April - THWhS
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April - THWhS
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Das Technische Hilfswerk<br />
Monatszeitschrift des THW<br />
14. Jahrgang<br />
Nr. 4 - <strong>April</strong> 1967<br />
INHALT<br />
2 OBERBERGRAT<br />
DIPL.-ING. ERNST WALKER<br />
Sinnvolle Ausbildung<br />
5 Woche der Unfallhilfe<br />
6 HANS ROSE<br />
Sturm über Bayern<br />
8 DIPL.-ING. KLAUS VOGEL<br />
Erfahrungen im Stegebau<br />
10 Froschmänner mit Warmwasserheizung<br />
12 ANSElM KROGER und<br />
eARL HUPFER<br />
Sterben Schmiede aus?<br />
14 Für die EN-Ausbildung<br />
15 GERD KROGER<br />
Be helfs-Sch lauch bootfä h ren<br />
18 Aus den Ortsverbänden<br />
22 Kurz berichtet<br />
Zeitschriftenbesprechung<br />
23 Buchbesprechung<br />
24 Zivilschutzstreiflichter<br />
Die Brücke ist geschlossen. Wieder einmal haben die Helfer Gelegenheit gehabt, ihr Können zu beweisen. Die Ausbildung<br />
im Brückenbau wird beim THW besonders gepflegt. Wie das Umschlagbild zeigt, ist dabei auch für Erste Hilfe gesorgt.
Oberbergrat Dipl .• lng. Ernst Walker<br />
Sinnvolle Ausbildung<br />
Die moderne Technik prägt den Lehrplan des THW<br />
"Männer für alles", so sieht die<br />
Öffentlichkeit die THW -Helfer. Fürwahr<br />
, ein ehrender Ruf, aber zugleich<br />
eine Verpflichtung. Eine K atastrophenhilfe<br />
ohne das THW ist heute<br />
nicht m ehr denkbar . E s ist beruhigend,<br />
wenn m an in solchen Augenblicken<br />
auf eine gu t funktionierende<br />
und fachkundige Hilf sorgan isation<br />
zur ückgreifen k ann.<br />
Die m oderne Technik prägt das<br />
Gesicht unserer Zeit un d verwandelt<br />
ständig unsere Umwelt. Mit zunehmender<br />
technischer Entwicklung findet<br />
ein durchgreifender Struktur <br />
wandel statt. Die arbeitsteilige Produktionsweise,<br />
d er technische F ortschritt<br />
mit seiner M echanisierung<br />
und seiner Automation haben einen<br />
höheren Lebensstandard gebracht,<br />
aber auch gleichzeitig das Risiko erhöht.<br />
Die Menschheit ist fast völlig<br />
abhängig vom reibungslosen Betrieb<br />
der Produktions- und Versorgungsstätten.<br />
Die Schadenmöglichkeiten<br />
nehmen zu, das Ausmaß der Schäden<br />
steigt. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen<br />
kommt es immer wieder<br />
zu den verschiedensten Katastrophen,<br />
die nur dann wirksam bekämpft werden<br />
können, wenn zuvor rechtzeitig<br />
und m it Erfolg alle Maßnahmen<br />
vorangetrieben worden sind, die zur<br />
Lösung dieser Aufgaben befähigen.<br />
Neue Technik, neue Verfahren stellen<br />
ständig neue Anforderungen. Neben<br />
die traditionellen Tätigkeiten<br />
treten immer häufiger technische<br />
Spezialaufgaben. Die Allround-Ausbildung<br />
bleibt zwar wichtig, da sie<br />
den Helfer befähigt, sich in Gefahrensituationen<br />
richtig zu verhalten,<br />
aber sie reicht nicht mehr aus. Moderner<br />
Katastrophenschutz verlangt<br />
eine zeitgemäß ausgerüstete Organisation,<br />
die von einer qualifizierten<br />
und vielseitigen Ausbildung getragen<br />
wird.<br />
Die Technisierung zwingt zu weitgehender<br />
Aufgabenteilung mit dazugehöriger<br />
Eigenverantwortlichkeit.<br />
Durch den technischen Fortschritt<br />
werden die herkömmlichen Anforderungen<br />
laufend durch neue ersetzt.<br />
Helfer und Führer müssen immer<br />
mehr von ihrem Fach verstehen,<br />
müssen Spezialisten werden. Als<br />
solche können sie aber nur noch auf<br />
einem Teilgebiet Fachmann sein. Zur<br />
Verwirklichung des Gesamtzieles<br />
kommt es jedoch sowohl auf jeden<br />
einzelnen als auch auf alle gem einsam<br />
an. Daraus ergibt sich für die<br />
Führungskräfte die Notwendigkeit,<br />
neben dem verm eh rten Fachwissen<br />
heute K enntn isse in den Wirkungszusammenhängen,<br />
in der Führungstechnik<br />
zu besitzen . Die Anforderungen<br />
an diese Kräfte sind heute umfangreicher<br />
und weit höher als früher.<br />
Mit jeder Verantwortungsstufe<br />
wächst die Anforderung. Der Vorgesetzte<br />
braucht Einsicht und übersicht,<br />
die ihn befähigen, Helfer und H ilfsmittel<br />
wohlüberlegt und wirksam<br />
einzusetzen. Er m u ß die Kunst der<br />
Abstimmung und Zusamm enarbeit<br />
beh errschen. Hier liegt ein wesentlicher<br />
Teil des Wissens und Könnens<br />
der gehobenen Führungskrä fte. All<br />
das läßt sich erlernen und b eherrschen.<br />
Will man Helfern und Führern das<br />
für die Erfüllung der ihnen übertragenen<br />
Aufgaben notwendige Rüstzeug<br />
vermitteln, sie sinnvoll vorbereiten,<br />
so muß man mit der Entwicklung<br />
gehen. Die vielfältigen Schäden<br />
und Gefahren erfordern zu ihrer Bekämpfung<br />
eine zweckmäßig gegliederte<br />
und ausgebildete Organisation.<br />
Eine Aufgabenteilung nach fachlichen<br />
und führungstechnischen Gesichtspunkten<br />
ist notwendig. Eine<br />
fortschrittliche Hilfsorganisation kann<br />
daher nicht auf ein den Aufgaben angepaßtes,<br />
abgestuftes Ausbildungssystem<br />
verzichten. Das Feld der<br />
Hilfsaufgaben bestimmt den Lehrstoff<br />
und seine fachliche Gliderung.<br />
Was nicht vorhanden ist, ist später<br />
auch nicht greifbar. Bloßes Abgucken<br />
oder Vertrauen auf die glückliche<br />
Hand reichen nicht aus. Planmäßiges<br />
und systematisches Anlernen und<br />
Einarbeiten sind unerläßlich.<br />
Aus dieser Erkenntnis heraus ist<br />
der beigefügte Ausbildungsstufenplan<br />
(zunächst ohne Wasserdienstl<br />
aufgestellt worden. Er soll ein Vorschlag<br />
für die künftige Ausbildung<br />
sein, mit dem wir den Ausb ildungsstand<br />
zu erreichen hoffen. der zur<br />
Erfüllung der gestellten Aufgaben<br />
notw endig erscheint.<br />
Die Ausbildung * der Helfer b eginnt<br />
in den Ortsverbänden. Grun i ausbildung<br />
und Unterricht in "Erste Hilfe"<br />
geh ören zu den Ausbildu n gsphasen,<br />
die alle Helfer durchlaufen müssen.<br />
Das ist die sogen annte Breitenausbildung.<br />
Sie kann auf örtliche Besonderheiten<br />
ausgedehnt wer den. Für<br />
Ortsverbände beispielsweise, die am<br />
Wasser liegen oder auf Grund der örtlichen<br />
Situation und praktischer Erfahrungen<br />
mit der Möglichkeit von<br />
Hochwasser zu rechnen haben, ist es<br />
zweckmäßig, die Ausbildung .. Bergen<br />
aus Wassernot" in das Grundausbildungsprogramm<br />
aufzunehmen. Diese<br />
Ausbildung erfolgt zweckmäßig in<br />
Zusammeaarbeit mit den entsprechenden<br />
Fachorgan isa tionen.<br />
Nach erfolgreichem Abschluß der<br />
Grundausb ildung kann der H=lfer<br />
mit der fa ch technischen Ausb ildung<br />
im Or tsverb and beginnen. Gru ndsätzlich<br />
gibt es zwei gr oß e Ausbildungssäulen:<br />
1. den allgemeinen Ka tastrophendienst,<br />
2. den technischen Dienst.<br />
Der allgemeine Katastrophendienst<br />
umfaßt die Fachsparten Katastrophenschutz,<br />
Bergungsdienst, Sprengen.<br />
Be.:lelfsbrüc.~enbau und Errichten<br />
von Betreuungss'.ützpunl:ten.<br />
Zum technischen D:enst zählt die<br />
AusbJdung in der Instandsetzung<br />
von Netzen der Strom-, Gas- und<br />
Wasserversorgung sowie der Abwasserbeseitigung.<br />
Theoretische Unterwe:sungen, ergänzt<br />
durch praktische übungen, sollen<br />
dem Helfer den Ausb :ldungss ~and<br />
vermitteln, der zur Erfüllung der ihm<br />
gestellten Aufgaben notwendig ist.<br />
Die für die Aus~ildung erforderlichen<br />
Unterlagen müssen c:nheitlich und<br />
nach praktischen. realist:schen Gesichtspunkten<br />
erarbeitet werden.<br />
Die Ausbildung im Ortsverband<br />
umfaßt nicht alle Fachsparten. Sie ist<br />
nach den örtlichen Möglichkeiten<br />
or:entiert. Daher müssen zuvor die<br />
Schadenmö"Lchkeiten erkundet werden.<br />
Für die prakLsche Unterweisun~<br />
w ird es vielfach notwendig sein ,<br />
w :rklichkeitsnahe übungsaufgaben<br />
an zweckmäßigen Objekten durchzuführen,<br />
evtl. in Zusamme:larbeit mit<br />
d en möglichen S:±ladenträgern. Das<br />
t!" ifft vor allen D:n o:en für den techn'schen<br />
Dienst zu . J e intensi'ler und<br />
gezielter die F achausbildung im Ortsverband<br />
betrieben wird, um so größer
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ist der zu erwartende Nutzen im<br />
Ernstfall. Man kann später nur das<br />
beurteilen, was man selber kennt.<br />
Aufbauend auf * die Fachausbildung<br />
im Orlsverband werden in Lehrgängen<br />
an den THW-Schulen die Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten der Helfer<br />
vertieft und ergänzt. Aus dem Ausbildungsplan<br />
geht hervor, daß eine<br />
Vielzahl von Grundlehrgängen für<br />
die Helfer vorgesehen sind: Stegebau,<br />
Behelfsbrückenbau, Kat.-Brennschneiden,<br />
Sprengen, Atemschutz,<br />
Vermessen, Fernmelde- und Funksprechwesen,<br />
Brunnenbau, Schweißen<br />
in jeder Form u. a. m.<br />
Das ganze Programm ist gezielt<br />
und konzentriert. So wird beispielsweise<br />
zur Zeit die Schweißerausbildung<br />
in fünf einwöchigen Lehrgängen<br />
abgehalten. Nach erfolgreichem<br />
Abschluß der Stufen I bis IV<br />
erhält der Helfer den Schweißerpaß.<br />
Unterstellt man, daß dem Helfer einmal<br />
im Jahr der Besuch eines Lehrgangs<br />
ermöglicht wird. so benötigt er<br />
immerhin drei Jahre bis zur Abschlußprüfung.<br />
Nach dem vorliegenden<br />
Ausbildungsplan werden die vier<br />
Stufen der Schwe:ißerausbildung in<br />
zwei 14tägige Lehrgänge zusammengefaßt.<br />
Durch die geraffte Lehrgangsform<br />
kann der Helfer nun in<br />
Jahresfrist den Schweißerpaß erwerben.<br />
Dem Helfer sind * also -umfassende<br />
Möglichkeiten geboten, sein theoretisches<br />
Wissen zu erweitern, seine<br />
fachlichen Fertigkeiten zu verbessern.<br />
Der erfolgreiche Abschluß eines<br />
Grundlehrgangs öffnet ihm die Möglichkeit,<br />
den Folge-Lehrgang im Aufbauplan<br />
zu besuchen und damit den<br />
Weg zur Führungskraft aufzusteigen.<br />
Die vollausgezogenen Linien im Ausbildungschema<br />
zeigen den Aufbau in<br />
der Ausbildung. Die gestrichelten<br />
Linien geben einen Hinweis auf empfehlenswerte<br />
Fachlehrgänge, deren<br />
Besuch für die Teilnahme an den Unterführerlehrgängen<br />
jedoch nicht Bedingung<br />
ist.<br />
Der Gruppenführer ist die erste<br />
Unterführerstufe.<br />
Alle Führungskräfte sollen neben<br />
der fachlichen Vorbereitung einen<br />
Lehrgang in Atemschutz absolvieren.<br />
Diese Forderung erscheint gerechtfertigt,<br />
da stets damit gerechnet werden<br />
muß, daß Hilfeleistung möglicherweise<br />
nur unter Verwendung<br />
von Atemschutzmitteln durchführbar<br />
ist. Der Gruppenführer ist der unmittelbare<br />
Vorgesetze seiner kleinen<br />
Helferschar, für die er die volle Verantwortung<br />
trägt. Er muß in solchen<br />
Lagen auf Grund seiner Befähigung<br />
in der Lage sein, seine Helfer vor<br />
Schäden zu bewahren. In den einzelnen<br />
Fachlehrgängen wird zwar der<br />
Atemschutz behandelt, aber die Ausbildung<br />
bleibt hier auf das Notwendigste<br />
beschränkt. Im Atemschutzlehrgang<br />
erfolgt dagegen eine Ausbildung<br />
auf breiter Basis, eine Vollausbildung.<br />
Gruppenführer * werden in acht<br />
verschiedenen Fachsparten ausgebildet.<br />
Auf dem Sektor Katastrophenhilfsdienst<br />
sind zwei Ausbildungs-<br />
ziele vorgesehen: Der Gruppenführer<br />
Katastrophenschutz (B) und der<br />
Gruppenführer Katastrophenschutz<br />
(N)<br />
In der ersten Lehrgangswoche werden<br />
die Helfer beider Ausbildungsrichtungen<br />
im allgemeinen Katastrophenschutz<br />
(Hochwasserschutz und<br />
-bekämpfung, Waldbrandbekämpfung,<br />
Deichsicherung, Abstützung<br />
und Aussteifen u. a.) geschult. Die<br />
zweite Lehrgangshälfte bringt eine<br />
fachliche Trennung in der Ausbildung,<br />
Die Erfahrungen der Jahre haben<br />
gelehrt, daß mit der Unfall- und Katastrophenbekämpfung<br />
meistens die<br />
Bergung von Menschen aus den verschiedensten<br />
Notlagen einhergeht. Bei<br />
der Vielzahl der Begleitumstände ist<br />
daher eine eingehende Spezialausbildung<br />
im Bergungsdienst unerläßlich.<br />
Die Gruppenführer (B) erhalten<br />
diese Ausbildung.<br />
Andererseits erwartet man von<br />
einer technischen Organisation wie<br />
dem THW, daß sie besonders auf<br />
dem Gebiet der technischen Hilfeleistung<br />
zur Betreuung der betroffenen<br />
Menschen bertragen kann. Das THW<br />
muß also imstande sein, in Katastrophengebieten<br />
notfalls die technischen<br />
Voraussetzungen für eine behelfsmäßige<br />
Unterbringung und Versorgung<br />
zu schaffen. Um auch dieser Anforderung<br />
gerecht zu werden, ist auf<br />
der Gruppenführerebene im allgemeinen<br />
Katastrophenschutz eine doppelgleisige<br />
Ausbildung vorgesehen.<br />
Die Gruppenführer (N) erhalten in<br />
einem ParalleIlehrgang an Stelle der<br />
Ausbildung im Bergungsdienst eine<br />
Spezialausbildung in "Errichten von<br />
Betreuungsstützpunkten ".<br />
In einem größeren Schadenfall ist<br />
es durchaus denkbar, daß Hilfe in<br />
beiden Richtungen erforderlich ist.<br />
Beim Technischen * Dienst gibt es<br />
sechs Fachsparten für Gruppenführer:<br />
E-Netz Freileitung, E-Netz Kabel,<br />
Kraftwerks- und Schaltanlagen,<br />
Wasserversorgung, Gasversorgung<br />
und Abwasserbeseitigung.<br />
Abweichend von dem bisherigen<br />
Lehrplan ist eine weitergehende,<br />
fachliche Ausbildungstrennung vorgesehen.<br />
Die Lehrgebiete müssen den<br />
modernen Erfordernissen angepaßt<br />
werden. Diese verlangen, daß das<br />
Ausbildungsvolumen in einigen Lehrgängen<br />
zu erweitern ist eder auf<br />
Grund der fortgeschrittenen Technisierung<br />
entsprechend höhere Ansprüche<br />
an die Lehrgangsteilnehmer<br />
zu stellen sind.<br />
Der Behelfsbrückenbau ist eine<br />
spezielle Fachsparte. Der Brückenbauleiter<br />
muß bis zu seiner Anerkennung<br />
mindestens die drei Aufbaulehrgänge<br />
(B .-Brückenbau-Einführung,<br />
B.-Brückenbau-Ergänzung<br />
und Brückenbauleiter) mit Erfolg absolviert<br />
haben. Damit ist er als fachliche<br />
Führungskraft qualifiziert.<br />
Diese Ausbildung reicht jedoch zur<br />
übernahme höherer Führungsaufgaben<br />
nicht aus, da ihm die Ausbildung<br />
in Führungstechnik fehlt. Der<br />
Brückenbauleiter muß also an bezeichneter<br />
Stelle im Aufbauplan neu<br />
ansetzen, wenn er nach weiteren<br />
Führungsaufgaben strebt.<br />
Die Ausbilder für die Ortsverbände<br />
sollten, bevor sie zu den Speziallehrgängen<br />
für Ausbilder zugelassen<br />
werden, das Ausbildungsniveau eines<br />
Gruppenführers nachweisen und<br />
möglichst als solcher erfolgreich tätig<br />
gewesen sein. Dadurch haben sie<br />
sich bei der Helferschaft Ansehen und<br />
