Magazin - German Airways
Magazin - German Airways
Magazin - German Airways
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Inhalt<br />
News S. 3<br />
News Intern S. 4<br />
GEW-Treffen 2012 S. 5<br />
„Flugzeuge von gestern“ S. 8<br />
Flugbericht S.12<br />
Des Rätsels Lösung S.14<br />
Neue Serie - Flughäfen S.15<br />
Beförderungen S. 16<br />
Impressum S. 17
Editorial<br />
Liebe Leser,<br />
das diesjährige <strong>German</strong> <strong>Airways</strong> Treffen ist Vergangenheit und Düsseldorf war eine tolle Gastgeberstadt.<br />
Drei äußerst angenehme Tage liegen hinter uns, viel gab es zu sehen und eine äußerst humorige wie<br />
informative Führung durch das neue ACC des Düsseldorfer Flughafen hat uns grandiose Einblicke in das<br />
Herzstück des Airports gewährt.<br />
GEW-Treffen sind aber abseits des „Trubels“ und der offiziellen Programmpunkte für uns als Team auch<br />
immer der Zeitpunkt unsere ordentliche jährliche Mitgliederversammlung von <strong>German</strong> <strong>Airways</strong> VA e.V. -<br />
unser Trägerverein - abzuhalten.<br />
An dieser Stelle ist daher ein guter Zeitpunkt einen kleinen Einblick in die Welt „hinter“ der reinen VA-<br />
Welt zu gewähren. Denn, auch wenn man es nicht glauben mag, auch wir als relativ kleiner Verein, haben<br />
regelmäßig Vorstandswahlen abzuhalten, Steuererklärungen einzureichen, Bilanzen aufzustellen und<br />
Revisionsberichte vorzulegen. Das ist nicht immer der schöne VA-Alltag, der auf unserer Homepage zu<br />
sehen ist - aber es muss gemacht werden.<br />
Und genau deshalb sei an dieser Stelle ein großer Dank an alle Mitstreiter gerichtet, die sich neben dem<br />
normalen Berufsalltag, Familie und anderen Hobbies immer wieder Zeit nehmen, um an und für <strong>German</strong><br />
<strong>Airways</strong> VA zu arbeiten. Das ist kein Selbstverständlichkeit und ist umso mehr zu honorieren, wenn man<br />
sich vor Augen führt, dass es außer einem Dank wie diesem hier keinerlei finanziellen Anreize gibt.<br />
Aber die brauche, zumindest ich, auch nicht. Ein Treffen wie das in diesjährige in Düsseldorf hat mir<br />
erneut gezeigt was unsere VA ausmacht. Über die Jahre hinweg sind Freundschaften entstanden, einige<br />
Mitglieder kennen sich mittlerweile seit über einem Jahrzehnt, treffen sich auch abseits der virtuellen<br />
Fliegerei privat und planen gemeinsame Urlaube. Das ist für mich und ich denke für alle anderen Mitglieder<br />
des Teams Ansporn genug um bei GEW weiter diesen besonderen Spirit zu pflegen.<br />
Wir haben als VA immer unseren ganz eigenen Stil gepflegt und das werden wir auch weiter tun.<br />
Georg Paschek<br />
CEO <strong>German</strong> <strong>Airways</strong> VA
GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
News<br />
Verbot bleibt bestehen<br />
MTU mit Rekordaufträgen<br />
Das seit 6 Jahren bestehende Flüssigkeiten-Verbot<br />
auf Flügen bleibt weiterhin in Kraft.<br />
Ursprunglich sollte das Verbot im April 2013 gelockert<br />
werden; dies werde jetzt aus Sicherheitsgründen<br />
aber erst im Jahre 2014 geschehen.<br />
Stattdessen wird mit Scanner, die Flaschen<br />
durchleuchten können, getestet und nach dieser<br />
Phase neu entschieden.<br />
Der Treibwerkshersteller MTU Aero Engines hat<br />
auf der Farnborough Airshow Rekordaufträge<br />
verzeichnen können.<br />
Somit kommen Aufträge im Wert von 1,3 Milliarden<br />
Euro zusammen.<br />
MTU verdient dabei nicht nur an den Bestellungen,<br />
sondern zudem an den Wartungsarbeiten<br />
an den Triebwerken.<br />
Mit der 747-8 nach Dehli<br />
Übernahmeangebot<br />
Die deutsche Fluggesellschaft fliegt ab August<br />
mit der neuen Boeing 747-8 nach Dehli in Indien.<br />
Dabei wird die Airline ihre zweite Maschine des<br />
Typs einsetzen.<br />
