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Gemeinsames<br />

<strong>Grundpraktikum</strong><br />

AM<br />

Versuch-Nr.: E405<br />

Ziel:<br />

Kennenlernen der analogen Modulation am Beispiel der Amplitudenmodulation (AM)<br />

Für diesen Versuch ist der Lehrstuhl<br />

Nachrichten- und Übertragungstechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. Werner Rosenkranz<br />

verantwortlich. Sollten Sie Erweiterungs- oder Verbesserungsvorschläge für diesen Versuch haben,<br />

so melden Sie sich bitte bei uns.<br />

Stand: 17. Mai 2013


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.1. Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2. Signale im Zeit- und Frequenzbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3. Analoge Modulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.1. Amplitudenmodulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

4. Demodulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4.1. Synchrondemodulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4.2. Hüllkurvendemodulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

5. Versuchsdurchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

5.1. Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

5.2. AM Sender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

5.3. AM Synchronempfänger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

5.4. Musikübertragung: ZSB ohne Träger vs. ESB . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

1. Einleitung<br />

Unter Modulation versteht man allgemein die Umsetzung eines Quell- bzw. Nutzsignals v(t)<br />

(Sprache, Musik, binäres Datensignal etc.) mit Hilfe eines Trägersignals g T (t) in eine Zeitfunktion<br />

mit geänderten Eigenschaften. Das Ergebnis der Modulation ist das modulierte Signal g(t), auch<br />

Modulationsprodukt genannt. Bei der Modulation wird das niederfrequente Nutzsignal v(t) stets<br />

in einen höheren Frequenzbereich umgesetzt.<br />

Das zu übertragene Quellsignal v(t), auch modulierendes Signal genannt, verändert bzw. moduliert<br />

dabei das Trägersignal g T (t). Das modulierte Signal g(t) wird nun über einen Übertragungskanal<br />

(z.B. Luft beim Fernsehen oder Rundfunk) gesendet. Am Empfänger (Radioantenne<br />

in der Küche oder DVB-T-Antenne des Fernsehers) wird dieses Signal demoduliert, sodass das<br />

ursprüngliche Quellsignal v(t) zurückgewonnen wird.<br />

Das Trägersignal g T (t) trägt keine Information, sondern ist ausschließlich verantwortlich für die<br />

Anpassung an die physikalischen Eigenschaften des Übertragungskanals.<br />

2


E405: AM<br />

1.1. Motivation<br />

In diesem Abschnitt soll geklärt werden, welche Bedeutung der Modulation zukommt. Warum<br />

kann das Quellsignal v(t) nicht in seiner ursprünglichen Form direkt übertragen werden? Durch<br />

die Nutzung hochfrequenter Bereiche findet die Modulation ein breites Anwendungsfeld. So wird<br />

u.a. in folgenden Bereichen auf dieses Verfahren zurückgegriffen:<br />

• Radio, Fernsehen<br />

• Funk: Amateur-, Polizei-, Mobil-, Taxi-, Flug-, Seefunk etc.<br />

• Satellitennavigation (GPS)<br />

Die gewohnte Auswahl zwischen den verschiedenen Sendern beim Rundfunk beispielsweise wäre<br />

ohne Modulation nicht möglich. Alle Quellsignale (Sendesignale der Rundfunkanstalten) liegen<br />

im gleichen Frequenzbereich. Der komplette Niederfrequenzbereich wäre von einem einzigen<br />

Quellsignal v (t) (hier Programm) abgedeckt. Es könnte also keine Programmauswahl mehr getroffen<br />

werden. Die Signale beeinflussen sich negativ, da alle dann im gleichen Frequenzbereich<br />

liegen würden. Auf eine Trägerfrequenz lassen sich mehrere Informationen unabhängig voneinander<br />

aufmodulieren, sodass alle diese Information über lediglich eine Trägerfrequenz empfangen<br />

werden können. Im Falle eines Autoradios beispielsweise bedeutet dies, dass dem Display weitere<br />

Informationen neben dem Programm (Staumeldungen, Zwischenstände beim Fusßball etc.)<br />

entnommen werden können. Es können zusätzliche Informationen hinzugefügt werden. Des Weiteren<br />

hat die Modulation aber auch wirtschaftliche Hintergründe. Die physikalischen Ausmaße<br />

von Antennen sind proportional zur abzustrahlenden bzw. zur zu empfangenden Wellenlänge λ.<br />

Da ohne Modulation größtenteils niederfrequente Signale gesendet und empfangen werden, wären<br />

riesige Antennen zur Realisierung notwendig (f ∼ 1 λ<br />

). Der Sinn und Zweck der Modulation<br />

besteht immer darin, das Signalspektrum des Quellsignals V (f) an den Frequenzbereich des zu<br />

nutzenden Übertragungskanals anzupassen.<br />

2. Signale im Zeit- und Frequenzbereich<br />

Für das weitere Verständnis ist ein Denken und Arbeiten im Frequenz- oder auch Spektralbereich<br />

unerlässlich. Neben der Dimension Zeit ist in den technischen Wissenschaften die Darstellung von<br />

Ereignissen im sog. Frequenz- oder auch Spektralbereich wichtig. Diese Darstellungsart soll an<br />

einem einfachen Beispiel verdeutlicht werden. Man betrachte die Funktion x (t) = ˆx · cos (2πf x t).<br />

Diese Funktion lässt sich auf zwei Arten darstellen. Bei der bekannten Darstellung auf dem<br />

Oszilloskop wird der zeitliche Verlauf durch die Amplitude ˆx und die Periodendauer T x = 1<br />

f x<br />

beschrieben.<br />

3


E405: AM<br />

1<br />

0.5<br />

x(t)<br />

0<br />

−0.5<br />

−1<br />

0 5 10 15 20 25<br />

t[ms]<br />

Abbildung 1: Cosinus-Funktion im Zeitbereich<br />

Mit Hilfe des Spektrumanalysators wird die Funktion physikalisch gemessen und lediglich die<br />

positiven Frequenzen im Spektrum dargestellt. Das heißt, die Amplitude ˆx = 1 wird bei der<br />

