Ansprache Ortsvorsteher Ludwig-Wilhelm Heidt
Ansprache Ortsvorsteher Ludwig-Wilhelm Heidt
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(Rede OV Kontingentverabschiedung KFOR 6./750 am 10.05.2012)<br />
Gestern hat es geregnet, morgen soll es nach den Prognosen<br />
erneut regnen, und heute dieses göttliche Wetter. Sicherlich<br />
hat Herr Pfarrer Wielandt seine guten Beziehungen dafür<br />
spielen lassen.<br />
Wir danken dafür!<br />
Sehr geehrter, lieber Herr Oberstleutnant Schipke,<br />
liebe Kameradinnen und Kameraden und Patenkinder in<br />
Uniform,<br />
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
sehr geehrte Gäste!<br />
Vorgestern vor zwei Jahren, im großen Jubiläumsjahr 2010,<br />
fand genau an dieser Stelle der Patenschafts-<br />
Übernahmeappell zwischen Staffort und der 6. Kompanie des<br />
auf dem Bruchsaler Eichelberg stationierten stolzen ABC-<br />
Abwehrregimentes 750 mit dem Beinamen „Baden“ statt. Wir<br />
vollzogen damit einen bislang außergewöhnlichen Schritt. Ich<br />
drückte dies damals wie folgt aus:<br />
„Staffort und seine Bürgerinnen und Bürger bekennen sich<br />
„mit Brief und Siegel“ zu den deutschen Streitkräften und<br />
stehen künftig in allen Belangen für die Patenkinder ein, dies<br />
mit Herz, aus Überzeugung und allen gegebenen<br />
Möglichkeiten.<br />
Damit bekennen sich in Freiheit, in Sicherheit und in Frieden<br />
lebende Bürger zu Ihrer demokratischen Armee, die wie kein<br />
anderes staatliches Instrument für diese Freiheit und Sicherheit<br />
verantwortlich war und auch künftig verantwortlich ist.“<br />
(Ende des Zitats)<br />
In den beiden zurückliegenden Jahren hat diese Patenschaft<br />
auf beeindruckende Weise bewirkt, dass eine enge<br />
Kooperation in unterschiedlichen Bereichen entstand,<br />
basierend auf gegenseitigem Vertrauen und einem<br />
kameradschaftlichen, ja geradezu freundschaftlichen<br />
Beziehungsgeflecht.<br />
1
Hierfür danke ich stellvertretend für alle meinem engsten<br />
Ansprechpartner, dem Stabsfeldwebel Helmut Kirchhoff, dem<br />
Kompaniefeldwebel, dem Spieß, der Mutter der Kompanie.<br />
Von Ihnen aus gesehen ist er der letzte Mann auf der rechten<br />
Seite der Formation, derjenige mit der gelben Kordel und dem<br />
kurzen Haarschnitt. Lieber Helmut, ich bitte Dich, vorzutreten<br />
und Dich mit dem militärischen Gruß zu erkennen zu geben.<br />
Diese patenschaftliche Beziehung erinnert öffentlich und<br />
ständig daran, dass die Bundeswehr integraler Bestandteil<br />
dieser Republik und dieser Gesellschaft ist und auch bleiben<br />
muss!<br />
Denn die deutschen Soldaten sind nicht nur „Staatsbürger in<br />
Uniform“, sondern sind vielleicht Väter und Mütter, sind<br />
Söhne und Töchter, oder Enkel. Ihren Dienst leisten sie für ein<br />
demokratisches und weltoffenes Deutschland.<br />
Dabei hat sich das Aufgabenspektrum der deutschen<br />
Streitkräfte, wie wir längst wissen, grundlegend geändert und<br />
neuen Einsatzszenarien anpassen müssen.<br />
Vordergründig ist nicht mehr die Landesverteidigung, sondern<br />
primär sind die Krisen- und Konfliktbewältigung die aktuellen<br />
Einsatzschwerpunkte unserer Soldatinnen und Soldaten.<br />
Dabei haben sie außerhalb der eigenen Landesgrenzen<br />
schwierige und riskante Aufgaben zu bewältigen – oftmals<br />
über Monate hinweg getrennt von ihren Familien und<br />
Freunden.<br />
Dabei muss man aber immer wieder in Erinnerung rufen, dass<br />
der Primat der Politik bestimmt, zu welchen Einsätzen<br />
deutsche Truppenkontingente entsandt werden. Durch die<br />
internationalen Verpflichtungen wird auch künftig zu den<br />
wichtigsten Aufgaben der Bundeswehr gehören, Konflikte zu<br />
schlichten, Frieden zu schaffen und diesen Frieden nach<br />
Möglichkeit zu erhalten.<br />
2
Liebe Kameradinnen und Kameraden,<br />
Euer Dienst ist unschätzbar wertvoll, vielschichtig und wichtig<br />
– anerkannt von vielen Menschen auf dieser Erde und er ist<br />
getragen von einem breiten Konsens in unserer Bevölkerung.<br />
Wir, die wir in einer bisher ungekannten Zeitspanne ein Leben<br />
