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Biomechanik - Taekwondo Oberndorf

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Instruktor Ausbildung – <strong>Taekwondo</strong><br />

<strong>Biomechanik</strong><br />

<strong>Biomechanik</strong><br />

Optimale Bewegungsabläufe müssen physikalische und mechanische Prinzipien berücksichtigen.<br />

Bei sportlichen Bewegungen gelten mechanische Gesetze unter Berücksichtigung biologischer<br />

Besonderheiten des menschlichen Körpers. Die <strong>Biomechanik</strong> erfasst mit dem Koordinationsbegriff<br />

die räumliche, zeitliche und kräftemäßige Ordnung menschlicher Bewegungsvollzüge.<br />

Physikalische Begriffe<br />

• Körperschwerpunkt: Der Körperschwerpunkt (KSP) ist ein fiktiver Punkt in dem die Masse des<br />

gesamten Körpers gedacht werden kann und Angriffspunkt der Schwerkraft.<br />

Frage Prüfung: Anhand Technik die KSPe erklären.<br />

• Körperachsen: Sind Drehachsen des menschlichen Körpers:<br />

o a Horizontalachse (Tiefenachse); Hauptbewegungsrichtung parallel zum<br />

Boden/Erdoberfläche<br />

o b - Vertikalachse (Längsachse); senkrecht zur Erdoberfläche<br />

o c - Querachse (Breitenachse); quer zur Hauptbewegungsrichtung und parallel zur<br />

Erdoberfläche<br />

Frage Prüfung: Anhand Technik die Achsen erklären.<br />

• Masse: ist eine physikalische Grundgröße, die die Eigenschaften der Schwere und der<br />

Trägheit eines Körpers kennzeichnet.<br />

• Trägheit/Trägheitsmoment : Eigenschaft eines Körpers / einer Masse, sich der Wirkung einer<br />

Kraft/Drehkraft zu widersetzen.<br />

• Kraft: Die Kraft ist diejenige Wirkung auf einen Körper (eine Masse), die zur Änderung des<br />

Bewegungszustandes (= zur Beschleunigung) des Körpers führt.<br />

Die Kraft (F), die einen Körper beschleunigt, ist definiert nach Betrag und Richtung durch die<br />

Masse (m) und die Beschleunigung (a) des Körpers: F = m * a<br />

Frage Prüfung: Definiere die Kraft.<br />

• Impuls: Die physikalische Größe Impuls beschreibt die Bewegung eines Körpers. Anschaulich<br />

entspricht der Impuls ungefähr der "Wucht", mit der bspw. jemand zur Seite gestoßen wird<br />

Mag.Peter Staudinger | Juli2011 1<br />

Quelle: http://www.sportunterricht.de


Instruktor Ausbildung – <strong>Taekwondo</strong><br />

<strong>Biomechanik</strong><br />

(allerdings kann umgangssprachlich mit Wucht auch die kinetische Energie gemeint sein).<br />

Neben der zeitlichen spielt auch die räumliche Komponente, also die Richtung der Impulse,<br />

eine wichtige Rolle. Die Gesamtgeschwindigkeit ist dann besonders hoch, wenn die<br />

Teilimpulse in die gleiche Richtung weisen. Trifft ein bewegter Körper auf einen anderen<br />

Körper (oder wird dieser abgebremst) kommt es zu einer Impulsübertragung.<br />

Impulsübertragungen durch Abbremsen eines oder mehrerer Körperteile spielen im Sport<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Frage Prüfung: Wie wichtig ist der Impuls/die Impulsübertragung im <strong>Taekwondo</strong>? Nenne ein<br />

Beispiel.<br />

Biomechanische Prinzipien (nach Hochmuth)<br />

• Das biomechanische Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges<br />

Eine konstante Kraft gibt einer Masse eine umso höhere Endgeschwindigkeit, je länger die<br />

Kraft auf die Masse einwirkt. Bsp. TKD? Weniger, weil eher kurze schnelle Bewegungen. Das<br />

Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges kommt bei bei solchen sportlichen Bewegungen<br />

zum Tragen, die hohe Endgeschwindigkeiten erfordern (z. B. Würfe/Stöße in der<br />

Leichtathletik).<br />

Frage für Prüfung: Vergleich mit TKD? Weniger, weil eher kurze schnelle Bewegungen<br />

• Das biomechanische Prinzip der Anfangskraft<br />

Dieses Prinzip besagt, dass eine Bewegung, mit der eine hohe Endgeschwindigkeit erreicht<br />

werden soll, durch eine entgegengesetzt gerichtete Bewegung einzuleiten ist. Durch das<br />

