Ab 6. Juni in Kino - Essener Filmkunsttheater GmbH
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Ab 6. Juni in Kino - Essener Filmkunsttheater GmbH
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Kostenlos<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
D I E P R O G R A M M Z E I T U N G D E R E S S E N E R F I L M K U N S T T H E AT E R U N D D E R L I C H T B U R G<br />
<strong>Ab</strong> <strong>6.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>o<br />
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Tel. 0201/27 55 55<br />
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Tel. 0201/23 10 23
INHALT<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Filme im <strong>Juni</strong><br />
Unser Programmservice<br />
<strong>Ab</strong> 30.05.<br />
Seite 4<br />
<strong>Ab</strong> 30.05.<br />
Seite 6<br />
<strong>Ab</strong> 30.05.<br />
Seite 8<br />
Das aktuelle Wochenprogramm erfahren<br />
Sie donnerstags <strong>in</strong> WAZ und NRZ<br />
sowie unter der Programmansage<br />
0201 / 77 84 77 und unter<br />
www.essener-filmkunsttheater.de<br />
und www.lichtburg-essen.de<br />
Hangover 3<br />
The Big Wedd<strong>in</strong>g<br />
To the Wonder<br />
<strong>Ab</strong> 30.05.<br />
Seite 8<br />
30.05.<br />
Seite 18<br />
<strong>Ab</strong> 0<strong>6.</strong>0<strong>6.</strong><br />
Seite 13<br />
Folgen Sie uns auf<br />
Die Lebenden<br />
Nach der Revolution<br />
Before Midnight<br />
Inhalt<br />
Aktuelle Filmstarts<br />
Sonderprogramm<br />
K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o / Galerie C<strong>in</strong>ema<br />
Lichtburg & Sabu<br />
Die <strong>Essener</strong> <strong>Filmkunsttheater</strong><br />
S. 3 - 17<br />
S. 19 - 24<br />
S. 25<br />
S. 26<br />
S. 27<br />
<strong>Ab</strong> 13.0<strong>6.</strong><br />
Seite 3<br />
The Place Beyond the P<strong>in</strong>es<br />
<strong>Ab</strong> 13.0<strong>6.</strong><br />
Oben ist es still<br />
Seite 9<br />
<strong>Ab</strong> 13.0<strong>6.</strong><br />
Tango libre<br />
Seite 10<br />
<strong>Ab</strong> 20.0<strong>6.</strong><br />
Seite 5<br />
<strong>Ab</strong> 20.0<strong>6.</strong><br />
Seite 6<br />
<strong>Ab</strong> 20.0<strong>6.</strong><br />
Seite 12<br />
<strong>Ab</strong> 20.0<strong>6.</strong><br />
Seite 17<br />
Man of Steel<br />
Gambit<br />
Promised Land<br />
Confession<br />
<strong>Ab</strong> 27.0<strong>6.</strong><br />
Seite 11<br />
<strong>Ab</strong> 27.0<strong>6.</strong><br />
Seite 14<br />
<strong>Ab</strong> 27.0<strong>6.</strong><br />
Seite 15<br />
<strong>Ab</strong> 27.0<strong>6.</strong><br />
Seite 16<br />
Laurence Anyways<br />
The Grandmaster<br />
Papadopulus & Söhne<br />
The Deep<br />
2
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Aktuelle Filmstarts<br />
The Place Beyond the P<strong>in</strong>es<br />
Derek Cianfrance („Blue Valent<strong>in</strong>e“) liefert erneut e<strong>in</strong> Meisterwerk ab, diesmal <strong>in</strong> epischen Proportionen<br />
<strong>Ab</strong> 13. <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
USA 2012; 140 M<strong>in</strong>.; Regie: Derek Cianfrance; mit Ryan Gosl<strong>in</strong>g, Bradley Cooper, Eva Mendes, Ray Liotta, Bruce Greenwood, Dane DeHaan, Emory Cohen<br />
„E<strong>in</strong> fesselndes Drama“ Enterta<strong>in</strong>ment<br />
Weekly<br />
„E<strong>in</strong> brillanter und überragender<br />
Film“ The Playlist<br />
„E<strong>in</strong> berauschender Film über Väter,<br />
Söhne und Konsequenzen“<br />
Moviescreen<br />
„Ryan Gossl<strong>in</strong>g elektrisiert“ US<br />
Weekly<br />
Motorrad-Stuntman Luke (Ryan Gosl<strong>in</strong>g)<br />
reist mit e<strong>in</strong>em Jahrmarkt von Stadt zu<br />
Stadt. In der Kle<strong>in</strong>stadt Schenectady nahe<br />
New York erfährt Luke von Rom<strong>in</strong>a (Eva<br />
Mendes), mit der er e<strong>in</strong>e Affäre hatte,<br />
dass er der Vater ihres kle<strong>in</strong>en Sohnes ist.<br />
Er will für ihn sorgen, aber Rom<strong>in</strong>a lebt<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Beziehung. Um sie zum<strong>in</strong>dest<br />
f<strong>in</strong>anziell zu unterstützen, verlegt<br />
Luke sich auf Banküberfälle, die er mit<br />
se<strong>in</strong>em Motorrad ausführt. Der ehrgeizige<br />
Polizist Avery (Bradley Cooper), Sohn e<strong>in</strong>es<br />
e<strong>in</strong>flussreichen Richters, will derweil<br />
die Karriereleiter nach oben klettern. Se<strong>in</strong>e<br />
Familie versteht nicht, warum er sich<br />
dazu den Gefahren des Streifendienstes<br />
aussetzt. Nach e<strong>in</strong>em misslungenen<br />
Überfall kreuzen sich die Wege von Luke<br />
und Avery. Das nachfolgende Drama wird<br />
alle Beteiligten über Jahre h<strong>in</strong>aus prägen.<br />
Schon der Beg<strong>in</strong>n dieses Films macht es<br />
dem Zuschauer unmöglich, sich se<strong>in</strong>er ungeheuren<br />
Intensität zu entziehen: In e<strong>in</strong>er<br />
langen, ungeschnittenen Sequenz folgt<br />
die Handkamera Luke von se<strong>in</strong>em Trailer<br />
über den Jahrmarkt bis zu dem Zelt,<br />
<strong>in</strong> dem er sich auf se<strong>in</strong> Motorrad setzt<br />
und an die Arbeit geht. Hier kommt die<br />
ausgeprägte stilistische Handschrift zum<br />
Ausdruck, die alle<strong>in</strong> schon Cianfrance zu<br />
e<strong>in</strong>em der spannendsten amerikanischen<br />
Regisseure der Gegenwart macht. Er<br />
schneidet selten und liebt lange Plansequenzen.<br />
Cianfrance kommt vom Dokumentarfilm,<br />
und se<strong>in</strong>e filmische Sprache<br />
ist davon geprägt. Cianfrances Spielfilme<br />
streben aber gleichzeitig <strong>in</strong> zwei Richtungen:<br />
Er verankert sie tief <strong>in</strong> der Realität,<br />
während jederzeit der tiefe Drang zu<br />
spüren ist, Geschichten zu erzählen, die<br />
größer s<strong>in</strong>d als das Leben. Ebenfalls zugute<br />
kommt Derek Cianfrance, dass er<br />
se<strong>in</strong> Handwerk bei Experimantalfilmern<br />
gelernt hat. So ist „The Place Beyond The<br />
P<strong>in</strong>es“ e<strong>in</strong>erseits tief im klassischen Erzählk<strong>in</strong>o<br />
verwurzelt, traut sich andererseits<br />
aber e<strong>in</strong>e große Freiheit <strong>in</strong> der dramaturgischen<br />
Struktur zu. Cianfrance erweist<br />
e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsfilme, Scorseses<br />
„Goodfellas“, se<strong>in</strong>e Reverenz, und<br />
er ließ sich von <strong>Ab</strong>el Gances Stummfilm<br />
„Napoleon“ <strong>in</strong>spirieren. Er wollte, so Cianfrance,<br />
so wie Gance „drei Le<strong>in</strong>wände<br />
zum S<strong>in</strong>gen br<strong>in</strong>gen“. So entsp<strong>in</strong>nt sich e<strong>in</strong><br />
episches Drama, dass 15 Jahre umfasst<br />
und mit drei überraschenden Perspektivwechseln<br />
fasz<strong>in</strong>iert. Vor der Kamera präsentiert<br />
sich e<strong>in</strong>e neue Generation amerikanischer<br />
Schauspieler. Mit Ryan Gosl<strong>in</strong>g<br />
dreht Cianfrance hier zum zweiten<br />
Mal. Gosl<strong>in</strong>g gel<strong>in</strong>gt hier das Kunststück,<br />
gleichzeitig cool, hart und durchdr<strong>in</strong>gend<br />
traurig zu wirken. Er ist geboren für die<br />
Le<strong>in</strong>wand, se<strong>in</strong>e Charisma wirkt wie e<strong>in</strong><br />
Magnet. Gosl<strong>in</strong>g ist der klassische Außenseiter<br />
und E<strong>in</strong>same, der schon Marlon<br />
Brando zur Legende machte. Dagegen<br />
steht das nicht m<strong>in</strong>der fasz<strong>in</strong>ierende Spiel<br />
von Bradley Cooper, der se<strong>in</strong>er Figur e<strong>in</strong>e<br />
brütende Energie verleiht, die eher implodiert<br />
als sich expressiv äußert. Beide<br />
Darsteller heben diese Geschichte um die<br />
Geheimnisse, die vom Vater auf den Sohn<br />
übergehen und mit Zeitverzögerung zerstörerische<br />
Kraft entfalten, auf e<strong>in</strong>e be<strong>in</strong>ahe<br />
mythologische Ebene, zu der auch der<br />
Filmtitel passt. Mit „The Place Beyond The<br />
P<strong>in</strong>es“ kommt e<strong>in</strong> Film <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>os, der<br />
beweist, dass das amerikanische Erzählk<strong>in</strong>o<br />
abseits vom Hollywood-Ma<strong>in</strong>stream<br />
alles andere als tot ist – und das e<strong>in</strong>e große<br />
Tradition <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Generation<br />
weiterleben wird. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
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3
Aktuelle Filmstarts<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Hangover 3<br />
Zweite Fortsetzung der Komödienreihe von Todd Phillips um e<strong>in</strong>e Gruppe von Freunden mit gewaltigem Kater<br />
<strong>Ab</strong> 30. Mai <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
USA 2013; Regie: Todd Phillips; mit Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Ken Jeong, Heather Graham, Just<strong>in</strong> Bartha, John Goodman, Jeffrey Tambor<br />
Nach der Beerdigung von Alans Vater fürchtet<br />
das Wolfsrudel um den geistigen Zustand<br />
se<strong>in</strong>es Freundes: Phil, Stu und Doug<br />
wollen Alan zur Behandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Sanatorium<br />
br<strong>in</strong>gen, doch schon die Fahrt dorth<strong>in</strong><br />
erweist sich als H<strong>in</strong>dernislauf, der dar<strong>in</strong> kulm<strong>in</strong>iert,<br />
dass das Wolfsrudel von skrupellosen<br />
Gangstern attackiert wird, die noch<br />
e<strong>in</strong>e Rechnung mit dem undurchsichtigen<br />
Mr. Chow offen haben und Alan als Geisel<br />
nehmen. Wenn se<strong>in</strong>e Freunde ihn lebend<br />
wieder sehen wollen, sollen sie Mr. Chow<br />
bei Alans Kidnappern abliefern. Dritter und<br />
vorerst letzter Film der Komödienreihe.<br />
Auch für dieses <strong>Ab</strong>enteuer des Wolfrudels<br />
trommelte Todd Phillips den bekannten und<br />
bewährten Cast um Bradley Cooper, Ed<br />
Helms, Zach Galifianakis und Just<strong>in</strong> Bartha<br />
zusammen. Anders als Teil 2, der die Handlung<br />
des Orig<strong>in</strong>als im Grunde wiederholte<br />
und nur den Schauplatz von Las Vegas nach<br />
Thailand verlegte, wird e<strong>in</strong>e neue Story erzählt,<br />
die ihren Höhepunkt am Ausgangsort<br />
der Filmreihe erlebt - Vegas. Blickpunkt Film<br />
Der große Gatsby<br />
Baz Luhrmanns schillernde Neuverfilmung des Klassikers von F. Scott Fitzgerald mit Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire und Carey Mulligan<br />
Weiter im Programml<br />
Australien 2013; Regie: Baz Luhrmann; mit Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire, Carey Mulligan, Isla Fisher, Joel Edgerton, Elizabeth Debicki, Amitabh Bachchan<br />
Als Nick Carraway im Jahr 1922 nach New<br />
York kommt, fühlt sich der junge Mann<br />
völlig überwältigt von der stetig wachsenden<br />
und pulsierenden Metropole.<br />
Magisch angezogen wird er dennoch von<br />
der Gesellschaft, <strong>in</strong> der man für Partys<br />
lebt und <strong>in</strong> der das Geld regiert. Im Zentrum<br />
dieses Kosmos steht Jay Gatsby, e<strong>in</strong><br />
Selfmade-Millionär, der sich mit Geld alles<br />
kaufen kann. Bis auf se<strong>in</strong>e große Liebe,<br />
Daisy Buchanan, die mit e<strong>in</strong>em anderen<br />
verheiratet ist. Doch Gatsby glaubt weiter<br />
an se<strong>in</strong>en Traum. F.Scott Fitzgeralds<br />
Roman über die amerikanische Gesellschaft<br />
der Roar<strong>in</strong>g Twenties gehört zu den<br />
bekanntesten Werken der Moderne. Nun<br />
hat sich der australische Meisterregisseur<br />
Baz Luhrmann der Geschichte über Liebe,<br />
Hoffnung, Betrug und Enttäuschung<br />
angenommen. Meisterhaft und opulent<br />
setzt er die Gesellschaft der oberen Zehntausend<br />
<strong>in</strong> Szene. Doch im Innern der<br />
Geschichte steht die tiefe und doch aussichtslose<br />
Liebe zwischen Gatsby und<br />
Daisy. Groß, größer, Gatsby. FBW<br />
4
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Aktuelle Filmstarts<br />
Man of Steel<br />
Zack Snyders Neuauflage der wohl bekanntesten Superhelden-Serie setzt neben Action vor allem auf starke Charakterisierung und Dramatik<br />
<strong>Ab</strong> 20. <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
Kanada 2013; 148 M<strong>in</strong>.; Regie: Zack Snyder; mit Henry Cavill, Amy Adams, Michael Shannon, Kev<strong>in</strong> Costner, Diane Lane, Laurence Fishburne, Russell Crowe<br />
Als K<strong>in</strong>d wird Clark Kent von den e<strong>in</strong>fachen<br />
Bauersleuten Jonathan und Martha<br />
Kent adoptiert, nachdem der Junge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Raumkapsel auf deren Land e<strong>in</strong>e Bruchlandung<br />
h<strong>in</strong>legt - er wurde von se<strong>in</strong>em Vater<br />
vom Planeten Krypton vor dessen Zerstörung<br />
geschickt. Schnell entdeckt Clark,<br />
dass er anders ist als andere K<strong>in</strong>der und<br />
über Superkräfte verfügt. Als junger Mann<br />
geht Clark nach New York, um als Journalist<br />
Fuß zu fassen, und wird alsbald damit konfrontiert,<br />
wie er mit se<strong>in</strong>er ungewöhnlichen<br />
Gabe umgehen will. Sieben Jahre nach<br />
dem rückblickend wenig gelungenen „Superman<br />
Returns“ von Bryan S<strong>in</strong>ger unternimmt<br />
Warner Bros. e<strong>in</strong>en weiteren Anlauf,<br />
den größten aller Comic-Superheroen e<strong>in</strong>em<br />
breiten Publikum wieder als Filmheld<br />
schmackhaft zu machen. Konzeptionell begleitet<br />
von Christopher Nolan, der bereits<br />
Batman zur filmischen Renaissance verhalf,<br />
wirft Zack Snyder se<strong>in</strong> gesamtes visuelles<br />
Talent <strong>in</strong> die Waagschale, Superman e<strong>in</strong>e<br />
angemessene Filmkulisse zu verschaffen.<br />
Ich – E<strong>in</strong>fach unverbesserlich 2<br />
Fortsetzung zum weltweit erfolgreichen Animationsfilm über e<strong>in</strong>en Top-Bösewicht, der zum Helden geläutert wird<br />
<strong>Ab</strong> 4. Juli <strong>in</strong> 2D und 3D <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
USA 2013; Regie: Pierre Coff<strong>in</strong>, Chris Renaud; Sprecher D: Oliver Rohrbeck, Mart<strong>in</strong>a Hill, Sonya Kraus; Sprecher US: Steve Carell, Kristen Wiig, Russell Brand<br />
Der ehemalige Superschurke Gru ist<br />
zahm geworden und lebt e<strong>in</strong> beschauliches<br />
Leben mit se<strong>in</strong>en drei Adoptivtöchtern<br />
Margo, Edith und Agnes. Als<br />
e<strong>in</strong> neuer Superschurke auf den Plan<br />
tritt, werden se<strong>in</strong>e Fähigkeiten noch e<strong>in</strong>mal<br />
gefordert - von der hübschen Agent<strong>in</strong><br />
Lucy. Voller Eifer werfen er und se<strong>in</strong>e<br />
treuen M<strong>in</strong>ions sich <strong>in</strong> die Aufgabe, die<br />
Welt zu retten. Dabei kommen Gru se<strong>in</strong>e<br />
plötzlich erwachenden, romantischen<br />
Gefühle für Lucy ganz schön <strong>in</strong> die Quere.<br />
Das neue 3D-Animationsabenteuer<br />
um den unverbesserlichen Helden Gru<br />
knüpft da an, wo der weltweite Hit von<br />
Illum<strong>in</strong>ation aus dem Jahr 2010 aufgehört<br />
hat. Das bewährte Kreativteam des Orig<strong>in</strong>alfilms<br />
bürgt dafür. Neben e<strong>in</strong>er neuen<br />
Aufgabe gibt es e<strong>in</strong>e neue Dimension,<br />
die Romantik, <strong>in</strong> dem frechen familienkompatiblen<br />
Spaß. Die M<strong>in</strong><strong>in</strong>ions, die zu<br />
