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Ab 6. Juni in Kino - Essener Filmkunsttheater GmbH

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Kostenlos<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

D I E P R O G R A M M Z E I T U N G D E R E S S E N E R F I L M K U N S T T H E AT E R U N D D E R L I C H T B U R G<br />

<strong>Ab</strong> <strong>6.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>o<br />

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Rüttenscheider Str. 2<br />

45128 Essen<br />

Tel. 0201/439 366 33<br />

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Tel. 0201/27 55 55<br />

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Tel. 0201/77 84 94<br />

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Tel. 0201/27 55 55<br />

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Kettwiger Str. 36<br />

45127 Essen<br />

Tel. 0201/23 10 23


INHALT<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Filme im <strong>Juni</strong><br />

Unser Programmservice<br />

<strong>Ab</strong> 30.05.<br />

Seite 4<br />

<strong>Ab</strong> 30.05.<br />

Seite 6<br />

<strong>Ab</strong> 30.05.<br />

Seite 8<br />

Das aktuelle Wochenprogramm erfahren<br />

Sie donnerstags <strong>in</strong> WAZ und NRZ<br />

sowie unter der Programmansage<br />

0201 / 77 84 77 und unter<br />

www.essener-filmkunsttheater.de<br />

und www.lichtburg-essen.de<br />

Hangover 3<br />

The Big Wedd<strong>in</strong>g<br />

To the Wonder<br />

<strong>Ab</strong> 30.05.<br />

Seite 8<br />

30.05.<br />

Seite 18<br />

<strong>Ab</strong> 0<strong>6.</strong>0<strong>6.</strong><br />

Seite 13<br />

Folgen Sie uns auf<br />

Die Lebenden<br />

Nach der Revolution<br />

Before Midnight<br />

Inhalt<br />

Aktuelle Filmstarts<br />

Sonderprogramm<br />

K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o / Galerie C<strong>in</strong>ema<br />

Lichtburg & Sabu<br />

Die <strong>Essener</strong> <strong>Filmkunsttheater</strong><br />

S. 3 - 17<br />

S. 19 - 24<br />

S. 25<br />

S. 26<br />

S. 27<br />

<strong>Ab</strong> 13.0<strong>6.</strong><br />

Seite 3<br />

The Place Beyond the P<strong>in</strong>es<br />

<strong>Ab</strong> 13.0<strong>6.</strong><br />

Oben ist es still<br />

Seite 9<br />

<strong>Ab</strong> 13.0<strong>6.</strong><br />

Tango libre<br />

Seite 10<br />

<strong>Ab</strong> 20.0<strong>6.</strong><br />

Seite 5<br />

<strong>Ab</strong> 20.0<strong>6.</strong><br />

Seite 6<br />

<strong>Ab</strong> 20.0<strong>6.</strong><br />

Seite 12<br />

<strong>Ab</strong> 20.0<strong>6.</strong><br />

Seite 17<br />

Man of Steel<br />

Gambit<br />

Promised Land<br />

Confession<br />

<strong>Ab</strong> 27.0<strong>6.</strong><br />

Seite 11<br />

<strong>Ab</strong> 27.0<strong>6.</strong><br />

Seite 14<br />

<strong>Ab</strong> 27.0<strong>6.</strong><br />

Seite 15<br />

<strong>Ab</strong> 27.0<strong>6.</strong><br />

Seite 16<br />

Laurence Anyways<br />

The Grandmaster<br />

Papadopulus & Söhne<br />

The Deep<br />

2


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Aktuelle Filmstarts<br />

The Place Beyond the P<strong>in</strong>es<br />

Derek Cianfrance („Blue Valent<strong>in</strong>e“) liefert erneut e<strong>in</strong> Meisterwerk ab, diesmal <strong>in</strong> epischen Proportionen<br />

<strong>Ab</strong> 13. <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

USA 2012; 140 M<strong>in</strong>.; Regie: Derek Cianfrance; mit Ryan Gosl<strong>in</strong>g, Bradley Cooper, Eva Mendes, Ray Liotta, Bruce Greenwood, Dane DeHaan, Emory Cohen<br />

„E<strong>in</strong> fesselndes Drama“ Enterta<strong>in</strong>ment<br />

Weekly<br />

„E<strong>in</strong> brillanter und überragender<br />

Film“ The Playlist<br />

„E<strong>in</strong> berauschender Film über Väter,<br />

Söhne und Konsequenzen“<br />

Moviescreen<br />

„Ryan Gossl<strong>in</strong>g elektrisiert“ US<br />

Weekly<br />

Motorrad-Stuntman Luke (Ryan Gosl<strong>in</strong>g)<br />

reist mit e<strong>in</strong>em Jahrmarkt von Stadt zu<br />

Stadt. In der Kle<strong>in</strong>stadt Schenectady nahe<br />

New York erfährt Luke von Rom<strong>in</strong>a (Eva<br />

Mendes), mit der er e<strong>in</strong>e Affäre hatte,<br />

dass er der Vater ihres kle<strong>in</strong>en Sohnes ist.<br />

Er will für ihn sorgen, aber Rom<strong>in</strong>a lebt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Beziehung. Um sie zum<strong>in</strong>dest<br />

f<strong>in</strong>anziell zu unterstützen, verlegt<br />

Luke sich auf Banküberfälle, die er mit<br />

se<strong>in</strong>em Motorrad ausführt. Der ehrgeizige<br />

Polizist Avery (Bradley Cooper), Sohn e<strong>in</strong>es<br />

e<strong>in</strong>flussreichen Richters, will derweil<br />

die Karriereleiter nach oben klettern. Se<strong>in</strong>e<br />

Familie versteht nicht, warum er sich<br />

dazu den Gefahren des Streifendienstes<br />

aussetzt. Nach e<strong>in</strong>em misslungenen<br />

Überfall kreuzen sich die Wege von Luke<br />

und Avery. Das nachfolgende Drama wird<br />

alle Beteiligten über Jahre h<strong>in</strong>aus prägen.<br />

Schon der Beg<strong>in</strong>n dieses Films macht es<br />

dem Zuschauer unmöglich, sich se<strong>in</strong>er ungeheuren<br />

Intensität zu entziehen: In e<strong>in</strong>er<br />

langen, ungeschnittenen Sequenz folgt<br />

die Handkamera Luke von se<strong>in</strong>em Trailer<br />

über den Jahrmarkt bis zu dem Zelt,<br />

<strong>in</strong> dem er sich auf se<strong>in</strong> Motorrad setzt<br />

und an die Arbeit geht. Hier kommt die<br />

ausgeprägte stilistische Handschrift zum<br />

Ausdruck, die alle<strong>in</strong> schon Cianfrance zu<br />

e<strong>in</strong>em der spannendsten amerikanischen<br />

Regisseure der Gegenwart macht. Er<br />

schneidet selten und liebt lange Plansequenzen.<br />

Cianfrance kommt vom Dokumentarfilm,<br />

und se<strong>in</strong>e filmische Sprache<br />

ist davon geprägt. Cianfrances Spielfilme<br />

streben aber gleichzeitig <strong>in</strong> zwei Richtungen:<br />

Er verankert sie tief <strong>in</strong> der Realität,<br />

während jederzeit der tiefe Drang zu<br />

spüren ist, Geschichten zu erzählen, die<br />

größer s<strong>in</strong>d als das Leben. Ebenfalls zugute<br />

kommt Derek Cianfrance, dass er<br />

se<strong>in</strong> Handwerk bei Experimantalfilmern<br />

gelernt hat. So ist „The Place Beyond The<br />

P<strong>in</strong>es“ e<strong>in</strong>erseits tief im klassischen Erzählk<strong>in</strong>o<br />

verwurzelt, traut sich andererseits<br />

aber e<strong>in</strong>e große Freiheit <strong>in</strong> der dramaturgischen<br />

Struktur zu. Cianfrance erweist<br />

e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsfilme, Scorseses<br />

„Goodfellas“, se<strong>in</strong>e Reverenz, und<br />

er ließ sich von <strong>Ab</strong>el Gances Stummfilm<br />

„Napoleon“ <strong>in</strong>spirieren. Er wollte, so Cianfrance,<br />

so wie Gance „drei Le<strong>in</strong>wände<br />

zum S<strong>in</strong>gen br<strong>in</strong>gen“. So entsp<strong>in</strong>nt sich e<strong>in</strong><br />

episches Drama, dass 15 Jahre umfasst<br />

und mit drei überraschenden Perspektivwechseln<br />

fasz<strong>in</strong>iert. Vor der Kamera präsentiert<br />

sich e<strong>in</strong>e neue Generation amerikanischer<br />

Schauspieler. Mit Ryan Gosl<strong>in</strong>g<br />

dreht Cianfrance hier zum zweiten<br />

Mal. Gosl<strong>in</strong>g gel<strong>in</strong>gt hier das Kunststück,<br />

gleichzeitig cool, hart und durchdr<strong>in</strong>gend<br />

traurig zu wirken. Er ist geboren für die<br />

Le<strong>in</strong>wand, se<strong>in</strong>e Charisma wirkt wie e<strong>in</strong><br />

Magnet. Gosl<strong>in</strong>g ist der klassische Außenseiter<br />

und E<strong>in</strong>same, der schon Marlon<br />

Brando zur Legende machte. Dagegen<br />

steht das nicht m<strong>in</strong>der fasz<strong>in</strong>ierende Spiel<br />

von Bradley Cooper, der se<strong>in</strong>er Figur e<strong>in</strong>e<br />

brütende Energie verleiht, die eher implodiert<br />

als sich expressiv äußert. Beide<br />

Darsteller heben diese Geschichte um die<br />

Geheimnisse, die vom Vater auf den Sohn<br />

übergehen und mit Zeitverzögerung zerstörerische<br />

Kraft entfalten, auf e<strong>in</strong>e be<strong>in</strong>ahe<br />

mythologische Ebene, zu der auch der<br />

Filmtitel passt. Mit „The Place Beyond The<br />

P<strong>in</strong>es“ kommt e<strong>in</strong> Film <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>os, der<br />

beweist, dass das amerikanische Erzählk<strong>in</strong>o<br />

abseits vom Hollywood-Ma<strong>in</strong>stream<br />

alles andere als tot ist – und das e<strong>in</strong>e große<br />

Tradition <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Generation<br />

weiterleben wird. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

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3


Aktuelle Filmstarts<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Hangover 3<br />

Zweite Fortsetzung der Komödienreihe von Todd Phillips um e<strong>in</strong>e Gruppe von Freunden mit gewaltigem Kater<br />

<strong>Ab</strong> 30. Mai <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

USA 2013; Regie: Todd Phillips; mit Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Ken Jeong, Heather Graham, Just<strong>in</strong> Bartha, John Goodman, Jeffrey Tambor<br />

Nach der Beerdigung von Alans Vater fürchtet<br />

das Wolfsrudel um den geistigen Zustand<br />

se<strong>in</strong>es Freundes: Phil, Stu und Doug<br />

wollen Alan zur Behandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Sanatorium<br />

br<strong>in</strong>gen, doch schon die Fahrt dorth<strong>in</strong><br />

erweist sich als H<strong>in</strong>dernislauf, der dar<strong>in</strong> kulm<strong>in</strong>iert,<br />

dass das Wolfsrudel von skrupellosen<br />

Gangstern attackiert wird, die noch<br />

e<strong>in</strong>e Rechnung mit dem undurchsichtigen<br />

Mr. Chow offen haben und Alan als Geisel<br />

nehmen. Wenn se<strong>in</strong>e Freunde ihn lebend<br />

wieder sehen wollen, sollen sie Mr. Chow<br />

bei Alans Kidnappern abliefern. Dritter und<br />

vorerst letzter Film der Komödienreihe.<br />

Auch für dieses <strong>Ab</strong>enteuer des Wolfrudels<br />

trommelte Todd Phillips den bekannten und<br />

bewährten Cast um Bradley Cooper, Ed<br />

Helms, Zach Galifianakis und Just<strong>in</strong> Bartha<br />

zusammen. Anders als Teil 2, der die Handlung<br />

des Orig<strong>in</strong>als im Grunde wiederholte<br />

und nur den Schauplatz von Las Vegas nach<br />

Thailand verlegte, wird e<strong>in</strong>e neue Story erzählt,<br />

die ihren Höhepunkt am Ausgangsort<br />

der Filmreihe erlebt - Vegas. Blickpunkt Film<br />

Der große Gatsby<br />

Baz Luhrmanns schillernde Neuverfilmung des Klassikers von F. Scott Fitzgerald mit Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire und Carey Mulligan<br />

Weiter im Programml<br />

Australien 2013; Regie: Baz Luhrmann; mit Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire, Carey Mulligan, Isla Fisher, Joel Edgerton, Elizabeth Debicki, Amitabh Bachchan<br />

Als Nick Carraway im Jahr 1922 nach New<br />

York kommt, fühlt sich der junge Mann<br />

völlig überwältigt von der stetig wachsenden<br />

und pulsierenden Metropole.<br />

Magisch angezogen wird er dennoch von<br />

der Gesellschaft, <strong>in</strong> der man für Partys<br />

lebt und <strong>in</strong> der das Geld regiert. Im Zentrum<br />

dieses Kosmos steht Jay Gatsby, e<strong>in</strong><br />

Selfmade-Millionär, der sich mit Geld alles<br />

kaufen kann. Bis auf se<strong>in</strong>e große Liebe,<br />

Daisy Buchanan, die mit e<strong>in</strong>em anderen<br />

verheiratet ist. Doch Gatsby glaubt weiter<br />

an se<strong>in</strong>en Traum. F.Scott Fitzgeralds<br />

Roman über die amerikanische Gesellschaft<br />

der Roar<strong>in</strong>g Twenties gehört zu den<br />

bekanntesten Werken der Moderne. Nun<br />

hat sich der australische Meisterregisseur<br />

Baz Luhrmann der Geschichte über Liebe,<br />

Hoffnung, Betrug und Enttäuschung<br />

angenommen. Meisterhaft und opulent<br />

setzt er die Gesellschaft der oberen Zehntausend<br />

<strong>in</strong> Szene. Doch im Innern der<br />

Geschichte steht die tiefe und doch aussichtslose<br />

Liebe zwischen Gatsby und<br />

Daisy. Groß, größer, Gatsby. FBW<br />

4


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Aktuelle Filmstarts<br />

Man of Steel<br />

Zack Snyders Neuauflage der wohl bekanntesten Superhelden-Serie setzt neben Action vor allem auf starke Charakterisierung und Dramatik<br />

<strong>Ab</strong> 20. <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

Kanada 2013; 148 M<strong>in</strong>.; Regie: Zack Snyder; mit Henry Cavill, Amy Adams, Michael Shannon, Kev<strong>in</strong> Costner, Diane Lane, Laurence Fishburne, Russell Crowe<br />

Als K<strong>in</strong>d wird Clark Kent von den e<strong>in</strong>fachen<br />

Bauersleuten Jonathan und Martha<br />

Kent adoptiert, nachdem der Junge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Raumkapsel auf deren Land e<strong>in</strong>e Bruchlandung<br />

h<strong>in</strong>legt - er wurde von se<strong>in</strong>em Vater<br />

vom Planeten Krypton vor dessen Zerstörung<br />

geschickt. Schnell entdeckt Clark,<br />

dass er anders ist als andere K<strong>in</strong>der und<br />

über Superkräfte verfügt. Als junger Mann<br />

geht Clark nach New York, um als Journalist<br />

Fuß zu fassen, und wird alsbald damit konfrontiert,<br />

wie er mit se<strong>in</strong>er ungewöhnlichen<br />

Gabe umgehen will. Sieben Jahre nach<br />

dem rückblickend wenig gelungenen „Superman<br />

Returns“ von Bryan S<strong>in</strong>ger unternimmt<br />

Warner Bros. e<strong>in</strong>en weiteren Anlauf,<br />

den größten aller Comic-Superheroen e<strong>in</strong>em<br />

breiten Publikum wieder als Filmheld<br />

schmackhaft zu machen. Konzeptionell begleitet<br />

von Christopher Nolan, der bereits<br />

Batman zur filmischen Renaissance verhalf,<br />

wirft Zack Snyder se<strong>in</strong> gesamtes visuelles<br />

Talent <strong>in</strong> die Waagschale, Superman e<strong>in</strong>e<br />

angemessene Filmkulisse zu verschaffen.<br />

Ich – E<strong>in</strong>fach unverbesserlich 2<br />

Fortsetzung zum weltweit erfolgreichen Animationsfilm über e<strong>in</strong>en Top-Bösewicht, der zum Helden geläutert wird<br />

<strong>Ab</strong> 4. Juli <strong>in</strong> 2D und 3D <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

USA 2013; Regie: Pierre Coff<strong>in</strong>, Chris Renaud; Sprecher D: Oliver Rohrbeck, Mart<strong>in</strong>a Hill, Sonya Kraus; Sprecher US: Steve Carell, Kristen Wiig, Russell Brand<br />

Der ehemalige Superschurke Gru ist<br />

zahm geworden und lebt e<strong>in</strong> beschauliches<br />

Leben mit se<strong>in</strong>en drei Adoptivtöchtern<br />

Margo, Edith und Agnes. Als<br />

e<strong>in</strong> neuer Superschurke auf den Plan<br />

tritt, werden se<strong>in</strong>e Fähigkeiten noch e<strong>in</strong>mal<br />

gefordert - von der hübschen Agent<strong>in</strong><br />

Lucy. Voller Eifer werfen er und se<strong>in</strong>e<br />

treuen M<strong>in</strong>ions sich <strong>in</strong> die Aufgabe, die<br />

Welt zu retten. Dabei kommen Gru se<strong>in</strong>e<br />

plötzlich erwachenden, romantischen<br />

Gefühle für Lucy ganz schön <strong>in</strong> die Quere.<br />

Das neue 3D-Animationsabenteuer<br />

um den unverbesserlichen Helden Gru<br />

knüpft da an, wo der weltweite Hit von<br />

Illum<strong>in</strong>ation aus dem Jahr 2010 aufgehört<br />

hat. Das bewährte Kreativteam des Orig<strong>in</strong>alfilms<br />

bürgt dafür. Neben e<strong>in</strong>er neuen<br />

Aufgabe gibt es e<strong>in</strong>e neue Dimension,<br />

die Romantik, <strong>in</strong> dem frechen familienkompatiblen<br />

Spaß. Die M<strong>in</strong><strong>in</strong>ions, die zu<br />

Publikumsliebl<strong>in</strong>gen avancierten, bekommen<br />

mehr Raum für Gags. Die prom<strong>in</strong>enten<br />

Synchronsprecher tragen das Ihrige<br />

bei. Blickpunkt Film<br />

5


Aktuelle Filmstarts<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

The Big Wedd<strong>in</strong>g<br />

Starbesetzte Komödie über e<strong>in</strong> geschiedenes Ehepaar, das für die Hochzeit des Adoptivsohns e<strong>in</strong>e heile Familienwelt vortäuscht<br />

