die aus <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Nachbarquartiere hergeleitete<br />

städtebauliche Idee <strong>der</strong> offenen und geschlossenen<br />

Blockrän<strong>der</strong> wird auf L-förmige Gebäudestrukturen<br />

übertragen, die mäan<strong>der</strong>artig auf dem Grundstück<br />

angeordnet werden. Dadurch entsteht ein interessanter<br />

Perspektivwechsel an den Rän<strong>der</strong>n des Quartiers.<br />

Eine Sichtachse von <strong>der</strong> zu erhaltenden Kirche zum<br />

Beet hovenpark entsteht so jedoch nicht.<br />

Die Arbeit thematisiert die Topografi e des Grundstücks<br />

und nutzt sie zu ungewöhnlichen Anordnungen von<br />

Stadt- und Galeriehäusern sowie den Tiefgaragen.<br />

Allerdings entsteht so eine räumliche Enge die durch<br />

die schwierigen Höhenverhältnisse noch verstärkt<br />

wird. Die verbleibenden öffentlichen Räume bieten mit<br />

Ausnahme des Platzes um die Kirche wenig Aufenthaltsqualität.<br />

Dies gilt auch aufgrund des Umgangs<br />

mit den zu erhaltenden Bäumen in Lichthöfen <strong>der</strong><br />

23<br />

Tiefgaragen.<br />

Die Erschließung des Gebietes von den Rän<strong>der</strong>n über<br />

die Münstereifeler Straße und Anton-Antweiler-Straße<br />

erscheint möglich. Die Anordnung <strong>der</strong> Tiefgaragen mit<br />

offenen Seiten zum Innenbereich des Quartiers wird als<br />

problematisch angesehen.<br />

Die Stadthäuser sind vielfältig nutzbar und in Kombination<br />

auch überzeugend als Mehrgenerationenhäuser<br />

konzipiert. Die innovativen Grundrisse <strong>der</strong><br />

Geschosswoh nungen wurden als nicht beson<strong>der</strong>s<br />

marktfähig angesehen.<br />

Exemplarisch zeigt die Arbeit, dass eine Wegnahme<br />

des Hauses Ursula zu einer höheren Konsistenz des<br />

Städtebaus auf dem Planungsgrundstück führt, die hier<br />

gefundene Lösung überzeugt jedoch trotz <strong>der</strong> nachvollziehbaren<br />

Ansätzen aufgrund ihrer Enge und Maßstäb-


24<br />

Thomas Straub + Brigitte Tacke<br />

Straub + Tacke Architekten<br />

Fafnerstraße 24<br />

80639 München<br />

Mitarbeiter:<br />

Kristina Steuding<br />

Lisa Thaler<br />

Freiraumplanung:<br />

Jochen Rümpelein<br />

Ver.de Landschaftsarchitektur, Freising<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Jury<br />

Der Städtebau nimmt die vorhandene Bebauungsstruktur<br />

und Proportion auf. Er ist konventionell und<br />

zum Teil beliebig. Der Geschosswohnungsbau an <strong>der</strong><br />

Münstereifeler Straße wirkt in <strong>der</strong> ungeglie<strong>der</strong>ten Länge<br />

überdimensioniert.<br />

Die Grünachse von <strong>der</strong> Kirche zum Beethovenpark<br />

wird als städtischer Platz ausgebildet und endet als<br />

Kin<strong>der</strong> gartenaußenbereich in <strong>der</strong> Mulde. Die Ausbildung<br />

des Kin<strong>der</strong>gartens wird kritisch beurteil; ebenso<br />

kritisch wird die Trennung <strong>der</strong> Fußwegebeziehung von<br />

Kirche zum Park durch die Haupterschließung (Verlängerung<br />

<strong>der</strong> Nürburgstraße) gesehen.<br />

Die den städtischen Platz begrenzende Bebauung<br />

25<br />

riegelt auf <strong>der</strong> östlichen Seite ab und nimmt keinen<br />

Bezug zur gegenüberliegenden Bebauung auf. Die<br />

Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Punkthäuser <strong>der</strong> Münstereifeler<br />

Straße im Innenbereich wirkt willkürlich.<br />

Eine Vermarktung an unterschiedliche Investoren<br />

scheint möglich. Allerdings bietet <strong>der</strong> Städtebau keinen<br />

Halt für unterschiedliche Architekturhandschriften.<br />

Die dargestellten Grundrisse zeigen vielfältige Überlegungen<br />

zur Variabilität im Geschosswohnungsbau.<br />

Die Reihenhausgrundrisse enthalten Überlegungen<br />

zum Thema Arbeiten und Wohnen und wachsendes<br />

Haus. Es sind positive Beiträge zu den gefor<strong>der</strong>ten<br />

unterschiedlichen Wohnformen.


