Monatszeltschrlft des THW N R. 9 - THW-historische Sammlung
Monatszeltschrlft des THW N R. 9 - THW-historische Sammlung
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<strong>Monatszeltschrlft</strong> <strong>des</strong> <strong>THW</strong><br />
N R. 9 - S E P T E M B E R 1 9 6 3 - 1 O. J A H R G A N G<br />
Druck .\md Verlag: Rhenanta Druck- und Verlags-GmbH., KOblenz, Roonstraße 20-24. Redaktion: Dr. Hans Berenbrok, Bruno<br />
Relmuth; Anzeigen: Horst Janke. Fernruf: Koblenz Sammel-Nr. 23 M . Fernschreiber: Nr. 0862817. Einzelpreis 50 Pf Abonnement:<br />
Vierteljährlich 1,50 DM zuzüglich 0,25 DM Versandspesen. Postbezug: Vlerteljährllch 1,50 DM zuzügllch 9 Pf Zustellgebühr.<br />
Bestellungen beim Verlag, bei der Post oder beim Buchhandel. Postscheckkonto Köln 29 59 - Rhenanta Druck- und Verlags-GmbH.,<br />
Zeltschrlftenabtellung .Das Technische Hilfswerk". Bankkonto: Dresdner Bank AG, Koblenz. Z. Z. Ist AnzelgenpretsUste Nr. 2 gültig.<br />
IN H ALT S VER Z E ICH N.I S<br />
Hans Rose: Einsatzgruppe fliegt nach Jugoslawien - <strong>THW</strong> hilft in Skopje / Dipl.-Ing. Günther Kautzky: Das Erdbeben<br />
in Skopje und der Einsatz <strong>des</strong> <strong>THW</strong> / Carl Heinz Schmidt: Erstes Fertighaus in Skopje errichtet - Gute Zusammenarbeit<br />
zwischen DRK und <strong>THW</strong> / Hans Rose: Heimei.nwemung und Gebietsübung / Ein großer Tag beim<br />
OV Regensburg / Dein Freund ,und Helfer auf dem Wasser - Mit Dienstpistole und T,aucherbrille im Einsatz / Auszeichnungen<br />
.zum 22. August 1963 / Personalnachrichten / Erich Nickel t I Alf·red Steup: Unwetter über Nackenheim<br />
- Geleise der Strecke Mai.nz-Worms und Bun<strong>des</strong>straße 9 blockiert / Aus den Ortsverbänden / Luftschutzstreiflichter<br />
/ Zeitschriftenübersicht / Buchbesprechun.g / Kurz berichtet<br />
\<br />
Ein Gerätekraftwagen <strong>des</strong> Technischen Hilfswerks wird in ein Transportflugzeug der US Air Force geladen. Drei dieser<br />
Luftriesen brachten die erste Einsatzgruppe nach dem durch Erdbeben zerstörten Skopje. Berichte auf den folgenden Seiten
Hans Rose<br />
Einsatzgruppe fliegt nach Jugoslawien<br />
<strong>THW</strong> hilft in Skopje<br />
Mit einem herzlichen "Glück auf!"<br />
verabschiedete der Lan<strong>des</strong>beauftragte<br />
für Bayern, Dipl.-Ing. Scherer,<br />
die 38 <strong>THW</strong>-Helfer aus Bayern, die<br />
sich zur Hilfeleistung in der zerstörten<br />
Stadt Skopje bereit erlklärt hatten.<br />
Innerhalb kürzester Zeit waren<br />
sie mit den ebenfalls für den Einsatz<br />
benötigten <strong>THW</strong>-Fahrzeugen -<br />
jE' einem in Augsburg, Bayreuth und<br />
Nürnberg stationierten GKW, einem<br />
ML Waus Passau und einem Kombi<br />
aus Larud hut sowie einer Fehdküche<br />
und einem PKW aus München -<br />
und den dazugehörigen Werkzeugen<br />
und Geräten in München zusammengezogen.<br />
Der LB hätte leicht ein<br />
Vielfaches der zum Abflug angetretenen<br />
Helferzahl auf die Reise<br />
schicken können, denn viel mehr als<br />
vorgesehen hatten sich gemeldet.<br />
Die vom LV Bayern durchzuführenden<br />
Maßnahmen, die unverzüglich<br />
anliefen, als das Jugoslawische<br />
Generalkonsulat in München den<br />
Einsatz <strong>des</strong> Technis chen Hilfs,werks<br />
erbat, erforderten die Einschaltung<br />
einer ganzen Reihe von Behörden<br />
und Dienststellen zivilen, insbesondere<br />
diplomatischen und militärischen<br />
Charakters. Tag und Nacht<br />
gingen die Telefone, liefen die Fernschreiber<br />
zwischen München, Belgrad,<br />
Bonn, Bad Go<strong>des</strong>berg, Frankfurt<br />
und Paris. Da keine offiziellen<br />
Beziehungen zwischen der Bun<strong>des</strong>republik<br />
Deutschland und Jugoslawien<br />
bestehen, wurden u. a. auch die<br />
Schwedische Botschaft in Bonn und<br />
die Französische Botschaft in Belgrad<br />
als Vertretungen der Schutzmächte<br />
und auch das Rote Kreuz<br />
beteiligt.<br />
Die höchsten Stellen der US-Arm<br />
ee bzw. der US-Luftwaffe wurden<br />
um die Durchführung <strong>des</strong> Transportes<br />
mit Flugzeugen der US-Airforce<br />
ersucht. Dank einer von allen Seiten<br />
gezeigten, geradezu selbstverständlichen<br />
Hilfsbereitschaft war es<br />
möglich, innerhalb weniger Stunden<br />
über die Bayerische Staatskanzlei<br />
den Bescheid zu erhalten, daß<br />
drei Transportmaschinen, ausgewählt<br />
nach dem Gewicht und den<br />
Maßen der zu überführenden Fahrzeuge<br />
und Männer, am Donnerstag,<br />
,<br />
'fCE<br />
U. S. AIR FORCE<br />
•<br />
Der jugoslawische Generalkonsul im Gespräch mit dem Einsatzleiter, Min.-Dirigent Dr. Herzog und LB Dipl.-Ing. Scherer<br />
2
,:' ..<br />
Ein Gerätekraftwagen wird mittels Seilrolle durch einen LKW der Luftwaffe im Gegenzug in -eine Globemaster hineingezogen<br />
dem 1. August, zwischen 9 und 10.30<br />
Uhr auf dem Flugplatz München<br />
Neubiberg landen würden.<br />
Aber noch war der Wettlauf mit<br />
der Zeit nicht gewonnen. Es galt,<br />
alle zum Einsatz kommenden ehrenamtlichen<br />
und hauptamtlichen Männer<br />
nochmals genauestens auf ihre<br />
körperliche Tauglichkeit zu untersuchen,<br />
gegen Typhus und Tetanus<br />
zu impfen, aber auch das Visum für<br />
Jugoslawien zu besorgen. Fahrzeuge<br />
und Geräte mußten kontrolliert,<br />
Zelte verpackt und Verpflegung für<br />
wenigstens fünf Tage besorgt werden.<br />
Es mußte aber auch noch an<br />
manches -ander·e g,edacht werden, wie<br />
Atemschutz-Tücher u. ä.<br />
Die mit der Führung <strong>des</strong> Einsatzzuges<br />
Beauftragten, Ingenieur Bruno<br />
Kremer, technischer Mitarbeiter im<br />
LV Bayern, und Fri,edrich Karl, Geschäftsführer<br />
beim OV München,<br />
hatten alle Hände voll zu tun. Und<br />
es wurde geschafft. Pünktlich um<br />
8.45 Uhr rollte der Konvoi von<br />
<strong>THW</strong>-Fahrzeugen am Starttag in<br />
den Flughafen in Neubiberg ein.<br />
Und auch die drei riesigen "Globemaster"<br />
<strong>des</strong> US-Military Air Transport<br />
Service setzten zur Stunde, von<br />
Frankfurt/Main kommend, auf der<br />
Landebahn auf. Sofort wurde mit<br />
dem Verladen der sieben Fahrzeuge<br />
<strong>des</strong> <strong>THW</strong> begonnen, als sich der<br />
Rumpf der Maschinen geöffnet hatte<br />
und die Auffahrtsrampen herabgelassen<br />
waren. Die Auffahrt stellte<br />
nun allerhand Anforderungen an<br />
die <strong>THW</strong>-Fahrer, von denen wohl<br />
keiner bisher diese exerziert hatte.<br />
Sie kamen auch hinauf, wobei allerdings<br />
ein GKW unter Zuhilfenahme<br />
eines Lastwagens mittels Seilzuges<br />
die immerhin 18% steilen, schmalen<br />
Rampenbänder hochgezogen werden<br />
mußte.<br />
Nach fester Verkettung der Wagen<br />
stiegen auch die Helfer ein, kletterten<br />
Pilot und Copilot, Funker<br />
und Bordmechaniker in den Rumpf<br />
der Maschinen, und dann schlossen<br />
sich die Frontseiten <strong>des</strong> Rumpfes<br />
über den eingezogenen Rampen.<br />
Ein letztes Winken <strong>des</strong> Piloten hoch<br />
droben aus der Kanzelluke, die Motoren<br />
werden angewonfen, Wind fegt<br />
über den Platz, und langsam rollen<br />
die großen Vögel der Startbahn<br />
zu. Wenige Minuten später fliegen<br />
die Maschinen mit Dröhnen und<br />
Brausen über die Zurückbleibenden<br />
hinweg, entschwinden höher und höher<br />
steigend am fernen Horizont.<br />
Zur Verabschiedung <strong>des</strong> Einsatzkommando,s<br />
für Skopje hatten sich<br />
Ministerialdirigent Dr. Herzog, Leiter<br />
der Abte ilung' "Ziviler Bevöftkerungsschutz"<br />
im Bayerischen Staatsministerium<br />
<strong>des</strong> Innern, und der<br />
Jugoslawische Generalkonsul Dr.<br />
Slobodan Krstic mit weiteren Konsulatsangehörigen<br />
auf dem Flugplatz<br />
eingefunden. In kurzen Ansprachen<br />
würdigten beide die Einsatzbereitschaft<br />
der <strong>THW</strong>-Männer,<br />
hoben aber auch die Bedeutung dieser<br />
Hilfsaktion für die Beziehungen<br />
zwischen Deutschland und Jugoslawien<br />
hervor. Dr. Krstic gab gleichzeitig<br />
dem Dank seiner Regierung<br />
und seines von so schwerem Leid<br />
betroffenen Volkes Ausdruck.<br />
Dem Abflug wohnten aber auch<br />
Colonel Jones, Leiter <strong>des</strong> Einsatzstabes<br />
der US-Airforce in Frankfurt,<br />
bei, der sich selbst davon überzeugen<br />
konnte, wie dankbar die<br />
großzügige Hilfe der Amerikaner<br />
begrüßt wurde; ferner war der<br />
Kommandant <strong>des</strong> (deutschen) Fliegerhorstes<br />
Oberstleutnant Pekrun<br />
persönlich zugegen.<br />
*<br />
Im Laufe <strong>des</strong> Nachmittags landeten<br />
die Maschinen in Abständen auf<br />
dem Zivil-Flughafen in Belgrad.<br />
Dort war großer Empfang durch<br />
die Französische und Amerikanische<br />
Botschaft sowie durch das Jugoslawische<br />
Außenministerium (die Französische<br />
Botschaft vertritt die deutschen<br />
Inter essen in Jugoslawien),<br />
auch Zeitungsreporter, Funk und<br />
Fernsehen waren vertreten.<br />
Nach dem Empfang wurde im Flughafen-Restaurant<br />
ein Mittagessen<br />
serviert. Gegen 18 Uhr ging es dann<br />
auf dem Landmarsch in Richtung<br />
Skopje, das ca. 440 km von Belgrad<br />
entfernt ist. In der Stadt Nis wurde<br />
übernachtet. Am anderen Morgen<br />
ging es frisch gestärkt weiter, und<br />
g·egen 11 Uhr w.ar Skopje €rr·eicht.<br />
Man hatte den Eindruck, als wäre<br />
über diese Stadt die Furie <strong>des</strong> Krie-
Die Fahrzeuge der <strong>THW</strong>-EinsatzgruPPlO vor dem Abflug in Neubiberg<br />
ges hinweggegangen - Zerstö::-ung<br />
und verängstigte Menschen waren<br />
zurückgeblieben. 100000 Menschen<br />
waren genötigt, unter freiem Himmel<br />
oder, soweit vorhanden, unter<br />
Zelten in Parks oder sonstigen freien<br />
Plätzen der Stadt zu leben; ca. 150000<br />
Einwohner, hauptsächlich Alte,<br />
Frauen und Kinder, hatte man evakuiert.<br />
überall waren Arbeits-Brigaden<br />
dabei, die Trümmer zu beseitigen<br />
bzw. die baufälligen Häuser<br />
abzureißen.<br />
Das dringendste Problem war die<br />
Unterbringung der im Freien lebenden<br />
Bevölk,erung ,Ln Notunterkünften.<br />
Diese Aufgabe muß bis spätestens<br />
Ende September gelöst sein, da dann<br />
die Regenzeit einsetzt. Man hatte<br />
daher ,sowohl aus dem Lande selbst<br />
als auch aus dem Ausland solche<br />
Notunterkünfte angefordert. Arbeitskräfte<br />
zum Aufstellen waren<br />
genügend vorhanden, es fehlte aber<br />
an Fachleuten. Somit bot sich uns<br />
dieser Einsatz geradezu an, und er<br />
wurde freudig und dankbar von der<br />
Einsatzleitung der Stadtverwaltung<br />
angenommen.<br />
Noch am gleichen Abend ging es<br />
hinaus nach Dorce Petrov, ca. 6 km<br />
westlich Skopje, wo ei.ne solche Barackenstadt<br />
erstellt werden sollte.<br />
Am anderen Tage, es war Samstag,<br />
der 3. August, wurde ein Zeltlager<br />
errichtet, und auch die Feldküche<br />
trat in Funktion. Der Platz,<br />
an dem die Barackenstadt errichtet<br />
werden sollte, war ein großes Maisfeld,<br />
ca. 50 m abseits der Straße.<br />
Es galt nun erst einmal, den Zufahrtsweg<br />
zu diesem Platz so herzurichten,<br />
daß er mit schweren LKWs<br />
befahren werden konnte. Kaum war<br />
diese Arbeit getan, da rollte der<br />
erste LKW, beladen mit Barackenteilen,<br />
bereits an und mußte entladen<br />
werden. Es erschien dann auch<br />
am nächsten Tag die örtliche Bauleitung,<br />
bestehend aus jugoslawischen<br />
Ingenieuren,. die anordnete, daß<br />
diese Baracken auf Betonfundamenten<br />
errichte~ werden so1!ten. Dies<br />
erforderte e, (,E:bliche Erd- und Fundamentierungsarbeiten,<br />
an denen<br />
sich die <strong>THW</strong>-Einsat zgruppe beteiligte.<br />
Tag für Ta :~ erschienen auf<br />
der Baustelle Hunderte von jugoslawischen<br />
Arbeitern und Hunderte<br />
von Studenten und Studentinnen<br />
der sogenannten Jugend-Brigade,<br />
mit denen zusammen gearbeitet<br />
wurde. Sehr bald war ein kameradschaftliche<br />
~ Verhältnis zu diesen<br />
Leuten hergestellt, Abzeichen wurden<br />
alS Souvenirs ausgetauscht.<br />
Es war nicht l,eicht, bei 50-60<br />
Grad Celsius und einer unbarmherzig<br />
herabbrennenden Sonne schwere<br />
körperliche Arbeit zu verrichten,<br />
aber es war erstaunlich, daß innerhalb<br />
kurzer Zeit die Umstellung gelang<br />
und alle Helfer an Arbeitseifer<br />
als auch an Leistung den Jugoslawen<br />
ebenbürtig waren.<br />
So vergingen die Tage mit harter<br />
Arbeit; aber auch an den freien<br />
Stunden wurde zusammen mit den<br />
Kameraden <strong>des</strong> Roten Kreuzes in<br />
fröhlich·er Gemeinsamkeit manches<br />
Fläschchen "Pivo" (Bier) geleert und<br />
deutsche Heimatlieder gesungen. Interessierte<br />
Zusch-auer waren oft<br />
die in der Umgebung wohnenden<br />
Jugoslawen.<br />
Die Stadtverwaltung von Skopje<br />
und ihre Einwohner waren von dem<br />
Einsatz höchst beeindruckt, und der<br />
Dank hierfür wurde immer wieder<br />
ausgesprochen. Man darf daher<br />
wohl mit Recht sagen, daß diese<br />
Einsatzgruppe nicht nur durch ihre<br />
Arbeitsleistung allein nach besten<br />
Kräften mitgeholfen hat, die Not zu<br />
lindern, sondern darüber hinaus mit<br />
zur Verständigung der Völker in<br />
hohem Maße beigetragen hat.<br />
