Monatszeitschrift des THW
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<strong>Monatszeitschrift</strong> <strong>des</strong> <strong>THW</strong><br />
N R. 5 - MAI 1 9 5 9 - 6. J A H R G A N G<br />
Druck und Verlag: Rhenania Druck- und Verlags-GmbH .• Koblenz. Roonstraße 20-24. Verantwortlich für den redaktionellen Teil:<br />
Dr. Hans Berenbrok. für den Anzeigenteil: Horst Janke. Fernruf' Koblenz Sa.-Nr. 2301. Fernschreiber: Nr. 086817. Einzelpreis 50 Pf.<br />
Abonnement: Vierteljährl1ch 1.50 DM zuzügl. 0.25 DM Versandspesen; Postbezug: Vierteljährlich 1.50 DM zuzügl. 9 Pf Zustellgebühr.<br />
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Zeitschriftenabteilung .. Das Technische Hilfswerk". Bankkonto: Dresdner Bank AG. Koblenz. Z. Z. ist Anzeigenpreisliste Nr. 2 gültig.<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Dr. Julius Michels: Hier ruft die Bergung - Im Lan<strong>des</strong>ausbildungszentrum <strong>des</strong> <strong>THW</strong> in Mainz / Günter Stettin:<br />
Schwimmbrückenbav im Spiegel der Geschichte / Wal1Jer Lemke: Vom Umgang mit Holz - Anleitung für die praktische<br />
Ausbildung in Holzbearbeitung / Dieter Meyer-Paysan: Startschuß für die Ausbildung - Erster Lehrgang im<br />
Lan<strong>des</strong>verband Saarland / Ing. Herl;>ert Dau: 1: 25 000 - Was der Helfer über das Meßtischblatt wissen sollte / Flüssiges<br />
Gold - Bildbericht / Hans-Ulrich Korenke: Standfest für Jahrhunderte - Der OV Schlüchtern-Steinau baut sich<br />
ein Helferheim ,. C. H. Schmidt: Tonnenlast über zwei Scharniere - Bildbericht / Aus den Ortsverbänden / Luftschutzstreiflichter<br />
/ Buchbesprechungen / Zeitschriftenübersicht / Kurz berichtet<br />
Jeder Lehrgang bleibt nur Theorie. solange nicht Wert darauf gelegt wird, den Lehrstoff so wirklichkeitsnah wir irgend<br />
möglich an die Helfer heranzutragen. Bergungsdienst wirklichkeitsnah gelehrt - das ist oberstes Gebot im Lan<strong>des</strong>ausbildungszentrum<br />
<strong>des</strong> <strong>THW</strong> in Mainz. Dazu unser Bericht von Dr. Julius Michels "Hier ruft die Bergung" auf den fOlgenden Seiten<br />
1
Dr. Julius Michels<br />
Hier ruf} die Bergung ~<br />
Im lan<strong>des</strong>ausbildungszentrum <strong>des</strong> <strong>THW</strong> in Mainz<br />
Im sehr gemütlichen Aufenthaltsraum<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>ausb-ildungszentrums<br />
beim Lan<strong>des</strong>beauftragten <strong>des</strong> <strong>THW</strong><br />
in Mainz sitzen 15 <strong>THW</strong>-Helfer beim<br />
Abendbrot. Nur wenige Stunden<br />
noch, und ihr Wochenlehrgang, der<br />
sie mit allem theoretischen und<br />
praktischen Wissen für den Bergungsdienst<br />
vertraut machen soll, ist<br />
be endet. Da platzt noch einmal ein<br />
Einsatzalarm in die gemütliche<br />
Runde:<br />
Um 19.00 Uhr wurde auf den<br />
Raum Mainz ein tJberraschungsangriff<br />
mit Fernlenkwaffen<br />
durchgeführt. Hauptziel<br />
war das Industriegebiet<br />
rechtsseitig <strong>des</strong> Rheines. An<br />
der Kostheimer Strandallee<br />
sind mehrere Häuser zertrümmert<br />
und die Bewohner unter<br />
den einstürzenden Mauern<br />
verschüttet.<br />
Zwei Minuten haben dieser Lagebericht<br />
und der Einsatzbefehl in Anspruch<br />
genommen. Fünf Minuten<br />
später sitzen die Helfer in ihrer Arbeitskleidung<br />
in dem mit allen<br />