Frequenz , mit der der Cosinus im Zeitbereich schwingt, aufgetragen (Abbildung 2).<br />

|V(f)|<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

0<br />

0 50 100 150 200<br />

f[Hz]<br />

Abbildung 2: Cosinus-Funktion im Spektrum (physikalisch)<br />

Die mathematische Darstellung der reellen Cosinusfunktion im Spektrum erfolgt mit Hilfe der<br />

Fouriertransformation und unterscheidet sich von der physikalischen Darstellung in der Amplitude<br />

und den dargestellten Frequenzen. Für die Korrespondenz der Cosinusfunktion im Fourierbereich<br />

gilt:<br />

cos (2πf x t) ❝ 1 2 [δ (f − f x) + δ (f + f x )]<br />

Eine reelle Cosinusfunktion mit der Frequenz f x wird im Spektrum durch einen Peak (sog.<br />

Dirac-Stoß) an der Stelle f x und an der Stelle −f x repräsentiert, siehe (Abbildung 3). In diesem<br />

Zusammenhang ist von negativen Frequenzen die Rede.<br />

4


E405: AM<br />

|X(f)|<br />

0.5<br />

0.4<br />

0.3<br />

0.2<br />

0.1<br />

0<br />

−200 −100 0 100 200<br />

f[Hz]<br />

Abbildung 3: Cosinus-Funktion im Spektrum (mathematisch)<br />

Zur Erklärung der verschiedenen Modulationsverfahren wird im Folgenden die mathematische<br />

Darstellung des Spektrums, bei der sowohl positive als auch negative Frequenzen auftreten,<br />

gewählt. Für weitere Informationen wird auf [Kam08] verwiesen.<br />

Analoge und digitale Modulation<br />

Bei der Modulation werden die Parameter Amplitude, Frequenz und/oder Phase des Trägersignals<br />

g T (t) moduliert. Diese Eigenschaften gelten bei der analogen und der digitalen Modulation:<br />

• Analoge Modulation<br />

– Das Signal ist sowohl zeit- als auch wertkontinuierlich. D.h. das Signal besitzt zu jedem<br />

Zeitpunkt einen Signalwert innerhalb des Aussteuerungsbereichs. (siehe Abbildung 4)<br />

1<br />

0.5<br />

x(t)<br />

0<br />

−0.5<br />

−1<br />

0 2 4 6 8 10<br />

t[ms]<br />

Abbildung 4: Analoges Signal<br />

5


E405: AM<br />

• Digitale Modulation<br />

– Das Signal ist sowohl zeit- als auch wertdiskret. D.h. das Signal zeigt im Zeitverlauf<br />

Lücken auf und es sind nur endlich viele verschiedene Signalwerte möglich. (siehe<br />

Abbildung 5)<br />

1<br />

0.5<br />

x(t)<br />

0<br />

−0.5<br />

−1<br />

0 2 4 6 8 10<br />

t[ms]<br />

Abbildung 5: Digitales Signal<br />

Im Rahmen dieses Versuchs werden wir uns ausschließlich auf die analoge Modulation beschränken<br />

und diese detaillierter betrachten.<br />

3. Analoge Modulation<br />

Bei der analogen Modulation werden zwei Hauptgruppen unterschieden:<br />

1. Amplitudenmodulation (AM)<br />

2. Winkelmodulation (PM / FM)<br />

Das modulierende Signal v (t) beeinflusst in geeigneter Weise einen Parameter des harmonischen<br />

Trägers der Form g T (t) = gˆ<br />

T · cos (2πf T t + Φ). Die Hauptunterschiede zwischen der<br />

Amplituden- und der Winkelmodulation liegen in der Abbildung des modulierenden Signals<br />

v (t) im modulierten Signal g (t). D.h. das Trägersignal g T (t) wird bei den beiden Verfahren auf<br />

verschiedene Weise moduliert.<br />

• Bei der Amplitdenmodulation wirkt das Nutzsignal v (t) auf die Amplitude des harmonischen<br />

Trägers g T (t) ein. D.h. die Information des Quellsignals v (t) wird kontinuierlich in<br />

der Amplitude des Sendesignals g (t) abgebildet. Die Amplitudenmodulation ist ein lineares<br />

Verfahren, das unter anderem Anwendung in der analogen Fernsehtechnik und dem analogen<br />

Rundfunk auf Mittelwelle (MW) findet. Das Verfahren ist noch heute weit verbreitet,<br />

da es relativ kostengünstig zu realisieren ist.<br />

6


E405: AM<br />

• Bei der Winkelmodulation wird die Information des Quellsignals v (t) kontinuierlich in<br />

dem Phasenwinkel des Sendesignals g (t) - d.h. im Argument des Kosinus - abgebildet.<br />

Bei diesem Verfahren steht die Verringerung der Fehleranfälligkeit im Vordergrund. Die<br />

Winkelmodulation ist ein nichtlineares Verfahren, das u.a. beim analogen Rundfunk auf<br />

Ultrakurzwelle (UKW) angewendet wird. Die Winkelmodulation wird in diesem Versuch<br />

nicht weiter betrachtet.<br />

3.1. Amplitudenmodulation<br />

Bei der linearen Amplitudenmodulation existieren wiederum verschiedene Prinzipien der AM,<br />

die sich im Bandbreitenbedarf und in der Störempfindlichkeit unterscheiden. Dabei wird im<br />

Folgenden genauer auf die Zweiseitenband-Übertragung (ZSB-Übertragung) mit und ohne Träger<br />

eingegangen. Ebenfalls wird die Einseitenband-Übertragung (ESB-Übertragung) genauer<br />

betrachtet. Im Folgenden wird das modulierte Signal bei der Zweiseitenbandübertragung ohne<br />