Autorität verschafft, was der Ausbildung<br />
im Ortsverband nur förderlich<br />
sein kann.<br />
*<br />
Nach erfolgreichem Abschluß eines<br />
Gruppenführerlehrgangs und entsprechender<br />
Bewährung im Orts verband<br />
kann der Unterführer zu einem<br />
Zugführerlehrgang zugelassen werden.<br />
Der Zugführer steht einer umfangreichen<br />
technischen Facheinheit vor.<br />
Von ihm wird verlangt. daß er in jeder<br />
angetroffenen Situation die Gegebenheiten<br />
auf seinem Fachgebiet<br />
rasch überschaut und richtig einschätzt<br />
und den Weg beschreitet, der<br />
im Bereich des Möglichen den größten<br />
Nutzen erwarten läßt. Das kann er<br />
nur, wenn er fachlich versiert ist und<br />
dazu die wichtigsten Grundlagen des<br />
methodischen Zusammenwirkens beherrscht.<br />
Aus dieser Forderung ergibt<br />
sich für die Ausbildung die Notwendigkeit,<br />
dem Zugführer zu dieser Befähigung<br />
zu verhelfen, die weit über<br />
dem Niveau des Gruppenführers<br />
liegt.<br />
Als oberste Ausbildungsstufe ist<br />
der Einsatzleiter vorgesehen. Er hat<br />
reine Führungsaufgaben zu erfüllen.<br />
Er muß den Einsatz mehrerer Fachdienste<br />
koordinieren können, alle<br />
Kräfte so nach Raum, Zeit und Situation<br />
einsetzen, daß mit einem erfolgreichen<br />
Verlauf der gemeinsamen<br />
Aktion gerechnet werden kann. Seine<br />
organisatorischen Aufgaben reichen<br />
vom gezielten Kräfteeinsatz über<br />
Versorgungs-, Sicherungsmaßnahmen<br />
bis zur Bestellung eines rechtzeitigen<br />
und ausreichenden personellen<br />
und materiellen Ersatzes. Er muß die<br />
Kunst der Abstimmung und Zusammenarbeit<br />
in allen Variationen beherrschen.<br />
Das dazu erforderliche<br />
Rüstzeug soll den Einsatzleitern in<br />
den ausgewiesenen Lehrgängen vermittelt<br />
werden.<br />
Neben diesen Ausbildungslehrgängen<br />
ist eine Spezialunterrichtung für<br />
Ortsbeauftragte und hauptamtliche<br />
Kräfte vorgesehen. Diese Lehrgänge<br />
sollen nicht nur fachtechnisch informieren.<br />
Die Beteiligten sollen darüber<br />
hinaus Wesentliches und Wichtiges<br />
aus dem Verwaltungssektor erfahren.<br />
Die Kurse laufen außerhalb<br />
der aufbauenden fach- und führungstechnischen<br />
Ausbildung und werden<br />
je nach Bedarf von Fall zu Fall anberaumt.<br />
*<br />
Der Plan auf Seite 3 zeigt eine<br />
AusbUdungsordnung im THW. Das<br />
Ziel aller überlegungen ist, noch<br />
wirksamer als bisher helfen zu können.<br />
Die Bereitschaft zu helfen allein<br />
reicht nicht aus. Dazu gehört u. a.<br />
eine gründliche und umfassende, nach<br />
den neuesten Erkenntnissen orientierte,<br />
in richtiger Stufung durchgeführte<br />
Ausbildung. Sie soll mit Hilfe<br />
dieses Ausbildungsplanes erreicht<br />
werden.<br />
4
Gerätekraftwagen des Technischen Hilfswerks beim Bergen eines Lastkraftwagens auf der B 466 im Landkreis Gunzenhausen<br />
Woche der Unfallhilfe<br />
Eine Aufklärungsaktion über Rettung im Straßenverkehr<br />
Wenn sich auch dasTHW in Bayern<br />
mit einer ganzen Reihe von ortsverbänden<br />
an einer "Woche der Unfallhilfe<br />
im Straßenverkehr 1967" beteiligte,<br />
so hat dies seinen Grund<br />
darin, daß sich der Einsatz dieser<br />
technischen Spezial-Hilfsorganisation<br />
immer stärker als notwendig erwies.<br />
Gerade in den letzten Jahren, vor<br />
allem 1966, wurde das THW bei einer<br />
ganzen Reihe von Verkehrsunfällen<br />
zu Hilfe gerufen. In den meisten Fällen<br />
ging es dabei um die Rettung<br />
Verletzter bzw. die Befreiung eingeklemmter<br />
Kraftfahrer durch Herausbrennen<br />
oder Herausschneiden, die<br />
Bergung von Ladegut und die Sicherung<br />
des Straßenverkehrs. Bei verschiedenen<br />
Massenkarambolagen<br />
mußten beschädigte Kraftfahrzeuge<br />
oder Wracks schnellstens von den<br />
Fahrbahnen beseitigt, Brände gelöscht,<br />
Unfallschäden behoben und<br />
die Fahrbahn wieder verkehrssicher<br />
gemacht werden (Entschärfen von<br />
Olspuren!)<br />
Bei den von dem THW-Landesverband<br />
Bayern registrierten rund 60<br />
Einsätzen des Jahres 1966 bei Verkehrsunfällen<br />
waren nicht weniger<br />
als 235 Kraftfahrzeuge beteiligt. Als<br />
besondere Brennpunkte sind dabei<br />
die Teilstrecke Garching-Allershausen<br />
der Autobahn München-Ingolstadt,<br />
das Autobahndreieck Nürnberg<br />
und die Bundesstraße 466 im Landkreis<br />
Gunzenhausen hervorgetreten.<br />
(Von den THW-Helfern wurden bei<br />
den Einsätzen etwa 2300 Einsatzstunden<br />
geleistet, dabei teilweise unter<br />
erheblichen Schwierigkeiten und Gefah<br />
ren.) Besondere Anforderungen<br />
w urden u. a. beim Aufstellen umgekippter<br />
schwerer Lastzüge, Sattelschlepper<br />
und Baumaschinen (wie<br />
Bagger und Planierraupen) an die<br />
freiwilligen Helfer gestellt. Dem<br />
Wirken des THW kam die zweckmäßige<br />
Ausstattung der Organisation<br />
mit Einsatzfahrzeugen und -geräten<br />
(wie Schneidbrennern, Notstromaggregaten<br />
und Scheinwerfern, Hubund<br />
Zuggeräten, Feuerlöschern usw.)<br />
zugute.<br />
Erwähnung verdienen die Verkehrsunfälle,<br />
die sich an Bahnübergängen<br />
zwischen Kraftfahrzeugen<br />
und Eisenbahnzügen ereignen und<br />
die meist den Einsatz besonderen Gerätes<br />
für die Rettung erforderlich<br />
machen. Als Beispiele seien aus der<br />
letzen Zeit zwei Fälle erwähnt. in<br />
denen das THW zum Einsatz kam.<br />
Am unbeschrankten Bahnübergang<br />
in Neustadt an der Waldnaab wurde<br />
ein PKW von einer Lokomotive erfaßt.<br />
Der Fahrer sprang noch rechtzeitig<br />
aus dem Wagen heraus und<br />
konnte sich anklammern. Er wurde<br />
jedoch schwer verletzt und so in das<br />
Schiebegestänge der Lokomotive eingequetscht,<br />
daß er herausgeschweißt<br />
werden mußte. Die Landpolizei alarmierte<br />
den OB des OV Weiden und<br />
dieser sofort seine Helfer. In kürzester<br />
Zeit waren 16 Mann mit dem<br />
THW-MKW am Unfallort und befreiten<br />
den verunglückten P KW-Fahrer<br />
mit Hilfe des Schneidbrenners<br />
aus seiner lebensgefährlichen L age.<br />
Anschließend wurde d as total beschädigte<br />
Kraftfahrzeug unter Einsatz<br />
von Hebegeräten geborgen.<br />
In einem anderen Fall wurde der<br />
OV Mellrichstadt von der Landpolizei<br />
angefordert, als ein PKW auf dem<br />
Bahnübergang bei Nordheim im<br />
Landkreis Mellrichstadt mit einem<br />
Personenzug zusammengestoßen war.<br />
Auch hier waren die THW-Männer<br />
unverzüglich am Unfallort, um den<br />
PKW von der Lok mit Brennschneidgeräten<br />
zu trennen. Es konnten jedoch<br />
nur noch die eingeklemmten,<br />
tödlich verletzten Insassen des Autos<br />
geborgen werden.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der<br />
Bayerischen Landpolizei haben eine<br />
Reihe von THW -Ortsverbänden bereits<br />
einen ständigen Bereitschaftsdienst<br />
für Unfallhilfe an den Wochenenden<br />
mit ihrer erhöhten Verkehrsfrequenz<br />
eingerichtet, so z. B.<br />
in Freising, Lauf a. d. Pegnitz, Kempten<br />
und Gunzenhausen.<br />
Für die Offentlichkeit ergibt sich<br />
eine sehr wesentliche Schlußfolgerung:<br />
Im gegebenen Falle sollte man<br />
nicht nur auch an eine Verständigung<br />
des Technischen Hilfswerks denken,<br />
sondern ebensosehr an die Befolgung<br />
der von den THW-Helfern an den<br />
Unglücksstätten gegebenen Weisungen,<br />
um dadurch zu einem Erfolg<br />
der Hilfsaktion beizutragen.<br />
5
Hans Rose<br />
Sturm über Bayern<br />
Das Technische Hilfswerk mußte überall helfen<br />
Drei schwere Stürme tobten in drei<br />
Wochen des Februar und März auch<br />
über Bayern. Sie richteten in Städten,<br />
Dörfern und Wäldern verheerenden<br />
Schaden an. Auf vielen Straßen<br />
wurde der Verkehr durch umgestürzte<br />
Bäume blockiert, zahlreiche<br />
Telefon- und Hochspannungsmasten<br />
wurden geknickt und Stromausfälle<br />
verursacht. Häuser wurden abgedeckt,<br />
ja ganze Dachstühle und Giebel<br />
wurden in die Tiefe geschleudert. Es<br />
gab Verletzte und sogar elf Tote. In<br />
den Forsten brachen die Orkane, die<br />
Spitzengeschwindigkeiten bis zu 150<br />
Stundenkilometer erreichten, größte<br />
Bäume wie Streichhölzer. Tausende<br />
von Hektar waren wie nach einem<br />
Granatbeschuß mit einem Gewirr<br />
von Stämmen und Ästen bedeckt<br />
- ein in die Millionen gehender Schaden,<br />
der noch durch die Gefahr des<br />
Borkenkäfer-Befalls erheblich vergrößert<br />
wurde.<br />
In diesen Unwettertagen wurden<br />
auch die THW-Ortsverbände im Bereich<br />
des Landesverbandes Bayern<br />
von Landratsämtern, Landpolizei,<br />
kommunalen und anderen Behörden,<br />
sowie von Privatpersonen zur Hilfeleistung<br />
gerufen. Dies war insbesondere<br />
der Fall, wenn es sich darum<br />
handelte, besondere technische Hilfe<br />
zu leisten und technisches Gerät einzusetzen.<br />
Nach den letzten Meldungen<br />
wurden 19 THW-Ortsverbände in<br />
den bayerischen Regierungsbezirken<br />
bei Notständen alarmiert und zu<br />
Hilfsmaßnahmen eingesetzt, die sich<br />
teilweise ohne Unterbrechung während<br />
der Nacht über Zeiträume von<br />
mehreren Tagen erstreckten. Die Bilanz<br />
des Landesverbandes wies bis<br />
zur Berichtabgabe 40 Einsätze und<br />
technische Hilfeleistungen von insgesamt<br />
600 THW-Helfern mit einer<br />
Arbeitsleistung von 4000 Stunden auf.<br />
Die THW-Männer konnten - was<br />
immer wieder in der Öffentlichkeit<br />
lobend anerkannt wurde - wertvollste<br />
und schnelle Hilfe leisten sowohl<br />
bei der Begrenzung des Katastrophenausmaßes<br />
wie auch bei der<br />
Behebung der verursachten Schäden,<br />
zumal sich die Ortsverbände bei Bekanntgabe<br />
der Sturm-Vorwarnungen<br />
schon in Einsatzbereitschaft gehalten<br />
hatten.<br />
Besondere Schwerpunkte waren<br />
die Regierungsbezirke Oberbayern<br />
mit den Landkreisen Freising, Miesbach,<br />
Rosenheim und Weilheim<br />
- Niederbayern mit dem Landkreis<br />
Landshut - die Oberpfalz mit den<br />
Landkreisen Amberg, Neumarkt,<br />
Nabburg und Regensburg - und Mittelfranken<br />
mit den Landkreisen Gunzenhausen<br />
und Feuchtwangen.<br />
Fast an allen Orten bot sich das<br />
gleiche Bild der Verwüstung und<br />
waren den Helfern auch die gleichen<br />
Aufgaben gestellt. Es mußten zerstörte<br />
Dächer abgetragen und vorsorgliche<br />
Dacheindeckungen vorgenommen.<br />
herabgestürzte Dächer oder<br />
Giebel von Straßen, Gebäuden und<br />
Gleisanlagen beseitigt werden. Es<br />
galt, vom Sturm auf Straßen und<br />
Fahrbahnen geworfene und den Verkehr<br />
gefährdende Bäume wegzuräumen,<br />
gebrochene oder stand unsicher<br />
gewordene Bäume zu fällen.<br />
Außer den Spezialfahrzeugen des<br />
THW waren insbesondere Brennschneidgeräte,<br />
Motorsägen, Seilwinden,<br />
Notstromaggregate und Beleuchtungsanlagen<br />
erforderlich.<br />
Während sich die Helfer in Mittelfranken,<br />
Oberfranken und der<br />
Oberpfalz auch noch zu Aufräumungsarbeiten<br />
in den am stärksten<br />
betroffenen Wäldern zur Verfügung<br />
gestellt hatten, blieben die THW<br />
Ortsverbände in ganz Bayern weiterhin<br />
in Bereitschaft.<br />
Besondere technische Anforderungen<br />
wurden an die THW-Helfer in<br />
den folgenden Fällen gestellt:<br />
In der aus 47 Häusern bestehenden<br />
Gemeinde Oberhembach (Landkreis<br />
NeumarktiOberpfalz) war durch<br />
Sturmschäden die gesamte Stromversorgung<br />
ausgefallen. Dadurch war<br />
auch die Wasserversorgung - Einzelversorgung<br />
mittels elektrisch betriebener<br />
Pumpen nicht mehr<br />
sichergestellt. Auch Lebensmittel waren<br />
vom Verderb bedroht, da die<br />
elektrischen Anlagen der Kühlhäuser<br />
außer Betrieb waren. Vom Landratsamt<br />
Neumarkt wurde das THW um<br />
Hilfeleistung gebeten. Helfer der E<br />
Gruppen der OV Amberg und Nfunberg<br />
übernahmen die Erstellung einer<br />
behelfsmäßigen Strom versorgungsanlage,<br />
wobei Notstromaggregate des<br />
THW eingesetzt wurden. Die technischen<br />
Arbeiten wurden unter Beteiligung<br />
von Mitarbeitern der zuständigen<br />
Energie-Versorgung Ostbayern<br />
(OBAG) und mit Unterstützung von<br />
Soldaten durchgeführt, wobei sich das<br />
benutzte THW-Gerät (Teile der Gerätesätze<br />
E und J) wieder gut bewährte.<br />
Bis zum Abend dieses Ein-<br />
So wie hier zerstörte der Sturm viele Dächer. Das THW half<br />
Bei Freising muBte dieser gestürzte Riese beseitigt werden<br />
6
Vielerorts waren Freileitungen wieder instand zu setzen<br />
Die Haube des Kirchturms von Rudolfing wurde verankert<br />
satztages hatten die Einwohner von<br />
Oberhembach wieder ihren Strom.<br />
Im Stadtgebiet von Rosenheim<br />
war der über einen Werkskanal führende<br />
Steg mit Versorgungsanlagen -<br />
u. a. ein 5000-Volt-Kabel - der Klepper-Werke<br />
zu schützen, als ein in<br />
den Kanal gestürztes, 300 qm großes<br />
Blechdach einer Fertigungshalle eine<br />
gefährliche Stauung des Wassers<br />
verursachte. Die vom OV Rosenheim<br />
eingesetzte K-Gruppe mußte den<br />
Wasserspiegel senken und dann mit<br />
Hilfe eines Greifzuges des THW<br />
GKW und eines Gabelstaplers der<br />
Werksfeuerwehr das riesige Dach in<br />
zwei Teile trennen. um es aus dem<br />
Bach bergen zu können.<br />
Von Helfern des OV Nabburg<br />
(Oberpfalz) wurde das 1000 qm große<br />
Blechdach der Mittelschule, das sich<br />
vom Sturm losgerissen und um den<br />
ebenfalls beschädigten Dachstuhl ge-=<br />
wickelt hatte, mit Brennschneidgeräten<br />
und Trennscheiben auseinandergenommen<br />
und der Dachstuhl wieder<br />
freigelegt. - Ähnlich war ein Einsatz<br />
von 14 Helfern des OV Miesbach, der<br />
in nächtlicher Arbeit, im Licht der<br />
THW-Scheinwerfer, das losgerissene<br />
Aluminium-Blechdach eines Restaurants<br />
in Neuhaus am Schliersee zu<br />
Boden ließ und durch vorläufige Abdeckung<br />
des Dachgestühls größeren<br />
Wasserschaden durch den unaufhörlich<br />
strömenden Regen verhütete.<br />
"Das THW hat mein Haus gerettet!"<br />
stellte die dankbare Besitzerin fest.<br />
(Verwendet wurde auch hier lediglich<br />
das Gerät des THW-GKW.)<br />
Die Zwiebelturmhaube der im Umbau<br />
befindlichen Kirche von Rudolfing<br />
im Landkreis Freising war vom<br />
Sturm in das den Kirchturm zur Zeit<br />
umgebende Stahlrohr-Baugerüst gedrückt<br />
worden. Gleichzeitig war ein<br />
Teil des Turmes zusammengebrochen.<br />
Die etwa vier Tonnen schwere Haube<br />
wurde nun, fast ganz außerhalb des<br />
Turmsockels liegend, nur noch durch<br />
das Gerüst gehalten, das außerdem<br />
selbst auch erheblich verbogen war.<br />
Um die höchste Gefahr, nämlich den<br />