Publikumsliebl<strong>in</strong>gen avancierten, bekommen<br />
mehr Raum für Gags. Die prom<strong>in</strong>enten<br />
Synchronsprecher tragen das Ihrige<br />
bei. Blickpunkt Film<br />
5
Aktuelle Filmstarts<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
The Big Wedd<strong>in</strong>g<br />
Starbesetzte Komödie über e<strong>in</strong> geschiedenes Ehepaar, das für die Hochzeit des Adoptivsohns e<strong>in</strong>e heile Familienwelt vortäuscht<br />
<strong>Ab</strong> 30. Mai <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
USA 2012; 90 M<strong>in</strong>.; Regie: Just<strong>in</strong> Zackham; mit Diane Keaton, Robert De Niro, Susan Sarandon, Rob<strong>in</strong> Williams, Kather<strong>in</strong>e Heigl, Topher Grace, Ben Barnes; ab 6 J.<br />
Verliebt, verlobt, verheiratet – und geschieden.<br />
Nach zehn glücklich getrennten Jahren<br />
von Ex-Ehemann Don Griff<strong>in</strong> (Robert<br />
De Niro) kehrt Ellie (Diane Keaton) <strong>in</strong> das<br />
ehemalige Familienanwesen zurück, um<br />
die Hochzeit ihres geme<strong>in</strong>samen Adoptivsohns<br />
Alejandro (Ben Barnes) mit Missy<br />
(Amanda Seyfried) zu feiern. Damit se<strong>in</strong>er<br />
leiblichen, streng gläubigen Mutter Madonna<br />
Soto (Patricia Rae) e<strong>in</strong>e religiöse Desillusion<br />
erspart bleibt, bittet Alejandro Don und<br />
Ellie, anlässlich des großen Festtags e<strong>in</strong>e<br />
glückliche Ehe vorzutäuschen. So weit,<br />
so heikel. Denn dafür muss Dons Freund<strong>in</strong><br />
Bebe (Susan Sarandon) kurzerhand für<br />
das Wochenende ausquartiert werden. Besonderer<br />
Twist: Bebe war e<strong>in</strong>st die beste<br />
Freund<strong>in</strong> von Ellie, bis Don sie mit ihr betrogen<br />
hat. Doch all dies ist erst der Beg<strong>in</strong>n<br />
e<strong>in</strong>es total verrückten Hochzeitswochenendes...<br />
Engagierte aufspielende Altstars und<br />
die e<strong>in</strong>e oder andere giftige Dialogspitze<br />
adeln diese auf Turbulenz und Situationskomik<br />
setzende Komödie. Concorde Film<br />
Gambit – Der Masterplan<br />
Top-besetzte und höchst vergnügliche Kunstraubkomödie aus der Feder der Coen-Brüder<br />
<strong>Ab</strong> 20. <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
USA 2012; 89 M<strong>in</strong>.; Regie: Michael Hoffman; Buch: Joel & Ethan Coen; mit Col<strong>in</strong> Firth, Cameron Diaz, Alan Rickman, Stanley Tucci, Tom Courtenay, Cloris Leachman; ab 12 J.<br />
„Mit der hervorragend besetzten<br />
Kunstraub-Komödie knüpft Regisseur<br />
Michael Hoffman an ‚Der<br />
rosarote Panther‘ und ‚Ocean‘s 11‘<br />
an. In sehenswerten Kulisen trägt<br />
das gut aufgelegte Ensemble Col<strong>in</strong><br />
Firth, Alan Rickman, Cameron<br />
Diaz und Stanley Tucci schwungvoll<br />
e<strong>in</strong>en Kulturkampf um Sitten,<br />
Sprachen und viel Geld aus.“<br />
Blickpunkt Film<br />
Sobald die ersten Takte der an Henry<br />
Manc<strong>in</strong>i er<strong>in</strong>nernden Titelmusik erkl<strong>in</strong>gen,<br />
mit denen e<strong>in</strong> Zeichentrick-Vorspann<br />
unterlegt ist, wird klar, an welchem Klassiker<br />
sich „Gambit – Der Masterplan“<br />
orientiert: Blake Edwards „Der Rosarote<br />
Panther“ steht bei Michael Hoffmans<br />
(„E<strong>in</strong> russischer Sommer“, „Tage wie dieser“)<br />
Film Pate. Wobei „Gambit“ nicht<br />
zuletzt das lose Remake des gleichnamigen,<br />
1966 gedrehten Films ist, <strong>in</strong> dem Michael<br />
Ca<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>en Gauner spielt, der mit<br />
e<strong>in</strong>em verzwickten Plan zu Geld kommen<br />
will. Nun ist es Col<strong>in</strong> Firth, der e<strong>in</strong> Spiel<br />
spielen will, das bis <strong>in</strong>s Detail geplant<br />
ist und bei dem doch so viel schief gehen<br />
kann. Als Kunstexperte Harry Deane<br />
spielt Firth e<strong>in</strong>e typische Verliererfigur, die<br />
von ihrem Boss Lord Lionel Shahbandar<br />
(Alan Rickman) herumkommandiert wird<br />
und nun die Chance zur Rache sieht. Im<br />
fernen Texas soll e<strong>in</strong> lange verschollenes<br />
Gemälde des impressionistischen Meisters<br />
Claude Monet aufgetaucht se<strong>in</strong>,<br />
dass Shahbandars Sammlung vervollständigen<br />
könnte – wenn es denn echt<br />
wäre. Doch nicht Monet hat die Heuhaufen<br />
im <strong>Ab</strong>endlicht gemalt, sondert Major<br />
W<strong>in</strong>gate (Tom Courtenay), e<strong>in</strong> recht fähiger<br />
Kunstfälscher. Bleibt nur die Frage,<br />
wie Deane se<strong>in</strong>en Boss zum Kauf des<br />
Gemäldes überreden kann. Mit Hilfe der<br />
flippigen, sehr blonden und sehr texanischen<br />
PJ Puznowski (Cameron Diaz), <strong>in</strong><br />
deren Wohnwagen das Bild seit Jahren<br />
angeblich unentdeckt gehangen hat, soll<br />
Shahbandars Gier geweckt werden. Doch<br />
so leicht Deanes Spiel <strong>in</strong> der Phantasie<br />
auch wirkte, die Realität sieht ganz anders<br />
aus. Zumal sich nicht nur Puznowski<br />
als weit weniger naiv erweist als<br />
sie wirkt, auch der deutsche Kunstexperte<br />
Mart<strong>in</strong> Zaidenweber (Stanley Tucci)<br />
droht Deanes Komplott zu entlarven.<br />
Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
6
Aktuelle Filmstarts<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
To the Wonder<br />
Terrence Malicks Ode an die Vergänglichkeit von Liebe und die Kurzlebigkeit von Glück<br />
<strong>Ab</strong> 30. Mai<br />
USA 2012; 112 M<strong>in</strong>.; Buch u. Regie: Terrence Malick; mit Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams, Javier Bardem, Rachel Weisz, Barry Pepper, Rom<strong>in</strong>a Mondello<br />
„E<strong>in</strong> bezaubernder Film” The Independent<br />
„Voller Zärtlichkeit und h<strong>in</strong>reißender<br />
Schönheit” The Daily<br />
Telegraph<br />
„Mutig und wunderschön“ The<br />
Guardian<br />
„E<strong>in</strong>e hervorragende bildgewaltige<br />
Inszenierung” London Film<br />
Review<br />
Wenn Terrence Malick e<strong>in</strong>en neuen Film<br />
vorstellt, dann verb<strong>in</strong>det man mit diesem<br />
ganz bestimmte Erwartungen. Malick ist<br />
e<strong>in</strong> Philosoph des K<strong>in</strong>os und des Lebens.<br />
Se<strong>in</strong>e Geschichten verhandeln stets die<br />
großen, ewigen Themen verpackt <strong>in</strong> außergewöhnliche<br />
Bilder, die meist ohne<br />
Dialoge auskommen und sich der üblichen<br />
Dramaturgie e<strong>in</strong>es Films entziehen.<br />
Auch „To the Wonder“ bildet da ke<strong>in</strong>e<br />
Ausnahme. Das Grundgerüst des Films<br />
bildet e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte. Der Amerikaner<br />
Neil (Ben Affleck) und die Französ<strong>in</strong><br />
Mar<strong>in</strong>a (Olga Kurylenko) fühlen sich füre<strong>in</strong>ander<br />
bestimmt. Sie s<strong>in</strong>d sicher, dass<br />
ihre Liebe ewig halten wird. Zusammen<br />
mit Mar<strong>in</strong>as zehnjähriger Tochter aus e<strong>in</strong>er<br />
früheren Beziehung zieht die junge<br />
Patchwork-Familie von Paris <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e typische<br />
Kle<strong>in</strong>stadt mit Mittleren Westen.<br />
Dort wo Neil aufgewachsen ist, fällt es<br />
Mar<strong>in</strong>a schwer, sich zu Hause zu fühlen.<br />
Sie sieht sich als Fremde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fremden<br />
Land. Auf die Hilfe und Unterstützung<br />
ihres Ehemanns hofft sie dabei vergeblich.<br />
Ihre Beziehung zerbricht und die<br />
Wege der e<strong>in</strong>st Verliebten trennen sich.<br />
Malick denkt <strong>in</strong> Bildern und nicht <strong>in</strong> den<br />
üblichen Konventionen des K<strong>in</strong>os. Er erzählt<br />
das, was ihm wichtig ist, über e<strong>in</strong><br />
Zusammenspiel aus traumartigen Sequenzen,<br />
aus Aufnahmen, die zu schweben<br />
sche<strong>in</strong>en, unterlegt mit klassischer,<br />
orchestraler Musik und meist nur wenigen<br />
Worten. Emmanuel Lubezkis Kamera<br />
zeigt se<strong>in</strong>en Blick auf die Welt, <strong>in</strong> der<br />
vor allem die Schönheit der Natur und des<br />
Lebens im Mittelpunkt steht. In „To the<br />
Wonder“ streifen wir durch Oklahomas<br />
weite Felder, tanzen mit Mar<strong>in</strong>a durch<br />
die prächtigen Tuilerien. Wichtiger als e<strong>in</strong>zelne<br />
Storyelemente s<strong>in</strong>d die Auslassungen,<br />
die Kompositionen der Übergänge<br />
und der Fluss der Bilder. Es überrascht<br />
nicht, wenn man weiß, dass Malick fünf<br />
Cutter beschäftigte. Auch wenn „To the<br />
Wonder“ zum<strong>in</strong>dest se<strong>in</strong>er Beschreibung<br />
nach e<strong>in</strong>em klassischen Beziehungsstück<br />
ähnelt, könnte er doch kaum weiter<br />
von e<strong>in</strong>em solchen entfernt se<strong>in</strong>. „To<br />
the Wonder“ ist e<strong>in</strong>e eskapistische Reise<br />
voller magischer und zugleich meditativer<br />
Augenblicke. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
Die Lebenden<br />
Drama um e<strong>in</strong>e junge Frau, die <strong>in</strong> der Vergangenheit ihrer Familie herumstöbert und entdeckt, dass ihr Großvater KZ-Wärter war<br />
<strong>Ab</strong> 30. Mai <strong>in</strong> der Galerie C<strong>in</strong>ema<br />
Österreich/Deutschland 2012; 112 M<strong>in</strong>.; Regie: Barbara Albert; mit Anna Fischer, Hanns Schuschnigg, August Zirner, Itay Tiran, Daniela Sea, W<strong>in</strong>fried Glatzeder<br />
„E<strong>in</strong>e schwierige, aber lohnende<br />
Suche nach Wahrheit, Gewissen<br />
und Verantwortung der Enkelgeneration<br />
im Umgang mit dem Holocaust.“<br />
Blickpunkt Film<br />
Auf e<strong>in</strong>mal ist nichts mehr wie zuvor, als<br />
Sita am 95. Geburtstag ihres Großvaters<br />
<strong>in</strong> Wien e<strong>in</strong> Foto von ihm <strong>in</strong> SS-Uniform<br />
f<strong>in</strong>det. Sie kann nicht glauben, dass der<br />
von ihr über alles geliebte, gutmütige<br />
Mann tatsächlich Teil dieses Mordkommandos<br />
war. Nachdem ihr auch Vater<br />
Lenzi ke<strong>in</strong>e Auskunft über Opas Nazi-<br />
Vergangenheit geben will, macht sich<br />
Sita auf die Suche nach Antworten – <strong>in</strong><br />
Wien, Warschau und Siebenbürgen, der<br />
Heimat ihrer Großeltern. In ihrem neuen<br />
Spielfilm Die Lebenden, e<strong>in</strong>er Mischung<br />
aus Road-Movie und Com<strong>in</strong>g-of-Age<br />
Drama, verarbeitet die österreichische<br />
Regisseur<strong>in</strong> Barbara Albert Autobiographisches<br />
zu e<strong>in</strong>em Drama über die Last<br />
der Schuld und die Verantwortung der<br />
dritten Generation nach dem Holocaust.<br />
Alberts Familie stammt wie Sitas Familie<br />
im Film väterlicherseits aus Siebenbürgen,<br />
auch unter den Familienmitgliedern<br />
der Regisseur<strong>in</strong> gab es welche, die<br />
sich freiwillig zur Arbeit <strong>in</strong> der SS meldeten<br />
und wie Sitas Großvater im Film als<br />
Wachpersonal im Konzentrationslager<br />
e<strong>in</strong>gesetzt wurden. Die Germanistikstudent<strong>in</strong><br />
merkt, dass sie mit ihren Verurteilungen<br />
und Schuldzuweisungen an e<strong>in</strong>e<br />
Grenze stößt – und beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> der Konsequenz,<br />
die Verantwortung für ihr eigenes<br />
Leben selbst <strong>in</strong> die Hand zu nehmen.<br />
k<strong>in</strong>o-zeit.de<br />
8
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Aktuelle Filmstarts<br />
Oben ist es still<br />
Kongeniale Verfilmung des Bestsellers von Gerbrand Bakke<br />
<strong>Ab</strong> 13. <strong>Juni</strong> – NL/D 2013; 93 M<strong>in</strong>.; Regie: Nanouk Leopold; mit Jeroen Willems,<br />
Henri Garc<strong>in</strong>, Martijn Lakemeier, Wim Opbrouck, Lies Visschedijk<br />
BLACK SWAN meets BILLY ELLIOT.<br />
sensIBeL, mItreIssend…<br />
pInA BAuscH Hätte dArAn IHre Freude GeHABt.<br />
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In jeder<br />
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-New York Observer<br />
eIn ecHtes<br />
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-Criticize This!<br />
ABsOLut<br />
ÜBerZeuGend!<br />
-VARIETY<br />
„E<strong>in</strong> Drama mit großer Wucht“<br />
Der Tagesspiegel<br />
„Großartig“ taz<br />
„Jeroen Willems ist umwerfend“<br />
Variety<br />
Vom W<strong>in</strong>d bewegte Halme im weißen Gegenlicht,<br />
kreischende Vögel - die ersten<br />
Bilder beschwören e<strong>in</strong>e Ruhe auf dem<br />
Lande herauf, und stehen doch für e<strong>in</strong>e<br />
Atmosphäre voller Leben. Helmer (Jeroen<br />
Willems) ist dabei, se<strong>in</strong>en gebrechlichen<br />
Vater (Henri Garc<strong>in</strong>), der partout nicht sterben<br />
will, <strong>in</strong>s obere Stockwerk des kle<strong>in</strong>en<br />
Bauernhauses zu verfrachten. Man spürt<br />
das distanzierte Verhältnis der beiden zue<strong>in</strong>ander,<br />
die Last auf den Schultern des<br />
Sohnes, der se<strong>in</strong>en alten Herrn gerne aus<br />
dem Blickfeld hätte. Dass Helmer nie hatte<br />
Bauer auf dem Hof mit se<strong>in</strong>en rund 50<br />
Kühen, e<strong>in</strong> paar Schafen und zwei Eseln<br />
werden wollen, das erschließt sich erst<br />
nach und nach aus den wenigen Wortfetzen,<br />
die Nanouk Leopold aus Gerbrand<br />
Bakkes Roman <strong>in</strong>s Drehbuch übernommen<br />
hat. Die Geschichte von Helmers <strong>in</strong><br />
den Jahren vor der Übernahme des Hofes<br />
verunglücktem Zwill<strong>in</strong>gsbruder ist bei ihr<br />
nur angedeutet. Man spürt aber, wie dieser<br />
traumatische Tod Helmer <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Leben<br />
drängte, das dieser nie so haben wollte.<br />
„Als er starb, wäre ich selbst fast gestorben“,<br />
sagt Helmer, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der raren<br />
Momente mit dem Vater e<strong>in</strong>e schwierige<br />
K<strong>in</strong>dheit e<strong>in</strong>räumt. Das Unwohlse<strong>in</strong>, das<br />
Helmer an den Tag legt, rührt aber auch<br />
daher, dass er sich oft selbst nicht klar<br />
über se<strong>in</strong>e wahren Gefühle ist. Begegnungen<br />
meidet er daher so gut es geht, ist<br />
unsicher selbst im Kontakt und der Konversation<br />
mit Menschen wie etwa dem<br />
Milchfahrer, der dem Bauernhof Kraft se<strong>in</strong>es<br />
Amtes ja zwangsläufig immer wieder<br />
e<strong>in</strong>en Besuch abstattet. Leben <strong>in</strong> die Bude<br />
kommt, als e<strong>in</strong>es Tages der erst 18-jährige<br />
Knecht Henk (Martijn Lakemeier) auf dem<br />
Hof E<strong>in</strong>zug hält. Henk sucht sichtbar nach<br />
Wärme und scheut sich nicht, im Dunkel<br />
der Nacht <strong>in</strong> Helmers Bett zu steigen. Ob<br />
sexuelle <strong>Ab</strong>sichten dah<strong>in</strong>ter stecken, dies<br />
bleibt wie so vieles andere offen und der<br />
Interpretation des Betrachters überlassen.<br />
Anders als <strong>in</strong> ihrem letzten Film, dem<br />
hochgelobten „Brownian Movement“ mit<br />
Sandra Hüller, <strong>in</strong> dem lange statische E<strong>in</strong>stellungen<br />
dom<strong>in</strong>ieren, setzen Nanouk<br />
Leopold und ihr auch hier wieder tätiger<br />
Kameramann Frank van den Eeden nun<br />
auf den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er sich langsam bewegenden<br />
Handkamera unter Beibehaltung<br />
langer unterkühlter E<strong>in</strong>stellungen.<br />
Die E<strong>in</strong>samkeit der Figuren und ihre Unsicherheit<br />