Die erste Einsatzgruppe trifft wieder auf dem Münchner Hauptbahnhof ein<br />
4
Dipl.-Ing. Günther Kautzky<br />
Das Erdbeben rn Skopje<br />
und der Einsatz <strong>des</strong> Technischen Hilfswerks<br />
Das war Skopje, ehe die Naturkatastrophe hereinbrach<br />
und ihr gewaltiges Zerstörungswerk vollbrachte<br />
Nur wenige Sekunden dauerten<br />
die Erdstöße in den frühen Morgenstunden<br />
<strong>des</strong> 26. Juli; für di mazedoni,sche<br />
Lan<strong>des</strong>hauptstadt Skopje<br />
hatten sie die Wirkung einer unvorstellbaren<br />
Verheerung. N ach den<br />
Feststellungen der staatlichen Schadenskommission<br />
wurden von den<br />
rund 45000 Häusern im Stadtgebiet<br />
etwa 85 Prozent total zerstört, kaum<br />
2 Prozent blieben unbeschädigt, der<br />
Rest kann durch Instandsetzungsmaßnahmen<br />
wieder gebrauchsfähig<br />
gemacht werden. Aus den Trümmern<br />
wuvden ·etwa 1100 Tote geborgen.<br />
Dies ist in knappen Worten<br />
und Zahlen die erschreckende Bilanz<br />
aus dieser völlig unvorhersehbaren<br />
Naturkatastrophe.<br />
Im Hinblick auf die Auswirkung<br />
<strong>des</strong> Erdbebens zeichnen sich folgende<br />
Merkmale ab: Die umfassendsten<br />
und folgenschwersten Zerstörungen<br />
weisen Gebäude auf, die<br />
nach der früheren Baumethode, also<br />
aus Ziegel oder Steinmauerwerk<br />
mit aufgelegten Balkell1deck.en, errichtet<br />
wurden. Diese Gebäude sind,<br />
da sie keine elastische Formveränderungen<br />
vertragen, vielfach völlig<br />
in sich zusammengestürzt; darunter<br />
das Touristenhotel "Mazedonia". Da<br />
sich das Zerstörungswerk in Sekundenschnelle<br />
vollzog, sind in solchen<br />
Gebäuden die weitaus meisten Insassen<br />
verletzt oder gar getötet worden.<br />
Häuser in fachwerkartiger<br />
Bauweise sind, wenn auch stark<br />
verformt, vielfach im System stehengeblieben;<br />
eine Wiederinstandsetzung<br />
ist größtenteils nicht möglich.<br />
Verhältnismäßig glimpflich abgekommen<br />
sind Häuser in moderner<br />
Bauweise, insbesondere Stahlbetonskelettbauten.<br />
Hier ist durchweg<br />
das statisch wirksame System erhalten<br />
geblieben, und Zerstörungen,<br />
vorwiegend Risse, weisen nur die<br />
ausfüllenden Bauteile, w ie Wände,<br />
Verkleidungen, auch Kamine und<br />
Schächte auf. Bei diesen Gebäuden<br />
sind Wiederinstandsetzungsmaßnahmen<br />
verhältnismäßig leicht möglich.<br />
Aus Sicherheitsgründen mußte die<br />
Regierung die Benutzung a ller<br />
schadhaften Gebäude untersagen.<br />
Nahezu die gesamte Bevölkerung<br />
einer Stadt von 200000 Einwohnern<br />
hat somit ihre Wohnstätten verloren.<br />
Neben den sofort einsetzenden<br />
Bergungs- und Rettungsarbeiten<br />
durch einheimische Kräfte w urde<br />
eine groß angelegte Evakuierungsaktion<br />
eingeleitet. Etwa 90000 Einwohner<br />
hatten die Stadt zu verlassen<br />
und wurden in weiter abgelegenen<br />
Städten und Ortschaften untergebracht.<br />
Rund 110000 Einwohner<br />
verblieben im Stadtgebiet<br />
Skopje. Es sind diejenigen Einwohner,<br />
die in den rasch wieder iJl1<br />
Gang Igesetzten Betrieben arbeiten<br />
und zur Aufrechterhaltung eines<br />
behelfsmäßig städtischen Lebens<br />
auch für Gewähr von Ordnung und<br />
Sicherheit erforderlich sind.<br />
Die Wiederinstandsetzung und<br />
Neuerrichtung der zerstörten Gebäude<br />
wird J,ahr·e dauern. Für eine<br />
Übergangszeit müssen also Behelfsunterkünfte<br />
für d ie in Skopje verbliebenen<br />
Einwohner geschaffen<br />
werden. Die Regierung hat <strong>des</strong>halb<br />
ein groß angelegtes Programm für<br />
den Bau von Notquartieren aufgestellt.<br />
An der Errichtung dieser Behelfswohnungen<br />
ist auch das. Technische<br />
Hilfswerk beteiligt.<br />
Die erste <strong>THW</strong>-Einsatzgruppe aus<br />
dem Lan<strong>des</strong>verband Bayern, die am<br />
2. August in Skopje eintraf, hatte<br />
nicht mehr die Möglichkeit, sich an<br />
Bergungs- und Rettungsarbeiten<br />
zu beteiligen. Den örtlichen Behörden<br />
war en aber die <strong>THW</strong> -Männer<br />
mit ihren Kenntnissen und ihrer<br />
Fachausrüstung äußerst willkommen<br />
und nützlich für die inzw ischen angelaufen<br />
e Maßnahme zur Errichtung<br />
von Notquartieren. Auf dem Gelände<br />
Orizare beim Vorort Dvorce<br />
Petrow saUen bis Ende September<br />
etwa 1000 und bis J ahresende insgesamt<br />
n och etwa 10000 Wohneinhei-<br />
5
An dieser Stelle stand das Hotel "Mazedonia"<br />
Die Trümmer <strong>des</strong> Offizierkasinos<br />
ten entstehen. An diesem Aufbauwerk<br />
beteiligen sich einheimische<br />
Jugend-Brigaden, ein internationaler<br />
Hilfsdienst, englische Einheiten<br />
und auch das <strong>THW</strong>.<br />
Nach Lage der Dinge wurden von<br />
der ersten <strong>THW</strong>-Einsatzgruppe Erdaushub-<br />
und Fundamentierungsarbeiten<br />
für Wohnbar.acken durchgeführt.<br />
Nachdem sich die Bevölkerung<br />
überzeugt hatte, daß es sich bei den<br />
<strong>THW</strong>-Männern nicht um Angehörige<br />
einer technischen Truppe, sondern<br />
um freiwillige, ehrenamtliche Katastrophenhelfer<br />
handelt, nahm der<br />
gegenseitige Kontakt sehr schnell<br />
freundschaftliche Formen an, und<br />
bald rühmte man in Skopj,e die<br />
fachlichen Qualitäten und die Einsatzfreudigkeit<br />
der <strong>THW</strong>-Helfer sowie<br />
die Zweckmäßigkeit ihrer Ausrüstung.<br />
Die auf der gleich.en Baustelle<br />
arbeitenden jugoslawischen<br />
Studenten begrüßten, wenn sie morgens<br />
am <strong>THW</strong>-Zeltlager vorbeimarschierten,<br />
die <strong>THW</strong>-Männer mit<br />
einem dDeifachen "Rau ruck!".<br />
Andere Einsatzbedingungen fand<br />
die ablösende zweite <strong>THW</strong>-Gruppe<br />
vor, die am 14. August, ebenfalls<br />
aus Bayern kommend, in Skopje<br />
eintraf. Inzwischen waren nämlich<br />
die Bauteile für die ersten Fertighäuser<br />
eingetroffen, die das Deutsche<br />
Rote Kreuz aus Spenden der<br />
deutschen Bevölkerung beschafft<br />
und der schwerbetroffenen Stadt<br />
Skopje geschenkt hat. Es war nun<br />
sinnvoll und naheliegend, daß der<br />
Aufbau dieser F·ertighälus'er VOiffi<br />
<strong>THW</strong> übernommen wurde; handelt<br />
es sich doch um Bauelemente, die<br />
von sachkundiger Hand mit Geschick<br />
und Sorgfalt zusammengefügt<br />
werden müssen.<br />
Die Fertighäuser sind von einer<br />
deutschen Spezialfirma für die verschiedensten<br />
Zwecke, auch als "Feldhäuser"<br />
für die Bun<strong>des</strong>wehr, entwickelt<br />
worden. Ihre Hauptabmess<br />
Ull
Wände sind a'US besonders imprägnierten<br />
P l'eßspan-P1atten hergestellt;<br />
einige haben Fenster oder<br />
Türen eingebaut. Die Wandplatten<br />
werden untereinander verbunden<br />
und gehalten durch die inneren<br />
U -Profil-Stahlsäulen und die hölzernen<br />
Außendeckleisten, die gegenseitig<br />
verschraubt sind. Das Dach<br />
besteht aus hölzernen Bindern in<br />
Dreiecksverband und wird mit verzinkten<br />
Wellblechplatten eingedeckt.<br />
Zwischen die Binderuntergurte<br />
werden Fugenleisten eingesetzt und<br />
darin die Deckenplatten eingeschoben.<br />
über die Deckenplatten kommt<br />
eine Isolierschicht aus Steinwolle.<br />
Der in Skopje verwendete Stan- .<br />
dardtyp <strong>des</strong> Fertighauses ist innen<br />
in drei Räume aufgeteilt, die von<br />
der Außentür her über einen kleinen<br />
Vorflur erreicht werden. Die Nutzfläche<br />
beträgt insgesamt etwa 84 qm.<br />
Zu jedem Fertighaus wird die komplette<br />
elektrische Installation, ferner<br />
werden drei Spezial-Ölöfen geliefert.<br />
Toiletten und Waschanlagen<br />
sind allerdings nicht eingebaut;<br />
diese werden als besondere K omplexe<br />
in herkömmlicher Bauweise<br />
errichtet werden.<br />
Nachdem die Konstruktionsteile<br />
für die Fertighäuser auf der Baustelle<br />
Orizare angekommen waren ,<br />
gingen die 40 <strong>THW</strong>-Männer und<br />
eine kleine Helfergruppe <strong>des</strong> DRK<br />
sofort mit Elan und Eifer an die<br />
Aufbauarbeit. In unnachahmlicher<br />
Emsigkeit wurde im dreischichtigen<br />
Non-Stop-Einsatz vom Nachmittag<br />
<strong>des</strong> 15. bis zum Vormittag <strong>des</strong> 16.<br />
August das erste deutsche Fertigh<br />
aus aufgestellt'. Eine lichtstarke<br />
Baustellenleuchte auf Teleskopmast<br />
<strong>des</strong> DRK und die Scheinwerferausrüstung<br />
<strong>des</strong> <strong>THW</strong> ermöglichten diesen<br />
Nachteinsatz. Die überraschung<br />
und Freude über diese "Heinzelmännchenarbeit"<br />
war allseits groß.<br />
Die Leistung der <strong>THW</strong>- und DRK<br />
Männer wurde ehrlich bestaunt und<br />
gewürdigt.<br />
Am Nachmittag <strong>des</strong> gleichen Tages<br />
erfolgte in würdiger Form die übergabe<br />
der ersten gebrauchsfähigen<br />
Notunterkunft für Skopje an das<br />
mazedonische Rote Kreuz. Form,<br />
Zweckmäßigkeit und Güte der K onstruktion<br />
und nicht zuletzt die vorbildliche<br />
Einsatzfreudigkeit der<br />
deutschen Arbeitsgruppen fanden<br />
bei der Bevölkerung in Skopje,<br />
ebenso in der gesamten Lan<strong>des</strong>presse,<br />
die verdiente Würdigung.<br />
Die zweite <strong>THW</strong>-Einsatzgruppe<br />
konnte etwa zehn dieseJ" Fertighäuser<br />
vollenden. Eine dritte Gruppe<br />
wird diese Arbeit dann noch für<br />
w eitere zwei Wochen fortsetzen. Nebenher<br />
sollen einheimische Kräfte<br />
in der Konstruktion und im Aufbau<br />
unterwiesen werden, so daß<br />
die vom DRK gestifteten insgesamt<br />
40 deutschen Fertighäuser sachgemäß<br />
und zweckentsprechend errichtet<br />
werden.<br />
Das <strong>THW</strong> ist somit in Skopje an<br />
einem echten Notstandseinsatz beteiligt,<br />
<strong>des</strong>sen Durchführung und Erfolg<br />
dazu beitragen werden, der<br />
tatkräftigen Hilfsbereitschaft seiner<br />
freiwilligen Helfer in weiten Kreisen<br />
Würdigung und Geltung zu verschaffen.<br />
Am Tito-Platz ist ein Kaffeehaus bereits wieder in Betrieb<br />
Eines der vielen "Behelfsquartiere"<br />
Das Baumaterial für die ersten Fertighäuser ist eingetroffen<br />
7
Carl Heinz Schmidt<br />
Erstes Fertighaus In Skopje errichtet<br />
Gute Zusammenarbeit zwischen DRK und <strong>THW</strong><br />
"Wir sind froh, daß Sie hier sind<br />
und Häuser bauen für den Winter.<br />
Wir haben alle Angst in der Nacht<br />
vor dem neuen Beben. Ihre Hilfe<br />
ist gut." In gebrochenem Deutsch<br />
erzählt ein hagerer Jugoslawe vom<br />
• Tag der Katastrophe, von dem erschütternden<br />
Elend, das auch heute<br />
noch hier herrscht und von dem wir<br />
uns täglich überzeugen können.<br />
Die 26stündige Fahrt der zweiten<br />
Einsa tz gruppe <strong>des</strong> <strong>THW</strong> -Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong><br />
Bayern von München nach<br />
Skopje war zunächst mit e1nigen<br />
Schwier igkeiten verbunden, die jedoch<br />
bald überbrückt wur den. In<br />
Belgrad wurde d ie Gruppe durch<br />
den Verbindungsmann bei der französischen<br />
Botschaft in Belgrad,<br />
Herrn Pauli, sowie durch einen<br />
Vertreter <strong>des</strong> Ausschusses für die<br />
"Skopje- Htilf.e" beg.rüßt und zu<br />
einem Essen eingeladen. Auch in<br />
Skopje war ein Ver,treter der Stadt<br />
mit den Helfern der ersten Gruppe<br />
zur Begrüßung erschienen.<br />
Für die erste Nacht - wir trafen<br />
am 14. August um 0.30 Uh r in<br />
Skopje ein - wurde uns .ein Zeltquartier<br />
im Stadion von Skopje<br />
in der Nähe <strong>des</strong> Stadtzentrums zugew<br />
iesen . Gegen 2.10 Uhr erlebten wir<br />
In brütender Hitze gehen unsere Helfer leichtbekleidet ans Werk<br />
das erste leichte Beben. Es ist ein<br />
seltsames Gefühl, wenn p lötzlich die<br />
Erde mit dumpfem Grollen in Bewegung<br />
gerät. Die To<strong>des</strong>angst der<br />
Menschen in Skopj.e im Augenblick<br />
der K atastrophe muß unvorstellbar<br />
gewesen sein.<br />
Sechs Stunden nach der Ankunft<br />
in der zu 90 Prozent zerstörten Stadt<br />
fuhren wir zum Einsatzort, sieben<br />
Kilometer von Skopjeentfernt. Bereits<br />
am gleichen Tag wurde die<br />
erste Gruppe abgelöst. Zunächst war<br />
vorgesehen, daß auch d ie zweite<br />
Gruppe Fundamentierungsarbeiten<br />
ausführen sollte. Inzwischen gingen<br />
jedoch die ersten deutschen Fertighäuser<br />
<strong>des</strong> Deutschen Roten Kreuzes<br />
in Skopj.e ein. Diese Häuser sollen<br />
nun in Gemeinschaft mit dem<br />
DRK errichtet werden.<br />
Es ist Freitag, der 16. August.<br />
Noch während dieser Bericht geschrieben<br />
wird, treffen die Helfer<br />
Vorbereitungen für das Richtfest<br />
<strong>des</strong> ersten aufgestellten Hauses.<br />
Trotz der Gluthitze - 41 Grad im<br />
Schatten -, die den ganzen Tag<br />
über der aus gedorrten mazedonischen<br />
Erde liegt, haben die Helfer<br />
den Bau rechtzeitig vollenden können.<br />
In den kühlen Nachtstunden bei Scheinwerferlicht ist die Arbeit erträglicher Gegen 16.30 Uhr treffen die ersten<br />
__<br />
8
Das erste Fertighaus steht. Die Helfer gönnen sich eine kleine Erholungspause, dann geht die Arbeit rasch weiter<br />
Gäste an der Baustelle ein. Unter<br />
ihnen sind der Präsident der Stadt<br />
Skopje, Blagoj Popov, Frau Minanowa<br />
vom Mazedonischen Roten<br />
Kreuz, der Direktor für den Ausbau<br />