Absturz der Zwiebelhaube, zu bannen,<br />
wurde der OV Freising alarmiert.<br />
In einem vierstündigen Einsatz<br />
führten Helfer die SLcherung der<br />
Haube und des Gerüsts durch an Erdankern<br />
befestigte Stahls eile durch. Es<br />
wurden drei Greifzüge, 200 m Stahlseile<br />
und das Arbeitsgerät deF THW<br />
Fahrzeuge verwendet. Beteiligt an<br />
dieser Arbeit, die das Pfarramt einer<br />
schweren Sorge enthob, waren 14<br />
THW-Helfer.<br />
Es verdient erwähnt zu werden,<br />
daß allerorten die Zusammenarbeit<br />
mit den Angehörigen anderer Hilfsorganisationen,<br />
der Polizei, der Bun~<br />
deswehr, aber auch mit den Beauftragten<br />
der Behörden, ausgezeichnet<br />
war.<br />
7
Steg aus LH-Brückengerät, gebaut vom OV Deggendorf<br />
Dipl.-Ing. Klaus Vogel<br />
Erfahrungen<br />
Stegebau<br />
•<br />
Notstege für die Bevölkerung müssen sicher begehbar sein<br />
Eine der Grundaufgaben des Tecbnisdlen<br />
Hilfswerks ist die Sidlerstellung<br />
des lebensnotwendigen Verkehrs.<br />
Hierzu gehlrt die Aufgabe,<br />
Wasserläufe zu iberwinden. Im vergangenen<br />
Jahr fand der Landesverband<br />
Bayern bei gezielten tJbungen<br />
und bei Einsätzen die Erfahrungen<br />
der vergangenen Jahre auf diesem<br />
Gebiet bestätigt. Diese Erfahrungen<br />
sind Gegenstand der folgenden Ausführungen.<br />
Immer war es schon e ine besonders<br />
reizvolle Aufgabe, im Rahmen von<br />
Einsätzen oder bei übungen Brücken<br />
zu bauen. Die Leistung steht den<br />
Helfern nach Abschluß der Arbeiten<br />
in "handgreiflicher" und eindrucksvoller<br />
Form vor Augen. Es war dann<br />
mit den Mitteln des Handwerkers<br />
eine Verbindung geschaffen worden,<br />
die einen bequemeren und schnelleren<br />
Verkehr zwischen zwei bis dahin<br />
nah, aber letztlich doch entfernt<br />
gelegenen Punkten zuließ. Bei<br />
Vollendung eines solchen Werkes<br />
schwingt immer unbewußt etwas von<br />
dem bahnbrechenden und vorwärts<br />
drängenden Pioniergeist mit, auch<br />
wenn nur eine Brücke von beschränkter<br />
Lebensdauer erstellt wurde. Hierin<br />
mag es vielleicht begründet liegen,<br />
daß der Bau von Brücken und Stegen<br />
immer bevorzugte übungsobjekte<br />
und gesuchte technische Hi:feleistungen<br />
sind.<br />
Als übungsobjekt ist ein Steg geeigneter<br />
als eine Brücke, da der Aufwand<br />
an Material und insbesondere<br />
an Zeit eher den Möglichkeiten eines<br />
Ortsverbandes entspricht. Sieht man<br />
von der Ausbildung bestimmter handwerklicher<br />
Fertigkeiten ab, die nur<br />
bei größeren Konstruktionen sinnvoll<br />
angewendet werden können, so<br />
treten beim Bau eines Steges auf dem<br />
Gebiet der Organisation, Baustelleneinrichtung,<br />
Arbeitseinteilung usw.<br />
im Prinzip fast gleiche Probleme wie<br />
beim Behelfsbrückenbau auf.<br />
überall dort, wo schnell eine Verkehrsverbindung<br />
herzustellen ist, wo<br />
eine geringe übergangsleistung in<br />
Kauf genommen wird und wo man<br />
auf den Kfz-Verkehr in Anbetracht<br />
der Notsituation verzichten kann,<br />
dort wird der Einsatz eines Steges<br />
zweckmäßig sein.<br />
Die Auswahl und der Entschluß,<br />
einen bestimmten Stegtyp zu bauen,<br />
ist weitgehend abhängig vom Kreis<br />
der Benutzer. Ein Steg, der die erste<br />
provisorische Verbindung zwischen<br />
den Ufern eines Flusses herstellt, der<br />
aber nur für THW-Helfer bestimmt<br />
ist, die z. B. dort eine Behelfsbrücke<br />
bauen, kann ein schaukelnder und<br />
schwankender übergang sein. Ein<br />
solcher Steg ist aber ungeeignet für<br />
die Benutzung durch Frauen, Kinder<br />
oder ältere Personen. Nur mit Mühe<br />
wird man diesen etwas ängstlichen<br />
Kreis der Bevölkerung dazu bewegen<br />
können, einen derartigen Steg auch<br />
nur in Notfällen zu betreten. Meistens<br />
stellen sich zu allem übel die<br />
Angstgefühle in der Mitte des übergangs<br />
ein, so daß im wahrsten Sinne<br />
des Wortes ein Schritt weder hin noch<br />
her getan wird. Eine Panik, die es<br />
gerade in solchen Notsituationen zu<br />
verhindern gilt, kann die Folge sein.<br />
Für die Benutzung durch Frauen,<br />
Kinder oder ältere Personen muß daher<br />
ein Steg gefordert werden, der<br />
eine festliegende Lauffläche und stabile<br />
Geländer hat.<br />
In hervorragender Weise eignet<br />
sich für diese Zwecke der sogenannte<br />
Frankensteg, der ursprünglich für<br />
den militärischen Gebrauch entwikkelt<br />
worden war. Die Einzelteile nehmen<br />
wenig Lager- und Transportraum<br />
in Anspruch, sind von Hand<br />
leicht zu verladen und zu transportieren;<br />
sie sind schnell, auch von ungeübten<br />
Kräften, zusammengesetzt.<br />
Bei gut ausgebildetem Führungspersonal<br />
ist ein 40 m langer Steg von<br />
einer Gruppe in 45 Minuten zu bauen.<br />
Der fertige Steg liegt fest auf dem<br />
Wasser. Die Schwimmkörper sind unsinkbar.<br />
Im Bedarfsfall sind diese<br />
Stegteile schnell an den Ort der<br />
Katastrophe gebracht und eingesetzt,<br />
oder wenn größere Flußbreiten zu<br />
überwinden sind, können sie schnell<br />
zusammengezogen und Stegübergänge<br />
von fast unbegrenzter Länge<br />
gebaut werden. Dieser Steg ist nahezu<br />
als Ideallösung des Stegebaus für<br />
die Einsätze des THW anzusprechen.<br />
Es wäre anzustreben, daß bei Ortsverbänden,<br />
die auf Grund von Hochwasserkatastrophen<br />
häufig Stege zu<br />
bauen haben, Teile solcher Stege im<br />
Zuge der Einsatzvorbereitungen eingelagert<br />
würden.<br />
Als eine brauchbare Behelfslösung<br />
kann ein Steg aus den Teilen des LHbrücken<br />
ge rätes angesehen werden.<br />
Der Aufwand an Transportraum ist<br />
größer, die Einzelteile sind erheblich<br />
schwerer als beim Frankensteg. Bei<br />
ungeübten Kräften, aber gut ausgebildetem<br />
Führungspersonal, ist ein<br />
40 m langer Steg aus dem Material<br />
d es LH-Gerätes von einer Gruppe in<br />
75 Minuten zu bauen. Der fertige Steg<br />
zeigt gleiche, wenn nicht bessere<br />
Eigenschaften als der Frankensteg.<br />
Obwohl das LH-Gerät vielseitiger<br />
einZJusetzen ist - es ist ja zum Bau<br />
schwimmender Brücken entwickelt<br />
worden -, muß dem oben erwähnten<br />
Frankensteg unter Berücksichtigung<br />
der für das THW eigentümlichen<br />
Umstände doch der Vorrang gegeben<br />
werden. Die Schwierigkeiten b ei der<br />
Pflege und Wartung des LH-Gerätes<br />
und der gleichzeitige Mangel an<br />
Großgerät und einer genügenden<br />
Anzahl von Helfern für die Verladearbeiten<br />
lassen dieses Gerät für die<br />
Verwendung beim THW nicht so<br />
günstig erschein en.<br />
Beiden Stegen gemeinsam ist. und<br />
das ist ihr Charakteristikum, daß sie<br />
aus Fertigteilen zusammengesetzt<br />
werden. Sie sind Brückengeräte. Ihr<br />
Einsatz ist immer anzustreben, auch<br />
wenn größere Transportstrecken notwendig<br />
werden sollten. Die andere<br />
Möglichkeit, der Bau eines Steges mit<br />
Behelfsmitteln, bringt meist unvorhersehbare<br />
Schwierigkeiten mit sich,<br />
wodurch unerwünschte Verzögerun-<br />
8
gen bei der Erfüllung des Auftrages<br />
eintreten können. Daher wird häufig<br />
der zeitliche Vorteil, der die Beschaffung<br />
der Mittel für den Behelfssteg<br />
gegenüber einem längeren Transportweg<br />
des Brückengerätes bringt,<br />
aufgewogen. Abgesehen hiervon sind<br />
eine große Gruppe von Behelfsstegen,<br />
wie oben erwähnt, für die Benutzung<br />
durch Frauen, Kinder und ältere Personen<br />
nur beschränkt verwendbar,<br />
da diese eine gewisse Scheu haben,<br />
über stark schwankende Laufflächen<br />
zu gehen.<br />
Aber diese beiden aus Fertigteilen<br />
herzustellenden Stege, der Frankensteg<br />
und der Steg aus LH-Brückengerät,<br />
erfüllen voll und ganz alle<br />
Forderungen, die bei Einsätzen zur<br />
Beseitigung von Notsituationen als<br />
Folge von Katastrophen, insbesondere<br />
Hochwasserkatastrophen, zu stellen<br />
sind.<br />
Die Behelfsstege, die als schwimmende<br />
Unterstützung Fässer, Einlegewulste<br />
von Schlauchbooten oder<br />
kleine Schlauchboote selbst verwenden,<br />
sind leicht und schnell zu erstellen.<br />
Allerdings ist ihr Einsatz mit<br />
nicht geringem Aufwand an Material<br />
und damit auch an Transportraum<br />
verbunden.<br />
Weniger Material, insbesondere im<br />
Hinblick auf den Transportraum,<br />
wird zum Bau von Hängestegen benötigt.<br />
Jedoch ist hierbei manches<br />
Problem zu lösen, das sich durch die<br />
erheblichen vorhandenen Zugkräfte<br />
in den Tragseilen stellt. Das gilt insbesondere<br />
für die Stege, deren Lauffläche<br />
über das gespannte Seil geht.<br />
Der Bau dieser Stege sollte nur als<br />
letzte von verschiedenen Möglichkeiten<br />
in Erwägung gezogen werden,<br />
obwohl der äußerst geringe Materialaufwand<br />
bestechend ist.<br />
Durchaus befriedigende Lösungen<br />
ergeben sich bei der Anwendung von<br />
Behelfsstegen, die, rein äußerlich betrachtet,<br />
eigentlich schon als Fußgänge<br />
rb rücken anzusprechen sind,<br />
aber auf Grund der verwendeten<br />
Verbindungsmittel (Bindeleinen Bauklammern<br />
usw.) nicht einmal als<br />
Dauerbehelfsstege anzusehen sind.<br />
Der Vorteil dieser Stege ist darin zu<br />
sehen, daß sie einen sicheren, nicht<br />
schaukelnden und schwingenden<br />
übergang ermöglichen. Allerdings ist<br />
der Aufwand an Material erheblich<br />
größer als bei den zuletzt genannten<br />
Behelfsstegen. Auch der zeitliche<br />
Aufwand, insbesondere bei der Überquerung<br />
größerer Flußbreiten, ist<br />
umfangreicher. Beide scheinbaren<br />
Nachteile sind in Kauf zu nehmen im<br />
Hinblick auf die Forderung nach<br />
einer festliegenden Lauffläche.<br />
Der Materialbedarf für solche Stege<br />
ist insofern bei näherer Betrachtung<br />
nicht übermäßig, da Hölzer mit Querschnittsabmessungen<br />
verwendet werden,<br />
die durchaus gebräuchlich und<br />
daher auf Baustellen, Zimmerplätzen<br />
oder Sägewerken immer zu finden<br />
sind. Es ist mehr eine Frage der<br />
Organisation des Transports als eine<br />
Frage der Beschaffung an sich, daß<br />
der erhöhte Bedarf an Material nicht<br />
zum Problem wird. Auch kann der<br />
Zeitbedarf für den Bau eines solchen<br />
Steges erheblich eingeschränkt werden<br />
durch weitgehende Arbeitsteilung<br />
und straffe Organisation der<br />
Bauarbeiten. Weiterhin kann durch<br />
gedankliche Vorbereitung, durch vorbereitende<br />
Planung und durch sinnvolle<br />
übungen die zwangsläufig mangelnde<br />
Routine ersetzt werden, was<br />
auch wieder beim Einsatz einen Zeitgewinn<br />
bedeutet.<br />
Eine interessante derartige Konstruktion<br />
wählte ein Ortsverband für<br />
die überbrückung eines etwa 13 m<br />
breiten Flußlaufes, der von kleinen<br />
Booten und Nachen benutzt wird und<br />
dessen Querschnitt durch Einbauten<br />
nicht eingeschränkt werden sollte.<br />
Die Uferverhältnisse gestatteten es,<br />
die Kräfte auf eine an sich notwendige<br />
Mittelunterstützung mit Streben<br />
in der Art eines Sprengwerkes auf<br />
die Ufer des Wasserlaufes zu leiten.<br />
Durch die mit Bindeleinen an den<br />
Streben angebrachten querliegenden<br />
Rundhölzer verklemmen sich diese<br />
Streben im Sche:tel der Konstruktion<br />
und ergeben somit die erforderliche<br />
Mittelunterstützung. Der Zeitaufwand<br />
für den eigentlichen Bau<br />
dieses Steges war gering (eine Gruppe<br />
etwa 3,5 Stunden). Das verwendete<br />
Material ist auf jedem Zimmerplatz<br />
oder bei jedem Sägewerk zu fi nden,<br />
da die Abmessungen der verwendeten<br />
Querschn~tte unJ längen n;cht außergewöhnlich<br />
sind. Etwas Schwierigkeiten<br />
bereitet lediglich das Aufstellen<br />
des Strebenbocke·s ohne Verwendung<br />
eines Wass~rfa:'rzeu~rs; bei<br />
sinnvoller Anwe'1~un" vo, HQfsmitteIn,<br />
wie Seilw;nde eines Gkw und<br />
Greifzug, läßt sich aber diese Schwierigkeit<br />
leicht überwinden.<br />
Dieser Steg bildet für Wochen<br />
einen vollwertigen übergang, der sich<br />
im Hinblick auf den Gebrauch in<br />
nichts von einer Fußgängerbrücke<br />
unterscheidet. Der Aufwand an<br />
Material und Zeit ist so gering, daß<br />
ein Einsatz in Katastrophenlagen<br />
sehr gut möglich ist. Der personelle<br />
Einsatz und der Einsatz an Hilfsmitteln<br />
entspricht den Möglichkeiten<br />
des THW.<br />
Behelfsstege ähnlich der zuletzt geschilderten<br />
Art werden sich noch eine<br />
ganze Reihe finden lassen. Es wäre<br />
wünschenswert, wenn zukünftig bei<br />
Übungen in stärkerem Maße als bisher<br />
bei der Lösung entsprechender<br />
Aufgaben nach derartigen Behelfsstegen<br />
gesucht würde. Damit würden<br />
Übungen allein schon durch das Neue<br />
an Reiz gewinnen, darüber hinaus<br />
ergäben sich für Einsätze erprobte<br />
vielfältige Möglichkeiten. Erst eine<br />
Vielzahl von gegenwärtigen Lösungsmög'ichkeiten<br />
bietet Gewähr für eine<br />
zweckmäßige, der jeweiligen Lage<br />
angepaßte und daher auch erfolgreiche<br />
Lösung. Eine einzige Patentlösung<br />
gibt es im Zuge der Katastrophenbekämpfung<br />
wegen der von<br />
Fall zu Fall verschiedenen Situation<br />
kaum. D'e übungen der geschilderten<br />
Art sind daher auch in besonJerer<br />
Weise Restandteil der Einsatzvorbereitungen.<br />
Frankensteg, gebaut vom OV SchwElinfurt<br />
Behelfssteg, gebaut vom O V W ürzburg<br />
9
Froschmänner<br />
mit Warmwasserheizung<br />
Winterübung bei eisiger Kälte -<br />
THW-Ortsverbände halfen der Wasserwacht<br />
Die Taucher machen sich zum Einsatz fertig<br />
Zu einer der wichtigsten Aufgaben<br />
im Rahmen des vielseitigen Ausbildungsprogramms<br />
der Wasserwacht<br />
gehört das Tauchen auch in jener<br />
Jahreszeit, in der sich andere Zeitgenossen<br />
von Kopf bis Fuß dick in<br />
Pelz und Wolle vermummen. Die<br />
Wasserwächter müssen nämlich nicht<br />
nur während der sommerlichen Freibadesaison<br />
im Rettungs- und Bergungseinsatz<br />
stehen, vielInehr gehört<br />
zu ihrer freiwilligen Pflicht auch die<br />
Wachsamkeit bei Frost und Schnee,<br />
wenn etwa Menschen bei Eiseinbrüchen<br />
verunglücken. Jedes Jahr führen<br />
deshalb die passionierten Wasserratten<br />
auch bei Temperaturen<br />
unter Null Grad eine wirklichkeitsnahe<br />
Winterübung durch, um sich an<br />
das eisige Wasser zu gewöhnen, falls<br />
einmal Ertrunkene bzw. in Ertrinkungsgefahr<br />
geratene Menschen zu<br />
retten wären. Oft genug schon wurden<br />
Können und Einsatzbereitschaft<br />
auch im Ernstfall auf harte Bewährungsproben<br />
gestellt.<br />
Bei schneidender Kälte zogen die<br />
Wasserwächter und die Mitglieder<br />