Werkzeugen und Geräten ausgestatteten<br />
Gerätekraftwagen, und in<br />
eiligstem Tempo geht die Fahrt vorbei<br />
an motorisierten Lotsen zur<br />
"Schadensstelle" auf dem übungsgelände.<br />
Diese ist ein Trümmerhaufen,<br />
einige in Rauch gehüllte Häuser bis<br />
auf die Grundmauern zusammengestürzt,<br />
ringsum brennende Holzteile,<br />
im Hintergrund ein zweistöckiges<br />
Am Anfang der Ausbildung steht auch in Mainz die Theorie - aber nicht lange •..<br />
Haus, aus dem laute Hilferufe ertönen.<br />
Die Trümmerberge sind von<br />
einem Röhrensystem durchzogen,<br />
durch die die Verletztendarsteller<br />
unbemerkt in die "zerstörten Häuser"<br />
einsteigen und sich durch Rufe<br />
oder Klopfzeichen bemerkbar machen<br />
können.<br />
In kürzester Frist flammen Handleuchten<br />
auf, Lichtkabel werden verlegt,<br />
Scheinwerfer aufgestellt, die<br />
vom rasch angeworfenen Notstromaggregat<br />
gespeist werden. Im Handumdrehen<br />
ist das ganze Trümmergelände<br />
in taghelles Licht getaucht.<br />
Mit weißen Schutzhelmen rücken die<br />
Helfer an. Aus ihrem Tragesatz,<br />
einem Rucksack, packen sie das Gerät<br />
aus, das für die Bergung gebraucht<br />
wird: Decken, Leinen, Metallsägen,<br />
Werkzeuge für Stein- und<br />
Metallbearbeitung, Zangen, ein Zweitonnenheber<br />
u. a. m.<br />
"Hier ruft die Bergung! Antwortet!"<br />
Dieser Ruf dringt in den verschütteten<br />
Hauseingang. Ein Verschütteter<br />
gibt Antwort.<br />
"Wir beginnen mit der Bergung",<br />
trösten die Helfer. Mit kräftigen und<br />
geübten Schlägen, mit Meißel und<br />
Alarm! - Die Bergungshelfer machen sich zum Einsatz fertig "Hier r uft die Bergung!" - Die Suche nach Verschütteten<br />
2
mit Fäustel wird die Mauer durchbrochen,<br />
die Helfer arbeiten sich<br />
hindurch, und unter dem Gewirr der<br />
Balken wird der Verletzte behutsam<br />
auf einer Trage ins Freie gebracht,<br />
wo Helfer <strong>des</strong> Deutschen Roten<br />
Kreuzes oder <strong>des</strong> Arbeiter-Samariter-Bun<strong>des</strong><br />
ihn in Empfang und Betreuung<br />
nehmen.<br />
Ausgegraben wird der eine, durch<br />
kleinste Öffnungen der zweite herausgeholt,<br />
aus dem Obergeschoß abgeseilt<br />
der dritte. Dabei werden Fragen<br />
gestellt über die Person, über die<br />
Verletzungen, über andere Personen<br />
<strong>des</strong> Hauses, die noch dort liegen<br />
werden. Erschöpft sitzen die Helfer<br />
auf den Steinen, um in wenigen Sätzen<br />
etwaige Fehler durchzusprechen.<br />
Wenn sie irgendwann und irgendwo<br />
an einem wirklichen Unglücksort<br />
stehen sollten, dann werden sie sich<br />
und anderen zu helfen wissen.<br />
Nach dem Ersten Gesetz über<br />
Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung<br />
vom Oktober 1957 obliegt<br />
es den Ländern und Gemeinden,<br />
den Luftschutzhilfsdienst zu errichten.<br />
Da hierzu auch der Bergungsdienst<br />
gehört, hat die Lan<strong>des</strong>regierung<br />
Rheinland-Pfalz den Lan<strong>des</strong>beauftragten<br />
<strong>des</strong> <strong>THW</strong> Rheinland-<br />
Mit kräftigen, geübtenSchlägl\n, mit Meißel und Fäustel wird dieMauer durchbrochen<br />
könnten. Der Gruppenführer ordnet<br />
eine "stille Periode" an, in der alle<br />
Lärm verursachenden Arbeiten eingestellt<br />
werden. Nach genauer Anweisung<br />
legen sich die Helfer auf die<br />