Der erste Linienflug fand im Juli von Frankfurt<br />
nach Washington statt; seitdem besteht eine regelmäßige<br />
Verbindung mit der 747-8 in die amerikanische<br />
Hauptstadt. Insgesamt orderte Lufthansa<br />
bis 2015 zwanzig Maschinen.<br />
Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat ein Übernahmeangebot<br />
für die irische Fluggesellshaft<br />
Aer Lingus vorgelegt.<br />
Ryanair besitzt mittlerweile schon 30 Prozent der<br />
Aktien der Airline. Der Staat besitzt noch 25 Prozent<br />
der Aktien; Ryanair rechnet mit einem Verkauf<br />
dieser Aktien.<br />
Die Kommission der EU verhinderte vor 5 Jahren<br />
eine Übernahme der Airline von Ryanair.<br />
Quelle: www.aero.de<br />
- 3 -
GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
News - intern<br />
GEW-Treffen 2012<br />
Catering-Fahrzeuge im GEW-<br />
Look<br />
Am 6 - 8.Juli war es endlich wieder so weit, das<br />
GEW-Treffen 2012 im rheinischen Düsseldorf<br />
stand auf der Agenda und ein ganzes Geschwader<br />
GEWler folgte dem Aufruf. Eine humorvolle<br />
wie auch beeindruckende Führung durch das<br />
neue, noch nicht eröffnete ACC des Düsseldorfer<br />
Flughafens bildete den Auftakt, gefolgt von<br />
einer ausführlichen Rundfahrt. Spotting auf der<br />
Besucherterrasse sowie eine abendliche Tour an<br />
der längsten Theke der Welt bildeten den Abschluss<br />
eines rundum gelungenen Treffens.<br />
Nach langen Verhandlungen mit dem Flughafen<br />
München erhält <strong>German</strong> <strong>Airways</strong> VA eigene<br />
Catering-Fahrzeuge. Unsere Painting-Abteilung<br />
hat ganze Arbeit geleistet und bringt uns damit<br />
noch präsenter nach vorne. Genutzt werden<br />
können die Texturen von GEW-Piloten, die AES-<br />
Pakete installiert haben. Die Fahrzeug-Texturen<br />
stehen in FLAPS unter dem Menüpunkt Tools ><br />
AES-Specials zum Download zur Verfügung.<br />
Fest steht schon heute: Auch im Jahr 2013 gibt es<br />
ein Treffen - die Örtlichkeit wird in den nächsten<br />
Monaten von allen GEW-Piloten im Forum gewählt<br />
werden können. Ein ausführlicher Bericht<br />
und viele weitere Fotos zum Treffen in Düsseldorf<br />
folgen in der nächsten Ausgabe des GerAir-<br />
<strong>Magazin</strong>s.<br />
- 4 -
GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
GEW-Treffen 2012<br />
Im Juli war es wieder soweit! Einige<br />
Mitglieder von der <strong>German</strong><br />
<strong>Airways</strong> VA versammelten sich<br />
zum diesjährigen Jahrestreffen<br />
in Düsseldorf. In folgendem Bericht<br />
stellen wir euch etwas über<br />
das Erlebte und einige Impressionen<br />
vor. Viel Spaß!<br />
In diesem Jahr zog es die GEW-Delegation nach<br />
Düsseldorf an den schönen Rhein.<br />
Am Freitag dem 6.Juli 2012 kam es auf dem Burgplatz<br />
in der Altstadt zu einem Wiedersehen mit<br />
alten Bekannten, aber auch mit neuen Gesichtern<br />
wurde schnell Bekanntschaft geschlossen.<br />
In einer gemütlichen Runde mit einem Glas Altbier<br />
und leckerem Essen wurden sehr nette Gespräche,<br />
natürlich vorrangig über unser Hobby, geführt.<br />
Man tauschte sich über Neuigkeiten aus der Flugsimulatorszene<br />
und der realen Luftfahrt aus und wie<br />
schon bei den anderen Treffen sind es genau diese<br />
Abende, die so ein Treffen zu einem unvergesslichen<br />
Ereignis machen!<br />
Natürlich hatten die mitgereisten Mitglieder auch<br />
einiges auf dem Programm.<br />
Nach einem sehr gemütlichen Abend ging es für<br />
die einen ins Hotel zurück, für die nahe wohnenden<br />
Mitglieder nach Hause, um sich für den anstehenden<br />
Samstag auszuruhen.<br />
Am Samstag ging es dann um 10 Uhr zum Flughafen<br />
Düsseldorf, wo für uns eine Führung durch<br />
das neue Airport Control Center durchgeführt<br />