in Frieden und Freiheit führen dürfen, 67 Jahre ohne<br />
Unterbrechung, ziehen einen unschätzbaren persönlichen<br />
Gewinn aus Eurem Dienst für das Gemeinwesen. Jeder von<br />
Euch hat persönliche Verantwortung übernommen für Frieden,<br />
Freiheit und Gerechtigkeit, auch unter Einsatz des eigenen<br />
Lebens.<br />
Als Soldat der Bundeswehr erfüllt man unübersehbar und<br />
unverrückbar die Forderung des früheren Präsidenten der<br />
Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, die er wie folgt<br />
formulierte: „Frage nicht die Gesellschaft, was sie für Dich<br />
tun kann, sondern frage, was Du für sie tun kannst.“<br />
Und diese Tatsache rückt nun Euch, liebe Kameraden in den<br />
Focus, die wir heute „im Wohnzimmer unserer Kompanie“,<br />
wie sich der Regimentskommandeur zuvor ausdrückte, als<br />
Bestandteil des 32. Einsatzkontingentes KFOR für vier<br />
Monate, oder noch länger, zu verabschieden haben.<br />
Verehrte Anwesende!<br />
Mit Stolz übernahmen wir vor zwei Jahren die ehrenvolle<br />
Verpflichtung, uns im Rahmen unserer Möglichkeiten um<br />
unsere Patenkinder zu kümmern und die bestehenden<br />
Kontakte weiter zu vertiefen. Beim<br />
Patenschaftsübernahmeappell brachte ich folgendes zum<br />
Ausdruck: „ Wo immer die Einsatzgebiete sein sollten, wir<br />
denken an Euch. Versprochen ist versprochen!“<br />
3
Liebe KFOR-Einsatz-Kameraden!<br />
Herr Oberstleutnant Schipke ging in seiner <strong>Ansprache</strong> bereits<br />
dezidiert auf das Gesamtspektrum ein, das diese Einsätze von<br />
jedem Einsatzsoldaten abverlangt.<br />
Ihr sollt wissen, dass Eure Stafforter an Euch denken und<br />
Euch Kraft, Kameradschaft, Zusammenhalt und Gottes Segen<br />
sowie eine gesunde und wohlbehaltene Rückkehr ins<br />
Heimatland wünschen. Euren Familien und Freunden<br />
wünschen wir gleichermaßen die notwendige Kraft, um<br />
unbeschadet die lange Zeit der Abwesenheit bewältigen zu<br />
können. Mich haben solche Wünsche bei meinen<br />
Abwesenheiten gestärkt.<br />
Staffort verabschiedet sich jetzt von Euch nicht nur auf<br />
symbolhafte Weise, sondern auch ganz persönlich von jedem<br />
einzelnen von Euch.<br />
So werden nun an die Abordnung des Einsatzkontingentes ein<br />
neues Ortseingangsschild und eine neue Stafforter Fahne<br />
übergeben. Beide Symbole sollen Euch ins Einsatzland<br />
begleiten und Euch fern der Heimat an Eure Paten erinnern.<br />
Beim Willkommensappell in einigen Monaten gehen Schild<br />
und Fahne zurück ins Archiv, um am Ende des Jahres an das<br />
Einsatzkontingent für AFGHANISTAN übergeben werden zu<br />
können. Jeder von Euch erhält eine Taschenflasche mit<br />
Stafforter Medizin, damit bei Magenbeschwerden ein<br />
notwendiges Regulat zur Verfügung steht. Auf dem vorderen<br />
Etikett befindet sich das Stafforter Wappen und es trägt<br />
folgenden Text: „ Staffort – Patengemeinde der 6. Kompanie<br />
des ABC-Abwehrregimentes 750 „Baden“. Auf dem<br />
rückseitigen Etikett befinden sich, wie vorgeschrieben, die<br />
Produktangaben.<br />
4
Liebe Kameraden,<br />
nach Rücksprache mit dem Herrn Regimentskommandeur<br />
habe ich mir fest vorgenommen, sofern irgend möglich, als<br />
Zeichen der kameradschaftlichen Verbundenheit und der<br />
patenschaftlichen Verpflichtung, jedem Einsatzkontingent<br />
dieser Kompanie in jedem Einsatzland einen kurzen Besuch<br />
abzustatten. Meinen Helm, den Schlafsack und mein Feldbett<br />
bringe ich genauso mit, wie einen Rucksack, gefüllt mit<br />
badischen Spezialitäten und – selbstredend – flüssige Medizin<br />
aus Staffort zum Nachfüllen der Taschenflaschen. Ihr wisst:<br />
Versprochen ist versprochen!<br />
Zum Abschluss grüße ich mit Eurem Truppengruß und dem<br />
meinigen: „Nebel ahoi“ und einem dreifachen „Glück ab!“<br />
und ich danke Euch, ich danke Ihnen, für die Aufmerksamkeit.<br />
Nun bitte ich meine Kolleginnen und Kollegen des<br />
Ortschaftsrates an meine Seite zur Übergabe der Geschenke.<br />
Die militärischen Kommandos hierfür folgen jetzt.<br />
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