Abbremsen der Gegenbewegung entsteht eine Anfangskraft, durch die der Kraftstoß (Impuls)<br />

vergrößert wird.<br />

• Koordination von Einzelimpulsen/Teilimpulsen<br />

Jeder Sportler, der sich bewegt (auch jedes sich bewegende Sportgerät) besitzt eine Masse<br />

und eine Geschwindigkeit, also einen Impuls. Entsprechend haben auch Teilbewegungen (z.B.<br />

Sprungbein, Arme etc) (Teil-)Impulse. Dadurch wird der Impuls des Gesamtsystems erzeugt<br />

bzw. geändert.<br />

Mag.Peter Staudinger | Juli2011 2<br />

Quelle: http://www.sportunterricht.de


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<strong>Biomechanik</strong><br />

Im Sport werden Bewegungen immer von mehreren Muskeln oder Muskelgruppen bewirkt.<br />

Damit eine effektive Bewegung (hohe Endgeschwindigkeit des Körpers, eines Körperteils<br />

oder eines Sportgerätes) erreicht wird, müssen die Teilaktionen der verschiedenen Muskeln<br />

gut aufeinander abgestimmt sein. So beeinflusst z.B. Sprungyopchagi nicht nur die Aktion<br />

des Sprungbeins die Sprungleistung. Auch das Schwungbein und die Armbewegung erzeugen<br />

Impulse, die für die Gesamtbewegung wichtig sind und die in einem optimalen Verhältnis<br />

stehen müssen.<br />

Frage Prüfung: Koordination der Einzelbewegungen wichtig? Wenn ja, Beispiel geben.<br />

• Gegenwirkung und Drehrückstoß<br />

Das Reaktionsgesetz (3. Newtonsches Gesetz) besagt:<br />

Wirkt ein Körper A auf einen Körper B die Kraft F aus,<br />

dann übt Körper B auf A eine gleichgroße, aber entgegengesetzt gerichtete Kraft F aus.<br />

actio = reactio (Bsp. Start bei Sprinter: Druck in den Boden (actio), pusht den Läufer nach<br />

vorne(reactio)).<br />

Frage Prüfung: Actio=Reactio. Erkläre anhand einer Technik.<br />

• Impulserhaltung bei Dreh- und Pendelbewegungen<br />

Durch Annäherung der Extremitäten an eine Drehachse können Drehbewegungenohne<br />

Veränderung des Krafteinsatzes beschleunigt werden. Dies lässt sich mit dem Prinzip der<br />

Impulserhaltung erklären.<br />

Frage Prüfung: Erkläre anhand einer Drehtechnik wenn die Arme ausgestreckt oder nahe am<br />

Körper geführt werden.<br />

• Kinetion und Modulation von Ganzkörperbewegungen<br />

Starke Muskeln der Beine und des Beckens haben die Aufgabe, die notwendige kinetische<br />

Energie zu schaffen. (Die beteiligten Muskeln werden auch als Kinetoren bezeichnet). Die<br />

kinetische Energie wird durch die Rumpfmuskeln auf Schultern, Arme und bspw.Ball<br />

übertragen. Die relativ schwachen Muskeln der Arme modulieren die Bewegung<br />

(Modulatoren). Dies ist besonders wichtig bei Bewegungen, wo nicht die hohe<br />

Endgeschwindigkeit, sondern die Präzision der Bewegung entscheidend ist. Neben der<br />

Beschleunigung hat also die steuernde Feinabstimmung der Bewegung (durch die Hände bzw.<br />

Arme) eine besondere Bedeutung.<br />

Frage Prüfung: Erkläre anhand einer Technik. Bspw. Kyopka mit Sonnalchigi<br />

• Prinzip vom vorgedehnten Muskel<br />

Die biomechanischen Prinzipien des optimalen Beschleunigungsweges und der Anfangskraft<br />

stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Prinzip vom vorgedehnten Muskel.<br />

Im allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass ein vorgedehnter Muskel<br />

leistungsfähiger ist: Optimale Dehnung führt zu maximaler Kraftentwicklung<br />

Frage Prüfung: Wo kommt so eine Bewegung im <strong>Taekwondo</strong> vor? Bspw. Vorüberdrehen bei<br />

Dwitdolychagi, Naeryochagi, etc.<br />

Mag.Peter Staudinger | Juli2011 3<br />

Quelle: http://www.sportunterricht.de

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