Träger durch g ZSB (t) und mit Träger durch g AM (t) beschrieben.<br />

Zweiseitenbandamplitudenmodulation ohne Träger (ZSB-AM ohne Träger)<br />

Die Amplitudenmodulation geschieht im einfachsten Fall mit einem Produktmodulator.<br />

vt () gZSB( t)<br />

g t T( )<br />

Abbildung 6: Produktmodulator<br />

Der Modulator liefert das mit der Modulatorkonstanten α gewichtete Produkt g ZSB (t)<br />

aus dem Nutzsignal v (t) = ˆv cos (2πf v t) und einer hochfrequenten Trägerschwingung<br />

g T (t) = ĝ T · cos (2πf T t). Für das modulierte Signal gilt dann:<br />

g ZSB (t) = αv (t) · g T (t) = αˆv cos (2πf v t) · gˆ<br />

T cos(2πf T t) (1)<br />

Das modulierende Nutzsignal (Abb. 7), die Trägerschwingung (Abb. 8) und das Ausgangssignal<br />

des Modulators (Abb. 9) sind für den Fall v (t) = cos (2πf v t) mit f v


E405: AM<br />

1<br />

0.5<br />

v(t)<br />

0<br />

−0.5<br />

−1<br />

0 5 10 15 20 25<br />

t[ms]<br />

Abbildung 7: Niederfrequentes Nutzsignal im Zeitbereich<br />

1<br />

0.5<br />

g T<br />

(t)<br />

0<br />

−0.5<br />

−1<br />

0 5 10 15 20 25<br />

t[ms]<br />

Abbildung 8: Hochfrequentes Trägersignal im Zeitbereich<br />

1<br />

0.5<br />

g ZSB<br />

(t)<br />

0<br />

−0.5<br />

−1<br />

0 5 10 15 20 25<br />

t[ms]<br />

Abbildung 9: Moduliertes Signal im Zeitbereich<br />

Das Spektrum des modulierten Signals besteht bei monofrequenten Nutzsignalen aus den links<br />

und rechts von der Frequenz des Trägersignals f T vorzufindenden Seitenbändern. Diese befinden<br />

sich ober- und unterhalb der Trägerfrequenz im Abstand der Frequenz des Nutzsignals, also<br />

beif T − f v und f T + f v . Dies kann mit Hilfe des Additionsthorems der Trigonometrie gezeigt<br />

werden und so wird aus Gleichung (1)<br />

8


E405: AM<br />

g ZSB (t) = 1 2 αgˆ<br />

T · ˆv cos (2π(f T + f v )t) + 1 2 αgˆ<br />

T · ˆv cos (2π(f T − f v )t) (2)<br />

Durch Fouriertransformation ergibt sich dann die Spektralfunktion:<br />

G ZSB (f) = αgˆ<br />

T · ˆv<br />

[δ (f − f T − f v ) + δ (f + f T + f v )]<br />

4<br />

+ αgˆ<br />

T · ˆv<br />

[δ (f − f T + f v ) + δ (f + f T − f v )]<br />

4<br />

(3)<br />

Wird anstelle eines Eintonsignals ein Breitbandsignal 1 übertragen, ergibt sich jeweils das untere<br />

bzw. obere Seitenband (siehe Abbildung 10). Das Nutzsignal v (t) wird aus dem niederfrequenten<br />

Bereich durch die Modulation in den höherfrequenten Trägerbereich verschoben.<br />

|V ( f )| |G ( f )|<br />

T<br />

*<br />

0 f -f T<br />

0 f T<br />

f<br />

|G ( f )|<br />

oberes<br />

-f T 0 f T f<br />

unteres Seitenband<br />

Seitenband<br />

Abbildung 10: ZSB-AM ohne Träger im Spektrum<br />

Die vollständige Information über v(t) bzw. V (f) ist in beiden Seitenbändern enthalten. Da<br />

sowohl das obere als auch das untere Seitenband übertragen wird, wird dieses Verfahren als<br />

Zweiseitenband-AM bezeichnet. Die Nachteile dieses Prinzips sind, dass dabei die gleiche Information<br />

doppelt übertragen wird. Hierbei ist von Redundanz die Rede. D.h. zur Übertragung der<br />

Information ist eine größere Bandbreite 2 · f v belegt als notwendig ist. Aufgrund der spektralen<br />

Ineffizienz ist dieses Verfahren z.B. für die Frequenz-Multiplex-Übertragung ungeeignet. Dort<br />

wird eine hohe spektrale Effizienz benötigt, um möglichst viele Nutzer über einen Frequenzbereich<br />

übertragen zu können.<br />

Um die spektrale Effizienz zu erhöhen, kann z.B. die Einseitenband-Modulation (ESB-<br />

Modulation) angewendet werden.<br />

1 gilt auch für Eintonsignale<br />

9


E405: AM<br />

Zweiseitenbandamplitudenmodulation mit Träger (ZSB-AM mit Träger)<br />

Bei der ZSB-AM mit Träger wird das Trägersignal zusätzlich mitübertragen. Deshalb ergibt sich<br />

das in Abbildung 11 dargestellte Blockschaltbild.<br />

vt () 1/gT( t)<br />

g t<br />

AM( )<br />

g t T( )<br />

Abbildung 11: Blockschaltbild des Modulators für die ZSB-AM mit Trägersignalzusatz<br />

Mit dem hochfrequenten harmonischen Trägersignal g T (t) = ĝ T · cos (2πf T t) und dem niederfrequenten<br />