der aktiven Tauchergruppe von<br />
Kempten gemeinsam mit Helfern<br />
der THW -Orts verbände Kempten<br />
und Memmingen an den Illerstrand,<br />
um die fällige Kälteübung abzuhalten.<br />
Man wählte einen besonders geeigneten<br />
Flußabschnitt der Iller für<br />
eine angenommene Bergungsaufgabe<br />
aus, wobei die Taucher alle gebotenen<br />
Möglichkeiten erproben sollten.<br />
Da die Wasserwacht selbst noch nicht<br />
so ausgerüstet ist, daß sie das winterliche<br />
Tauchen im freien Gewässer<br />
ohne gesundheitliche Gefährdung<br />
ihrer Männer wagen kann, hatte man<br />
das THW um Mitwirkung gebeten.<br />
So erschienen denn auch 18 Helfer<br />
des OV Memmingen und sechs Helfer<br />
des OV Kempten, Spezialisten, die<br />
schon manche Bergung aus der tückischen<br />
HIer gemeistert haben. mit<br />
GKW und MKW, mit Schlauchboot,<br />
Schwimmwesten und Leinen, Tauchsieder<br />
und Wasserbehältern am<br />
übungsplatz.<br />
Am Flußufer wurde das Standquartier<br />
von Wasserwacht und THW<br />
errichtet. Dann hieß es für die Taucher<br />
der Wasserwacht, die verschiedenen<br />
übungen abzuleisten. In den<br />
warm aufgeheizten THW-Einsatzfahrzeugen<br />
konnten sich die in<br />
Froschmännerhäute gehüllten Taucher<br />
jeweils umkleiden, erholen und<br />
ausruhen. Weiterhin hatte das THW<br />
noch ein Notstromaggregat zur Herstellung<br />
von warmem Wasser in<br />
Betrieb gesetzt, das die Taucher vor<br />
10
ihrem Einsatz aufwärmen sollte. Das<br />
warme Wasser wurde mit einem<br />
kleinen Handeimer den Tauchern<br />
zwischen Haut und Tauchanzug geschüttet,<br />
wodurch die SpÜTbarkeit<br />
der Kälte behoben wird. Jeweils<br />
zwei Taucher, ausgerüstet mit Preßluftatmern,<br />
Flossen und dem übrigen<br />
Zubehör, glitten dann bei Wassertemperaturen<br />
von höchstens fünf<br />
Grad von einem Schlauchboot aus in<br />
die Tiefe der Illergumpen, teilweise<br />
bis zwölf Meter unter die Wasseroberfläche.<br />
Im THW -Boot saßen<br />
neben dem Leinenführer zwei "Aufpasser"<br />
für die Sicherheit der Taucher.<br />
Ferner stellte das THW entlang<br />
des Ufers weitere eingreifbereite<br />
Sicherungsposten auf. Alle Maßnahmen<br />
verliefen jedoch ohne jeden<br />
Zwischenfall. Von 10 Uhr bis zur<br />
Abenddämmerung konnte so dank<br />
der Hilfestellung des THW ein<br />
ständig rollender Einsatz bei guten<br />
Arbeitsbedingungen für die Tauchkräfte<br />
geleistet werden.<br />
Von den an der übung teilnehmenden<br />
Leitern der schwäbischen Wasserwachten<br />
und der Wasserwacht<br />
Tauchgruppe Kempten und dem zuständigen<br />
THW -Geschäftsführer<br />
konnte übereinstimmend festgestellt<br />
werden, daß mit dieser gemeinsamen<br />
Übung von Wasserwacht und Technischem<br />
Hilfswerk ein sehr wertvoller<br />
Beitrag zur Taucherausbildung<br />
und beiderseitigen Einsatzbereitschaft<br />
geleistet wurde.<br />
Nach der eisigkalten Angelegenheit<br />
in der Iller konnten sich dann die<br />
Teilnehmer abends noch kameradschaftlich<br />
zusammensetzen, um bei<br />
einer wohlverdienten Stärkung mit<br />
viel Experten-Latein aus der kühnen<br />
Zunft der kalten Froschmänner gehörig<br />
zu fachsimpeln.<br />
Erfahrungen aus Suchaktionen<br />
Wie wichtig derartige übungen<br />
sind, ergab sich schon kurze Zeit<br />
später. Ein 25jähriger Mann war vermißt<br />
worden, und eine zweitägige<br />
Suchaktion der Landpolizei hatte<br />
keinen Erfolg gehabt. Da das Auto<br />
des Vermißten in der Nähe einer<br />
Iller-Briicke gefunden worden war,<br />
wurde die Suchaktion unter Beteiligung<br />
der Wasserwacht und des Technischen<br />
Hilfswerks in verstärktem<br />
Maße durchgeführt. Mit drei<br />
Schlauchbooten und einem Polizei<br />
Fährtenhund wurden der Fluß und<br />
das Ufergelände abgesucht. Bereits<br />
15 Minuten nach dem Beginn der<br />
Aktion wurde die Leiche des Vermißten,<br />
auf den Steinen der Uferbefestigung<br />
liegend, aufgefunden. Sie<br />
war offensichtlich dort angeschwemmt<br />
und, da sich der Wasserspiegel<br />
gesenkt hatte, sichtbar geworden.<br />
In diesem Zusammenhang verdient<br />
auch ein Einsatz erwähnt zu werden,<br />
der THW und Wasserwacht im Landkreis<br />
LaufiMittelfranken ausgerechnet<br />
am Silvestertag des vergangenen<br />
Jahres zu einer gemeinsamen Aktion<br />
zusammenführte.<br />
Ein 29 Jahre alter Maurergeselle<br />
war vermutlich mit seinem Beiwagen-Motorrad<br />
auf der Fahrt von<br />
seiner Arbeitsstelle zu seinem Wohnort<br />
von der Straße abgekommen, in<br />
die Pegnitz gestürzt und ertrunken.<br />
Mehrere von Polizei und Feuerwehr<br />
unternommene Such aktionen waren<br />
Vom Ufer aus verfolgen die Helfer die Arbeit der Taucher<br />
Vom 'Schlauchboot aus wird der Taucher gesichert<br />
erfolglos geblieben. Dabei hatte sich<br />
die schlechte Jahreszeit mit dem anhaltenden<br />
Hochwasser und dem dadurch<br />
verschmutzten Wasser der<br />
Pegnitz erschwerend ausgewirkt. Das<br />
Flußbett mit stellenweise überhängenden<br />
Felsen und zahlreichen Untiefen<br />
war ein weiteres Hemmnis für<br />
jede systematische Suche. Des~alb<br />
bat Bürgermeister Döllmeier Spezialisten<br />
auf diesem Gebiet, das Technische<br />
Hilfswerk und die BRK<br />
Wasserwacht aus Lauf, um Hilfeleistung,<br />
um auch noch die letzten<br />
Möglichkeiten auszuschöpfen.<br />
An diesem Sonde"e'ns'ltz an Silvester<br />
beteiligten s:ch 26 Mann m it<br />
zwei Froschmännern UT'\ter der Einsatzleitung<br />
vo:n T.HW-O:-~s':>eauftragten<br />
Ing. Albert Wen'~er. r 'luf, und<br />
dem BRK-Wass~rwachtler Kreuzer,<br />
ebenfa'.ls Lauf. DLe Einwe:sung erfolgte<br />
durch Landpol'ze:oberinspektor<br />
Donner. He··sbrucl •. und Bürf!ermeister<br />
Döllmeier. Den Trupps<br />
standen alle neuze'tlichen H:lfsmittel<br />
zur Verfügung. G~'e uert wurde das<br />
Unternehmen von einem Funkko!"1-<br />
mandowagen des THW von der<br />
Unfallstelle aus. Die Schlauchbootbesatzungen<br />
und F roschmä"'1ner<br />
suchten zuerst im weiten Umkreis<br />
der Unglücksstelle und im Verlauf<br />
des Tages weiter flußabw'irts Aber<br />
auch diesmal mußte man ohne Erfolg<br />
abbrechen.<br />
Nach dem Mißerfolg auch dieser<br />
mit modernsten Hilfsmitteln durchgeführten<br />
Sucha 1 ,tion waren die Einsatzleiter<br />
der Meinung. daß selbst<br />
ein noch so gut ausgerüs~etes Suchkommando<br />
oft auf einen Zufall angewiesen<br />
sei. Selbst bei der derzeitigen<br />
Wassertemperatur hätte die<br />
Leiche nach etwa zehn Tagen irgendwo<br />
angeschwemmt werden müssen.<br />
Da dies nicht zutraf, war anzunehmen,<br />
daß der Verunglückte unter<br />
dem Wasserspiegel hängengeblieben<br />
oder bereits in einer der zahlreichen<br />
Untiefen der Pegnitz versandet oder<br />
eingeschlammt worden war. Wie<br />
THW-Ortsbeauftragter Weniger zur<br />
Erklärung äußerte, war ein zu Ostern<br />
des vergangenen Jahres im Hammerbach<br />
ertrunkenes Kind erst nach<br />
zehn Tagen gefunden worden und bis<br />
dahin schon völlig eingesandet. Nur<br />
ein kle:nes Stück von der Kleidung<br />
war noch zu sehen. Das allein war<br />
damals für die Bergung ausschlag<br />
.gebend gewesen. Im jetzigen Fall<br />
war die L eiche offenbar auch unter<br />
dem Wa sse~piege l hängengeblieben<br />
und nach dem Rückgang des Hochwassers,<br />
sechs Wochen nach dem<br />
Unfall, doch noch an die Oberfläche<br />
gekommen. Etwa 200 Meter unterhalb<br />
der Unfallstelle sah man eines<br />
Ta-:es einen weißen Sturzhelm und<br />
einen Körper im Wasser treiben.<br />
Die Suchaktionen * nach Vermißten,<br />
insbesondere nach ertrunkenen Personen,<br />
haben auch die Ortsverbände<br />
des THW in Bayern von Jahr zu Jahr<br />
mehr in Anspruch genommen. Den<br />
hier dargestellten und den in den<br />
früheren Ausgaben der THW-Zeitschrift<br />
erwähnten Fällen kann noch<br />
ein Eins3tz des OV Parsberg (Oberpfalz)<br />
h inzugefügt werden, der in<br />
Zusammenarbeit mit der Freiwilligen<br />
Feuerwehr die Laaber nach einem<br />
Verm'ßten absuchte. Ein Schlauchboot<br />
des THW leistete auch hier<br />
wertvolle Dienste.<br />
11
Ein Bild, das selten geworden ist: Der Hufschmied eines Dorfes bei der Arbeit. Die Zahl der Pferde wird immer geringer. Vor 15<br />
Jahren gab es z. B. in Bayern 317000 Pferde und 40000 Schlepper. Heute gibt es nur noch 40000 Pferde, dagegen 360000 Schlepper<br />
12
Sterben Schmiede aus?<br />
Hufschmiede nicht mehr gefragt / Mechaniker gesucht<br />
Ein Prachtstück: Schmiedeeisernes Gitter mit Symbolen des<br />
Handwerks. Aber die große Zeit der Kunstschmiede ist vorbei<br />
Die Arbeit der Schmiede hat sich auch auf dem Dorf völlig<br />
verlagert. Heute müssen sie vor allem Automechaniker sein<br />
Der Schmied von Kochel wUrde sich im Grab<br />
umdrehen. Die heutigen Berufskollegen des<br />
legendären bajuwarischen Volkshelden sind<br />
nämlich drauf und dran, einen geradezu revolutionären<br />
Plan zu schmieden: Der Schmied soll<br />
fUrderhin nicht mehr Schmied heißen. Dieser Beschluß<br />
ist freilich kein Akt der WillkUr. Er ist, wie<br />
offiziell verlautet, eine Folge der Einsicht, daß<br />
sich das Schmiedehandwerk den Erfordernissen<br />
der technischen Entwicklung anpassen muß. Die<br />
Technik hat es mit sich gebracht, daß die Berufsbezeichnung<br />
Schmied Anstoß erregt und<br />
daß der Schmied zu den aussterbenden Berufen<br />
gezählt wird. Diesen Schwund an Popularität<br />
können die Schmiede mit nUchtemen Zahlen<br />
belegen: vor 15 Jahren gab es in Bayern 317000<br />
Pferde und 40000 Schlepper, heute gibt es 40000<br />
Pferde - das ist der frUhere Bestand des Landkreises<br />
Erding - und 360000 Schlepper. Im seiben<br />
Zeitraum mußten 1700 Schmiede ihren Betrieb<br />
schließen.<br />
Die bayerischen Schmiede wollen ähnlicher<br />
Unbill vorbeugen, die unlängst einem Mauertrockenleger<br />
widerfuhr. Der Mann hatte sich<br />
unstatthaft auch als Maler und Stukkateur verdingt<br />
und deswegen seine Betriebserlaubnis<br />
verloren. Es ist nämlich eine alte Gepflogenheit<br />
auch der Schmiede, bei Bedarf anderen Handwerkern<br />
ins Gehege zu gehen. Ein Schmied, der<br />
(Fortsetzung auf Seite 14)<br />
13
Sterben<br />
Schmiedeaus?<br />
(Fortsetzung von Seite 13)<br />
etwas auf sich und sein Fortkommen<br />
hält, lehnt eine "engstirnige Abgrenzung"<br />
seines Berufsbildes ab und ist<br />
stets gern zu allerlei artverwandten<br />
Diensten bereit. Der heutige Dorfschmied<br />
muß, sofern er sein Auskommen<br />
haben will, ein Allroundhandwerker<br />
sein. Er m uß im Auswechseln<br />
von Zündkerzen eben so b eschlagen<br />
sein w ie im Beschlagen von P ferdeh<br />
ufen. E r muß also auch die Handfertigkeiten<br />
eines Schlossers, Maschinenbau<br />
ers, Mechanikers, Drehers<br />
und Werkzeugm acher s beherrschen .<br />
Damit der Schmied diese T ätigkeiten<br />
nicht, wie b ish er, etwas außerhalb<br />
der Legalität auszuüben br aucht,<br />
w urd e eine zw eite Forderung erhoben:<br />
Der organisatorische Zusammenschluß<br />
mit anderen verwandten<br />
Berufen, wie dies bereits in Schlesw<br />
ig-Holstein und Westfalen-Lippe<br />
geschehen ist.<br />
In der Tat können die Schmiede<br />
darauf verweisen, seit altersher als<br />
universale Handwerker zu gelten.<br />
Ihrer Vielbeschlagenheit wegen standen<br />
die Schmiede schon in der Frühzeit<br />
bei allen Kulturvölkern in hohem<br />
Ansehen. Altes Schriftgut interpretiert<br />
den Schmied als "kunstverständigen<br />
Mann". Paracelsus w eiß zu berichten,<br />
daß der Schmied außer dem<br />
Metall auch Holz schmiedete. Er soll<br />
auch Häuser und Schiffe gebaut<br />
haben, wie weiland Wieland, der<br />
Schmied aus der germanischen Sage.<br />
Die Vielseitigkeit des Schmiedes ist<br />
kaum zu überbieten. Es gab und gibt<br />
Hufschmiede, Waffenschmiede, Nagelschmiede,<br />
Hammerschmiede, Kleinschmiede,<br />
Messerschmiede, Kupferschmiede,<br />
Goldschmiede und Zirkelschmiede.<br />
Im 14. Jahrhundert zählte<br />
man nicht weniger aLs 45 Sondergebiete<br />
im Schmiedehandwerk.<br />
Obzwar von schlichter Phonetik,<br />
bedient sich die deutsche Sprache des<br />
Wortes Schmied gern da nn, wenn es<br />
gilt, etwas Gediegenes auszudrücken.<br />
Schmiede durften k ein e Schurken<br />
sein. In Sprichwör tern wünscht m an<br />
sich das Solide, die Beständigkeit<br />
des Schmiedes für so u nbeständige<br />
Din ge w ie Glück und Ehe. Die t r eudeutsche<br />
Art, die der Schmied verkör<br />
pert, verschaffte ihm früher ein e<br />
Art Vertr auensstellung gegenüber<br />
sein em Leh en sherren . Der Ruf des<br />
deutschen Schmiedes wurde n icht<br />
zuletzt dadurch gefestigt, daß viele<br />
Fürsten im Mittelalter das Schmiedehandwerk<br />
erlernten.<br />
Der Rückgang, um nicht zu sagen:<br />
das Aussterben des eigentlichen<br />
Schmiedehandwerks ist nicht nur auf<br />
das fast schon völlige Verschwinden<br />
des Pferdes aus dem b äuerlichen Betrieb<br />
zurückzuführen. Auf vielen Gebieten<br />
ist auch die Kleinindustrie an<br />
die Stelle des Handwerks getreten.<br />
So ist es zum Beispiel in großem<br />
Umfange auf dem Gebiet des Baugewerbes<br />
geschehen. Hin zu komm t,<br />
daß der eigentliche Rohstoff des<br />
Schmiedes, das Eisen, heute vielfach<br />
durch Kunststoffe ersetzt wird, d ie<br />
es heute in jeder Art, Qualität und<br />
Dauerhaftigkeit gibt und die zudem<br />
Die Reparatur landwirtschaftlicher Maschinen ist heute die Hauptarbeit der Schmiede<br />
oft auch viel billiger sind als Eisen.<br />
Wenn die Schmiede leben wollen,<br />
müssen sie den Wettlauf mit der modernen<br />
Technik mitmachen und .. .<br />
gewinnen. In einer anderen, ganz und<br />
gar neuzeitlichen Art müssen die<br />
Schmiede ihr Glück neu schmieden.<br />
Man mag es bedauern, daß gerade<br />
dieses besonders angesehene Handwerk<br />
in seiner bisherigen Form nicht<br />
mehr lebensfähig ist. Ändern kann<br />
man es nicht. Das wissen die Schmiede<br />
selbst am besten, und deshalb<br />
suchen sie auch einen anderen<br />
Namen. Der Schmied von Kochel<br />
hatte es besser. Ihm ist es erspart geblieben<br />
sich etwa "Mechaniker von<br />
Kochei" nennen zu müssen.<br />
Bilder: Anselm Krüger. Text: Carl<br />
Hupfer.<br />
Fürdie EN-Ausbildung<br />
Neuer Sonderteil des THW-Handbuches<br />
Als Sonderteil 12 des H andbuches<br />
des Technischen Hilfswerks ist soeb<br />
en ein Leitfaden für die Ausbildung<br />
von THW-Helfern in der<br />
beh elfsmäßigen Instandsetzung 2lerstörter<br />
oder beschädigter Starkstrom<br />
Freileitungen erschienen.<br />
In dem neuen Sonderteil sind in<br />
übersichtlicher Gliederung und mit<br />