<strong>des</strong> neuen Skopje, lng. Us chin.sky<br />
von der jugoslawischen Bauleitung,<br />
und andere jugoslawische Gäste.<br />
Auch der Kommandant <strong>des</strong> lnternatio
Hans Rose<br />
Heim-Einweihung und Gebietsübung<br />
Ein großer Tag beim OV Regensburg<br />
Der OV Regensburg beging im<br />
Juli dieses Jahres die Feier seines<br />
10jährigen Bestehens mit der Einweihung<br />
seines neuen Heimes und<br />
einer Wasserübung <strong>des</strong> gesamten<br />
Betreuungsgebietes. Bun<strong>des</strong>innenminister<br />
Höcherl, infolge einer<br />
plötzlichen Erkrankung an der zugesagten<br />
Teilnahme verhindert, war<br />
prominentester (telegnaphisch,er) Gratulant<br />
neben dem in Vertretung<br />
<strong>des</strong> Bayerischen Ministerpräsidenten<br />
erschienenen Ministerialdirektor<br />
Dr. Baer von der Bayerischen Staatskanzlei,<br />
dem Präsidenten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>amtes<br />
für zivilen Bevölkerungsschutz,<br />
Dr. SchmLdt, und dem Direktor<br />
der Bun<strong>des</strong>anstalt Technisches<br />
Hilfs.werk, Dipl.-Ing. Zielinski.<br />
Schon seit Monaten stand für die<br />
Helfer <strong>des</strong> OV Regensburg fest: das<br />
10jährige Bestehen <strong>des</strong> Ortsverban<strong>des</strong><br />
soll ein Ereignis werden, sozusagen<br />
ein "Markstein in der Geschichte<br />
<strong>des</strong> Ortsverban<strong>des</strong> Regens-<br />
burg". Und daher muß der Umund<br />
Ausbau der Unterkunft terminmäßig<br />
fertig werden, um den vielen<br />
einzuladenden Gästen aus Stadt<br />
und Land ein <strong>THW</strong>-Heim zeigen<br />
zu können, das sich sehen lassen<br />
kann. Um aber auch der Öffentlichkeit<br />
in eindrucksvoller Weise die<br />
Tätigkeit <strong>des</strong> <strong>THW</strong> demonstrieren<br />
zu können, soll eine übung aller<br />
Ortsverbände auf der Donau abrollen,<br />
und zwar mit 'Brücken'bau und<br />
Fährbetrieb.<br />
Viel hatten sie sich vorgenommen,<br />
die Männer vom OV Regensburg,<br />
und der Ortsbeauftragte, Stadt<br />
Oberbauinspektor Rich,a,rd Hallbauer,<br />
und GeschäUsführ,er K,arl-Heinz<br />
Grassmann hatten reichlich Sorgen,<br />
daß alles klappen würde. Nun, die<br />
<strong>THW</strong>-Kameraden haben sie nicht<br />
im Stich gelassen, haben geplant<br />
und organisiert, geschafft und gewerkelt<br />
und manchen Tropfen<br />
Schweiß vergossen. Und sie haben<br />
es geschafft!<br />
Als nun der große Festtag gekommen<br />
war, da strahlte die Sonne von<br />
einem weißblauen bayerischen Feiertagshimmel<br />
über dem Heim <strong>des</strong><br />
OV Regensburg, wehten die Flaggen<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, Bayerns und der Stadt<br />
Regensburg vom eigens errichteten<br />
Dreier-Mast, flatterten die Fahnen<br />
<strong>des</strong> <strong>THW</strong> fröhlich im Wind, als die<br />
Kameraden der benachbarten Ortsverbände<br />
schon in aller Frühe zur<br />
übung anrollten.<br />
Schon um sieben Uhr begann die<br />
übung, als deren Aufgaben der Bau<br />
einer Personenfähre und einer großen<br />
übersetzfähre mit dem neuen<br />
LH-Gerät, einer Gierfähre aus "Sd<br />
Gerät", eines Fährseiles, von<br />
schwimmenden und festen Landstößen<br />
gesetzt waren. Mit gewohntem<br />
Schwung gingen die weit über<br />
100 Männer der OV Regensburg,<br />
Kelheim, Parsberg, Roding und<br />
Die neue Unterkunft wird eingeweiht<br />
10
Straubing, unterstützt von Kamer<br />
aden der OV Deggendorf, Donau <br />
wörth, Eggenfelden, Freilassing, Ingolstadt,<br />
München, Passau und Rosenheim,<br />
alsbald ans We rk. Im Nu<br />
ist Hochbetrieb an und auf der Donau<br />
bei der Nibelungenbrücke ! Es<br />
ist ein Bild, das die Passanten fesselt.<br />
Brummen von Aubo-Motoren<br />
dröhnt über die Ufer, Kornrnandorufe<br />
- Fahrzeuge rollen rasselnd<br />
über die Auffahrtsrampe der Fähre.<br />
Gegen Mittag finden sich Helfer<br />
und geladene Gäste vor der Unterkunft<br />
<strong>des</strong> OV Regensburg am Unteren<br />
Wöhrd ein. Haus und Platz<br />
sind festlich geschmückt. Man versammelt<br />
sich vor der Tür <strong>des</strong> Hauses.<br />
Mit herzlichen Worten begrüßt<br />
der Ortsbeauftragte die vielen<br />
Gäste aus Bad Go<strong>des</strong>berg und München,<br />
aus Stadt und Land Regensburg,<br />
die Kameraden der <strong>THW</strong><br />
Ortsverbände. Die Anwesenheit<br />
einer so großen Anzahl von Persönlichkeiten<br />
<strong>des</strong> öffentlichen Lebens,<br />
von Organisationen und Verbänden<br />
unterstreicht das Interesse und die<br />
Freundschaft, die man dem <strong>THW</strong><br />
hier entgegenbringt. Hallbauers<br />
Dank gilt all denen, die mitgeholfen<br />
haben, dem OV Regensburg zu<br />
seiner neuen Unterkunft zu verhelfen,<br />
der Stadtverwaltung, dem Landratsamt,<br />
den Material spendenden<br />
Firmen, vor allem aber auch den<br />
immer wieder selbst Hand anlegenden<br />
<strong>THW</strong>-Kameraden.<br />
Es sprechen dann Bürgermeister<br />
Weber und Lan<strong>des</strong>beauftragter <strong>des</strong><br />
<strong>THW</strong> für Bayern, Regi,erungsbaum<br />
eister Scherer, die den OV Regensburg<br />
zum neuen Heim beglückwünschen<br />
und den Helfern und<br />
Freunden <strong>des</strong> <strong>THW</strong> danken. Mit<br />
der kirchlichen Weihe durch die<br />
Geistlichen bei der Konfessionen,<br />
Domkapitular Lehner und Dekan<br />
Meissner, fin;det die Feierstunde<br />
ihren Abschluß. Ein Rundgang durch<br />
das Haus und den auf neuen Glanz<br />
"polierten" Werkstättenbau bringt<br />
immer neue überraschungen. Ein<br />
wahres Schmuckkästchen ist diese<br />
Unterkunft geworden, zweckmäßig<br />
und schön, ein Heim, in dem sich<br />
ein <strong>THW</strong>-Helfer wi.rklich wohl fühlen<br />
muß.<br />
Während die Wasserübung nach<br />
dem Mittagessen ihren Fortgang<br />
nimmt, machen die Gäste mit ihren<br />
Damen auf dem Motorschliff "Bayern"<br />
d er Wasser- Ililld Schiffahrtsdil.:ektion<br />
Regensburg einen Nachmittagsausflug<br />
donauabwärts zur<br />
Walhalla. Noch einmal vereint man<br />
sich dann im großen Saale <strong>des</strong> Kolpinghauses<br />
zu einem Festabend unter<br />
dem Motto "Bei uns zu Haus",<br />
an dem auch die Angehörigen der<br />
Regensburger Helfer teilnehmen,<br />
so daß es eine richtige "Familienfeier"<br />
wird. Der Präsident <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>amtes<br />
Dr. Schmidt, der Lan<strong>des</strong>beauftragte<br />
Scherer und der Ortsbeauftragte<br />
Hallbauer ergreifen das<br />
Wort, um <strong>des</strong> nun zehnjährigen Bestehens<br />
<strong>des</strong> OV Regensburg und <strong>des</strong><br />
tatkräftigen Wirkens seiner Helfer<br />
zu gedenken.<br />
Und hier überbringt auch Ministerialdirektor<br />
Dr. Baer von der<br />
Bayerischen Staatskanzlei die Grüße<br />
<strong>des</strong> bayerischen Ministerpräsi-<br />
Eine Schaluppe wird zu Wa.sser gebracht<br />
Direktor Zielinski verleiht das <strong>THW</strong>-Helferzeichen in Gold. Von links: Die<br />
Helfer Hochmuth, Wankerl und Lammel sen., alle vom Ortsverband Regensburg<br />
denten Goppel und spricht dem OV<br />
Regensburg stellvertretend für den<br />
ganzen LV Bayern den Dank und<br />
die Anerkennung der bayerischen<br />
Staatsregierung für sein. bisheriges<br />
Wirken aus.<br />
Unter dem herzlichen Beifall aller<br />
Anwesenden heftet der Direktor <strong>des</strong><br />
<strong>THW</strong>, Dipl.-In,g. ZiehllliSki, vier Helfern<br />
<strong>des</strong> OV Regensburg - Rudolf<br />
Hochmuth, Hans Lammei, Arnold<br />
Pusch und Josef Wankerl - in Anerkennung<br />
ihrer Verdienste um das<br />
<strong>THW</strong> das Helferzeichen in Gold an.<br />
Frohe Stunden, verschönt durch<br />
Sang und Klang heimatlicher Musikanten,<br />
halten die Helfer mit ihren<br />
Gästen und Angehörigen noch über<br />
die Mitternacht hinaus zusammen.<br />
Für den Ausbau bzw. Umbau der<br />
Unterkunft <strong>des</strong> OV Regensburg<br />
wurden von privater Seite Materialien<br />
im Werte VOJl 30000 DM gespendet,<br />
die Stadtverwaltung Rege11Sburg<br />
stellte 7000 DM, das<br />
Bun<strong>des</strong>amt für' zivilen Bevölkerungsschutz<br />
3800 DM zur Verfügung.<br />
Die Helfer <strong>des</strong> OVRegensburg<br />
l'eisteten f,reiwiUitg und kostenlos<br />
5000 Arbeitsstunden. Der Wert <strong>des</strong><br />
geschaffenen Unterkunftsbaues kann<br />
auf ca. 70000 DM beziffert werden.<br />
11
Dein Freund und Helfer<br />
.. .. .......,.<br />
auf dem<br />
Wasser<br />
Mit Dienstpistole und Taucherbrille im Einsatz:<br />
Ein modernes Boot der Wapc<br />
E.INEN WERT von 170000 bis 200000 DM hat ein mit Radar ausgerüstetes Boot<br />
der Wasserschutzpolizei. Darum ist es verständlich, daß nur hervorragend ausgebildete<br />
Beamte die Führung eines solchen Bootes übernehmen dürfen. Min<strong>des</strong>tens 150<br />
Fahrstunden muß der Prüfling nachweisen, um den Bootssteurerschein zu erlangen<br />
"Mosel von Mosel sechs - bitte<br />
kommen!" Im Funksprechverkehr<br />
verständigt sich d,as P,atrouillenboot<br />
mit der Dienstste1le ,am RheinUlfer.<br />
Di.e Gespräche, die geführt werden,<br />
unterscheiden s ich kaum von denen,<br />
die Tag und Nacht zWlischen den<br />
Funmstr,eifenwagen ul1Jd den Leitstellen<br />
in den PolizeLpräsiclien geführt<br />
werd.en.<br />
Und doch besteht ein großer Unterschied.<br />
Nicht nur, daß die Männer<br />
der w.ass.erschutzpolizei schmucke<br />
dunkelblaue Uniformen mit Goldknöpfen<br />
tragen, nicht nur, daß sie<br />
statt ein es Auto.s ein Schiff als fahrbaren<br />
Untersatz henutzen. Entscheidend<br />
ist, daß s ie ,ein Fach.wissen und<br />
Fachkö,nnen beherrsch-en müssen , wie<br />
es von keinem normalen Polizeibeamten<br />
erwartet w:ird.<br />
Sehen wir uns <strong>des</strong>halb die Ausbild'l.Ullg<br />
der Männer ,an, die auf IUJlseren<br />
Wasser,straßen für Schutz . und Ordnung<br />
sorgen. Die Beamten der Wasser,schutzpolizei<br />
absolvier,en ihre ein-<br />
(Fortse tzung auf Seite 14)<br />
12
I lang, 3,70 m breit, 1,15 m Tiefgang. Der Antrieb erfolgt durch einen - Schottel-Ruder-Propeller<br />
WIMMENDES Polizeirevier ist je<strong>des</strong> Boot der Wapo. Proerden<br />
an Ort und Stelle aufgenolIlJJIlen. Darüber hinaus ist<br />
.einrichtung so gewählt, daß die Besatzung längere Zeit<br />
Wasser leben kann; es gibt Koch- und Schlafgelegenheit<br />
TELEFON UND RADAR sind wichtige Ausrüstungsgegenstände.<br />
Dem Telefon verdankt mancher verletzte Schiffer schnelle Hilfe,<br />
und dank <strong>des</strong> Radarschirmes gelingt es, be,i plötzlich a u ftretendem<br />
Nebel das Knäuel der betroffenen Schiffe schnell zu entwirren<br />
1 ~
(Fortsetzung von S eite 12/13)<br />
jährig.e Grundausbildung bei der Bereitschaft,spolLzei,<br />
wo si,e auch das<br />
z\YE'ite Ausbildungsjahr v,erbringen.<br />
Darüber hinaus beS'Uchen sie die P o<br />
lizei-Berufsschule. Anschließend folgt<br />
min<strong>des</strong>tens ein Jahr D1enst bei der<br />
illlgemeinen Polizei.<br />
Erst dann besteht die Möglichkeit,<br />
in den Dienst der Willsserschutzpolizei<br />
überzuwechseln. Vorbedingung<br />
ist der Besitz <strong>des</strong> Grundscheines der<br />
DLRG. Weiterhin wird emschlägige<br />
Berufsambildung berücksich tigt.<br />
Wer im Notstandszug der Bereitschaftspolizei<br />
ausgebildet ist, ka=<br />
dies ,ebenfalls als Pluspunkt ins Fcld<br />
führen. Mit .anderen Worten : Die Beamten<br />
der Wasserschutzpolizei sollten<br />
eme ähnliche Ausbildung nachweisenkönnen,<br />
wie sie auch beim Tech~<br />
nischen Hilfswerk angestrebt wird<br />
(Ber.gung Verletzter, Trümmerbe.seitigung,<br />
Funkausbildung, Sch1auchbootfahr.en,<br />
Tauchen - um nur einige<br />
Punkte zu nennen).<br />
Nun beginnt die eigentliche Ausbildung.<br />
Die einzelnen Themen sollen<br />
hier nur stichwor,tartig aufgezeLgt<br />
w,erden : Rheinsch.jffahrts- und<br />
Binnenschiffahrtsrech t; Ver~ehrsrecht;<br />
Schiffahrtskunde; Praktische<br />
Seemannschaft; T,echnische Dienstkunde<br />
; Strakecht (speziell auf die<br />
Belange der Wapo ausgerichtet); und<br />
schließlich prakthsche Ausbildung auf<br />
dem W,a er sowJe Schwimmausbildung,<br />
Bis der Beamte .eines der schnellen<br />
und modernen Streifenboote fahr.en<br />
darf, vergeht .eine weitere Zeit. Zur<br />
Erlangung <strong>des</strong> Bootssteuererscheins<br />
muß .er m in<strong>des</strong>tens 150 Stunden an<br />
Ausbildungsfahrten - bei Tag und<br />
Nacht, bei jedem Wetter - nachweisen<br />
können, Eine ,schriftliche und<br />
münd1ich,e Prüfung und schließlich<br />
eine praktische Fahrprüfung bringt<br />
dann. den "Führerschein",<br />
Dieser umfangreichen und gründlichen<br />
Ausbildung steht ein ebenso<br />
umfangreiches Dienstprograrnm gegenüber.<br />
Die Verkehrs,polizisten auf<br />
dem Strom .sind v,er.antwortlich für<br />
den Schutz aller Verkehrtreibenden.<br />
Das gilt ebenso für di.e großen<br />
Schleppkähne wi.e für die Ausflugsdampfer,<br />
Mietboote, Fähren und privaten<br />
Sportboote. W,a.sserbau- und<br />
Bergungsarbeiten machen zuweilen<br />
stromsperrungen notw,endig, ebenso<br />
militärische übungen oder etwa eine<br />