Nutzsignal v (t) = ˆv · cos (2πf v t) gilt für das amplitudenmodulierte Signal:<br />

g AM (t) = αˆv · cos (2πf v t) · cos (2πf T t) + ĝ T · cos (2πf T t)<br />

[<br />

= ĝ T 1 + αˆv<br />

]<br />

· cos (2πf v t) cos (2πf T t)<br />

ĝ T<br />

= ĝ T [1 + m · cos (2πf v t)] cos (2πf T t)<br />

(4)<br />

Das Nutzsignal v (t) ist als Hüllkurve der Trägerschwingung zu sehen, die durch den in den<br />

eckigen Klammern stehenden Ausdruck von Gleichung (4) beschrieben wird. Die Frequenz- und<br />

Phasenlage des Trägersignals g T (t) bleiben unverändert. Der Vorfaktor m = αˆv<br />

ĝ T<br />

wird als Modulationsgrad<br />

bezeichnet und ist ein Maß für die Intensität der Modulation.<br />

2<br />

← Einhüllende<br />

g AM<br />

(t)<br />

1<br />

0<br />

−1<br />

−2<br />

← Einhüllende<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

t[ms]<br />

Abbildung 12: ZSB-AM moduliertes Signal im Zeitbereich (0 ≤ m ≤ 1)<br />

In Abbildung 12 ist der Fall 0 ≤ m ≤ 1 dargestellt. Die Abbildungen 13 - 14 zeigen das<br />

amplitudenmodulierte Signal im Zeitbereich für zwei mögliche Grenzfälle.<br />

10


E405: AM<br />

2<br />

1<br />

← Einhüllende<br />

g AM<br />

(t)<br />

0<br />

−1<br />

← Einhüllende<br />

−2<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

t[ms]<br />

Abbildung 13: ZSB-AM moduliertes Signal im Zeitbereich (m = 1)<br />

1<br />

← Einhüllende<br />

g AM<br />

(t)<br />

0<br />

−1<br />

← Einhüllende<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

t[ms]<br />

Abbildung 14: ZSB-AM moduliertes Signal im Zeitbereich (m ≥ 1)<br />

Bei m = 0 wird keine Modulationswirkung erzielt. Bei m = 1 berühren sich die begrenzenden<br />

Hüllkurven des Nutzsignals gerade in ihren Minimalwerten (siehe Abbildung 13). Sobald m ≥ 1<br />

ist, durchdringen die Hüllkurven einander und es treten Modulationsverzerrungen auf. Hierbei<br />

wird von einer Übermodulation gesprochen, siehe Abb. 14. Dabei treten Phasensprünge auf, die<br />

mit der Hüllkurvendemodulation (siehe Abschnitt 4.2.) nicht erkannt werden können, sodass das<br />

Nutzsignal nur verzerrt zurückgewonnen werden kann.<br />

Der Modulationsgrad kann aus dem Oszillogramm (Zeitfunktion) der amplitudenmodulierten<br />

Schwingung, aus dem Spektrum der amplitudenmodulierten Schwingung oder mit Hilfe des sogenannten<br />

Modulationstrapezes gewonnen werden. Dies erhält man, wenn man das Oszilloskop<br />

im XY-Modus betreibt. Dabei wird der horizontalen Ablenkung (X-Ablenkung) das modulierende<br />

Signal v(t) und der vertikalen Ablenkung (Y-Ablenkung) das amplitudenmodulierte Signal<br />

g AM (t) zugeführt. Der Modulationsgrad lässt sich dann wie folgt bestimmen:<br />

m = αˆv<br />

ĝ T<br />

= D − d<br />

D + d<br />

(5)<br />

11


E405: AM<br />

D meint dabei den Spitze/Spitze-Wert des Maximums des AM-Signals und d den Spitze/Spitze-<br />

Wert des Minumums des AM-Signals.<br />

d D<br />

D d D<br />

m1<br />

Abbildung 15: Modulationstrapeze für verschiedene Modulationsgrade<br />

Im Folgenden wird das Spektrum G AM (f) des AM-Signals aus der Darstellung im Zeitbereich<br />

g AM (t) hergeleitet. Durch Anwenden des Additionstheorems 2 auf Gleichung (4) ergibt sich folgender<br />

Ausdruck:<br />

g AM (t) = ĝ T [cos(2πf T t) + m 2 cos(2π(f T − f v )t) + m 2 cos(2π(f T + f v )t)] (6)<br />

Mit Hilfe der Transformation der Cosinusfunktion in den Fourier-Bereich 3 gilt dann:<br />

{ 1<br />

G AM (f) = ĝ T<br />

2 [δ (f − f T ) + δ (f + f T )] + m 4 [δ [f − (f T − f v )] + δ [f + (f T − f v )]]<br />

+ m } (7)<br />

4 [δ [f − (f T + f v )] + δ [f + (f T + f v )]]<br />

|V ( f)| |G ( f )|<br />

T<br />

*<br />

0 f -f T<br />

0 f T<br />

f<br />

|G ( f )|<br />

-f T 0 f T<br />

f<br />

2 cos (x) · cos (y) = 1 [cos (x − y) + cos (x + y)]<br />

2<br />

Abbildung 16: ZSB-AM mit Träger im Spektrum<br />

3 cos (2πf 0t) ❝ 1 2 [δ (f − f0) + δ (f + f0)] 12


E405: AM<br />

In Abbildung 16 sind die Spektren des modulierenden Testsignals, des Trägersignals und des<br />

modulierten Signals dargestellt. Bei der AM mit Träger tritt die Trägerschwingung im Vergleich<br />

zur ZSB-Modulation ohne Träger zusätzlich auf. D.h. sie ist auch zusätzlich zu übertragen bzw.<br />

zu verarbeiten. Sie findet eine große Anwendung im Rundfunkbereich (insbesondere KW, MW,<br />

LW). Der Grund dafür ist, dass die Demodulationsverfahren bei der AM einfach und günstig<br />

sind.<br />

Einseitenbandmodulation (ESB-Modulation)<br />

Bei der ESB-Modulation wird Redundanz vermieden, indem nur das obere oder das untere<br />