eingehe nder, leichtverständlicher Er <br />
kläru ng alle Ausb ildungsunterlagen<br />
für diese wichtige Fachsparte zusammengefaßt,<br />
die seither im wesentlichen<br />
nur in Gestalt einzelner Merkblätter<br />
zur Verfügung standen. Es<br />
versteht sich von selbst. daß diese<br />
Unterlagen, soweit sie in den Leitfaden<br />
übernommen wurden, vor der<br />
Drucklegung sorgfältig überarbeitet<br />
und auf den neuesten Stand gebracht<br />
worden sind. Dabei hat dankenswerterweise<br />
die Vereinigung Deutscher<br />
Elektrizitätswerke mitgewirkt.<br />
Der Sonderteil 12 stellt also die<br />
Ausbildung für eines der wichtigsten<br />
Aufgabengebiete des Technischen<br />
Hilfswerks in einem Zuge dar. Als<br />
Leitfaden tritt er somit an die Stelle<br />
der seither erschienenen einschlägigen<br />
Merkblätter. Die leicht faßliche Beschreibung<br />
und bildliche Erläuterung<br />
d er einzelnen Arbeitsgänge ist ein<br />
besonder er Vorzug der N euerscheinung.<br />
Da das Wer k darüber hinau s<br />
auch die zu b eachtenden Unfallverhütungsvorschr<br />
iften und sonstigen<br />
Bestimmungen , en dlich ein en ü berblick<br />
über die Ausrüstun g des Technischen<br />
Hilfswerks für d ie Hilfeleistung<br />
beim Freileitungsbau enth ält.<br />
dürfte es sein en Zweck in jeder H insicht<br />
erfüllen . Dazu tragen auch der<br />
vorzügliche Druck, das handliche<br />
Format und die ansprechende, dauerhafte<br />
Ausstattung bei. Die Helfer<br />
werden den neuen Leitfaden dankbar<br />
begrüßen.<br />
Der Sonderteil 12 wird von der<br />
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk<br />
und der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke<br />
(VDEW) in der Verlags-<br />
und Wirtschaftsgesellschaft der<br />
Elektrizitätswerke mbH (VWEW),<br />
Frankfurt/M., herausgegeben. Er<br />
wird den Landes- u nd Ortsverbänden<br />
für den Dienstgebrauch in der Ausbildung<br />
in a usreichender Stückzahl<br />
zur Verfügun g gestellt. Der Leitfaden<br />
kann aber auch zum Selbstkostenpreis<br />
käu flich erworben werden.<br />
14
4-t-Behelfs-Schlauchbootfähre kurz vor der Fertigstellung<br />
Gerd Krüger<br />
Behelfs<br />
Schlauchbootfähren<br />
Bau und Einsatz zur Katastrophenhilfe<br />
1. Allgemeines<br />
Der Einsatz von Fähren ist im<br />
Rahmen der allgemeinen technischen<br />
Katastrophenhilfe oft nötig. Von den<br />
vielen Einsatzmöglichkeiten seien<br />
hier nur einige aufgezählt:<br />
1.1 Wenn Brücken über Wasserstraßen<br />
zerstört sind oder ihre übergangskapazität<br />
nicht ausreicht,<br />
um Menschen, Tiere, Fahrzeuge<br />
sowie Gebrauchsgüter überzusetzen.<br />
1.2 Bei Hochwasserkatastrophen zur<br />
Rettung und Evakuierung der<br />
bedrohten Bevölkerung bzw. zu<br />
ihrer Versorgung.<br />
1.3 Beim Behelfsbrückenbau als<br />
Hilfsmittel zum Stellen von<br />
Jochen oder als Rammfähre.<br />
1.4 Als Arbeitsplattfonn für Bergungstaucher<br />
sowie bei der<br />
Durchführung von Aufgaben der<br />
besonderen technischen Katastrophenhilfe<br />
zur Verlegung bzw. Instandsetzung<br />
wichtiger Versorgungsleitungen.<br />
Fähren werden nach ihrer Konstruktionsart<br />
unterschieden in:<br />
a) Fähren aus vorgefertigtem Gerät.<br />
Die einzelnen Bauelemente werden<br />
nach einem "Baukastenprinzip"<br />
zusammengefügt u. a.<br />
B-, LH- und Sd-Gerät. Die vom<br />
THW für den Schwimmbrückenbau<br />
aufgestellten Einheiten sind<br />
mit diesem Gerät ausgestattet.<br />
b) Behelfsfähren bestehen aus<br />
mindestens zwei Schwimmkörpern<br />
und einem Überbau. Als<br />
Schwimmkörper kommen in<br />
Frage: Pontons, Schlauchboote,<br />
Kähne oder Tonnen. Der Überbau<br />
besteht meistens aus Holz und<br />
wird entsprechend den Regeln<br />
und Maßen des Behelfsbrückenbaus<br />
hergestellt.<br />
2. Bau einer Behelfs-Schlauchbootfähre<br />
2.1 Bemessung<br />
Behelfs-Schlauchbootfähren werden<br />
durch das Verbinden von zwei<br />
Schlauchbooten und das Aufbringen<br />
des entsprechenden Überbaues zusammengestellt.<br />
Das THW-Merkblatt<br />
30635 "Muster einer Behelfs<br />
Schlauchbootfähre" gibt einen Überblick.<br />
Jedes einzelne der beiden verwendeten<br />
Schlauchboote muß eine<br />
Tragfähigkeit von 75 Prozent der geforderten<br />
Höchstlast der Fähre<br />
haben. Aufschluß über die Dimensionierung<br />
der einzelnen Bauteile des<br />
Überbaues geben die THW-Merkblätter<br />
30922, 30925 und 30928 "Bemessungstafel<br />
Behelfsbrücken und<br />
-fähren". Hierbei sollte aber berücksichtigt<br />
werden, daß der Überbau die<br />
Längswulste bis max. 1/ 6 der Fahrbahnlänge<br />
überragen kann. Dadurch<br />
wird das Be- und Entladen der Fähre<br />
wesentlich erleichtert.<br />
2.2 Bauablauf<br />
Die beiden an Land durch Schnürbohlen<br />
aufgerüsteten Schlauchboote<br />
werden zu Wasser gebracht, wobei<br />
das unterstrom liegende Boot mittels<br />
Bug- und Heckleine parallel zum<br />
Ufer festgelegt wird. Die Ortbalken<br />
werden auf das unterstrom liegende<br />
Schlauchboot vorgebracht, hochkant<br />
verlegt und mit den Schnürbohlen<br />
durch Bockschnürbund befestigt. Danach<br />
ist die wasserwärtige Stoßbohle<br />
provisorisch an die Ortbalken zu<br />
nageln (mit Bindeleinen sichern), dadurch<br />
wird ein gleicher Überstand<br />
aller Tragbalken erreicht.<br />
Nun wird das Schlauchboot unter<br />
Anheben der beiden landwärtigen<br />
Ortbalkenenden soweit wasserwärts<br />
gedrückt, daß das zweite Boot von<br />
oberstrom untergeschoben werden<br />
kann, um die Ortbalken auch am<br />
landwärtigen Schlauchboot verschnüren<br />
zu können. Anschließend werden<br />
die übrigen Tragbalken vorgebracht<br />
und festgeschnürt. Wenn die Tragbalken<br />
festliegen, folgt das Eindekken<br />
des Tragbelages und dann das<br />
Verlegen der Rödelbalken. Die Rödelbalken<br />
werden mit den darunt ::rliegenden<br />
Ortbalken durch Bandstahl,<br />
Bolzen, Rödelbügel oder Drahtbunde<br />
befestigt. Die Verspannung<br />
der Drahtrödelun~ wird durch das<br />
Anziehen mittels Keilen erhöht. Tragbalken<br />
und -belag werden durch die<br />
15
Behalis-Schlauch~ootfähre wird von einem THW-Sta!,lbcot mit Aubo bewegt<br />
Behelfsmäßig hergerichtete Anlegestelle für das Ubersetzen eines Kraftfahrzeugs<br />
Rödelbalken zu einem stabilen Ganzen<br />
verbunden, um damit eine möglichst<br />
gleichmäßige Beanspruchung<br />
aller Tragbalken bei Belastung der<br />
Fähre zu erreichen.<br />
Ist ein länger dauernder Einsatz<br />
der Fähre vorgesehen, so ist zur<br />
Schonung des Tragbelages zwischen<br />
den Rödelbalken noch ein Fahrbelag<br />
oder zumindest eine Spurbohlenbahn<br />
aufzunageln. Durch den leicht<br />
auswechselbaren Fahrbelag wird der<br />
Tragbelag vor Verschleiß geschützt.<br />
Dann werden die Stoßbohlen befestigt<br />
und das Geländer angebracht.<br />
Als letztes erfolgt die Beschilderung<br />
(Tragfähigkeit und nutzbare<br />
Fahrbahnbreite) und die Ausrüstung<br />
mit dem nötigen Rettungs- und<br />
Fahrgerät.<br />
3. Fahren mit Behelfs-Scblauchbootfähren<br />
Fähren können mit oder ohne<br />
Motorkraft bewegt werden. übersetzbetrieb<br />
unter Verwendung von<br />
Motorkraft spart Zeit und Kräfte.<br />
3.1 Fahren mit Motorkraft<br />
Außenbordmotoren (Aubos) sind<br />
Antriebsaggregate für Wasserfahrzeuge<br />
und finden je nach Leistung<br />
u. a. auch Anwendung für den direkten<br />
Antrieb von Fähren. Ein Aubo<br />
besteht aus einem wasser- oder luftgekühlten<br />
Benzin- oder Dieselmotor<br />
und einem Taucharm mit Schraube.<br />
Je nach Fabrikat sind die Aubos mit<br />
Vor- und Rückwärtsgang oder mit<br />
einem um 360 Grad drehbaren<br />
Taucharm ausgestattet. Gesteuert<br />
wird durch Drehen des Motors oder<br />
des Taucharms mit der Schraube. Die<br />
entsprechenden Bedienungsanleitungen<br />
sind zu beachten.<br />
Die zur Aubo-Bedienung eingeteilten<br />
Helfer (nur solche, die den Aubo<br />
Prüflehrgang mit Erfolg abgeleistet<br />
haben) arbeiten nach den Weisungen<br />
des Fährenführers. Fähren, die durch<br />
Motorkraft bewegt werden, sind mit<br />
einem Fahrtrupp zu besetzen. der in<br />
der Lage sein muß, bei Motorausfall<br />
Anker zu werfen bzw. durch Paddeln,<br />
Rudern, Staken usw. das Ufer sicher<br />
zu erreichen.<br />
In Sonderfällen können Fähren<br />
auch durch Tragkraftspritzen angetrieben<br />
werden. Die Saugschläuche<br />
werden entgegen der Fahrtrichtung<br />
ausgelegt, und der Rückstoß des<br />
Wassers, das durch Strahlrohre geleitet<br />
wird, ausgenutzt.<br />
Ferner können Fähren von M<br />
Booten oder Stahlbooten mit Aubos<br />
gedrückt werden. Durch Taue, die<br />
möglichst straff zu verspannen sind<br />
(besser Spannketten), wird das<br />
Drückfahrzeug mit den Hinterkaffen<br />
der Schlauchboote verbunden. Der<br />
Bootsführer hat die Anordnungen<br />
des Fährenführers zu befolgen,<br />
dieser ist der verantwortliche Führer<br />
des aus dem Drückfahrzeug und aus<br />
der Fähre gebildeten übersetzmittels.<br />
Werden Fähren nicht für den<br />
übersetzverkehr, sondern zur Durchführung<br />
größerer Transporte auf<br />
Wasserstraßen eingesetzt, so kommt<br />
noch das Schleppen in Frage. Die<br />
Trossen werden am Ortbalken befestigt,<br />
nicht an den Besatzösen oder<br />
am Scheuertau. Der Führer des<br />
Schleppzuges befindet sich auf dem<br />
Spitzenfahrzeug.<br />
3.2 Fahren ohne Motorkraft<br />
Die günstigste Fortbewegungsart<br />
von Fähren ohne Motorkraft ist das<br />
Gieren am Fährseil oder am Anker 1 ).<br />
Voraussetzung dafür ist ausreichende<br />
Stromgeschwindigkeit von mindestens<br />
1 msek. Kommt aus verschiedenen<br />
Gründen Gieren nicht in Frage<br />
(Behinderung der Schiffahrt, nicht<br />
ausreichende Stromgeschwindigkeit<br />
oder fehlendes Gerät zum Bau einer<br />
Fährseilanlage), so müssen Fähren<br />
durch Menschenkraft bewegt werden.<br />
Staken von Fähren oder das Ziehen<br />
an Zugtauen ist nur bei geringer<br />
Stromgeschwindigkeit möglich. Auch<br />
ist das Paddeln und Rudern nur bei<br />
stehendem Gewässer oder bis zu<br />
einer Stromgeschwindigkeit von<br />
1 m/sek. durchführbar. Dabei ist die<br />
Abtrift zu berücksichtigen und entsprechend<br />
die jenseitige Anlegestelle<br />
unterstrom auszuwählen. Nach folgender<br />
Faustformel wird die Abtrift<br />
ermittelt:<br />
Stromgeschwindigkeit x Flußbreite<br />
= Abtrift<br />
Beispiel:<br />
Flußbreite = 45 m, Stromgeschwindigkeit<br />
= 0,9 m/sek.<br />
Abtrift = 40,5 m<br />
Der übersetzverkehr wird wesentlich<br />
erleichtert, wenn die entladenen<br />
Fähren so weit nach oberstrom getreidelt<br />
werden, daß sie unter Ausnutzung<br />
der Abtrift an der Beladestelle<br />
wieder landen, oder die Fähren<br />
setzen so über, daß sie am Ufer der<br />
Beladestelle stromaufwärts getreidelt<br />
werden. Welche Möglichkeiten<br />
genutzt werden, ist vor allem von<br />
den Uferverhältnissen abhängig. Das<br />
Treideln kann mit einem Kfz erfolgen.<br />
Auf Grund des geringen Platzes ist<br />
es kaum möglich, einen ausreichend<br />
starken Fahrtrupp an Bug und Heck<br />
in den Schlauchbooten unterzubringen.<br />
') Ausführliche Hinweise sind u. a. enthalten<br />
in: HDv 287/2 "Fahren auf dem<br />
Wasser (Ausbildung der Pioniere)",<br />
THW-Zeitschrift 1257, Seite 2 und 3<br />
- "Die Gierfähre u -,<br />
t) Die "Blnnenschiffahrtsstraßen-Ordnung"<br />
(BSchSO) auf allen deutschen Binnenschiffahrtsstraßen<br />
außer Rhein und<br />
Donau.<br />
Die "Rheinschlffahrtsstraßen-Ordnung"<br />
(RHSchSO v. 24. 12. 1954, EGBI II Seite<br />
1411) für den Rhein.<br />
Die "Donauschiffahrtsstraßen-Ordnung"<br />
(v. 28. 9. 1935 für die Donau).<br />
Die "Seestraßen-Ordnung" (SSO v. 1. 1.<br />
1954) in Verbindung mit der "Seeschlfffahrtsstraßen-Ordnung<br />
(SSchSO v. 6. 5.<br />
1952 - EGBI II Seite 553) für alle deutschen<br />
Seeschiffahrtsstraßen z. B. Unterweser,<br />
Untereibe.<br />
' ) THW-Merkblatt 30140 "Fahren auf dem<br />
Wasser".<br />
LIteraturhinweis :<br />
Grenzschutzdienstvorschrift GDV 2701/A :<br />
Der technische Dienst des Notstandszuges,<br />
Teil: A: .. Allgemeiner Baudienst"<br />
Teil C: "Fahren auf dem Wasser"<br />
Heeresdienstvorschrift HDv 287/2:<br />
"Fahren auf dem Wasser"<br />
Zentrale Dienstvorschrift ZDv 370:<br />
Pionierausbildung aller Truppen,<br />
Hauptabschnitt D: "übersetzen über<br />
Gewässer"<br />
Hauptabschnitt E: "BeheU'sbrückenbau"<br />
16
t. Der Einsatz<br />
t.1 Einsatzvoraussetzungen<br />
Behelfs-Schlauchbootfähren dürfen nur auf Gewässern<br />
mit einer Stromgeschwindigkeit bis zu höchstens 1,5 mJ<br />
sek. eingesetzt werden. Im Betriebsbereich einer Fähre<br />
muß eine ausreichende Mindestwassertiefe von etwa 50<br />
cm vorhanden sein. Die Schlauchboote liegen sonst auf<br />
und können durchscheuern.<br />
t.2 Vbersetzverkehr<br />
Als einziger steht auf der Fähre während des übersetzens<br />
der Fährenführer. Alle anderen Personen haben<br />
sich hinzusetzen bzw. zu knien. Den Anordnungen des<br />
Fährenführers ist unbedingt Folge zu leisten, ohne Rücksicht<br />
auf seine Dienststellung.<br />
Traglasten sind vor dem Einrücken abzunehmen, beengende<br />
Kleidung ist zu öffnen und der Kinnriemen des<br />
Schutzhelmes zu lösen. Werden Fahrzeuge transportiert,<br />
so sind diese zu sichern durch: Abstellen des Motors,<br />
Anziehen der Bremsen, Einlegen des 1. Ganges und<br />
Unterlegen von Radkeilen.<br />
Alle Fahrzeuginsassen sitzen ab.<br />
Beim Transport von Großvieh ist es zweckmäßig, an<br />
den Geländerstangen grüne Zweige zu befestigen.<br />
Außer diesen Hinweisen sind zu beachten und einzuhalten:<br />
Die allgemeinen Unfallverhütungsvorschrüten sowie<br />
der Sonderteil 19 des THW-Handbuches - Vorläufige<br />
Unfallverhütungsvorschrift für die Ausbildung von<br />
THW-Helfern im Wasserdienst - ("UVV-Wasserdienst")<br />
und je nach Einsatzort die regionale Schiffahrtsverordnung<br />
2).<br />
4.3 Vbersetzstellen<br />
Um reibungsloses Be- und Entladen sicherzustellen,<br />
sind geeignete Anlegestellen nötig. Vorhandene Fährstellen<br />
oder sonstige Anlegestellen sind entsprechend herzurichten,<br />
oder es müssen den Uferverhältnissen entsprechend<br />
neue übersetzstellen gebaut werden. Bei Flachufern<br />
muß mit ungenügender Wassertiefe gerechnet werden,<br />
daher ist die Anlegestelle entsprechend wasserwärts<br />
zu bauen. Meist wird der Bau einer Landebrücke mit<br />
fester oder schwimmender Unterstützung nötig sein. An<br />
ruhigen Gewässern reicht oft eine seitlich durch Sandsäcke,<br />
Faschinen oder Hurden und an der Kopfseite durch<br />