auf zwischenmenschliche Kontakte<br />
und Gefühle wird dadurch verstärkt.<br />
Daneben erzählt der Blick auf die je nach<br />
Generation muskulösen bis bereits vom<br />
Schw<strong>in</strong>den der Kräfte gezeichneten Körper<br />
vom harten Leben <strong>in</strong> der Landwirtschaft<br />
und der Vergänglichkeit. Wie die<br />
Figuren ticken und was sie denken, lässt<br />
sich am ehesten also über Blicke und Gesten<br />
ablesen. Die Aura des Geheimnisvollen<br />
aber bleibt bis zum Schluss bestehen,<br />
wenn Helmer für sich erkannt hat, wie er<br />
se<strong>in</strong> Leben nach dem Tod des Vaters und<br />
dem Verschw<strong>in</strong>den des Knechtes weiter<br />
gestalten wird. Nanouk Leopold jedenfalls<br />
verstärkt durch ihre <strong>in</strong>haltliche wie formale<br />
Reduktion das Gefühl, den Zuschauer<br />
auf e<strong>in</strong>e Entdeckungsreise <strong>in</strong> die verwundete<br />
Seele e<strong>in</strong>es sensiblen Menschen<br />
mitzunehmen, der erst erkennen muss,<br />
wer er wirklich ist und dass es ihm möglich<br />
ist, tatsächlich auch lieben zu können.<br />
Jeroen Willems liefert als Helmer e<strong>in</strong>e<br />
großartige schauspielerische Leistung<br />
als wandelbarer Charakterdarsteller ab.<br />
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9
Aktuelle Filmstarts<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Tango libre<br />
E<strong>in</strong>e berührende Geschichte von der Liebe und dem Mut, die eigenen Grenzen zu überw<strong>in</strong>den<br />
<strong>Ab</strong> 13. <strong>Juni</strong><br />
Frankreich/Belgien/Luxemburg 2012; 105 M<strong>in</strong>.; Regie: Frédéric Fonteyne; Drehbuch: Anne Paulicevich; mit Anne Paulicevich, François Damiens, Sergi López, Jan Hammenecker<br />
„E<strong>in</strong>e Tragikomödie, bei der jeder<br />
Plot-Po<strong>in</strong>t an der richtigen Stelle<br />
sitzt, wie bei e<strong>in</strong>er gelungenen<br />
Choreografie“ Critic.de<br />
„Die rhythmisch wie e<strong>in</strong>e Milonga<br />
komponierte Tragikomödie h<strong>in</strong>terfragt<br />
den Blick und das Sehen.“<br />
Blickpunkt Film<br />
„Kauzig mit charmant-versponnenen<br />
E<strong>in</strong>fällen“ C<strong>in</strong>ema<br />
Gefängniswärter JC hat seit 15 Jahren<br />
nur e<strong>in</strong>e Bezugsperson, se<strong>in</strong>en Goldfisch.<br />
Penibel erledigt er se<strong>in</strong>en Dienst.<br />
Highlight se<strong>in</strong>es monotonen Alltags<br />
ist der wöchentliche Tangokurs. Als<br />
er dort die verführerische Alice trifft,<br />
ahnt er, dass es wohl mehr im Leben<br />
gibt als Pflichterfüllung. Dass die junge<br />
Frau kurz darauf im Knast zwei Häftl<strong>in</strong>ge<br />
besucht, ihren Mann und ihren Lover,<br />
br<strong>in</strong>gt den braven Beamten <strong>in</strong> die<br />
Bredouille und bald dazu, se<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>zipien<br />
und Regeln über Bord zu werfen.<br />
Frédéric Fonteyne lässt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em vierten<br />
Film zwei Welten aufe<strong>in</strong>anderprallen:<br />
die des zugeknöpften E<strong>in</strong>zelgängers<br />
und die der gefühlvollen Frau, die<br />
ihre Leidenschaften nicht verbirgt. Was<br />
wie e<strong>in</strong> Krimi beg<strong>in</strong>nt, erweist sich als<br />
e<strong>in</strong> genau gezeichnetes Drama von fünf<br />
Menschen, deren Schicksal sich mehr<br />
und mehr verknüpft im Rhythmus des<br />
argent<strong>in</strong>ischen Tango. Und was wie e<strong>in</strong>e<br />
Dreiecksgeschichte beg<strong>in</strong>nt, endet als<br />
durchgeknalltes Märchen. Dabei bietet<br />
das Drehbuch immer wieder überraschende<br />
Wendungen, um die Geheimnisse<br />
h<strong>in</strong>ter den Figuren Stück für Stück<br />
zu entblättern. „Tango Libre“ ist e<strong>in</strong>e<br />
berührende Geschichte von der Liebe<br />
und dem Mut, für sie die eigenen Grenzen<br />
zu überw<strong>in</strong>den. Gleichzeitig zeichnet<br />
der Film e<strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ierendes Porträt<br />
von Männlichkeit, das alle gängigen Klischees<br />
spielend bzw. tanzend auf den<br />
Kopf stellt. E<strong>in</strong> toller Film, kunstvoll und<br />
s<strong>in</strong>nlich <strong>in</strong>szeniert. Wie schon bei „E<strong>in</strong>e<br />
pornographische Beziehung“ (2000) gel<strong>in</strong>gt<br />
es Regisseur Frédéric Fonteyne,<br />
e<strong>in</strong> wenig neben der Spur konventioneller<br />
Draufsicht e<strong>in</strong>e sehr glaubwürdige<br />
Geschichte von Menschen zu erzählen.<br />
Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
Kreativ.<br />
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10
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Aktuelle Filmstarts<br />
Laurence Anyways<br />
E<strong>in</strong>e wuchtige und etwas andere Liebesgeschichte des kanadischen Regiewunderk<strong>in</strong>des Xavier Dolan („I Killed My Mother“)<br />
<strong>Ab</strong> 27. <strong>Juni</strong><br />
Kanada/Frankreich 2012; 157 M<strong>in</strong>.; Buch u.Regie: Xavier Dolan; mit Melvil Poupaud, Suzanne Clément, Nathalie Baye, Monia Chokri, Monia Chokri, Susie Almgren<br />
„E<strong>in</strong> Grenzen sprengendes, aufwühlendes<br />
Erlebnis.“ Neue Zürcher<br />
Zeitung<br />
„Bildopulenz, <strong>in</strong>novative Schnittfolge,<br />
großartiger Musik und zwei<br />
superbe Hauptdarsteller“ Blickpunkt<br />
Film<br />
Die hübsche Fred und Laurence s<strong>in</strong>d Mitte<br />
Dreißig und das ideale Paar - bis Laurence<br />
se<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> beichtet, e<strong>in</strong>e transsexuelle<br />
Frau zu se<strong>in</strong>. Dennoch wollen sie zusammen<br />
bleiben. E<strong>in</strong>e Entscheidung, die<br />
e<strong>in</strong>e emotionale Odyssee nach sich zieht.<br />
Geme<strong>in</strong>sam versuchen sie, gegen das<br />
Unverständnis von Gesellschaft, Freunden<br />
und Familie zu kämpfen, gegen Vorurteile<br />
und eigene Zweifel. Auch wenn ihre<br />
Beziehung scheitert, Laurence bei exzentrischen<br />
Außenseitern e<strong>in</strong>e Ersatzfamilie<br />
f<strong>in</strong>det und Fred e<strong>in</strong>en anderen heiratet,<br />
kommen sie nicht vone<strong>in</strong>ander los. Regisseur<br />
Xavier Dolan lässt die Handlung im<br />
Montreal Anfang der 90er Jahre spielen,<br />
der Ort und die Zeit, <strong>in</strong> der er selbst erwachsen<br />
geworden ist, e<strong>in</strong>e gesellschaftliche<br />
Phase, <strong>in</strong> der Veränderung zum Greifen<br />
nah schien: Die Mauer fiel, die AIDS-<br />
H o m o c h r o m - P r e v i e w : M i . 1 2 . 0 6 . • 1 8 . 4 5 h • G a l e r i e C i n e m a<br />
Paranoia wich ernsthafter Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit prekärem Leben, jugendliche<br />
Subkulturen probten Hedonismus und die<br />
Zerstörung von Geschlechterrollen. Doch<br />
wie bereit s<strong>in</strong>d die Menschen wirklich für<br />
die Anerkennung von Lebensentwürfen<br />
konträr zum Ma<strong>in</strong>stream? Dolans dritter<br />
Film ist e<strong>in</strong>e wichtige Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit Transsexualität und Marg<strong>in</strong>alisierung.<br />
Dabei legt er se<strong>in</strong>en Schwerpunkt<br />
weniger auf die gesellschaftliche Stigmatisierung,<br />
sondern auf die gescheiterte Liebe<br />
zwischen Laurence und Fred, die immer<br />
wieder auflodert und trotz aller Widrigkeiten<br />
e<strong>in</strong>fach nicht enden will. In den<br />
Momenten des geme<strong>in</strong>samen Zusammense<strong>in</strong>s<br />
f<strong>in</strong>det Dolan utopische, poetische<br />
Bilder, welche die Seelenverwandtschaft<br />
der beiden widerspiegeln und die<br />
Möglichkeit e<strong>in</strong>er wahrhaft offenen, unegoistischen<br />
Liebe zeigen. Und auch abseits<br />
von ihnen ist Dolan e<strong>in</strong> Meister der<br />
ästhetischen Bildkomposition und verzaubert<br />
den Zuschauer mit perfekten Retro-<br />
Looks, h<strong>in</strong>reißenden Frisuren und e<strong>in</strong>em<br />
80 Jahre-Soundtrack, wie er hipper nicht<br />
se<strong>in</strong> könnte. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
Live is too short<br />
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11
Aktuelle Filmstarts<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Freier Fall<br />
Mit Hanno Koffler und Max Riemelt<br />
Weiter im Programm – D 2013; 101 M<strong>in</strong>.;<br />
Regie: Stephan Lacant; ab 12 J.<br />
Promised Land<br />
Bewegendes und engagiertes Sozialdrama von Gus Van Sant mit Matt Damon<br />
<strong>Ab</strong> 13. <strong>Juni</strong><br />
USA 2012; 106 M<strong>in</strong>.; Regie: Gus van Sant; Buch: John Kras<strong>in</strong>ski & Matt Damon; mit Matt Damon, Frances McDormand<br />
„Das schönste Liebespaar der<br />
Berl<strong>in</strong>ale.“ RBB Radio E<strong>in</strong>s<br />
„E<strong>in</strong>e vibrierende Darstellungskraft<br />
bis <strong>in</strong> die Nebenrollen -<br />
bee<strong>in</strong>druckend!“ FAZ<br />
„E<strong>in</strong>e Verwirrung der Gefühle, die<br />
e<strong>in</strong>en fatalen Sog entwickelt.“ Der<br />
Tagesspiegel<br />
Für Marc verläuft se<strong>in</strong> Leben nach Plan. Er<br />
ist jung verheiratet, e<strong>in</strong> Baby ist unterwegs,<br />
das neue Heim liegt praktischerweise neben<br />
dem Haus der Eltern und die Karriere<br />
als Polizist sche<strong>in</strong>t vorgezeichnet. Doch<br />
e<strong>in</strong>es Tages ändert sich alles: Denn Marc<br />
lernt bei e<strong>in</strong>em Lehrgang Kay kennen, e<strong>in</strong>en<br />
neuen Kollegen. Aus e<strong>in</strong>er kumpelhaften<br />
Freundschaft wird schnell mehr. Marc<br />
fühlt sich von Kai angezogen, verliebt sich<br />
<strong>in</strong> ihn. Und der freie Fall beg<strong>in</strong>nt. In Stephan<br />
Lacants e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glichem Drama geht<br />
es um so viel mehr als e<strong>in</strong>e homosexuelle<br />
Liebesgeschichte. Durch die neu erwachten<br />
Gefühle ist Marc gezwungen, se<strong>in</strong>en<br />
kompletten Lebensentwurf, se<strong>in</strong>e Identität<br />
und se<strong>in</strong>e Rolle <strong>in</strong> der Gesellschaft neu zu<br />
bewerten und zu def<strong>in</strong>ieren. FBW<br />
„Schön fotografiert, anrührend<br />
und unterhaltsam ... Es ist bemerkenswert,<br />
wie ausgewogen<br />
der Film mit se<strong>in</strong>em kontroversen<br />
Thema umgeht.“ Spiegel-Onl<strong>in</strong>e<br />
Matt Damon spielt den sehr erfolgreichen<br />
Vertreter Steve Butler, der zusammen mit<br />
se<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong> Sue (Frances McDormand)<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Stadt irgendwo im amerikanischen<br />
Niemandsland kommt. Sie wollen<br />
die Bürger dazu br<strong>in</strong>gen, ihr Land für Bohrungen<br />
zu verpachten, brauchen aber auch<br />
die Zustimmung des Geme<strong>in</strong>devorsitzes.<br />
Die wirtschaftliche Not der Bewohner ist<br />
nicht zu übersehen, die Landwirtschaft<br />
wirft kaum Gew<strong>in</strong>ne ab, von Industrie kann<br />
ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>. Und so führt das Versprechen<br />
auf e<strong>in</strong>en Geldsegen rasch zum Erfolg.<br />
Zumal Butler e<strong>in</strong> sympathischer Kerl<br />
ist und ke<strong>in</strong>eswegs wie e<strong>in</strong> w<strong>in</strong>diger Vertreter<br />
wirkt. Dieser Mann glaubt an das,<br />
was er tut, verspricht den Bewohnern nicht<br />
das blaue vom Himmel, schreckt aber auch<br />
nicht davor zurück, dem Bürgermeister für<br />
dessen Unterstützung Schmiergeld anzubieten.<br />
Alles sche<strong>in</strong>t nach Plan zu verlaufen,<br />
doch dann ergreift der Lehrer Frank<br />
Yates (Hal Halbrook) das Wort und führt<br />
se<strong>in</strong>en Mitmenschen die potentiellen Gefahren<br />
des Frack<strong>in</strong>gs vor Augen. E<strong>in</strong>e <strong>Ab</strong>stimmung<br />
wird anberaumt und der Kampf<br />
um die Bohrrechte entwickelt sich zum<br />
Wahlkampf: Auf der e<strong>in</strong>en Seite Butler<br />
und se<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong>, auf der anderen der<br />
glatte Umweltaktivist Dust<strong>in</strong> Noble (John<br />
Kras<strong>in</strong>ski), der plötzlich <strong>in</strong> der Stadt auftaucht<br />
und die Bürger mit populistischen<br />
Methoden auf die verme<strong>in</strong>tlich offensichtlich<br />
richtige Seite ziehen will. Die Vorteile,<br />
aber auch die Gefahren des Frack<strong>in</strong>g<br />
werden beschrieben, so dass das Urteil<br />
über die Fördermethode ganz den Bürgern<br />
der Stadt bzw. dem Publikum überlassen<br />
bleibt. Und diese Haltung setzt sich auch<br />
<strong>in</strong> Matt Damons Figur fort: Weder bewusst<br />
<strong>in</strong>s Irre führend, noch naiv ist dieser Vertreter,<br />
der sich somit auch nicht b<strong>in</strong>nen kurzer<br />
Zeit vom Saulus zum Paulus verwandelt,<br />
sondern nur leise Zweifel an se<strong>in</strong>er Arbeit<br />
entwickelt. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
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12
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Aktuelle Filmstarts<br />
Before Midnight<br />
E<strong>in</strong> fantastisch gelungener <strong>Ab</strong>schluss der Beziehungsfilmtrilogie von Richard L<strong>in</strong>klater<br />
<strong>Ab</strong> <strong>6.</strong> <strong>Juni</strong><br />
USA 2012; 108 M<strong>in</strong>.; Regie: Richard L<strong>in</strong>klater; Buch: Julie Delpy, Ethan Hawke, Richard L<strong>in</strong>klater; mit Ethan Hawke, Julie Delpy, Seamus Davey-Fitzpatrick; ab 6 J.<br />
„Handelt ‚Before Sunrise‘ vom<br />
Verlieben und ‚Before Sunset‘ von<br />
der Liebe, handelt ‚Before Midnight‘<br />
vom Leben, Verlieben und<br />
Entlieben.“ Die Welt<br />
„Liebe ist nicht e<strong>in</strong>fach und genauso<br />
wenig das Filmemachen.<br />
Mit ‚Before Midnight‘ wächst<br />
L<strong>in</strong>klaters, Hawkes und Delpys<br />
andauernde Affäre nur noch ergreifender<br />
und mitreißender, gerade<br />
weil es eben so schwer ist.“<br />
Screen Daily<br />
„E<strong>in</strong> großer, gerade <strong>in</strong> der Unerbittlichkeit<br />
se<strong>in</strong>es Blicks auf die<br />
Mühsal der Liebe und des Lebens<br />
wahrhaft romantischer und existenzieller,<br />
tief berührender, optimistischer,<br />
menschenfreundlicher<br />
Film.“ Berl<strong>in</strong>er Zeitung<br />
„Mit ‚Before Midnight‘ hat Richard<br />
L<strong>in</strong>klater e<strong>in</strong>e der besten<br />
Filmtrilogien aller Zeiten komplettiert.“<br />
Indiewire<br />
„Außerordentlich, melancholisch,<br />
lustig und kathartisch.” Variety<br />
„E<strong>in</strong> schöner Film, und er zeigt die<br />
re<strong>in</strong>e Wahrheit. ‚Before Midnight‘<br />
gel<strong>in</strong>gt das Kunststück, Kongruenz<br />
herzustellen zwischen Fiktion<br />
und Wirklichkeit.“ Rhe<strong>in</strong>ische Post<br />
Im Zug nach Wien lernten sie sich 1995<br />
kennen, der Amerikaner Jesse und die<br />
Französ<strong>in</strong> Cél<strong>in</strong>e. Sie spazierten e<strong>in</strong>e<br />
Nacht lang durch die Donaumetropole,<br />
flirteten, versprachen sich wiederzusehen.<br />
Ihre Wege kreuzten sich neun Jahre<br />
später <strong>in</strong> Paris, wieder tauschte man<br />
sich aus. Erzählte von unglücklichen Beziehungen.<br />
Und jetzt s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong> Paar.<br />