Schwimrnbrückenübung <strong>des</strong> <strong>THW</strong>. In<br />
allen diesen Fällen trag·en dJe Männer<br />
der Wasser chutzpolizei die Verantwortung<br />
für einen reibungslosen<br />
Verkehr&ablauf.<br />
Großveranstaltungen - wJe etwa<br />
"DE'r Rhein in FLammen" oder Motorbootren.nen,<br />
Ru der- und Segelregatten<br />
- unterlieg~m dem Schutz<br />
der Wapo. U.nd da solche Veranstaltungen<br />
fast immer am Wochenende<br />
liegen, läßt sich ermessen, daß der<br />
Dienstplan kaum Zeit für ein freies<br />
Wochenende zuläßt.<br />
Hauptaufgabe aber bleiben die<br />
Sicherung <strong>des</strong> Schiffsv,erkehrs, E l1ste<br />
Hilfe-Leistung bei Unglücken und<br />
:KJatastrophen, B er,gung von driftigen<br />
Booten und Gütern, di..e überprüfung<br />
der Schiffer und der Schiffsein.illchtungen.<br />
Auch für den Schutz der Bevölkerung<br />
·an den Uf,ern un&erer<br />
Flüsse ist die Wapo ver.antwortlich.<br />
Nur selten mach,t sich d er Laie Gedanken<br />
darüber, w,elch gefährliche<br />
Güter auf unseren Strömen befördert<br />
werden und welche Krankheitsgefahren<br />
'd1rohen.<br />
Auszeichnungen zum 22. August 1963<br />
Das <strong>THW</strong>-Helferzeichen in Gold<br />
mit Kranz wurde verliehen:<br />
Ham burg: Kurt Willich, Hamburg<br />
21; Bremen: Carl Herbst, Bremen;<br />
Franz Meyer, Bremen; Otto<br />
Voigt, Vegesack; Nordr hein-Westfalen:<br />
Theodor Cliever, Köln-Mülheim;<br />
Rheinland -P falz : Dr. Alois<br />
Castor, Trier; Wilhelm Dellweg, Pirmasens;<br />
Werner Fieseier, Bad Kreuznach;<br />
Bayern: Wilhelm Heilmann,<br />
Bayreuth; Willy Hilpert, Gunzenhausen;<br />
Berlin: Dr. Horst Roeber,<br />
Berlin; Saarland: Dr.-Ing. Hans Krajewski,<br />
Saarbrücken.<br />
*<br />
Das <strong>THW</strong>-Helferzeichen in Gold<br />
wurde verliehen:<br />
Sch leswig-Ilolstein: Helmut Hakker,<br />
Niebüll; Hans-Heinrich Johannsen,<br />
Lübeck; Horst Rönnfeldt, Kiel;<br />
Wilhelim Schröder, Läg'er,sdorf bei<br />
Itzehoe; Otto Seegert, Schleswig.<br />
Hamburg: Herbert Groppe; Gert<br />
Heino Hansen; Otto Lütten; Eduard<br />
Schielke; Erwin Schumacher.<br />
Bremen: Karl-Gerd Hain, Vegesack;<br />
Joachim John, Mahndorf; Waltel'<br />
Köhler; Eduard Schröder;<br />
Niedersachsen: Heinz Breuer, Hannover;<br />
Günther Cyriacks, Celle;<br />
Richard Eichenberg, Holzminden;<br />
Hermann Heiß, Helmstedt; Dipl.<br />
lng. Hans-Friedrich K omnick, Hannover;<br />
Bernhard Mecking, Osnabrück;<br />
Fritz Moritz, Holzminden;<br />
Dipl.-Ing. Heinrich Schapel', Lehrte;<br />
Heinrich Stüben, Cuxhaven; Karl<br />
Studenski, Helmstedt; Albert Weiß,<br />
Salzgitter; Helmut Wellner, Hameln.<br />
Nordrh.-Westf.: Bernh . Baronsky,<br />
Rheine; Andreas Braun, Recklinghausen;<br />
Karl Brüggemann, Oeventrop;<br />
Norbert Brüggemeier, Arnsberg;<br />
Willi Büchner, Bergheim; Ferdinand<br />
Enste, Arnsberg; Max Gen-<br />
ster, Neu-Reusch'enberg; Hein;z-Jooef<br />
Haarmann, Recklinghausen; Karl<br />
Heinz Haeder, Köln-Riehl; Paul<br />
Hohmann, Lenger ich; Klemens Hoffmann,<br />
Velbert; Georg Knaup, Hattingen;<br />
Oskar Kolbe, Arnsberg;<br />
Min.-Rat Metelmann, Ratingen; Karl<br />
Meurer, Erkelenz; Emil Nielsen,<br />
Bielefeld; Ulrich Normann, Arnsberg;<br />
Hans-Werner Orb, Olpe; Horst<br />
P eltis, Westerholt; Detlef P siorz,<br />
Bielefe1d; H orst Sunkimat, R ecklinghausen;<br />
Heinz Steinkamp, Münster;<br />
Kurt Strohbach, Gummersbach<br />
K arlskamp; Van der Berg, Brackwede;<br />
Horst Zander, Kirchheide /<br />
Lemgo.<br />
Hessen : Hans-Wilhelm Dumrath,<br />
Hofgeismal'; Kurt Greineisen, Eschwege;<br />
Wilhelm Loderhose, Franken <br />
berg; Gerhard Ossau, Friedberg;<br />
Waldemal' Rogalla, Friedberg; Willi<br />
Schmidt, Rüsselsheim; Dr. Ernst Sobotha,<br />
Frankenberg; Waldemal'<br />
Weil, Obertshausen; Dr. Erhard Zabel,<br />
Offenbach; Herbert Zahn,<br />
Schlüchtern.<br />
Rheinland-P falz: Günther Flörchinger,<br />
Mainz; Friedrich Hahn, Ludwigshafen;<br />
Otto JockeI, Saarburg;<br />
Martin Luy, Mainz; Georg Mamok,<br />
Koblenz; Alfons Saberatzky, Zweibrücken;<br />
Karl-Wilhelm Schmidt,<br />
Montabaur; Ehrenfried Schons, Neuwied;<br />
Willi Senft, Kaiserslautern;<br />
Otto Siebert, Ludwigshafen; Siegfried<br />
Sommer, Oberlahnstein; Dr.<br />
med. Tag, K oblenz; Sebastian Zehentner,<br />
Pirmasens.<br />
Baden-Wür ttemberg: Hans Bergmann,<br />
Tuttlingen; Manfred Bittner,<br />
Ulm / D.; Walter Breivogel, Stuttgart;<br />
Hans Fischa, Eßlingen; Karl<br />
Friedrich, Mühlacker; Willi Güntert,<br />
Schopfheim; Werner-Manfr. Heinze,<br />
Heilbronn; Heiner Hesse, Lahr /<br />
Baden; Manfred Heußner, Freiburg;<br />
Fritz Hüttinger, Rastatt; Gottfried<br />
Schaff, Kehl/Rh. ; Karl Schüle, Konstanz.<br />
Bayern: Georg Ammon, Neustadt/<br />
Aisch; Dr. Stephan Billinger, Passau;<br />
Georg Bülling, Neuburg/ D.;<br />
Willi Eisen, Gunzenhausen; Dr. Gustav<br />
Hilger, Schongau; Johann Kaffl,<br />
Rosenheim; Ferdinand Lehner, Simbach<br />
a. Inn; Otto Loof, Miesbach;<br />
Georg Mahr, Neustadt! Aisch ; Hermann<br />
Meyr, Neuburg / D.; Johann<br />
Ott, Ingolstadt; Friedrich Schmid,<br />
München; Josef Schmid, Landshut;<br />
Franz Schrenk, München; Franz<br />
Schubert, Mössling b. Mühldorf a.<br />
Inn; Josef Seidel, Coburg; K arl<br />
Ernst Siwig, Neuburg/ Donau; Franz<br />
SpahI, Fürth; Josef Steinberger, AltmÜJhldorf<br />
am Inn; H e1mut Weber,<br />
Freilassing; Alb. Weggartner, Mühldorf<br />
,am Inn; Manfred Wesem ann,<br />
Freilassing; Hans Wolf, Neuburg/<br />
Donau.<br />
Berlin: Wulf Biber, Berlin 15 ;<br />
Klaus Böhnig, Berlin-Lichterfelde;<br />
Herbert Brandt, Berlin 10; Dietel'<br />
Plagen s, Berlin 30 (Schöneberg);<br />
Jürgen Rys, Berlin 21; Friedrich<br />
Schultze, Berlin 31; Hans-J örg SteIler,<br />
Berlin 37 - Zehlendorf.<br />
Saarland: Ar1Jhur Dibo, Wadern/<br />
Saar; RUidolf Ludwig, WadernlSaar;<br />
Leo P itz, Friedr.ichsthal/Saar; RudJi<br />
Schwickert, Sulzooch!Saar; H einz<br />
Stromereder, St. W endeVSaal'.<br />
Personalnachrichten<br />
Zu Or tsbeauftragten der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />
Technisches Hilfswerk wurden<br />
bestellt für:<br />
Merzig: Ingenieur Ludolf Weiten;<br />
Müblacker: Karl Friedrich;<br />
Obernburg / Main: Zimmermeister<br />
Walter Reichert.<br />
14
Erich Nickel t<br />
Am 24. Juli 1963 verstarb der Lan<strong>des</strong>beauftragte<br />
für Hamburg, Erich Nickel,<br />
plötzlich und unerwartet im Alter von<br />
61 Jahren. Mit ihm verliert nicht nur<br />
der Lan<strong>des</strong>verband Hamburg eine außerordentliche<br />
Persönlichkeit, sondern das<br />
gesamte <strong>THW</strong> einen Kameraden, <strong>des</strong>sen<br />
Wirken weit über die Grenzen Hamburgs<br />
hinausstrahIte.<br />
Kraft und Hingabe hing und die<br />
nur eine Persönlichkeit wie er imstande<br />
war, mit seinen beruflichen<br />
Aufgaben in Einklang zu bringen.<br />
268 Wochenend-Lehrgänge unter<br />
Erich Nickels Führung mit über<br />
8000 Lehrgangsteilnehmern geben<br />
ein stolzes Zeugnis von seinem Wirken.<br />
Sie bedeuten aber auch zugleich<br />
neben der Arbeit in seinem Ortsverband<br />
und seiner ehrenamtlichen<br />
Mitarbeit im Lan<strong>des</strong>verband 268<br />
Wochenende, die der Familienvater<br />
Nickel dem <strong>THW</strong> opferte.<br />
Als sich am 31. Juli 1963 bei strahlend<br />
heißem Sommerwetter die<br />
Trauergäste auf dem Friedhof Ohlsdorf<br />
einfanden, um Erich Nickel die<br />
letzte Ehre zu erweisen war es für<br />
die meisten von uns nu~ schwer be-<br />
Sechs Bereitschaftsführer, die von<br />
Erich Nickel ausgebildet worden waren,<br />
hielten an seinem Sarg die<br />
Ehrenwache. Eine Bergungsbereitschaft,<br />
die vor der Kapelle 3 <strong>des</strong><br />
Ohldorfer Friedhofes Aufstellung<br />
genommen hatte, geleitete in feierlicher<br />
Trauerparade den Toten zu<br />
seiner letzten Ruhestätte.<br />
Präsident Dr. Schmidt würdigte<br />
die Verdienste <strong>des</strong> Verstorbenen<br />
der den Helfern nicht nur FÜhre;<br />
und Vorbild, sondern zugleich aufrichtiger<br />
Kamerad und väterlicher<br />
Freund gewesen sei; ein Mann der<br />
mit der Jugend leben konnte. Seine<br />
hervorragendste Charaktereigenschaft<br />
aber sei seine unwandelbare<br />
Treue, seine Offenheit und seine unbedingte<br />
Wahrheitsliebe gewesen.<br />
Erich Nickel wurde am 28. November<br />
1902 tn Betzdorf {Sieg) geboren.<br />
Nach dem Besuch <strong>des</strong> Gymnasiums<br />
bis zur Sekunda-Reife und ansc~lließender<br />
Landwirtschaftslehre,<br />
dIe er mit der Prüfung vor der<br />
Landwirtschaftskammer abschloß,<br />
betätigte sich Nickel bis 1933 als<br />
praktischer Landwirt. Im Juni 1933<br />
trat er als Führeranwärter in den<br />
damaligen Freiwilligen Arbeitsdienst<br />
ein und wurde später in den<br />
Reichsarbeitsdienst übernommen.<br />
Durch den Besuch zahlreicher Lehrgänge<br />
und Kurse <strong>des</strong> RAD und der<br />
Wehrmacht erarbeitete er sich das<br />
Rüstzeug und die Befähigung für<br />
seine späteren vielseitigen Aufgaben<br />
als höherer RAD-Führer. Als<br />
Bataillons- und Gruppenführer wur- .<br />
de Nickel in Polen, Dänemark, Rußland<br />
und Frankreich eingesetzt und<br />
zweimal verwundet.<br />
Nach seiner Rückkehr aus der<br />
Kriegsgefangenschaft arbeitete Nikkel<br />
zunächst als Geschäftsführer in<br />
einer Fabrik für Elektromaschinen<br />
und Gerätebau, um sich dann eine<br />
neue Existenz als selbständiger Industrievertreter<br />
aufzubauen. Trotz<br />
stärkster beruflicher Inanspruchnahme<br />
stellte sich Nickel schon in<br />
den Jahren <strong>des</strong> Aufbaues dem <strong>THW</strong><br />
Lan<strong>des</strong>verband Hamburg zur Verfügung,<br />
wurde Ortsbeauftragter <strong>des</strong><br />
OV Hamburg-Harburg und ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter beim Lan<strong>des</strong><br />
V'erband, wobei der Schwerpunkt<br />
seiner Tätigkeit in der Ausbildung<br />
lag.<br />
Im Januar 1953 wurde die zentrale<br />
Ausbildungsstä:tte <strong>des</strong> LV Ham- '<br />
burg auf der "Veddel" mit dem 1.<br />
Lehrgang eröffnet, und im Juli <strong>des</strong><br />
gleichen Jahres übernahm Herr<br />
Nickel ehrenamtlich die Leitung dieser<br />
Schule, die in den folgenden<br />
Jahren auch von den übrigen Lan<strong>des</strong>verbänden<br />
<strong>des</strong> norddeutschen<br />
Raumes zur Ausbildung ihrer Führungskräfte<br />
eifrig beschickt wurde.<br />
Junge Menschen zu führen und<br />
zu schulen, sie mit dem Geist der<br />
Kameradschaft und dem Verantwortungsbewußtsein<br />
gegenüber der<br />
Allgemeinheit zu erfüllen, damit sie<br />
dereinst im Ernstfalle ihren Mitmenschen<br />
die größtmögliche Hilfe<br />
zuteil werden lassen können, das<br />
war für Nickel kein "Freizeit<br />
Hobby", sondern eine Lebensaufgabe,<br />
an der sein Herz mit ganzer<br />
<strong>THW</strong>-HeIfer tragen den verstorbenen Lan<strong>des</strong>beauftragten zur letzten Ruhestätte<br />
greifbar, daß dieser hervorragende<br />
Mensch nicht mehr unter uns weilt.<br />
Aus der großen Zahl der Trauergäste<br />
seien hier genannt: der Präsident<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>amtes für zivilen<br />
Bevölkerungsschutz, Dr. R. Schmidt<br />
der Direktor der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />
T,echn~sch·es Hil:flswer1k:, Dirrl.-In,g. Zielinski,<br />
Dr. Wollenhaupt, Leiter <strong>des</strong><br />
Aufstellungsstabes, zugleich als Vertreter<br />
der Behörde für Inneres der<br />
Freien und Hansestadt Hamburg, die<br />
Lan<strong>des</strong>beauftragten für Schleswig<br />
Holstein, Bremen, Niedersachsen<br />
Nordrhein-W.estfalen, Baden-Würt~<br />
temberg, die Bezirksbeauftragten<br />
und hauptamtlichen Mitarbeiter <strong>des</strong><br />
Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> II sowie der<br />
Standortkommandant Kapitän zur<br />
See Busse. Weiterhin gaben neben<br />
zahlreichen Freunden und Kameraden<br />
dem Verstorbenen die letzte<br />
Ehre: Vertreter zahlreicher Hamburger<br />
Behörden, der Bun<strong>des</strong>vermögensstelle,<br />
der Hamburger Polizei und<br />
der Feuerwehr, der Gesellschaft für<br />
Wehrkunde, Vertreter <strong>des</strong> Deutschen<br />
Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfallhilfe,<br />
<strong>des</strong> Arbeiter-Samariter~um:<strong>des</strong>,<br />
der Deutschen Lelbensrettungs-Gesellschaft<br />
und frühere<br />
Arbeitsdienst-Kameraden.<br />
Unter Zurückstellung aller privaten<br />
Interessen mag sein schonungsloser<br />
Einsatz mit dazu beigetragen haben<br />
seine Kräfte vorzeitig zu verbrau~<br />
chen. Darum gilt auch unser besonderer<br />
Dank und unser tiefempfundenes<br />
Mitgefühl seinen Angehörigen.<br />
Direktor Dipl.-Ing. Zielinski hob<br />
besonders Erich Nickels Ausbildungstätigkeit<br />
hervor, der seine unerschöpfliche<br />
Arbeitskraft gegolten<br />
habe. Aus dem großen Schatz seiner<br />
Erfahrungen konnte er den Unterführern<br />
das Rüstzeug für ihre Aufgaben<br />
mitgeoen. Sein Andenken aber<br />
wird in uns und vielen hundert<br />
Helfern, die durch seine Schule gegangen<br />
sind, weiterleben.<br />
Dr. Wollenhaupt brachte den Dank<br />
F:eien und Hansestadt Hamburg<br />
d.~r<br />
fur NIckels rastlosen Einsatz im Anschluß<br />