wurde. Im ACC werden die Bodenverkehrsdienste,<br />
die Zuordnung der Flugzeuge für die Gates<br />
und die Flugzeugabwicklungen koordiniert. Das<br />
ACC geht im Herbst 2012 in Betrieb.<br />
Nach der Führung ging es für die Gruppe direkt<br />
weiter, um an der Besuchertour des Flughafens<br />
teilzunehmen. Im Bus ging es einmal quer über<br />
den Flughafen, die Gruppe bekam einige Hintergrundinformationen<br />
und spannende Einblicke<br />
vom Düsseldorfer Airport zusehen.<br />
Danach besuchten die GEW-Mitglieder die Besucherterrasse<br />
am ICE-Bahnhof. Durch ihre perfekte<br />
Lage lassen sich landende und startende Flugzeuge<br />
auf den Bahnen 23R und 23L gut beobachten<br />
und fotografieren - ein idealer Spotterplatz.<br />
Am Abend ließ die GEW-Delegation den Tag mit<br />
einem tollen Abendessen erneut in der Altstadt<br />
von Düsseldorf revue passieren.<br />
Am darauffolgenden Sonntag traten die Mitglieder<br />
wieder die Heimreise an, mit tollen Eindrücken<br />
im Gepäck.<br />
Nach einem solchen Treffen wächst die Vorfreude<br />
auf das nächste Wiedersehen stetig!<br />
Nachstehend haben wir noch ein paar Impressionen<br />
in Form von Bildern zusammengestellt.<br />
Viel Spaß!<br />
Tim Donell (GEW904)<br />
- 5 -
GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
British <strong>Airways</strong> lässt<br />
sich regelmäßig mit<br />
einer Verbindung nach<br />
London in Düsseldorf<br />
sehen. Hier mit einer<br />
Sonderbemalung zu<br />
den Olympischen Spielen<br />
auf einem Airbus<br />
A319.<br />
Condor und TUI nutzen nicht nur<br />
die Ferien, um den Flughafen<br />
Düsseldorf in ihr Streckennetz<br />
einzubinden.<br />
Air Berlin betreibt mit Düsseldorf ein großes<br />
Drehkreuz mit einem Technik-Standort und<br />
vielen Kurz-, Mittel- und Langstreckenverbindungen.<br />
- 6 -
GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Eine Boeing 777-31H aus Dubai kommend (EK 055)<br />
Auch Pegasus Airlines lässt sich regelmäßig in<br />
Düsseldorf sehen und bedient von dort aus<br />
etliche Ziele in der Türkei. Hier ist eine Boeing<br />
737-800 zu sehen.<br />
Ein gelungenes Gruppenfoto auf der Besucherterrasse des Flughafens<br />
- 7 -
GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
„Flugzeuge von gestern“<br />
Unsere heutige Ausgabe der<br />
Reihe „Flugzeuge von gestern“<br />
befasst sich mit der Tupolew Tu-<br />
144, die viele für einen Klon der<br />
Concorde halten. Doch ist das<br />
wirklich so ?<br />
Die Tupolew Tu-144 (NATO-Codename: Charger,<br />
engl. „Schlachtross“) war das erste Überschallverkehrsflugzeug<br />
der Welt. Entwickelt wurde sie vom<br />
Konstruktionsbüro Tupolew des sowjetischen Flugzeugkonstrukteurs<br />
Alexei Andrejewitsch Tupolew.<br />
Bereits im Januarheft 1962 der Zeitschrift „Technik<br />
der Luftflotte“ hatten Seljakow, Oscherow, Istomin<br />
und Dobrowski den Beitrag „Erforschung der Parameter<br />
eines Überschallverkehrsflugzeuges“ veröffentlicht.<br />
Der Grundstein zur Entwicklung der Tu-144 wurde<br />
später, am 26. Juli 1963, per Befehl des Ministers<br />
für Luftfahrtindustrie Nr. 276ss gelegt. Vorausgegangen<br />
war die Festlegung Nr. 768-271 des Ministerrates<br />
der UdSSR vom 16. Juli 1963, wonach das<br />
Konstruktionsbüro Tupolew verpflichtet wurde, fünf<br />
flugtaugliche Exemplare in nur viereinhalb Jahren<br />
zu bauen. Die erste Maschine sollte schon 1966<br />
fertig sein.<br />
Das Konstruktionsbüro Tupolew war zu diesem<br />
Zeitpunkt das einzige der Sowjetunion (und eines<br />
der wenigen weltweit), welches sowohl über Erfahrungen<br />
im Bau von Überschallflugzeugen (Tu-22<br />
Bomber, Tu-128 Langstreckenjäger) als auch von<br />
großen Verkehrsflugzeugen (Tu-104, Tu-114, Tu-<br />
124) verfügte. Das rivalisierende Konstruktionsbüro<br />