Mit ihren Töchtern verbr<strong>in</strong>gen die Beiden<br />
den Urlaub <strong>in</strong> Griechenland. Wieder geht<br />
es um Gefühle. Wieder kriselt es - diesmal<br />
<strong>in</strong> ihrer Beziehung. E<strong>in</strong>e romantische<br />
Nacht im Hotel soll zeigen was die Zukunft<br />
br<strong>in</strong>gt. Was das Trio Richard L<strong>in</strong>klater<br />
und se<strong>in</strong>e Hauptdarsteller und Co-Autoren<br />
Julie Delpy und Ethan Hawke mit<br />
dieser Trilogie geschafft haben, kann man<br />
kaum hoch genug e<strong>in</strong>schätzen. Seit sie<br />
1995 als Anfang zwanzigjährige <strong>in</strong> „Before<br />
Sunrise“ durch e<strong>in</strong>e Nacht <strong>in</strong> Wien liefen,<br />
s<strong>in</strong>d Jesse und Cel<strong>in</strong>e so etwa wie<br />
alte Bekannte geworden, die man lange<br />
nicht gesehen hat. Mit all ihren Ecken<br />
und Kanten s<strong>in</strong>d diese Figuren grundsympathisch<br />
und zeichnen sich nicht zuletzt<br />
durch die Umkehr der filmischen<br />
Stereotype aus: Denn <strong>in</strong> dieser Beziehung<br />
ist der Mann der Romantische,<br />
während die Frau realistisch und pragmatisch<br />
denkt. Aus dieser Konstellation entwickeln<br />
sich die langen Dialoge, die oft<br />
beiläufig beg<strong>in</strong>nen, mit hübschen Po<strong>in</strong>ten<br />
aufwarten, und doch immer wieder<br />
beim essentiellen Thema landen: Der Liebe.<br />
Beziehungsweise der Frage, wie die<br />
Liebe im Alltag mit K<strong>in</strong>dern am Leben erhalten<br />
werden kann, welche Kompromisse<br />
man bereit ist, für e<strong>in</strong>e Beziehung e<strong>in</strong>zugehen,<br />
wie man damit umgeht, dass<br />
die e<strong>in</strong>stige Leidenschaft nicht mehr so<br />
stark lodert. Wie L<strong>in</strong>klater und se<strong>in</strong>e Mitstreiter<br />
die Balance wahren, stets den<br />
richtigen Ton treffen, e<strong>in</strong>e perfekte Mischung<br />
aus amüsanten und ernsten Momenten<br />
f<strong>in</strong>den, ist außerordentlich. Mit<br />
größter Leichtigkeit, komplett auf <strong>in</strong>szenatorische<br />
Mätzchen verzichtend, ganz<br />
auf die beiden Hauptfiguren konzentriert,<br />
ist „Before Midnight“ zum grandiosen<br />
dritten Teil e<strong>in</strong>er Reihe von Filmen<br />
geworden, die hoffentlich noch nicht zu<br />
Ende ist. Schon jetzt muss man die drei<br />
Filme der „Before…“-Reihe zu den ganz<br />
großen Filmen über Beziehungen zählen.<br />
Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
PACT Zollvere<strong>in</strong><br />
Choreographisches Zentrum NRW<br />
Bullmannaue 20a, 45327 Essen<br />
Choreographisches Zentrum NRW<br />
<strong>GmbH</strong> wird gefördert vom M<strong>in</strong>isterium<br />
für Familie, K<strong>in</strong>der, Jugend, Kultur<br />
und Sport des Landes NRW und der<br />
Stadt Essen.<br />
Tanzlandschaft Ruhr ist e<strong>in</strong> Projekt der<br />
Kultur Ruhr <strong>GmbH</strong> und wird gefördert<br />
vom M<strong>in</strong>isterium für Familie, K<strong>in</strong>der,<br />
Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW.<br />
KARTEN VVK: 0201.812 22 00<br />
WWW.PACT-ZOLLVEREIN.DE<br />
tanz/performance<br />
Meg Stuart /<br />
Damaged Goods<br />
& Münchner<br />
Kammerspiele<br />
›Built to Last‹<br />
fr 07.0<strong>6.</strong> & sa 08.0<strong>6.</strong>13<br />
20 uhr<br />
pact<br />
Sommer fest<br />
Mit Eis, Gegrilltem und Cocktails<br />
fr 21.0<strong>6.</strong> –<br />
so 23.0<strong>6.</strong>13<br />
(Live-) Installationen<br />
und Performances von:<br />
Kate McIntosh<br />
Albert Quesada<br />
Jonathan Burrows & Matteo Fargion<br />
Naoko Tanaka<br />
Pieter Ampe & Jakob Ampe / Campo<br />
PAC_ANZ-Filmsp-1306_03RZ.<strong>in</strong>dd 1 17.05.13 11:55<br />
13
Aktuelle Filmstarts<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
The Grandmaster<br />
Wong Kar-Wai erzählt das Leben jenes Kung-Fu-Meisters, der als Mentor der Martial-Arts-Legende Bruce Lee gilt<br />
<strong>Ab</strong> 27. <strong>Juni</strong><br />
Hong Kong/ Ch<strong>in</strong>a 2013; 120 M<strong>in</strong>.; Buch u. Regie: Wong Kar-Wai; mit Tony Leung, Zhang Ziyi, Chang Chen, Wang Q<strong>in</strong>gxiang, Shang Tielong, Zhao Benshan; ab 12 J.<br />
So schön hat man den Regen lange nicht<br />
gesehen. E<strong>in</strong> Mann nimmt es auf e<strong>in</strong>em<br />
Innenhof gleich mit mehreren Gegnern<br />
auf, mit jedem Tritt, den er austeilt, reißt<br />
er das Regenwasser mit sich, die Tropfen<br />
stieben und perlen, dass es e<strong>in</strong>e Pracht<br />
ist, die Kamera zoomt an triefende Füße,<br />
Hände und Gesichter heran und hält fest,<br />
wie der Regen an der Krempe des eleganten<br />
weißen Strohhuts entlangr<strong>in</strong>nt,<br />
den der Kämpfer trägt. E<strong>in</strong> Westernmotiv,<br />
das auch im Eastern gültig ist: Er ist<br />
der Gute. Der Held des Films. Der erste<br />
realistische Martial-Arts-Film des ch<strong>in</strong>esischen<br />
K<strong>in</strong>o-Poeten Wong Kar-Wai<br />
bleibt ästhetisch auf diesem Niveau, „The<br />
Grandmaster“ steht Meisterwerken wie<br />
„In The Mood For Love“ oder „2046“ visuell<br />
<strong>in</strong> nichts nach. Erzählt wird die Geschichte<br />
Ips, e<strong>in</strong>em Sohn reicher Kaufleute<br />
aus Südch<strong>in</strong>a, der <strong>in</strong> den zwanziger und<br />
dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts<br />
e<strong>in</strong> bewunderter Kung-Fu-Meister ist.<br />
Norden und Süden des Landes stehen<br />
sich jedoch zu jener Zeit nicht nur durch<br />
gesellschaftliche Gegensätze fe<strong>in</strong>dselig<br />
gegenüber, auch die Kung-Fu-Geme<strong>in</strong>de<br />
ist gespalten durch verschiedene Ausprägungen<br />
der Kampfkunst. Ip, gespielt von<br />
Wongs Dauerdarsteller Tony Leung, soll<br />
Kung-Fu-Statthalter des Südens werden<br />
und muss daher gegen den dom<strong>in</strong>anten<br />
Großmeister aus dem Norden antreten.<br />
Ip gew<strong>in</strong>nt, doch Gong Er (Zhang Ziyi),<br />
die Tochter des Großmeisters, s<strong>in</strong>nt darauf,<br />
die Familienehre wiederherzustellen<br />
und fordert nun ihrerseits zum Duell - <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Bordell, das als Kampfkünstler-<br />
Hangout genutzt wird. E<strong>in</strong>en so zärtlichen<br />
Kampf, der doch eher e<strong>in</strong> Balztanz<br />
ist, hat wohl selbst das asiatische K<strong>in</strong>o<br />
lange nicht gesehen. Da es im Kung-Fu<br />
um Präzision gehe, so Ip, habe derjenige<br />
verloren, der beim Kampf Schaden an<br />
der E<strong>in</strong>richtung anrichtet. Schon stürzen<br />
und stoßen sich die beiden durch Räume<br />
voller Zierrat, schweben durch Treppenhäuser<br />
- bis Ip verliert, weil er e<strong>in</strong>e<br />
hölzerne Treppenstufe zerbröselt. Doch<br />
da geht es längst nicht mehr um den<br />
Fliegende Liebende<br />
Schrille Komödie <strong>in</strong> der Spaniens Meisterfilmer Pedro Almodóvar zu se<strong>in</strong>en Wurzeln zurückkehrt<br />
Sieg, sondern um das Entstehen e<strong>in</strong>er<br />
auf Respekt und Romantik beruhenden<br />
Liebe, die leider unerfüllt bleiben muss.<br />
Wong verfolgt die Schicksale von Gong<br />
und Ip <strong>in</strong> dramaturgisch gewagten Sprüngen<br />
und Flashbacks zwischen 1936 und<br />
1952. E<strong>in</strong> grandiose Geschichte, gewürzt<br />
mit spektakulären, präzise <strong>in</strong>szenierten<br />
Kampf-Choreographfien. Spiegel Onl<strong>in</strong>e<br />
<strong>Ab</strong> 4. Juli<br />
Spanien 2013; 91 M<strong>in</strong>.; Regie: Pedro Almodóvar; mit Javier Cámara, Cecilia Roth, Lola Dueñas, Raúl Arévalo, Carlos Areces, Antonio de la Torre, Hugo Silva; ab 16 J.<br />
In Madrid hebt e<strong>in</strong> Flug Richtung Mexiko<br />
ab. Nachdem e<strong>in</strong> technischer Defekt<br />
festgestellt wird, werden die Passagiere<br />
der zweiten Klasse vorsorglich<br />
mit Schlafmittel betäubt, während <strong>in</strong> der<br />
Bus<strong>in</strong>ess-Class die Stewardessen zum<br />
Tomatensaft Meskal<strong>in</strong> reichen. Ihre Hilflosigkeit<br />
gegenüber der drohenden Gefahr<br />
löst sowohl unter den Passagieren<br />
als auch bei der Crew e<strong>in</strong> aberwitziges,<br />
<strong>in</strong>nerliches Großre<strong>in</strong>emachen aus, das<br />
sich - neben reichlich Sex <strong>in</strong> Wort und<br />
Tat - als wirksame <strong>Ab</strong>lenkung von e<strong>in</strong>em<br />
möglicherweise dramatischen Ende dieses<br />
Trips erweist. In die höchsten Regionen<br />
der Hysterie steigt der spanische<br />
Regie-Exzentriker Pedro Almodóvar <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Komödie auf und knüpft <strong>in</strong> Stil<br />
und Tonalität an se<strong>in</strong>e Erfolgskomödie<br />
„Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“<br />
an. Den 1980er Jahren zollt<br />
er im Look Tribut, Elemente klassischer<br />
US-Screwball-Comedies baut er e<strong>in</strong>. Kameramann<br />
José Luis Alca<strong>in</strong>e sorgt für<br />
die passende bonbon-bunte Bilderwelt.<br />
Blickpunkt Film<br />
P r e v i e w : D i . 2 5 . 0 6 . • 2 0 . 0 0 h • F i l m s t u d i o • S p a n i s c h e O m U<br />
14
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Aktuelle Filmstarts<br />
Papadopoulos & Söhne<br />
Warmherzige Komödie über e<strong>in</strong>en von der F<strong>in</strong>anzkrise gebeutelten Selfmade-Millionär<br />
<strong>Ab</strong> 27. <strong>Juni</strong><br />
GB 2012; 109 M<strong>in</strong>.; Regie: Marcus Markou; mit Stephan Dillane, Cosima Shaw, Georges Corraface, Frank Dillane; ab 0 J.<br />
Mutter und Sohn<br />
Berl<strong>in</strong>ale 2013: Goldener Bär<br />
Weiter im Programm – Rumänien 2013;<br />
112 M<strong>in</strong>.; Regie: Cal<strong>in</strong> Peter Netzer<br />
Der griechischstämmige Harry Papadopoulos<br />
hat es weit gebracht, er gehört zu den<br />
oberen Zehntausend und wird als europäischer<br />
Unternehmer des Jahres ausgezeichnet.<br />
Dann der Schock für den Witwer und<br />
se<strong>in</strong>e drei K<strong>in</strong>der: Wegen der F<strong>in</strong>anzkrise<br />
fordern die Banken ihre Kredite sofort zurück.<br />
Er verliert alles, sogar die Villa. Jetzt<br />
kann er nur noch den Fish‘n Chips Shop <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em öden Londoner Vorstadtviertel verkaufen,<br />
der, <strong>in</strong>zwischen längst geschlossen,<br />
se<strong>in</strong> erstes Zuhause war als junger<br />
griechischer E<strong>in</strong>wanderer <strong>in</strong> London. <strong>Ab</strong>er<br />
der Shop gehört zu 50 Prozent se<strong>in</strong>em älteren<br />
Bruder Spiros, zu dem er vor Jahren<br />
den Kontakt abgebrochen hat. Und der will<br />
nicht verkaufen, sondern den Laden wieder<br />
flott machen. Die dann folgende Geschichte<br />
vom Tellerwäscher zum Millionär,<br />
nur rückwärts erzählt, ist vorhersehbar e<strong>in</strong>schließlich<br />
der anhängigen Liebesgeschichten.<br />
Und dennoch ist dieser Film etwas<br />
Besonderes. Er erzählt se<strong>in</strong>e Geschichte<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em ganz eigenen Tempo, ohne auf<br />
lustig getrimmte Situationskomik oder rasante<br />
dramaturgische Tricks. Immer passiert<br />
das Erwartete, aber immer dann doch<br />
e<strong>in</strong> bisschen anders als gedacht. Der sehr<br />
spröde Humor der Engländer wird getragen<br />
von e<strong>in</strong>em wohltuend bodenständigen<br />
Schauspielerensemble, <strong>in</strong> dem jede der<br />
eigenwilligen Figuren Zeit bekommt, sich<br />
zu entwickeln, niemals wird sie nur vorgeführt.<br />
Die Unaufdr<strong>in</strong>glichkeit, mit der die<br />
Geschichte ihren Lauf nimmt und die Charaktere<br />
Stück für Stück h<strong>in</strong>ter ihre Fassade<br />
schauen lassen, lädt den Zuschauer sehr<br />
charmant e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> den verschiedenen Situationen<br />
zu verweilen, ohne sie zu bewerten,<br />
sich Zeit zu lassen anzukommen, genauso<br />
wie die Figuren das tun. Regisseur Marcus<br />
Markou gibt den beiden Schauspielern viel<br />
Zeit, das schmerzhafte Er<strong>in</strong>nern an die geme<strong>in</strong>same<br />
Lebensgeschichte tatsächlich<br />
aus diesem Moment heraus zu entwickeln<br />
und e<strong>in</strong>fach wirken zu lassen. Dieses E<strong>in</strong>geständnis<br />
von Liebe, ganz unprätentios<br />
gespielt, schw<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> den Zwischenräumen<br />
von Worten und Blicken, die e<strong>in</strong>e geduldige<br />
Kamera e<strong>in</strong>fängt. Denn die Geschichte<br />
vom Tellerwäscher zum ... ist ja nicht aus<br />
der Welt, nur weil die Börse mal sp<strong>in</strong>nt. E<strong>in</strong><br />
derart locker selbstironischer Umgang mit<br />
der Krise, die Europa nun schon seit e<strong>in</strong><br />
paar Jahren durchschüttelt, macht Spass<br />
und nimmt dem Film jeglichen Moralismus.<br />
Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
Das Verhältnis zwischen Cornelia und ihrem<br />
erwachsenen Sohn Barbu ist extrem<br />
gestört. Verzweifelt versucht sich der<br />
Sohn der erdrückenden Fürsorge se<strong>in</strong>er<br />
Mutter zu entziehen und ersche<strong>in</strong>t nicht<br />
e<strong>in</strong>mal auf deren Geburtstagsfeier. Als<br />
Barbu jedoch e<strong>in</strong>en Verkehrsunfall verursacht,<br />
bei dem e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Junge stirbt,<br />
sche<strong>in</strong>t er wieder auf se<strong>in</strong>e Mutter angewiesen<br />
zu se<strong>in</strong>. Cornelia setzt alle Hebel<br />
<strong>in</strong> Bewegung, um ihr e<strong>in</strong>ziges K<strong>in</strong>d vor<br />
dem Gefängnis zu bewahren. Das rumänische<br />
Familiendrama überzeugt durch<br />
se<strong>in</strong>e dichte Inszenierung, se<strong>in</strong>en psychologischen<br />
Realismus und die hervorragenden<br />
Schauspieler. Vor allem Lum<strong>in</strong>ita<br />
Gheorghiu liefert e<strong>in</strong>e überwältigende<br />
Darstellung als übergroße Mutterfigur, die<br />
nichts unversucht lässt, um ihren Sohn vor<br />
den Konsequenzen se<strong>in</strong>er Tat zu schützen.<br />
Doch Cal<strong>in</strong> Peter Netzer thematisiert<br />
hier nicht nur den <strong>in</strong>nerfamiliären Mutter-<br />
Sohn-Konflikt, sondern wirft auch e<strong>in</strong>en<br />
kritischen Blick auf die gesellschaftlichen<br />
Zustände im heutigen Rumänien. Und obwohl<br />
„Mutter und Sohn“ ke<strong>in</strong>e durchgängig<br />
positive Identifikationsfigur,anbietet,<br />
gel<strong>in</strong>gt dem Gew<strong>in</strong>ner der Berl<strong>in</strong>ale 2013<br />
doch das Kunststück se<strong>in</strong> Publikum zu<br />
fesseln und zu berühren. E<strong>in</strong> Glanzpunkt<br />
des europäischen K<strong>in</strong>os. FBW<br />
Kulturpfadfest Essen<br />
Das Blaue vom Himmel<br />
www.kulturpfadfest-essen.de Freitag, 28. <strong>Juni</strong> 2013<br />
15
Aktuelle Filmstarts<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
The Deep<br />
E<strong>in</strong>e Heldengeschichte mit e<strong>in</strong>em äußerst widerspenstigen Helden<br />
<strong>Ab</strong> 27. <strong>Juni</strong><br />
Island 2012; 95 M<strong>in</strong>.; Regie: Baltasar Kormákur; miz Ólafur Darri Ólafsson, Jóhann G. Jóhannsson, Theodór Júlíusson<br />
W<strong>in</strong>ter 1984. Von den Westmänner<strong>in</strong>seln<br />
vor Island bricht die Crew e<strong>in</strong>es heruntergekommenen<br />
Fischtrawlers auf, um<br />
vor der Küste ihre Netze auszuwerfen.<br />