Seitenband übertragen wird. (vgl. Abschnitt 3.1.) Hier kann ebenfalls unterschieden werden<br />

in ESB mit Träger und ohne Träger. Allerdings muss beachtet werden, dass die Information<br />

nach der ESB-Filterung nicht nur in der Amplitude sondern gleichermaßen auch in der Phase<br />

des Signals steckt. Deshalb kommt es bei der Hüllkurvendemodulation des ESB mit Träger zu<br />

starken nichtlinearen Verzerrungen. Daher wird im Folgenden lediglich auf die ESB-Modulation<br />

ohne Träger eingegangen.<br />

|G ( f )|<br />

-f T 0 f T<br />

f<br />

|G<br />

ESB<br />

( f )|<br />

-f T 0 f T<br />

f<br />

Abbildung 17: ZSB-AM-Signal und ESB-moduliertes Signal im Spektrum<br />

Die ESB-Modulation kann durch eine ZSB-Modulation mit einer anschließenden idealen Bandpassfilterung<br />

im Trägerfrequenzbereich realisiert werden. Dieses Verfahren geht am sparsamsten<br />

mit der verfügbaren Bandbreite und Sendeleistung um, da das redundante andere Seitenband<br />

und der informationslose Träger entfallen. Die Synchrondemodulation ist aber wesentlich komplizierter.<br />

13


E405: AM<br />

4. Demodulation<br />

In diesem Abschnitt widmen wir uns der Frage, wie das Nutzsignal v(t) eindeutig aus dem linear<br />

modulierten Signal g(t) rekonstuiert werden kann. g(t) meint dabei sowohl die ZSB-modulierten<br />

Signale (g ZSB (t), g AM (t)) als auch das ESB-modulierte Signal g ESB (t). Dazu wird im Folgenden<br />

genauer auf die Synchron- und auf die Hüllkurvendemodulation eingegangen.<br />

4.1. Synchrondemodulation<br />

Die Synchrondemodulation kann für jedes linear modulierte Signal g(t) angewendet werden. Sie<br />

ist im Prinzip nichts anderes als ein weiterer Modulationsvorgang. Dieses Verfahren benötigt im<br />

Empfänger eine Hilfsschwingung g H (t), die in Frequenz und Phase genau der Trägerschwingung<br />

g T (t) im Modulator entspricht. Der Hilfsträger g H (t) und das amplitudenmodulierte Signal g(t)<br />

werden einer Schaltung zugeführt, die wiederum im einfachsten Fall multiplizierende Eigenschaften<br />

besitzt.<br />

gt ()<br />

v‘ AM<br />

() t<br />

g t H( )<br />

Abbildung 18: Blockschaltbild des Synchrondemodulators<br />

Die Amplitude der Hilfsschwingung sei zu vernachlässigen. Ferner wollen wir annehmen, dass<br />

es uns gelingt, für Frequenzgleichheit zwischen Träger und Hilfsträger zu sorgen, d.h f T =<br />

f H . Dafür müssen Träger- und Hilfsfrequenz sehr stabil gehalten werden. Dies könnte durch<br />

eine phasenstarre Ankopplung an eine quarzstabile Referenz-Frequenzquelle (PLL: Phase-locked<br />

Loop) realisiert werden.<br />

Es werden drei Fälle unterschieden:<br />

1. Demodulation von ZSB-AM moduliertem Signal mit Träger<br />

g AM (t) = ĝ T [1 + m · cos(2πf v t)] cos(2πf T t)<br />

g H (t) = cos(2πf H t + Φ)<br />

Nach einer Tiefpassfilterung erhält man das demodulierte Signal:<br />

v AM(t) ′ = ĝT<br />

2 cos(Φ) + ĝ m<br />

T<br />

2 cos(2πf vt) cos(Φ) (8)<br />

14


E405: AM<br />

2. Demodulation von ZSB-AM moduliertem Signal ohne Träger<br />

v ZSB(t) ′ m<br />

= gˆ<br />

T<br />

2 cos(2πf vt) cos(Φ) (9)<br />

Hier entfällt der konstante Gleichspannungsanteil ĝ T cos(Φ) aus Gleichung (8).<br />

3. Demodulation von ESB-AM moduliertem Signal<br />

v ′ ESB(t) = ĝT m<br />

4<br />

Die Ergebnisse können folgendermaßen interpretiert werden:<br />

cos(2πf v t + Φ) (10)<br />

Während bei der Synchrondemodulation von ZSB-AM-Signalen ein Phasenfehler Φ sofort mit<br />

dem Faktor cos(Φ) auf die Amplitude des demodulierten Signals v ZSB ′ (t) einwirkt, führt derselbe<br />

Phasenfehler Φ bei der ESB-AM nur zu einer zeitlichen Verschiebung des demodulierten Signals<br />

v ESB ′ (t). In jedem Fall ist der starke Einfluss der Phase (zwischen Träger und Hilfsträger) auf<br />

den Demodulationsvorgang deutlich zu erkennen. In Anlehnung an die Phasenempfindlichkeit<br />

wird die Synchrondemodulation auch als kohärente Demodulation bezeichnet.<br />

Es sei an dieses Stelle darauf hingewiesen, dass eine zeitliche Abhängigkeit der Phase Φ (d.h.<br />

f H ≠ f T ) im Falle der ZSB-AM zu einer Schwebung und im Falle der ESB-AM zu einem<br />

Frequenzversatz im demodulierten Signal führt.<br />

4.2. Hüllkurvendemodulation<br />

Die Hüllkurvendemodulation ist die einfachste Demodulationsart, die jedoch nur bei einem ZSB-<br />