<strong>Ab</strong> 30. Mai <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

USA 2012; 90 M<strong>in</strong>.; Regie: Just<strong>in</strong> Zackham; mit Diane Keaton, Robert De Niro, Susan Sarandon, Rob<strong>in</strong> Williams, Kather<strong>in</strong>e Heigl, Topher Grace, Ben Barnes; ab 6 J.<br />

Verliebt, verlobt, verheiratet – und geschieden.<br />

Nach zehn glücklich getrennten Jahren<br />

von Ex-Ehemann Don Griff<strong>in</strong> (Robert<br />

De Niro) kehrt Ellie (Diane Keaton) <strong>in</strong> das<br />

ehemalige Familienanwesen zurück, um<br />

die Hochzeit ihres geme<strong>in</strong>samen Adoptivsohns<br />

Alejandro (Ben Barnes) mit Missy<br />

(Amanda Seyfried) zu feiern. Damit se<strong>in</strong>er<br />

leiblichen, streng gläubigen Mutter Madonna<br />

Soto (Patricia Rae) e<strong>in</strong>e religiöse Desillusion<br />

erspart bleibt, bittet Alejandro Don und<br />

Ellie, anlässlich des großen Festtags e<strong>in</strong>e<br />

glückliche Ehe vorzutäuschen. So weit,<br />

so heikel. Denn dafür muss Dons Freund<strong>in</strong><br />

Bebe (Susan Sarandon) kurzerhand für<br />

das Wochenende ausquartiert werden. Besonderer<br />

Twist: Bebe war e<strong>in</strong>st die beste<br />

Freund<strong>in</strong> von Ellie, bis Don sie mit ihr betrogen<br />

hat. Doch all dies ist erst der Beg<strong>in</strong>n<br />

e<strong>in</strong>es total verrückten Hochzeitswochenendes...<br />

Engagierte aufspielende Altstars und<br />

die e<strong>in</strong>e oder andere giftige Dialogspitze<br />

adeln diese auf Turbulenz und Situationskomik<br />

setzende Komödie. Concorde Film<br />

Gambit – Der Masterplan<br />

Top-besetzte und höchst vergnügliche Kunstraubkomödie aus der Feder der Coen-Brüder<br />

<strong>Ab</strong> 20. <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

USA 2012; 89 M<strong>in</strong>.; Regie: Michael Hoffman; Buch: Joel & Ethan Coen; mit Col<strong>in</strong> Firth, Cameron Diaz, Alan Rickman, Stanley Tucci, Tom Courtenay, Cloris Leachman; ab 12 J.<br />

„Mit der hervorragend besetzten<br />

Kunstraub-Komödie knüpft Regisseur<br />

Michael Hoffman an ‚Der<br />

rosarote Panther‘ und ‚Ocean‘s 11‘<br />

an. In sehenswerten Kulisen trägt<br />

das gut aufgelegte Ensemble Col<strong>in</strong><br />

Firth, Alan Rickman, Cameron<br />

Diaz und Stanley Tucci schwungvoll<br />

e<strong>in</strong>en Kulturkampf um Sitten,<br />

Sprachen und viel Geld aus.“<br />

Blickpunkt Film<br />

Sobald die ersten Takte der an Henry<br />

Manc<strong>in</strong>i er<strong>in</strong>nernden Titelmusik erkl<strong>in</strong>gen,<br />

mit denen e<strong>in</strong> Zeichentrick-Vorspann<br />

unterlegt ist, wird klar, an welchem Klassiker<br />

sich „Gambit – Der Masterplan“<br />

orientiert: Blake Edwards „Der Rosarote<br />

Panther“ steht bei Michael Hoffmans<br />

(„E<strong>in</strong> russischer Sommer“, „Tage wie dieser“)<br />

Film Pate. Wobei „Gambit“ nicht<br />

zuletzt das lose Remake des gleichnamigen,<br />

1966 gedrehten Films ist, <strong>in</strong> dem Michael<br />

Ca<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>en Gauner spielt, der mit<br />

e<strong>in</strong>em verzwickten Plan zu Geld kommen<br />

will. Nun ist es Col<strong>in</strong> Firth, der e<strong>in</strong> Spiel<br />

spielen will, das bis <strong>in</strong>s Detail geplant<br />

ist und bei dem doch so viel schief gehen<br />

kann. Als Kunstexperte Harry Deane<br />

spielt Firth e<strong>in</strong>e typische Verliererfigur, die<br />

von ihrem Boss Lord Lionel Shahbandar<br />

(Alan Rickman) herumkommandiert wird<br />

und nun die Chance zur Rache sieht. Im<br />

fernen Texas soll e<strong>in</strong> lange verschollenes<br />

Gemälde des impressionistischen Meisters<br />

Claude Monet aufgetaucht se<strong>in</strong>,<br />

dass Shahbandars Sammlung vervollständigen<br />

könnte – wenn es denn echt<br />

wäre. Doch nicht Monet hat die Heuhaufen<br />

im <strong>Ab</strong>endlicht gemalt, sondert Major<br />

W<strong>in</strong>gate (Tom Courtenay), e<strong>in</strong> recht fähiger<br />

Kunstfälscher. Bleibt nur die Frage,<br />

wie Deane se<strong>in</strong>en Boss zum Kauf des<br />

Gemäldes überreden kann. Mit Hilfe der<br />

flippigen, sehr blonden und sehr texanischen<br />

PJ Puznowski (Cameron Diaz), <strong>in</strong><br />

deren Wohnwagen das Bild seit Jahren<br />

angeblich unentdeckt gehangen hat, soll<br />

Shahbandars Gier geweckt werden. Doch<br />

so leicht Deanes Spiel <strong>in</strong> der Phantasie<br />

auch wirkte, die Realität sieht ganz anders<br />

aus. Zumal sich nicht nur Puznowski<br />

als weit weniger naiv erweist als<br />

sie wirkt, auch der deutsche Kunstexperte<br />

Mart<strong>in</strong> Zaidenweber (Stanley Tucci)<br />

droht Deanes Komplott zu entlarven.<br />

Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

6


Aktuelle Filmstarts<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

To the Wonder<br />

Terrence Malicks Ode an die Vergänglichkeit von Liebe und die Kurzlebigkeit von Glück<br />

<strong>Ab</strong> 30. Mai<br />

USA 2012; 112 M<strong>in</strong>.; Buch u. Regie: Terrence Malick; mit Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams, Javier Bardem, Rachel Weisz, Barry Pepper, Rom<strong>in</strong>a Mondello<br />

„E<strong>in</strong> bezaubernder Film” The Independent<br />

„Voller Zärtlichkeit und h<strong>in</strong>reißender<br />

Schönheit” The Daily<br />

Telegraph<br />

„Mutig und wunderschön“ The<br />

Guardian<br />

„E<strong>in</strong>e hervorragende bildgewaltige<br />

Inszenierung” London Film<br />

Review<br />

Wenn Terrence Malick e<strong>in</strong>en neuen Film<br />

vorstellt, dann verb<strong>in</strong>det man mit diesem<br />

ganz bestimmte Erwartungen. Malick ist<br />

e<strong>in</strong> Philosoph des K<strong>in</strong>os und des Lebens.<br />

Se<strong>in</strong>e Geschichten verhandeln stets die<br />

großen, ewigen Themen verpackt <strong>in</strong> außergewöhnliche<br />

Bilder, die meist ohne<br />

Dialoge auskommen und sich der üblichen<br />

Dramaturgie e<strong>in</strong>es Films entziehen.<br />

Auch „To the Wonder“ bildet da ke<strong>in</strong>e<br />

Ausnahme. Das Grundgerüst des Films<br />

bildet e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte. Der Amerikaner<br />

Neil (Ben Affleck) und die Französ<strong>in</strong><br />

Mar<strong>in</strong>a (Olga Kurylenko) fühlen sich füre<strong>in</strong>ander<br />

bestimmt. Sie s<strong>in</strong>d sicher, dass<br />

ihre Liebe ewig halten wird. Zusammen<br />

mit Mar<strong>in</strong>as zehnjähriger Tochter aus e<strong>in</strong>er<br />

früheren Beziehung zieht die junge<br />

Patchwork-Familie von Paris <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e typische<br />

Kle<strong>in</strong>stadt mit Mittleren Westen.<br />

Dort wo Neil aufgewachsen ist, fällt es<br />

Mar<strong>in</strong>a schwer, sich zu Hause zu fühlen.<br />

Sie sieht sich als Fremde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fremden<br />

Land. Auf die Hilfe und Unterstützung<br />

ihres Ehemanns hofft sie dabei vergeblich.<br />

Ihre Beziehung zerbricht und die<br />

Wege der e<strong>in</strong>st Verliebten trennen sich.<br />

Malick denkt <strong>in</strong> Bildern und nicht <strong>in</strong> den<br />

üblichen Konventionen des K<strong>in</strong>os. Er erzählt<br />

das, was ihm wichtig ist, über e<strong>in</strong><br />

Zusammenspiel aus traumartigen Sequenzen,<br />

aus Aufnahmen, die zu schweben<br />

sche<strong>in</strong>en, unterlegt mit klassischer,<br />

orchestraler Musik und meist nur wenigen<br />

Worten. Emmanuel Lubezkis Kamera<br />

zeigt se<strong>in</strong>en Blick auf die Welt, <strong>in</strong> der<br />

vor allem die Schönheit der Natur und des<br />

Lebens im Mittelpunkt steht. In „To the<br />

Wonder“ streifen wir durch Oklahomas<br />

weite Felder, tanzen mit Mar<strong>in</strong>a durch<br />

die prächtigen Tuilerien. Wichtiger als e<strong>in</strong>zelne<br />

Storyelemente s<strong>in</strong>d die Auslassungen,<br />

die Kompositionen der Übergänge<br />

und der Fluss der Bilder. Es überrascht<br />

nicht, wenn man weiß, dass Malick fünf<br />

Cutter beschäftigte. Auch wenn „To the<br />

Wonder“ zum<strong>in</strong>dest se<strong>in</strong>er Beschreibung<br />

nach e<strong>in</strong>em klassischen Beziehungsstück<br />

ähnelt, könnte er doch kaum weiter<br />

von e<strong>in</strong>em solchen entfernt se<strong>in</strong>. „To<br />

the Wonder“ ist e<strong>in</strong>e eskapistische Reise<br />

voller magischer und zugleich meditativer<br />

Augenblicke. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

Die Lebenden<br />

Drama um e<strong>in</strong>e junge Frau, die <strong>in</strong> der Vergangenheit ihrer Familie herumstöbert und entdeckt, dass ihr Großvater KZ-Wärter war<br />

<strong>Ab</strong> 30. Mai <strong>in</strong> der Galerie C<strong>in</strong>ema<br />

Österreich/Deutschland 2012; 112 M<strong>in</strong>.; Regie: Barbara Albert; mit Anna Fischer, Hanns Schuschnigg, August Zirner, Itay Tiran, Daniela Sea, W<strong>in</strong>fried Glatzeder<br />

„E<strong>in</strong>e schwierige, aber lohnende<br />

Suche nach Wahrheit, Gewissen<br />

und Verantwortung der Enkelgeneration<br />

im Umgang mit dem Holocaust.“<br />

Blickpunkt Film<br />

Auf e<strong>in</strong>mal ist nichts mehr wie zuvor, als<br />

Sita am 95. Geburtstag ihres Großvaters<br />

<strong>in</strong> Wien e<strong>in</strong> Foto von ihm <strong>in</strong> SS-Uniform<br />

f<strong>in</strong>det. Sie kann nicht glauben, dass der<br />

von ihr über alles geliebte, gutmütige<br />

Mann tatsächlich Teil dieses Mordkommandos<br />

war. Nachdem ihr auch Vater<br />

Lenzi ke<strong>in</strong>e Auskunft über Opas Nazi-<br />

Vergangenheit geben will, macht sich<br />

Sita auf die Suche nach Antworten – <strong>in</strong><br />

Wien, Warschau und Siebenbürgen, der<br />

Heimat ihrer Großeltern. In ihrem neuen<br />

Spielfilm Die Lebenden, e<strong>in</strong>er Mischung<br />

aus Road-Movie und Com<strong>in</strong>g-of-Age<br />

Drama, verarbeitet die österreichische<br />

Regisseur<strong>in</strong> Barbara Albert Autobiographisches<br />

zu e<strong>in</strong>em Drama über die Last<br />

der Schuld und die Verantwortung der<br />

dritten Generation nach dem Holocaust.<br />

Alberts Familie stammt wie Sitas Familie<br />

im Film väterlicherseits aus Siebenbürgen,<br />

auch unter den Familienmitgliedern<br />

der Regisseur<strong>in</strong> gab es welche, die<br />

sich freiwillig zur Arbeit <strong>in</strong> der SS meldeten<br />

und wie Sitas Großvater im Film als<br />

Wachpersonal im Konzentrationslager<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wurden. Die Germanistikstudent<strong>in</strong><br />

merkt, dass sie mit ihren Verurteilungen<br />

und Schuldzuweisungen an e<strong>in</strong>e<br />

Grenze stößt – und beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> der Konsequenz,<br />

die Verantwortung für ihr eigenes<br />

Leben selbst <strong>in</strong> die Hand zu nehmen.<br />

k<strong>in</strong>o-zeit.de<br />

8


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Aktuelle Filmstarts<br />

Oben ist es still<br />

Kongeniale Verfilmung des Bestsellers von Gerbrand Bakke<br />

<strong>Ab</strong> 13. <strong>Juni</strong> – NL/D 2013; 93 M<strong>in</strong>.; Regie: Nanouk Leopold; mit Jeroen Willems,<br />

Henri Garc<strong>in</strong>, Martijn Lakemeier, Wim Opbrouck, Lies Visschedijk<br />

BLACK SWAN meets BILLY ELLIOT.<br />

sensIBeL, mItreIssend…<br />

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In jeder<br />

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eIn ecHtes<br />

meIsterwerk!<br />

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ABsOLut<br />

ÜBerZeuGend!<br />

-VARIETY<br />

„E<strong>in</strong> Drama mit großer Wucht“<br />

Der Tagesspiegel<br />

„Großartig“ taz<br />

„Jeroen Willems ist umwerfend“<br />

Variety<br />

Vom W<strong>in</strong>d bewegte Halme im weißen Gegenlicht,<br />

kreischende Vögel - die ersten<br />

Bilder beschwören e<strong>in</strong>e Ruhe auf dem<br />

Lande herauf, und stehen doch für e<strong>in</strong>e<br />

Atmosphäre voller Leben. Helmer (Jeroen<br />

Willems) ist dabei, se<strong>in</strong>en gebrechlichen<br />

Vater (Henri Garc<strong>in</strong>), der partout nicht sterben<br />

will, <strong>in</strong>s obere Stockwerk des kle<strong>in</strong>en<br />

Bauernhauses zu verfrachten. Man spürt<br />

das distanzierte Verhältnis der beiden zue<strong>in</strong>ander,<br />

die Last auf den Schultern des<br />

Sohnes, der se<strong>in</strong>en alten Herrn gerne aus<br />

dem Blickfeld hätte. Dass Helmer nie hatte<br />

Bauer auf dem Hof mit se<strong>in</strong>en rund 50<br />

Kühen, e<strong>in</strong> paar Schafen und zwei Eseln<br />

werden wollen, das erschließt sich erst<br />

nach und nach aus den wenigen Wortfetzen,<br />

die Nanouk Leopold aus Gerbrand<br />

Bakkes Roman <strong>in</strong>s Drehbuch übernommen<br />

hat. Die Geschichte von Helmers <strong>in</strong><br />

den Jahren vor der Übernahme des Hofes<br />

verunglücktem Zwill<strong>in</strong>gsbruder ist bei ihr<br />

nur angedeutet. Man spürt aber, wie dieser<br />

traumatische Tod Helmer <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Leben<br />

drängte, das dieser nie so haben wollte.<br />

„Als er starb, wäre ich selbst fast gestorben“,<br />

sagt Helmer, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der raren<br />

Momente mit dem Vater e<strong>in</strong>e schwierige<br />

K<strong>in</strong>dheit e<strong>in</strong>räumt. Das Unwohlse<strong>in</strong>, das<br />

Helmer an den Tag legt, rührt aber auch<br />

daher, dass er sich oft selbst nicht klar<br />

über se<strong>in</strong>e wahren Gefühle ist. Begegnungen<br />

meidet er daher so gut es geht, ist<br />

unsicher selbst im Kontakt und der Konversation<br />

mit Menschen wie etwa dem<br />

Milchfahrer, der dem Bauernhof Kraft se<strong>in</strong>es<br />

Amtes ja zwangsläufig immer wieder<br />

e<strong>in</strong>en Besuch abstattet. Leben <strong>in</strong> die Bude<br />

kommt, als e<strong>in</strong>es Tages der erst 18-jährige<br />

Knecht Henk (Martijn Lakemeier) auf dem<br />

Hof E<strong>in</strong>zug hält. Henk sucht sichtbar nach<br />

Wärme und scheut sich nicht, im Dunkel<br />

der Nacht <strong>in</strong> Helmers Bett zu steigen. Ob<br />

sexuelle <strong>Ab</strong>sichten dah<strong>in</strong>ter stecken, dies<br />

bleibt wie so vieles andere offen und der<br />

Interpretation des Betrachters überlassen.<br />

Anders als <strong>in</strong> ihrem letzten Film, dem<br />

hochgelobten „Brownian Movement“ mit<br />

Sandra Hüller, <strong>in</strong> dem lange statische E<strong>in</strong>stellungen<br />

dom<strong>in</strong>ieren, setzen Nanouk<br />

Leopold und ihr auch hier wieder tätiger<br />

Kameramann Frank van den Eeden nun<br />

auf den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er sich langsam bewegenden<br />

Handkamera unter Beibehaltung<br />

langer unterkühlter E<strong>in</strong>stellungen.<br />

Die E<strong>in</strong>samkeit der Figuren und ihre Unsicherheit<br />

auf zwischenmenschliche Kontakte<br />

und Gefühle wird dadurch verstärkt.<br />

Daneben erzählt der Blick auf die je nach<br />

Generation muskulösen bis bereits vom<br />

Schw<strong>in</strong>den der Kräfte gezeichneten Körper<br />

vom harten Leben <strong>in</strong> der Landwirtschaft<br />

und der Vergänglichkeit. Wie die<br />

Figuren ticken und was sie denken, lässt<br />

sich am ehesten also über Blicke und Gesten<br />

ablesen. Die Aura des Geheimnisvollen<br />

aber bleibt bis zum Schluss bestehen,<br />

wenn Helmer für sich erkannt hat, wie er<br />

se<strong>in</strong> Leben nach dem Tod des Vaters und<br />

dem Verschw<strong>in</strong>den des Knechtes weiter<br />

gestalten wird. Nanouk Leopold jedenfalls<br />

verstärkt durch ihre <strong>in</strong>haltliche wie formale<br />

Reduktion das Gefühl, den Zuschauer<br />

auf e<strong>in</strong>e Entdeckungsreise <strong>in</strong> die verwundete<br />