Neu an Bord ist e<strong>in</strong> junger Smutje, den<br />
der altgediente Gulli nachts zuvor vor e<strong>in</strong>er<br />
Kneipenschlägerei bewahrte. Als<br />
e<strong>in</strong>e am Grund hängengebliebene W<strong>in</strong>de<br />
das Boot b<strong>in</strong>nen M<strong>in</strong>utenfrist unter<br />
Wasser zieht, klammern sich die Männer<br />
betend und frierend an den von e<strong>in</strong> paar<br />
Grad über Null kalten Wellen überspülten<br />
Kiel. Doch nur der füllige Gulli wird den<br />
aussichtslosen Kampf gegen das Eiswasser<br />
überleben. Der vor 25 Jahren als<br />
Seehund-Mann bekannt gewordene Fall,<br />
diente bereits e<strong>in</strong>em Theaterstück als Vorlage,<br />
bevor Islands bekanntester Regisseur<br />
Baltasar Kormákur („101 Reykjavik“,<br />
„Contraband“) sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em bislang ambitioniertesten<br />
Projekt der Überlebensparabel<br />
annahm. Es wurde von Island für<br />
e<strong>in</strong>e Oscar-Nom<strong>in</strong>ierung e<strong>in</strong>gereicht. Die<br />
unspektakulär-<strong>in</strong>time Schilderung e<strong>in</strong>es<br />
tragischen Antihelden ist mit Ólafur Darri<br />
Ólafsson als Jedermann perfekt besetzt.<br />
Blickpunkt Film<br />
Das Leben ist nichts für Feigl<strong>in</strong>ge<br />
E<strong>in</strong> gleichermaßen humorvoller wie berührender Film<br />
Weiter im Programm<br />
D/DK 2012; 97 M<strong>in</strong>.; Regie: André Erkau; mit Wotan Wilke Möhr<strong>in</strong>g, Helen Woigk, Christ<strong>in</strong>e Schorn, Frederick Lau; ab 12 J.<br />
„Angenehm unverkopft und mit<br />
viel Witz.“ Choices<br />
„Erstaunlich klischeebefreit, humorvoll<br />
und herzergreifend“ Stern<br />
„Der Film geht erfolgreich den<br />
schmalen Pfad zwischen Melodram<br />
und Komödie.“ KulturSpiegel<br />
„E<strong>in</strong>e brillante tragische Komödie“<br />
FBW<br />
E<strong>in</strong>e Familie, die durch e<strong>in</strong>en Todesfall mit<br />
verdrängten Problemen zu kämpfen hat<br />
und schließlich gestärkt wieder zusammenf<strong>in</strong>det.<br />
Was sich auf dem Papier wie<br />
typisches deutsches Bef<strong>in</strong>dlichkeitsk<strong>in</strong>o<br />
liest, ist im Fall von André Erkaus überaus<br />
gelungenem „Das Leben ist nichts für Feigl<strong>in</strong>ge“<br />
e<strong>in</strong> gleichermaßen humorvoller wie<br />
berührender Film, der e<strong>in</strong>e im deutschen<br />
K<strong>in</strong>o seltene Balance zwischen Komik und<br />
Dramatik f<strong>in</strong>det. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
16
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Aktuelle Filmstarts<br />
Confession<br />
Prom<strong>in</strong>ent besetzte Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Romans von Alfred de Musset<br />
<strong>Ab</strong> 20. <strong>Juni</strong><br />
F/D/GB 2012; 115 M<strong>in</strong>.; Regie: Sylvie Verheyde; mit Pete Doherty, Charlotte Ga<strong>in</strong>sbourg, August Diehl, Lily Cole; ab 12 J.<br />
u r aufführung<br />
Die erschaffung<br />
Der Welt –<br />
Da s Music a l<br />
n ac h e i n e r Wa h r e n<br />
B e g e B e n h e i t<br />
vo n s t e p h a n K a n ya r (M u s i K ),<br />
t h o M a s g s e l l a (te x t)<br />
u n D M a r e n s c h e e l (B u c h)<br />
Vorstellungen<br />
7., 13., 22. <strong>Juni</strong>;<br />
5. Juli 2013<br />
Grillo-Theater<br />
Tickets T 02 01 81 22-200<br />
www.schauspiel-essen.de<br />
1830 erfährt der Dandy Octave von der<br />
Untreue se<strong>in</strong>er Geliebten und verliert<br />
den Glauben an die Liebe. Er gibt sich<br />
Ausschweifungen h<strong>in</strong>, immer unterstützt<br />
von se<strong>in</strong>em Freund Desgenais, e<strong>in</strong>em<br />
Zyniker, dem nur Opernarien heilig s<strong>in</strong>d.<br />
Doch alle Orgien und Exzesse können die<br />
Sehnsucht nach tiefer Zuneigung bei Octave<br />
nicht überdecken. Als er nach dem<br />
Tod se<strong>in</strong>es Vaters auf dem Land e<strong>in</strong>e junge<br />
Witwe kennenlernt, hofft er auf längst<br />
verloren geglaubte Gefühle. <strong>Ab</strong>er Misstrauen<br />
und (Selbst)Zweifel zerstören die<br />
Verb<strong>in</strong>dung. Sylvie Verheydes Drama basiert<br />
auf dem biografischen Roman von<br />
Alfred de Musset und se<strong>in</strong>er stürmischen<br />
Beziehung zu George Sand. Sie bleibt<br />
nahe an den Dialogen, deren kultivierte<br />
Eleganz noch heute fasz<strong>in</strong>ieren. Pete Doherty<br />
als Exponent e<strong>in</strong>er desillusionierten<br />
Jugend und <strong>in</strong> sich zerrissener Dandy<br />
der Spätromantik taucht spielerisch <strong>in</strong><br />
die Figur e<strong>in</strong>, aber nicht immer stimmt die<br />
Chemie mit der charmanten, hier zumeist<br />
tristen Charlotte Ga<strong>in</strong>sbourg. Ans Herz<br />
geht Dohertys Song „Birdcage“ am Ende<br />
des Films. Blickpunkt Film<br />
First Position – Ballett ist ihr Leben<br />
Packende Dokumentation über e<strong>in</strong>en Nachwuchs-Ballettwettbewerb<br />
<strong>Ab</strong> 04. Juli<br />
USA 2011; 94 M<strong>in</strong>.; Regie: Bess Kargman; mit Aran Bell, Rebecca Houseknecht, Joan Sebastian Zamora, Miko Fogarty<br />
„Der Film baut nicht nur geschickt<br />
die Spannung bezüglich<br />
Erfolg und Scheitern auf, sondern<br />
liefert auch e<strong>in</strong> packendes Gesellschaftsporträt.“<br />
Blickpunkt Film<br />
In ihrem grandiosen K<strong>in</strong>odebüt begleitet<br />
Bess Kargman e<strong>in</strong>e Handvoll Teenager, die<br />
den großen Ballett-Traum ihres Lebens verwirklichen<br />
wollen. Um e<strong>in</strong> begehrtes Stipendium<br />
zu bekommen, müssen sie gegen<br />
5.000 Konkurrenten bei e<strong>in</strong>em renommierten<br />
Wettbewerb antreten. Sensibel, unaufdr<strong>in</strong>glich<br />
und dennoch mitreißend zeichnet<br />
der Film die Porträts dieser höchst unterschiedlichen<br />
Ausnahme-Talente. „Black<br />
Swan“ meets „Billy Elliot“ - zugleich e<strong>in</strong>e<br />
elegante Ohrfeige für das lärmende TV-<br />
Superstar-Getöse von Bohlen und Co. Die<br />
(Publikums-)Preise auf diversen Festivals<br />
sowie mehr als 90 Prozent Zustimmung<br />
auf dem Kritiker-Portal „Rotten Tomatoes“<br />
deuten beim Zuschauer-Zuspruch auf e<strong>in</strong>e<br />
prima Position. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
Wahre<br />
Welten<br />
Schauspiel Essen-Filmspiegel.<strong>in</strong>dd 1 15.05.13 10:04<br />
17
Aktuelle Filmstarts 52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Nach der Revolution<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver Film über den arabischen Frühl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Ägypten<br />
<strong>Ab</strong> 30. Mai <strong>in</strong> der Galerie C<strong>in</strong>ema – Ägypten/Frankreich 2012; 122 M<strong>in</strong>.; Regie:<br />
Yousry Nasrallah; mit Menna Shalabi, Bassrem Samra, Nahed El Sabaï; ab 12 J.<br />
Ihr werdet euch noch wundern<br />
Ala<strong>in</strong> Resnais lässt die französische Schauspielelite auftrumpfen<br />
Geplant im <strong>Juni</strong> – F/D 2012; 105 M<strong>in</strong>.; Regie: Ala<strong>in</strong> Resnais; mit Mathieu Amalric,<br />
Lambert Wilson, Michel Piccoli, Anne Consigny, Sab<strong>in</strong>e Azéma, Hippolyte Girardot<br />
„E<strong>in</strong>e Fiktion, die realer wirkt als<br />
alle Fernsehbilder, und e<strong>in</strong>en Kontext<br />
herstellt für die Schwierigkeiten,<br />
vor denen Ägypten steht.“<br />
Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
Es ist der 2. Februar 2011. Auf dem Tahrir-Platz<br />
<strong>in</strong> Kairo greifen Reiter auf Pferden<br />
und Kamelen die protestierenden<br />
Gegner des Mubarak-Regimes an. Auch<br />
Mahmoud ist unter den Reitern, gerät<br />
aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schlägerei und fällt vom Pferd.<br />
Gedemütigt und als Verräter geächtet verliert<br />
er erst se<strong>in</strong>en Job und dann alle Hoffnung<br />
auf die Zukunft, auch für se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der.<br />
Da begegnet er Reem, e<strong>in</strong>er modernen<br />
jungen Frau, die sich für die Rechte<br />
der Frauen und der ärmeren Bevölkerung<br />
e<strong>in</strong>setzt. Die beiden werden Freunde und<br />
kommen sich immer näher. Doch gewisse<br />
D<strong>in</strong>ge dürfen nicht se<strong>in</strong>, auch wenn<br />
e<strong>in</strong>e Gesellschaft den Umsturz wagt. Vor<br />
dem H<strong>in</strong>tergrund der ägyptischen Revolution<br />
<strong>in</strong>szeniert Regisseur Yousry Nasrallah<br />
e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte zwischen zwei<br />
starken Menschen, die <strong>in</strong> jeder Beziehung<br />
ungleich und gefangen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dem Konflikt<br />
zwischen Tradition und Moderne.<br />
Immer wieder durchmischen sich fiktive<br />
und dokumentarische Szenen, kommen<br />
Themen zur Sprache, die mal sehr persönlich,<br />
mal sehr politisch s<strong>in</strong>d. So gel<strong>in</strong>gt<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die <strong>Ab</strong>läufe<br />
des Umbruchs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Land mit vielen<br />
gesellschaftlichen Problemen. Es ist<br />
noch e<strong>in</strong> weiter Weg für Ägypten, h<strong>in</strong> zu<br />
wahrer Freiheit und Demokratie. Mit Filmen<br />
wie „Nach der Revolution“ wird dafür<br />
aber e<strong>in</strong> wichtiges Zeichen gesetzt.<br />
Deutsche Film- und Medienbewertung<br />
„E<strong>in</strong> Fest für alle C<strong>in</strong>éphilen.“ Die<br />
Zeit<br />
„E<strong>in</strong> atemberaubendes Spiel und<br />
e<strong>in</strong> großartiges, abgeklärtes Alterswerk.<br />
E<strong>in</strong> Film zum Niederknien<br />
schön.“ SWR<br />
„E<strong>in</strong> Film über das K<strong>in</strong>o mit den<br />
Mitteln des Theaters: Ästhetisch<br />
verblüffend, die pure Lust am<br />
Spiel.“ critic.de<br />
Der vielleicht letzte Film des mittlerweile<br />
90-jährigen Ala<strong>in</strong> Resnais ist e<strong>in</strong> elegantes<br />
Drama über Liebe, Tod, über die schwankende<br />
Wahrheit der Bilder und die Ewigkeit<br />
der Sprache – e<strong>in</strong> Schauspielerfilm im<br />
besten S<strong>in</strong>ne, <strong>in</strong> dem er noch e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong>e<br />
Stars versammelt. Es gibt e<strong>in</strong> Wiedersehen<br />
mit der großen Sab<strong>in</strong>e Azéma, mit<br />
der elfenhaft schönen Anne Consigny, mit<br />
Michel Piccoli, Lambert Wilson und vielen<br />
anderen. Sie kommen zusammen als sie<br />
selbst – e<strong>in</strong>e Gruppe von Schauspielern,<br />
die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Schloss versammeln, um<br />
geme<strong>in</strong>sam den letzten Willen des Autors<br />
Anto<strong>in</strong>e d’Anthac entgegenzunehmen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam sehen sie e<strong>in</strong>e neue Inszenierung<br />
se<strong>in</strong>es Stücks „Eurydike“, <strong>in</strong> dem<br />
sie vor vielen Jahren selbst mitgespielt<br />
haben. Zeit und Raum werden relativ, Jugend<br />
und Alter verschwimmen. Das Stück<br />
wird zur sche<strong>in</strong>baren Realität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er theatralen<br />
Welt der trügerischen Bilder. Das<br />
hat alles viel Pfiff und Charme und ist<br />
spannend anzuschauen. Filmisch bietet<br />
das verzwickte Drama viele <strong>in</strong>tensive Momente,<br />
e<strong>in</strong> paar Überraschungen und betörend<br />
schöne Bilder. Programmk<strong>in</strong>o.de<br />
18
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Sonderprogramm<br />
Wir wollten die Republik verändern<br />
Der Liberale Gerhard Baum<br />
Montag 24. <strong>Juni</strong> um 19.00 Uhr im Filmstudio<br />
D 2013; Regie: Bett<strong>in</strong>a Ehrhardts; mit Gerhart Baum, Hildegard Hambrücher u.a.<br />
Filmgespräch mit Gerhart Baum & Bett<strong>in</strong>a Ehrhardts<br />
Jonas <strong>in</strong> the Desert<br />
Portrait des Filmregisseurs, Schriftstellers und Kurators Jonas Mekas<br />
Mittwoch 12. <strong>Juni</strong> um 20.00 Uhr im Filmstudio – D 1994; 94 M<strong>in</strong>.; Regie: Peter<br />
Sempel; mit Jonas Mekas, Andy Warhol, Yoko Ono, Nick Cave, Blixa Bargeld<br />
Filmgespräch mit Regisseur Peter Sempel<br />
Wahre<br />
Welten<br />
„E<strong>in</strong> schöner Film!“ Süddeutsche<br />
Zeitung<br />
Er ist e<strong>in</strong>e Figur der Zeitgeschichte, e<strong>in</strong>er<br />
der großen Politiker der Bundesrepublik:<br />
Gerhart Baum. Vom jungen Liberalen zum<br />
Bundes<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>ister der sozial-liberalen<br />
Koalition und dem Anwalt der Bürgerrechte<br />
heute - Baum war immer kämpferisch:<br />
„Wir wollten die Republik verändern“. Der<br />
Film erzählt die Lebensgeschichte e<strong>in</strong>es<br />
unbeirrten Demokraten, mit allen Erfolgen<br />
und Rückschlägen: Gerhart Baum, <strong>in</strong> Dresden<br />
geboren, überlebt die Bombennacht<br />
am 13. Februar 1945. Die Mutter flieht<br />
mit ihm und se<strong>in</strong>en beiden jüngeren Geschwistern<br />
nach Oberbayern. Anfang der<br />
50er Jahre übersiedelt die Familie nach<br />
Köln, wo er bis heute se<strong>in</strong>en Lebensmittelpunkt<br />
hat. Noch als Student wird er Vorsitzender<br />
der Jugendorganisation der FDP,<br />
der Jungdemokraten und lernt Anfang der<br />
60er Jahre Günter Verheugen, Burkhard<br />
Hirsch und Hans-Dietrich Genscher kennen,<br />
se<strong>in</strong>e wichtigsten Wegbegleiter, <strong>in</strong><br />
deren Schilderungen die Zeitgeschichte<br />
im Film lebendig wird. Politik als Kampf<br />
um die Menschenwürde, auf der Basis der<br />
Grundrechte ist Baums Ansporn. Der Film<br />
dokumentiert se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>treten für die Freiheitsrechte<br />
der Bürger, für die regelmäßig<br />
auch bis vor das Bundesverfassungsgericht<br />
zieht. In dem Portrait von Bett<strong>in</strong>a Ehrhardt<br />
kommen Weggefährten, Beobachter<br />
und politische Gegner zu Wort wie Hans-<br />
Dietrich Genscher, Günter Verheugen,<br />
Friedrich Nowottny oder Daniel Cohn-Bendit.<br />
Auch se<strong>in</strong>e Tochter Julia berichtet über<br />
die schwierige Zeit als K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>es streng<br />
bewachten M<strong>in</strong>isters. WDR<br />
Jonas Mekas, lebende Legende der<br />
Filmavantgarde aus N.Y., wird groß gefeiert:<br />
Mit 90 Jahren „tobt“ er durch<br />
die Film und Kunstwelt, mit großen Retrospektiven<br />
im Centre Pompidou Paris,<br />
London Serpent<strong>in</strong>e, Mexico, Tokyo,<br />
Wash<strong>in</strong>gton,... Besonders junge Leute<br />
füllen die Auditorien und K<strong>in</strong>os, hängen<br />
ihm an den Lippen. Er ist großes Vorbild<br />
für <strong>in</strong>dependent Film, Poesie und Kunst.<br />
„Jonas <strong>in</strong> the Desert“ behandelt das Leben<br />
von Jonas Mekas, Filmregisseur,<br />
Schriftsteller und Kurator. Aus Litauen<br />
im Zweiten Weltkrieg geflohen, strandete<br />
Mekas zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Arbeitslager<br />
bei Hamburg und anschließend <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Auffanglager für Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> der<br />
Nähe von Ma<strong>in</strong>z. 1949 emigrierte Mekas<br />
nach Amerika und leistete sich kurze<br />
Zeit später e<strong>in</strong>e Bolex-Kamera, mit der<br />
er Momente se<strong>in</strong>es Lebens festhielt.<br />