an die Flutkatastrophe zum<br />
Ausdruck und würdigte dann die<br />
Verdienste <strong>des</strong> Verstorbenen um<br />
den Aufbau <strong>des</strong> LS-Bergungsdienstes.<br />
Wir alle aber nehmen Abschied<br />
von einem vorbildlichen Kameraden<br />
und Freund, der sich stets dem Gesamtwohl<br />
verpflichtet fühlte dem er<br />
in vielen Aufgaben diente. '<br />
Helmut Meier<br />
15
Aifred Steup<br />
Unwetter über Nackenheim<br />
Geleise der Strecke Mainz - Worms und Bun<strong>des</strong>st raße 9 blockiert<br />
"Etwa 20 Zentimeter stand das<br />
Wasser über den Schienen", äußerte<br />
ein Lokführer, der die Strecke zur<br />
Nachtzeit befuhr. "Wir mußten längere<br />
Zeit warten und wurden<br />
schließlich eingleisig umgeleitet", berichtete<br />
ein Zugführer zu denStörungen<br />
im Bahnverkehr, die durch das<br />
Unwetter im Gebiet Nackenheim<br />
verursacht worden waren.<br />
Nur wenige hundert Meter hinter<br />
dem Ausgang der Gemeinde Nackenheim<br />
in südlicher Kchtung, da wo<br />
die Weinhänge, die Bun<strong>des</strong>straße<br />
und die doppeigleisige Fernverbindung<br />
Köln-Basel auf engem Ra::m<br />
zusammentreffen, hatten· die in der<br />
Nacht zum Samstag, dem 6. Juli,<br />
niederstürzenden Wassermassen in<br />
wenigen Minuten einen gepflegten<br />
Geländeabschnitt in ·ein Meer von<br />
Schlamm, Geröll und Buschwerk<br />
verwandelt. Erbarmungslos war zu<br />
Tal geschwemmt und mitgerissen<br />
worden, was sich der schmutzigbraunen<br />
und lehmigen Flut in den Weg<br />
stellte.<br />
Die Weinstöcke waren stark unterspült<br />
worden, tiefe Furchen in die<br />
Hänge eingegraben. Das Mauerwerk,<br />
das das Erdreich zu den Rebstöcken<br />
hin stützen sollte, hatte an mehreren<br />
Stellen dem Druck nicht standgehalten,<br />
der zähflüssige Brei, einem<br />
Lavastrom vergleichbar, sich auf die<br />
Bun<strong>des</strong>straße ergossen und dort in<br />
kurzer Zeit eine so undurchdringliehe<br />
Masse' aufgestaut, daß die Fahrer<br />
von Lastzügen und Kraftwagen<br />
keine Möglichkeit mehr sahen, dem<br />
nur ein kurzes Stück ausmachenden<br />
Gefahrengebiet zu entrinnen. Die<br />
Fahrzeuge gerieten ganz plötzlich<br />
und zum Teil bis über die Radscheiben<br />
in den Schlamm.<br />
Die tieferliegenden Geleise der<br />
Bun<strong>des</strong>bahn sind in di.esem Geländeabschnitt<br />
von der Bun<strong>des</strong>straße<br />
durch eine solide Mauer getrennt.<br />
Aber auch sie konnte die anflutenden<br />
Schlammassen nicht an allen<br />
Stellen aufhalten. Wasser und der<br />
rostfarbene Brei ergossen sich<br />
mehrfach über die Schienen.<br />
Landrat Rieg, für das vom Ur:·<br />
wetter heimgesuchte Gebiet zuständig,<br />
forderte kurz nach Eintreten<br />
der Katastrophe schnelle und wir k<br />
same Hilfe an. Etwa eine Stunde<br />
später traf der Ortsverband Mainz<br />
<strong>des</strong> <strong>THW</strong> ein. Desgleichen gelangten<br />
in kürzester Zeit amerikanische<br />
Pioniereinheiten, die F~uerwehr ,<br />
Trupps <strong>des</strong> Straßenbauamtes und<br />
Räumungsdienste der Bun<strong>des</strong>bahn<br />
zum Einsatz. In gemeinsamen Anstrengungen<br />
und zusammen mit<br />
vielen Helfern aus der Gemeinde<br />
selbst wurden die Schlammassen,<br />
die, wenn sie an einem Ende entfernt<br />
waren, am anderen w ieder<br />
zusammenflossen, beiseite geschafft<br />
und so mühselig das Freilegen der<br />
Fernverbindungen erre:cht.<br />
Nicht nur die Hauptverkehrswege<br />
waren in Mitleidenschaft gezogen<br />
worden. Auch in den Straßen im<br />
Ort hatte sich, ähnlich einem ungebändigten<br />
Bach aus einem Gebirge,<br />
die gurgelnde Flut ihren Weg gesucht,<br />
die Straßendecke aufreißend,<br />
Pflastersteine mitführend und Verwüstungen<br />
an Häusern und Gärten<br />
hinterlassend. So befanden sich, ehe<br />
die Bewohner an Sicherheitsmaßnahmen<br />
denken konnten, eine ganze<br />
Zahl von Kellern und tiefliegenden<br />
Räumen unter Wasser; Menschen<br />
und Vieh gerieten in Gefahr.<br />
Die Männer <strong>des</strong> <strong>THW</strong> standen<br />
bis über den Mittag <strong>des</strong> Samstags<br />
hinaus im harten Einsatz. Der zähflüssige<br />
und klebrige Schmutz und<br />
stehengebliebenes Wasser, das sich<br />
mehrfach zu kleinen Seen ausgebildet<br />
hatte, machten es den Helfern<br />
bei den Aufräumungsarbeiten und<br />
beim Leerpumpen der Keller nicht<br />
leicht. - Bewohner der Gemeinde<br />
hatten vielfach notdürftig mit provisorischen<br />
Sandsäcken Dämme aufzurichten<br />
versucht, doch die waren<br />
vom nächsten Wasserschwall schneller<br />
davongetragen worden, als sie<br />
herbeigeschafft werden konnten.<br />
Erst das tatkräftige Eingreifen der<br />
Männer der verschiedenen Organisationen<br />
konnte gern ungestümen<br />
Vorwärtsdrängen flüssig gewordener<br />
Erde ein entscheiden<strong>des</strong> Halt<br />
entgegensetzen.<br />
Landrat Rieg schrieb unter dem<br />
18. Juli an den Lan<strong>des</strong>verband<br />
Rheinland -Pfalz:<br />
"Bei der Bekämpfung der am<br />
5.16. Juli 1963 im Raum Nierstein<br />
Nackenheim eingetretenen Unwetterkatastrophe<br />
hat sich der Einsatz<br />
Ihres Verban<strong>des</strong> wiederum bestens<br />
hewährt und erneut unter Beweis<br />
gestellt, mit welcher Zuverlässigkeit<br />
im Notfalle mit Ihrer Hilfe gerechnet<br />
werden kann.<br />
Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen und<br />
allen denen, die an der Hilfsaktion<br />
teilgenommen haben, Dank und Anerkenn.ung<br />
auszusprechen."<br />
Eine Schlammflut hatte sich durch die Straßen er gossen. Unser e Helfer spr a ngen ein, wenn es galt, K eller a u szupumpen<br />
16
I AUS DEN ORTSVERBÄNDEN<br />
Hängesteg über d ie Dove-E lbe<br />
zeugen, beladen mit Abdeck- und Abdichtmaterial, in<br />
30 Minuten zur Stelle war.<br />
Als vürdringlichste Arbeit wurde die Grabenzuführung<br />
zum nahegelegenen Egelseebach mittels Plane und<br />
Epj''vvälle zur Verhüt>..!ng der Verseuchung infülge <strong>des</strong><br />
Nachsickerns abgedichtet. Daran schlüß sich die Aufrichtung<br />
<strong>des</strong> nüch vüllen Tankfahrzeuges, was unter<br />
gleichzeitigem Ansatz dreier Hebeelemente (Bergungspanzer<br />
- Kranwagen - GKW-Seilwinde) erfolgte. Die<br />
Feuerwehr hatte dabei den Feuer schutz übern ümmen.<br />
Ein herbeibeürderter Tankwagen übernahm sO'dall1Jl den<br />
nüch verbliebenen Tankinhalt. Damit waren die akuten<br />
Gefahrenmümente gebannt.<br />
Es fülgte die gemeinsame Bergung <strong>des</strong> Unfallfahrzeuges<br />
auf die Straße. Die <strong>THW</strong>-Helfer waren außerdem<br />
nüch mit Planierungs- und Aufräumungsarbeiten beschäftigt,<br />
als das Unfallfahrzeug bereits vün d er Bun<strong>des</strong>wehr<br />
mit nach Dünauwörth abgeschleppt wurde.<br />
Verschütteter w urde geborg en<br />
Bei zwei schweren Unfällen im Landkreis Weilheim<br />
hat der OV Weilheim seine Einsatzfähigkeit bewiesen.<br />
Während es im ersten Falle nur n üch möglich war, nach<br />
einem schweren Autübusunglück sieben Tüte zu bergen,<br />
konnte beim zweiten Einsatz ein eingeklemmter LKW<br />
Fahrer aus seiner schwierigen Lage befreit und gerettet<br />
werden. ,<br />
Kürzlich ereignete sich nun wieder ein Unfall, zu dem<br />
das <strong>THW</strong> herangezügen wurde und seine schnelle Einsatzfähigkeit<br />
erneut unter Bewe is stellen k ünnte .<br />
An der Mfu1ch'ner Straße in Weilheim werdsn Kanalarbeiten<br />
durc...1-J.geführt. Die Verlegung der Rühre erfülgte<br />
in einem abgestützten Graben in einer Tiefe vün ca.<br />
Mit einer ganztägigen Übung schlüß der BV Hamburg<br />
Bergedürf Anfang Juli sein Ausbildungsprügramm für<br />
das 1. Halbjahr 1963 ab. In etwa fünf Stunden wurde<br />
ein Hängesteg bei Hamburg-Curslack über die dürt<br />
30 Meter breite Düve-Elbe gebaut. Die daran beteiligten<br />
Helfer ha.tten Geleg,enheit, ihre im Winterhalbjahr<br />
erwürbenen Handfertigkeiten und Kenntnisse in den<br />
Ausbildungssparten "Stiche und Bunde" süwie "Stegebau"<br />
u nter Beweis zu stellen. Die Bevölkerung, die an<br />
d em Bau regen Anteil nahm, bedauerte sehr, daß der<br />
Steg am gleichen Tage wieder abgebaut wurde.<br />
Tankw agen mit 3500 Liter Benzin geborgen<br />
Aus nüch ungeklärter Ursache überfuhr ein aus Dünauwörth<br />
kümmender Tankwagen am 2. 7. 1963 das Bankett<br />
der B 16 und kippte über die Straßenböschung in<br />
einen längs der Bun<strong>des</strong>straße führenden fünf Meter tiefen<br />
und zehn Meter breiten Abflußgraben. Das Tankfahrzeug<br />
war dabei auf die am Grabenende ansteigende<br />
Böschung geprallt u nd in umgekipptem Zustand<br />
zersch,ent ,uegengeblieben.<br />
Vün der Pülizei-Funkstreife wurde zur süfürtigen<br />
Bergung das BW-Ar,t. - Btl. in Dünauwörth zur Hilfe gerufen,<br />
das seinen Bergungspanzer und einen schweren<br />
Kranwagen zur Unfallstelle entsandte. Außerdem war<br />
auch die Feuerwehr alarmiert würden. Die beiden Bergungsfahrzeuge<br />
versuchten nach den wichtigsten vürbereitenden<br />
Bergungsarbeiten die Aufrichtung <strong>des</strong> vüllen<br />
Tankfahrzeuges, was ihnen aber zunächst nicht glückte.<br />
Der durch den Aufprall vermutlich a ngeschlagene Tank<br />
erwies sich beim Aufrichtmanöver a ls schadhaft, was<br />
zur Fülge hatte, daß Explüsiünsgefahr und für den<br />
Egelseebach - der nach einem Kilümeter in die Dünau<br />
mündet - Verseuchungsgefahr bestand. Da es sich bei<br />
dem Tankinhalt um Benzin handelte, wurde auf Anweisung<br />
<strong>des</strong> Sachverständigen <strong>des</strong> Wasserwirtschaftsamtes<br />
die weitere Bergungsarbeit unterbrüchen und<br />
der OV Dünauwörth alarmiert, der mit zwei LS-Fahr-<br />
3,5 Metern. Die Straße ist halbseitig gesperrt. D er Untergrund<br />
unter der Teerdecke ist kiesig. Durch die vürbeifahrenden,<br />
schweren Lastzüge ist der Untergrund<br />
anscheinend locker geworden.<br />
Während ein Arbeiter sich auf tier Grabensohle bef.and,<br />
gaben die Versteifungen na,ch, und die Verschalung<br />
der Grabenwand stürzte ein. Die Erdmassen und Hülzteile<br />
begruben einen Arbeiter, <strong>des</strong>sen Oberkörper zwar<br />
freiblieb, der linke Fuß und Unterschenkel bis zum<br />
K nie waren jedüch eingeklemmt.<br />
Die Arbeiter der Baufirma versuchten, ihren Kameraden<br />
aus dieser Lage zu befreien. Als sich die Bergung<br />
länger hinzog, machte ein Arbeiter den Vürschlag, das<br />
<strong>THW</strong> zu verständigen. Der am Unfallort weilende Streifenwagen<br />
der Landpolizei benachrichtigte über den<br />
Polizeifunk die Landpülizei Weilheim. Ein Helfer <strong>des</strong><br />
17
OV Weilheim, ein selbständiger Mechanikermeister,<br />
hörte in seinem Rundfunkgerät den Notruf und verständigte<br />
den Geschäftsführer.<br />
Durch den GF wurde der Fahrer <strong>des</strong> GKW in die Unterkunft<br />
beordert; in der Zwischenzeit wurden durch den<br />
alarmierenden Helfer und den GF die erforderlichen<br />
Geräte bereit gemacht. Da höchste Eile geboten war,<br />
wurde davon abgesehen, weitere Helfer in die Unterkunft<br />
zu bestellen, sondern die in der Nähe der Unfallstelle<br />
ansässigen Firmen, bei denen <strong>THW</strong>-Helfer<br />
beschäftigt sind, wurden gebeten, einige an die Unfallstelle<br />
zu entsenden.<br />
Als dann der Notruf der Landpolizei kam, war der<br />
GKW schon abmarschbereit. An der Unfallstelle angekommen,<br />
wurde mit dem Lukas-Heber die Verschalung<br />
abgestützt, die behindernden Holzteile mit der M<br />
Säge weggeschnitten und mit dem Wagenheber weggedrückt.<br />
Das eingeklemmte Bein war somit freigelegt.<br />
An einer Halteleine wurde der Verletzte mittels Brustbund<br />
aus dem Schacht herausgezogen und an das inzwischen<br />
eingetroffene BRK übergeben. Als ·CLann die<br />
ebenfalls alarmierte Feuerwehr eintraf, war die Bergung<br />
bereits beendet. Dank der schnellen Hilfe hatte der Verletzte<br />
nur einen Schienbeinbruch und einige Prellungen<br />
davongetragen.<br />
Ausbildung de r Ausbilder in Ra tzebu rg<br />
In einer Reihe von Wochenendlehrgängen für Unterführer<br />
in mehreren Ortsverbänden hat vor kurzem nun<br />
auch in Ratzeburg für die Führungskräfte der diesem<br />
Platz benachbarten Ortsverbände ein neuer Lehrgang<br />
stattgefunden. Der technische Mitarbeiter <strong>des</strong> LV leitete<br />
auch diesen Lehrgang zusammen mit einem ausgesuchten<br />
und eingespielten kleinen Lehr-Team.<br />
Mehr und mehr hat sich in der Praxis die Notwendigkeit<br />
herausgestellt, anstelle der unterrichtsmäßigen<br />
Vermittlung der reinen Wissensdaten zunächst erst einmal<br />
dafür Sorge zu tragen, daß die Unterführer bzw.<br />
Ausbilder in die Lage versetzt werden, als selbständig<br />
arbeitende Ausbilder tätig werden zu können. Dementsprechend<br />
war der Ratzeburger Lehrgang stärker noch<br />
als die vorangegangenen Lehrgänge in seinem Unterr<br />
ichtsplan derart ausgestaltet worden, daß die Schüler<br />
die Möglichkeit hatten, sich in Theorie und praktischer<br />
übung mit Form, Umfang und Methode eines wirksamen<br />
Unterrichts vertraut zu machen. Es ist der gute,<br />
lebendige Unterricht, der sehr dazu beiträgt, den Helfern<br />
und auch den Ausbildern die Freude an der Sache<br />
zu erhalten.<br />