Seele e<strong>in</strong>es sensiblen Menschen<br />

mitzunehmen, der erst erkennen muss,<br />

wer er wirklich ist und dass es ihm möglich<br />

ist, tatsächlich auch lieben zu können.<br />

Jeroen Willems liefert als Helmer e<strong>in</strong>e<br />

großartige schauspielerische Leistung<br />

als wandelbarer Charakterdarsteller ab.<br />

Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

6 Tänzer<br />

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9


Aktuelle Filmstarts<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Tango libre<br />

E<strong>in</strong>e berührende Geschichte von der Liebe und dem Mut, die eigenen Grenzen zu überw<strong>in</strong>den<br />

<strong>Ab</strong> 13. <strong>Juni</strong><br />

Frankreich/Belgien/Luxemburg 2012; 105 M<strong>in</strong>.; Regie: Frédéric Fonteyne; Drehbuch: Anne Paulicevich; mit Anne Paulicevich, François Damiens, Sergi López, Jan Hammenecker<br />

„E<strong>in</strong>e Tragikomödie, bei der jeder<br />

Plot-Po<strong>in</strong>t an der richtigen Stelle<br />

sitzt, wie bei e<strong>in</strong>er gelungenen<br />

Choreografie“ Critic.de<br />

„Die rhythmisch wie e<strong>in</strong>e Milonga<br />

komponierte Tragikomödie h<strong>in</strong>terfragt<br />

den Blick und das Sehen.“<br />

Blickpunkt Film<br />

„Kauzig mit charmant-versponnenen<br />

E<strong>in</strong>fällen“ C<strong>in</strong>ema<br />

Gefängniswärter JC hat seit 15 Jahren<br />

nur e<strong>in</strong>e Bezugsperson, se<strong>in</strong>en Goldfisch.<br />

Penibel erledigt er se<strong>in</strong>en Dienst.<br />

Highlight se<strong>in</strong>es monotonen Alltags<br />

ist der wöchentliche Tangokurs. Als<br />

er dort die verführerische Alice trifft,<br />

ahnt er, dass es wohl mehr im Leben<br />

gibt als Pflichterfüllung. Dass die junge<br />

Frau kurz darauf im Knast zwei Häftl<strong>in</strong>ge<br />

besucht, ihren Mann und ihren Lover,<br />

br<strong>in</strong>gt den braven Beamten <strong>in</strong> die<br />

Bredouille und bald dazu, se<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zipien<br />

und Regeln über Bord zu werfen.<br />

Frédéric Fonteyne lässt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em vierten<br />

Film zwei Welten aufe<strong>in</strong>anderprallen:<br />

die des zugeknöpften E<strong>in</strong>zelgängers<br />

und die der gefühlvollen Frau, die<br />

ihre Leidenschaften nicht verbirgt. Was<br />

wie e<strong>in</strong> Krimi beg<strong>in</strong>nt, erweist sich als<br />

e<strong>in</strong> genau gezeichnetes Drama von fünf<br />

Menschen, deren Schicksal sich mehr<br />

und mehr verknüpft im Rhythmus des<br />

argent<strong>in</strong>ischen Tango. Und was wie e<strong>in</strong>e<br />

Dreiecksgeschichte beg<strong>in</strong>nt, endet als<br />

durchgeknalltes Märchen. Dabei bietet<br />

das Drehbuch immer wieder überraschende<br />

Wendungen, um die Geheimnisse<br />

h<strong>in</strong>ter den Figuren Stück für Stück<br />

zu entblättern. „Tango Libre“ ist e<strong>in</strong>e<br />

berührende Geschichte von der Liebe<br />

und dem Mut, für sie die eigenen Grenzen<br />

zu überw<strong>in</strong>den. Gleichzeitig zeichnet<br />

der Film e<strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ierendes Porträt<br />

von Männlichkeit, das alle gängigen Klischees<br />

spielend bzw. tanzend auf den<br />

Kopf stellt. E<strong>in</strong> toller Film, kunstvoll und<br />

s<strong>in</strong>nlich <strong>in</strong>szeniert. Wie schon bei „E<strong>in</strong>e<br />

pornographische Beziehung“ (2000) gel<strong>in</strong>gt<br />

es Regisseur Frédéric Fonteyne,<br />

e<strong>in</strong> wenig neben der Spur konventioneller<br />

Draufsicht e<strong>in</strong>e sehr glaubwürdige<br />

Geschichte von Menschen zu erzählen.<br />

Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

Kreativ.<br />

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Kartenvorverkauf werktags ab 12.00 Uhr, sonntags ab 15.00 Uhr <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

10


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Aktuelle Filmstarts<br />

Laurence Anyways<br />

E<strong>in</strong>e wuchtige und etwas andere Liebesgeschichte des kanadischen Regiewunderk<strong>in</strong>des Xavier Dolan („I Killed My Mother“)<br />

<strong>Ab</strong> 27. <strong>Juni</strong><br />

Kanada/Frankreich 2012; 157 M<strong>in</strong>.; Buch u.Regie: Xavier Dolan; mit Melvil Poupaud, Suzanne Clément, Nathalie Baye, Monia Chokri, Monia Chokri, Susie Almgren<br />

„E<strong>in</strong> Grenzen sprengendes, aufwühlendes<br />

Erlebnis.“ Neue Zürcher<br />

Zeitung<br />

„Bildopulenz, <strong>in</strong>novative Schnittfolge,<br />

großartiger Musik und zwei<br />

superbe Hauptdarsteller“ Blickpunkt<br />

Film<br />

Die hübsche Fred und Laurence s<strong>in</strong>d Mitte<br />

Dreißig und das ideale Paar - bis Laurence<br />

se<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> beichtet, e<strong>in</strong>e transsexuelle<br />

Frau zu se<strong>in</strong>. Dennoch wollen sie zusammen<br />

bleiben. E<strong>in</strong>e Entscheidung, die<br />

e<strong>in</strong>e emotionale Odyssee nach sich zieht.<br />

Geme<strong>in</strong>sam versuchen sie, gegen das<br />

Unverständnis von Gesellschaft, Freunden<br />

und Familie zu kämpfen, gegen Vorurteile<br />

und eigene Zweifel. Auch wenn ihre<br />

Beziehung scheitert, Laurence bei exzentrischen<br />

Außenseitern e<strong>in</strong>e Ersatzfamilie<br />

f<strong>in</strong>det und Fred e<strong>in</strong>en anderen heiratet,<br />

kommen sie nicht vone<strong>in</strong>ander los. Regisseur<br />

Xavier Dolan lässt die Handlung im<br />

Montreal Anfang der 90er Jahre spielen,<br />

der Ort und die Zeit, <strong>in</strong> der er selbst erwachsen<br />

geworden ist, e<strong>in</strong>e gesellschaftliche<br />

Phase, <strong>in</strong> der Veränderung zum Greifen<br />

nah schien: Die Mauer fiel, die AIDS-<br />

H o m o c h r o m - P r e v i e w : M i . 1 2 . 0 6 . • 1 8 . 4 5 h • G a l e r i e C i n e m a<br />

Paranoia wich ernsthafter Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit prekärem Leben, jugendliche<br />

Subkulturen probten Hedonismus und die<br />

Zerstörung von Geschlechterrollen. Doch<br />

wie bereit s<strong>in</strong>d die Menschen wirklich für<br />

die Anerkennung von Lebensentwürfen<br />

konträr zum Ma<strong>in</strong>stream? Dolans dritter<br />

Film ist e<strong>in</strong>e wichtige Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit Transsexualität und Marg<strong>in</strong>alisierung.<br />

Dabei legt er se<strong>in</strong>en Schwerpunkt<br />

weniger auf die gesellschaftliche Stigmatisierung,<br />

sondern auf die gescheiterte Liebe<br />

zwischen Laurence und Fred, die immer<br />

wieder auflodert und trotz aller Widrigkeiten<br />

e<strong>in</strong>fach nicht enden will. In den<br />

Momenten des geme<strong>in</strong>samen Zusammense<strong>in</strong>s<br />

f<strong>in</strong>det Dolan utopische, poetische<br />

Bilder, welche die Seelenverwandtschaft<br />

der beiden widerspiegeln und die<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>er wahrhaft offenen, unegoistischen<br />

Liebe zeigen. Und auch abseits<br />

von ihnen ist Dolan e<strong>in</strong> Meister der<br />

ästhetischen Bildkomposition und verzaubert<br />

den Zuschauer mit perfekten Retro-<br />

Looks, h<strong>in</strong>reißenden Frisuren und e<strong>in</strong>em<br />

80 Jahre-Soundtrack, wie er hipper nicht<br />

se<strong>in</strong> könnte. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

Live is too short<br />

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11


Aktuelle Filmstarts<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Freier Fall<br />

Mit Hanno Koffler und Max Riemelt<br />

Weiter im Programm – D 2013; 101 M<strong>in</strong>.;<br />

Regie: Stephan Lacant; ab 12 J.<br />

Promised Land<br />

Bewegendes und engagiertes Sozialdrama von Gus Van Sant mit Matt Damon<br />

<strong>Ab</strong> 13. <strong>Juni</strong><br />

USA 2012; 106 M<strong>in</strong>.; Regie: Gus van Sant; Buch: John Kras<strong>in</strong>ski & Matt Damon; mit Matt Damon, Frances McDormand<br />

„Das schönste Liebespaar der<br />

Berl<strong>in</strong>ale.“ RBB Radio E<strong>in</strong>s<br />

„E<strong>in</strong>e vibrierende Darstellungskraft<br />

bis <strong>in</strong> die Nebenrollen -<br />

bee<strong>in</strong>druckend!“ FAZ<br />

„E<strong>in</strong>e Verwirrung der Gefühle, die<br />

e<strong>in</strong>en fatalen Sog entwickelt.“ Der<br />

Tagesspiegel<br />

Für Marc verläuft se<strong>in</strong> Leben nach Plan. Er<br />

ist jung verheiratet, e<strong>in</strong> Baby ist unterwegs,<br />

das neue Heim liegt praktischerweise neben<br />

dem Haus der Eltern und die Karriere<br />

als Polizist sche<strong>in</strong>t vorgezeichnet. Doch<br />

e<strong>in</strong>es Tages ändert sich alles: Denn Marc<br />

lernt bei e<strong>in</strong>em Lehrgang Kay kennen, e<strong>in</strong>en<br />

neuen Kollegen. Aus e<strong>in</strong>er kumpelhaften<br />

Freundschaft wird schnell mehr. Marc<br />

fühlt sich von Kai angezogen, verliebt sich<br />

<strong>in</strong> ihn. Und der freie Fall beg<strong>in</strong>nt. In Stephan<br />

Lacants e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glichem Drama geht<br />

es um so viel mehr als e<strong>in</strong>e homosexuelle<br />

Liebesgeschichte. Durch die neu erwachten<br />

Gefühle ist Marc gezwungen, se<strong>in</strong>en<br />

kompletten Lebensentwurf, se<strong>in</strong>e Identität<br />

und se<strong>in</strong>e Rolle <strong>in</strong> der Gesellschaft neu zu<br />

bewerten und zu def<strong>in</strong>ieren. FBW<br />

„Schön fotografiert, anrührend<br />

und unterhaltsam ... Es ist bemerkenswert,<br />

wie ausgewogen<br />

der Film mit se<strong>in</strong>em kontroversen<br />

Thema umgeht.“ Spiegel-Onl<strong>in</strong>e<br />

Matt Damon spielt den sehr erfolgreichen<br />

Vertreter Steve Butler, der zusammen mit<br />

se<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong> Sue (Frances McDormand)<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Stadt irgendwo im amerikanischen<br />

Niemandsland kommt. Sie wollen<br />

die Bürger dazu br<strong>in</strong>gen, ihr Land für Bohrungen<br />

zu verpachten, brauchen aber auch<br />

die Zustimmung des Geme<strong>in</strong>devorsitzes.<br />

Die wirtschaftliche Not der Bewohner ist<br />

nicht zu übersehen, die Landwirtschaft<br />

wirft kaum Gew<strong>in</strong>ne ab, von Industrie kann<br />

ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>. Und so führt das Versprechen<br />

auf e<strong>in</strong>en Geldsegen rasch zum Erfolg.<br />

Zumal Butler e<strong>in</strong> sympathischer Kerl<br />

ist und ke<strong>in</strong>eswegs wie e<strong>in</strong> w<strong>in</strong>diger Vertreter<br />

wirkt. Dieser Mann glaubt an das,<br />

was er tut, verspricht den Bewohnern nicht<br />

das blaue vom Himmel, schreckt aber auch<br />

nicht davor zurück, dem Bürgermeister für<br />

dessen Unterstützung Schmiergeld anzubieten.<br />

Alles sche<strong>in</strong>t nach Plan zu verlaufen,<br />

doch dann ergreift der Lehrer Frank<br />

Yates (Hal Halbrook) das Wort und führt<br />

se<strong>in</strong>en Mitmenschen die potentiellen Gefahren<br />

des Frack<strong>in</strong>gs vor Augen. E<strong>in</strong>e <strong>Ab</strong>stimmung<br />

wird anberaumt und der Kampf<br />

um die Bohrrechte entwickelt sich zum<br />

Wahlkampf: Auf der e<strong>in</strong>en Seite Butler<br />

und se<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong>, auf der anderen der<br />

glatte Umweltaktivist Dust<strong>in</strong> Noble (John<br />

Kras<strong>in</strong>ski), der plötzlich <strong>in</strong> der Stadt auftaucht<br />

und die Bürger mit populistischen<br />

Methoden auf die verme<strong>in</strong>tlich offensichtlich<br />

richtige Seite ziehen will. Die Vorteile,<br />

aber auch die Gefahren des Frack<strong>in</strong>g<br />

werden beschrieben, so dass das Urteil<br />

über die Fördermethode ganz den Bürgern<br />

der Stadt bzw. dem Publikum überlassen<br />

bleibt. Und diese Haltung setzt sich auch<br />

<strong>in</strong> Matt Damons Figur fort: Weder bewusst<br />

<strong>in</strong>s Irre führend, noch naiv ist dieser Vertreter,<br />

der sich somit auch nicht b<strong>in</strong>nen kurzer<br />

Zeit vom Saulus zum Paulus verwandelt,<br />

sondern nur leise Zweifel an se<strong>in</strong>er Arbeit<br />

entwickelt. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

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12


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Aktuelle Filmstarts<br />

Before Midnight<br />

E<strong>in</strong> fantastisch gelungener <strong>Ab</strong>schluss der Beziehungsfilmtrilogie von Richard L<strong>in</strong>klater<br />

<strong>Ab</strong> <strong>6.</strong> <strong>Juni</strong><br />

USA 2012; 108 M<strong>in</strong>.; Regie: Richard L<strong>in</strong>klater; Buch: Julie Delpy, Ethan Hawke, Richard L<strong>in</strong>klater; mit Ethan Hawke, Julie Delpy, Seamus Davey-Fitzpatrick; ab 6 J.<br />

„Handelt ‚Before Sunrise‘ vom<br />

Verlieben und ‚Before Sunset‘ von<br />

der Liebe, handelt ‚Before Midnight‘<br />

vom Leben, Verlieben und<br />

Entlieben.“ Die Welt<br />

„Liebe ist nicht e<strong>in</strong>fach und genauso<br />

wenig das Filmemachen.<br />

Mit ‚Before Midnight‘ wächst<br />

L<strong>in</strong>klaters, Hawkes und Delpys<br />

andauernde Affäre nur noch ergreifender<br />

und mitreißender, gerade<br />

weil es eben so schwer ist.“<br />

Screen Daily<br />

„E<strong>in</strong> großer, gerade <strong>in</strong> der Unerbittlichkeit<br />

se<strong>in</strong>es Blicks auf die<br />

Mühsal der Liebe und des Lebens<br />

wahrhaft romantischer und existenzieller,<br />

tief berührender, optimistischer,<br />

menschenfreundlicher<br />

Film.“ Berl<strong>in</strong>er Zeitung<br />

„Mit ‚Before Midnight‘ hat Richard<br />

L<strong>in</strong>klater e<strong>in</strong>e der besten<br />

Filmtrilogien aller Zeiten komplettiert.“<br />

Indiewire<br />

„Außerordentlich, melancholisch,<br />

lustig und kathartisch.” Variety<br />

„E<strong>in</strong> schöner Film, und er zeigt die<br />

re<strong>in</strong>e Wahrheit. ‚Before Midnight‘<br />

gel<strong>in</strong>gt das Kunststück, Kongruenz<br />

herzustellen zwischen Fiktion<br />

und Wirklichkeit.“ Rhe<strong>in</strong>ische Post<br />

Im Zug nach Wien lernten sie sich 1995<br />

kennen, der Amerikaner Jesse und die<br />

Französ<strong>in</strong> Cél<strong>in</strong>e. Sie spazierten e<strong>in</strong>e<br />