Aufgrund verschiedener Veranstaltungen<br />
entdeckte er den Avantgarde-Film<br />
für sich und begann ab 1953 selbst Filme<br />
zu drehen – und wurde damit bald zu<br />
e<strong>in</strong>er Schlüsselfigur des New American<br />
C<strong>in</strong>ema. Heute lebt Mekas <strong>in</strong> New York<br />
und genießt <strong>in</strong> der Filmbranche weltweit<br />
großes Ansehen. Der Film zeigt se<strong>in</strong>e<br />
Welt <strong>in</strong> New York, mit vielen Freunden,<br />
u.a. Allen G<strong>in</strong>sberg, Andy Warhol, Peter<br />
Beard, Robert Frank, Yoko Ono, auch<br />
Nick Cave, Blixa Bargeld. Musik von<br />
Underground bis Klassik, von <strong>Ab</strong>wärts<br />
bis Mozart, Neubauten, Schubert, Nick<br />
Cave, Bach...<br />
Seit der Premiere auf der Berl<strong>in</strong>ale im<br />
Jahr 1994 wird „Jonas immer wieder<br />
gezeigt. Zuletzt im Dezember 2012 <strong>in</strong><br />
Paris am Centre Pompidou.<br />
Tischlerei und Möbeldesign<br />
Sie lieben gute Filme?<br />
Wir machen<br />
gute Möbel!<br />
E<strong>in</strong> französisches Varieté-Spektakel<br />
1. Mai bis 30. <strong>Juni</strong> 2013<br />
Tickets ab<br />
26 Euro!<br />
Rottstraße 30 · 45127 Essen<br />
Tickets & Gutsche<strong>in</strong>e: (02 01) 2 47 93 93<br />
und variete.de<br />
www.thomas-bosee.de<br />
Bewerungestraße 51-53, 45276 Essen, Telefon 02 01- 59 45 66<br />
19
Sonderprogramm<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
In Between<br />
Dokumentation über den britischen Bildhauer Richard Deacon<br />
So. 02.0<strong>6.</strong> um 15.00 Uhr sowie Mo. 03.0<strong>6.</strong> und Di. 04.0<strong>6.</strong> um 17.45 Uhr im Filmstudio<br />
Deutschland 2013; 91 M<strong>in</strong>.; Regie: Claudia Schmid; mit Richard Deacon; ab 0 J.<br />
Die Jungfrau, die Kopten und ich<br />
Doku über die kulturelle Begegnung von Christen und Muslimen<br />
So. 1<strong>6.</strong>0<strong>6.</strong> um 15.00 Uhr sowie Mo. 17.0<strong>6.</strong> und Di. 18.0<strong>6.</strong> um 17.45 Uhr im Filmstudio<br />
Frankreich/Katar 2011; 85 M<strong>in</strong>.; Regie: Namir <strong>Ab</strong>del Messeeh<br />
Wahre<br />
Welten<br />
Wahre<br />
Welten<br />
Der Brite Richard Deacon gehört neben<br />
Richard Serra und Richard Long zu den<br />
bedeutendsten Bildhauern der Gegenwartskunst.<br />
Se<strong>in</strong>e existenzielle Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit Raum und Form ermöglicht<br />
e<strong>in</strong>e grundlegend neue Blickweise.<br />
Entscheidend ist se<strong>in</strong> physischer<br />
Umgang mit den verschiedensten Materialien.<br />
Se<strong>in</strong>e wellenförmig geschwungenen<br />
Skulpturen mit ihren rhythmischen<br />
Verflechtungen oder die biomorph<br />
anmutenden Raumkörper zählen zu<br />
den vielschichtigsten Werken der modernen<br />
Bildhauerei. Claudia Schmid<br />
begleitet den Künstler über e<strong>in</strong>en längeren<br />
Zeitraum während verschiedener<br />
Phasen se<strong>in</strong>es Schaffensprozesses<br />
- sowohl bei der Herstellung se<strong>in</strong>er Modelle<br />
für Holz- Stahl-oder Kunststoffskulpturen,<br />
als auch bei der Realisierung<br />
se<strong>in</strong>er großformatigen Arbeiten.<br />
m<strong>in</strong>djazz<br />
Die mit dem Bauch tanzen<br />
Lebensbejahende Dokumentation über das Hobby Bauchtanz<br />
So. 23.0<strong>6.</strong> um 15.00 Uhr sowie Di. 25.0<strong>6.</strong> und Mi. 2<strong>6.</strong>0<strong>6.</strong> um 17.45 Uhr im Filmstudio<br />
Deutschland 2013; 79 M<strong>in</strong>.; Buch und Regie: Carol<strong>in</strong> Genreith; ab 0 J.<br />
Die Ostsee von oben<br />
E<strong>in</strong> exotischer Heimatfilm<br />
Der ägyptische Filmemacher <strong>Ab</strong>del Messeeh<br />
stammt aus e<strong>in</strong>er Familie koptischer<br />
Christen und lebt und arbeitet <strong>in</strong> Paris. Unvermittelt<br />
erzählt ihm se<strong>in</strong>e Mutter aufgeregt,<br />
dass sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Video die Ersche<strong>in</strong>ung<br />
der Jungfrau Maria gesehen habe,<br />
was se<strong>in</strong>e Neugier weckt. Er beschließt,<br />
e<strong>in</strong>en Film über das Phänomen der Marienersche<strong>in</strong>ung<br />
zu drehen. Als er nach Kairo<br />
reist, um vor Ort zu recherchieren, begegnet<br />
man ihm mit <strong>Ab</strong>lehnung. Selbst <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
eigenen Familie gelangt er nur schwer<br />
an Informationen. Namir <strong>Ab</strong>del Messeeh<br />
ist e<strong>in</strong> ungewöhnlicher Film über die kulturelle<br />
Begegnung von Christen und Muslimen<br />
gelungen, der <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise Klischees<br />
bedient. Es ist zudem die Reise<br />
zu den eigenen Wurzeln, die sich herrlich<br />
unkonventionell und humorvoll gestaltet.<br />
E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Meisterstück... auch wenn die<br />
Jungfrau Maria letztlich nicht <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung<br />
tritt. Blickpunkt Film<br />
Sonntag 23. <strong>Juni</strong> um 11.00 Uhr <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
D 2013; 85 M<strong>in</strong>.; E<strong>in</strong> Film von Silke Schranz und Christian Wüstenberg; ab 0 J.<br />
Wahre<br />
Welten<br />
Wahre<br />
Welten<br />
Bauchtanz - Symptom der Midlife-Crisis<br />
der Frauen? So ersche<strong>in</strong>t es zunächst der<br />
28-jährigen Berl<strong>in</strong>er Filmemacher<strong>in</strong> Carol<strong>in</strong><br />
Genreith, die nicht schlecht staunt, als<br />
ihre auf dem Land lebende Mutter und<br />
deren Freund<strong>in</strong>nen ihr neues Hobby <strong>in</strong><br />
vollen Zügen ausleben. Die paar Fettpölsterchen<br />
zuviel s<strong>in</strong>d nicht der Rede wert,<br />
wenn es darum geht, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> buntes,<br />
glitzerndes, und vor allem bauchfreies<br />
Kostüm zu werfen und die Kurven <strong>in</strong> Bewegung<br />
zu br<strong>in</strong>gen. Ironisch und liebevoll<br />
zugleich stellt sich Carol<strong>in</strong> Genreith dem<br />
Thema Altern, das viele am liebsten aus<br />
ihrem Leben verbannen würden. Bei den<br />
Dreharbeiten erst erkennt die Filmemacher<strong>in</strong>,<br />
dass die Welt ganz anders aussehen<br />
kann, wenn man nicht so verbissen<br />
mit se<strong>in</strong>em Alter umgeht. E<strong>in</strong> lebensbejahender<br />
Film voller positiver Energie, die<br />
sich unweigerlich auf die Zuschauer überträgt.<br />
Blickpunkt Film<br />
Für viele ist die Ostsee e<strong>in</strong>fach nur die<br />
vertraute Heimat oder e<strong>in</strong> wunderbarer<br />
Urlaubsort. Doch e<strong>in</strong> Perspektivenwechsel<br />
schafft e<strong>in</strong> ganz neues Bild von den<br />
landschaftlichen Reichtümern, die die<br />
Ostsee auf Wasser und Festland zu bieten<br />
hat. Türkisgrünes Wasser, fe<strong>in</strong>sandige<br />
Traumstrände und e<strong>in</strong>e abwechslungsreiche<br />
Landschaft. Aus der Vogelperspektive<br />
verfolgt die Kamera die Strecke<br />
von Flensburg nach Usedom und unternimmt<br />
<strong>Ab</strong>stecher zu Küstenstädten wie<br />
Kiel, Lübeck oder Stralsund, aber ebenso<br />
zu den zahlreichen kle<strong>in</strong>en Ostsee<strong>in</strong>seln.<br />
Nach ihrer Erfolgsdoku „Die Nordsee von<br />
oben“ widmen sich die Filmemacher Silke<br />
Schranz und Christian Wüstenberg mit<br />
gleicher Leidenschaft der Ostsee. Die<br />
bee<strong>in</strong>druckende filmische Reise führt<br />
entlang der deutschen Ostseeküste von<br />
Flensburg über die Boddenlandschaft ostwärts<br />
bis nach Usedom. comfilm<br />
20
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Sonderprogramm<br />
Grasgeflüster<br />
In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Stadt Essen<br />
Donnerstag <strong>6.</strong> <strong>Juni</strong> um 14.00 Uhr <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
GB 2000; 94 M<strong>in</strong>.; Regie: Nigel Cole; mit Brenda Blethyn, Craig Ferguson; ab 6 J.<br />
Al Pac<strong>in</strong>o's Look<strong>in</strong>g for Richard<br />
In Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Essen<br />
Montag 10. <strong>Juni</strong> um 20.15 Uhr im Astra Theater<br />
USA 1996; 109 M<strong>in</strong>.; Regie: Al Pac<strong>in</strong>o; mit Kev<strong>in</strong> Spacey, Kennneth Branagh; Engl. OmU<br />
Senioren<br />
K<strong>in</strong>o<br />
Theater<br />
K<strong>in</strong>o<br />
„Locker, lustig, nicht ganz ernst<br />
geme<strong>in</strong>t ... mit Charme und Witz.“<br />
C<strong>in</strong>ema<br />
Als Grace Haus und Garten zu verlieren<br />
droht, nach dem Tod ihres untreuen Gatten,<br />
dessen Gläubiger vor der Tür stehen<br />
und schon ihre E<strong>in</strong>richtung abtransportieren<br />
lassen, stimmt sie e<strong>in</strong>em ungewöhnlichen<br />
Sanierungsplan zu: Sie hilft ihrem<br />
Gärtner Matthew se<strong>in</strong>e dah<strong>in</strong>vegetierenden<br />
Marihuanapflänzchen aufzupäppeln<br />
und will die reiche Ernte sogar selbst<br />
<strong>in</strong> London verkaufen. Feel-Good-Movie<br />
vom Fe<strong>in</strong>sten und possierliche Prov<strong>in</strong>zposse,<br />
die Produzent und Autor Mark<br />
Crowdy <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimat Cornwall angesiedelt<br />
hat. In der von haarsträubenden<br />
Humor zwischen Komik und Klamauk<br />
übersprudelnde Story glänzt Brenda<br />
Blethyn als ungewöhnliche Drogendealer<strong>in</strong>.<br />
Blickpunkt Film<br />
Alles auf Zucker<br />
In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Stadt Essen<br />
Donnerstag 20. <strong>Juni</strong> um 14.00 Uhr <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
D 2004; 96 M<strong>in</strong>.; Regie: Dani Levy; mit Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Udo Samel<br />
Begleitend zu „Wie es euch gefällt“ –<br />
Premiere am 1. <strong>Juni</strong> im Grillo Theater<br />
Al Pac<strong>in</strong>o will herausf<strong>in</strong>den, was William<br />
Shakespeare uns heute noch zu sagen hat.<br />
Dazu engagiert er e<strong>in</strong>e Truppe von Schauspielern<br />
– darunter Kev<strong>in</strong> Spacey, W<strong>in</strong>ona<br />
Ryder und Alec Baldw<strong>in</strong> –, diskutiert mit<br />
ihnen das Stück sowie deren Annäherung<br />
an die Rollen, holt sich den Rat ausgewiesener<br />
Fachleute, etwa Vanessa Redgrave,<br />
Kennneth Branagh oder Sir John Gielgud,<br />
und lässt so se<strong>in</strong>e Adaption stückweise<br />
heranreifen. Als zweite Regiearbeit legte<br />
der Ausnahmeschauspieler Pac<strong>in</strong>o dieses<br />
dokumentarische Potpourri vor, mit dessen<br />
Hilfe er die gängigen Berührungsängste,<br />
die die meisten Menschen mit Shakespeare<br />
haben, abzubauen versucht ...<br />
schlüssig, witzig und nachvollziehbar.<br />
Vor Beg<strong>in</strong>n des Films wird es e<strong>in</strong>e kurze<br />
E<strong>in</strong>führung geben!<br />
Venedig nur mit dir<br />
Premieren-Mat<strong>in</strong>ee des Kurzfilms mit Vorstellung des Teams<br />
Sonntag 23. <strong>Juni</strong> um 12.00 Uhr im Filmstudio – D 2013; Dauer: 16 M<strong>in</strong>.<br />
Kostenloser E<strong>in</strong>lass nur mit Anmeldung unter: <strong>in</strong>fo@venedignurmitdir.de<br />
Senioren<br />
K<strong>in</strong>o<br />
Kurz<br />
Film<br />
„Amüsante, hervorragend gespielte,<br />
eigenwillig-verschrobene<br />
Komödie“ Lexikon des Internationalen<br />
Films<br />
Bevor die Mutter zweier seit 40 Jahren zerstrittener<br />
Brüder stirbt, bestimmt sie <strong>in</strong> ihrem<br />
Testament, dass ihre Söhne sich versöhnen<br />
und ihr e<strong>in</strong> streng jüdisches Begräbnis<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> verschaffen sollen. E<strong>in</strong> schwieriges<br />
Unterfangen, denn während sich der<br />
glaubensabtrünnige erste Sohn <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
als arbeitsloser, halbkrim<strong>in</strong>eller Billardprofi<br />
durchschlägt, lebt der andere streng orthodox<br />
mit se<strong>in</strong>er Familie <strong>in</strong> Los Angeles. Die<br />
Beerdigung kommt beiden erwartungsgemäß<br />
wenig gelegen, zumal zeitgleich auch<br />
noch e<strong>in</strong> Billardturnier absolviert werden<br />
muss. E<strong>in</strong>e politisch unkorrekte Familiengeschichte,<br />
die jüdische Religion und Alltag<br />
erstmals im deutschen Film als ganz normalen<br />
Bestandteil der Gesellschaft zeigt.<br />
Das Drama „Venedig nur mit dir“ erzählt<br />
die Geschichte e<strong>in</strong>es erfolgreichen<br />
Staatsanwaltes, der mehr als nur väterliche<br />
Zuneigung zu se<strong>in</strong>er Tochter verspürt.<br />
Noch hat er diese Gefühle weitgehend<br />
unter Kontrolle, aber die Furcht, diese<br />
Kontrolle bald zu verlieren, treibt ihn<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ausweglose Situation. Umrahmt<br />
wird die Geschichte von der Geburtstagsfeier<br />
des Vaters und der Lobrede se<strong>in</strong>es<br />
karrieristischen Sohnes Lutz. Nach der<br />
Kurzgeschichte „Nach dem Dessert“ des<br />
<strong>Essener</strong> Buchautors W<strong>in</strong>fried Thamm<br />
entstand das Drehbuch von Johannes<br />
L<strong>in</strong>gnau und wurde von dem jungen Filmemacher<br />
Philipp Peißen unter der Produktionsleitung<br />
von Bernadette Siebers<br />
realisiert.<br />
Zur Premiere werden Vittorio Alfieri, Emilie<br />
Haus, Regisseur Philipp Peißen, Drehbuchautor<br />
Johannes L<strong>in</strong>gnau und Autor<br />
W<strong>in</strong>fried Thamm anwesend se<strong>in</strong>.<br />
21
Sonderprogramm<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Kulturpfadfest Essen – Das Blaue vom Himmel<br />
Freitag, 28. <strong>Juni</strong> 2013 von 17.00 Uhr bis nach Mitternacht<br />
www.kulturpfadfest-essen.de<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Essen<br />
Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 17.30 h | Filmstudio E<strong>in</strong>tritt 5 €<br />
City Lights – Lichter der Großstadt<br />
Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 20.30 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
Kurzgeschichten & Episoden <strong>in</strong> Tönen<br />
Achim F<strong>in</strong>k (tb), Mart<strong>in</strong> Kübert (p)<br />
Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 21.00 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
Le son de couleur<br />
Thomas Kessler (key) und Bernd W<strong>in</strong>terschladen (sax)<br />
Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 21.45 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
Halbmond und Stern<br />
Jan Klare (sax), Fethi Ak (perc), Ahmet Bektas (ud)<br />
E<strong>in</strong>tritt frei<br />
E<strong>in</strong>tritt frei<br />
E<strong>in</strong>tritt frei<br />
USA 1931, 81 M<strong>in</strong>.; Regie: Sir Charles Chapl<strong>in</strong>; mit Sir Charles Chapl<strong>in</strong>, Virg<strong>in</strong>ia Cherrill<br />
Als der abgebrannte Tramp Charlie e<strong>in</strong>en betrunkenen Millionär vor dem Selbstmord<br />
bewahrt, wird er von diesem reich beschenkt. Später gaukelt er e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>em, bl<strong>in</strong>dem<br />
Blumenmädchen Wohlstand vor und lässt sich auf die skurrilsten <strong>Ab</strong>enteuer e<strong>in</strong>,<br />
um ihre Operation zu f<strong>in</strong>anzieren. Er versucht sich dabei sogar als Preisboxer, trifft erneut<br />
auf den Millionär, bekommt 1000 Dollar geschenkt und wird daraufh<strong>in</strong> als Dieb<br />
