Dokumentation über Todesanzeigen - St. Galler Tagblatt

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Wir wollen nicht trauern,
dass wir sie/ihn verloren haben,
sondern dankbar sein dafür,
dass wir sie/ihn gehabt haben,
ja, und jetzt noch haben.
Denn wer heimkommt zum Herrn,
bleibt in der Gemeinschaft
der Gottesfamilie
und ist uns nur vorausgegangen.
Wohin sollte ich mich wenden,
wärst du nicht mein Herr und Gott.
Alle meine Wege fänden,
wär ich nicht in deinen Händen,
keine Trost im Tal der Not.
Hieronymus
Doch weil du das Licht der Erde
und der Herr des Himmels bist,
weiss ich, was auch aus mir werde,
dass in jeglicher Beschwerde
deine Liebe bei mir ist.
Albert Bartsch
Der du allein der Ewige heisst
und Anfang, Ziel und Mitte weisst
im Fluge unsrer Zeiten:
bleib du uns gnädig zugewandt
und führe uns an deiner Hand,
damit wir sicher schreiten. Jochen Klepper
Das ist des Lebens Lauf, sagen wir.
Aber unser Leben ist nicht umsonst.
Denn Du hast uns versprochen, dass
wir nie tiefer fallen als in Deine Hand,
auch nicht im Tode.
Du leitest mich nach deinem Rat,
wo ich nur Rätsel sehe.
Du bahnst durch Wüsten einen Pfad,
den Schritt für Schritt ich gehe.
Du bringst durch den Gefahren viel
mit Ehren endlich mich ans Ziel.
O. Rietmüller
In den Tiefen, die kein Trost erreicht,
lass doch deine Treue mich erreichen.
In den Nächten, wo der Glaube weicht,
lass nicht deine Gnade von mir weichen.
Justus Delbrück
Die Klagemauer –
im Blitz eines Gebetes
stürzt sie zusammen.
Gott ist ein
Gebet weit
von uns entfernt.
Nelly Sachs
Bedenkt: den eignen Tod,
den stirbt man nur.
Doch mit dem Tod der andern
muss man leben.
Literarische Trauerverse
Mascha Kaléko
O Herr,
uns bleibt die Erinnerung.
Dein ist die Zukunft.
Wir befehlen (Name Verstorbene/r) deiner Güte,
uns aber mache Mut zum weiteren Leben.
Hans Reiner Preuss
Gott gibt uns die Kraft,
die Lasten des Lebens zu tragen;
wenn wir in der Dunkelheit
stehen, ist er ein Licht auf
unserem Weg.
Martin Luther King
Manchmal kennen wir Gottes Willen,
manchmal kennen wir nichts.
Erleuchte uns, Herr, wenn die Fragen kommen.
Karlheinz Buhleier
Manchmal spüren wir Gottes Liebe
manchmal spüren wir nichts.
Begleite uns, Herr, wenn die Ängste kommen.
Karlheinz Buhleier
Unsere Liebe ist verletzt,
Unsere Hände sind leer.
Unsere Augen trübe geworden.
Unser Herz schreit nach Dir, Gott.
Dann werd ich das im Licht erkennen,
was ich auf Erden dunkel sah,
das wunderbar und herrlich nennen,
was unerforschlich hier geschah,
dann schaut mein Geist mit Lob und Dank
die Schickung im Zusammenhang.
Christian Fürchtegott Gellert
Ich liege, Herr, in deiner Hut
und schlafe ganz mit Frieden.
Dem, der in deinen Armen ruht,
ist wahre Rast beschieden.
Wir sind mitten im Sterben
zum Leben bestimmt;
was da fällt, soll erstehen.
Er gibt, wenn er nimmt.
Es münden alle Pfade
durch Schicksal, Schuld und Tod
doch ein in Gottes Gnade
trotz aller unserer Not.
Jochen Klepper
Lothar Zenetti
Arno Pötzsch