Nacht lang durch die Donaumetropole,<br />

flirteten, versprachen sich wiederzusehen.<br />

Ihre Wege kreuzten sich neun Jahre<br />

später <strong>in</strong> Paris, wieder tauschte man<br />

sich aus. Erzählte von unglücklichen Beziehungen.<br />

Und jetzt s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong> Paar.<br />

Mit ihren Töchtern verbr<strong>in</strong>gen die Beiden<br />

den Urlaub <strong>in</strong> Griechenland. Wieder geht<br />

es um Gefühle. Wieder kriselt es - diesmal<br />

<strong>in</strong> ihrer Beziehung. E<strong>in</strong>e romantische<br />

Nacht im Hotel soll zeigen was die Zukunft<br />

br<strong>in</strong>gt. Was das Trio Richard L<strong>in</strong>klater<br />

und se<strong>in</strong>e Hauptdarsteller und Co-Autoren<br />

Julie Delpy und Ethan Hawke mit<br />

dieser Trilogie geschafft haben, kann man<br />

kaum hoch genug e<strong>in</strong>schätzen. Seit sie<br />

1995 als Anfang zwanzigjährige <strong>in</strong> „Before<br />

Sunrise“ durch e<strong>in</strong>e Nacht <strong>in</strong> Wien liefen,<br />

s<strong>in</strong>d Jesse und Cel<strong>in</strong>e so etwa wie<br />

alte Bekannte geworden, die man lange<br />

nicht gesehen hat. Mit all ihren Ecken<br />

und Kanten s<strong>in</strong>d diese Figuren grundsympathisch<br />

und zeichnen sich nicht zuletzt<br />

durch die Umkehr der filmischen<br />

Stereotype aus: Denn <strong>in</strong> dieser Beziehung<br />

ist der Mann der Romantische,<br />

während die Frau realistisch und pragmatisch<br />

denkt. Aus dieser Konstellation entwickeln<br />

sich die langen Dialoge, die oft<br />

beiläufig beg<strong>in</strong>nen, mit hübschen Po<strong>in</strong>ten<br />

aufwarten, und doch immer wieder<br />

beim essentiellen Thema landen: Der Liebe.<br />

Beziehungsweise der Frage, wie die<br />

Liebe im Alltag mit K<strong>in</strong>dern am Leben erhalten<br />

werden kann, welche Kompromisse<br />

man bereit ist, für e<strong>in</strong>e Beziehung e<strong>in</strong>zugehen,<br />

wie man damit umgeht, dass<br />

die e<strong>in</strong>stige Leidenschaft nicht mehr so<br />

stark lodert. Wie L<strong>in</strong>klater und se<strong>in</strong>e Mitstreiter<br />

die Balance wahren, stets den<br />

richtigen Ton treffen, e<strong>in</strong>e perfekte Mischung<br />

aus amüsanten und ernsten Momenten<br />

f<strong>in</strong>den, ist außerordentlich. Mit<br />

größter Leichtigkeit, komplett auf <strong>in</strong>szenatorische<br />

Mätzchen verzichtend, ganz<br />

auf die beiden Hauptfiguren konzentriert,<br />

ist „Before Midnight“ zum grandiosen<br />

dritten Teil e<strong>in</strong>er Reihe von Filmen<br />

geworden, die hoffentlich noch nicht zu<br />

Ende ist. Schon jetzt muss man die drei<br />

Filme der „Before…“-Reihe zu den ganz<br />

großen Filmen über Beziehungen zählen.<br />

Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

PACT Zollvere<strong>in</strong><br />

Choreographisches Zentrum NRW<br />

Bullmannaue 20a, 45327 Essen<br />

Choreographisches Zentrum NRW<br />

<strong>GmbH</strong> wird gefördert vom M<strong>in</strong>isterium<br />

für Familie, K<strong>in</strong>der, Jugend, Kultur<br />

und Sport des Landes NRW und der<br />

Stadt Essen.<br />

Tanzlandschaft Ruhr ist e<strong>in</strong> Projekt der<br />

Kultur Ruhr <strong>GmbH</strong> und wird gefördert<br />

vom M<strong>in</strong>isterium für Familie, K<strong>in</strong>der,<br />

Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW.<br />

KARTEN VVK: 0201.812 22 00<br />

WWW.PACT-ZOLLVEREIN.DE<br />

tanz/performance<br />

Meg Stuart /<br />

Damaged Goods<br />

& Münchner<br />

Kammerspiele<br />

›Built to Last‹<br />

fr 07.0<strong>6.</strong> & sa 08.0<strong>6.</strong>13<br />

20 uhr<br />

pact<br />

Sommer fest<br />

Mit Eis, Gegrilltem und Cocktails<br />

fr 21.0<strong>6.</strong> –<br />

so 23.0<strong>6.</strong>13<br />

(Live-) Installationen<br />

und Performances von:<br />

Kate McIntosh<br />

Albert Quesada<br />

Jonathan Burrows & Matteo Fargion<br />

Naoko Tanaka<br />

Pieter Ampe & Jakob Ampe / Campo<br />

PAC_ANZ-Filmsp-1306_03RZ.<strong>in</strong>dd 1 17.05.13 11:55<br />

13


Aktuelle Filmstarts<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

The Grandmaster<br />

Wong Kar-Wai erzählt das Leben jenes Kung-Fu-Meisters, der als Mentor der Martial-Arts-Legende Bruce Lee gilt<br />

<strong>Ab</strong> 27. <strong>Juni</strong><br />

Hong Kong/ Ch<strong>in</strong>a 2013; 120 M<strong>in</strong>.; Buch u. Regie: Wong Kar-Wai; mit Tony Leung, Zhang Ziyi, Chang Chen, Wang Q<strong>in</strong>gxiang, Shang Tielong, Zhao Benshan; ab 12 J.<br />

So schön hat man den Regen lange nicht<br />

gesehen. E<strong>in</strong> Mann nimmt es auf e<strong>in</strong>em<br />

Innenhof gleich mit mehreren Gegnern<br />

auf, mit jedem Tritt, den er austeilt, reißt<br />

er das Regenwasser mit sich, die Tropfen<br />

stieben und perlen, dass es e<strong>in</strong>e Pracht<br />

ist, die Kamera zoomt an triefende Füße,<br />

Hände und Gesichter heran und hält fest,<br />

wie der Regen an der Krempe des eleganten<br />

weißen Strohhuts entlangr<strong>in</strong>nt,<br />

den der Kämpfer trägt. E<strong>in</strong> Westernmotiv,<br />

das auch im Eastern gültig ist: Er ist<br />

der Gute. Der Held des Films. Der erste<br />

realistische Martial-Arts-Film des ch<strong>in</strong>esischen<br />

K<strong>in</strong>o-Poeten Wong Kar-Wai<br />

bleibt ästhetisch auf diesem Niveau, „The<br />

Grandmaster“ steht Meisterwerken wie<br />

„In The Mood For Love“ oder „2046“ visuell<br />

<strong>in</strong> nichts nach. Erzählt wird die Geschichte<br />

Ips, e<strong>in</strong>em Sohn reicher Kaufleute<br />

aus Südch<strong>in</strong>a, der <strong>in</strong> den zwanziger und<br />

dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

e<strong>in</strong> bewunderter Kung-Fu-Meister ist.<br />

Norden und Süden des Landes stehen<br />

sich jedoch zu jener Zeit nicht nur durch<br />

gesellschaftliche Gegensätze fe<strong>in</strong>dselig<br />

gegenüber, auch die Kung-Fu-Geme<strong>in</strong>de<br />

ist gespalten durch verschiedene Ausprägungen<br />

der Kampfkunst. Ip, gespielt von<br />

Wongs Dauerdarsteller Tony Leung, soll<br />

Kung-Fu-Statthalter des Südens werden<br />

und muss daher gegen den dom<strong>in</strong>anten<br />

Großmeister aus dem Norden antreten.<br />

Ip gew<strong>in</strong>nt, doch Gong Er (Zhang Ziyi),<br />

die Tochter des Großmeisters, s<strong>in</strong>nt darauf,<br />

die Familienehre wiederherzustellen<br />

und fordert nun ihrerseits zum Duell - <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Bordell, das als Kampfkünstler-<br />

Hangout genutzt wird. E<strong>in</strong>en so zärtlichen<br />

Kampf, der doch eher e<strong>in</strong> Balztanz<br />

ist, hat wohl selbst das asiatische K<strong>in</strong>o<br />

lange nicht gesehen. Da es im Kung-Fu<br />

um Präzision gehe, so Ip, habe derjenige<br />

verloren, der beim Kampf Schaden an<br />

der E<strong>in</strong>richtung anrichtet. Schon stürzen<br />

und stoßen sich die beiden durch Räume<br />

voller Zierrat, schweben durch Treppenhäuser<br />

- bis Ip verliert, weil er e<strong>in</strong>e<br />

hölzerne Treppenstufe zerbröselt. Doch<br />

da geht es längst nicht mehr um den<br />

Fliegende Liebende<br />

Schrille Komödie <strong>in</strong> der Spaniens Meisterfilmer Pedro Almodóvar zu se<strong>in</strong>en Wurzeln zurückkehrt<br />

Sieg, sondern um das Entstehen e<strong>in</strong>er<br />

auf Respekt und Romantik beruhenden<br />

Liebe, die leider unerfüllt bleiben muss.<br />

Wong verfolgt die Schicksale von Gong<br />

und Ip <strong>in</strong> dramaturgisch gewagten Sprüngen<br />

und Flashbacks zwischen 1936 und<br />

1952. E<strong>in</strong> grandiose Geschichte, gewürzt<br />

mit spektakulären, präzise <strong>in</strong>szenierten<br />

Kampf-Choreographfien. Spiegel Onl<strong>in</strong>e<br />

<strong>Ab</strong> 4. Juli<br />

Spanien 2013; 91 M<strong>in</strong>.; Regie: Pedro Almodóvar; mit Javier Cámara, Cecilia Roth, Lola Dueñas, Raúl Arévalo, Carlos Areces, Antonio de la Torre, Hugo Silva; ab 16 J.<br />

In Madrid hebt e<strong>in</strong> Flug Richtung Mexiko<br />

ab. Nachdem e<strong>in</strong> technischer Defekt<br />

festgestellt wird, werden die Passagiere<br />

der zweiten Klasse vorsorglich<br />

mit Schlafmittel betäubt, während <strong>in</strong> der<br />

Bus<strong>in</strong>ess-Class die Stewardessen zum<br />

Tomatensaft Meskal<strong>in</strong> reichen. Ihre Hilflosigkeit<br />

gegenüber der drohenden Gefahr<br />

löst sowohl unter den Passagieren<br />

als auch bei der Crew e<strong>in</strong> aberwitziges,<br />

<strong>in</strong>nerliches Großre<strong>in</strong>emachen aus, das<br />

sich - neben reichlich Sex <strong>in</strong> Wort und<br />

Tat - als wirksame <strong>Ab</strong>lenkung von e<strong>in</strong>em<br />

möglicherweise dramatischen Ende dieses<br />

Trips erweist. In die höchsten Regionen<br />

der Hysterie steigt der spanische<br />

Regie-Exzentriker Pedro Almodóvar <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Komödie auf und knüpft <strong>in</strong> Stil<br />

und Tonalität an se<strong>in</strong>e Erfolgskomödie<br />

„Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“<br />

an. Den 1980er Jahren zollt<br />

er im Look Tribut, Elemente klassischer<br />

US-Screwball-Comedies baut er e<strong>in</strong>. Kameramann<br />

José Luis Alca<strong>in</strong>e sorgt für<br />

die passende bonbon-bunte Bilderwelt.<br />

Blickpunkt Film<br />

P r e v i e w : D i . 2 5 . 0 6 . • 2 0 . 0 0 h • F i l m s t u d i o • S p a n i s c h e O m U<br />

14


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Aktuelle Filmstarts<br />

Papadopoulos & Söhne<br />

Warmherzige Komödie über e<strong>in</strong>en von der F<strong>in</strong>anzkrise gebeutelten Selfmade-Millionär<br />

<strong>Ab</strong> 27. <strong>Juni</strong><br />

GB 2012; 109 M<strong>in</strong>.; Regie: Marcus Markou; mit Stephan Dillane, Cosima Shaw, Georges Corraface, Frank Dillane; ab 0 J.<br />

Mutter und Sohn<br />

Berl<strong>in</strong>ale 2013: Goldener Bär<br />

Weiter im Programm – Rumänien 2013;<br />

112 M<strong>in</strong>.; Regie: Cal<strong>in</strong> Peter Netzer<br />

Der griechischstämmige Harry Papadopoulos<br />

hat es weit gebracht, er gehört zu den<br />

oberen Zehntausend und wird als europäischer<br />

Unternehmer des Jahres ausgezeichnet.<br />

Dann der Schock für den Witwer und<br />

se<strong>in</strong>e drei K<strong>in</strong>der: Wegen der F<strong>in</strong>anzkrise<br />

fordern die Banken ihre Kredite sofort zurück.<br />

Er verliert alles, sogar die Villa. Jetzt<br />

kann er nur noch den Fish‘n Chips Shop <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em öden Londoner Vorstadtviertel verkaufen,<br />

der, <strong>in</strong>zwischen längst geschlossen,<br />

se<strong>in</strong> erstes Zuhause war als junger<br />

griechischer E<strong>in</strong>wanderer <strong>in</strong> London. <strong>Ab</strong>er<br />

der Shop gehört zu 50 Prozent se<strong>in</strong>em älteren<br />

Bruder Spiros, zu dem er vor Jahren<br />

den Kontakt abgebrochen hat. Und der will<br />

nicht verkaufen, sondern den Laden wieder<br />

flott machen. Die dann folgende Geschichte<br />

vom Tellerwäscher zum Millionär,<br />

nur rückwärts erzählt, ist vorhersehbar e<strong>in</strong>schließlich<br />

der anhängigen Liebesgeschichten.<br />

Und dennoch ist dieser Film etwas<br />

Besonderes. Er erzählt se<strong>in</strong>e Geschichte<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em ganz eigenen Tempo, ohne auf<br />

lustig getrimmte Situationskomik oder rasante<br />

dramaturgische Tricks. Immer passiert<br />

das Erwartete, aber immer dann doch<br />

e<strong>in</strong> bisschen anders als gedacht. Der sehr<br />

spröde Humor der Engländer wird getragen<br />

von e<strong>in</strong>em wohltuend bodenständigen<br />

Schauspielerensemble, <strong>in</strong> dem jede der<br />

eigenwilligen Figuren Zeit bekommt, sich<br />

zu entwickeln, niemals wird sie nur vorgeführt.<br />

Die Unaufdr<strong>in</strong>glichkeit, mit der die<br />

Geschichte ihren Lauf nimmt und die Charaktere<br />

Stück für Stück h<strong>in</strong>ter ihre Fassade<br />

schauen lassen, lädt den Zuschauer sehr<br />

charmant e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> den verschiedenen Situationen<br />

zu verweilen, ohne sie zu bewerten,<br />

sich Zeit zu lassen anzukommen, genauso<br />

wie die Figuren das tun. Regisseur Marcus<br />

Markou gibt den beiden Schauspielern viel<br />

Zeit, das schmerzhafte Er<strong>in</strong>nern an die geme<strong>in</strong>same<br />

Lebensgeschichte tatsächlich<br />

aus diesem Moment heraus zu entwickeln<br />

und e<strong>in</strong>fach wirken zu lassen. Dieses E<strong>in</strong>geständnis<br />

von Liebe, ganz unprätentios<br />

gespielt, schw<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> den Zwischenräumen<br />

von Worten und Blicken, die e<strong>in</strong>e geduldige<br />

Kamera e<strong>in</strong>fängt. Denn die Geschichte<br />

vom Tellerwäscher zum ... ist ja nicht aus<br />

der Welt, nur weil die Börse mal sp<strong>in</strong>nt. E<strong>in</strong><br />

derart locker selbstironischer Umgang mit<br />

der Krise, die Europa nun schon seit e<strong>in</strong><br />

paar Jahren durchschüttelt, macht Spass<br />

und nimmt dem Film jeglichen Moralismus.<br />

Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

Das Verhältnis zwischen Cornelia und ihrem<br />

erwachsenen Sohn Barbu ist extrem<br />

gestört. Verzweifelt versucht sich der<br />

Sohn der erdrückenden Fürsorge se<strong>in</strong>er<br />

Mutter zu entziehen und ersche<strong>in</strong>t nicht<br />

e<strong>in</strong>mal auf deren Geburtstagsfeier. Als<br />

Barbu jedoch e<strong>in</strong>en Verkehrsunfall verursacht,<br />

bei dem e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Junge stirbt,<br />

sche<strong>in</strong>t er wieder auf se<strong>in</strong>e Mutter angewiesen<br />

zu se<strong>in</strong>. Cornelia setzt alle Hebel<br />

<strong>in</strong> Bewegung, um ihr e<strong>in</strong>ziges K<strong>in</strong>d vor<br />

dem Gefängnis zu bewahren. Das rumänische<br />

Familiendrama überzeugt durch<br />

se<strong>in</strong>e dichte Inszenierung, se<strong>in</strong>en psychologischen<br />

Realismus und die hervorragenden<br />

Schauspieler. Vor allem Lum<strong>in</strong>ita<br />

Gheorghiu liefert e<strong>in</strong>e überwältigende<br />

Darstellung als übergroße Mutterfigur, die<br />

nichts unversucht lässt, um ihren Sohn vor<br />

den Konsequenzen se<strong>in</strong>er Tat zu schützen.<br />

Doch Cal<strong>in</strong> Peter Netzer thematisiert<br />

hier nicht nur den <strong>in</strong>nerfamiliären Mutter-<br />

Sohn-Konflikt, sondern wirft auch e<strong>in</strong>en<br />

kritischen Blick auf die gesellschaftlichen<br />

Zustände im heutigen Rumänien. Und obwohl<br />

„Mutter und Sohn“ ke<strong>in</strong>e durchgängig<br />

positive Identifikationsfigur,anbietet,<br />

gel<strong>in</strong>gt dem Gew<strong>in</strong>ner der Berl<strong>in</strong>ale 2013<br />

doch das Kunststück se<strong>in</strong> Publikum zu<br />

fesseln und zu berühren. E<strong>in</strong> Glanzpunkt<br />

des europäischen K<strong>in</strong>os. FBW<br />

Kulturpfadfest Essen<br />

Das Blaue vom Himmel<br />

www.kulturpfadfest-essen.de Freitag, 28. <strong>Juni</strong> 2013<br />

15


Aktuelle Filmstarts<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

The Deep<br />

E<strong>in</strong>e Heldengeschichte mit e<strong>in</strong>em äußerst widerspenstigen Helden<br />

<strong>Ab</strong> 27. <strong>Juni</strong><br />

Island 2012; 95 M<strong>in</strong>.; Regie: Baltasar Kormákur; miz Ólafur Darri Ólafsson, Jóhann G. Jóhannsson, Theodór Júlíusson<br />

W<strong>in</strong>ter 1984. Von den Westmänner<strong>in</strong>seln<br />

vor Island bricht die Crew e<strong>in</strong>es heruntergekommenen<br />

Fischtrawlers auf, um<br />

vor der Küste ihre Netze auszuwerfen.<br />

Neu an Bord ist e<strong>in</strong> junger Smutje, den<br />

der altgediente Gulli nachts zuvor vor e<strong>in</strong>er<br />

Kneipenschlägerei bewahrte. Als<br />

e<strong>in</strong>e am Grund hängengebliebene W<strong>in</strong>de<br />

das Boot b<strong>in</strong>nen M<strong>in</strong>utenfrist unter<br />

Wasser zieht, klammern sich die Männer<br />

betend und frierend an den von e<strong>in</strong> paar<br />

Grad über Null kalten Wellen überspülten<br />

Kiel. Doch nur der füllige Gulli wird den<br />

aussichtslosen Kampf gegen das Eiswasser<br />

überleben. Der vor 25 Jahren als<br />

Seehund-Mann bekannt gewordene Fall,<br />

diente bereits e<strong>in</strong>em Theaterstück als Vorlage,<br />

bevor Islands bekanntester Regisseur<br />

Baltasar Kormákur („101 Reykjavik“,<br />

„Contraband“) sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em bislang ambitioniertesten<br />

Projekt der Überlebensparabel<br />

annahm. Es wurde von Island für<br />

e<strong>in</strong>e Oscar-Nom<strong>in</strong>ierung e<strong>in</strong>gereicht. Die<br />

unspektakulär-<strong>in</strong>time Schilderung e<strong>in</strong>es<br />

tragischen Antihelden ist mit Ólafur Darri<br />

Ólafsson als Jedermann perfekt besetzt.<br />

Blickpunkt Film<br />

Das Leben ist nichts für Feigl<strong>in</strong>ge<br />

E<strong>in</strong> gleichermaßen humorvoller wie berührender Film<br />

Weiter im Programm<br />

D/DK 2012; 97 M<strong>in</strong>.; Regie: André Erkau; mit Wotan Wilke Möhr<strong>in</strong>g, Helen Woigk, Christ<strong>in</strong>e Schorn, Frederick Lau; ab 12 J.<br />