Natürlich wird auch der Unterricht im Fachwissen<br />
nicht versäumt, aber damit dies nachhaltig weitergegeben<br />
werden kann, muß nach der Erfahrung die Schulung<br />
der Fähigkeit vorangehen, überhaupt methodisch und<br />
auch führungstechnisch den Fachunterricht geben zu<br />
können. Dies wird als eine ständige wichtige Aufgabe<br />
<strong>des</strong> LV angesehen, ·um so mehr, als allgern.ein Unterführermangel<br />
besteht und hierbei auch die F luktuation<br />
unter den Führungskräften zu berücksichtigen ist.<br />
Ein Monstrum von einem Baum<br />
Eine 25 Meter hohe Pappel, deren Ausladung der<br />
Höhe kaum nachstand. sollte im Dorf Hintersteinau in<br />
der Nähe von Fulda gefällt werden. Diese Arbeit, die<br />
auf den Ortsverband Fulda zukam, war alles andere<br />
als angenehm und einfach. Wegen der großen Gefahren<br />
beim Fällen der Pappel war kein Unternehmen zu finden,<br />
das diese Arbeit ausführen wollte. Die Pappel<br />
mußte, da sie eine Verkehrsgefährdung und außerdem<br />
Beschädigungen von Bauwerken herbeiführte, beseitigt<br />
werden. Der Pfarrer der Gemeinde Hintersteinau<br />
wandte sich an das <strong>THW</strong>.<br />
Nach einer Besichtigung der Einsatzstelle konnte der<br />
Auftrag einer Hilfeleistung übernommen werden. Es<br />
war für den OV Fulda der· bisher schwierigste Fall im<br />
Baumfällen.<br />
Mit zwei Greifzügen m ußten die schweren Äste m it<br />
einem Durchmesser von über 40 Zen timeter u nd einer<br />
Ausladung von fast 2.0 Metern freischwebend herabgelassen<br />
werden, um n icht die angrenzenden H äu ser und<br />
Dächer zu beschädigen. Nur im Zusammenspiel von<br />
GKW und zwei Greifzügen g.elang es, ohne di,e ,geringste<br />
Beschädigung dieses Monstrum von Baum zu fällen.<br />
Eine solche Aufgabe zu lösen, war nur möglich mit<br />
gut ausgebildeten Helfern in einem eingespielten Team.<br />
Information und Werbung<br />
Die Beschickung von Ausstellungen hat sich auch in<br />
Bayern in der letzten Zeit wieder als zweckmäßig erwiesen.<br />
Wenn auch das <strong>THW</strong> in der Öffentlichkeit längst<br />
ein fester Begriff geworden ist, so gibt es doch immer<br />
noch genug Menschen, die der Besuch einer Ausstellung<br />
mit dem <strong>THW</strong> näher in Beziehung bringen , ja sogar zur<br />
Mitarbeit gewinnen kann. Auch manche pr ominente<br />
Persönlichkeit hat schon die Er öffnung einer Messe<br />
zum Anlaß genommen, sich einmal eingehender m it<br />
TH W-Männern zu unterhalten.<br />
So hatte der OV Passau im Rahmen der "P assauer<br />
Früh ja,hrsmesse" eine Abteilung beschickt, die unter das<br />
Motto "Freizeitgestaltung im Dienste <strong>des</strong> N ächsten"<br />
gestellt war. Hier waren das <strong>THW</strong>, das BRK mit Bengund<br />
Wasser wacht, der BLSV, Car itas und In nere Mission,<br />
Pfadfinder, Malteser Hilfsdienst und Verkehrswacht<br />
vertreten.<br />
Am <strong>THW</strong>-Stand sah man u. a . den Staatssekretär im<br />
Bayeri..schen Finaruzminsterium, Dr. Lippert, den Hegie-<br />
18
ungspräs.jdenten von Niederbayern, Hopfner, den Oberbürgermeister<br />
von Passau, Dr. BilliJ!1ger, und Seine Exzellenz<br />
Bischof Dr. Landersdorfer, in längerem Gespräch<br />
mit den <strong>THW</strong>-Helfern.<br />
Als besonders zugk.räftig erwies sich der automatische<br />
Bildwerfer, der ausschließlich Fotos von Einsätzen <strong>des</strong><br />
OV Passau zeigte. Gerade an Hand dieser Bilder kam<br />
man mit vielen Besuchern ins Gespräch, die sich über<br />
Geräte, Arbeitsmethoden und Tätigkeit der <strong>THW</strong>-Männer<br />
informieren wollten. Vor Schulklassen mußten<br />
ganze Vorträge gehalten werden, und Handzettel und<br />
Broschüren über das <strong>THW</strong> fanden reißenden Absatz.<br />
Auch eine andere gute Seite hatte die Beschickung der<br />
Ausstellung. Viele Ehefrauen der Helfer lernten hier<br />
das <strong>THW</strong> besser kennen und erfuhren Genaueres von<br />
dem Tun und Treiben ihrer Männer bei uns.<br />
Mit Arbeitsgeräten, Modellen, Brücken und Booten,<br />
Bildern und Fahnen vermittelte der OV Freilassing den<br />
Besuchern der "Bayerisch-österreichischen Grenzlandschau"<br />
in Freilassing einen Einblick in das Wesen <strong>des</strong><br />
<strong>THW</strong>. Auch hier hatte man mit besonders gutem Erfolg<br />
den Automatischen Bildwerfer aufgestellt, der mit seinen<br />
Farbdias von übungen und Einsätzen der <strong>THW</strong><br />
Helfer geradezu als Blickfang wirkte.<br />
Die Kameraden vom OV Freilassing hatten es sich<br />
nicht nehmen' lassen, trotz reichlicher Arbeit am Ausbau<br />
ihres neuen Heim-s, noch ein·en schönen, überaus<br />
ansprechenden Stand auf der für das Grenzgebiet sehr<br />
bedeutungsvollen Messe einzurichten. Daß sich ihre<br />
Mühe gelohnt hat, bewies der Anklang, den der Stand<br />
fand und die Meldung neuer <strong>THW</strong>-Kameraden.<br />
OV Goslat baute Brücke am Campingplatz<br />
Die Helfer <strong>des</strong> Ortsvevb.an<strong>des</strong> Goslar haben 'Sich - wie<br />
schon so oft - wieder einmal freiwJilig in den Dienst<br />
einer guten Sache gestellt. Aluf dem Campingplatz am<br />
Rande der Stadt Goslar im schönen Gosetal war der Bau<br />
einer neuen Brückie notwendig geworden. So wurde auch<br />
das Angebot <strong>des</strong> Städtischen Forstamtes ohne Zögern<br />
angenommen.<br />
Zuerst mußte eine statische Berechtnung vorgenommen<br />
und eine Zeichnung angefertigt werden; dann wurde das<br />
Bauholz auf Stärk·e und Läng,e zugeschnitten und vor<br />
Vier Tage dauerte die Avooit, drei Sonnabende und<br />
einen Sonntag. Je<strong>des</strong>mal neun Stunden lang. Die Helfer<br />
haben mit viel Freude und Schwung gearbeitet, auch<br />
wenn es manchmal nicht leicht war. Der letzte Arbeitstag<br />
diente dazu, die Ufer gegen Hochwasser - hervorgerufen<br />
durch Schneeschmelze und Gewitterregen - LJU sichern.<br />
Bei dem steinigen Untevgrund war das keine leichte Arbeit.<br />
Jedoch auch diese Aufgabe wUl1de zur eigenen Freude<br />
und zur Zufriedenheit der Forstverwaltung ,geschafft.<br />
Die Brücke hat schon viel Beifall ge:ßunden. Was das <strong>THW</strong><br />
baut, ist solide und haltbar und hat dabei eine g,ewisse<br />
Formschönheit und ist gefällig im Aussehen.<br />
Die warme Verpflegung liefevte ,ein in der Nähe <strong>des</strong><br />
Campingplatzes liegen<strong>des</strong> Lokal. So war sichergestellt,<br />
daß die Männer mit warmem Essen und Getränken gut<br />
vernorgt wurden. Die Fürsorge für den Helfer ist ja<br />
immer eine der Hauptvoraussetzungen dafür, daß der<br />
Einsatz Erfolg hat.<br />
An dem Einsatz nahmen insgesamt 46 Helfer teil, die<br />
313 Arbeitsstunden leisteten. Wie immer bei solchen Einsätzen<br />
war der Arbeitseifer der Helfer lobenswert. Der<br />
Ortsverband Goslar hat von der für die Verwaltung <strong>des</strong><br />
Platzes zuständigen Behörde viel Aner~ennung erhalten.<br />
Gebälk und Mauern schne ll beseitigt<br />
Der Ortsverband Groß-Gerau war auf Anforderung<br />
<strong>des</strong> Landrates beim Abbruch einer Scheune in Groß<br />
Gerau eingesetzt. Die Abbrucharbeiten an diesem baufälligen<br />
Gebäude dienten dem Ortsverband gleichzeitig<br />
als praktische übung. Unterstützt wurde das Groß<br />
Gerauer <strong>THW</strong> vom Ortsverband Rüsselsheim, der mit<br />
Gerätewagen erschienen war.<br />
dem Einbau mit einer nässeabweisenden Flüssi,gkeit<br />
getränkt.<br />
Es war ein Sonnabend, als die Helfer auf dem Campingplatz<br />
erschienen. Sie gruben tmd rodeten, fällten<br />
·einige Bäume und trieben PfähLe zur Absicherung der<br />
Ufer in den Bachgrund der Gose. Als das Fundament<br />
fertig war, konnte der Brück,enbau beginnen. Fünf starke<br />
Tragebalken - jeder neun Meter lang - wurden eingelassen,<br />
verstaut und ausgedchtet, hernach mit dicken<br />
Bohlen belegt. Drei Meter bveit w:urde die Brücke, die<br />
auch ein stabiles Geländererhi,elt.<br />
Der alte, baufällige Steg w,ar für den Neub.au abgerissen<br />
worden. Da man den ernten ZeltplatzbeS1Uchern nicht zumuten<br />
wollte, über die Gose zu springen" haben die Helfer<br />
für die Bauwit auch noch einen Behelfssteg über den<br />
Harzbach geschla.gen. Er 'Wurde J.nzwischen w:ieder abgerissen.<br />
Unter den sachgerechten Griffen der <strong>THW</strong>-Hel!er<br />
wurde aus der Scheune bald eine Ruine, Und schließlicn<br />
verschwand das Gebäude. Nachdem man die alten<br />
Ziegel vom Dach entfernt und die Lage der Dachsparren<br />
begutachtet hatte, wurden jeweils zwei Dachsparren<br />
mit einer Kette zusammengehängt und mit Hilfe der<br />
Seilwinde am Einsatzwagen heruntergezogen. Den<br />
Anker, an dem die Umlenkrolle für das Zugseil befestigt<br />
war, hatte man vorher auf eine Tiefe von annähernd<br />
zwei Metern vergraben, damit er nicht ständig aus dem<br />
weichen Gartenboden gerissen wurde.<br />
Nachdem sich die Helfer auf das Erdreich postiert<br />
hatten, konnte die Seilwinde anl.aullen, 'UJIlld mit Krachen<br />
und einer starken Staubentwicklung wurden die morschen<br />
Balken entfernt. Bei dem Versuch, über mehrere<br />
Umlenkrollen die beiden Giebelwände nach innen zum<br />
19
Einsturz zu bringen, fielen allerdings nur die beiden<br />
übersten Spitzen. Nachdem man aber mit der Mütürsäge<br />
aus dem Einsatzwagen die restlichen Balken aus<br />
dem Dachgebälk herausgesägt hatte, standen keine<br />
Hindernisse m ehr im Weg, und die Mütürw inde beka m<br />
reichlich zu tun. In r ascher Fülge wurden die Mauern<br />
der alten Scheune n ied ergelegt, u nd schün b ald war<br />
kaum mehr etwas zu sehen.<br />
Die Presse urteilte: "J eder Griff hatte bei dieser<br />
Übung ges.E>ssen, und alles w a r plan mäßig abgerüllt, was<br />
für die gute Ausbildung der Mitglieder <strong>des</strong> <strong>THW</strong> an<br />
m üdernen Geräten sprach. Der Grüß-Gerauer Ortsverband<br />
k ann mit seiner praktischen Übung zufrieden<br />
sein."<br />
Generalprobe mit der Wasse rwacht<br />
Um einmal die Zusammenarbeit zwischen dem <strong>THW</strong><br />
Ortsverband und der Wasserwacht in Freilassing zu<br />
demünstrieren, wurde eine interessante Übung vün<br />
den beiden Organisatiünen im Landkreis Laufen durchgeführt.<br />
Grundlage war ein angenümmener Unfall, wie<br />
er sich leid'er s ehr üft ereignet: Ein Kraftwa,gen ,süllte<br />
in einen Fluß gestürzt sein. Es galt nun, den tief im<br />
W .a ~ ,ser versunkenen PKW zu bergen und den in diesem<br />
eingeschlüssenen Fahrer herauszuhülen. Im Staubecken<br />
der Saalach hatte man dafür einen vün privater Seite<br />
ge stifteten, ausr.angierten PKW versenkt; ein Bademeister<br />
setzte sich als Statist in den Wagen.<br />
Den mit Sauerstüffgeräten und Taucheranzügen versehenen<br />
Männern der Freilassinger Wasserwacht gelang<br />
es rasch, den Kraftwagen im Wasser ausfindig zu<br />
machen und den Kraftfahrer zu befreien . Nachdem die<br />
Männer der Wasserwacht auch nüch die Seile <strong>des</strong> <strong>THW</strong><br />
Gerätewagens fachgerecht angebracht hatten, wurde der<br />
PKW von den <strong>THW</strong>-I-Ielfern mit.tel·s der Müto.rwinde <strong>des</strong><br />
Gerätewagens über die ziemlich steile Böschung aus<br />
dem Fluß heraus und an Land gezügen.<br />
Die vielen Zuschauer und die örtliche Presse sparten<br />
nicht mit Lüb für die mustergültige Zusammenarbeit der<br />
beiden Organis atiünen. "Die Einsatzfreudi,gkeit und der<br />
Ernst, di,e diese Gemeinsch,aftsübung ,enkennen ließ,<br />
zumal bei dem ungünstigen Wetter und den eisigen<br />
Wassertemperaturen, verdienen zweifellüs hühe Anerkennung",<br />
schrieb die Laufener Kreiszeitung.<br />
Feie rs tu nde in der <strong>THW</strong>-Schule Hoya<br />
Anläßlich der Verleihung der Gedenkmedaillen für<br />
die Flutkatastrüphe im Februar 1962 wurde vün der<br />
Schule im grüßen Hörsaal eine Feierstunde veranstaltet.<br />
In Anwesenheit <strong>des</strong> Bürgermeisters und <strong>des</strong><br />
Stadtdirektürs vün Ho.ya, der Presse, der Ortsbeauftragten<br />
für Verden und Hüya, vün Angehörigen <strong>des</strong><br />
örtlichen <strong>THW</strong> und vün über 120 Lehrgangsteilnehmern<br />
der laufenden Lehrgi:inge, die aus dem gesamten<br />
Bun<strong>des</strong>gebiet stammten, ,schilder.te der Schulleiter<br />
kurz den Verlauf <strong>des</strong> damaligen Einsatzes vün Angehörigen<br />
der Schule und <strong>des</strong> Ortsverban<strong>des</strong> I-Iüya mit<br />
den Geräten und Fahrzeugen der Schule in den Einsatzräumen<br />
Bremen, Stade und Hamburg. Ein Einsatz-<br />
kümmandü der Schule wurde so.gar durch Helfer der<br />
Schwimmbrückenbaugruppe <strong>des</strong> OV Hameln verstärkt.<br />
Nach diesen einleitenden Würten sprach der Ortsbeauftragte<br />
für Verden, der sich besünder s für den schnellen,<br />
gut ür ganisierten und selbstlüsen Einsatz der Angehörigen<br />
<strong>des</strong> Stammpersünals der Schule b edankte.<br />
Anschließend sprach der Stadtdirektür der Stadt H üya,<br />
der auch die Gedenkmedaille n überreichte. Es w urden<br />
zwölf Ang.ehörige der Schule und v ier d es Ortsverban<strong>des</strong><br />
Hüya ausgezeichnet. Der Stadtdirektür ging dann auf<br />
die ersten Anfänge der <strong>THW</strong>-Schule aus der Sicht der<br />
Stadtväter vün H üya ein. Er sagte u. a. :<br />
