Handout zum CERN-Besuch vom 10. Oktober ... - studienstiftung.ch
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4 Über den <strong>CERN</strong> 17<br />
4 Über den <strong>CERN</strong><br />
4.1 Facts <strong>zum</strong> <strong>CERN</strong><br />
Der <strong>CERN</strong> (früher: Conseil Européen pour la Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e Nucléaire, heute: Organisation Européenne<br />
pour la Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e Nucléaire), die Europäis<strong>ch</strong>e Organisation für Kernfors<strong>ch</strong>ung, ist eines der grössten<br />
Zentren für physikalis<strong>ch</strong>e Grundlagenfors<strong>ch</strong>ung der Welt. Der <strong>CERN</strong> wurde 1954 gegründet und hat<br />
seinen Sitz an der Grenze zwis<strong>ch</strong>en der S<strong>ch</strong>weiz und Frankrei<strong>ch</strong> bei Genf. Seine Mission wurde im<br />
Zuge der Gründung in einer Konvention festgehalten:<br />
“The Organization shall provide for collaboration among European States in nuclear resear<strong>ch</strong><br />
of a pure scientific and fundamental <strong>ch</strong>aracter. The Organization shall have no<br />
concern with work for military requirements and the results of its experimental and theoretical<br />
work shall be published or otherwise made generally available”.<br />
Derzeit zählt der <strong>CERN</strong> rund 20 Mitgliedsländer (Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deuts<strong>ch</strong>land,<br />
Finnland, Frankrei<strong>ch</strong>, Grie<strong>ch</strong>enland, Grossbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen, Österrei<strong>ch</strong>,<br />
Polen, Portugal, Slowakei, Spanien, S<strong>ch</strong>weden, S<strong>ch</strong>weiz, Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Republik und Ungarn). Daneben<br />
existieren Länder mit Beoba<strong>ch</strong>terstatus und Ni<strong>ch</strong>tmitglieder, die aber ebenfalls an den <strong>CERN</strong>-<br />
Programmen beteiligt sein können. Der <strong>CERN</strong> selbst bes<strong>ch</strong>äftigt rund 2500 Mitarbeiter und sein<br />
Budget belief si<strong>ch</strong> 2007 auf etwa 1,3 Milliarden CHF.<br />
Es arbeiten jedo<strong>ch</strong> viele Wissens<strong>ch</strong>after und Ingenieure an Projekten des <strong>CERN</strong>, wel<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t <strong>vom</strong><br />
<strong>CERN</strong> selbst, sondern von Universitäten bes<strong>ch</strong>äftigt werden. Au<strong>ch</strong> werden viele Investitionen für<br />
den Bau der Experimente von Drittinstituten getätigt. Diese beiden Beiträge sind in obigen Zahlen<br />
also ni<strong>ch</strong>t enthalten.<br />
Bekannt ist der <strong>CERN</strong> vor allem für seine Experimente mit Hilfe der Teil<strong>ch</strong>enbes<strong>ch</strong>leuniger. Mit<br />
ihnen wird die Zusammensetzung der Materie erfors<strong>ch</strong>t, indem Teil<strong>ch</strong>en sehr stark bes<strong>ch</strong>leunigt und<br />
dann zur Kollision gebra<strong>ch</strong>t werden. Mit einer Vielzahl von unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Teil<strong>ch</strong>endetektoren<br />
werden dann die Flugbahnen der in den Kollisionen entstehenden Teil<strong>ch</strong>en rekonstruiert. Daraus<br />
lassen si<strong>ch</strong> dann die Eigens<strong>ch</strong>aften der kollidierten und neu entstandenen Teil<strong>ch</strong>en bestimmen.<br />
4.2 Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Highlights des <strong>CERN</strong><br />
Na<strong>ch</strong> Ende des Zweiten Weltkrieges verfolgten einige Wissens<strong>ch</strong>aftler die Idee, ein europäis<strong>ch</strong>es<br />
Teil<strong>ch</strong>enphysiklabor ins Leben zu rufen, um in Europa wiederum Wissens<strong>ch</strong>aft von Weltklasse zu<br />
ermögli<strong>ch</strong>en. 1951 wurde an einem UNESCO-Treffen in Paris diesbezügli<strong>ch</strong> die erste Resolution<br />
verabs<strong>ch</strong>iedet, 1952 Genf als künftiger Standort des Labors bestimmt und bis 1954 na<strong>ch</strong> und na<strong>ch</strong><br />
die <strong>CERN</strong>-Konvention von seinen zwölf Gründerstaaten ratifiziert: Belgien, die BRD, Dänemark,<br />
Frankrei<strong>ch</strong>, Grie<strong>ch</strong>enland, Grossbritannien, Holland, Italien, das ehemalige Jugoslawien, Norwegen,<br />
S<strong>ch</strong>weden und die S<strong>ch</strong>weiz.<br />
Der <strong>CERN</strong> hat seither immer wieder für S<strong>ch</strong>lagzeilen gesorgt:<br />
1957 wurde sein erster Bes<strong>ch</strong>leuniger (der „600 MeV Syn<strong>ch</strong>rocyclotron“, kurz SC) in Betrieb genommen,<br />
wel<strong>ch</strong>er „Beams“ für die ersten Teil<strong>ch</strong>en- und Nuklearphysikexperimente des <strong>CERN</strong> lieferte.<br />
1959 besass der <strong>CERN</strong> mit seinem neuen „Proton Syn<strong>ch</strong>rotron“ (PS), wel<strong>ch</strong>er – wie sein Name<br />
verlauten lässt – Protonen bes<strong>ch</strong>leunigt, für kurze Zeit den Teil<strong>ch</strong>enbes<strong>ch</strong>leuniger mit der weltweit<br />
hö<strong>ch</strong>sten Teil<strong>ch</strong>enenergie. Der Betriebsbeginn der „Intersecting Storage Rings“ (ISR) im Jahre 1971