Mjassischtschew hatte bisher den Bomber M-50<br />
(welcher knapp Mach 1 erreichen konnte) und kein<br />
einziges Flugzeug für Aeroflot konstruiert.<br />
Der Baubeginn der Tu-144 war 1965. Gebaut wurden<br />
drei Prototypen (zwei nur für Statiktests), von<br />
denen der erste, mit der Registrierung SSSR-68001<br />
(kyrillische Schreibweise: СССР-68001), seinen<br />
Jungfernflug am 31. Dezember 1968 in der Nähe<br />
von Moskau absolvierte – 61 Tage bevor der französisch-britische<br />
Parallelentwurf Concorde seinen<br />
ersten Testflug hatte. Gebaut wurden danach<br />
ab 1969 bis zur Einstellung des Programms 1984<br />
noch ein Vorserienexemplar und 15 Serienmaschinen,<br />
von denen die letzte jedoch nie komplettiert<br />
wurde.<br />
Es sollte sich zeigen, dass die Tu-144 eine unausgereifte<br />
Konstruktion war. Sie flog zwar als erstes<br />
Überschall-passagierflugzeug, erreichte als erstes<br />
Flugzeug Schallgeschwindigkeit und auch doppelte<br />
Schallgeschwindigkeit, die Konstruktion<br />
wurde aber bis zur Serienreife extrem geändert,<br />
was fast einer Neukonstruktion gleich kam. Die<br />
ursprünglich im Viererblock unter dem Rumpf<br />
angeordneten Triebwerke wurden in der Serie<br />
paarweise unter den Tragflächen angeordnet. Die<br />
langen Lufteinlässe wurden verkürzt, da sie sich<br />
als sehr widerstandsreich erwiesen hatten.<br />
Die gerade Tragfläche wich einer neuen mit nach<br />
unten geneigten Flügelenden. Mit der Neukonstruktion<br />
des Flügels und der Triebwerksanordnung<br />
wurde die Tu-144 der Concorde noch ähnlicher.<br />
Das Hauptfahrwerk wurde nun in die Triebwerksgondeln<br />
eingezogen und die Anzahl der Räder<br />
daran auf 8 reduziert (ursprünglich waren es 12<br />
Räder pro Fahrwerk).<br />
Die Serie erhielt ausfahrbare Canard-Flügel zur<br />
Verbesserung der Langsamflugeigenschaften,<br />
welche den Prototypen fehlten.<br />
- 8 -
GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Am 26. Mai 1970 erreichte die Tu-144 als erstes ziviles<br />
Verkehrsflugzeug die zweifache Schallgeschwindigkeit<br />
(„Mach 2“). Das letzte vollständige Exemplar<br />
wurde 1981 fertiggestellt, hatte seinen Erstflug jedoch<br />
erst am 4. Oktober 1984 und diente später als<br />
Testflugzeug im Buran-Programm.<br />
Bei Tupolew existierten seit 1979 Pläne für einen<br />
Nachfolger, die Tupolew Tu-244. Diese Pläne ruhen<br />
jedoch seit 1993.<br />
Im Dezember 1975 nahm die Tu-144 zunächst den<br />
Frachtbetrieb und im November 1977 den Passagierbetrieb<br />
zwischen Moskau und Alma-Ata auf. Regelmäßige<br />
Passagierflüge folgten<br />
im Dezember 1977. Ein Flugticket für die Tu-144 kostete<br />
zum damaligen Zeitpunkt 82 Rubel, was etwa<br />
der Hälfte eines monatlichen sowjetischen Durchschnitts-verdienstes<br />
entsprach.<br />
Die Tu-144 verfügt über Deltaflügel, deren Pfeilung<br />
am vorderen Flügelteil 78° und am Hauptflügel<br />
56° beträgt und über ausklappbare Entenflügel<br />
für den Langsamflug. Die Steuerflächen<br />
an den Tragflächen übernehmen als Elevonen<br />
die Funktionen von Quer- und Höhenruder. Im<br />
Seitenruder befindet sich ein Kraftstoff-behälter,<br />
der bei Bedarf im Flug mit Kraftstoff gefüllt oder<br />
geleert werden kann, um die Verlagerung des<br />
Neutralpunktes bei den Übergängen zwischen<br />
Unter- und Überschallflug durch Verlagern des<br />
Masseschwerpunktes auszugleichen. Die Tragflächen<br />
weisen zur Verminderung des induzierten<br />
Luftwiderstandes eine Quer- und Längsverwindung<br />
auf. Der Rumpf verfügt gemäß der Flächenregel<br />
über eine Wespentaille, die aber wegen der<br />
langgestreckten Form nicht sehr ausgeprägt ist.<br />
Im Mai 1978 ereignete sich ein Unfall, bei dem ein<br />