Trümmer und lauschen gespannt auf<br />
die Klopfzeichen. Dann wühlen sie<br />
sich in die Trümmer, räumen Teile<br />
der Wohnungseinrichtungen hinweg,<br />
bergen, fragen aus und zwängen sich<br />
an anderer Stelle wiederum in die<br />
Keller. So wird einer nach dem anderen<br />
behutsam hervorgezogen. Bald<br />
ist auch dies geschafft, und die Nachtübung<br />
kann als erfolgreich beendet<br />
Pfalz gebeten, die Ausbildung der<br />
Kräfte im Bergungsdienst zu übernehmen.<br />
Zu diesem Zweck wurde in<br />
Mainz ein Lan<strong>des</strong>ausbildungszentrum<br />
errichtet.<br />
Es i1St dies das erste dieser Art im<br />
Bun<strong>des</strong>gebiet. Außer den hellen und<br />
luftigen Unterrichts-, Tages- und<br />
Schlafräumen, in denen jeweils 15-18<br />
Helfer untergebracht werden können,<br />
gehört dazu das übungsgelände<br />
am Floßhafen in Mainz-Kostheim,<br />
das mit halbverfallenen Häusern und<br />
Trümmerfeldern ausgestattet ist.<br />
Bisher konnten in 21 Grund- und<br />
Sonderlehrgängen 210 <strong>THW</strong> -Helfer<br />
unter Leitung <strong>des</strong> 1. Techn. Mitarbeiters,<br />
Dipl.-Ing. Schneider, im Bergungsdienst<br />
ausgebildet werden. Die<br />
Lehrgangsteilnehmer kommen aus<br />
allen Orten in Rheinland-Pfalz zu<br />
achttägigen Lehrgängen nach Mainz.<br />
Die abgeschlossene Grundausbildung<br />
und ein Lehrgang in der Ersten Hilfe<br />
werden dabei vorausgesetzt.<br />
Im theoretischen Teil werden die<br />
gesetzlichen Grundlagen und Organisation<br />
und Aufgaben <strong>des</strong> zivilen<br />
Luftschutzes und der örtlichen LS<br />
Führung, die Systematik der Schadensstellen<br />
und die fünf Phasen der<br />
Bergung gelehrt. Der Unterricht wird<br />
jeweils durch Filme und Stehbilder<br />
über die Bergung und das <strong>THW</strong><br />
usw. aufgelockert. Im praktischen<br />
Teil werden übungen mit Leinen und<br />
Seilen, Behelfstragen, Leitern, Bergung<br />
aus Höhen und Tiefen, Atemschutz,<br />
mit Hebeln und Hebern,<br />
Stegebau, Abstützungen und Aussteifungen,<br />
in der Geräte- und Fahrzeugpflege<br />
durchgeführt. An Geräten<br />
und Fahrzeugen wurden hierzu<br />
von der Lan<strong>des</strong>regierung zur Verfügung<br />
gestellt:<br />
1 Gkw mit Gerät,<br />
1 Mkw,<br />
1 Bergungs-Schnelltruppwagen<br />
und<br />
2 Fkw.<br />
Mehrfach waren bisher V'ertreter<br />
der Lan<strong>des</strong>-Innenministerien aus<br />
Rheinland-Pfalz und anderen Bun<strong>des</strong>ländern<br />
zu Besuch und haben sich<br />
über die Baupläne informiert und<br />
ihre Anerkennung über die Anlage<br />
<strong>des</strong> übungsplatzes sowie über die<br />
Durchführung der Lehrgänge ausgesprochen.<br />
Auch der Inspekteur <strong>des</strong><br />
Ausbildungswesens <strong>des</strong> Englischen<br />
Bergungsdienstes, Mr. Trevers, besichtigte<br />
die Anlage <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>ausbildungszentrums<br />
und sprach sich<br />
lobend über das Geschaffene aus.<br />
Da die bisherige Ausbildungsstätte<br />
für die künftige Ausbildung<br />
im Bergungsdienst nicht ausreicht,<br />
soll in Kürze mit dem Ausbau einer<br />
Lan<strong>des</strong>ausbildungsstätte auf dem<br />
Kuhberg bei Bad Kreuznach begonnen<br />
werden, wo eine erheblich größere<br />
(etwa 2,5 ha) Fläche als geradezu<br />
ideales übungsgelände zur<br />
Verfügung steht.<br />
