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unbehin<strong>de</strong>rt gehen, laufen, springen können. Allerdings gibt es dafür<br />
keine einheitliche Therapie. Seit einigen Jahren setzt sich die<br />
sogenannte Ponseti-Metho<strong>de</strong> immer mehr durch. Eine kombinierte<br />
Gips-Schienen-Behandlung, die bei manchen <strong>Kind</strong>ern durch eine<br />
Mini-OP zur Verlängerung <strong>de</strong>r Achillessehne ergänzt wird. Die Gips-<br />
Phase dauert etwa neun Wochen, die Schienen-Phase (die ersten<br />
paar Wochen rund um die Uhr, dann nur noch nachts) zwei bis drei<br />
Jahre. Vorteil gegenüber an<strong>de</strong>ren Metho<strong>de</strong>n: Dem <strong>Kind</strong> bleibt eine<br />
aufwendige Fußoperation erspart.<br />
Aufwendige Operationen sind zum Glück nur selten<br />
nötig. Gips und Schienen reichen meist als Therapie<br />
Die nach <strong>de</strong>m Klumpfuß häufigsten, objektiv aber trotz<strong>de</strong>m seltenen,<br />
angeborenen Fehlstellungen sind <strong>de</strong>r Plattfuß und <strong>de</strong>r<br />
Sichelfuß. Beim Plattfuß ist das Fußgewölbe nicht ausgebil<strong>de</strong>t,<br />
beim Sichelfuß zeigen Mittelfuß und Zehen nach innen, wobei<br />
sich die Großzehe so stark zur Seite beugt, dass sie sich von<br />
<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Zehen abspreizt.<br />
Bei<strong>de</strong>s sollte korrigiert wer<strong>de</strong>n, bevor sich das <strong>Kind</strong> aufrichtet und<br />
zu laufen beginnt. Beim angeborenen Sichelfuß reicht es, das Füßchen<br />
immer wie<strong>de</strong>r zu redressieren und dann per Gips zu fixieren.<br />
Der angeborene Plattfuß muss operiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Viel weniger Aufwand erfor<strong>de</strong>rt die Behandlung <strong>de</strong>r Fehlhaltungen,<br />
wenn sie <strong>de</strong>nn überhaupt nötig ist. Die Sichelfuß-Haltung zum Beispiel,<br />
die sich meist erst nach <strong>de</strong>r Geburt bil<strong>de</strong>t und rund 70 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Babys betrifft, wächst sich in <strong>de</strong>n allermeisten Fällen aus. Wichtig:<br />
die Bauchlage mei<strong>de</strong>n, weil sich dabei die Füßchen automatisch<br />
nach innen drehen. O<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m auf <strong>de</strong>m Bauch liegen<strong>de</strong>n Baby<br />
Schaumstoffringe um die Knöchel legen, damit die Füßchen nicht<br />
seitlich aufliegen können. Bitte außer<strong>de</strong>m regelmäßig <strong>de</strong>n Fußaußenrand<br />
sanft massieren.<br />
Gute Noten für <strong>Kind</strong>erfüße: Die meisten Fehlhaltungen<br />
müssen gar nicht behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n<br />
Auch <strong>de</strong>r Hackenfuß, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Fußrücken so steil nach oben<br />
steht, dass er das Schienbein berührt, verschwin<strong>de</strong>t innerhalb weniger<br />
Tage von selbst.<br />
Noch häufiger als die Sichelfuß-Haltung ist <strong>de</strong>r Kletterfuß. Weil sich<br />
dabei die Fußsohlen „anschauen“, ist auch von Klumpfuß-Haltung<br />
die Re<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r Regel drehen sich Kletterfüßchen von selbst in<br />
Normalposition. Falls nicht, hilft es, wenn man sie ein paar Tage<br />
lang in <strong>de</strong>r gewünschten Haltung bandagiert.<br />
Kurz und gut: Fußfehlstellungen sind selten, die Behandlung<br />
komplex, Fußfehlhaltungen sind häufig, eine Behandlung meist<br />
gar nicht nötig. Gute Noten also für <strong>Kind</strong>erfüße – solange sie<br />
keine Schuhe brauchen. Dann wird’s wie<strong>de</strong>r schwierig. Aber das<br />
ist ein an<strong>de</strong>res Thema!<br />
gesund wachsen<br />
Wie süß! Babyfüße sind anrührend –<br />
und meistens rundherum gesund<br />
DAS GESUNDE KIND ELTERN // 35