„Angenehm unverkopft und mit<br />

viel Witz.“ Choices<br />

„Erstaunlich klischeebefreit, humorvoll<br />

und herzergreifend“ Stern<br />

„Der Film geht erfolgreich den<br />

schmalen Pfad zwischen Melodram<br />

und Komödie.“ KulturSpiegel<br />

„E<strong>in</strong>e brillante tragische Komödie“<br />

FBW<br />

E<strong>in</strong>e Familie, die durch e<strong>in</strong>en Todesfall mit<br />

verdrängten Problemen zu kämpfen hat<br />

und schließlich gestärkt wieder zusammenf<strong>in</strong>det.<br />

Was sich auf dem Papier wie<br />

typisches deutsches Bef<strong>in</strong>dlichkeitsk<strong>in</strong>o<br />

liest, ist im Fall von André Erkaus überaus<br />

gelungenem „Das Leben ist nichts für Feigl<strong>in</strong>ge“<br />

e<strong>in</strong> gleichermaßen humorvoller wie<br />

berührender Film, der e<strong>in</strong>e im deutschen<br />

K<strong>in</strong>o seltene Balance zwischen Komik und<br />

Dramatik f<strong>in</strong>det. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

16


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Aktuelle Filmstarts<br />

Confession<br />

Prom<strong>in</strong>ent besetzte Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Romans von Alfred de Musset<br />

<strong>Ab</strong> 20. <strong>Juni</strong><br />

F/D/GB 2012; 115 M<strong>in</strong>.; Regie: Sylvie Verheyde; mit Pete Doherty, Charlotte Ga<strong>in</strong>sbourg, August Diehl, Lily Cole; ab 12 J.<br />

u r aufführung<br />

Die erschaffung<br />

Der Welt –<br />

Da s Music a l<br />

n ac h e i n e r Wa h r e n<br />

B e g e B e n h e i t<br />

vo n s t e p h a n K a n ya r (M u s i K ),<br />

t h o M a s g s e l l a (te x t)<br />

u n D M a r e n s c h e e l (B u c h)<br />

Vorstellungen<br />

7., 13., 22. <strong>Juni</strong>;<br />

5. Juli 2013<br />

Grillo-Theater<br />

Tickets T 02 01 81 22-200<br />

www.schauspiel-essen.de<br />

1830 erfährt der Dandy Octave von der<br />

Untreue se<strong>in</strong>er Geliebten und verliert<br />

den Glauben an die Liebe. Er gibt sich<br />

Ausschweifungen h<strong>in</strong>, immer unterstützt<br />

von se<strong>in</strong>em Freund Desgenais, e<strong>in</strong>em<br />

Zyniker, dem nur Opernarien heilig s<strong>in</strong>d.<br />

Doch alle Orgien und Exzesse können die<br />

Sehnsucht nach tiefer Zuneigung bei Octave<br />

nicht überdecken. Als er nach dem<br />

Tod se<strong>in</strong>es Vaters auf dem Land e<strong>in</strong>e junge<br />

Witwe kennenlernt, hofft er auf längst<br />

verloren geglaubte Gefühle. <strong>Ab</strong>er Misstrauen<br />

und (Selbst)Zweifel zerstören die<br />

Verb<strong>in</strong>dung. Sylvie Verheydes Drama basiert<br />

auf dem biografischen Roman von<br />

Alfred de Musset und se<strong>in</strong>er stürmischen<br />

Beziehung zu George Sand. Sie bleibt<br />

nahe an den Dialogen, deren kultivierte<br />

Eleganz noch heute fasz<strong>in</strong>ieren. Pete Doherty<br />

als Exponent e<strong>in</strong>er desillusionierten<br />

Jugend und <strong>in</strong> sich zerrissener Dandy<br />

der Spätromantik taucht spielerisch <strong>in</strong><br />

die Figur e<strong>in</strong>, aber nicht immer stimmt die<br />

Chemie mit der charmanten, hier zumeist<br />

tristen Charlotte Ga<strong>in</strong>sbourg. Ans Herz<br />

geht Dohertys Song „Birdcage“ am Ende<br />

des Films. Blickpunkt Film<br />

First Position – Ballett ist ihr Leben<br />

Packende Dokumentation über e<strong>in</strong>en Nachwuchs-Ballettwettbewerb<br />

<strong>Ab</strong> 04. Juli<br />

USA 2011; 94 M<strong>in</strong>.; Regie: Bess Kargman; mit Aran Bell, Rebecca Houseknecht, Joan Sebastian Zamora, Miko Fogarty<br />

„Der Film baut nicht nur geschickt<br />

die Spannung bezüglich<br />

Erfolg und Scheitern auf, sondern<br />

liefert auch e<strong>in</strong> packendes Gesellschaftsporträt.“<br />

Blickpunkt Film<br />

In ihrem grandiosen K<strong>in</strong>odebüt begleitet<br />

Bess Kargman e<strong>in</strong>e Handvoll Teenager, die<br />

den großen Ballett-Traum ihres Lebens verwirklichen<br />

wollen. Um e<strong>in</strong> begehrtes Stipendium<br />

zu bekommen, müssen sie gegen<br />

5.000 Konkurrenten bei e<strong>in</strong>em renommierten<br />

Wettbewerb antreten. Sensibel, unaufdr<strong>in</strong>glich<br />

und dennoch mitreißend zeichnet<br />

der Film die Porträts dieser höchst unterschiedlichen<br />

Ausnahme-Talente. „Black<br />

Swan“ meets „Billy Elliot“ - zugleich e<strong>in</strong>e<br />

elegante Ohrfeige für das lärmende TV-<br />

Superstar-Getöse von Bohlen und Co. Die<br />

(Publikums-)Preise auf diversen Festivals<br />

sowie mehr als 90 Prozent Zustimmung<br />

auf dem Kritiker-Portal „Rotten Tomatoes“<br />

deuten beim Zuschauer-Zuspruch auf e<strong>in</strong>e<br />

prima Position. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

Wahre<br />

Welten<br />

Schauspiel Essen-Filmspiegel.<strong>in</strong>dd 1 15.05.13 10:04<br />

17


Aktuelle Filmstarts 52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Nach der Revolution<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Film über den arabischen Frühl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Ägypten<br />

<strong>Ab</strong> 30. Mai <strong>in</strong> der Galerie C<strong>in</strong>ema – Ägypten/Frankreich 2012; 122 M<strong>in</strong>.; Regie:<br />

Yousry Nasrallah; mit Menna Shalabi, Bassrem Samra, Nahed El Sabaï; ab 12 J.<br />

Ihr werdet euch noch wundern<br />

Ala<strong>in</strong> Resnais lässt die französische Schauspielelite auftrumpfen<br />

Geplant im <strong>Juni</strong> – F/D 2012; 105 M<strong>in</strong>.; Regie: Ala<strong>in</strong> Resnais; mit Mathieu Amalric,<br />

Lambert Wilson, Michel Piccoli, Anne Consigny, Sab<strong>in</strong>e Azéma, Hippolyte Girardot<br />

„E<strong>in</strong>e Fiktion, die realer wirkt als<br />

alle Fernsehbilder, und e<strong>in</strong>en Kontext<br />

herstellt für die Schwierigkeiten,<br />

vor denen Ägypten steht.“<br />

Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

Es ist der 2. Februar 2011. Auf dem Tahrir-Platz<br />

<strong>in</strong> Kairo greifen Reiter auf Pferden<br />

und Kamelen die protestierenden<br />

Gegner des Mubarak-Regimes an. Auch<br />

Mahmoud ist unter den Reitern, gerät<br />

aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schlägerei und fällt vom Pferd.<br />

Gedemütigt und als Verräter geächtet verliert<br />

er erst se<strong>in</strong>en Job und dann alle Hoffnung<br />

auf die Zukunft, auch für se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der.<br />

Da begegnet er Reem, e<strong>in</strong>er modernen<br />

jungen Frau, die sich für die Rechte<br />

der Frauen und der ärmeren Bevölkerung<br />

e<strong>in</strong>setzt. Die beiden werden Freunde und<br />

kommen sich immer näher. Doch gewisse<br />

D<strong>in</strong>ge dürfen nicht se<strong>in</strong>, auch wenn<br />

e<strong>in</strong>e Gesellschaft den Umsturz wagt. Vor<br />

dem H<strong>in</strong>tergrund der ägyptischen Revolution<br />

<strong>in</strong>szeniert Regisseur Yousry Nasrallah<br />

e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte zwischen zwei<br />

starken Menschen, die <strong>in</strong> jeder Beziehung<br />

ungleich und gefangen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dem Konflikt<br />

zwischen Tradition und Moderne.<br />

Immer wieder durchmischen sich fiktive<br />

und dokumentarische Szenen, kommen<br />

Themen zur Sprache, die mal sehr persönlich,<br />

mal sehr politisch s<strong>in</strong>d. So gel<strong>in</strong>gt<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die <strong>Ab</strong>läufe<br />

des Umbruchs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Land mit vielen<br />

gesellschaftlichen Problemen. Es ist<br />

noch e<strong>in</strong> weiter Weg für Ägypten, h<strong>in</strong> zu<br />

wahrer Freiheit und Demokratie. Mit Filmen<br />

wie „Nach der Revolution“ wird dafür<br />

aber e<strong>in</strong> wichtiges Zeichen gesetzt.<br />

Deutsche Film- und Medienbewertung<br />

„E<strong>in</strong> Fest für alle C<strong>in</strong>éphilen.“ Die<br />

Zeit<br />

„E<strong>in</strong> atemberaubendes Spiel und<br />

e<strong>in</strong> großartiges, abgeklärtes Alterswerk.<br />

E<strong>in</strong> Film zum Niederknien<br />

schön.“ SWR<br />

„E<strong>in</strong> Film über das K<strong>in</strong>o mit den<br />

Mitteln des Theaters: Ästhetisch<br />

verblüffend, die pure Lust am<br />

Spiel.“ critic.de<br />

Der vielleicht letzte Film des mittlerweile<br />

90-jährigen Ala<strong>in</strong> Resnais ist e<strong>in</strong> elegantes<br />

Drama über Liebe, Tod, über die schwankende<br />

Wahrheit der Bilder und die Ewigkeit<br />

der Sprache – e<strong>in</strong> Schauspielerfilm im<br />

besten S<strong>in</strong>ne, <strong>in</strong> dem er noch e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong>e<br />

Stars versammelt. Es gibt e<strong>in</strong> Wiedersehen<br />

mit der großen Sab<strong>in</strong>e Azéma, mit<br />

der elfenhaft schönen Anne Consigny, mit<br />

Michel Piccoli, Lambert Wilson und vielen<br />

anderen. Sie kommen zusammen als sie<br />

selbst – e<strong>in</strong>e Gruppe von Schauspielern,<br />

die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schloss versammeln, um<br />

geme<strong>in</strong>sam den letzten Willen des Autors<br />

Anto<strong>in</strong>e d’Anthac entgegenzunehmen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam sehen sie e<strong>in</strong>e neue Inszenierung<br />

se<strong>in</strong>es Stücks „Eurydike“, <strong>in</strong> dem<br />

sie vor vielen Jahren selbst mitgespielt<br />

haben. Zeit und Raum werden relativ, Jugend<br />

und Alter verschwimmen. Das Stück<br />

wird zur sche<strong>in</strong>baren Realität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er theatralen<br />

Welt der trügerischen Bilder. Das<br />

hat alles viel Pfiff und Charme und ist<br />

spannend anzuschauen. Filmisch bietet<br />

das verzwickte Drama viele <strong>in</strong>tensive Momente,<br />

e<strong>in</strong> paar Überraschungen und betörend<br />

schöne Bilder. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />

18


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Sonderprogramm<br />

Wir wollten die Republik verändern<br />

Der Liberale Gerhard Baum<br />

Montag 24. <strong>Juni</strong> um 19.00 Uhr im Filmstudio<br />

D 2013; Regie: Bett<strong>in</strong>a Ehrhardts; mit Gerhart Baum, Hildegard Hambrücher u.a.<br />

Filmgespräch mit Gerhart Baum & Bett<strong>in</strong>a Ehrhardts<br />

Jonas <strong>in</strong> the Desert<br />

Portrait des Filmregisseurs, Schriftstellers und Kurators Jonas Mekas<br />

Mittwoch 12. <strong>Juni</strong> um 20.00 Uhr im Filmstudio – D 1994; 94 M<strong>in</strong>.; Regie: Peter<br />

Sempel; mit Jonas Mekas, Andy Warhol, Yoko Ono, Nick Cave, Blixa Bargeld<br />

Filmgespräch mit Regisseur Peter Sempel<br />

Wahre<br />

Welten<br />

„E<strong>in</strong> schöner Film!“ Süddeutsche<br />

Zeitung<br />

Er ist e<strong>in</strong>e Figur der Zeitgeschichte, e<strong>in</strong>er<br />

der großen Politiker der Bundesrepublik:<br />

Gerhart Baum. Vom jungen Liberalen zum<br />

Bundes<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>ister der sozial-liberalen<br />

Koalition und dem Anwalt der Bürgerrechte<br />

heute - Baum war immer kämpferisch:<br />

„Wir wollten die Republik verändern“. Der<br />

Film erzählt die Lebensgeschichte e<strong>in</strong>es<br />

unbeirrten Demokraten, mit allen Erfolgen<br />

und Rückschlägen: Gerhart Baum, <strong>in</strong> Dresden<br />

geboren, überlebt die Bombennacht<br />

am 13. Februar 1945. Die Mutter flieht<br />

mit ihm und se<strong>in</strong>en beiden jüngeren Geschwistern<br />

nach Oberbayern. Anfang der<br />

50er Jahre übersiedelt die Familie nach<br />

Köln, wo er bis heute se<strong>in</strong>en Lebensmittelpunkt<br />

hat. Noch als Student wird er Vorsitzender<br />

der Jugendorganisation der FDP,<br />

der Jungdemokraten und lernt Anfang der<br />

60er Jahre Günter Verheugen, Burkhard<br />

Hirsch und Hans-Dietrich Genscher kennen,<br />

se<strong>in</strong>e wichtigsten Wegbegleiter, <strong>in</strong><br />

deren Schilderungen die Zeitgeschichte<br />

im Film lebendig wird. Politik als Kampf<br />

um die Menschenwürde, auf der Basis der<br />

Grundrechte ist Baums Ansporn. Der Film<br />

dokumentiert se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>treten für die Freiheitsrechte<br />

der Bürger, für die regelmäßig<br />

auch bis vor das Bundesverfassungsgericht<br />

zieht. In dem Portrait von Bett<strong>in</strong>a Ehrhardt<br />

kommen Weggefährten, Beobachter<br />

und politische Gegner zu Wort wie Hans-<br />

Dietrich Genscher, Günter Verheugen,<br />

Friedrich Nowottny oder Daniel Cohn-Bendit.<br />

Auch se<strong>in</strong>e Tochter Julia berichtet über<br />

die schwierige Zeit als K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>es streng<br />

bewachten M<strong>in</strong>isters. WDR<br />

Jonas Mekas, lebende Legende der<br />

Filmavantgarde aus N.Y., wird groß gefeiert:<br />

Mit 90 Jahren „tobt“ er durch<br />

die Film und Kunstwelt, mit großen Retrospektiven<br />

im Centre Pompidou Paris,<br />

London Serpent<strong>in</strong>e, Mexico, Tokyo,<br />

Wash<strong>in</strong>gton,... Besonders junge Leute<br />

füllen die Auditorien und K<strong>in</strong>os, hängen<br />

ihm an den Lippen. Er ist großes Vorbild<br />

für <strong>in</strong>dependent Film, Poesie und Kunst.<br />

„Jonas <strong>in</strong> the Desert“ behandelt das Leben<br />

von Jonas Mekas, Filmregisseur,<br />

Schriftsteller und Kurator. Aus Litauen<br />

im Zweiten Weltkrieg geflohen, strandete<br />

Mekas zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Arbeitslager<br />

bei Hamburg und anschließend <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Auffanglager für Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> der<br />

Nähe von Ma<strong>in</strong>z. 1949 emigrierte Mekas<br />

nach Amerika und leistete sich kurze<br />

Zeit später e<strong>in</strong>e Bolex-Kamera, mit der<br />

er Momente se<strong>in</strong>es Lebens festhielt.<br />

Aufgrund verschiedener Veranstaltungen<br />

entdeckte er den Avantgarde-Film<br />

für sich und begann ab 1953 selbst Filme<br />

zu drehen – und wurde damit bald zu<br />

e<strong>in</strong>er Schlüsselfigur des New American<br />

C<strong>in</strong>ema. Heute lebt Mekas <strong>in</strong> New York<br />

und genießt <strong>in</strong> der Filmbranche weltweit<br />

großes Ansehen. Der Film zeigt se<strong>in</strong>e<br />

Welt <strong>in</strong> New York, mit vielen Freunden,<br />

u.a. Allen G<strong>in</strong>sberg, Andy Warhol, Peter<br />

Beard, Robert Frank, Yoko Ono, auch<br />

Nick Cave, Blixa Bargeld. Musik von<br />

Underground bis Klassik, von <strong>Ab</strong>wärts<br />

bis Mozart, Neubauten, Schubert, Nick<br />

Cave, Bach...<br />

Seit der Premiere auf der Berl<strong>in</strong>ale im<br />

Jahr 1994 wird „Jonas immer wieder<br />

gezeigt. Zuletzt im Dezember 2012 <strong>in</strong><br />

Paris am Centre Pompidou.<br />

Tischlerei und Möbeldesign<br />

Sie lieben gute Filme?<br />

Wir machen<br />

gute Möbel!<br />

E<strong>in</strong> französisches Varieté-Spektakel<br />

1. Mai bis 30. <strong>Juni</strong> 2013<br />

Tickets ab<br />

26 Euro!<br />

Rottstraße 30 · 45127 Essen<br />

Tickets & Gutsche<strong>in</strong>e: (02 01) 2 47 93 93<br />

und variete.de<br />

www.thomas-bosee.de<br />

Bewerungestraße 51-53, 45276 Essen, Telefon 02 01- 59 45 66<br />

19


Sonderprogramm<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

In Between<br />

Dokumentation über den britischen Bildhauer Richard Deacon<br />

So. 02.0<strong>6.</strong> um 15.00 Uhr sowie Mo. 03.0<strong>6.</strong> und Di. 04.0<strong>6.</strong> um 17.45 Uhr im Filmstudio<br />

Deutschland 2013; 91 M<strong>in</strong>.; Regie: Claudia Schmid; mit Richard Deacon; ab 0 J.<br />