Ein Opfer ist gefunden. Behutsam wird es nun freigelegt<br />
Auch der Transport von Verletzten gehört zur Ausbildung<br />
3
Günter Stetti n<br />
SCHWIMMBROCKEN BAU<br />
im Spiegel der Geschichte<br />
(2. Fortsetzung)<br />
Schulmäßig geht die Erzwingung<br />
eines Fluß überganges folgendermaßen<br />
vor sich:<br />
Nach genügender Artillerievorbereitung<br />
und unter dem Feuerschutz<br />
der schweren Waffen brechen die<br />
Pioniere mit ihren Sturmbooten aus<br />
der Deckung vor und bringen in<br />
sausender Fahrt die ersten Sturmwellen<br />
ans jenseitige Ufer. Wieder<br />
jagen die Sturmboote zurück und<br />
bringen neue Wellen hinüber. Jetzt<br />
werden alle leichten übersetz mittel<br />
wie das kleine und große Schlauchboot<br />
zusätzlich mit eingesetzt, so<br />
daß immer stärkere Kräfte zur Bildung<br />
eines Brückenkopfes zur Verfügung<br />
stehen. Schließlich werden<br />
Fähren aller Art eingesetzt, die die<br />
schweren Waffen ans jenseitige Ufer<br />
hinüber~ringen.<br />
Ist die Ausdehnung eines Brückenkopfes<br />
so weit fortgeschritten, daß<br />
keine feindliche Beobachtung mehr<br />
auf diesem Flußabschnitt möglich<br />
ist, werden die Fähren zur Schwimmbrücke<br />
zwischen den schon vorbereiteten<br />
Landebrücken eingefahren.<br />
Gleichzeitig wird mit dem Ersatz<br />
der Schwimmbrücke begonnen, indem<br />
in unmittelbarer Nähe eine<br />
feste Behelfsbrücke gebaut wird.<br />
Dem überwinden eines Flusses<br />
geht natürlich eine Erkundung voraus,<br />
die um so eingehender und<br />
intensiver durchgeführt werden<br />
muß, je breiter der Fluß und je stärker<br />
die Stromgeschwindigkeit ist.<br />
Bei der Erkundung wird vor allem<br />
Wert auf Flußbiegungen gelegt, die<br />
das feindwärtige Ufer im Bogen umfassen,<br />
möglichst überhöhen<strong>des</strong> eigenes<br />
Ufer und gute Beobachtungsstellen<br />
haben.<br />
Weiterhin sind wichtig: gedeckte<br />
Bereitstellungsplätze, geeignete Annäherungsmöglichkeiten,<br />
feste und<br />
brauchbare An- und Abmarschwege,<br />
leicht zugängliche Ufer und mäßige<br />
Stromgeschwindigkei t.<br />
Der zweite Weltkrieg, der zu Beginn<br />
durch das ungestüme Vorstürmen<br />
neuzeitlicher Panzerdivisionen<br />
gekennzeichnet wurde, verlangte von<br />
den Pionieren eine besondere Bewährungsprobe<br />
im überwinden von<br />
Flußläufen. Aus der Fülle <strong>des</strong> Geschehens<br />
sollen nur einige Abschnitte<br />
herausgenommen werden, die von<br />
allgemeiner Bedeutung für die<br />
Zukunfts entwicklung von Schwimmbrückengerät<br />
sind.<br />
Im ungestümen Vorwärtsdrang<br />
hatte das Panzerkorps Guderian am<br />
12. 5. 1940, abends, das Maasufer<br />
nördlich Sedan erreicht. Der französische<br />
OberbefehLshaber, dem die<br />
Verteidigung <strong>des</strong> befestigten Maasabschnittes<br />
beiderseits Sedan anvertraut<br />
war, unterstellte seinem Gegner<br />
ein methodisches Angriffsverfahren<br />
und glaubte nicht an eine unmittelbar<br />
bevorstehende Gefahr, da<br />
der Angreifer 5 bis 6 Tage für seinen<br />
Artillerieaufmarsch brauchen werde<br />
und die Gunst <strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong> (überhöhen<strong>des</strong><br />
Ufer mit weiter Sicht in<br />
die Maasniederung) die Möglichkeit<br />
gab, alle Maßnahmen mit planmäßiger<br />
Sorgfalt zu treffen. 24 Stunden<br />