26<br />

Prof. Thomas J. Meurer<br />

Meurer Architekten + Stadtplaner BDA<br />

Burgstraße 5<br />

60316 Frankfurt a.M.<br />

Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Kristina Heinz<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Jury<br />

Zeilen, die sich zum Beethovenpark orientieren und<br />

ihn somit in das neue Quartier einbeziehen sollen,<br />

sind das städtebauliche Motiv des Entwurfs. Die Zeilen<br />

in <strong>der</strong> abnehmenden Höhenstaffelung von <strong>der</strong><br />

Münstereifeler Straße zur Anton-Antweiler-Straße sollen<br />

den Bezug zum umliegenden Quartier herstellen.<br />

Die Verdichtung <strong>der</strong> Nutzungen über das Programm<br />

hinaus vermin<strong>der</strong>t die städtebauliche Qualität und<br />

die Nutzungsqualität, ungeachtet <strong>der</strong> missachteten<br />

Abstandsfl ächenbestimmungen. Die Aussage, mit<br />

Solitärgebäuden in <strong>der</strong> Parklandschaft Qualitäten herzustellen,<br />

ist in dem Entwurf konterkariert. Eine neue<br />

grüne Querspange wi<strong>der</strong>spricht dem Charakter <strong>der</strong><br />

historischen Anlage und wird zusätzlich beeinträchtigt<br />

durch die eingestellten Nutzungen (Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />

mit zugeordneter Freifl äche).<br />

Darüber hinaus trennt die Erschließungsstraße die<br />

Grünspange von <strong>der</strong> Bebauung und nimmt eine unbegründete<br />

Achse auf. Damit wird die städtebauliche<br />

Chance für eine Verbindung zwischen Kirche und<br />

Park negiert.<br />

Der Entwurf nimmt insgesamt keine Bezüge zum<br />

umliegenden Quartier auf und lässt das Gebiet somit<br />

weiter in seiner heutigen Insellage. Das Konzept verspricht<br />

keinen Beitrag zur Integration in den Stadtteil.<br />

27


28<br />

Paul Böhm<br />

Architekturbüro Paul Böhm<br />

Auf dem Römerberg 25<br />

50968 Köln<br />

Mitarbeit:<br />

Miriam Berndt<br />

Dorota Bigosinska<br />

Nedzana Born-Karasuljic<br />

Florian Troll<br />

Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens


Planungsgutachten „Sülzgürtel“ in Köln Sülz<br />

<strong>Dokumentation</strong> des Gutachterverfahrens<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Jury<br />

Auf den ersten Blick besticht die Entschiedenheit<br />

dieser ungewöhnlichen städtebaulichen Figur. Auch<br />

die architektonisch gestaltete „Sprache“ und <strong>der</strong>en<br />

Darstellung beeindruckt, insbeson<strong>der</strong>e die klare Defi -<br />

nierung <strong>der</strong> großzügigen Grünachse in Richtung Beethoven<br />

Park und die markanten Straßenfronten. Sie<br />

lassen dabei nicht eine rigorose Abriegelung aufkommen,<br />

son<strong>der</strong>n bieten vielfältige Durchblicke in dahinter<br />

liegende Höfe. Auch die durchgängige Ziegelmaterialität<br />

lässt eine angenehme Atmosphäre erwarten.<br />

Gleichwohl gibt es eine Reihe von gravierenden<br />

Mängeln, die diesen Entwurf nicht verfolgungswert<br />

erscheinen lassen:<br />

• Zunächst und vor allem entspricht die kontinuier-<br />

29<br />

liche Reihung eines und desselben Wohnhaustyps in<br />

keiner Weise dem Ziel <strong>der</strong> Ausschreibung, Vielfalt zu<br />

bieten, sei er skulptural auch noch so interessant.<br />

• Auch die Ausnutzung des hochwertigen Geländes<br />

ist nicht ausreichend. Dies ist vor allem durch das<br />

Überangebot an Gemeinschaftsfl ächen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Quadrat-Höfe begründet.<br />

• Dagegen entsprechen die den Erdgeschoss Wohnungen<br />

zugeordneten Gärten nicht diesen Dimensionen.<br />

• Der Kin<strong>der</strong>garten mit seiner beson<strong>der</strong>en Proportion<br />

auf <strong>der</strong> Parkachse erscheint unangemessen überhöht.<br />

Insgesamt kann dieser Entwurfsansatz keine Basis für

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!