Die Jungfrau, die Kopten und ich<br />

Doku über die kulturelle Begegnung von Christen und Muslimen<br />

So. 1<strong>6.</strong>0<strong>6.</strong> um 15.00 Uhr sowie Mo. 17.0<strong>6.</strong> und Di. 18.0<strong>6.</strong> um 17.45 Uhr im Filmstudio<br />

Frankreich/Katar 2011; 85 M<strong>in</strong>.; Regie: Namir <strong>Ab</strong>del Messeeh<br />

Wahre<br />

Welten<br />

Wahre<br />

Welten<br />

Der Brite Richard Deacon gehört neben<br />

Richard Serra und Richard Long zu den<br />

bedeutendsten Bildhauern der Gegenwartskunst.<br />

Se<strong>in</strong>e existenzielle Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit Raum und Form ermöglicht<br />

e<strong>in</strong>e grundlegend neue Blickweise.<br />

Entscheidend ist se<strong>in</strong> physischer<br />

Umgang mit den verschiedensten Materialien.<br />

Se<strong>in</strong>e wellenförmig geschwungenen<br />

Skulpturen mit ihren rhythmischen<br />

Verflechtungen oder die biomorph<br />

anmutenden Raumkörper zählen zu<br />

den vielschichtigsten Werken der modernen<br />

Bildhauerei. Claudia Schmid<br />

begleitet den Künstler über e<strong>in</strong>en längeren<br />

Zeitraum während verschiedener<br />

Phasen se<strong>in</strong>es Schaffensprozesses<br />

- sowohl bei der Herstellung se<strong>in</strong>er Modelle<br />

für Holz- Stahl-oder Kunststoffskulpturen,<br />

als auch bei der Realisierung<br />

se<strong>in</strong>er großformatigen Arbeiten.<br />

m<strong>in</strong>djazz<br />

Die mit dem Bauch tanzen<br />

Lebensbejahende Dokumentation über das Hobby Bauchtanz<br />

So. 23.0<strong>6.</strong> um 15.00 Uhr sowie Di. 25.0<strong>6.</strong> und Mi. 2<strong>6.</strong>0<strong>6.</strong> um 17.45 Uhr im Filmstudio<br />

Deutschland 2013; 79 M<strong>in</strong>.; Buch und Regie: Carol<strong>in</strong> Genreith; ab 0 J.<br />

Die Ostsee von oben<br />

E<strong>in</strong> exotischer Heimatfilm<br />

Der ägyptische Filmemacher <strong>Ab</strong>del Messeeh<br />

stammt aus e<strong>in</strong>er Familie koptischer<br />

Christen und lebt und arbeitet <strong>in</strong> Paris. Unvermittelt<br />

erzählt ihm se<strong>in</strong>e Mutter aufgeregt,<br />

dass sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Video die Ersche<strong>in</strong>ung<br />

der Jungfrau Maria gesehen habe,<br />

was se<strong>in</strong>e Neugier weckt. Er beschließt,<br />

e<strong>in</strong>en Film über das Phänomen der Marienersche<strong>in</strong>ung<br />

zu drehen. Als er nach Kairo<br />

reist, um vor Ort zu recherchieren, begegnet<br />

man ihm mit <strong>Ab</strong>lehnung. Selbst <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

eigenen Familie gelangt er nur schwer<br />

an Informationen. Namir <strong>Ab</strong>del Messeeh<br />

ist e<strong>in</strong> ungewöhnlicher Film über die kulturelle<br />

Begegnung von Christen und Muslimen<br />

gelungen, der <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise Klischees<br />

bedient. Es ist zudem die Reise<br />

zu den eigenen Wurzeln, die sich herrlich<br />

unkonventionell und humorvoll gestaltet.<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Meisterstück... auch wenn die<br />

Jungfrau Maria letztlich nicht <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung<br />

tritt. Blickpunkt Film<br />

Sonntag 23. <strong>Juni</strong> um 11.00 Uhr <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

D 2013; 85 M<strong>in</strong>.; E<strong>in</strong> Film von Silke Schranz und Christian Wüstenberg; ab 0 J.<br />

Wahre<br />

Welten<br />

Wahre<br />

Welten<br />

Bauchtanz - Symptom der Midlife-Crisis<br />

der Frauen? So ersche<strong>in</strong>t es zunächst der<br />

28-jährigen Berl<strong>in</strong>er Filmemacher<strong>in</strong> Carol<strong>in</strong><br />

Genreith, die nicht schlecht staunt, als<br />

ihre auf dem Land lebende Mutter und<br />

deren Freund<strong>in</strong>nen ihr neues Hobby <strong>in</strong><br />

vollen Zügen ausleben. Die paar Fettpölsterchen<br />

zuviel s<strong>in</strong>d nicht der Rede wert,<br />

wenn es darum geht, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> buntes,<br />

glitzerndes, und vor allem bauchfreies<br />

Kostüm zu werfen und die Kurven <strong>in</strong> Bewegung<br />

zu br<strong>in</strong>gen. Ironisch und liebevoll<br />

zugleich stellt sich Carol<strong>in</strong> Genreith dem<br />

Thema Altern, das viele am liebsten aus<br />

ihrem Leben verbannen würden. Bei den<br />

Dreharbeiten erst erkennt die Filmemacher<strong>in</strong>,<br />

dass die Welt ganz anders aussehen<br />

kann, wenn man nicht so verbissen<br />

mit se<strong>in</strong>em Alter umgeht. E<strong>in</strong> lebensbejahender<br />

Film voller positiver Energie, die<br />

sich unweigerlich auf die Zuschauer überträgt.<br />

Blickpunkt Film<br />

Für viele ist die Ostsee e<strong>in</strong>fach nur die<br />

vertraute Heimat oder e<strong>in</strong> wunderbarer<br />

Urlaubsort. Doch e<strong>in</strong> Perspektivenwechsel<br />

schafft e<strong>in</strong> ganz neues Bild von den<br />

landschaftlichen Reichtümern, die die<br />

Ostsee auf Wasser und Festland zu bieten<br />

hat. Türkisgrünes Wasser, fe<strong>in</strong>sandige<br />

Traumstrände und e<strong>in</strong>e abwechslungsreiche<br />

Landschaft. Aus der Vogelperspektive<br />

verfolgt die Kamera die Strecke<br />

von Flensburg nach Usedom und unternimmt<br />

<strong>Ab</strong>stecher zu Küstenstädten wie<br />

Kiel, Lübeck oder Stralsund, aber ebenso<br />

zu den zahlreichen kle<strong>in</strong>en Ostsee<strong>in</strong>seln.<br />

Nach ihrer Erfolgsdoku „Die Nordsee von<br />

oben“ widmen sich die Filmemacher Silke<br />

Schranz und Christian Wüstenberg mit<br />

gleicher Leidenschaft der Ostsee. Die<br />

bee<strong>in</strong>druckende filmische Reise führt<br />

entlang der deutschen Ostseeküste von<br />

Flensburg über die Boddenlandschaft ostwärts<br />

bis nach Usedom. comfilm<br />

20


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Sonderprogramm<br />

Grasgeflüster<br />

In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Stadt Essen<br />

Donnerstag <strong>6.</strong> <strong>Juni</strong> um 14.00 Uhr <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

GB 2000; 94 M<strong>in</strong>.; Regie: Nigel Cole; mit Brenda Blethyn, Craig Ferguson; ab 6 J.<br />

Al Pac<strong>in</strong>o's Look<strong>in</strong>g for Richard<br />

In Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Essen<br />

Montag 10. <strong>Juni</strong> um 20.15 Uhr im Astra Theater<br />

USA 1996; 109 M<strong>in</strong>.; Regie: Al Pac<strong>in</strong>o; mit Kev<strong>in</strong> Spacey, Kennneth Branagh; Engl. OmU<br />

Senioren<br />

K<strong>in</strong>o<br />

Theater<br />

K<strong>in</strong>o<br />

„Locker, lustig, nicht ganz ernst<br />

geme<strong>in</strong>t ... mit Charme und Witz.“<br />

C<strong>in</strong>ema<br />

Als Grace Haus und Garten zu verlieren<br />

droht, nach dem Tod ihres untreuen Gatten,<br />

dessen Gläubiger vor der Tür stehen<br />

und schon ihre E<strong>in</strong>richtung abtransportieren<br />

lassen, stimmt sie e<strong>in</strong>em ungewöhnlichen<br />

Sanierungsplan zu: Sie hilft ihrem<br />

Gärtner Matthew se<strong>in</strong>e dah<strong>in</strong>vegetierenden<br />

Marihuanapflänzchen aufzupäppeln<br />

und will die reiche Ernte sogar selbst<br />

<strong>in</strong> London verkaufen. Feel-Good-Movie<br />

vom Fe<strong>in</strong>sten und possierliche Prov<strong>in</strong>zposse,<br />

die Produzent und Autor Mark<br />

Crowdy <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimat Cornwall angesiedelt<br />

hat. In der von haarsträubenden<br />

Humor zwischen Komik und Klamauk<br />

übersprudelnde Story glänzt Brenda<br />

Blethyn als ungewöhnliche Drogendealer<strong>in</strong>.<br />

Blickpunkt Film<br />

Alles auf Zucker<br />

In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Stadt Essen<br />

Donnerstag 20. <strong>Juni</strong> um 14.00 Uhr <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

D 2004; 96 M<strong>in</strong>.; Regie: Dani Levy; mit Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Udo Samel<br />

Begleitend zu „Wie es euch gefällt“ –<br />

Premiere am 1. <strong>Juni</strong> im Grillo Theater<br />

Al Pac<strong>in</strong>o will herausf<strong>in</strong>den, was William<br />

Shakespeare uns heute noch zu sagen hat.<br />

Dazu engagiert er e<strong>in</strong>e Truppe von Schauspielern<br />

– darunter Kev<strong>in</strong> Spacey, W<strong>in</strong>ona<br />

Ryder und Alec Baldw<strong>in</strong> –, diskutiert mit<br />

ihnen das Stück sowie deren Annäherung<br />

an die Rollen, holt sich den Rat ausgewiesener<br />

Fachleute, etwa Vanessa Redgrave,<br />

Kennneth Branagh oder Sir John Gielgud,<br />

und lässt so se<strong>in</strong>e Adaption stückweise<br />

heranreifen. Als zweite Regiearbeit legte<br />

der Ausnahmeschauspieler Pac<strong>in</strong>o dieses<br />

dokumentarische Potpourri vor, mit dessen<br />

Hilfe er die gängigen Berührungsängste,<br />

die die meisten Menschen mit Shakespeare<br />

haben, abzubauen versucht ...<br />

schlüssig, witzig und nachvollziehbar.<br />

Vor Beg<strong>in</strong>n des Films wird es e<strong>in</strong>e kurze<br />

E<strong>in</strong>führung geben!<br />

Venedig nur mit dir<br />

Premieren-Mat<strong>in</strong>ee des Kurzfilms mit Vorstellung des Teams<br />

Sonntag 23. <strong>Juni</strong> um 12.00 Uhr im Filmstudio – D 2013; Dauer: 16 M<strong>in</strong>.<br />

Kostenloser E<strong>in</strong>lass nur mit Anmeldung unter: <strong>in</strong>fo@venedignurmitdir.de<br />

Senioren<br />

K<strong>in</strong>o<br />

Kurz<br />

Film<br />

„Amüsante, hervorragend gespielte,<br />

eigenwillig-verschrobene<br />

Komödie“ Lexikon des Internationalen<br />

Films<br />

Bevor die Mutter zweier seit 40 Jahren zerstrittener<br />

Brüder stirbt, bestimmt sie <strong>in</strong> ihrem<br />

Testament, dass ihre Söhne sich versöhnen<br />

und ihr e<strong>in</strong> streng jüdisches Begräbnis<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> verschaffen sollen. E<strong>in</strong> schwieriges<br />

Unterfangen, denn während sich der<br />

glaubensabtrünnige erste Sohn <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

als arbeitsloser, halbkrim<strong>in</strong>eller Billardprofi<br />

durchschlägt, lebt der andere streng orthodox<br />

mit se<strong>in</strong>er Familie <strong>in</strong> Los Angeles. Die<br />

Beerdigung kommt beiden erwartungsgemäß<br />

wenig gelegen, zumal zeitgleich auch<br />

noch e<strong>in</strong> Billardturnier absolviert werden<br />

muss. E<strong>in</strong>e politisch unkorrekte Familiengeschichte,<br />

die jüdische Religion und Alltag<br />

erstmals im deutschen Film als ganz normalen<br />

Bestandteil der Gesellschaft zeigt.<br />

Das Drama „Venedig nur mit dir“ erzählt<br />

die Geschichte e<strong>in</strong>es erfolgreichen<br />

Staatsanwaltes, der mehr als nur väterliche<br />

Zuneigung zu se<strong>in</strong>er Tochter verspürt.<br />

Noch hat er diese Gefühle weitgehend<br />

unter Kontrolle, aber die Furcht, diese<br />

Kontrolle bald zu verlieren, treibt ihn<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ausweglose Situation. Umrahmt<br />

wird die Geschichte von der Geburtstagsfeier<br />

des Vaters und der Lobrede se<strong>in</strong>es<br />

karrieristischen Sohnes Lutz. Nach der<br />

Kurzgeschichte „Nach dem Dessert“ des<br />

<strong>Essener</strong> Buchautors W<strong>in</strong>fried Thamm<br />

entstand das Drehbuch von Johannes<br />

L<strong>in</strong>gnau und wurde von dem jungen Filmemacher<br />

Philipp Peißen unter der Produktionsleitung<br />

von Bernadette Siebers<br />

realisiert.<br />

Zur Premiere werden Vittorio Alfieri, Emilie<br />

Haus, Regisseur Philipp Peißen, Drehbuchautor<br />

Johannes L<strong>in</strong>gnau und Autor<br />

W<strong>in</strong>fried Thamm anwesend se<strong>in</strong>.<br />

21


Sonderprogramm<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Kulturpfadfest Essen – Das Blaue vom Himmel<br />

Freitag, 28. <strong>Juni</strong> 2013 von 17.00 Uhr bis nach Mitternacht<br />

www.kulturpfadfest-essen.de<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Essen<br />

Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 17.30 h | Filmstudio E<strong>in</strong>tritt 5 €<br />

City Lights – Lichter der Großstadt<br />

Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 20.30 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

Kurzgeschichten & Episoden <strong>in</strong> Tönen<br />

Achim F<strong>in</strong>k (tb), Mart<strong>in</strong> Kübert (p)<br />

Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 21.00 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

Le son de couleur<br />

Thomas Kessler (key) und Bernd W<strong>in</strong>terschladen (sax)<br />

Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 21.45 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

Halbmond und Stern<br />

Jan Klare (sax), Fethi Ak (perc), Ahmet Bektas (ud)<br />

E<strong>in</strong>tritt frei<br />

E<strong>in</strong>tritt frei<br />

E<strong>in</strong>tritt frei<br />

USA 1931, 81 M<strong>in</strong>.; Regie: Sir Charles Chapl<strong>in</strong>; mit Sir Charles Chapl<strong>in</strong>, Virg<strong>in</strong>ia Cherrill<br />

Als der abgebrannte Tramp Charlie e<strong>in</strong>en betrunkenen Millionär vor dem Selbstmord<br />

bewahrt, wird er von diesem reich beschenkt. Später gaukelt er e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>em, bl<strong>in</strong>dem<br />

Blumenmädchen Wohlstand vor und lässt sich auf die skurrilsten <strong>Ab</strong>enteuer e<strong>in</strong>,<br />

um ihre Operation zu f<strong>in</strong>anzieren. Er versucht sich dabei sogar als Preisboxer, trifft erneut<br />

auf den Millionär, bekommt 1000 Dollar geschenkt und wird daraufh<strong>in</strong> als Dieb<br />

verhaftet. Als er wieder auf das Mädchen trifft, was dank se<strong>in</strong>es Geldes wieder sehen<br />

kann, bleibt das Happy-End dennoch aus. Charlie Chapl<strong>in</strong>s anrührendster Film ist e<strong>in</strong>e<br />

tragikomische Attacke auf die großbürgerliche Gesellschaft und wurde e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er<br />

größten Erfolge. „Lichter der Großstadt“ ist e<strong>in</strong>e ironische und sozialkritische Tragikomödie<br />

voller Menschlichkeit, Güte und Optimismus. Obwohl sich zum Produktionszeitpunkt<br />

<strong>in</strong>zwischen der Tonfilm etabliert hatte, blieb Chapl<strong>in</strong> beim stumm gedrehten und<br />

mit musikalischen Effekten untermalten Film.<br />

Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 18.00 + 19.00 + 20.00 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

Das Blaue vom Himmel!<br />

Lesung mit Sab<strong>in</strong>e Osthoff und Michael Schütz<br />

Wie steht es mit der Wahrheit? Wieviel Lüge braucht der Mensch? Ist Lügen<br />

(über-)lebenswichtig? Texte und Reflektionen zum „Kulturgut Lüge“.<br />

Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 19.15 h | Filmstudio (Foyer)<br />

Halbmond und Stern<br />

E<strong>in</strong>tritt frei<br />

E<strong>in</strong>tritt frei<br />

Jan Klare (sax), Fethi Ak (perc),<br />

Ahmet Bektas (ud)<br />

Das Trio „Klare/Bektas/Ak“ lernte<br />

sich 2003 im Projekt „Halbmond<br />

und Stern“ kennen, e<strong>in</strong>er orchestralen<br />

Annäherung an türkische<br />

Musik mit 17 Musikern. Saxofonist<br />

Jan Klare und Ud-Spieler<br />

(türkische Laute) Ahmet Bektas<br />

hatten zuvor schon <strong>in</strong> der Gruppe<br />

„Common Language“ des US-<br />

Multi<strong>in</strong>strumentalisten Brad Catler<br />

zusammen gearbeitet, Perkussionist Fethi Ak und Klare waren seit 1999 Mitglieder<br />

der Formation „Mediterranean Brass Band“. <strong>Ab</strong> 2006 beschloss man, regelmäßig<br />

als Trio aufzutreten. Das Repertoire bestand zunächst aus Bearbeitungen türkischer<br />

traditioneller Tänze, später kamen Eigenkompositionen von Bektas und Klare dazu.<br />

Die Publikumsresonanz war immer äußerst enthusiastisch; die Komb<strong>in</strong>ation aus Jazzelementen,<br />

türkischer Musik und Improvisation, erweist sich, virtuos dargeboten,<br />

immer auf Neue als packendes Erlebnis für den Zuhörer.<br />

Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 22.30 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />

Flugpioniere<br />

E<strong>in</strong>tritt frei<br />

khm + klangkammer<br />

Der Videokünstler Karl-He<strong>in</strong>z Mauermann<br />

und der Musiker Christoph Kammer<br />

zeigen e<strong>in</strong>en live gespielten Film. Am Anfang<br />

steht e<strong>in</strong>e Gruppe, die <strong>in</strong> en 1920er<br />

Jahren per Flugzeug e<strong>in</strong>e Reise nach<br />

Shanghai unternehmen will. Es beg<strong>in</strong>nt<br />

e<strong>in</strong>e absurde, phantastische Fahrt, doch<br />

die Gruppe wird ihr Ziel nicht erreichen:<br />

Nervenkrisen bei den Mitreisenden, e<strong>in</strong><br />

Marsch durch die Kloaken Wiens im „Dritten<br />

Mann“, die Zerstörung der Lichtburg im Bombenangriff 1943. Menschen verschiedener<br />

Kulturen begegnen sich, treffen aufe<strong>in</strong>ander, h<strong>in</strong>terlassen Spuren.<br />

Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 22.30 h | Sabu <strong>in</strong> der Lichtburg E<strong>in</strong>tritt 5 €<br />

Trois couleurs: bleu – Drei Farben: Blau<br />

F 1993; 97 M<strong>in</strong>.; Regie: Krzysztof Kieslowski; mit Juliette B<strong>in</strong>oche, Benoît Régent; ab 12 J.<br />

Nach dem Tode ihres Mannes und ihrer Tochter bei e<strong>in</strong>em Autounfall bricht Julie alle<br />

Brücken zu ihrem bisherigen Leben ab. Sie zieht sich <strong>in</strong> absolute Anonymität zurück<br />

und will zunächst überhaupt nichts tun. Doch die Außenwelt kehrt <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>er<br />

Journalist<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>es Verehrers <strong>in</strong> ihr Leben zurück. In diesem ersten - eigenständigen<br />

- Teil e<strong>in</strong>er Filmtrilogie über die Schlagworte der französischen Revolution beleuchtet<br />

der Wahl-Franzose Krzysztof Kieslowski den Begriff der Freiheit. In düsteren, kühlen<br />

Farben offeriert der Regisseur <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em perfekt <strong>in</strong>szenierten Film schließlich die Liebe<br />

als Allheilmittel.<br />

22


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Sonderprogramm<br />

Jane Eyre<br />

Intime, aber auch <strong>in</strong>tensive Verfilmung des Romanklassikers<br />

Dienstag 18. <strong>Juni</strong> um 20.00 Uhr im Rio – Englische Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />

GB 2011; 120 M<strong>in</strong>.; Regie: Cary Fukunaga; mit Mia Wasikowska, Michael Fassbender<br />

Shorts Attack: Doktorspiele<br />

Kurzfilme zwischen Wellness und Note<strong>in</strong>satz<br />

Montag 24. <strong>Juni</strong> um 21.30 <strong>in</strong> der Galerie C<strong>in</strong>ema<br />

9 Kurzfilme feiern außergewöhnliche Helden <strong>in</strong> Weiss und deren tapferen Opfer<br />

Orig<strong>in</strong>al<br />

Kurz<br />

Film<br />

„Elegant verb<strong>in</strong>det der Film Horror,<br />

Krimi, Liebes-, Psycho- und<br />

Emanzipationsdrama“ Lexikon<br />

des Internationalen Films<br />

Als Jane Eyre Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

ihre erste Stellung als Erzieher<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Schloss Thornfield antritt, erwähnt die<br />

Waise ihre Leidenszeit bei Verwandten<br />

und im Internat mit ke<strong>in</strong>em Wort. Dieses<br />

Schweigen und Janes furchtlose Direktheit<br />

imponieren Rochester, Janes launischem,<br />

aber charismatischem Arbeitgeber.<br />

Denn er verbirgt selbst e<strong>in</strong> Geheimnis,<br />

das schließlich gefährdet, was ke<strong>in</strong>er<br />

der beiden und auch das konservative<br />

Umfeld anfangs nicht für möglich gehalten<br />

hatte: e<strong>in</strong>e aufrichtige, leidenschaftliche<br />

Liebe. Diese „Jane Eyre“ ist ke<strong>in</strong><br />

Kostüm-, sondern e<strong>in</strong> Gefühlsdrama, das<br />

<strong>in</strong> den Szenen zwischen den Protagonisten<br />

vor Spannung knistert.<br />

Schon mal Schlafstörung gehabt?! Die<br />

„Case Studies” bieten heiter Erhellendes.<br />

Schon mal im Krankenhaus halluz<strong>in</strong>iert?!<br />

„Mr Foley” kann sprichwörtlich<br />

e<strong>in</strong> Lied davon s<strong>in</strong>gen. In der Klapse<br />

schon mal Hirngesp<strong>in</strong>ste gehabt?!<br />

„Grimms Meise” ist lustiger als es die<br />

Ärzt<strong>in</strong> zulassen kann. Schon mal als Sanitäter<br />

gejobbt?! Bei „Rette sich wer kann”<br />

gehts daneben. Schon mal e<strong>in</strong>e schlimme<br />

Krankheit gehabt?! Das Mädchen <strong>in</strong><br />

„Krake” steht auf ihr Geschwür. Schon<br />

mal e<strong>in</strong>e Babyklappe besucht? „Hatch”<br />

zeigt moderne Eltern und thematisiert die<br />

Freuden der Homo-Ehe. Schon mal Opfer<br />

gewesen?! „Stillstand” zeigt, dass es<br />

auch Täter nicht leicht haben. Schon mal<br />

so richtig Paranoia gehabt?! In „Dix” explodiert<br />

die Psyche. Schon mal im Krankenhaus<br />

die Apparate selbst bedient?!<br />

„Insertion” bietet e<strong>in</strong>e Lösung zur Errettung<br />

der Weltwirtschaft.<br />

verbraucht<br />

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Der Strom mit Weitblick<br />

Ihrer Stadtwerke Essen.<br />

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tatsächlichen Verbrauch!<br />

23


Sonderprogramm<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Le c<strong>in</strong>éma en version orig<strong>in</strong>ale<br />

Die französische Filmreihe im Astra Theater<br />

In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum Essen e.V.<br />

Ciñol<br />

Spanischsprachige Filme im Filmstudio Glückauf<br />

In Zusammenarbeit mit dem Spanischen Elternvere<strong>in</strong> Essen e.V.<br />

Mi. 05.0<strong>6.</strong> | 18.00 Uhr | ASTRA<br />

Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />

Mi. 19.0<strong>6.</strong> | 18.00 Uhr | ASTRA<br />

Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />

Di. 25.0<strong>6.</strong> | 20.00 Uhr | FILMSTUDIO<br />

Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />

Di. 30.07. | 20.00 Uhr | FILMSTUDIO<br />

Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />

In ihrem Haus<br />

Der Schnee am Kilimandscharo<br />

Fliegegende Liebende<br />

Gloria<br />

Preview<br />

Preview<br />

Der Aufsatz des 16-jährigen Schülers<br />

Claude reißt den Literaturlehrer Germa<strong>in</strong><br />

aus se<strong>in</strong>em recht tristen und freudlosen<br />

Alltag. Analytisch und e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich beschreibt<br />

der Junge, wie er sich langsam<br />

aber sicher E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> das Haus und den<br />

Alltag der Familie e<strong>in</strong>es Klassenkameraden<br />

verschafft. H<strong>in</strong>- und hergerissen zwischen<br />

ungläubigem Entsetzen und purer<br />

Fasz<strong>in</strong>ation beschließt Germa<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>en<br />

Schüler durch Privatunterricht zum Weiterschreiben<br />

zu motivieren. Doch schnell<br />

entwickelt das Projekt e<strong>in</strong>e ungeahnt<br />

gefährliche Eigendynamik. Äußerst geschickt<br />

weiß Regisseur Francois Ozon<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em neuen Film das Schreiben als<br />

Thema <strong>in</strong> Szene zu setzen ... spannend,<br />

rätselhaft und fasz<strong>in</strong>ierend.<br />

F 2012; 105 M<strong>in</strong>.; Regie: François Ozon; mit Fabrice<br />

Luch<strong>in</strong>i, Krist<strong>in</strong> Scott Thomas; ab 12 J.<br />

Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Paar wie aus dem Bilderbuch<br />

und seit 30 Jahren verheiratet, der engagierte<br />

Gewerkschafter Michel und se<strong>in</strong>e<br />

Frau. Geme<strong>in</strong>sam mit K<strong>in</strong>dern, Enkeln<br />

und e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en großen Freundeskreis<br />

führen sie e<strong>in</strong> beschauliches Leben.<br />

Als ihnen bei e<strong>in</strong>em Überfall die Ersparnisse<br />

gestohlen werden und sich e<strong>in</strong>er<br />

der Täter als früherer Kollege Michels<br />

entpuppt, stehen sie erst unter Schock<br />

und kümmern sich dann doch liebevoll<br />

um die zwei jüngeren Brüder des <strong>in</strong>haftierten<br />

Täters. Robert Guédiguian wendet<br />

sich erneut se<strong>in</strong>er Heimatstadt Marseille<br />

und dem Universum der „kle<strong>in</strong>en<br />

Leute“ zu, die - moralisch <strong>in</strong>teger - im Kapitalismus<br />

immer den Kürzeren ziehen.<br />

Blickpunkt Film<br />

F 2011; 107 M<strong>in</strong>.; Regie: Robert Guédiguian; mit Ariane<br />

Ascaride, Jean-Pierre Darrouss<strong>in</strong>, Gérard Meylan<br />

In Madrid hebt e<strong>in</strong> Flug Richtung Mexiko<br />

ab. Nachdem e<strong>in</strong> technischer Defekt festgestellt<br />

wird, werden die Passagiere der<br />

zweiten Klasse vorsorglich mit Schlafmittel<br />

betäubt, während <strong>in</strong> der Bus<strong>in</strong>ess-Class<br />

die Stewardessen zum Tomatensaft Meskal<strong>in</strong><br />

reichen. Ihre Hilflosigkeit gegenüber<br />

der drohenden Gefahr löst sowohl unter<br />

den Passagieren als auch bei der Crew e<strong>in</strong><br />

aberwitziges, <strong>in</strong>nerliches Großre<strong>in</strong>emachen<br />

aus. Pedro Almodóvar knüpft <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Komödie <strong>in</strong> Stil und Tonalität an se<strong>in</strong>e<br />

Erfolgskomödie „Frauen am Rande des<br />

Nervenzusammenbruchs“ an. Den 1980er<br />

Jahren zollt er im Look Tribut, Elemente<br />

klassischer US-Screwball-Comedies baut<br />

er e<strong>in</strong>. Penélope Cruz und Antonio Banderas<br />

absolvieren e<strong>in</strong>en witzigen Kurzauftritt.<br />

Spanien 2013; 91 M<strong>in</strong>.; Regie; Pedro Almodóvar;<br />

Javier Cámara, Cecilia Roth, Lola Dueñas; ab 16 J.<br />

Die geschiedene 58-jährige Gloria verkriecht<br />

sich nicht zu Hause, sondern flirtet auch<br />

schon mal im S<strong>in</strong>gle-Club, schw<strong>in</strong>gt das<br />

Tanzbe<strong>in</strong> und hat Lust auf Sex. Als sie den<br />

ebenfalls geschiedenen Rudolfo trifft, funkt<br />

es. Sie lässt Nähe und Intimität zu, öffnet<br />

sich dem anderen. Se<strong>in</strong> Manko: Kaum ruft<br />

dessen Ex oder e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er Töchter an, folgt<br />

der sonst so kuschelige Kerl brav deren Order.<br />

Irgendwann zieht Gloria die emotionale<br />

Notbremse. In Sebastián Lelios viertem<br />

Spielfilm, der so rhythmisch komponiert ist<br />

wie e<strong>in</strong> Bossa Nova, durchlebt die sympathische<br />

Held<strong>in</strong> Höhen und Tiefen, <strong>in</strong>tensiv<br />

begleitet von der Kamera. Paul<strong>in</strong>a García<br />

(Silberner Bär als Beste Darsteller<strong>in</strong>), spielt<br />

diese Frau ohne falsches Pathos ehrlich, humorvoll<br />

und mit großer Empathie.<br />

Chile 2012; 110 M<strong>in</strong>.; Regie: Sebastián Lelio; mit<br />

Paul<strong>in</strong>a Garcia, Sergio Hernandez, Coca Guazz<strong>in</strong>i<br />

P r e v i e w<br />

Den Filmtitel erfahren Sie erst bei Beg<strong>in</strong>n<br />

der Vorstellung, es handelt sich um<br />

e<strong>in</strong>en demnächst startenden Film.<br />

Mo. 17. <strong>Juni</strong> • 20.00 h<br />

Kartenreservierung unter 0201 / 27 55 55<br />

Donnerstags ab 21.00 Uhr<br />

24


Dauerbrenner <strong>in</strong> der Galerie C<strong>in</strong>ema<br />

Sonntags um 13.00 Uhr<br />

im EULENSPIEGEL<br />

Sonntag 02.0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />

Frei ab 0 Jahre<br />

Knerten traut sich<br />

Dem kle<strong>in</strong>en Lillebror macht es Spaß, se<strong>in</strong>er Mutter<br />

im Laden zu helfen. Doch am glücklichsten ist<br />

er, wenn er mit Knerten spielen kann. Der ist e<strong>in</strong><br />

sprechender Ast und Lillebrors allerliebster Spielkamerad.<br />

Als die Mutter von e<strong>in</strong>em Auto angefahren<br />

wird und im Krankenhaus liegt, will Lillebror<br />

herausf<strong>in</strong>den, wer der Schuldige ist. Klar, dass<br />

Knerten ihm dabei hilft, wo er nur kann. Mit von<br />

der Partie s<strong>in</strong>d auch Lillebrors beste Freund<strong>in</strong> Vesla<br />

und das Birkenstöckchen Karol<strong>in</strong>e, <strong>in</strong> das sich<br />

Knerten Hals über Kopf verliebt.<br />

Norwegen 2010; 81 M<strong>in</strong>.; Regie: Mart<strong>in</strong> Lund<br />

Jeden Samstag um 1<strong>6.</strong>30 Uhr<br />

Ziemlich beste Freunde<br />

Furioser Film über e<strong>in</strong>e bewegende Freundschaft<br />

Jeden Sonntag um 17.00 Uhr<br />

Harold & Maude<br />

Seit 37 Jahren ununterbrochen im Programm!<br />

Sonntag 09.0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />

Frei ab 0 Jahre<br />

Hilfe, ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Junge<br />

Von ihrer Mutter, den fiesen Mitschülern und<br />

ihrem Schwimmtra<strong>in</strong>er ständig unter Druck gesetzt,<br />

wünscht sich die elfjährige Emma nichts<br />

sehnlicher, als jemand anderes zu se<strong>in</strong>. Durch<br />

e<strong>in</strong>en magischen Zauber geht ihr Wunsch <strong>in</strong> Erfüllung,<br />

wenngleich anders als gedacht: Emma<br />

verwandelt sich <strong>in</strong> ihren Erzfe<strong>in</strong>d und Klassenkameraden<br />

Mickey - und Mickey <strong>in</strong> Emma. Der Film<br />

wirft e<strong>in</strong>en humorvollen und verständnisvollen<br />

Blick auf Probleme, die jedem Jugendlichen bekannt<br />

vorkommen werden.<br />

D 2001; 91 M<strong>in</strong>.; Regie: Oliver Dommenget<br />

Sonntag 1<strong>6.</strong>0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />

Frei ab 0 Jahre<br />

Der kle<strong>in</strong>e Eisbär<br />

Phantasievolle Verfilmung der Eisbärabenteuer basierend<br />

auf den erfolgreichen K<strong>in</strong>derbüchern von<br />

Hans de Beer: Der kle<strong>in</strong>e Eisbär Lars lebt <strong>in</strong> der<br />

verschneiten Welt am Nordpol. Zusammen mit se<strong>in</strong>en<br />

Freunden , der Robbe Robby, dem Eisbärmädchen<br />

Greta, der Schneegans Pieps, Orca dem Wal<br />

und dem Eskimomädchen Manili, erlebt er dort so<br />

manch aufregendes <strong>Ab</strong>enteuer. E<strong>in</strong>es Tages jedoch<br />

taucht e<strong>in</strong> riesiges Fischfangschiff auf, das se<strong>in</strong>e<br />

Freunde und die Eisbärfamilien e<strong>in</strong>fängt. Daraufh<strong>in</strong><br />

fasst Lars e<strong>in</strong>en mutigen Befreiungsplan.<br />

D 2001; 78 M<strong>in</strong>.; Regie: Piet De Rycker<br />

Sonntag 23.0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />

Frei ab 0 Jahre<br />

Ritter Rost<br />

Der naive Ritter Rost hat se<strong>in</strong>en Traum erfüllt und das<br />

Turnier gegen den schnöseligen Pr<strong>in</strong>z Protz gewonnen.<br />

Dass er dafür das wertvollste Familienerbstück<br />

se<strong>in</strong>es Burgfräule<strong>in</strong>s Bö versetzt und gegen Diebesgut<br />

tauscht, nimmt er billigend <strong>in</strong> Kauf. Prompt fliegt<br />

se<strong>in</strong> Schw<strong>in</strong>del auf und der König entzieht ihm Ritterlizenz<br />

und Prachtburg. Obdachlos wandert er mit<br />

Pferd Feuerstuhl und M<strong>in</strong>i-Drache Koks umher, während<br />

Bö, die ihm enttäuscht den Rücken gekehrt hat,<br />

<strong>in</strong> den Gemächern von Pr<strong>in</strong>z Protz gefangen gehalten<br />

wird, der sich im Handstreich zum König putscht.<br />

D 2012; 78 M<strong>in</strong>.; Regie: Thomas Bodenste<strong>in</strong><br />

Sonntag 30.0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />

Frei ab 0 Jahre<br />

Der kle<strong>in</strong>e Rabe Socke<br />

Der kle<strong>in</strong>e vorlaute Rabe Socke lebt mit se<strong>in</strong>en<br />

Freunden Schaf Wolle, Eddi-Bär und vielen anderen<br />

Tieren im Wald. Weil er ziemlich frech ist und es mit<br />

der Wahrheit nicht so genau nimmt, bekommt er<br />

von der gestrengen Mutter Dachs zuweilen Nest-<br />

Arrest. Als Socke e<strong>in</strong>es Tages beim Spielen den<br />

Staudamm beschädigt und der See se<strong>in</strong>en heimatlichen<br />

Wald zu überfluten droht, muss er rasch handeln.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Wolle und Eddi macht er sich<br />

auf die Reise zu den Bibern, den e<strong>in</strong>zigen, die ihm<br />

<strong>in</strong> dieser brenzligen Situation helfen können.<br />

D 2012; 78 MIn.; Regie: Ute von Münchow-Pohl<br />

Von e<strong>in</strong>er wahren Geschichte <strong>in</strong>spiriert, erzählt die Tragikomödie<br />

mit viel (Galgen-)Humor, aber auch mit Ernsthaftigkeit<br />

und ohne Larmoyanz, Pathos oder e<strong>in</strong>en falschen Ton von der<br />