Leck in einer Treibstoffleitung zu einem Brand an<br />
Bord mit anschließender Notlandung auf einem<br />
Feld führte. Hierbei kamen zwei der Besatzungsmitglieder<br />
ums Leben.<br />
Nach diesem Unfall wurde der Linienbetrieb nach<br />
nur 102 Flügen (davon 55 mit Passagieren) mit<br />
insgesamt 3284 beförderten Passagieren wieder<br />
eingestellt und bis zur Einstellung des Tu-144-<br />
Programms 1984 nicht wieder aufgenommen.<br />
Insgesamt wurden 16 Exemplare fertiggestellt,<br />
von denen noch fünf in Museen sowie weitere<br />
drei in zwei verschiedenen Tupolew-Werken<br />
existieren. Die einzige Tu-144 (Registrierung<br />
SSSR-77112, Seriennummer 07-1) außerhalb der<br />
ehemaligen Sowjetrepubliken wurde 2001 auf<br />
dem Wasser- und Landweg nach Deutschland<br />
in das Technikmuseum Sinsheim gebracht und<br />
ist seitdem dort neben ihrem westeuropäischen<br />
Pendant, der Concorde, zu besichtigen. Von<br />
diesem Exemplar stammen auch die Fotos zu<br />
diesem Bericht.<br />
Im Überschallflug tragen die Stoßwellen der<br />
Triebwerksgondeln unter den Tragflächen zum<br />
Auftrieb bei und erhöhen die Auftriebseffizienz.<br />
In den Lufteinläufen der Triebwerke befinden<br />
sich steuerbare Rampen, die beim Überschallflug<br />
den Querschnitt bis auf etwa die Hälfte verengen<br />
können. Hinter den Rampen weitet sich der Querschnitt<br />
wieder auf, was als Diffusor wirkt und die<br />
einströmende Luft auf Unterschallgeschwindigkeit<br />
abbremst, da die Verdichter der Triebwerke<br />
bei Überschallanströmung versagen würden.<br />
Je eine Nasenklappe an den Unterkanten der<br />
Einläufe ist beim Start und beim Unterschallflug<br />
geöffnet und wird bei Überschallgeschwindigkeit<br />
geschlossen, um ein Pulsieren des Luftstroms zu<br />
verhindern. An den Unterseiten der Einläufe werden<br />
beim Start Zuströmklappen geöffnet, um zusätzliche<br />
Luftzufuhr zu ermöglichen. Beim Überschallflug<br />
wird die Zone, in der die einströmende<br />
Luft auf Unterschall-geschwindigkeit abgebremst<br />
wird, durch unmittelbar vor den Verdichtereinlässen<br />
liegende, nach außen öffnende<br />
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GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Überströmklappen auf den Bereich mit dem<br />
kleinsten Einlassquerschnitt reguliert.<br />
Der Rumpf erwärmt sich während des Überschallfluges<br />
auf ca. 110 °C im vorderen und ca. 70 °C<br />
im hinteren Bereich. Um die Kabine zu kühlen,<br />
wird unter Druck stehende, heiße Zapfluft aus<br />
den Triebwerken mit Luft aus den Lufteinlässen<br />
gemischt, mit zu den Triebwerken strömendem<br />
Kraftstoff auf 120 °C vorgekühlt und dann durch<br />
einen elektrischen Turbokühler durch Entspannen<br />
auf −40 °C gebracht. Die kalte Luft wird über<br />
die gesamte Länge durch die Kabinenwand geleitet.<br />
Die Luft wird dann erneut mit Luft aus den<br />
Lufteinlässen gemischt und tritt in die Passagierkabine<br />
ein. Die Abluft tritt durch die Fahrwerksschächte<br />
aus, wobei das Fahrwerk gekühlt wird.<br />
Das Bugfahrwerk ist doppelt bereift und kann 60°<br />
in jede Richtung gelenkt werden.<br />
Die beiden Hauptfahrwerksbeine haben je sechs<br />
Räder auf drei Achsen, die schlauchlosen Reifen<br />
sind mit Stickstoff gefüllt, der unter einem Druck<br />
von 12,8 bar steht. Die Scheibenbremsen werden<br />
nach der Landung durch elektrische Lüfter<br />
gekühlt. Um die aerodynamischen Eigenschaften<br />
des neuartigen Tragflügels erforschen zu können,<br />
wurden zwei MiG-21 als Erprobungsträger mit<br />
einer verkleinerten Ausführung der Tragflächen<br />
ausgerüstet und erprobt. Eines dieser als „MiG-<br />
21-Analog“ bezeichneten Flugzeuge verunglückte<br />
nach Abschluss der Tests in den 1970er-Jahren,<br />