"Unsere Gedanken, daß nur neue Gewerbebetriebe<br />
Hüya einen Aufschw ung bringen könnten, haben wir<br />
längst im Rat revidieren müssen. Es hätte 1959 keiner<br />
ahnen können, daß sich die Schule zu so.lchen Ausmaßen<br />
entwickeln würde und daß sie für Ho.ya in jeder<br />
Beziehung eine nicht mehr w egzudenkende Einrichtung<br />
gewünden seL " Er endete mit d em Wunsch an den Schulleiter,<br />
die augenblickliche gute Zusammenarbeit weiter<br />
zu ephalten und zu fördern.<br />
Dann ergriff der Schulleiter nüchmals d a s Würt. Er<br />
führte aus: Wenn die Verleihung der Gedenkmedaillen<br />
erst jetzt erfülge, so. werde d o.ch der Einsatz eines jeden<br />
einzelnen da1durch in keiner Weis e gescq·mälert. Diese<br />
Gedenkstund e .sei geradezu ·eine 'Mahnung, immer wachsam<br />
zu sein, um jederzeit neuen Katastro.phen entgegentreten<br />
zu können. Auch die Schule habe aus dem<br />
Einsatz weitere Erkenntnisse und Lehren für die Ausbildung<br />
gewünnen, die nun auch für den Einsatz <strong>des</strong><br />
Gerätes auszuwerten seien. J eder Helfer müsse sich<br />
nunmehr daran gewöhnen, seine persönliche Ausrüstung<br />
als Einsatzgepäck bei sich zu tragen, die Handhabung<br />
<strong>des</strong> Gerätes müsse auch bei Nacht vüll gewährleistet<br />
sein. Die Teamarbeit im Schwimmbrückenbau erfürdere<br />
gut ausgebildete Unter führer und Führer. Die M-Büütund<br />
Aubüfahrer und die Melder seien wichtige Stützen.<br />
Aber nicht jeder Helfer könne natürlich im ersten Müment<br />
vürne eingesetzt werden. Eine gewisse Reserve<br />
an Helfern und Gerät sei immer erfürderlich, da kein<br />
Mensch einen Dauereinsatz leisten könne.<br />
Der Schulleiter schlüß die Feierstunde mit einem nüchmaligen<br />
Dank an die Ausgezeichneten und mit einem<br />
ebensülchen Dank an diejenigen, die als Reserve zu<br />
Hause bl·eiben mußten, mit ·einem dreifach,en " A~er<br />
wirf!"<br />
Bei der anschließenden Besichtigung der Einrichtungen<br />
der Schule durch die Herren der Stadtverwaltung<br />
waren diese sehr erstaunt. Besünders die selbstgefertigten<br />
Müdelle erweckten reges Interesse. Es wurde der<br />
Wunsch geäußert, do.ch einmal für die Zivilbevölkerung<br />
vün Hüya und Umgebung einen "Tag der o.ffenen Tür"<br />
durchzuführen.<br />
Berliner Schwimmtauche r wurden e ingesetzt<br />
Die Betriebsleitung <strong>des</strong> Kraftwerks Ob€lrhavel dler<br />
Berliner Kraft- und Licht (Bewa1g)-AG h atte .s·ich z,wecks<br />
technischer Hilfeleistung an das <strong>THW</strong> in Berlin gewandt.<br />
Schwimmtaucher <strong>des</strong> Bezirksverban<strong>des</strong> Wilmersdo.rf<br />
- die gleichzeitig Mitglieder im Deutschen Unterwasser-Club<br />
Berlin e. V. sind - wurden daraufhin eingesetzt.<br />
Aufgabe der Schwimmtaucher war es, festzustellen,<br />
auf welcher Ursache es beruhte, daß die Pumpenbecken<br />
im Einlaufbauwerk mit Hilfe der Schütten<br />
nicht mehr völlig dicht abgeschlüssen werden künnten.<br />
Es wurde vermutet, daß irgenwelche Fremdteile ein<br />
dichtes Aufsetzen der Schütten v erhinderten.<br />
Die Pumpenbecken mit einer Wassertiefe vün ca. 3 m<br />
lagen unter dem Büden der Halle <strong>des</strong> Einlaufbauwerkes,<br />
also. völlig unterirdisch. Die einzigen Verbindungen<br />
zur Oberfläche waren schmale Schlitze, durch welche<br />
die Schütten gesenkt und hüchgezügen werden künnten.<br />
Einstiegsmöglichkeiten waren nur durch die weiter<br />
entfernt gelegenen Einstiegsöffnungen gegeben.<br />
Durch die engen Schlitze, in denen die Schütten bewegt<br />
wurden, war ein Einstieg nicht möglich, so. daß man<br />
vün den Einstiegsöffnungen erst zum eigentlichen Einsatzürt<br />
tauchen mußte.<br />
Die Unterwasserarbeiten gingen verhältnismäßig gut<br />
vüran. Es künnte festgestellt werden, daß Ablagerungen<br />
vün Muscheln - hauptsächlich an den unteren Dicht-<br />
20
Auf einer Studienreise, die der Adjutant der norwegischen<br />
Zivilverteidigungsorganisation im Auftrage seiner<br />
Regierung durch Dänemark, die Bun<strong>des</strong>republik,<br />
Holland und Frankreich im Juli unternahm, machte<br />
Gunnar Hegdahl auch in Hamburg Station. Hier besichtigte<br />
er u . a. die Ausbildungsstätte <strong>des</strong> LV Hamburg,<br />
an der ein Wochenendlehrgang im "Wasserdienst"<br />
stattfand. Die Lehrgangsteilnehmer, etwa 60 <strong>THW</strong>-Helfer,<br />
waren mit dem Bau von leichten und schweren Behelfsfähren<br />
beschäftigt, die anschließend auch von Hand<br />
und mit Motorkraft gefahren wurden.<br />
Der Gast zeigte sich sehr beeindruckt von dem Können<br />
und dem Idealismus der Helfer, die sich freiwillig<br />
für eine Mitarbeit im LS-Bergungsdienst oder der "Besonderen<br />
technischen Katastrophenhilfe" verpflichtet<br />
haben.<br />
Hegda1hI hatte dabei Gelegenheit. sich mit dem Lan<strong>des</strong>beauftragten<br />
und <strong>des</strong>sen Mitarb"eitern über die Probleme<br />
<strong>des</strong> zivilen Bevölkerungsschutzes, die in jedem<br />
Land anders gelagert sind, eingehend zu unterhalten.<br />
Die Gesprächspartner waren sich darüber einig, daß<br />
die Zahl der Freiwilligen bei weitem nicht ausreicht,<br />
die auf dem Sektor "Ziviler Bevölkerungsschutz" anstehenden<br />
Aufgaben zu erfüllen. Als vorbildlich und für<br />
andere Länder erstrebenswert gilt auch für Hegdahl<br />
der Aufbau und die Organisation <strong>des</strong> zivilen Bevölkerungsschutzes<br />
in Dänemark.<br />
flächen der Schotten - ein dichtes Aufsetzen derselben<br />
verhinderten und damit die Undichtigkeiten bewirkt<br />
hatten. Mit Blechen wurden die Dichtflächen gesäubert,<br />
bis eine einwandfreie dichte Auflage der Schotten wieder<br />
möglich war. Diese Arbeit wurde an fünf Schotten<br />
durchgeführt. Bei einer derselben war es besonders<br />
schwierig, da sich ein Belag von ca. 30 cm Muscheln<br />
angesammelt hatte. Es mußten also erst die Berge von<br />
Muscheln beseitigt werden, ehe die eigentliche Dichtfläche<br />
gereinigt werden konnte.<br />
Außerdem wurden noch drei Sicherheitsklappen auf<br />
Dichtigkeit überprüft. Die Arbeit wurde dadurch erschwert,<br />
daß es in den Becken völlig finster war und<br />
die Arbeiten nur beim Licht der UW-Handlampen ausgeführt<br />
werden konnten.<br />
Die Arbeiten wurden nach fünfmaligem Einstieg (Gesamteinsatzzeit<br />
ca. 5 Stunden) mit Erfolg abgeschlossen.<br />
Eine Woche später wurden die Schwimmtaucher noch<br />
einmal eingesetzt. Es war ein unprogrammäßiger Dampfaustritt<br />
aus dem Kühlwasser-Ablaufkanal beobachtet<br />
worden. Die Schwimmtaucher führten darauf eine Erkundung<br />
im Ablaufkanal durch. Sie stellten fest, daß<br />
eine Kondensator-Entwässerungsleitung gebrochen war.<br />
Die Leitung wurde provisorisch abgedichtet.<br />
Wanderweg durchs Brennermoor<br />
Der Bürgermeister der Stadt Bad Ol<strong>des</strong>loe hat sich<br />
in einem Schreiben für die uneigennützige Arbeit <strong>des</strong><br />
Technischen Hilfswerkes herzlich bedankt. Der Ortsverband<br />
hat im bis dahin unwegsamen Brennermoor,<br />
einem beliebten Wanderziel in der Nähe der Stadt, einen<br />
50 Meter langen Knüppeldamm sowie drei Brücken und<br />
drei kleinere übergänge über die Entwässerungsgräben<br />
gebaut, die vom Moor in die Trave führen. Drei Gruppen<br />
mit je zehn Mann bewerkstelligten diese nichlt<br />
alltägliche Aufgabe ganz im Sinne <strong>des</strong> Stadtbauamtes,<br />
das darum gebeten hatte, durch die Weg- und Brückenbauten<br />
den besonderen Charakter dieser Landschaft<br />
nicht zu beeinträchtigen.<br />
Das Bauholz ist von der Stadt zur Verfügung gestellt<br />
worden. Es mußte aber - mit Ausnahme der Kanthölzer<br />
für die Brückenunterbauten - in einem 500 Meter<br />
entfernt liegenden Gehölz von den Helfern selbst geschlagen<br />
und teilweise auch an die Baustellen herangetragen<br />
werden, da wegen der Bodenbeschaffenheit<br />
keine Fahrzeuge eingesetzt werden konnten. Am Nachmittag<br />
dieses Arbeitstages regnete es zudem, wodurch<br />
auch etwaigen Zweiflern unter den Helfern klar wurde,<br />
wie notwendig es für dieses moorige Gebiet geworden<br />
war, feste Wegeverhältnisse zu schaffen. Der Bürgermei"ster<br />
und d ie Herren <strong>des</strong> Stadtbauamtes h alben inzwischen<br />
bereits für die erwarteten Spazi,ergälliger einen<br />
Probemarsch über die neuen Anlagen unternommen. Sie<br />
lobten, daß die Schönheiten <strong>des</strong> Brennermoors mit Hilfe<br />
<strong>des</strong> <strong>THW</strong> jetzt erst richtig erschlossen worden sind.<br />
Besuch aus Norwegen<br />
21
I<br />
LU<br />
Daß Luftschutzmaßnahmen die Chance<br />
<strong>des</strong> Uberlebens erheblich verbessern, ist<br />
unter nüchtern denkenden Menschen<br />
einfach nicht zu leugnen. Gewiß, es ist<br />
richtig: Gegen atomare und andere neuzeitliche<br />
Angriffswaffen gibt es keinen<br />
sicheren absoluten, immerhin jedoch<br />
einen weitgehenden relativen Schutz.<br />
Deswegen zu resignieren und auf jeglichen<br />
Schutz überhaupt zu verzichten,<br />
wäre unverantwortlich. Sollen wir<br />
Schutzmaßnahmen unterlassen, nur weil<br />
sie nicht hundertprozentig sind?<br />
Eine absolute Sicherheit für die<br />
Zivilbevölkerung gegen Waffeneinwirkungen<br />
hat es auch im letzten Weltkrieg<br />
nicht gegeben. Der Wille zum Weiterleben<br />
ist jedoch ein Grundzug menschlichen<br />
Daseins. Jede Bedrohung wirft<br />
die Frage auf, ob es nicht doch, wenigstens<br />
bis zu einem gewissen Grade,<br />
Schutzmöglichkeiten gibt.<br />
Solche Uberlegungen müssen, wie<br />
Professor Dr. Alfons Bühl in seiner<br />
Schrift "Atomschutz" ausführt, bei jedem<br />
Katastrophenschutz zweifacher Art<br />
sein: 1. Welche Maßnahmen vorbeugender<br />
Art können getroffen werden?<br />
2. Was kann man im Ernstfall tun, um<br />
sich nach Möglichkeit zu retten? Beide<br />
Fragen setzen für ihre Beantwortung<br />
voraus, daß möglichst genaue Kenntnisse<br />
über das Wesen und das Ausmaß<br />
der Bedrohung vorliegen.<br />
Waffen sind "harte Gegenstände".<br />
Man manipuliert sie nicht mit Tricks<br />
aus der Welt. Deshalb müssen das Vorhandensein<br />
der großen und kleineren<br />
Atombomben, das dadurch entstandene<br />
Risiko und die dennoch gegebenen<br />
Chancen, im Ernstfall überleben zu<br />
können, nüchtern, ohne falsche Ressentiments<br />
durchdacht werden. Die Aufklärung<br />
der Bevölkerung ist darum so<br />
ungeheuer wichtig. Was auch immer in<br />
der Bun<strong>des</strong>republik unternommen werden<br />
soll, um die Uberlebenschance für<br />
FTSCH UTZSTRE I FliCHTER<br />
Aus der Tages- und Fachpresse<br />
den Fall eines Atomkrieges zu verbessern<br />
- es muß mit einer realistischen<br />
Unterrichtung der Bevölkerung Hand<br />
in Hand gehen.<br />
Opfer an Zeit und Geld lassen sich<br />
nur von dem Menschen verlangen, der<br />
den Sinn einsieht. Um den Sinn einzusehen,<br />
muß man sowohl überzeugt als<br />
auch psychologisch gewonnen worden<br />
sein. Nicht nur die Schutzmöglichkeiten<br />
müssen aufgezeigt und begründet werden,<br />
auch die Grenzen <strong>des</strong> Schutzes<br />
beim Einsatz atomarer Kampfmittel, die<br />
Wirkung einer Uran- oder Wasserstoffbombe<br />
sind klar herauszustellen. Jede<br />
Verniedlichung der Gefahren und jede<br />
Ubertreibung in der Bewertung der<br />
Schutzmöglichkeiten würden sich im<br />
Ernstfall nur negativ auswirken.<br />
Es kommt darauf an, wie Wolf Schneider<br />
in seiner Schrift "Hat jeder eine<br />
Chanee?" fordert, klar und hartnäckig<br />
immer wieder Einsichten zu verbreiten<br />
wie diese:<br />
Luftschutz ist für den Menschen da.<br />
Er soll eine Chance bieten, wenn ein<br />
Unmensch einen Atomschlag entfesselt.<br />
Luftschutz macht den Atomkrieg nicht<br />
harmlos, aber der Atomkrieg macht den<br />
Luftschutz nicht sinnlos.<br />
Luftschutz gleicht einem Rettungsboot.<br />
Auch der modernste Ozeanriese<br />
führt solche Boote mit. Jedermann<br />
leuchtet das ein. Niemand freut sich<br />
darauf, sie benutzen zu müssen. Niemand<br />
glaubt, daß ein Kapitän den<br />
Untergang seines Sclliffes herbeiwünscht.<br />
Werden die Boote wirklicll<br />
gebraucllt, so ist die Rettung ungewiß.<br />
Aber wenn ein Schiff sinkt, dann gibt<br />
es keine "Rettungsbootsverweigerer";<br />
und wenn die Bombe fällt, gibt es keine<br />
Luftschutzgegner mehr. Ein denkender<br />
Mensch sollte imstande sein, dies einzusehen<br />
und beizeiten danach zu handeln.<br />
I ZEITSCHRIFTENOBERSICHT<br />
ZB - Ziviler Bevölkerungsschutz, Heft<br />
7/63.<br />
"Einsehen und handeln"; "Talsperren<br />
als Segen und Gefahr"; "Strahlen b e<br />
gleiten unser Leben"; H aag: "Wesen<br />
und Aufgaben der Dienstvorschriften<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>luftschutzvenban<strong>des</strong>"; Alboth:<br />
"Schutzraum - Basis <strong>des</strong> Zivilschutzes.<br />
Schweizerisches Gesetz über<br />
bauLich-en Luftschutz"; "ZB im Bild";<br />
"Wie am Schnürchen. Einsatzübung mit<br />
Hubschraubern"; Weiler: "Frei von<br />
Hindernissen. Landeplätze im Katastr<br />
ophengebiet"; ,,1 00 Jahre lntern'ationales<br />
Rotes Kreuz"; Kupka: "Ein Skeptiker<br />
w ird Überzeugt. Als Zuschauer b ei<br />
einer übung <strong>des</strong> Selbstschutzzuges";<br />
