Parodontologie - SVDA

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<strong>Parodontologie</strong> Abstracts 13 Referentinnen und Referenten Dr. Dr. med. dent. Jürgen Zix, Inselspital Bern Ausgeprägte Fehlbissstellungen – wie läuft die operative Behandlung ab? Fehlbisslagen, sogenannte Dysgnathien, werden unterteilt in Zahnfehlstellungen (dentale Dysgnathien) und echte Fehlstellungen der Kiefer (skelettale Dysgnathien). Zahnfehlstellungen können durch eine rein kieferorthopädische Behandlung erfolgreich therapiert werden. Grössere Abweichungen in der Lagebeziehung der Kiefer erfordern eine operative Behandlung. Probleme durch ausgeprägtere Dysgnathien betreffen einerseits die Funktion und andererseits das Aussehen. Funktionelle Beschwerden äussern sich in Beeinträchtigungen beim Abbeissen, Kauen und Sprechen oder der Unmöglichkeit, die Lippen ohne Mühe zu schliessen. Kieferfehlstellungen können auch Ursache von Kiefergelenks- und Kopfschmerzen oder für ausgeprägtes Schnarchen sein. Neben diesen so genannten funktionellen Störungen sind Dysgnathien meist mit mehr oder weniger grossen ästhetischen Problemen verbunden. Häufig stören sich die Patienten an ihrem unharmonischen Profil. Die Behandlung einer ausgeprägten Fehlbissstellung erfolgt immer in Zusammenarbeit eines Kieferorthopäden mit einem Kiefer-Gesichtschirurgen. Vor einer Behandlung wird genau analysiert, wodurch der Fehlbiss verursacht wird. Dazu werden von der individuellen Kiefersituation Gipsmodelle angefertigt, Röntgenbilder (OPT, FRS) erstellt und Fotos gemacht. Vor dem Eingriff werden die Zahnbögen durch den Kieferorthopäden so ausgeformt, dass sie während der Operation optimal aufeinander passen. Je nach Lokalisation und Ausmass der Fehlverlagerung wird eine Umstellung des Ober- und / oder des Unterkiefers sowie eventuell des Kinns durchgeführt. Die Dauer der Kieferoperation ist abhängig von der Art des Eingriffs und vom Ausmass der Verschiebung; sie variiert in der Regel von circa 2 bis 5 Stunden. Zur Fixation der verschobenen Knochen werden Schrauben und Platten aus Titan verwendet. Die anschliessende kieferorthopädische Nachbehandlung dient der Feinjustierung der Schlussbissstellung. Wie alle chirurgischen Eingriffe sind auch Kieferumstellungsoperationen nicht ohne Risiken. Diese sind im Allgemeinen jedoch relativ selten und werden in den weitaus meisten Fällen gut überstanden. Infektionen sind durch die prophylaktische Gabe von Antibiotika selten und sind in der Regel gut beherrschbar. Blutungen und Nachblutungen erfordern nur in seltenen Ausnahmefällen eine Transfusion. Bei Operationen im Unterkiefer kann es zu Nervschädigungen mit Taubheitsgefühl im Bereich der Unterlippe kommen. In den allermeisten Fällen kommt die Sensibilität der Unterlippe nach ungefähr 4 bis 6 Monaten wieder.
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