das zweite steht heute im Luftfahrtmuseum<br />
Monino.<br />
Die Tu-144 ähnelte in Auslegung und Leistung<br />
der Concorde und wies ein ähnliches Tragwerk<br />
mit hinten gruppierten Triebwerken sowie eine<br />
absenkbare Nase auf, welche die Sicht der Piloten<br />
im Landeanflug verbesserte. Diese Ähnlichkeiten<br />
ergaben sich aus analogen aerodynamischen und<br />
technischen Überlegungen (ähnlich einer konvergenten<br />
Evolution). Kritische Stimmen sprechen<br />
allerdings auch von umfassender Industriespionage<br />
auf beiden Seiten. Der hochentwickelten<br />
Flügelgeometrie (Form und Profil) der Concorde<br />
stellte Tupolew eine andere, recht effektive Lösung<br />
gegenüber, die aber zusätzliche Masse<br />
bedeutete. In der Serienausführung Tu-144S<br />
wurden bei Start und Landung ausfahrbare<br />
Canards benutzt. Diese gaben der Tu-144 eine<br />
mit der Concorde vergleichbare Handhabung im<br />
Langsamflug. Es gelang damit, die für den Betrieb<br />
vorgeschriebene Landege-schwindigkeit auf<br />
etwa 330 bis 340 km/h zu reduzieren.<br />
Die Concorde erreichte im Einsatz durch ihre insgesamt<br />
bessere Flügelform ohne Canards eine<br />
Landegeschwindigkeit von etwa 300 km/h.<br />
Als Antrieb verwendete Tupolew Zweistromstrahltriebwerke<br />
(ZTL) vom Typ Kusnezow NK-144 (Tu-<br />
144, Tu-144S) bzw. erst später Turbojets Kolessow<br />
RD-36-51A (Tu-144D), die Concorde dagegen von<br />
Beginn an zweiwellige Turbojets Olympus 593 von<br />
Rolls-Royce (Bristol Siddeley) und SNECMA. Bei<br />
dem damaligen Stand der Entwicklung waren die<br />
Turbojets der Concorde gerade im Überschallflug<br />
effizienter als die ursprünglich eingesetzten ZTL<br />
der Tupolew Tu-144. Erst die Ausrüstung mit den<br />
wesentlich verbesserten Kusnezow NK-321 einer<br />
in den 1990er Jahren gemeinsam mit der NASA<br />
für Forschungszwecke reaktivierten Tu-144LL ergab<br />
insgesamt etwas bessere Flugleistungen und<br />
Reichweiten im Vergleich zur Serienausführung<br />
der Concorde.<br />
Am 3. Juni 1973 erlebte das Programm einen herben<br />
Rückschlag, als die vierte je gebaute (die erste<br />
Serienmaschine) Tu-144S bei der Flugschau in<br />
Le Bourget bei Paris auf den Vorort Goussainville<br />
abstürzte. Dabei wurden die sechs Menschen an<br />
Bord (Besatzung einschließlich eines Journalisten)<br />
sowie acht Personen am Boden getötet.<br />
Als die Crew versuchte, einen starken Sturzflug<br />
abzufangen, wurde die Struktur der Maschine<br />
überlastet und brach in geringer Höhe auseinander.<br />
Warum die Tu-144 überhaupt in den Sturzflug<br />
überging, für den sie nicht ausgelegt war, ist nach<br />
wie vor ungeklärt. Es gibt verschiedene Thesen<br />
bzw. Gerüchte hierzu:<br />
Hypothese 1:<br />
Aus Daten der Blackbox der Maschine ging hervor,<br />
dass die Mannschaft Manipulationen an der Flugsteuerung<br />
vorgenommen hatte. Es sollte dadurch<br />
eine besonders spektakuläre Flugshow ermöglicht<br />
werden, um die ebenfalls anwesende Concorde<br />
zu übertrumpfen.<br />
Hypothese 2:<br />
Teile der Systeme sollen versehentlich für den<br />
Testbetrieb konfiguriert gewesen sein und dem<br />
Flugzeug ungewöhnlich starke Sinkraten gegeben<br />
haben.<br />
- 10 -
GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Hypothese 3:<br />
Ein französisches Jagdflugzeug vom Typ Dassault<br />
Mirage soll plötzlich aufgetaucht sein und die Besatzung<br />
zu einem Sturzflug als Ausweichmanöver<br />
verleitet haben.<br />
Hypothese 4:<br />
Es soll sich nicht genug Treibstoff in den Tanks<br />
befunden haben, so dass die Triebwerke mangels<br />
Treibstoffdruck in der Zuleitung kurz ausgesetzt<br />
haben, woraufhin die Tu-144 antriebslos in den<br />
Sturzflug kippte, aus dem sie nicht mehr abgefangen<br />