Holzverbau gesicherte sandaufgeschüttete Rampe. Bei<br />
leicht ansteigenden Ufern wird das Be- und Entladen<br />
unter Verwendung von Übergangstafeln durchgeführt.<br />
Mit ausreichender Wassertiefe kann bei Steilufern gerechnet<br />
werden. Durch Abschieben ist eine Rampe mit<br />
einer Steigung bis max. 15 Prozent als Einschnitt zu<br />
schaffen.<br />
Die Anlegestelien sollten in unmittelbarer Nähe einer<br />
befestigten Straße liegen, um zusätzlichen Straßenbau<br />
oder Wegebesserung für Zu- und Abfahrten zu vermeiden.<br />
5. Zusammenfassung<br />
Aus dem bisher Gesagten ergibt sich die Notwendigkeit<br />
einer Erkundung vor der Planung und Durchführung<br />
eines Übersetzverkehrs. Es ist wichtig, insbesondere<br />
Kenntnis zu haben von Gewässerbreite und -tiefe,<br />
Stromgeschwindigkeit, Stromstrich, Ufergestaltung und<br />
Ausbauformen, Zu- und Abfahrtswegen sowie zu beachtenden<br />
Besonderheiten.<br />
Bei Einsätzen und besonders bei übungen hat sich<br />
der verantwortliche Einsatz- und übungsleiter mit den<br />
für die Verwaltung der betreffenden Wasserstraßen oder<br />
Gewässer zuständigen Stellen ins Benehmen zu setzen.<br />
Auch könnten dort die nötigen Auskünfte über die vorgenannten<br />
Wasser- und Uferverhältnisse eingeholt werden.<br />
Eine örtliche Besich tigung sollte trotzdem erfolgen.<br />
Die Wasser- und Schiffahrtsämter der Bundeswasserstraßenverwaltung<br />
sind für die ihnen unterstehenden<br />
Wasserstraßen verantwortlich. Für die Gewässer, für die<br />
der Bund nicht zuständig ist, kommen u. a. in Frage:<br />
Wasserwirtschaftsämter, Kanal-, Seeverwaltungen.<br />
Ortsverbände, die in ihrer Ausrüstung geeignete<br />
Schlauchboote zur Verfügung haben, sollten sich mit<br />
?em Bau und Betrieb von Fähren vertraut machen, um<br />
1m Einsatzfall schnell und fachkundig tätig werden zu<br />
können. Dies setzt voraus, daß den betreffenden Helfern<br />
die nötigen Fachkenntnisse und Handfertigkeiten vermittelt<br />
werden. Vor der eigentlichen Ausbildung auf dem<br />
Wasser hat die notwendige theoretische Unterweisung<br />
über die Grundbegrlife beim vVasserdienst 3) zu geschehen.<br />
Fahrbare Notstromanlagen<br />
fürdie Energieversorgung<br />
von Maschinen und Geräten<br />
am Einsatzort<br />
Fahrbares Diesel·Notstromaggregat 95 kVA<br />
400 V,50 Hz mit KHD·Dieselmotor 1500 U/mln<br />
und AEG-D,·Synchron-Generator Typ DGK<br />
Bei vorübergehendem Stromausfall oder an Orten,<br />
wo die Versorgung aus dem Netz nicht möglich ist,<br />
übernehmen Notstromanlagen die Energieversorgung<br />
der angeschlossenen Maschinen und Beleuchtungsanlagen.<br />
Die fahrbaren AEG-Notstromanlagen bewähren sich<br />
auch unter robusten Betriebsverhältnissen und<br />
erweisen sich immer wieder als zuverlässige Hilfe,<br />
wenn kurzfristig elektrischer Strom bereitgestellt<br />
werden muß.<br />
111111 •• ALLGEMEINE ELEKTRICITATS-GESELLSCHAFT<br />
• AEG·TELEFUNKEN<br />
17
Aus den Ortsverbänden<br />
Musterbeispiel guter Zusammenarbeit<br />
In Anwesenheit des Oberbürgermeisters Dietrich, des<br />
Landesbeauftragten für Baden-Württemberg, Dipl.-Ing.<br />
Lenz, des Kreisbrandmeisters Schäffer und des Stadtbrandmeisters<br />
Grötzinger sowie des Hauptbrandmeisters<br />
Plapp legten 27 THW-Helfer des Ortsverbandes Backnang<br />
in einer gemeinsamen Übung mit Männern der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Backnang ihre Grundausbildung im<br />
Brandschutz ab. Diese Übung dürfte als besonders selten<br />
angesehen werden, da in Baden-Württemberg und wohl<br />
darüber hinaus das Technische Hilfswerk noch an keiner<br />
Grundausbildung im Brandschutz teilgenommen hat. Dieser<br />
Lehrgang bei der Freiwilligen Feuerwehr dauerte acht<br />
Doppelstunden, einschließlich der Abschlußübung, an der<br />
ebenfalls zehn Männer der Freiwilligen Feuerwehr teilnahmen.<br />
Die übungsaufgabe der Grundausbildungs-Abnahme<br />
bestand aus einem Wasserangriff über etwa 100 m.<br />
Hierfür standen eine TS 8 und dazugehörende Geräte zur<br />
Verfügung. Auch die Führungskräfte des THW-Ortsverbandes<br />
unterzogen sich dieser Ausbildung und der Abnahme.<br />
Bei der anschließenden Besprechung im Saal des neuen<br />
Feuerwehrgerätehauses betonte der Landesbeauftragte,<br />
Dipl.-Ing. Lenz, die Einmaligkeit dieser Verbindung zwischen<br />
der Freiwilligen Feuerwehr und dem Technischen<br />
Hilfswerk. Er sehe es als seine Aufgabe an, diesen Probestart<br />
einer guten Zusammenarbeit als Musterbeispiel herauszustellen<br />
und ähnliche Verbindungen bei anderen<br />
Ortsverbänden einzuleiten. So werde nicht nur eine<br />
engere Verzahnung zwischen der Feuerwehr und dem<br />
Technischen Hilfswerk im Einzelfall hergestellt, sondern<br />
darüber hinaus eine neue Basis der K.ameradschaft und<br />
der gegenseitigen Achtung geschaffen. Nur wer die Arbeit<br />
des anderen kenne, vermöge auch über den Wert dieser<br />
Arbeit zu urteilen.<br />
Kreisbrandmeister Schäffer stellte fest, daß eine gründliche<br />
und gute Ausbildung betrieben worden ist. Der Gedanke<br />
der gegenseitigen Hilfeleistung sei bei beiden<br />
Organisationen weiter vertieft worden, was sich sicher<br />
bei einem Ernstfall positiv auswirken würde.<br />
Im Namen des Ortsverbandes überreichte anschließend<br />
der Ortsbeauftragte. Bauing. Wildermuth, dem Stadtbrandmeister<br />
Grötzinger ein Bild als Geschenk für die<br />
große Mühe während der Ausbildung und als äußeres<br />
Zeichen der kameradschaftlichen Verbundenheit zur<br />
Freiwilligen Feuerwehr Backnang.<br />
Dann übergab Stadtbrandmeister -Grötzinger die Diplome<br />
an die THW-Helfer und nahm die Verpflichtung<br />
seiner eigenen Männer durch Handschlag vor.<br />
16-t-Behelfsbrücke über die Alche<br />
Die alte Alche-Brücke in der Numbach neben dem<br />
Gebäude des Belgischen Familien-Clubs war baufällig<br />
geworden. Die Stadt Siegen will an dieser Stelle eine<br />
neue größere Brücke bauen, zumal das Alchetal in der<br />
Numbach für Industrieansiedlungen vorgesehen ist. Da<br />
die Freudenbergerstraße - von der die Brücke ins Numbachtal<br />
führt - Zubringerstraße für die neue Autobahn<br />
werden soll, die endgültige Trasse aber noch nicht festliegt,<br />
kann der Brückenneubau vermutlich erst in den<br />
nächsten Jahren erfolgen.<br />
Der Ortsverband Siegen hatte bisher keine Möglichkeit,<br />
einmal eine größere Behelfsbrücke zu bauen; u. a. fehlte<br />
es auch am nötigen Holz. Er trat daher an die Stadt<br />
Siegen mit dem Wunsch heran, in der Numbach eine<br />
Behelfsbrucke zu bauen. Die Stadt Siegen willigte ein<br />
und erbot sich, das Holz und die sonstigen Materialien<br />
kostenfrei zu stellen. Nachdem die Brückenlinie festlag,<br />
wurden alle im Wege stehenden Bäume und Sträucher am<br />
Ufer der Alche entfec"nt und mit dem Brückenbau begonnen.<br />
Die Schwelljoche wurden auf Betonfundamente<br />
(Fertigbeton) befestigt.<br />
Bei der übergabe waren anwesend: Oberbürgermeister<br />
Althaus, Oberstadtdirektor Seibt, Oberbaurat Dann~nberg,<br />
Sachbearbeiter Kern vom Stadtbauamt, Oberförster<br />
Feckler und der belgische Platzkommandant Oberst i. G.<br />
Groven mit den Majoren Lebleu und Keereman. Nach<br />
den Begrüßungsworten des THW-Ortsbeauftragten<br />
wurde der letzte Brückennagel durch den Führer der<br />
Katastrophen- und Bergungsbereitschaft Wolfgang Schüler<br />
eingeschlagen, in dessen Händen die Planung, die<br />
Durchführung und die Leitung des Brückenbaues lag.<br />
Danach übergab der Ortsbeauftragte die 16-t-Brucke an<br />
den Oberbürgermeister, der sie für den öffentlichen Verkehr<br />
freigab.<br />
THW baut Hütte tür DLRG<br />
Rotenburg/Hann., eine kleine Stadt am Rande der<br />
Lüneburger Heide, hat einen Anziehungspunkt, den Bullensee.<br />
Im Sommer lockt er viele Gäste aus der näheren<br />
und weiteren Umgebung als beliebtes Ausflugsziel und<br />
Badegelegenheit an. Bei anhaltendem Frost ist er Tummelplatz<br />
der Jugend als Eislauffläche. So idyllisch der<br />
See, von den hohen Tannen und Birken umrahmt, gelegen<br />
ist, so tückisch ist er aber auch. Es vergeht kaum ein Jahr,<br />
wo er nicht sein Opfer fordert.<br />
Das bewog die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft,<br />
einen Rettungsdienst einzurichten. Zunächst in einem<br />
alten Zelt hausend, wurde der Wunsch immer stärker,<br />
eine feste Unterkunft zu schaffen, damit die vielen wertvollen<br />
Geräte nicht mehr täglich befördert werden mußten.<br />
Als dann ein Rettungsboot beschafft wurde, bat die<br />
DLRG den Ortsverband des THW, einen Anlegesteg zu<br />
bauen. Der Steg wurde von den THW-Helfern an drei<br />
Wochenendtagen erstellt. Der Ortsverband baute diese<br />
Station in Blockhausform in der Größe von 5 mal 9 m =<br />
45 Quadratmeter in 735 Arbeitsstunden.<br />
Bei der Einweihung des Gebäudes durch den Vizepräsidenten<br />
der DLRG wurde die gute Ausführung der<br />
Arbeit lobend hervorgehoben. Das THW ist erfreut über<br />
die Anerkennung, zumal die meisten Arbeiten von<br />
Helfern aus artfremden Berufen ausgeführt worden sind<br />
und somit den guten Ausbildungsstand des Ortsverbandes<br />
bezeu~en.<br />
18
Bart ab für Aktion Sorgenkind<br />
Anläßlich der Einweihung des neuen Helferheimes in<br />
Bonn ließ sich der Helfer Anton Schmitz seinen schönen<br />
Bart, den er sich während des Türkeieinsatzes hatte stehenlassen,<br />
gegen bare Münze abrasieren. Auch der Direktor<br />
des THW beteiligte sich eigenhändig. Auf diese Weise<br />
kamen 376,40 DM für die Aktion Sorgenkind zusammen.<br />
17 Stunden im Einsatz<br />
Der Ortsverband Oldenburg (Holstein) leistete am<br />
Sonnabend, 11. März, in zwei Fällen technische Hilfe.<br />
Pastor Stegt hatte den Ortsverband gebeten, die um das<br />
alte katholische Pfaramt stehenden Pappeln zu beseitigen,<br />
da diese infolge ihres Alters und der Stürme eine Gefahr<br />
für die Anlieger geworden waren. Der Ortsverband fällte<br />
mit 16 Helfern 14 Pappeln, wobei es trotz der engen<br />
räumlichen Verhältnisse keinen Schaden gab.<br />
Anschließend wurde vom Ortsverband ein zweites Projekt<br />
in Angriff genommen. Auf dem Gut Christiansthai<br />
war eine uralte Pappel von etwa 25 m Höhe durch Altersschwäche<br />
zu einer Gefahr geworden. Das Fällen des<br />
Baumes wurde dadurch erschwert, daß der etwa 12 bis<br />
15 m hohe glatte Stamm eine sehr weit ausladende Krone<br />
trug, wobei der Stamm und die Äste teilweise hohl und<br />
morsch waren. In kurzer Entfernung zu beiden Seiten<br />
des Baumes standen Häuser bzw. Gewächshäuser der<br />
Gärtnerei. Es mußten aus diesem Grunde einige der Äste<br />
vor dem Fällen beseitigt werden. Das Beseitigen der<br />
Äste sowie das Anbringen der Sicherungs- und Zugseile<br />
gestaltete sich recht schwi(!rig, da eine Leiter von derartiger<br />
Länge nicht vorhanden war. Kurz nach 20 Uhr<br />
war es dann soweit! Die inzwischen aufgebauten Scheinwerfer<br />
beleuchteten die Srene, als sich der Baum zunächst<br />
langsam bewegte, um dann mit erheblichem Getöse zu<br />
Boden :lJU stürzen.<br />
Bäume wie im Urwald<br />
Der OV Freising hatte einen sehr interessanten Einsatz<br />
durchzuführen. Ein Mühlenbetrieb im Landkreis Erding<br />
hatte um technische Hilfeleistung gebeten. Es handelte<br />
sich um das Fällen sehr großer Bäume. Gewiß hatten die<br />
THW-Männer schon in vielen Einsätzen solche Arbeiten<br />
geleistet; aber was sich den Helfern hier bot, hatte mit<br />
den bisher durchgeführten Einsätzen nichts mehr zu tun.<br />
Die Bäume hatten urwaldähnliche Ausmaße, und es<br />
traten erhebliche Schwierigkeiten auf. Um die Gebäude,<br />
die von den Ästen bedroht waren, zu schützen, mußte<br />
zuerst ein Gerüst (Mannesmann-Röhren) von einer Baufirma<br />
errichtet werden. Nur so konnten die Helfer überhaupt<br />
mit ihrer Arbeit beginnen.<br />
Angeseilte Helfer beseitigten zunächst die äußeren<br />
Äste. Dann wurden die übergroßen Stämme mittels<br />
Motorsägen stückweise abgesägt und mit Greifzügen umgelegt.<br />
Dabei mußte darauf geachtet werden, daß die<br />
Gebäude nicht beschädigt wurden. Nach zwei vollen<br />
Samstagen hatten die Freisinger Helfer diese schwierige,<br />
aber interessante und sehr lehrreiche Hilfeleistung abgeschlossen.<br />
Sie ernteten von den Besitzern ihren verdienten<br />
Dank. Alle anderen Firmen und Dienststellen<br />
hatten die Beseitigung dieser Bäume abgelehnt.<br />
Zusammenhalt nicht nur im Einsatz<br />
Der Ortsverband Hünfeld läßt sich etwas einfallen. Er<br />
ist der richtigen überzeugung, daß der Zusammenhalt<br />
der Helferschaft nicht nur in der Ausbildung und im Einsatz<br />
erprobt werden muß. sondern daß es der Kameradschaft<br />
des Ortsverbandes nur dienlich sein kann, wenn<br />
die Helfer darüber hinaus auch gemeinsame Stunden und<br />
Tage verbringen. So veranstaltete der Ortsverband im<br />
Herbst vergangenen Jahres ein Zeltlager in der Rhön,<br />
bei dem 28 Helfer des Ortsverbandes Hünfeld und drei<br />
F-U-R DIE FEUERWEHR ZU jedem Feuerwehrzug gehört eine (mindestens<br />
?ine) ~otorsäge .. Eine ~olide, ~tark?, aber<br />
handliche Sage. Von einer Firma, die weiß, wo-<br />
SlIH 1 . MOTORSAGEN rauf es ankommt. Also: Eine STlHL-Motorsäge.<br />
L- Andreas Stihl Maschinenfabrik 705 Waiblingen<br />
19
aus Fulda teilnahmen. Die Kosten hatten die Helfer selbst<br />
übernommen. Während dieses Wochenendes ergab sich<br />
vielfältige Gelegenheit, zu lernen (Waldlagerbau) und<br />
fröhlich zu sein.<br />
Daß übung und Spiel sehr schnell Ernst werden können,<br />
zeigte sich dann am tetzten Tage, als in der Nä~_ ~<br />
des Lagers eine schwere Raupe in ein Schwemmsandloch<br />
geraten war. Die THW-Helfer zogen sie mit ihrem Mkw<br />
und Seilzug und einer anderen Raupe, die der Straßenbaufirma<br />
gehörte. wieder heraus.<br />
An dieser Hilfeleistung zeigten die THW-Helfer, daß<br />
sie bei jeder Gelegenheit zufassen können - und das mit<br />
Erfolg.<br />
26 Pappeln wurden gekappt<br />
Der Sportplatz des Miltenberger Spiel vereins, Eigentum<br />
der Stadt, ist von Pappeln umgrenzt, welche die Sicht<br />
vom jenseitigen Mainufer auf die Stadt stark beeinträchtigen.<br />
Wegen des starken Fremdenverkehrs ist die Stadt<br />
daran interessiert, den schönen Blick zur Altstadt möglichst<br />
freizuhalten. Bereits vor zwei Jahren hatte der OV<br />
Miltenberg diese Arbeit übernommen - jetzt wurde er<br />
erneut darum gebeten.<br />
So wurden die Pappeln von THW-Helfern von einer<br />
fahrbaren Ausziehleiter der Stadtwerke in etwa 12 Meter<br />
Höhe gekappt. wobei sich die Haumesser des THW<br />
Gerätesatzes wieder sehr gut bewährten. Wesentlich war<br />