später wurde er eines anderen belehrt.<br />
Nach flüchtiger Bereitstellung hatte<br />
die 1. Pz.-Division, verstärkt durch<br />
andere Kräfte und unterstützt durch<br />
starke Fliegerkräfte, die Werke am<br />
Westufer der Maas genommen und<br />
im Nachtangriff die Kräfte weit nach<br />
Westen zurückgeworfen. Noch am<br />
Abend war mit dem Bau der<br />
Schwimmbrücke begonnen worden.<br />
Etwa um Mitternacht war die<br />
Schwimmbrücke fertiggestellt, und<br />
sofort wurde die 1. Pz.-Brigade hinübergebracht,<br />
gerade noch rechtzeitig,<br />
um die wuchtigen Gegenstöße<br />
der Franzosen zu zerschlagen.<br />
Inzwischen hatte die obere französische<br />
Führung den Ernst der Lage<br />
bei Sedan erkannt. Die verbündeten<br />
Bomberkräfte erhielten Befehl, unter<br />
Vernachlässigung aller anderen<br />
Räume den ganzen Tag mit allen<br />
Kräften bei Sedan anzugreifen.<br />
So wurden im Laufe <strong>des</strong> 14. 5. 1940<br />
über 200 Bombenflugzeuge, darunter<br />
100 englische Blenheim, unter dem<br />
Schutz französischer Jagdflugzeuge<br />
auf die deutsche Schwimmbrücke über<br />
die Maas angesetzt, an deren Zerstörung<br />
Sieg oder Niederlage hing. Aber<br />
der Angriff erfolgte nicht in Massen,<br />
sondern mit großen Abständen. Die<br />
deutsche Flak hatte .leichtes Spiel;<br />
sie meldete am 14. 5., abends, 150<br />
Abschüsse. Die Schwimmbrücke blieb<br />
unzerstört.<br />
Das überaus rasche überwinden<br />
der Maas-Linie und nach erzieltem<br />
Durchbruch die nun kühn vorwärtsstürmenden<br />
Operationen der Panzergruppen<br />
haben den Neuaufbau einer<br />
organisierten Verteidigung zerrissen<br />
und damit eine Kettenreaktion eingeleitet:<br />
die laufende Wegnahme vieler<br />
unzerstörter Brücken. Dadurch<br />
wurde eine niemals erlahmende,<br />
immer rechtzeitige und ausreichende<br />
Unterstützung beim überwinden der<br />
zahlreichen Flußlinien möglich.<br />
Der Rußlandfeldzug zeigt, daß<br />
trotz allem Fortschritt alle Forderungen<br />
bis in die letzte Konsequenz<br />
doch nicht durchgeführt worden<br />
waren. Es hat nicht nur an ausreichender<br />
und zweckentsprechender<br />
Motorisierung der Pioniere und der<br />
Brückenkolonnen, sondern auch an<br />
ausreichendem Schwimmbrückengerät<br />
gefehlt. Die 17. Armee mußte am<br />
Westufer <strong>des</strong> Dnjepr drei Wochen<br />
angriffsbereit warten, ehe ihr ausreichen<strong>des</strong><br />
Schwimmbrückengerät zugeführt<br />
werden konnte. Die evschwerenden<br />
Erscheinungen und Bedingungen<br />
im Osten drückten erheblich<br />
auf das Tempo, so daß es kaum gelang,<br />
Brücken unversehrt in die<br />
Hand zu bekommen, und damit wuchs<br />
die Knappheit an Schwimmbrückengerät<br />
noch weiter an.<br />
Die im weiteren Verlauf <strong>des</strong> Rußlandfeldzuges<br />
eingeführten schweren<br />
deutschen Panzertypen zwangen nunmehr,<br />
auch die Tragfähigkeit <strong>des</strong><br />
Brückengerätes B zu erhöhen. Bei<br />
der Einführung dieses Geräts hatte<br />
man eine vierfache Verstärkung vorgenommen<br />
- von der 4-t-Brücke <strong>des</strong><br />
ersten Weltkrieges zu einer 16-t<br />
Brücke zu Beginn <strong>des</strong> zweiten Weltkrieges<br />
-, nun verstärkte man die<br />
Brücke auf 23 t Tragfähigkeit. Diese<br />
reichte am Ende auch noch nicht aus,<br />
der schwerste deutsche Panzertyp war<br />