werden konnte.<br />
Für die getöteten Besatzungsmitglieder der Maschine<br />
wurde auf dem Nowodewitschi-Friedhof<br />
in Moskau ein künstlerisch gestalteter Gedenkstein<br />
errichtet.<br />
Zwischen 1995 und 1996 wurde eine Tu-144D<br />
(SSSR-77114) von Tupolew und der NASA für<br />
etwa 350 Millionen US-Dollar wieder in einen<br />
flugfähigen Zustand gebracht, um Messdaten für<br />
ein mögliches zukünftiges Überschallpassagierflugzeug<br />
zu gewinnen. Der Umbau zum fliegenden<br />
Labor brachte neben neuen Triebwerken<br />
auch die neue Typenbezeichnung Tu-144LL mit<br />
sich. Als einzige Tu-144 wurde die Maschine mit<br />
einer russischen Zulassungskennung versehen<br />
(RA-77114 statt SSSR-77114).<br />
Zwischen November 1996 und Februar 1998<br />
führte die Maschine noch einmal 27 Flüge durch.<br />
Zum letzten Mal flog die Maschine am 14. April<br />
1999, als sie einen Rundflug vom Werksgelände<br />
in Schukowski absolvierte.<br />
Dies war gleichzeitig der letzte Flug einer Tu-144<br />
überhaupt. Mit den NK-321 Triebwerken des<br />
Bombers Tu-160 ausgestattet, erreichte dieses<br />
Exemplar die besten Flugleistungen der gesamten<br />
Flotte und wäre in dieser Auslegung der<br />
Concorde auch im Linienverkehr wahrscheinlich<br />
ebenbürtig gewesen.<br />
In der Folgezeit gab es Meldungen, die Maschine<br />
sei per Internet-Auktion an einen Privatmann verkauft<br />
worden. Weiteren Meldungen zufolge sei<br />
der Verkauf aber daran gescheitert, dass es keine<br />
Ausfuhrgenehmigung für die als militärische Güter<br />
geltenden Triebwerke gegeben habe.<br />
Die Maschine steht nach wie vor am Tupolew-<br />
Werk Moskau-Schukowski und soll restauriert<br />
und anschließend ausgestellt werden.<br />
Technische Daten Tupolew Tu-144<br />
Hersteller<br />
OKB Tupolew<br />
Erstflug 31. Dezember 1968<br />
Indienststellung 26. Dezember 1975<br />
Produktionszeit 1965 bis 1981<br />
Stückzahl 16<br />
Länge<br />
65,70 m<br />
Spannweite<br />
28,80 m<br />
Höhe<br />
12,5 m<br />
Flügelfläche<br />
506,35 qm<br />
Leergewicht<br />
85.000 kg<br />
Max. Startgewicht<br />
207.000 kg<br />
Startrollstrecke<br />
1.900 m<br />
Landerollstrecke<br />
1.200 m<br />
Höchstgeschw.<br />
3.000 km/h (Mach<br />
2,5)<br />
Reisegeschw.<br />
2.500 km/h (Mach<br />
2,35)<br />
max. Flughöhe<br />
bis zu 18.000 m<br />
Reichweite bei max. Belad. 6.500 km<br />
Triebwerk:<br />
4 Kusnezow NK-144<br />
Leistung:<br />
je 20.000 kp Schub<br />
Quelle für Text: Wikipedia.org<br />
Fotos: Hartmut Donell<br />
Die Fotos entstanden im Juli 2012 im Technikmuseum<br />
Sinsheim<br />
Hartmut Donell (GEW1109)<br />
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GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Flugbericht<br />
Der aktuelle Flugbericht schildert<br />
einen Cargoauftrag der<br />
Private Line von Berlin (TXL)<br />
nach London (LHR), der im<br />
Zuge der olympischen Spiele<br />
bei uns eingegangen ist.<br />
Im Zuge der Vorbereitungen der olympischen<br />
Sommerspiele 2012 in London macht sich natürlich<br />
auch die deutsche Fernsehlandschaft so langsam<br />
auf in Richtung der Austragungsstätten. Und<br />
welcher Dienstleister bietet sich da am besten an?<br />
Richtig, die Private Line. Da das ganze technische<br />
Equipment auf den komfortablen Luxus unserer<br />
Legacy verzichten kann, kam eine kleine, aber<br />
geräumige und vor allem sehr schnelle Frachtmaschine<br />
zum Einsatz.<br />
Mit über 960 km/h ging es also mit einer, von<br />
der DHL geleasten, B727-200F vom altehrwürdigen<br />
Flughafen Berlin Tegel in Richtung London.<br />
Die Boeing 727, mit US-Registrierungen, war<br />
in Deutschland übrigens bis in die 90er Jahre<br />
hinein ein alltäglicher Anblick. U.a. von Pan<br />