AM modulierten Signal mit Träger (g AM ) anwendbar ist. Dabei wird die Hüllkurve des Nutzsignals<br />

v(t) regeneriert, indem das modulierte Signal gleichgerichtet und anschließend einem<br />

Bandpass zugeführt wird, der die doppelte Trägerschwingung und den durch die Gleichrichtung<br />

entstehenden Gleichanteil unterdrückt 4 . (Abb. 20)<br />

gt () vt ()<br />

Abbildung 19: Hüllkurvendemodulator<br />

4 Unterdrückung des Gleichanteils hier nicht gezeigt.<br />

15


E405: AM<br />

Bei der Hüllkurvendemodulation ist weder die Lage der Trägerphase, noch die Trägerfrequenz<br />

von Bedeutung (inkohärente Demodulation). Bei Modulationsgraden m ≥ 1 treten allerdings<br />

Modulationsverzerrungen auf und das Nutzsignal v(t) kann nicht mehr eindeutig rekonstruiert<br />

werden.<br />

Diodenkennlinie<br />

Abbildung 20: Hüllkurvendemodulation<br />

16


E405: AM<br />

5. Versuchsdurchführung<br />

In diesem Versuch sollen die verschiedenen linearen Modulationsverfahren hinsichtlich ihrer Darstellung<br />

im Zeit- und Frequenzbereich genauer untersucht werden.<br />

Wichtig:<br />

Benutzen Sie für Masseverbindungen immer schwarze, für positive Versorgungsspannungen rote<br />

und für negative blaue Experimentierkabel. Lassen Sie Ihren Aufbau jeweils vor dem<br />

Einschalten von einer Aufsichtsperson prüfen.<br />

Materialien:<br />

Die Liste der benötigten Materialien bezieht sich auf alle durchzuführenden Versuche.<br />

• Experimentierplatte TF-Sender 20 kHz<br />

• Experimentierplatte SSB/DSB-Empfänger<br />

• Oszilloskop (Computerprogramm)<br />

• Spektrumanalysator (Computerprogramm)<br />

• Funktionsgenerator 0 − 200 kHz (AWG 33512A)<br />

• Netzgerät +/ − 15V, 3A (Tischeinbau - DC)<br />

• Verbindungsstecker<br />

• Experimentierkabel<br />

5.1. Material<br />

Die Experimentierplatte TF-Sender 20 kHz ermöglicht die Erzeugung einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

AM-Signale und enthält folgende Baugruppen:<br />

(i) Modulator<br />

Der Modulator ist ein Multiplizierer mit zwei frei zugänglichen Eingängen:<br />

• Eingang für das modulierende Signal v(t)<br />

• Eingang für das Trägersignal (Cosinus) g T (t), das mittels Rechteck/Sinus-Konverter<br />

sowohl in Sinus- als auch in Rechteckform verwendet werden kann<br />

Zusätzlich lässt sich der Träger über einen Kippschalter (Carrier) im Ausgangssignal g(t)<br />

des Modulators zu- oder abschalten.<br />

(ii) Eingangsfilter<br />

Das Eingangsfilter (TP-Filter) legt die obere Frequenzgrenze des modulierenden Signals<br />

v(t) auf f v,max = 3, 4 kHz fest.<br />

17


E405: AM<br />

(iii) ESB-Filter<br />

Das ESB-Filter wird nur bei der ESB-AM benötigt. Es unterdrückt hierbei das untere<br />

Seitenband, d.h. sein Durchlassbereich erstreckt sich etwa von 20, 3 − 23, 4 kHz.<br />

(iv) Oszillator und Teiler dienen der Erzeugung des Trägersignals g T (t).<br />

Die Experimentierplatte ESB/ZSB-Modulator arbeitet als Synchrondemodulator. Sie enthält<br />

folgende Elemente:<br />

(i) Multiplizierer als demodulierendes Element (Modulator)<br />

(ii) Freilaufender Quarzoszillator (20 kHz) zur Erzeugung eines Hilfsträgers.<br />

(iii) BP-Ausgangsfilter zur Unterdrückung unerwünschter Demodulationsprodukte<br />

Versorgungsspannung<br />

Versorgungsspannung<br />

TP-Filter<br />

Modulator ESB-Filter<br />

Träger<br />

Signal<br />

Modulator<br />

BP-Filter<br />

Teiler<br />

Phase<br />

Moduliertes<br />

Signal<br />

Demoduliertes<br />

Signal<br />

Cosinus<br />

Hilfsträger<br />

Oszillator<br />

Versorgungsspannung<br />

Versorgungsspannung<br />

Abbildung 21: Experimentierplatten Sender und Empfänger<br />

5.2. AM Sender<br />

Versorgen Sie den TF-Sender mit +15 V, −15 V und 0 V aus dem Netzgerät. Lassen Sie den<br />

Aufbau vorher noch einmal vom Betreuer prüfen. Verbinden Sie den sinusförmigen Träger (mit<br />

160 kHz<br />

f T =<br />

8<br />

= 20 kHz) mit dem Eingang für die Trägerschwingung des Modulators. Speisen Sie<br />

ein sinusförmiges Nutzsignal v(t) mit ˆv pp = 2 V und einer Frequenz von f v = 2 kHz mit einem<br />

18


E405: AM<br />

Experimentierkabel direkt in den Eingang für das modulierende Signal. Beachten Sie<br />

dabei, dass der Ausgang des Funktionsgenerators auf High Impedance gestellt ist! (Einstellungen<br />

unter Chanel/output load)<br />

AM mit Träger<br />

Benutzen Sie für die Aufnahme des Zeitsignals das Oszilloskop. Das Signal im Frequenzbereich<br />

wird mit dem Spektrumanalysator aufgenommen.<br />

1. Betrachten Sie nun den Zeitverlauf des Trägersignals g T (t) auf Kanal 1 und den Zeitverlauf<br />

des modulierenden Signals v (t) auf Kanal 2. Überprüfen Sie Ihre Einstellungen und<br />

nehmen Sie die Werte der Frequenzen, Perioden und Amplituden der Signale<br />

auf.<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

2. Geben Sie nun das Modulationsprodukt g (t) auf Kanal 1 des Oszilloskops. Triggern Sie<br />

auf das modulierende Signal. Verwenden Sie hierzu ggf. den externen Triggereingang des<br />