Freundschaft zwischen e<strong>in</strong>em Gelähmten und se<strong>in</strong>em neuen<br />

Pfleger, die aus verschiedenen sozialen Schichten stammen.<br />

Der Film ist nicht nur temporeich und orig<strong>in</strong>ell, sondern geht<br />

auch zu Herzen. Mehr kann man von e<strong>in</strong>er guten Komödie nicht<br />

verlangen. E<strong>in</strong>e sehr amüsante und bewegende Geschichte<br />

über die Lust am Leben.<br />

Frankreich 2011; 112 M<strong>in</strong>.; Regie: Eric Toledano, Olivier Nakache;<br />

mit François Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny; ab 6 J.<br />

Harold ist depressiv und kauzig. Die Aufmerksamkeit se<strong>in</strong>er<br />

begüterten Familie versucht er durch spektakuläre Selbstmord<strong>in</strong>szenierungen<br />

zu err<strong>in</strong>gen. Er lernt die 79-jährige Maude kennen,<br />

deren Exzentrik ihn fasz<strong>in</strong>iert. Er verliebt sich <strong>in</strong> sie und<br />

will sie heiraten. Diese Komödie könnte schwärzer nicht se<strong>in</strong>,<br />

und doch ist sie e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte. Regisseur Hal Ashby<br />

hat die Mischung aus schwarzem Humor und Romanze sehr<br />

gut getroffen und aus der Romanvorlage von Col<strong>in</strong> Higg<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>en<br />

Filmklassiker gedreht.<br />

USA 1971; 91 M<strong>in</strong>.; Regie: Hal Ashby; Musik: Cat Stevens;<br />

mit Bud Cort und Ruth Gordon; ab 12 J.; Engl. OmU<br />

Schulvorstellungen<br />

Wir bieten Ihnen jederzeit die Möglichkeit, <strong>in</strong> unseren Filmtheatern Schulvorstellungen zu<br />

buchen, mit Filmen, die wir für besonders empfehlenswert halten und/oder die e<strong>in</strong> literarisches,<br />

gesellschaftliches oder politisches Thema behandeln und dadurch gerade zur Unterrichtsergänzung<br />

geeignet s<strong>in</strong>d.<br />

Unser Angebot ist jedoch nicht auf die unten genannten Filmtitel beschränkt. Wir können<br />

Ihnen alle Filme zeigen, die aktuell <strong>in</strong> unseren K<strong>in</strong>os laufen, und versuchen auch darüber h<strong>in</strong>aus,<br />

alle Filmwünsche zu erfüllen.<br />

Schulvorstellungen können Sie telefonisch buchen unter 0201 / 289 550 (Mo. – Fr. 10-16 Uhr)<br />

Hannah Arendt<br />

Regisseur<strong>in</strong> Margarethe von Trotta gel<strong>in</strong>gt mit „Hannah<br />

Arendt“ das überzeugende Portrait e<strong>in</strong>er mutigen und<br />

entschlossenen Frau, die bereit ist, trotz aller H<strong>in</strong>dernisse<br />

und Oppositionen ihre Me<strong>in</strong>ung überlegt und<br />

unabhängig zu äußern. E<strong>in</strong> kluger und anregender Film<br />

und e<strong>in</strong> reflektiertes Plädoyer für unbequeme Wahrheiten.<br />

L<strong>in</strong>coln<br />

Steven Spielbergs ungewöhnlichster Film ist e<strong>in</strong> episches<br />

Kammerspiel, das Action als verbal <strong>in</strong>tensive Konfrontationen<br />

und Diskussionen <strong>in</strong> Plenarsälen, Privatzimmern und<br />

Büros def<strong>in</strong>iert. Leidenschaftlich wird von Männern mit<br />

Bart argumentiert, L<strong>in</strong>coln mit Pathos und Volksnähe e<strong>in</strong><br />

Denkmal gesetzt, aber die Themen und wie sie hier verhandelt<br />

werden, haben Brisanz für die Gegenwart.<br />

Die <strong>Ab</strong>enteuer des Huck F<strong>in</strong>n<br />

Grimme-Preisträger Sascha Arango konzentriert sich<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em eher gemächlich entwickelten Skript auf die<br />

Schlüsselmomente der Vorlage, arbeitet Mark Twa<strong>in</strong>s<br />

Gesellschaftskritik geschickt mit e<strong>in</strong>, setzt aber vor<br />

allem auf familienfreundliche Unterhaltung, bei der er<br />

Anleihen beim klassischen Western nimmt. Mit deftigem<br />

Spielwitz agiert das deutsche All-Star-Ensemble.<br />

Krieger<strong>in</strong><br />

Die 20jährige Marisa gehört zu e<strong>in</strong>er rechtsradikalen Jugendclique<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ostdeutschen Kle<strong>in</strong>stadt. Ihr Leben<br />

ist geprägt von Orientierungslosigkeit. Nur zu ihrem<br />

kranken Opa hat sie noch wirklich Vertrauen. Als die Gewalt<br />

ihrer Clique gegen Unschuldige immer stärker eskaliert,<br />

beg<strong>in</strong>nt Marisa ihre bisherigen Überzeugungen<br />

zu h<strong>in</strong>terfragen.<br />

Taste the Waste<br />

Das ist wissenswert für Schüler und Lehrer: Mehr als die<br />

Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll, das meiste<br />

schon auf dem Weg vom Acker <strong>in</strong> den Laden, bevor es<br />

überhaupt unseren Esstisch erreicht: jeder zweite Kopfsalat,<br />

jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Es ist e<strong>in</strong><br />

weltweites System: Alles soll jederzeit verfügbar se<strong>in</strong>, Supermärkte<br />

bieten durchgehend die ganze Warenpalette an.<br />

The K<strong>in</strong>g's Speech<br />

Bewegendes und po<strong>in</strong>tiertes Drama über K<strong>in</strong>g George VI, der<br />

sich an e<strong>in</strong>en australischen Sprachtherapeuten wendet, um<br />

vor e<strong>in</strong>er wichtigen Rede Herr über se<strong>in</strong> unkontrollierbares<br />

Stottern zu werden. Der Film ist po<strong>in</strong>tiert und gewitzt geschrieben<br />

- und e<strong>in</strong>fach unwiderstehlich, nicht zuletzt dank<br />

se<strong>in</strong>er beiden Hauptdarsteller Col<strong>in</strong> Firth und Geoffrey Rush,<br />

die jede Szene zum puren Filmgenuss machen.<br />

Tom Sawyer<br />

Die deutsche Mark-Twa<strong>in</strong>-Verfilmung frischt den Klassiker<br />

der Jugendbuchliteratur zeitgemäß auf und ist<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Vergnügen. Herm<strong>in</strong>e Huntgeburths<br />

charmant-amüsante Adaption gefällt mit liebevoller<br />

Ausstattung, guten K<strong>in</strong>derdarstellern und e<strong>in</strong>em Ton,<br />

der das Bedrohliche nie das Idyllisch-Harmonische dom<strong>in</strong>ieren<br />

lässt.<br />

Vorstadtkrokodile 1, 2 oder 3<br />

E<strong>in</strong>e Clique, Vorurteile, Mutproben, etwas geht schief.<br />

E<strong>in</strong> neues <strong>Ab</strong>enteuer jagt das nächste. Man verliebt<br />

sich, erlebt Höhen und Tiefen, aber nicht alle<strong>in</strong>, und<br />

wird schließlich auch älter. Die verdächtigen Jugendthemen<br />

Zusammenhalt, Freundschaft und <strong>Ab</strong>enteuerlust<br />

werden zum Thema gemacht und s<strong>in</strong>d hoch aktuell<br />

und somit für alle Alterklassen geeignet.<br />

25


LICHTBURG<br />

52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

Lichtburg und Sabu<br />

Kettwiger Str. 36<br />

45127 Essen<br />

Telefon 0201/23 10 23<br />

Programmansage 0201/23 10 24<br />

Deutschlands größter Filmpalast<br />

1250 Plätze, 150 qm Le<strong>in</strong>wand, Dolby<br />

Digital u. DTS<br />

Günstig <strong>in</strong> die LICHTBURG<br />

Dienstag ist K<strong>in</strong>otag<br />

E<strong>in</strong>tritt ab 5,50 € (außer an Feiertagen)<br />

(Bei Überlänge Preisaufschlag).<br />

1,- € Ermäßigung zu allen Vorstellungen<br />

an allen Tagen (außer Di.): Für Schüler<br />

und Studenten, Senioren ab 60 Jahren,<br />

Schwerbeh<strong>in</strong>derte (ab 80 %) und K<strong>in</strong>der<br />

bis e<strong>in</strong>schl. 11 Jahren.<br />

Jeder Tag ist Familientag<br />

1 Erw. mit 1 K<strong>in</strong>d oder 1-2 Erw. mit<br />

m<strong>in</strong>d. 2 K<strong>in</strong>dern bis e<strong>in</strong>schl. 16 J. zahlen<br />

ab 6,- € pro Person<br />

Wir zeigen vor allen Vorstellungen<br />

nur e<strong>in</strong> kurzes Vorprogramm von<br />

ca. 10-15 M<strong>in</strong>uten!<br />

Die Kasse öffnet werktags immer um<br />

12.00 Uhr, sonntags um 15.00 Uhr!<br />

E<strong>in</strong>trittspreise<br />

D i e n s t a g = K i n o t a g ( a u ß e r a n F e i e r t a g e n )<br />

LICHTBURG Parkett (696 Plätze) 5,50 €<br />

LICHTBURG Rang (251 Plätze) 6,50 €<br />

LICHTBURG Balkon (149 Plätze) 7,50 €<br />

LICHTBURG Balkon Loge (83 Plätze) 9,50 €<br />

SABU <strong>in</strong> der Lichtburg (150 Plätze) 6,50 €<br />

Montag + Mittwoch + Donnerstag (außer an Feiertagen)<br />

LICHTBURG Parkett (696 Plätze) 7,00 € | ermäßigt 6,00 €<br />

LICHTBURG Rang (251 Plätze) 8,00 € | ermäßigt 7,00 €<br />

LICHTBURG Balkon (149 Plätze) 9,00 € | ermäßigt 8,00 €<br />

LICHTBURG Balkon Loge (83 Plätze) 11,00 €<br />

SABU <strong>in</strong> der Lichtburg (150 Plätze) 8,00 € | ermäßigt 7,00 €<br />

F r e i t a g b i s S o n n t a g u n d a n F e i e r t a g e n<br />

LICHTBURG Parkett (696 Plätze) 8,00 € | ermäßigt 7,00 €<br />

LICHTBURG Rang (251 Plätze) 9,00 € | ermäßigt 8,00 €<br />

LICHTBURG Balkon (149 Plätze) 10,00 € | ermäßigt 9,00 €<br />

LICHTBURG Balkon Loge (83 Plätze) 12,00 €<br />

SABU <strong>in</strong> der Lichtburg (150 Plätze) 9,00 € | ermäßigt 8,00 €<br />

Preisaufschläge bei Vorführungen <strong>in</strong> 3D (3 €) und bei Überlänge.<br />

Für Sonderveranstaltungen und Premieren gelten gesonderte Preise.<br />

Die Ermäßigung von 1,00 € erhalten:<br />

KINDER bis e<strong>in</strong>schl. 11 Jahre (ggf. Altersnachweis erforderlich)<br />

FAMILIEN 1 Erw. mit 1 K<strong>in</strong>d oder 1-2 Erw. mit m<strong>in</strong>d. 2 K<strong>in</strong>dern bis e<strong>in</strong>schl.<br />

16 Jahre<br />

SCHÜLER & STUDENTEN bei Vorlage e<strong>in</strong>es entsprechenden Ausweises<br />

SENIOREN ab 60 Jahre (ggf. Altersnachweis erforderlich)<br />

SCHWERBEHINDERTE bei Vorlage e<strong>in</strong>es Ausweises mit m<strong>in</strong>d. 80%<br />

Gildepass-Inhaber<br />

Unser Programmservice<br />

Das aktuelle Wochenprogramm erfahren<br />

Sie durch unsere Donnerstags-<br />

Inserate <strong>in</strong> WAZ und NRZ, sowie unter<br />

w w w. l i c h t b u r g - e s s e n . d e<br />

Bestuhlungsplan<br />

Lichtburg<br />

<strong>Ab</strong> 4. September<br />

<strong>in</strong> der Lichtburg<br />

Balkon Loge<br />

Balkon<br />

Rang<br />

Parkett<br />

Der zweite Saal<br />

<strong>in</strong> der LICHTBURG<br />

150 Plätze, Dolby Digital u. DTS<br />

26


52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />

ESSENER FILMKUNSTTHEATER<br />

Die <strong>Essener</strong> <strong>Filmkunsttheater</strong><br />

Steeler Straße 208-212<br />

45138 Essen<br />

Tel.: 0201/27 55 55<br />

Eröffnet 1955 - <strong>Filmkunsttheater</strong> seit 1980.<br />

400 Plätze, Großbildle<strong>in</strong>wand, 70mm-6-Kanal-Stereoton,<br />

Dolby SR, Bühne, Wur litzer-<br />

Stummfilmorgel, K<strong>in</strong>o museum, Café. Regelmäßig<br />

ausgezeichnet für das hervorragende Jahres<br />

programm.<br />

E<strong>in</strong>trittspreise:<br />

Parkett: 8,00 €, Loge: 9,00 €<br />

Parkett ermäßigt (Inhaber e<strong>in</strong>es Gildepasses,<br />

Schüler, Studenten, Senioren ab 60 J.): 7,00 €<br />

Montag - K<strong>in</strong>otag (außer feiertags): 7,00 €<br />

Bei Filmen mit Überlänge Preisauf schlag!<br />

K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o (jeden Sonntag um 13.00 Uhr):<br />

Erwachsene 5,00 €,<br />

K<strong>in</strong>der bis 12 Jahre 4,00 €<br />

Anfahrt per ÖPNV:<br />

L<strong>in</strong>ie 109, Haltestelle Wörthstraße<br />

Rüttenscheider Straße 2<br />

45128 Essen, Tel. 0201 / 439 366 33<br />

Ältestes Filmtheater des Ruhrgebiets – 250 Plätze<br />

Eröffnet 1924, teilweise zerstört <strong>in</strong> den letzten<br />

Kriegstagen – 2001 wegen Statikproblemen des<br />

Glückaufhauses geschlossen, durch Spenden<br />

von Bürgern und Landesmitteln ermöglichte Wiedererrichtung.<br />

Wiedereröffnet am 18.12.2009.<br />

Seit der Zugehörigkeit zu den <strong>Essener</strong> Filmkunst-<br />

theatern (1991) regelmäßig ausgezeichnet für<br />

das hervorragende Jahresprogramm.<br />

E<strong>in</strong>trittspreise:<br />

Parkett: 8,00 €, Loge: 9,00 €<br />

Parkett ermäßigt (Inhaber e<strong>in</strong>es Gildepasses,<br />

Schüler, Studenten, Senioren ab 60 J.): 7,00 €<br />

Montag - K<strong>in</strong>otag (außer feiertags): 7,00 €<br />

Bei Filmen mit Überlänge Preisauf schlag!<br />

Öffnungszeiten<br />

tägl. von 10.00 bis 24.00 Uhr<br />

(freitags und samstags bis 1.00 Uhr)<br />

Frühstück<br />

Täglich von 10.00 bis 1<strong>6.</strong>00 Uhr<br />

Teichstraße 2<br />

45127 Essen<br />

Tel.: 0201/27 55 55<br />

Essens größtes <strong>Filmkunsttheater</strong>.<br />

Er öff net 1958 - <strong>Filmkunsttheater</strong> seit 1995. Astra:<br />

432 Plätze, Dolby SR, Luna: 80 Plätze. Regelmäßig<br />

ausgezeichnet für das hervorragende<br />

Jah res programm.<br />

E<strong>in</strong>trittspreise:<br />

8,00 €<br />

Ermäßigt (Inhaber e<strong>in</strong>es Gildepasses, Schüler,<br />

Studenten, Senioren ab 60 J.): 7,00 €<br />

Montag - K<strong>in</strong>otag (außer feiertags): 7,00 €<br />

Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag!<br />

Anfahrt per ÖPNV:<br />

div. L<strong>in</strong>ien, Halte stelle Hauptbahnhof<br />

Galerie C<strong>in</strong>ema<br />

Julienstraße 73<br />

45130 Essen<br />

Tel.: 0201/77 84 94<br />

Seit 1971 das kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>o mit dem be son deren<br />

Charme. 45 Plätze, Dolby-Stereo-Ton, 35 mm<br />

4- u. 5-Kanal-Magnet ton, Video-Beamer; Schulund<br />

Sondervorstellung möglich. Regelmäßig<br />

ausgezeichnet für das hervorragende Jah resprogramm.<br />

E<strong>in</strong>trittspreise:<br />

7,00 €<br />

Montag - K<strong>in</strong>otag (außer feiertags): 6,00 €<br />

Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag!<br />

Samstags 1<strong>6.</strong>30 Uhr,<br />

Ziemlich beste Freunde: 6,00 €<br />

Sonntags 17.00 Uhr, HAROLD & MAUDE: 6,00 €<br />

Anfahrt per ÖPNV:<br />

L<strong>in</strong>ie U11 u. 107, Haltestelle Mart<strong>in</strong>straße<br />

L<strong>in</strong>ie 160, Paul<strong>in</strong>enstraße<br />

Gefördert durch<br />

MedienHaus, Synagogenplatz 3<br />

45468 Mülheim an der Ruhr<br />

Tel. 0208 / 740 383 83<br />

Mülheims e<strong>in</strong>ziges <strong>Filmkunsttheater</strong>. Eröffnet<br />

1995, ruhender Spielbetrieb ab März 2007.<br />

Im Oktober 2009 Wiedereröffnung am neuen<br />

Standort im MedienHaus Mülheim. 80 Plätze,<br />

Dolby SR, 1 Rollstuhlplatz<br />

Regelmäßig ausgezeichnet für das hervorragende<br />

Jahresprogramm.<br />

E<strong>in</strong>trittspreise:<br />

8,00 €<br />

Ermäßigt (Inhaber e<strong>in</strong>es Gildepasses, Schüler,<br />

Studenten, Senioren ab 60 J.): 7,00 €<br />

Montag - K<strong>in</strong>otag (außer feiertags): 7,00 €<br />

Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag!<br />

Anfahrt per ÖPNV:<br />

Div. L<strong>in</strong>ien, Haltestelle Hauptbahnhof<br />

Div. L<strong>in</strong>ien, Haltestelle Rathausmarkt<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

ART & WEISE Film, Hanns-Peter Hüster<br />

Auflage: 30.000<br />

Redaktion:<br />

Christiane Hüls, Marianne Menze<br />

Gestaltung:<br />

Christiane Hüls, Claudia Hagedorn<br />

Druck: WAZ-Druck<br />

27


<strong>Ab</strong> 20. <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>o

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