die Berücksichtigung der Sicherheitsvorschriften, wie<br />
z. B. das Tragen von Sehutzhelmen und das Anseilen der<br />
Helfer mit Sicherheitsgurten. Die Pappeln hatten im<br />
Durchschnitt eine Höhe von 14 bis 16 Metern.<br />
Verdienter Ortsbeauftragter<br />
Dr. Fritz R ö p k e ist seit 1953 Ortsbeauftragter. Er<br />
war der Gründer des Ortsverbandes Bochum. Dr. Röbke<br />
ist jetzt das vom Direktor des Technischen Hilfswerks<br />
verliehene THW-Helferzeichen in Gold mit Kranz im<br />
Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus der Stadt<br />
Bochum überreicht worden. Der Landesbeauftragte für<br />
Nordrhein-Westfalen, Dipl.-Ing. Kautzky, Stadtrat vom<br />
Rath, Ingenieur Opitz sowie Vertreter -der Stadtverwaltung<br />
und Ortsbeauftragte aus dem Ruhrgebiet würdigten<br />
in Ansprachen und durch ihre Glückwünsche das vorbildliche<br />
Wirken des Ortsbeauftragten Dr. Röbke in Idee<br />
und Tat.<br />
OV Künzelsau feierte ersten Geburtstag<br />
Vor zwölf Monaten wurde der Ortsverband Künzelsau<br />
gegründet. Damals sprach der Bauingenieur Korten die<br />
Hoffnung aus, daß sich diese Katastrophenschutz<br />
Organisation auch im Kreis Künzelsau bewähren und<br />
entwickeln möge. über sechzig Helfer aus allen Berufssparten<br />
kamen im Laufe des letzten Jahres zum THW.<br />
Ein großer Mannschaftstransportwagen konnte angeschafft<br />
weroen. Pumpen, Ausrüstungsgegenstände,<br />
Schutzanzüge und Werkzeuge sind vorhanden.<br />
Dies alles konnte besichtigt weroen, als das THW am<br />
Tage seines "Einjährigen" einen "Tag der offenen Tür"<br />
veranstaltete. Als Gäste konnte Ingenieur Korten Landrat<br />
Vesenmayer und BM Frenz aus Künzelsau begrüßen,<br />
die sich schon immer sehr interessiert für die Arbeit des<br />
THW zeigten. Der Bezirksverband Eßlingen hatte Künzelsau<br />
für diese Schau einen Gerätekraftwagen und einen<br />
Funkwagen überlassen. "Dieser Gerätekraftwagen steht<br />
zuoberst auf unserem Wunschzettel", meinte Ingenieur<br />
Korten.<br />
Im Jahre 1966 wurden elf ganztägige Einsatzübungen<br />
durchgeführt. Insgesamt haben die Helfer des Ortsverbandes<br />
Künzelsau für ihre Ausbildung etwa 4400<br />
Stunden aufgewandt. 22 Helfer wurden vom Deutschen<br />
Roten Kreuz in Erster Hilfe ausgebildet, und drei weitere<br />
bestanden den Grundschein der DLRG. Auf die "Durststrecke",<br />
die durch die allgemeinen Kürzungen der Zuschüsse<br />
vor Gemeinden und dem Landkreis liegt, kam<br />
Landrat Vesenmayer zu sprechen. Trotzdem würde er<br />
versuchen, für das Technische Hilfswerk "soviel, in finanzieller<br />
Hinsicht gesehen, herauszuschlagen, wie nur<br />
möglich". Eine besondere Freude für Landrat Vesenmayer<br />
war es, daß einige THW-Helfer für regen Besuch der<br />
übungsstunden geehrt werden konn ten.<br />
Als Vater des THW fühlte sich Landtagsabgeordneter<br />
Müller nicht gerade, er sei aber doch froh, daß er im letzten<br />
Jahr dem neugegründeten "THW-Kindlein", das<br />
jetzt schon laufen gelernt habe, einen Stall und eine<br />
Krippe als Unterkunft angeboten habe. Das THW habe<br />
diesen Stall nun in eine wirkliche Arbeits- und übungsstätte<br />
verwandelt.<br />
20
OV Herne übt Rettung und Bergung<br />
Im Februar bot sich auf dem riesigen Trümmerfeld des<br />
im Abbruch stehenden St.-Marien-Hospitals in Herne<br />
eine günstige Gelegenheit, durch eine Bergungsübung den<br />
Ausbildungsstand der Unterführer und Helfer des THW<br />
und LSHD zu überprüfen. Unter Leitung von Ausbildungsleiter<br />
und Bereitschaftsführer He.i.nz Bloch kamen<br />
65 Helfer zum Einsatz.<br />
Als erstes bot sich die Aufgabe, nach "Verschütteten",<br />
die nicht sofort bei der "Katastrophe" entdeckt worden<br />
waren, zu suchen. Sie wurden aus den Trümmern<br />
"geborgen" und sachgemäß auf der "Verletzten-Sammelstelle"<br />
behandelt. Eine Seilbahn mußte gebaut werden,<br />
um die Verbindung zu den oberen Stockwerken eines<br />
Gebäudetraktes herzustellen, dessen Treppenhaus vollständig<br />
zerstört war. Abstützen von Wänden. Aussteifungen,<br />
Mauer- und Deckendurchbrüche sowie Schneidarbeiten<br />
standen auf dem Programm. Diese Arbeiten<br />
wurden von den drei Zügen im Schichtwechsel durchgeführt.<br />
Mittags gab der Versorgungszug aus eigener<br />
Küche ein schmackhaftes Mittagessen. Gegen 16.30 Uhr<br />
kehrten 3 GKW, 6 MKW und 2 Fuko in die Unterkunft<br />
zurück. Die ganztägige übung war wertvoll und ein voller<br />
Erfolg.<br />
Gesprengt und abgebrochen<br />
Wieder einmal bot sich dem OV Regensburg eine ausgezeichnete<br />
Gelegenheit, die in der theoretischen Ausbildung<br />
erworbenen Kenntnisse bei einer praktischen<br />
Betätigung anzuwenden. Die Helfer konnten in einem<br />
Sägewerk in Wutzlhofen bei Regensburg bei der Sprengung<br />
eines 30 Meter hohen Fabrikschornsteins als Gehilfen<br />
des berufsmäßigen Sprengmeisters fungieren, d. h.<br />
die Sprenglöcher bohren, die Fallschlitze stemmen und<br />
bei der Anbringung der Ladungen bzw. bei der Verdämrnung<br />
mitwirken.<br />
Weiter hatten sie die Möglichkeit, einen einsturzgefährdeten<br />
Holzturm abzubauen. Dabei mußten in die Säulen<br />
des Turmes mit Motorsägen Fallkeile fachmännisch eingeschnitten<br />
werden, um dann den 25 Meter hohen Turm<br />
mit dem Seilzug auf den Meter genau umlegen zu können.<br />
Zum Abschluß wurde der gefällte Turm mit Baumund<br />
Motorsägen zerschnitten.<br />
Die vielseitige Aufgabenstellung war überaus lehrreich<br />
für die im Bergungs- und Katastrophendienst tätigen<br />
Helfer. Außer einer von der Berufsfeuerwehr zur Verfügung<br />
gestellten Motorleiter kam ausschließlich THWeigenes<br />
Gerät zur Verwendung.<br />
Ubung für die Praxis<br />
Die Innbrücke bei Kraiburg in Oberbayern wurde zu<br />
Kriegsende zerstört. Beim Bau einer Umgehungsstraße<br />
wurde eine neue Brücke errichtet, während die alte<br />
Brücke abgebrochen werden sollte. Die Helfer des OV<br />
München I hatten Gelegenheit, bei der Sprengung der<br />
alten Brücke mitzuhelfen und so ihre Sprengkenntnisse<br />
wieder aufzufrischen. Von den Helfern, die den Sprengmeister<br />
unterstützten, wurden am ersten Samstag die tragenden<br />
Pfeiler (1,2 x 6 x 7 m) sowie die Fundamente mit<br />
vier Reihen von Bohrlöchern im Abstand von 50 cm versehen,<br />
ebenso Teile eines Widerlagers. Am zweiten Samstag<br />
wurden die restlichen Löcher gebohrt und die<br />
Sprengungen unter den üblichen Sicherheitsvorkehrungen<br />
bei großer Publikumsbeteiligung und in Anwesenheit<br />
eines Fernsehreporters durchgeführt.<br />
Dabei zeigte sich, daß eine Absenkhöhe von 2 m nicht<br />
ausreichte. Erst als einige Tage später mit der "Sauerstofflanze"<br />
die in jedem Längsträger befindlichen sechs<br />
Spanneisen mit je 50 mm
Der verheerende Orkan, der in den<br />
letzten Wochen über weite Teile der<br />
Bundesrepublik raste, hat in vielen<br />
Wäldern große Schäden hinterlassen.<br />
Zahlreiche THW -Ortsverbände wurden<br />
zur Aufbereitung des geworfenen<br />
Holzes eingesetzt.<br />
*<br />
An der Suche nach einem in der<br />
Lein bei Heuchlingen ertrunkenen<br />
fünf jährigen Jungen beteiligte sich<br />
neben anderen Helfern auch der OV<br />
Schwäbisch GmÜnd.<br />
Mit Atemschutzgeräten * übte der<br />
BV Berlin-Wedding in einer Ruine<br />
die Bergung von Verletzten.<br />
Die Ortsverbände * Lengerich und<br />
Ibbenbüren befestigten im Rahmen<br />
einer übung die Ufer des Mühlenbaches<br />
im Park des Gutes Vortlage<br />
und säuberten ein verschlammtes<br />
Sperrgitter.<br />
Das 300 Quadratmeter * große Blechdach<br />
einer Fertigungshalle war vom<br />
Sturm in den Werkskanal geschleudert<br />
worden und verursachte dort<br />
einen gefährlichen Wasserstau. Es<br />
wurde vom OV Rosenheim zerschnitten<br />
und geborgen.<br />
Kurz berichtet<br />
Zeitschriften besprechung<br />
Sind Ihre Leuchten einsatzbereit?<br />
Elektrische Kopf- und Handleuchten<br />
brauchen eme ordnungsgemäße Wartung.<br />
Von E. Schmücker<br />
Aus "ZB Ziviler Bevölkerungsschutz",<br />
Heft 1/67<br />
Die elektrischen Leuchten, die beim<br />
LSHD und beim Selbstschutz Verwendung<br />
finden, können nur dann als zuverlässig<br />
angesprochen werden, wenn<br />
sie ständlg ordnungsgemäß gewartet<br />
werden und aufgeladen sind. Es besteht<br />
sonst die Gefahr, daß nach kurzer Einschaltzeit<br />
die Lampe nur noch schwach<br />
brennt und verlöscht und daß dadurch<br />
der Zweck im Einsatz nicht mehr<br />
erfüllt wird.<br />
Der Autor beschre-ibt zunächst einmal<br />
die Leuchtengehäuse und nimmt Bezug<br />
auf die vorläufigen Richtlinien für die<br />
Lagerung, Wartung und Pflege von besonders<br />
zu behandelndem Gerät des<br />
Selbstschutzes (Ausga.be 1966). Es wird<br />
beschrieben, welche Instandhaltungsund<br />
Wartun.gsarbeiten am Leuchtengehäuse<br />
durchzuführen sind und wie<br />
beispielsweise ein Kabel für die Kopfleuchte<br />
oder eine Glühlampe ausgewechselt<br />
werden muß.<br />
Es folgt eme eingehende Beschreibung<br />
des Ladevol'ganges für die Nickel<br />
Cadmium-Batterien, der dafür zur Verfügung<br />
stehenden Hilfsmittel und wie<br />
die Ladung durchzuführen ist. Verschiedene<br />
LichtbIlder zeigen, wie man bei<br />
der Durchführung der Arbeiten der<br />
B 1 tteriepfle,ge verfährt.<br />
Mit ihren technischen * Mitteln<br />
unterstützten die Helfer des OV Dinkelsbühl<br />
die Taucher der Wasserwacht<br />
bei der schwierigen Bergung<br />
von Ladegut, das bei einem Unfall<br />
im Ölmühlweiher versunken war.<br />
Ein neues Heim * erhielt der OV<br />
Neumünster. In Schleswig-Holstein<br />
wurden in den vergangenen 18 Monaten<br />
acht neue Unterkünfte geschaffen.<br />
Hamburgs Bürgermeister * Weichmann<br />
dankte auch den Helfern des<br />
THW für die Hilfe, die sie in den<br />
Tagen der diesjährigen Sturmflut<br />
zum Schutz der Stadt geleistet haben.<br />
Für die bekannte * Fernsehsendung<br />
"Spiel zu sechs" am 29. <strong>April</strong> 1967 im<br />
beheizten Meerwasserschwimmbad<br />
wird der OV Tönning eine Tribüne<br />
für 4000 Zuschauer errichten.<br />
Feuerwehr und * Helfer des OV<br />
Büsum verschönten in freiwilligen<br />
Einsätzen das Ortsbild: Der Feuerlöschteich<br />
wurde ausgebaggert und<br />
das Ufer zu einer Gartenanlage mit<br />
Ruhebänken umgestaltet.<br />
Ein 14jähriger Junge * verunglückte<br />
bei Wolfersdorf mit einem Pkw tödlich.<br />
Er wurde von Helfern des OV<br />
Freising aus den Trümmern geborgen.<br />
Ein weiterer Absatz erklärt, daß die<br />
Selbstentladung eine unvermeidliche<br />
Eigenschaft aller Batterien ist. Allerdings<br />
ist sie bei den NC-Batterien geringer<br />
als bei Bleiakkumulatoren.<br />
Trotzdem besteht die Notwendigkeit, in<br />
bestimmten Abständen die Batterien<br />
nachzuladen, besser sogar, sie durch<br />
Brennenlassen zu entladen und dann<br />
erneut aufzuladen. Eine geladene Batterie<br />
verliert in 7 Tagen etwa 16 0 / 0, in<br />
3 Monaten etwa 30'/0 und innerhalb<br />
eines Jahres 48'/. ihrer Kapazität, d. h.,<br />
daß sie dann nur noch die Hälfte der<br />
Brennzeit brennen würde.<br />
Zum Abschluß des Artikels wird die<br />
Verwendung der im LSHD und SelbstsdlUtz<br />
üblichen Ladegeräte beschrieben.<br />
Es werden verschiedene Tips ,~egeben ,<br />
welche Punkte besonders bei der Aufladung<br />
der Batterien mit den Ladegeräten<br />
zu beachten sind.<br />
Im selben Heft finden wir noch zwei<br />
gut bebilderte Artikel über den Zivilschutz<br />
in der Schweiz und über zwei<br />
wirklichkeitsnahe Übungen des LSHD<br />
der Bundeshauptstadt und des überörtlichen<br />
LSHD Baden-Württemberg.<br />
Hauptsache: Frisch und hygienisch<br />
Atomar, biologisch oder chemisch verseuchtes<br />
Wasser wird wieder genießbar.<br />
Von J. Waldhauser.<br />
Aus "ZB - Ziviler Bevölkerungsschutz",<br />
Heft 2167<br />
Die zunehmende Verschmutzung der<br />
Gewässer und die damit besonders in<br />
den Sommermonaten in Erscheinung<br />
tretende Wasserknappheit in einzelnen<br />
Gegenden rückt nicht nur für den Verteidigungsfall,<br />
sondern auch für den<br />
friedensmäßigen Katastrophenschutz<br />
das Problem einer einwandfreien Wasseraufbereitung<br />
aus Oberflächengewässern<br />
immer mehr in den Vordergrund.<br />
Der Autor beginnt zunächst mit einem<br />
kurzen Überblick über die Sorge um<br />
das Trinkwasser im allgemeinen. Er<br />
beschreibt die Schwierigkeiten, die bei<br />
Nichtvorhandensein von trinkbarem<br />
Wasser für den Menschen entstehen.<br />
Innerhalb von drei bis vier Tagen kann<br />
der Tod durch Harnvergiftung des Blutes<br />
eintreten.<br />
Es folgt dann eine Besprechung der<br />
verschiedenen ·Wässer, die zur Verfügung<br />
stehen: Grundwasser aus Quellen<br />
und Brunnen, aus oberflächigen Quellen<br />
und Brunnen (Klüftenwasser) und<br />
aus Oberflächenwass~r. Hieran schließen<br />
Betrachtungen über die Möglichkeiten<br />
der Wasseraufbereitung mit den<br />
uns heute zur Verfügung stehenden<br />
Mitteln. wobei auch die geschichtliche<br />
Entwicklung der Wasseraufbereitung<br />
mit einer kurzen übersichtlichen Abhandlung<br />
dargelegt wird.<br />
Im einzelnen werden dann besprochen<br />
die Aufbereitungsverfahren und ihre<br />
Anwendung, einmal für die biologische<br />
Entkeimung, zum anderen für die chemische<br />
Entgiftung mit Aktivkohlefiltern<br />
und für die Freimachung von atomaren<br />
Bestandteilen mit Fällverfahren und<br />
Mischbettaustauschern. Die Gerätekapazität<br />
und die Beweglichkeit werden<br />
ein.gehend an Hand der Berkefeld<br />
Anlagen besprochen.<br />
Die einzelnen Verfahren für B-, C<br />
und A-Reinigung werden durch Tabellen<br />
und gut verständliche Skizzen anschaulicher<br />
gemadlt.<br />
Besonders wertvoll ist der Li teraturhinweis,<br />
der alle in letzter Zeit über<br />
dieses einschlägige Gebiet erschienenen<br />
in- und ausländischen Veröffentlichungen<br />
zusammenfaßt. (Die Zeitschrift "Das<br />
Technische Hilfswerk" brachte zu diesem<br />
Thema einen ausführlichen bebilderten<br />
Bericht "Trinkwasser ist lebenswichtig"<br />
In den Heften 2 und 3/1967.)<br />
Regelung über die Verwendung des<br />
Wahrzeichens des Roten Kreuzes, des<br />
Roten Halbmondes und des Roten Löwen<br />
mit der Roten Sonne durch die<br />
nationalen Gesellschaften.<br />
Aus "Deutsches Rotes Kreuz", Heft 1167<br />
Das Zentralorgan des DRK in der<br />
BRD bringt den Text der Regeln für die<br />
Verwendung der Kennzeichen auf<br />
Grund der XXXII. Resolution der XX.<br />
Interna tionalen ROTKREUZ-Konferenz<br />
des IKRK in Wien 1965.<br />