Oszilloskops.<br />

a) Zeichnen Sie das Modulationsprodukt und schätzen Sie an Hand des Zeitsignals den<br />

Modulationsindex ab. (siehe Gleichung 4)<br />

Abbildung 22: Modulationsprodukt im Zeitbereich<br />

19


E405: AM<br />

b) Bestimmen Sie den Modulationsindex aus dem Modulationstrapez (siehe Gleichung<br />

5). Stellen Sie hierzu den XY-Plot des Oszilloskops ein und skizzieren Sie das Modulationstrapez.<br />

Achten Sie darauf, dass das modulierende Signal v (t) die horizontale<br />

und das modulierte Signal g (t) die vertikale Ablenkung darstellt. 5<br />

Abbildung 23: Modulationstrapez<br />

3. Stellen Sie einen Modulationindex von m = 1 ein und zeichnen Sie sowohl das modulierte<br />

Zeitsignal als auch das Modulationstrapez.<br />

Abbildung 24: Modulationsprodukt im Zeitbereich und Modulationstrapez<br />

5 Im Fall einer Phasenverschiebung zwischen dem Nutzsignal und der Hüllkurve werden die obere und die untere<br />

Begrenzung des Trapezes durch eine Ellipse beschrieben.<br />

20


E405: AM<br />

4. Benutzen Sie nun den PC als Spektrum-Analysator. Zeichnen Sie das Spektrum bei einem<br />

Modulationsgrad von 1 und kennzeichnen Sie sowohl die Trägerfrequenz als auch das<br />

obere und das untere Seitenband. Bestimmen Sie deren Größe und tragen Sie diese in die<br />

Tabelle ein.<br />

Hinweis: Berücksichtigen Sie, dass sich die Darstellung des Spektrum-Analysators auf die<br />

Effektivwerte der Größen bezieht. Mit ˆv = √ 2 · V eff gilt also:<br />

A = 20 · log 10 (V eff ) dBV<br />

Abbildung 25: Spektrum AM mit Träger<br />

Messwerte<br />

Theorie<br />

# f [kHz] Name G AM (f) [dBV] G AM (f) [V] G AM (f) [V]<br />

1 unteres Seitenband<br />

2 Träger<br />

3 oberes Seitenband<br />

a) Wie hängen die Größen der einzelnenen Spektralkomponenten mit dem Spitzenwert<br />

der Zeitbereichsignale zusammen? Geben Sie eine Formel an.<br />

(Hinweis: Beachten Sie jeweils die Skalierung der Ordinate)<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

21


E405: AM<br />

b) Berechnen Sie den theoretischen Wert G AM (f) (siehe Gleichung 7) und vergleichen<br />

Sie diesen mit dem entsprechenden Messwert. Diskutieren Sie die Unterschiede.<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

c) Bestimmen Sie damit den Modulationsgrad aus dem Spektrum.<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

d) Welcher Bandbreite bedarf die Übertragung?<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

5. Stellen Sie den Modulationsindex m > 1 ein. Skizzieren Sie das Modulationsprodukt im<br />

Zeitbereich und das dazugehörige Spektrum gemeinsam in einem Diagramm.<br />

Abbildung 26: m>1<br />

22


E405: AM<br />

AM ohne Träger<br />

Ändern Sie die Einstellungen für die AM ohne Träger auf ˆv pp = 2 V und f v = 2 kHz und<br />

verbinden Sie das Signal direkt mit dem Eingang für das modulierende Signal. Unterdrücken<br />

Sie den Träger, indem Sie die rechte Schalterstellung des Trägers wählen.<br />

1. Zeichnen Sie das Zeitsignal g ZSB (t) und das modulierende Signal v (t) in einem Diagramm.<br />

Abbildung 27: AM ohne Träger<br />

2. Zeichnen Sie das zugehörige Spektrum G ZSB (f).<br />

Abbildung 28: Spektrum AM ohne Träger<br />

3. Kennzeichnen Sie die Signale im Spektrum und bestimmen Sie ihre Größe.<br />

23


E405: AM<br />

4. Welcher Bandbreite bedarf die Übertragung?<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

ESB Signal<br />

1. Generieren Sie ein ESB-Signal mit Hilfe des Einseitenbandfilters und vergleichen Sie mit<br />

den vorherigen Ergebnissen. Zeichen Sie das Zeitsignal und das zugehörige Spektrum.<br />

Abbildung 29: Zeitsignal ESB<br />

Abbildung 30: Spektrum ESB<br />

2. Wie stark ist die Dämpfung des Trägers und des unteren Seitenbandes?<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

24


E405: AM<br />

3. Welcher Bandbreite bedarf die Übertragung?<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

5.3. AM Synchronempfänger<br />

Im Folgenden werden die verschiedenen Signale am Empfänger mittels Synchrondemodulator<br />

empfangen und die Unterschiede dargestellt.<br />

1. Demodulation des ZSB-AM-Signals mit Träger (Synchrondemodulation)<br />

a) Vergrößern Sie m auf 1.<br />

b) Speisen Sie mit Hilfe eines Experimentierkabels das Trägersignal (f T = 20 kHz) des<br />