der Jagdtiger mit einem Gewicht von<br />
64 t; hierzu wurde eine Sonderfähre<br />
angefertigt, die eine ganze Brückenkolonne<br />
B für den Bau benötigte.<br />
In Fortsetzung der Weiterentwicklung<br />
wurde nunmehr die Brückenkolonne<br />
J eingeführt, die aus mehrfach<br />
zusammengesetzten Pontongliedern<br />
bestand. Dieses Gerät wurde<br />
das Standardgerät, und die Herstellung<br />
der Brückenkolonne B wurde<br />
eingestellt.<br />
Weiterhin zeigte der Rußlandfeldzug<br />
neben den Erschwerungen, die<br />
durch die nicht regulierten Flüsse<br />
auftraten (Sandbänke aus Triebsand,<br />
grundlose Moore, mehrere Flußarme<br />
u. a.), daß der Gegner ein Meister<br />
<strong>des</strong> Improvisierens war.<br />
Floßbrücken<br />
Bekannt geworden ist die russische<br />
Floßbrücke bei Cherson. Hier hatte<br />
man über mehrere Floßholzschichten<br />
eine Fahrbahn aus Bohlen geschaffen,<br />
um diese Brücke für den Nachschubverkehr<br />
zu benutzen. Trotz<br />
wiederholter Fliegerangriffe und erheblicher<br />
Beschädigungen durch<br />
Artillerietreffer war diese Brücke in<br />
4
kürzester Zeit für den Verkehr durch<br />
den handwerklich geschickten Russen<br />
sehr schnell wieder benutzbar gemacht.<br />
Ein Versacken der Schwimmbrücke<br />
war nicht möglich; allerdings<br />
ist diese Floßbrücke nur brauchbar<br />
bei einem Fluß, der nur geringe<br />
Stromgeschwindigkeit besitzt, wie es<br />
eben am Unterlauf <strong>des</strong> Dnjepr war.<br />
Eisbrücken<br />
Nachdem im ersten Jahr <strong>des</strong> Rußlandfeldzuges<br />
die Landverbindung<br />
zur belagerten Festung Leningrad<br />
abgeschnitten war, konnte nur noch<br />
ein sehr mangelhafter Nachschub mit<br />
Wasserfahrzeugen über den Ladogasee<br />
gebracht werden, der zudem noch<br />
durch finnische und deutsche Schnellboote<br />
empfindlich gestört wurde.<br />
Im Winter 1941/42 baute der Russe<br />
eine viergleisige Nachschubbahn über<br />
den zugefrorenen Ladogasee zur<br />
belagerten Festung Leningrad hinein,<br />
indem die Tragfähigkeit der Eisdecke<br />
derart künstlich verstärkt<br />
wurde, daß man fast von einer<br />
schwimmenden Eisbrücke sprechen<br />
konnte. Auch hier wurde versucht,<br />
durch Fliegerangriffe den Nachschubverkehr<br />
zu unterbinden. Obwohl<br />
Volltreffer- einen vorübergehenden<br />
Erfolg brachten, konnten sehr schnell<br />
die Schäden ausgebessert werden, so<br />
daß der Nachschubverkehr niemals<br />
auf längere Zeit lahmgelegt wurde.<br />
Unterwasserbrücken<br />
Der Bau von Unterwasserbrücken<br />
hat erstmalig im zweiten Weltkrieg<br />
größere Bedeutung erlangt und<br />
wurde in größerem Ausmaß von russischen<br />
Pionieren überall da verwandt,<br />
wo die Tarnung und damit<br />
das überraschungsmoment von besonderer<br />
Bedeutung war. Als Verfasser<br />
dieser Schrift möchte ich diese<br />
Art von Brücken eingehender behandeln;<br />
es sind zwar keine eigentlichen<br />
Schwimmbrücken, doch ist die Tarnung<br />
so vollendet gewesen, daß während<br />
<strong>des</strong> zweiten Weltkrieges und in<br />
heutiger Zeit bei den Kämpfen in<br />
Vietnam über den Tendongan in<br />
Pchenjan mehrere Monate lang die<br />
übergänge benutzt wurden, ohne daß<br />
sie durch Flieger oder Erdbeobachtung<br />
jemals entdeckt wurden.<br />
Unterwasserbrücken ermöglichen<br />
nicht nur den übergang von Fußtruppen,<br />