Die Veröffentlichung erfolgt in Ausführung<br />
dieses Mandates. Es werden<br />
die Grundsätze besprochen, die den<br />
verschiedenen nationalen Gesellschaften<br />
die Verwendung der international<br />
anerkannten Schutzeichen gestatten. Es<br />
folgen die Regeln für das Tragen dieser<br />
ZeIchen an Uniformen oder Zivilbekleidung<br />
für aktive Mitglieder, passive Mitglie-der,<br />
Mitglieder des Jugendrotkreuzes,<br />
für von der nationalen Gesellschaft<br />
ausgebildete Ersthelfer und für Mitglieder<br />
der angeschlossenen Gesellschaften.<br />
Es folgen die Regeln für die Verwendung<br />
der Wahrzeichen an völlig oder
teilweise verwendeten Gebäuden und<br />
an den der Gesellschaft gehörenden<br />
Gebäuden, die aber nicht von ihr genutzt<br />
werden, ferner Vorschriften für<br />
die Fahrzeuge und für R ettungsstellen,<br />
die der Gesellschaft gehören, und solche,<br />
die nicht der Gesellschaft gehören. Im<br />
letzteren Fall können die nationalen<br />
Gesellschaften ihre Erlaubnis zur Verwendung<br />
des Wahrzeichens in Friedenszeiten<br />
erteilen, um Rettungsstellen<br />
kenntlich zu machen, die ausschließlich<br />
der unentgeltlichen Pflege von Verw<br />
undeten und Kranken vorbehalten<br />
s ind.<br />
Der Hauptabschnitt b ehandelt die<br />
Verwendung des Schutzzeichens, aus<br />
dem hervorgeht, daß für den Militärsanitätsdienst<br />
ausgebildete Mitglieder<br />
nur dann das Recht haben, die weiße<br />
A rmbinde m it dem Roten Kreuz zu tragen,<br />
wenn sie tatsächlich diesem Dienst<br />
unterstellt sind. Alle übrigen von der<br />
Gesellschaft für San itätsaufgaben vorbereiteten<br />
P ersonen , die dem Militärsanitätsdienst<br />
ZUr Verfügung gestellt<br />
sind, haben das Recht, das Schutzzeichen,<br />
besonders die Armbinde, zu tragen,<br />
aber nicht das Abzeichen der Gesellschaft.<br />
In Konfliktzeiten haben die Mitglieder<br />
des Personals der Zivilkrankenhäuser<br />
in besetzten Gebieten oder in<br />
Kampfgebieten das Recht, das Schutzzeichen,<br />
besonders die Armbinde, zu<br />
tragen, und zwar das reguläre Personal,<br />
solange es im Dienst steht, und das zeitw<br />
eilige Personal während der Ausübung<br />
seiner Funktion.<br />
Es fOlgt dann die Regelung für die<br />
Verwendung des Schutzzeichens auf Gebäuden<br />
in K riegszeiten , die Kennzeichnung<br />
von Zivilkrankenhäusern m it dem<br />
Schutzzeichen auf dem Dach und die<br />
Kennzeichnung von S an itä tsmater ial.<br />
Weitere Regeln betreffen die Verw endung<br />
des Schutzzeichens auf Lazarettschiffen<br />
und Rettungsbooten und deren<br />
Landeinrichtungen sowie für das P erson<br />
al der Rettungsschiffe und Rettungsboote<br />
und der Landeinrichtungen.<br />
UNFALLGEFAHREN UND UNFALL<br />
VERHüTUNG IM FEUERWEHR<br />
DIENST. Von Dipl.-Ing. Heinrich<br />
Kern t , neubearbeitet von Oberbaurat<br />
Dr.-Ing Dederböck. Kohlhammer-Verlag,<br />
Stuttgart. Aus der Serie "Die<br />
Roten Hefte". Lehrschriften für den<br />
Feuerwehrmann. Heft 17. 88 Seiten, mit<br />
zahlreichen Abbildungen, Taschenbuchformat,<br />
DM 1,50.<br />
Nicht nur im Rahmen des Feuerwehrdienstes,<br />
sondern auch für die Helfer<br />
der Bundesanstalt THW sind bei der<br />
Durchführung der Einsätze außerordentlich<br />
viele Unfallgefahren vorhanden.<br />
Die Ähnlichkeit der Aufgaben, die<br />
den beiden Organisationen b ei Katastrophen<br />
zufallen, läßt mit wenigen<br />
Ausnahmen auch das obige H eft für die<br />
Anwendung und Beachtung im R ahmen<br />
der Arbeiten des THW zur B elehrung<br />
für sehr geeignet erscheinen. Mit wen i<br />
gen Ausnahmen sind alle die angeführten<br />
Gefahren und dazu empfohlenen<br />
Abwehrmaßnahmen auch für den Einsatz<br />
des THW anzuwenden. Das preiswerte<br />
Heft kann daher empfohlen werden.<br />
ERSTE HILFE IM FEUERWEHR<br />
DIENST. Von Med.-Dir. Dr. Zylmann.<br />
Kohlhammer-Verlag, Stuttgart. Aus der<br />
Serie "Die Roten Hefte". Lehrschriften<br />
für den Feuerwehrmann. Heft 19.<br />
72 Seiten, mit vielen Abbildungen,<br />
Taschenbuchformat, DM 2,00.<br />
Weit über 14 000 Tote und über eine<br />
halbe Million Verletzte fordert jährlich<br />
der Straßenverkehr in der Bundesrepublik.<br />
Die Frage, ob uns die Welle des<br />
motor isierten Straßenverkehrs nur deshalb<br />
überrollt, w eil wir uns nicht rechtzeitig<br />
auf sie eingestellt haben, ist<br />
schwierig zu b eantworten.<br />
Die Erste Hilfe am Unfallort verlangt<br />
meist mehr als das Anlegen von Ver-<br />
Buchbesprechung<br />
bänden, und oft genug gibt erst die<br />
richtige Erste Hilfe den Ärzten die Möglichkeit,<br />
ein Menschenleben endgültig<br />
zu retten. Bleiben die ersten Minuten<br />
nach einem Herz- oder Atemstillstand<br />
ungenutzt, dann ist auch die Hilfe des<br />
Arztes im Krankenhaus vergebens.<br />
Die wichtigsten Helfer im Kampf<br />
gegen den Unfalltod auf den Straßen, in<br />
Betrieben und im Haushalt sind die<br />
Männer der Unfallwagen. Dort aber,<br />
wo die Helfer des THW und der F euerwehr<br />
technische Hilfeleistungen vollbringen,<br />
ergibt sich immer wieder daß<br />
auch Verunglückten Hilfe geleistet 'werden<br />
muß. Es erscheint w ichtig, d aß die<br />
THW-Helfer ebensogut über d ie notwendigen<br />
Maßnahmen unterrichte t sind<br />
w ie die H elfer der F euerwehren und<br />
freiw illigen F euerweh ren. Dazu k ann<br />
dieses Heft sehr wohl b eitragen. Wenn<br />
es auch die praktische Ausbildung n icht<br />
ersetzt, so wird es die "Erste Hilfe-Ausbildung",<br />
welche d ie THW-Helfer genossen<br />
haben, wertvoll ergänzen und<br />
eine Gedächtnisstütze bilden. Das Buch<br />
kann auch für die THW-Helfer als<br />
wertvolles Ausbildungshilfsmittel bezeichnet<br />
werden.<br />
TELEFUNKEN-LABORBUCH. Für<br />
Entwicklung, Werkstatt und Service.<br />
Band 3, Plastikeinband, Taschenbuchformat.<br />
388 Seiten, mit vielen Abbildungen<br />
und Tabellen. Franzis-Verlag<br />
München. DM 9,80.<br />
Das Telefunken-Laborbuch, das jetzt<br />
in der 2. Ausgabe 1966, h erausgegeben<br />
von der Telefunken-AG., UlmJD onau,<br />
vorliegt, stellt eine Zusammen fassung<br />
der drei in den Röhrentaschenbüchern<br />
1961 bis 1963 enthaltenen Anhänge dar.<br />
Es ist aus der Zusammenarbeit vieler<br />
Labor-Ingenieure entstanden, welche<br />
die Resultate eigener theoretischer<br />
überlegungen und experimenteller Ar-<br />
SAMMELMAPPEN<br />
für die Monatszeitschrift des THW<br />
DAS TECHNISCHE H ILFSWERK<br />
ermöglichen ollen Beziehern das Abheften<br />
und Aufbewahren oller Ausgaben des Jahres.<br />
Preis je Mappe in Halbleinen-Ausführung für 12 Hefte<br />
3,20 DM (zuzüglich Porlokosten)<br />
BESTELLUNGEN an die zuständigen Orlsverbände<br />
der Bundesanstalt THW oder unmittelbar an:<br />
Rhenania Druck und Verlag GmbH,<br />
54 Koblenz, Roonstraße 20-24<br />
Abi. Monalszeilschrifl des THW<br />
54 Koblenz, Postfach 2260<br />
23
'.<br />
beiten beifügten. Dabei haben sie sich<br />
bemüht, Bekanntes, aber nicht immer<br />
Gegenwärtiges in eine zwar gedrängte,<br />
aber trotzdem übersichtliche und leichtverständliche<br />
Form zu bringen. Die einzelnen<br />
Aufsätze wurden gründlich<br />
überarbeitet und neugestaltet, um auch<br />
letzte Ergebnisse der sich stetig entwickelnden<br />
Technik berücksichtigen zu<br />
können.<br />
Man kann feststellen, daß dieses Ziel<br />
hervorragend erreicht wurde. Die trokkenen<br />
Datentabellen der Bauelemente<br />
wie der Röhren und Halbleiter wurden<br />
durch Hinweise auf ihre Anwendung<br />
und die dazu notwendigen Grundlagen<br />
lebendiger gemacht.<br />
Das Buch stellt ein wertvolles Hilfsmittel<br />
für Labor, Werkstatt und Unterricht<br />
dar. In gleicher Weise vermittelt<br />
es Anregungen für die Lösungen spezieller<br />
Schaltaufgaben und gibt Auskunft<br />
über viele wichtige Fragen der<br />
Hochfrequenz- und Nachrichtentechnik<br />
und der Elektronik sowie der Elektroakustik.<br />
Für alle, die sich im Rahmen<br />
ihrer beruflichen Tätigkeit oder im Zusammenhang<br />
mit ihrer fachdienstlichen<br />
Tätigkeit beim THW oder den Hilfsorganisationen<br />
mit den vorerwähnten<br />
Problemen befassen müssen, ist das<br />
Heft als Arbeitsunterlage und Nachschlagewerk<br />
gut geeignet.<br />
AUSWIRKUNGEN ATOMARER DE<br />
TONATIONEN AUF DEN MENSCHEN.<br />
Von Otfried Messerschmidt. Ärztlicher<br />
Bericht über Hiroshima, Nagasaki und<br />
den Bikini-Fall-out. 296 Seiten, 200 Abbildungen,<br />
davon 20 farbig. Format 15 x<br />
22,8, Ganzleinen. Verlag Karl Thiemig,<br />
München. DM 48,-.<br />
Aufgrund einer Einladung des japanischen<br />
Roten Kreuzes hatten acht deutsche<br />
Strahlenschutzärzte Gelegenheit,<br />
nach Japan zu fahren und die Auswirkungen<br />
der bei den Atomdetonationen<br />
und des Fallouts des Bikini-Versuches<br />
an Ort und Stelle zu studieren. Im Rahmen<br />
dieser Arbeiten aber erschien es<br />
auch bedeutungsvoll, in die umfangreichen<br />
Untersuchungsergebnisse amerikal}ischer<br />
Stellen Einblick zu ne1,lmen. Im<br />
Anschluß an die Studien in. jaWlnischen<br />
Instituten folgte daher ein mehrwöchiger<br />
Studienaufenthalt bei der ABCC in<br />
Hiroshima. Die bei dieser Studienreise<br />
Katastrophenschutz<br />
hat sich gut bewährt<br />
"Allen jenen, die in selbstloser und<br />
vorbildlicher Weise geholfen haben,<br />
die Gefahr zu bannen, spreche ich im<br />
Namen der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg Dank und Anerkennung<br />
aus!" Dies erklärte Bürgermeister<br />
Prof. Dr. Herbert Weichmann nach<br />
dem Ende der sturmftutgefahr für<br />
Hamburg.<br />
Der Dank des Bürgermeisters galt<br />
der Bundeswehr, den Deichschutzgruppen<br />
des Bundesluftschutzverbandes,<br />
dem Deutschen Roten Kreuz,<br />
erworbenen Erkenntnisse haben dann<br />
bei der Abfassung des vorliegenden<br />
Buches Pate gestanden.<br />
Das Buch beginnt mit den akuten,<br />
subakuten und chronischen Schäden in<br />
Hiroshima und Nagasaki. Dieser Teil<br />
schildert besonders eingehend die Verbrennungen<br />
als Folge der thermischen<br />
Strahlung, die Verletzungen als Folge<br />
der Druckwelle und die Schädigungen<br />
durch die radioaktive Strahlung und<br />
den radioaktiven Niederschlag.<br />
Der zweite Teil behandelt die noch<br />
nach Jahren feststellbaren Schäden<br />
unter der Bevölkerung und beschreibt<br />
Organschäden und Funktionsstörungen<br />
als Spätfolgen der Atomdetonationen<br />
sowie Leukämie- und Karzinombildungen<br />
als Bestrahlungsspätfolgen. Im<br />
gleichen Abschnitt werden die Entwicklungsstörungen<br />
und Erkrankungen bestrahlter<br />
Kinder einsch!. der im Mutterleib<br />
exponierten Kinder beschrieben.<br />
Der dritte Teil ist den Auswirkungen<br />
des Bikini-Fallouts gewidmet. Er beginnt<br />
mit den vermutlichen Reaktionsabläufen<br />
in der "Bikini-Bombe" und<br />
beschreibt das Ausmaß und die Verteilung<br />
der raoioaktiven Kontaminierung<br />
und die dadurch bedingte Strahlenbelastung<br />
der Besatzungsmitglieder des<br />
Fukuryru Maru 5 sowie den radioaktiven<br />
Niederschlag auf den Marshall<br />
Inseln und die durch ihn 'bedingten<br />
StrahlenbelastungEm.<br />
Zivilschutzstreiflichter<br />
dem Technischen Hilfswerk, dem Arbeiter-Samariter-Bund,<br />
der Johanniter-Unfallhilfe,<br />
dem Malteser-Hilfsdienst,<br />
den Angehörigen der Verwaltung,<br />
der Polizei, der Berufs- und der<br />
Freiwilligen Feuerwehren.<br />
"Den vielen freiwilligen Helfern ist<br />
mit zu danken, daß Sclllimmeres verhütet<br />
werden konnte", sagte der<br />
Bürgermeister. "Die Flut des Jahres<br />
1962 zeigte, wie wichtig ein alle helfenden<br />
Kräfte zusammenfassender<br />
Katastrophenschutz ist. In der Nacht<br />
zum Freitag hat er sich bewährt.<br />
Davon konnte ich mich selbst in<br />
vielen Dienststellen überzeugen."<br />
Die klinischen und pathologisch-anatomischen<br />
Befunde bei den geschädigten<br />
Fischern und den Bewohnern der<br />
Marshall-Inseln werden beschrieben,<br />
ebenso die Strahlenschäden als Folge<br />
der Ablagerung von Spaltprodukten auf<br />
der Haut und im Innern des Körpers.<br />
Die Ergebnisse der Nachuntersuchungen<br />
dieses Personenkreises drei und<br />
vier Jahre nach dem Aschenregen werden<br />
aufgezeigt.<br />
Für alle naturwissenschaftlich interessierten<br />
Personen, besonders aber<br />
auch für die im ABC-Schutz tätigen<br />
Helfer der freiwilligen Hilfsorganisationen<br />
und des LSHD sowie für Lehrkräfte<br />
und Schüler der Ober- und<br />
Mittelschulen liegt hier ein wertvolles<br />
Buch vor. Es gibt über die einschlägigen<br />
Fragen erschöpfend Auskunft.<br />
Das Technische Hilfswerk<br />
Druck und Verlag: Rhenanla Druck und<br />
Verlag GmbH, Koblenz, Roonstraße 2()-24.<br />
Redaktion: Dr. Hans Berenbrok; Anzeigen:<br />
Horst J anke. Telefon: Koblenz 23 01. Telex:<br />
08-62817. Einzelpreis 70 Pf. Postbezug:<br />
VIerteljährlich 2,- DM eInschließlich Zustellgebühr.<br />
Bestellungen beIm Verlag.<br />
bel der Post oder beIm Buchhandel. Postscheckkonto<br />
Köln 2959 - Rhenanla Druck<br />
und Verlag GmbH. Bankkonto: Dresdner<br />
Bank AG, Koblenz. Z. Z. Ist AnzeIgen<br />
DreislIste Nr. 4 gültig.<br />
Unerwartet verstarb der ehemalige, lang·<br />
jährige Ortsbeauftragte für Nordenharn<br />
Theodor Lübben<br />
Träger des Helferzeichens in Gold<br />
Mit ihm verloren wir einen unserer Mit.<br />
begründer und langjährigen treuen Helfe.<br />
Sein Fachwissen und seine Einsatzfreude,<br />
seine Kameradschaft und seine<br />
Hilfsbereitschaft waren uns stets ein<br />
Vorbild.<br />
Wir werden ihm cin ehrendes Andenken<br />
bewahren.<br />
Am 14. Oktober 1966 verstarb der Helfer<br />
Adolf Blesslng<br />
im Alter von 39 Jahren. Der Verstorbene<br />
war seit dem Jahre 1959 eines<br />
unserer oktivsten Mitglieder. Seine unbedingte<br />
Kameradschaft und sein zäher<br />
Einsatzwille waren ollen ein Vorbild.<br />
Mit Adolf Blessing verl iert der Ortsverband<br />
einen bewährten Kameraden und<br />
Helfer.<br />
Er wird uns immer in Erinnerung bleiben.<br />
Ganz unerwartet verschied unser langjähriger<br />
Kamerad<br />
Heinrich Pauken<br />
an einem Herzinfarkt.<br />
Seit zehn Jahren gehärte er dem Ortsverband<br />
Mainz an und hatte sich aktiv<br />
um den Aufbau des Ortsverbandes<br />
Mainz bemüht.<br />
In dankbarer Erinnerung wird er in<br />
unserem Ortsverband fortleben.<br />
Der Orfsbeouftragte<br />
für Nordenharn<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für Villingen (Schwarzwald)<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für Mainz<br />
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