verhaftet. Als er wieder auf das Mädchen trifft, was dank se<strong>in</strong>es Geldes wieder sehen<br />
kann, bleibt das Happy-End dennoch aus. Charlie Chapl<strong>in</strong>s anrührendster Film ist e<strong>in</strong>e<br />
tragikomische Attacke auf die großbürgerliche Gesellschaft und wurde e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er<br />
größten Erfolge. „Lichter der Großstadt“ ist e<strong>in</strong>e ironische und sozialkritische Tragikomödie<br />
voller Menschlichkeit, Güte und Optimismus. Obwohl sich zum Produktionszeitpunkt<br />
<strong>in</strong>zwischen der Tonfilm etabliert hatte, blieb Chapl<strong>in</strong> beim stumm gedrehten und<br />
mit musikalischen Effekten untermalten Film.<br />
Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 18.00 + 19.00 + 20.00 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
Das Blaue vom Himmel!<br />
Lesung mit Sab<strong>in</strong>e Osthoff und Michael Schütz<br />
Wie steht es mit der Wahrheit? Wieviel Lüge braucht der Mensch? Ist Lügen<br />
(über-)lebenswichtig? Texte und Reflektionen zum „Kulturgut Lüge“.<br />
Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 19.15 h | Filmstudio (Foyer)<br />
Halbmond und Stern<br />
E<strong>in</strong>tritt frei<br />
E<strong>in</strong>tritt frei<br />
Jan Klare (sax), Fethi Ak (perc),<br />
Ahmet Bektas (ud)<br />
Das Trio „Klare/Bektas/Ak“ lernte<br />
sich 2003 im Projekt „Halbmond<br />
und Stern“ kennen, e<strong>in</strong>er orchestralen<br />
Annäherung an türkische<br />
Musik mit 17 Musikern. Saxofonist<br />
Jan Klare und Ud-Spieler<br />
(türkische Laute) Ahmet Bektas<br />
hatten zuvor schon <strong>in</strong> der Gruppe<br />
„Common Language“ des US-<br />
Multi<strong>in</strong>strumentalisten Brad Catler<br />
zusammen gearbeitet, Perkussionist Fethi Ak und Klare waren seit 1999 Mitglieder<br />
der Formation „Mediterranean Brass Band“. <strong>Ab</strong> 2006 beschloss man, regelmäßig<br />
als Trio aufzutreten. Das Repertoire bestand zunächst aus Bearbeitungen türkischer<br />
traditioneller Tänze, später kamen Eigenkompositionen von Bektas und Klare dazu.<br />
Die Publikumsresonanz war immer äußerst enthusiastisch; die Komb<strong>in</strong>ation aus Jazzelementen,<br />
türkischer Musik und Improvisation, erweist sich, virtuos dargeboten,<br />
immer auf Neue als packendes Erlebnis für den Zuhörer.<br />
Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 22.30 h | Filmbar <strong>in</strong> der Lichtburg<br />
Flugpioniere<br />
E<strong>in</strong>tritt frei<br />
khm + klangkammer<br />
Der Videokünstler Karl-He<strong>in</strong>z Mauermann<br />
und der Musiker Christoph Kammer<br />
zeigen e<strong>in</strong>en live gespielten Film. Am Anfang<br />
steht e<strong>in</strong>e Gruppe, die <strong>in</strong> en 1920er<br />
Jahren per Flugzeug e<strong>in</strong>e Reise nach<br />
Shanghai unternehmen will. Es beg<strong>in</strong>nt<br />
e<strong>in</strong>e absurde, phantastische Fahrt, doch<br />
die Gruppe wird ihr Ziel nicht erreichen:<br />
Nervenkrisen bei den Mitreisenden, e<strong>in</strong><br />
Marsch durch die Kloaken Wiens im „Dritten<br />
Mann“, die Zerstörung der Lichtburg im Bombenangriff 1943. Menschen verschiedener<br />
Kulturen begegnen sich, treffen aufe<strong>in</strong>ander, h<strong>in</strong>terlassen Spuren.<br />
Fr. 28.0<strong>6.</strong> | 22.30 h | Sabu <strong>in</strong> der Lichtburg E<strong>in</strong>tritt 5 €<br />
Trois couleurs: bleu – Drei Farben: Blau<br />
F 1993; 97 M<strong>in</strong>.; Regie: Krzysztof Kieslowski; mit Juliette B<strong>in</strong>oche, Benoît Régent; ab 12 J.<br />
Nach dem Tode ihres Mannes und ihrer Tochter bei e<strong>in</strong>em Autounfall bricht Julie alle<br />
Brücken zu ihrem bisherigen Leben ab. Sie zieht sich <strong>in</strong> absolute Anonymität zurück<br />
und will zunächst überhaupt nichts tun. Doch die Außenwelt kehrt <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>er<br />
Journalist<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>es Verehrers <strong>in</strong> ihr Leben zurück. In diesem ersten - eigenständigen<br />
- Teil e<strong>in</strong>er Filmtrilogie über die Schlagworte der französischen Revolution beleuchtet<br />
der Wahl-Franzose Krzysztof Kieslowski den Begriff der Freiheit. In düsteren, kühlen<br />
Farben offeriert der Regisseur <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em perfekt <strong>in</strong>szenierten Film schließlich die Liebe<br />
als Allheilmittel.<br />
22
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Sonderprogramm<br />
Jane Eyre<br />
Intime, aber auch <strong>in</strong>tensive Verfilmung des Romanklassikers<br />
Dienstag 18. <strong>Juni</strong> um 20.00 Uhr im Rio – Englische Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />
GB 2011; 120 M<strong>in</strong>.; Regie: Cary Fukunaga; mit Mia Wasikowska, Michael Fassbender<br />
Shorts Attack: Doktorspiele<br />
Kurzfilme zwischen Wellness und Note<strong>in</strong>satz<br />
Montag 24. <strong>Juni</strong> um 21.30 <strong>in</strong> der Galerie C<strong>in</strong>ema<br />
9 Kurzfilme feiern außergewöhnliche Helden <strong>in</strong> Weiss und deren tapferen Opfer<br />
Orig<strong>in</strong>al<br />
Kurz<br />
Film<br />
„Elegant verb<strong>in</strong>det der Film Horror,<br />
Krimi, Liebes-, Psycho- und<br />
Emanzipationsdrama“ Lexikon<br />
des Internationalen Films<br />
Als Jane Eyre Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
ihre erste Stellung als Erzieher<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Schloss Thornfield antritt, erwähnt die<br />
Waise ihre Leidenszeit bei Verwandten<br />
und im Internat mit ke<strong>in</strong>em Wort. Dieses<br />
Schweigen und Janes furchtlose Direktheit<br />
imponieren Rochester, Janes launischem,<br />
aber charismatischem Arbeitgeber.<br />
Denn er verbirgt selbst e<strong>in</strong> Geheimnis,<br />
das schließlich gefährdet, was ke<strong>in</strong>er<br />
der beiden und auch das konservative<br />
Umfeld anfangs nicht für möglich gehalten<br />
hatte: e<strong>in</strong>e aufrichtige, leidenschaftliche<br />
Liebe. Diese „Jane Eyre“ ist ke<strong>in</strong><br />
Kostüm-, sondern e<strong>in</strong> Gefühlsdrama, das<br />
<strong>in</strong> den Szenen zwischen den Protagonisten<br />
vor Spannung knistert.<br />
Schon mal Schlafstörung gehabt?! Die<br />
„Case Studies” bieten heiter Erhellendes.<br />
Schon mal im Krankenhaus halluz<strong>in</strong>iert?!<br />
„Mr Foley” kann sprichwörtlich<br />
e<strong>in</strong> Lied davon s<strong>in</strong>gen. In der Klapse<br />
schon mal Hirngesp<strong>in</strong>ste gehabt?!<br />
„Grimms Meise” ist lustiger als es die<br />
Ärzt<strong>in</strong> zulassen kann. Schon mal als Sanitäter<br />
gejobbt?! Bei „Rette sich wer kann”<br />
gehts daneben. Schon mal e<strong>in</strong>e schlimme<br />
Krankheit gehabt?! Das Mädchen <strong>in</strong><br />
„Krake” steht auf ihr Geschwür. Schon<br />
mal e<strong>in</strong>e Babyklappe besucht? „Hatch”<br />
zeigt moderne Eltern und thematisiert die<br />
Freuden der Homo-Ehe. Schon mal Opfer<br />
gewesen?! „Stillstand” zeigt, dass es<br />
auch Täter nicht leicht haben. Schon mal<br />
so richtig Paranoia gehabt?! In „Dix” explodiert<br />
die Psyche. Schon mal im Krankenhaus<br />
die Apparate selbst bedient?!<br />
„Insertion” bietet e<strong>in</strong>e Lösung zur Errettung<br />
der Weltwirtschaft.<br />
verbraucht<br />
gezahlt<br />
Null !<br />
0 0 0 0 0<br />
kWh<br />
Der Strom mit Weitblick<br />
Ihrer Stadtwerke Essen.<br />
Zahlen Sie nur Ihren<br />
tatsächlichen Verbrauch!<br />
23
Sonderprogramm<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Le c<strong>in</strong>éma en version orig<strong>in</strong>ale<br />
Die französische Filmreihe im Astra Theater<br />
In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum Essen e.V.<br />
Ciñol<br />
Spanischsprachige Filme im Filmstudio Glückauf<br />
In Zusammenarbeit mit dem Spanischen Elternvere<strong>in</strong> Essen e.V.<br />
Mi. 05.0<strong>6.</strong> | 18.00 Uhr | ASTRA<br />
Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />
Mi. 19.0<strong>6.</strong> | 18.00 Uhr | ASTRA<br />
Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />
Di. 25.0<strong>6.</strong> | 20.00 Uhr | FILMSTUDIO<br />
Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />
Di. 30.07. | 20.00 Uhr | FILMSTUDIO<br />
Orig<strong>in</strong>alfassung mit Untertiteln<br />
In ihrem Haus<br />
Der Schnee am Kilimandscharo<br />
Fliegegende Liebende<br />
Gloria<br />
Preview<br />
Preview<br />
Der Aufsatz des 16-jährigen Schülers<br />
Claude reißt den Literaturlehrer Germa<strong>in</strong><br />
aus se<strong>in</strong>em recht tristen und freudlosen<br />
Alltag. Analytisch und e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich beschreibt<br />
der Junge, wie er sich langsam<br />
aber sicher E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> das Haus und den<br />
Alltag der Familie e<strong>in</strong>es Klassenkameraden<br />
verschafft. H<strong>in</strong>- und hergerissen zwischen<br />
ungläubigem Entsetzen und purer<br />
Fasz<strong>in</strong>ation beschließt Germa<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>en<br />
Schüler durch Privatunterricht zum Weiterschreiben<br />
zu motivieren. Doch schnell<br />
entwickelt das Projekt e<strong>in</strong>e ungeahnt<br />
gefährliche Eigendynamik. Äußerst geschickt<br />
weiß Regisseur Francois Ozon<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em neuen Film das Schreiben als<br />
Thema <strong>in</strong> Szene zu setzen ... spannend,<br />
rätselhaft und fasz<strong>in</strong>ierend.<br />
F 2012; 105 M<strong>in</strong>.; Regie: François Ozon; mit Fabrice<br />
Luch<strong>in</strong>i, Krist<strong>in</strong> Scott Thomas; ab 12 J.<br />
Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Paar wie aus dem Bilderbuch<br />
und seit 30 Jahren verheiratet, der engagierte<br />
Gewerkschafter Michel und se<strong>in</strong>e<br />
Frau. Geme<strong>in</strong>sam mit K<strong>in</strong>dern, Enkeln<br />
und e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en großen Freundeskreis<br />
führen sie e<strong>in</strong> beschauliches Leben.<br />
Als ihnen bei e<strong>in</strong>em Überfall die Ersparnisse<br />
gestohlen werden und sich e<strong>in</strong>er<br />
der Täter als früherer Kollege Michels<br />
entpuppt, stehen sie erst unter Schock<br />
und kümmern sich dann doch liebevoll<br />
um die zwei jüngeren Brüder des <strong>in</strong>haftierten<br />
Täters. Robert Guédiguian wendet<br />
sich erneut se<strong>in</strong>er Heimatstadt Marseille<br />
und dem Universum der „kle<strong>in</strong>en<br />
Leute“ zu, die - moralisch <strong>in</strong>teger - im Kapitalismus<br />
immer den Kürzeren ziehen.<br />
Blickpunkt Film<br />
F 2011; 107 M<strong>in</strong>.; Regie: Robert Guédiguian; mit Ariane<br />
Ascaride, Jean-Pierre Darrouss<strong>in</strong>, Gérard Meylan<br />
In Madrid hebt e<strong>in</strong> Flug Richtung Mexiko<br />
ab. Nachdem e<strong>in</strong> technischer Defekt festgestellt<br />
wird, werden die Passagiere der<br />
zweiten Klasse vorsorglich mit Schlafmittel<br />
betäubt, während <strong>in</strong> der Bus<strong>in</strong>ess-Class<br />
die Stewardessen zum Tomatensaft Meskal<strong>in</strong><br />
reichen. Ihre Hilflosigkeit gegenüber<br />
der drohenden Gefahr löst sowohl unter<br />
den Passagieren als auch bei der Crew e<strong>in</strong><br />
aberwitziges, <strong>in</strong>nerliches Großre<strong>in</strong>emachen<br />
aus. Pedro Almodóvar knüpft <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Komödie <strong>in</strong> Stil und Tonalität an se<strong>in</strong>e<br />
Erfolgskomödie „Frauen am Rande des<br />
Nervenzusammenbruchs“ an. Den 1980er<br />
Jahren zollt er im Look Tribut, Elemente<br />
klassischer US-Screwball-Comedies baut<br />
er e<strong>in</strong>. Penélope Cruz und Antonio Banderas<br />
absolvieren e<strong>in</strong>en witzigen Kurzauftritt.<br />
Spanien 2013; 91 M<strong>in</strong>.; Regie; Pedro Almodóvar;<br />
Javier Cámara, Cecilia Roth, Lola Dueñas; ab 16 J.<br />
Die geschiedene 58-jährige Gloria verkriecht<br />
sich nicht zu Hause, sondern flirtet auch<br />
schon mal im S<strong>in</strong>gle-Club, schw<strong>in</strong>gt das<br />
Tanzbe<strong>in</strong> und hat Lust auf Sex. Als sie den<br />
ebenfalls geschiedenen Rudolfo trifft, funkt<br />
es. Sie lässt Nähe und Intimität zu, öffnet<br />
sich dem anderen. Se<strong>in</strong> Manko: Kaum ruft<br />
dessen Ex oder e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er Töchter an, folgt<br />
der sonst so kuschelige Kerl brav deren Order.<br />
Irgendwann zieht Gloria die emotionale<br />
Notbremse. In Sebastián Lelios viertem<br />
Spielfilm, der so rhythmisch komponiert ist<br />
wie e<strong>in</strong> Bossa Nova, durchlebt die sympathische<br />
Held<strong>in</strong> Höhen und Tiefen, <strong>in</strong>tensiv<br />
begleitet von der Kamera. Paul<strong>in</strong>a García<br />
(Silberner Bär als Beste Darsteller<strong>in</strong>), spielt<br />
diese Frau ohne falsches Pathos ehrlich, humorvoll<br />
und mit großer Empathie.<br />
Chile 2012; 110 M<strong>in</strong>.; Regie: Sebastián Lelio; mit<br />
Paul<strong>in</strong>a Garcia, Sergio Hernandez, Coca Guazz<strong>in</strong>i<br />
P r e v i e w<br />
Den Filmtitel erfahren Sie erst bei Beg<strong>in</strong>n<br />
der Vorstellung, es handelt sich um<br />
e<strong>in</strong>en demnächst startenden Film.<br />
Mo. 17. <strong>Juni</strong> • 20.00 h<br />
Kartenreservierung unter 0201 / 27 55 55<br />
Donnerstags ab 21.00 Uhr<br />
24
Dauerbrenner <strong>in</strong> der Galerie C<strong>in</strong>ema<br />
Sonntags um 13.00 Uhr<br />
im EULENSPIEGEL<br />
Sonntag 02.0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />
Frei ab 0 Jahre<br />
Knerten traut sich<br />
Dem kle<strong>in</strong>en Lillebror macht es Spaß, se<strong>in</strong>er Mutter<br />
im Laden zu helfen. Doch am glücklichsten ist<br />
er, wenn er mit Knerten spielen kann. Der ist e<strong>in</strong><br />
sprechender Ast und Lillebrors allerliebster Spielkamerad.<br />
Als die Mutter von e<strong>in</strong>em Auto angefahren<br />
wird und im Krankenhaus liegt, will Lillebror<br />
herausf<strong>in</strong>den, wer der Schuldige ist. Klar, dass<br />
Knerten ihm dabei hilft, wo er nur kann. Mit von<br />
der Partie s<strong>in</strong>d auch Lillebrors beste Freund<strong>in</strong> Vesla<br />
und das Birkenstöckchen Karol<strong>in</strong>e, <strong>in</strong> das sich<br />
Knerten Hals über Kopf verliebt.<br />
Norwegen 2010; 81 M<strong>in</strong>.; Regie: Mart<strong>in</strong> Lund<br />
Jeden Samstag um 1<strong>6.</strong>30 Uhr<br />
Ziemlich beste Freunde<br />
Furioser Film über e<strong>in</strong>e bewegende Freundschaft<br />
Jeden Sonntag um 17.00 Uhr<br />
Harold & Maude<br />
Seit 37 Jahren ununterbrochen im Programm!<br />
Sonntag 09.0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />
Frei ab 0 Jahre<br />
Hilfe, ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Junge<br />
Von ihrer Mutter, den fiesen Mitschülern und<br />
ihrem Schwimmtra<strong>in</strong>er ständig unter Druck gesetzt,<br />
wünscht sich die elfjährige Emma nichts<br />
sehnlicher, als jemand anderes zu se<strong>in</strong>. Durch<br />
e<strong>in</strong>en magischen Zauber geht ihr Wunsch <strong>in</strong> Erfüllung,<br />
wenngleich anders als gedacht: Emma<br />
verwandelt sich <strong>in</strong> ihren Erzfe<strong>in</strong>d und Klassenkameraden<br />
Mickey - und Mickey <strong>in</strong> Emma. Der Film<br />