Senders direkt in den Hilfsträgereingang des Demodulators. Was haben Sie dadurch<br />

erreicht?<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

c) Oszilloskopieren und skizzieren Sie den Verlauf des modulierenden Signals v(t) sowie<br />

des demodulierten Signals v ′ (t) am Ausgang des Synchrondemodulators.<br />

Abbildung 31: Demodulation des ZSB-AM-Signals mit Träger<br />

25


E405: AM<br />

d) Verändern Sie die Phase des Trägers. Welche Veränderungen beobachten Sie im Zeitsignal?<br />

Welche Veränderungen beobachten Sie im Spektrum?.<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

e) Entfernen Sie die Kabelverbindung, die das Trägersignal (f T = 20 kHz) des Senders<br />

in den Hilfsträgereingang des Demodulators speist. Benutzen Sie jetzt zur Demodulation<br />

die Hilfsträgerschwingung aus dem Oszillator des Synchrondemodulators. Was<br />

beobachten Sie? Diskutieren Sie die Ergebnisse. (Tipp: Berücksichtigen Sie dabei<br />

Gleichung 8 aus dem Skript)<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

2. Demodulation des ZSB-AM-Signals ohne Träger (Synchrondemodulation)<br />

a) Speisen Sie mit Hilfe eines Experimentierkabels das Trägersignal (f T = 20 kHz) des<br />

TF-Senders direkt in den Hilfsträgereingang des Demodulators.<br />

b) Oszilloskopieren Sie das modulierende Signal v(t) sowie das demodulierte Signal v ′ (t)<br />

am Ausgang des Synchrondemodulators und vergleichen Sie die Verläufe mit der<br />

ZSB-AM mit Träger. (Die Signalverläufe müssen hier nicht skizziert werden!)<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

c) Entfernen Sie die Kabelverbindung, die das Trägersignal (f T = 20 kHz) des Senders in<br />

den Hilfsträgereingang des Demodulators speist. Benutzen Sie jetzt zur Demodulation<br />

die Hilfsträgerschwingung aus dem Oszillator des Synchrondemodulators. Greifen<br />

Sie das demodulierte Signal vor dem Bandpassfilter ab. Was beobachten Sie? Diskutieren<br />

Sie die Ergebnisse. (Tipp: Berücksichtigen Sie dabei Gleichung 9 aus dem<br />

Skript.)<br />

26


E405: AM<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

3. Demodulation des ESB-AM-Signals<br />

a) Speisen Sie mit Hilfe eines Experimentierkabels das Trägersignal (f T = 20 kHz) des<br />

TF-Senders direkt in den Hilfsträgereingang des Demodulators.<br />

b) Oszilloskopieren Sie das modulierende Signal v(t) sowie das demodulierte Signal v ′ (t)<br />

am Ausgang des Synchrondemodulators. Notieren Sie die Beobachtungen. (Die Signalverläufe<br />

müssen hier nicht skizzert werden!)<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

c) Entfernen Sie die Kabelverbindung, die das Trägersignal (f T = 20 kHz) des Senders<br />

in den Hilfsträgereingang des Demodulators speist. Benutzen Sie jetzt zur Demodulation<br />

die Hilfsträgerschwingung aus dem Oszillator des Synchrondemodulators. Was<br />

beobachten Sie? Diskutieren Sie die Ergebnisse. (Tipp: Berücksichtigen Sie dabei<br />

Gleichung 10 aus dem Skript)<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

27


E405: AM<br />

5.4. Musikübertragung: ZSB ohne Träger vs. ESB<br />

Dieser Versuch soll den Unterschied zwischen der ZSB-AM ohne Träger und der ESB-AM experimentell<br />

verdeutlichen. Der Versuchsaufbau entspricht dem der ZSB-AM ohne Träger bzw. der<br />

ESB-AM. Zur Detektion arbeiten Sie nun mit einer variablen Trägerfrequenz. Speisen Sie dazu<br />

ein externes Sinussignal (f t = 20 kHz, ˆv t = 2 V, Achtung: keinen Gleichanteil) in den Trägereingang<br />

des Modulators ein. Benutzen Sie auf der Demodulatorseite den lokalen 20 kHz-Hilfsträger.<br />

1. Benutzen Sie das DSB-Signal. Geben Sie das demodulierte Signal auf einen aktiven Lautsprecher.<br />

Stellen Sie den Lautsprecher aus Rücksicht auf die anderen Arbeitsgruppen<br />

bitte nur für einen kurzen Moment und leise ein!<br />

2. Benutzen Sie das ZSB-Signal und variieren Sie die Trägerfrequenz. Beobachten und hören<br />

Sie die Auswirkungen.<br />

3. Wiederholen Sie dies für ein ESB-Signal.<br />

Nun ist das Nutzsignal v (t) jedoch kein Sinus mehr, sondern ein Musiksignal, das auf dem<br />

Desktop des Computers (musik.mp3) liegt. Das Spektrum des modulierenden Signals V (f) setzt<br />

sich also aus mehreren Frequenzen zusammen.<br />

1. Verbinden Sie hierzu den Audioausgang des PC mit dem Modulatoreingang.<br />

2. Stellen Sie das Spektrum des ZSB-AM-modulierten Signals ohne Träger dar und skizzieren<br />

Sie es.<br />

Abbildung 32: Spektrum der ZSB-AM bei Musiksignal<br />

28


E405: AM<br />

3. Stellen Sie das Spektrum des ESB-AM-modulierten Signals dar und skizzieren Sie es.<br />

Abbildung 33: Spektrum der ESB-AM bei Musiksignal<br />

4. Variieren Sie abermals die Tägerfrequenz für das ESB- und das ZSB-Signal.<br />

5. Warum klingt Musik so falsch, wenn Sende- und Empfangsfrequenz nicht übereinstimmen?<br />

Raum für Ihre Antworten<br />

29


Literaturverzeichnis<br />

[Kam08] K.-D. Kammeyer. Nachrichtenübertragung. B.G. Teubner, Reihe Informationstechnik,<br />

Stuttgart, Germany, 4 edition, Mar 2008.<br />

30

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