Am <strong>Airways</strong> betrieben, wurden mit ihr zahlreiche<br />
innerdeutsche Flüge abgewickelt.<br />
Aber um wieder auf unseren Charterauftrag zurückzukommen,<br />
war es ein alles in allem sehr unkomplizierter<br />
Flug über den Ärmelkanal. Wenn<br />
man mal von der großzügigen No-Fly-Zone über<br />
der Londoner Innenstadt absieht. Begleitet von<br />
zwei netten Piloten der Royal Air Force setzten wir<br />
nach etwas mehr als zwei Stunden Flugzeit sanft<br />
in London auf. Der Sender freute sich über die zügige<br />
und problemlose Zustellung seiner Technik<br />
und wird pünktlich zu Beginn der Spiele vor Ort<br />
einsatzbereit sein. Und wieder ein zufriedener<br />
Kunde, der unsere Dienste gerne wieder in Anspruch<br />
nehmen wird.<br />
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GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Sebastian Franz (GEW907)<br />
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GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Des Rätsels Lösung<br />
In der letzten Ausgabe des <strong>Magazin</strong>s haben wir euch wieder ein Suchbild präsentiert, in dem sich 5 Fehler<br />
eingeschlichen haben. Die Lösung ist im unteren Bild markiert.<br />
Natürlich haben wir auch diesmal die richtigen Einsendungen bekommen.<br />
Der Gewinner wurde per Los ermittelt.<br />
Herzlichen Glückwunsch an Jürgen Volkmer (GEW2201)!<br />
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GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Neue Serie - Flughäfen<br />
An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für die Vorschläge für unsere neue Serie.<br />
Da wir noch etwas Zeit benötigen, einen ordentlichen Bericht zu schreiben, erscheint der erste Teil unserer<br />
neuen Serie im nächsten <strong>Magazin</strong>.<br />
Wir beginnen mit dem Flughafen Amsterdam-Shiphol.<br />
Trotzdem möchsten wir euch bitten, uns weiterhin Vorschläge an tim.donell@german-airways.de zu senden,<br />
da wir die Berichte ja auch vorbereiten müssen.<br />
Vielen Dank!<br />
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GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Beförderungen<br />
Das gesamte <strong>German</strong> <strong>Airways</strong>- Team gratuliert den folgenden Piloten zur Beförderung. Wir sind stolz, solche<br />
aktive Piloten in unser VA zu haben und wünschen euch viel Erfolg bei eurer zukünftigen Laufbahn als<br />
Pilot bei <strong>German</strong> <strong>Airways</strong> VA.<br />
Folgende Piloten haben genug Stunden gesammelt,<br />
um zum First Officer befördert zu werden:<br />
Alexander (GEW2258)<br />
Udo (GEW2126)<br />
Ralf (GEW2233)<br />
Marvin (GEW2210)<br />
Nach 300 absolvierten Flugstunden im Cockpit<br />
dürfen sich nun folgende Piloten Chief Captain<br />
nennen:<br />
Stefan (GEW2101)<br />
Philipp (GEW2041)<br />
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GerAir <strong>Magazin</strong> Ausgabe 90<br />
Impressum<br />
Alle Rechte, insbesondere der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie der Einspeisung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen, zur Verwertung von Teilen des <strong>Magazin</strong>s oder im Ganzen sind<br />
vorbehalten. Alle im <strong>Magazin</strong> verwandten Logos und Schutzmarken sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber.<br />
Kontakt<br />
Chefredaktion: Tim Donell (tim.donell@german-airways.de)<br />
Vereinspräsident: Georg Paschek (georg.paschek@german-airways.de)<br />
Zuschriften und Berichte, die in diesem <strong>Magazin</strong> Verwendung finden sollen, sind ausdrücklich erwünscht!<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 12.August 2012<br />
Nächste Ausgabe: 19.August 2012<br />
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