wirft e<strong>in</strong>en humorvollen und verständnisvollen<br />
Blick auf Probleme, die jedem Jugendlichen bekannt<br />
vorkommen werden.<br />
D 2001; 91 M<strong>in</strong>.; Regie: Oliver Dommenget<br />
Sonntag 1<strong>6.</strong>0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />
Frei ab 0 Jahre<br />
Der kle<strong>in</strong>e Eisbär<br />
Phantasievolle Verfilmung der Eisbärabenteuer basierend<br />
auf den erfolgreichen K<strong>in</strong>derbüchern von<br />
Hans de Beer: Der kle<strong>in</strong>e Eisbär Lars lebt <strong>in</strong> der<br />
verschneiten Welt am Nordpol. Zusammen mit se<strong>in</strong>en<br />
Freunden , der Robbe Robby, dem Eisbärmädchen<br />
Greta, der Schneegans Pieps, Orca dem Wal<br />
und dem Eskimomädchen Manili, erlebt er dort so<br />
manch aufregendes <strong>Ab</strong>enteuer. E<strong>in</strong>es Tages jedoch<br />
taucht e<strong>in</strong> riesiges Fischfangschiff auf, das se<strong>in</strong>e<br />
Freunde und die Eisbärfamilien e<strong>in</strong>fängt. Daraufh<strong>in</strong><br />
fasst Lars e<strong>in</strong>en mutigen Befreiungsplan.<br />
D 2001; 78 M<strong>in</strong>.; Regie: Piet De Rycker<br />
Sonntag 23.0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />
Frei ab 0 Jahre<br />
Ritter Rost<br />
Der naive Ritter Rost hat se<strong>in</strong>en Traum erfüllt und das<br />
Turnier gegen den schnöseligen Pr<strong>in</strong>z Protz gewonnen.<br />
Dass er dafür das wertvollste Familienerbstück<br />
se<strong>in</strong>es Burgfräule<strong>in</strong>s Bö versetzt und gegen Diebesgut<br />
tauscht, nimmt er billigend <strong>in</strong> Kauf. Prompt fliegt<br />
se<strong>in</strong> Schw<strong>in</strong>del auf und der König entzieht ihm Ritterlizenz<br />
und Prachtburg. Obdachlos wandert er mit<br />
Pferd Feuerstuhl und M<strong>in</strong>i-Drache Koks umher, während<br />
Bö, die ihm enttäuscht den Rücken gekehrt hat,<br />
<strong>in</strong> den Gemächern von Pr<strong>in</strong>z Protz gefangen gehalten<br />
wird, der sich im Handstreich zum König putscht.<br />
D 2012; 78 M<strong>in</strong>.; Regie: Thomas Bodenste<strong>in</strong><br />
Sonntag 30.0<strong>6.</strong> im EULENSPIEGEL<br />
Frei ab 0 Jahre<br />
Der kle<strong>in</strong>e Rabe Socke<br />
Der kle<strong>in</strong>e vorlaute Rabe Socke lebt mit se<strong>in</strong>en<br />
Freunden Schaf Wolle, Eddi-Bär und vielen anderen<br />
Tieren im Wald. Weil er ziemlich frech ist und es mit<br />
der Wahrheit nicht so genau nimmt, bekommt er<br />
von der gestrengen Mutter Dachs zuweilen Nest-<br />
Arrest. Als Socke e<strong>in</strong>es Tages beim Spielen den<br />
Staudamm beschädigt und der See se<strong>in</strong>en heimatlichen<br />
Wald zu überfluten droht, muss er rasch handeln.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit Wolle und Eddi macht er sich<br />
auf die Reise zu den Bibern, den e<strong>in</strong>zigen, die ihm<br />
<strong>in</strong> dieser brenzligen Situation helfen können.<br />
D 2012; 78 MIn.; Regie: Ute von Münchow-Pohl<br />
Von e<strong>in</strong>er wahren Geschichte <strong>in</strong>spiriert, erzählt die Tragikomödie<br />
mit viel (Galgen-)Humor, aber auch mit Ernsthaftigkeit<br />
und ohne Larmoyanz, Pathos oder e<strong>in</strong>en falschen Ton von der<br />
Freundschaft zwischen e<strong>in</strong>em Gelähmten und se<strong>in</strong>em neuen<br />
Pfleger, die aus verschiedenen sozialen Schichten stammen.<br />
Der Film ist nicht nur temporeich und orig<strong>in</strong>ell, sondern geht<br />
auch zu Herzen. Mehr kann man von e<strong>in</strong>er guten Komödie nicht<br />
verlangen. E<strong>in</strong>e sehr amüsante und bewegende Geschichte<br />
über die Lust am Leben.<br />
Frankreich 2011; 112 M<strong>in</strong>.; Regie: Eric Toledano, Olivier Nakache;<br />
mit François Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny; ab 6 J.<br />
Harold ist depressiv und kauzig. Die Aufmerksamkeit se<strong>in</strong>er<br />
begüterten Familie versucht er durch spektakuläre Selbstmord<strong>in</strong>szenierungen<br />
zu err<strong>in</strong>gen. Er lernt die 79-jährige Maude kennen,<br />
deren Exzentrik ihn fasz<strong>in</strong>iert. Er verliebt sich <strong>in</strong> sie und<br />
will sie heiraten. Diese Komödie könnte schwärzer nicht se<strong>in</strong>,<br />
und doch ist sie e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte. Regisseur Hal Ashby<br />
hat die Mischung aus schwarzem Humor und Romanze sehr<br />
gut getroffen und aus der Romanvorlage von Col<strong>in</strong> Higg<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>en<br />
Filmklassiker gedreht.<br />
USA 1971; 91 M<strong>in</strong>.; Regie: Hal Ashby; Musik: Cat Stevens;<br />
mit Bud Cort und Ruth Gordon; ab 12 J.; Engl. OmU<br />
Schulvorstellungen<br />
Wir bieten Ihnen jederzeit die Möglichkeit, <strong>in</strong> unseren Filmtheatern Schulvorstellungen zu<br />
buchen, mit Filmen, die wir für besonders empfehlenswert halten und/oder die e<strong>in</strong> literarisches,<br />
gesellschaftliches oder politisches Thema behandeln und dadurch gerade zur Unterrichtsergänzung<br />
geeignet s<strong>in</strong>d.<br />
Unser Angebot ist jedoch nicht auf die unten genannten Filmtitel beschränkt. Wir können<br />
Ihnen alle Filme zeigen, die aktuell <strong>in</strong> unseren K<strong>in</strong>os laufen, und versuchen auch darüber h<strong>in</strong>aus,<br />
alle Filmwünsche zu erfüllen.<br />
Schulvorstellungen können Sie telefonisch buchen unter 0201 / 289 550 (Mo. – Fr. 10-16 Uhr)<br />
Hannah Arendt<br />
Regisseur<strong>in</strong> Margarethe von Trotta gel<strong>in</strong>gt mit „Hannah<br />
Arendt“ das überzeugende Portrait e<strong>in</strong>er mutigen und<br />
entschlossenen Frau, die bereit ist, trotz aller H<strong>in</strong>dernisse<br />
und Oppositionen ihre Me<strong>in</strong>ung überlegt und<br />
unabhängig zu äußern. E<strong>in</strong> kluger und anregender Film<br />
und e<strong>in</strong> reflektiertes Plädoyer für unbequeme Wahrheiten.<br />
L<strong>in</strong>coln<br />
Steven Spielbergs ungewöhnlichster Film ist e<strong>in</strong> episches<br />
Kammerspiel, das Action als verbal <strong>in</strong>tensive Konfrontationen<br />
und Diskussionen <strong>in</strong> Plenarsälen, Privatzimmern und<br />
Büros def<strong>in</strong>iert. Leidenschaftlich wird von Männern mit<br />
Bart argumentiert, L<strong>in</strong>coln mit Pathos und Volksnähe e<strong>in</strong><br />
Denkmal gesetzt, aber die Themen und wie sie hier verhandelt<br />
werden, haben Brisanz für die Gegenwart.<br />
Die <strong>Ab</strong>enteuer des Huck F<strong>in</strong>n<br />
Grimme-Preisträger Sascha Arango konzentriert sich<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em eher gemächlich entwickelten Skript auf die<br />
Schlüsselmomente der Vorlage, arbeitet Mark Twa<strong>in</strong>s<br />
Gesellschaftskritik geschickt mit e<strong>in</strong>, setzt aber vor<br />
allem auf familienfreundliche Unterhaltung, bei der er<br />
Anleihen beim klassischen Western nimmt. Mit deftigem<br />
Spielwitz agiert das deutsche All-Star-Ensemble.<br />
Krieger<strong>in</strong><br />
Die 20jährige Marisa gehört zu e<strong>in</strong>er rechtsradikalen Jugendclique<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ostdeutschen Kle<strong>in</strong>stadt. Ihr Leben<br />
ist geprägt von Orientierungslosigkeit. Nur zu ihrem<br />
kranken Opa hat sie noch wirklich Vertrauen. Als die Gewalt<br />
ihrer Clique gegen Unschuldige immer stärker eskaliert,<br />
beg<strong>in</strong>nt Marisa ihre bisherigen Überzeugungen<br />
zu h<strong>in</strong>terfragen.<br />
Taste the Waste<br />
Das ist wissenswert für Schüler und Lehrer: Mehr als die<br />
Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll, das meiste<br />
schon auf dem Weg vom Acker <strong>in</strong> den Laden, bevor es<br />
überhaupt unseren Esstisch erreicht: jeder zweite Kopfsalat,<br />
jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Es ist e<strong>in</strong><br />
weltweites System: Alles soll jederzeit verfügbar se<strong>in</strong>, Supermärkte<br />
bieten durchgehend die ganze Warenpalette an.<br />
The K<strong>in</strong>g's Speech<br />
Bewegendes und po<strong>in</strong>tiertes Drama über K<strong>in</strong>g George VI, der<br />
sich an e<strong>in</strong>en australischen Sprachtherapeuten wendet, um<br />
vor e<strong>in</strong>er wichtigen Rede Herr über se<strong>in</strong> unkontrollierbares<br />
Stottern zu werden. Der Film ist po<strong>in</strong>tiert und gewitzt geschrieben<br />
- und e<strong>in</strong>fach unwiderstehlich, nicht zuletzt dank<br />
se<strong>in</strong>er beiden Hauptdarsteller Col<strong>in</strong> Firth und Geoffrey Rush,<br />
die jede Szene zum puren Filmgenuss machen.<br />
Tom Sawyer<br />
Die deutsche Mark-Twa<strong>in</strong>-Verfilmung frischt den Klassiker<br />
der Jugendbuchliteratur zeitgemäß auf und ist<br />
e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Vergnügen. Herm<strong>in</strong>e Huntgeburths<br />
charmant-amüsante Adaption gefällt mit liebevoller<br />
Ausstattung, guten K<strong>in</strong>derdarstellern und e<strong>in</strong>em Ton,<br />
der das Bedrohliche nie das Idyllisch-Harmonische dom<strong>in</strong>ieren<br />
lässt.<br />
Vorstadtkrokodile 1, 2 oder 3<br />
E<strong>in</strong>e Clique, Vorurteile, Mutproben, etwas geht schief.<br />
E<strong>in</strong> neues <strong>Ab</strong>enteuer jagt das nächste. Man verliebt<br />
sich, erlebt Höhen und Tiefen, aber nicht alle<strong>in</strong>, und<br />
wird schließlich auch älter. Die verdächtigen Jugendthemen<br />
Zusammenhalt, Freundschaft und <strong>Ab</strong>enteuerlust<br />
werden zum Thema gemacht und s<strong>in</strong>d hoch aktuell<br />
und somit für alle Alterklassen geeignet.<br />
25
LICHTBURG<br />
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
Lichtburg und Sabu<br />
Kettwiger Str. 36<br />
45127 Essen<br />
Telefon 0201/23 10 23<br />
Programmansage 0201/23 10 24<br />
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Digital u. DTS<br />
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(Bei Überlänge Preisaufschlag).<br />
1,- € Ermäßigung zu allen Vorstellungen<br />
an allen Tagen (außer Di.): Für Schüler<br />
und Studenten, Senioren ab 60 Jahren,<br />
Schwerbeh<strong>in</strong>derte (ab 80 %) und K<strong>in</strong>der<br />
bis e<strong>in</strong>schl. 11 Jahren.<br />
Jeder Tag ist Familientag<br />
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m<strong>in</strong>d. 2 K<strong>in</strong>dern bis e<strong>in</strong>schl. 16 J. zahlen<br />
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LICHTBURG Rang (251 Plätze) 6,50 €<br />
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LICHTBURG Parkett (696 Plätze) 7,00 € | ermäßigt 6,00 €<br />
LICHTBURG Rang (251 Plätze) 8,00 € | ermäßigt 7,00 €<br />
LICHTBURG Balkon (149 Plätze) 9,00 € | ermäßigt 8,00 €<br />
LICHTBURG Balkon Loge (83 Plätze) 11,00 €<br />
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LICHTBURG Parkett (696 Plätze) 8,00 € | ermäßigt 7,00 €<br />
LICHTBURG Rang (251 Plätze) 9,00 € | ermäßigt 8,00 €<br />
LICHTBURG Balkon (149 Plätze) 10,00 € | ermäßigt 9,00 €<br />
LICHTBURG Balkon Loge (83 Plätze) 12,00 €<br />
SABU <strong>in</strong> der Lichtburg (150 Plätze) 9,00 € | ermäßigt 8,00 €<br />
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26
52. JAHRGANG | 0<strong>6.</strong>2013<br />
ESSENER FILMKUNSTTHEATER<br />
Die <strong>Essener</strong> <strong>Filmkunsttheater</strong><br />
Steeler Straße 208-212<br />
45138 Essen<br />
Tel.: 0201/27 55 55<br />
Eröffnet 1955 - <strong>Filmkunsttheater</strong> seit 1980.<br />
400 Plätze, Großbildle<strong>in</strong>wand, 70mm-6-Kanal-Stereoton,<br />
Dolby SR, Bühne, Wur litzer-<br />
Stummfilmorgel, K<strong>in</strong>o museum, Café. Regelmäßig<br />
ausgezeichnet für das hervorragende Jahres<br />
programm.<br />
E<strong>in</strong>trittspreise:<br />
Parkett: 8,00 €, Loge: 9,00 €<br />
Parkett ermäßigt (Inhaber e<strong>in</strong>es Gildepasses,<br />
Schüler, Studenten, Senioren ab 60 J.): 7,00 €<br />
Montag - K<strong>in</strong>otag (außer feiertags): 7,00 €<br />
Bei Filmen mit Überlänge Preisauf schlag!<br />
K<strong>in</strong>derk<strong>in</strong>o (jeden Sonntag um 13.00 Uhr):<br />
Erwachsene 5,00 €,<br />
K<strong>in</strong>der bis 12 Jahre 4,00 €<br />
Anfahrt per ÖPNV:<br />
L<strong>in</strong>ie 109, Haltestelle Wörthstraße<br />
Rüttenscheider Straße 2<br />
45128 Essen, Tel. 0201 / 439 366 33<br />
Ältestes Filmtheater des Ruhrgebiets – 250 Plätze<br />
Eröffnet 1924, teilweise zerstört <strong>in</strong> den letzten<br />
Kriegstagen – 2001 wegen Statikproblemen des<br />
Glückaufhauses geschlossen, durch Spenden<br />
von Bürgern und Landesmitteln ermöglichte Wiedererrichtung.<br />
Wiedereröffnet am 18.12.2009.<br />
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theatern (1991) regelmäßig ausgezeichnet für<br />
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Parkett: 8,00 €, Loge: 9,00 €<br />
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Schüler, Studenten, Senioren ab 60 J.): 7,00 €<br />
Montag - K<strong>in</strong>otag (außer feiertags): 7,00 €<br />
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Öffnungszeiten<br />
tägl. von 10.00 bis 24.00 Uhr<br />
(freitags und samstags bis 1.00 Uhr)<br />
Frühstück<br />
Täglich von 10.00 bis 1<strong>6.</strong>00 Uhr<br />
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45127 Essen<br />
Tel.: 0201/27 55 55<br />
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Er öff net 1958 - <strong>Filmkunsttheater</strong> seit 1995. Astra:<br />
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E<strong>in</strong>trittspreise:<br />
8,00 €<br />
Ermäßigt (Inhaber e<strong>in</strong>es Gildepasses, Schüler,<br />
Studenten, Senioren ab 60 J.): 7,00 €<br />
Montag - K<strong>in</strong>otag (außer feiertags): 7,00 €<br />
Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag!<br />
Anfahrt per ÖPNV:<br />
div. L<strong>in</strong>ien, Halte stelle Hauptbahnhof<br />
Galerie C<strong>in</strong>ema<br />
Julienstraße 73<br />
45130 Essen<br />
Tel.: 0201/77 84 94<br />
Seit 1971 das kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>o mit dem be son deren<br />
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Samstags 1<strong>6.</strong>30 Uhr,<br />
Ziemlich beste Freunde: 6,00 €<br />
Sonntags 17.00 Uhr, HAROLD & MAUDE: 6,00 €<br />
Anfahrt per ÖPNV:<br />
L<strong>in</strong>ie U11 u. 107, Haltestelle Mart<strong>in</strong>straße<br />
L<strong>in</strong>ie 160, Paul<strong>in</strong>enstraße<br />
Gefördert durch<br />
MedienHaus, Synagogenplatz 3<br />
45468 Mülheim an der Ruhr<br />
Tel. 0208 / 740 383 83<br />
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1995, ruhender Spielbetrieb ab März 2007.<br />
Im Oktober 2009 Wiedereröffnung am neuen<br />
Standort im MedienHaus Mülheim. 80 Plätze,<br />
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Ermäßigt (Inhaber e<strong>in</strong>es Gildepasses, Schüler,<br />
Studenten, Senioren ab 60 J.): 7,00 €<br />
Montag - K<strong>in</strong>otag (außer feiertags): 7,00 €<br />
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Div. L<strong>in</strong>ien, Haltestelle Rathausmarkt<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
ART & WEISE Film, Hanns-Peter Hüster<br />
Auflage: 30.000<br />
Redaktion:<br />
Christiane Hüls, Marianne Menze<br />
Gestaltung:<br />
Christiane Hüls, Claudia Hagedorn<br />
Druck: WAZ-Druck<br />
27
<strong>Ab</strong> 20. <strong>Juni</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>o