"IJan<strong>des</strong>stellen berichten ..."; "Auf die<br />
schnelle Meldung kommt es an. Eine<br />
übung <strong>des</strong> LSHD"; "Beilage 7/63 Bun<strong>des</strong>leistungsgesetz"<br />
.<br />
Deutsclles Rotes Kreuz, H eft 7/63.<br />
,;übersicht über die heute .in der Welt<br />
bestehenden nationalen Rotkreuz-Ge-<br />
seilschaften"; Heudtlass : "Die deutsche<br />
Hundertjahrfeier <strong>des</strong> Roten Kreuzes in<br />
Münster"; Schlögel: "E ines der stürmischsten<br />
Jahre in der Geschichte <strong>des</strong><br />
neuen DRK"; "Eröffnurugsansprache von<br />
Bun<strong>des</strong>präsident Dr. Heinrich Lübke,<br />
Schirmherr <strong>des</strong> D eutschen Roten Kreuzes,<br />
zur Hundertjahrfeier in Münster";<br />
Prof. Dr. Schm~d: "Rotes Kreuz - Prinzip<br />
·der Hoffnung in unserer Zeit"; "Das<br />
Rote Kreuz in Vergangenheit und Gegenwart";<br />
"Kursus über die Genfer<br />
Konventionen Zweite Vorlesung:<br />
Grundsätze der G enfer Abkommen";<br />
"Ausbildungsbeilage von Dr. med.<br />
Stoeckel: ,Knoten'; 7/63".<br />
Dräger-Hefte, April/Juni 1963.<br />
Hausmann: "D.ie HauptsteIle für das<br />
Grubenrettungswesen der Oampine<br />
Kohlengruben (C. C. R)"; Runzier: "Das<br />
Befahren von Großbehältern zu r Lagerung<br />
von hochpro.zentigem Äthylalkohol<br />
mit d em Dräger-Gebläse-Frischluftgerät";<br />
Dr. Bangert: ,;über die Lagerfähigkeit<br />
von Dräger-Gasmaskenfiltern";<br />
"Fragen und Antworten".<br />
Explosivstoffe, Heft 7/63.<br />
Au: "Raumfahrtantriebe und Anwendungen";<br />
"Herrn Prof. Dr. Heinrich<br />
Koenen zum 65. Geburtstag"; Pawlik:<br />
"Das Explosionsformen in der Luftfahrtindustrie"<br />
; "Berichte von der Hallr<br />
nover-Messe 1963"; "Patentbericht" ;<br />
"Buch- u. Zeitschriftenbesprechungen".<br />
Bohren - Sprengen - Räumen, Heft<br />
7/63.<br />
Arnold: "über die Bemessung von<br />
Lademengen bei Steinbruch-Sprengungungen<br />
zur Vermeidung von Gebäu<strong>des</strong>chäden";<br />
Müller: "Vogelfluglinie - Rekord<br />
der Erdbewegung"; "Streifzug<br />
durch die Hannover-Messe 1963"; "Gleislose<br />
Geräte"; "Patentbericht"; "Moderne<br />
Unterwasser-Bohr- und Sprengarbeiten<br />
beim Bau <strong>des</strong> Olhafens von<br />
Genua"; "Kurzberichte" ; "Buch und<br />
Zei tSchriftenbesprech ungen".<br />
Nobel-Hefte, Mai/Juli 1963.<br />
Melsheimer: "Beschleunigtes Auffahren<br />
einer Flözstrecke mit Hilfe von<br />
Schießarbeit und mechanisierter Ladearbeit";<br />
Benthaus: "Die Bohr- und<br />
Schießarbeit in ausbaulosen Schießstreben<br />
der steilen Lagerung"; Liesner:<br />
"Erfahrungen bei der Kohlengewinnung<br />
durch Schießarbeit ,am überkippten<br />
Stoß in steiler Lagenung"; Ahrens:<br />
"über Deflagration bei Bel'gbausprengstoffen".<br />
E T Z, Ausgabe B, Heft 14/63.<br />
Reinfeld: "Erfahrurugen mit Wechselrichtern<br />
mit rotierendem Quecksilberstrahl<br />
bei Fahrdrahtspeisung"; Püttner,<br />
Zender : "Die elektroniJsche Steuerung<br />
der Münchner Straßenbahn"; Schüßler;<br />
Eckermann: "Gleichstrom-Leistungsregelung<br />
mit Stromimpulsen".<br />
E T Z, Ausgabe B, Heft 15/63.<br />
Dreutzer: "Elektrofischerei im Meer";<br />
Zodel: "Gittermaste mit Rostfundamenten<br />
:in Moorbädern"; Falk: "GD-Mikrodraht<br />
- ,ein extrem dünner el-ektrischer<br />
Leiter"; "Kurz berichtet"; "Rundschau".<br />
FlugweIt, Heft 8/63.<br />
"P,aris - Die große Schau"; Prof. Dr.<br />
lng. Hertel: "Entwurfsforschung - Vertikaltechnik";<br />
Raabe: "Das war der<br />
fünfte Deutschland-Flug"; "Vor 50 Jahren";<br />
"Die Flugwelt gratuliert"; "Nachrichten-Luftfahrt".<br />
Soldat und Technik, Heft 7/63.<br />
Jahn: "Die NATO in Ottawa"; "Die<br />
neue Wehrplanung Frankreichs"; "Moderne<br />
Technik und Kriegsschiffbau" ;<br />
"Schulschiff ,Deutschland' im Dienst";<br />
,,,Hessen' - der vierte Zerstörer"; "Die<br />
Kampfpanzer der 30-t-Klasse"; "Sergeant-Ausrüstung<br />
ist angelaufen"; "Wie<br />
schwer muß das Gegengewicht sein?;<br />
"UET ersetzt 119 verschiedene Typen";<br />
Steindorff: ,,50 Jahre deutsche Marinefli<br />
eger"; "Redeye, Mauler, TOW und<br />
Shillelagh - Kreuzweg der Flugkörperentwicklung<br />
<strong>des</strong> u,s-Heeres"; "Relay -<br />
der zweite US-Fernmelde-Satellit";<br />
,,1962 sind Raketen ,großjährig' geworden";<br />
Keine Abstriche im lVLondiflugprogramm"<br />
; "Griechische Armee wird<br />
modernisiert"; ,,88 000 Frauen a ls Helfer<br />
der Verteidigung"; "Luftturbulenzen -<br />
ein al tes Problem"; Herzog: \,Die Minenwaffe";<br />
"Zentralisierte Kontrollanlagen<br />
22
für US-Schiffe"; Reiserer: "Unterwasser-Fotografie";<br />
"Gruppenhaftung der<br />
Zonensoldaten"; Dr.-Ing. Straßer: "Der<br />
Kreisel (lU.)"; Dr. Seiz: "Heeresrüstung<br />
unter Scharnhorst"; "Neue Eisen im<br />
Feuer"; "Nachrichten - Informationen -<br />
Neuigkeiten".<br />
hobby, Heft 15/63.<br />
Gerwin: "Start frei für deutsche Satelliten!";<br />
Grell: "Autos rollen über den<br />
Fehmarn-Sund"; Kurre: "Stadt unter<br />
einem Dach"; Leuenberger: "Ein Käsehändler<br />
schüvft Uran"; Dr. Baier: "Denken<strong>des</strong><br />
Glas" ; Essig: "Die Achse bringt<br />
es an den Ta,g"; Troebst: "Das eßbare<br />
Raumschiff"; Keller: "Das Haus aus<br />
Bakelit"; Both: "Moleküle mit zwei<br />
Köpfen - 5. Folge - Die Geschichte der<br />
Kunststoff-Revolution".<br />
hobby, Heft 16/63.<br />
Behrendt: "Das Jahr 2000 beginnt<br />
schon 1964"; "Mondfahrer - Achtung,<br />
Steinschlag!"; "Krebs erreger auf dem<br />
Butterbrot?"; Koe: "New York an die<br />
Wand geblitzt"; Lange : "Welthafen<br />
Europoort"; Keller: "Gestrickte Autos";<br />
,;Selbstbauanleitung : Der Radio-Clip" ;<br />
Both: "Moleküle mit zwei Köpfen -<br />
6. Folge - Die, Geschichte der Kunststoff-Revolution".<br />
mußte, bis die Grundgesetze aufgefunden<br />
waren.<br />
Das Buch ist in zwei Hauptabschnitte<br />
unterteilt:<br />
B. Das magnetische Feld,<br />
C. Elektromagnetische Wechselwirkungen.<br />
Beide reichilLustrierten und durch<br />
zahlreiche Beispiele leicht verständlich<br />
gehaltenen Abschnitte werden abgeschlossen<br />
durch eine <strong>Sammlung</strong> von<br />
Aufgaben für die Wiederholung d es<br />
Stoffes.<br />
Ein Sach- und Namenverzeichnis ist<br />
angegliedert, wodurch ein schnelles<br />
Zurechtfinden ermöglicht wird.<br />
LEBENDIGE CHEMIE, von Peter<br />
I BUCHBESPRECHUNG Brüls. 2. verbesserte Auflage. Ferd.<br />
Dümmler-Verlag, Bonn 1962. 60 Seiten,<br />
79 Abb. Format DIN A 5, Dümmler<br />
DIE GRUNDGESETZE DES ELEK<br />
TROMAGNETISCHEN FELDES; Teil 1 :<br />
Das elektrische Feld, von H. A. Ristau.<br />
Ferd. Dümmler-Verlag, Bonn. 95 Seiten,<br />
61 Abb, 6,20 DM.<br />
Das vorliegende Buch aus der Reihe<br />
"Mathematisch - Naturwissenschaftliche<br />
Taschenbücher" gibt eine Einführung<br />
in die Theorie
Ausschreibung<br />
Im Bereich <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>amtes für zivilen Bevölkerungsschutz:<br />
ist die Stelle <strong>des</strong><br />
Lan<strong>des</strong>beauftragten<br />
<strong>des</strong> Technischen Hilfsw e rks<br />
zu besetzen.<br />
fü r Schleswig-Holstein in Kiel<br />
Anforderungen:<br />
Abgeschloss'enes Studium an einer Techn. Hochschu<br />
le (Fachrichtungen : Maschinenbau, Bauingenieurwesen<br />
oder Elektrotechnik), gutes Organisationsund<br />
Führungsvermögen, längere leitende Tätigkeit<br />
im öffentlichen Dienst oder in der Wirtschaft, Befähigung<br />
zur Leitung einer sich über ein Bun<strong>des</strong>land<br />
erstreckenden, von Hilfsbereitschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
getragenen Freiwilligen-Organisation<br />
mit einem kleinen hauptamtlichen Mitarbeiterstab.<br />
Geboten wird :<br />
Vergütung nach Vergütungsgruppe 11 BAT.<br />
Bewerbungen mit a usgefüllten Personalfragebogen,<br />
Paßbil d und je einer beglaubigten Abschrift bzw.<br />
begla ubigter Ablichtung vorhandener Zeugnisse<br />
werden unter Angabe der Kennziffer 70 bis zum<br />
30. September 1963 erbeten an das<br />
BUNDESAMT FUR ZIVILEN BEVöLKERUNGSSCHUTZ<br />
BAD GODESBERG - Postschließfach 850<br />
Personalfragebogen stehen auf Anforderung (mit<br />
Kennzifferangabe) zur Verfügung.<br />
Die Bun<strong>des</strong>anstalt Technisches Hilfswerk<br />
betrauert aufrichtig das plötzliche Ab·<br />
leben <strong>des</strong> lan<strong>des</strong>beauftragten für Hamburg<br />
Erich Nickel<br />
der am 24. Juli 1963 in seinem 61. le·<br />
bensiahr verstorben ist.<br />
Sein Herz gehörte dem Technischen Hilfswerk.<br />
Er war für alle, d ie ihn kannten,<br />
ein Vorbild an unermüdl icher, selbstloser<br />
Einsatzbereitschaft. Wir werden<br />
sein Andenken immer hoch in Ehren<br />
halten.<br />
ZIELINSKI<br />
Direktor der Bun<strong>des</strong>ansta lt<br />
Technisches Hilfswerk<br />
Für alle <strong>THW</strong>-Kameraden unfaßbar, verschied<br />
am 26. Juli 1963 plötzlich und<br />
unerwartet<br />
Rolf Müller<br />
geb. 31. Mai 1940<br />
Als Gruppenführer, Ausbilder und<br />
Sprengmeister war er ei ner unserer<br />
Besten.<br />
Wir werden sein Andenken stets in<br />
Ehren halten.<br />
Der Orlsbea uftragte<br />
für Bielefeld<br />
Durch einen tragischen Unglücksfall verloren<br />
wir unseren Kameraden<br />
Winfried Gärtner<br />
im blühenden Alter von 24 Jahren.<br />
Er war einer der ersten, die sich in<br />
selbstloser Weise unserem i.ungen Ortsverband<br />
zur Verfügug stellten. Allen,<br />
die ihn kannten, wird er unvergessen<br />
bleiben.<br />
Der O rtsbeauflragte<br />
für Nonnweiler<br />
Am 16. August 1963 verstarb der<br />
frühere Bezirksbeauftragte für Hamburg·Mille<br />
Emil Zehner<br />
Ba uingenieur<br />
im 71. lebensjahr.<br />
Seit 1932 der TN und seit 1951 dem<br />
<strong>THW</strong> angehörend, hat er bei den Organisationen<br />
mit seltener Hingabe gedient.<br />
Unvergessen sind seine Verdienste, die<br />
er sich als TN-Ortsführer von Hamburg<br />
Rothenburgsort in Hamburgs schwersten<br />
Stunden in den Jahren 1943 bis 1945<br />
erwarb. Seine unermüd liche ' Arbeit um<br />
den Aufbou <strong>des</strong> 1952 gegründeten BV<br />
Hamburg-Mille fand ihre Anerkennung<br />
durch Verleihung <strong>des</strong> <strong>THW</strong>-Helferabzeichens<br />
in Gold.<br />
Wir werden ihm stets ein ehren<strong>des</strong> und<br />
dankbares Andenken bewahren.<br />
Der Lan<strong>des</strong>beauftragte<br />
für Hamburg<br />
zur Wiedergabe einer Tabelle der<br />
chemischen Elemente veI'lwendet.<br />
Für die Einführung in die Chemie<br />
stellt ·das vorliegende Dümmler-Buch<br />
eine sehr gute und ausgezeichnet zusammengestellte<br />
Veröffentlichung dar.<br />
WILDFRÜCHTE, von Dr. Werner<br />
Bötticher. Aus der Schriftenreihe "Richtige<br />
Ernährung" Nr. 18, Bun<strong>des</strong>ausschuß<br />
für volkswirtschaftliche Aufklärung<br />
e. V., Köln, Sachsenring 38.<br />
-,60 DM.<br />
Dr. Bötticher hat ein kleines Taschenbüchlein<br />
für ctie bekanntesten<br />
und in unseren Gegenden am häufigsten<br />
zu findenden Wildfrüchte veröffentlicht.<br />
Farhig illustriert, beschreibt das Heft<br />
alle unsere Wildfrüchte nach Lage, Art,<br />
Vitamingehalt und Nährwert und ermöglicht<br />
es dem Laien, sich mit diesen<br />
Früchten bekannt zu machen.<br />
Allerdings muß eine kleine Korrektur<br />
angebracht werden, da der Tmubenholunder<br />
als giftig bezeichnet wird. Im<br />
Text wird zwar erwähnt, daß ctieser<br />
Giftstoff -ausschließlich in den Samenkörnern<br />
sitzt; es könnte jedOch der<br />
Eindruck entstehen, daß der Traubenholunder<br />
eine nutzlose Giftpflanze ist.<br />
Es darf hier erwähnt wel'den, daß<br />
gerade der Traubenholunder zu den<br />
wenigen fruchtfletschölhaltigen Pflanzen<br />
zählt und daß er in Notzeiten und Katastrophenzeiten<br />
bei richtiger Verarbeitung<br />
eine außerordentlich wertvolle<br />
Fettquelle darstellt, besondern <strong>des</strong>halb,<br />
weil sein Fruchtfieischöl einen<br />
sehr großen Gehalt an Carotin hat.<br />
Das Büchlein wird abgeschlossen<br />
durch eine <strong>Sammlung</strong> von Rezepten<br />
für die Verarbeitung der Wildfrüchte.<br />
I KURZ BERICHTET<br />
Schornstein und Wände eines ausgedienten<br />
Gasofens rissen die Helfer<br />
<strong>des</strong> OV Korbach im Gaswerk<br />
Arolsen ein.<br />
*<br />
Aus einer abgebrannten Lagerhalle<br />
bargen Helfer <strong>des</strong> OV Grünberg<br />
Preßbalien mit Textilrohstoffen,<br />
um die Feststellung der Brandursache<br />
durch das Lan<strong>des</strong>kriminalamt<br />
zu ermöglichen.<br />
*<br />
Eine 27 Meter hohe A n tenne, die<br />
dem Funknetz <strong>des</strong> DRK dient, montierte<br />
der OV Darmstadt auf einem<br />
Turm im Odenwald.<br />
*<br />
Eine 15-t-Baubrücke errichteten<br />
Helfer der OV Osterode und Bad<br />
Lauterbach für die S tadt Bad<br />
Sachsa.<br />
*<br />
Für den Verein für Jugenderholung<br />
errichtete der OV Uelzen ein<br />
Zeltlager in Bodenteich.<br />
•<br />
Nach einem Unwetter halft der OV<br />
Gießen durch Auspumpen überfluteter<br />
Lager- und Kellerräume sowie<br />
Bergen von Sachwerten.<br />
•<br />
Nach einem Gewittersturm räumten<br />
Helfer <strong>des</strong> OV Verden/ Aller<br />
eine durch umgestürzte Bäume versperrte<br />
Straße.<br />
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