sondern auch von Fahrzeugen.<br />
Der richtigen Wahl der beabsichtigten<br />
übergangsstelle kommt<br />
<strong>des</strong>halb eine besondere Bedeutung<br />
zu. Es muß an den Flußufern natürliche<br />
Tarnung vorhanden sein, die<br />
den Antransport <strong>des</strong> benötigten Materials<br />
und den Ausbau der Zu- und<br />
Abfahrt der Feindbeobachtung entzieht.<br />
Eine solche Stelle zu finden,<br />
ist nicht immer einfach, weil auch die<br />
technischen Bedingungen berücksichtigt<br />
werden müssen. Weder stromaufwärts<br />
noch stromabwärts dürfen<br />
künstliche Stauanlagen vorhanden '<br />
sein, die sich in Händen <strong>des</strong> Gegners<br />
befinden.<br />
Unterwasserbrücken sind dem<br />
Wasserdruck stärker ausgesetzt als<br />
überwasserbrücken. Wenn der Gegner<br />
Unterwasserbrücken dem Stoß<br />
einer Flutwelle aussetzt oder den<br />
Wasserspiegel über ein bestimmtes<br />
Maß ansteigen läßt, so führt dies entweder<br />
zur Zerstörung oder zu einer<br />
zu hohen überflutung der Brücken,<br />
die ihre Benutzung zumin<strong>des</strong>t zeitweise<br />
unmöglich machen kann. Genauso<br />
nachteilig wirkt es sich aus, wenn<br />
der Gegner den Wasserspiegel zu<br />
senken vermag, so daß die Brücke<br />
sichtbar wird.<br />
Unterwasserbrücken werden derart<br />
angelegt, daß die Fahrbahn 30 bis<br />
50 cm unter der Wasseroberfläche<br />
liegt. Diese Tiefe genügt, um die<br />
Brücke auf kurze Entfernung einer<br />
Erdbeobachtung zu entziehen; auch<br />
Flugzeuge können eine derart angelegte<br />
Brücke bei einer Flughöhe von<br />
300 m aufwärts nicht mehr feststellen.<br />
Da sämtliche Bauelemente unter<br />
Wasser liegen, entsteht eine beträchtliche<br />
Wasserstauung, die zu einer Erhöhung<br />
der Stromgeschwindigkeit<br />
führt, die ggf. zu einer Unterspülung<br />
der Brückenstützen führen kann.<br />
Die Grenze liegt bei einer Strömungsgeschwindigkeit<br />
von 1 rnJsec.<br />
Der Zeitaufwand für den Bau einer<br />
Unterwasserbrücke ist ungleich höher<br />
als für eine überwasserbrücke.<br />
Vor allen Dingen ist besonder.e<br />
Sorgfalt der Befestigung aller Bauteile<br />
miteinander unter Wasser zuzuwenden;<br />
die Befestigung der Fahrbahnteile<br />
ist besonders wichtig, damit<br />
ein Aufschwimmen der Brücke verhindert<br />
wird.<br />
Während <strong>des</strong> Betriebes einer Unterwasserbrücke<br />
muß deren technischer<br />
Zustand ständig kontrolliert werden.<br />
Hierzu wird ein Trupp eingeteilt, der<br />
mit Werkzeug, Taucheranzügen und<br />
Wasserfahrzeugen ausgerüstet ist.<br />
Im späteren Verlauf <strong>des</strong> zweiten<br />
Weltkrieges, als die deutsche Luftüberlegenheit<br />
immer mehr schwand,<br />
wurden die Schwimrnbrücken das<br />
Luftziel Nr. 1 im frontnahen Raum.<br />
Vor der Invasion im Westen wurden<br />
systematisch bis weit in das<br />
Hinterland hinein und in breiter<br />
Front alle festen und alle Schwimmbrücken<br />
so zerbombt, daß ein Eingreifen<br />
von operativen Reserveverbänden<br />
weder aus der Tiefe <strong>des</strong> Raumes<br />
noch ein seitliches Verschieben<br />
möglich war. Ein Brückenschlag bei<br />
Tage war eine Ausnahme; man verlegte<br />
diesen in die Nacht, bei Tage<br />
wurde ein übersetzbetrieb in breiter<br />
Front versucht, der ebenfalls noch<br />
erhebliche Verluste an Fachkräften<br />
und Gerät kostete. Man benötigte aus<br />
diesem Grunde immer eine erhebliche<br />
Gerätereserve, die zum Schluß<br />
beinahe 100 Ofo betrug.<br />
Gleichz~itig wurde das ausgefallene<br />
Brückengerät durch bewegliche und<br />
gut ausgerüstete Instandsetzungsstaffeln<br />
und -trupps an Ort und<br />
Stelle wieder instand gesetzt. Diese<br />
Aufgabe war bei der Knappheit <strong>des</strong><br />
Schwimmbrückengerätes entscheidend<br />
für das Durchhalten eines übersetzbetriebes,<br />
der bereits unter Feindeinwirkung<br />
lag.<br />
Durch den Zusammenbruch 1945<br />
ist die Weiterentwicklung <strong>des</strong> deutschen<br />
Schwimrnbrückengerätes für<br />
ein Jahrzehnt unterbrochen worden.<br />
(Wird fortgesetzt!)<br />
Ein neua rtiger Diesel-Pfahlzieher<br />
Die DELMAG-Maschinen<br />
~abrik zeigte auf der Hannover<br />
Messe ihren neuartigen Diesel<br />
Pfahlzieher, der zur rationellen<br />
Wiedergewinnung d~s geschlagenen<br />
Rammgutes dient.<br />
Diese Neukonstruktion benötigt<br />
weder Kohle, Wasser,<br />
Dampf- und Druckluftschläuche<br />
noch Dampferzeuger oder Kompressoren;<br />
ihr Antrieb erfolgt<br />
durch Verbrennung nach dem<br />
Diesel-Zweitaktverfahren. Der<br />
Diesel-Pfahlzieher wird mittels<br />
ein~s Flaschenzuges an einem<br />
A-Bock, Bagger-, Derrikkranoder<br />
am DELMAG-Ziehgerüst<br />
G 12 aufgehängt. Bei Arbeitsbeginn<br />
setzt man die zentrale<br />
Zugstange <strong>des</strong> Pfahlziehers, die<br />
unten über die Ziehstange mit<br />
dem zu ziehenden Rammgut<br />
verbunden ist, mit min<strong>des</strong>tens<br />
10 t unter Zug. Durch die<br />
wuchtig-raschen Schläge <strong>des</strong><br />
Schlagkolbens gegen ein Querhaupt,<br />
welches die Zugstange<br />
mit nach oben reißt, wird das<br />
Ramrngut unter Mitwirkung<br />
<strong>des</strong> Flaschenzuges aus dem<br />
Erdreich gezogen.<br />
5
Walter Lemke<br />
Vom Umgang mit Holz<br />
Anleitung für praktische Ausbildung in Holzbearbeitung<br />
2. Folge: Lagerung, Benennung, Handhabung<br />
und Instandsetzu'ng der Werkzeuge<br />
und Geräte<br />
1. Allgemein<br />
Wenn ein Ortsverband mit Werkzeugen<br />
und Geräten ausgerüstet worden<br />
ist, müssen diese Werkzeuge und<br />
Geräte gelagert, verwaltet und in<br />
einsatzbereitem Zustand gehalten<br />
werden. Der Helfer muß sich darüber<br />
im klaren sein, daß von der Einsatzbereitschaft<br />
der Geräteausrüstung<br />
unter Umständen die Rettung von<br />
Menschenleben abhängt.<br />
1.1 Gerätewart<br />
Es . ist daher notwendig, einen<br />
geeigneten Gerätewart einzusetzen,<br />
der über die nötigen Gerätefachkenntnisse<br />
verfügt. Werkzeuge und<br />
----------------<br />
Bild 1<br />
Geräte werden an die einzelnen<br />
Arbeitsgruppen grundsätzlich nur<br />
gegen Empfangsschein mit Durchschrift<br />
ausgegeben, so daß bei Rückgabe<br />
die Vollständigkeit einwandfrei<br />
überprüft werden kann. Es ist eine<br />
Selbstverständlichkeit, daß das benutzte<br />
Gerät in gutgereinigtem Zustand<br />
zurückgegeben wird.<br />
Selbständige Entnahme von Werkzeugen<br />
und Geräten aus dem Lager<br />
ist unzulässig. Reparaturbedürftige<br />
Werkzeuge und Geräte sind dem<br />
Gerätewart zu melden, der die Instandsetzung<br />
veranlaßt.<br />
1.2 Lagerung<br />
Werkzeuge und Geräte werden entsprechend<br />
der Eigenart und Unterteilung<br />
in die einzelnen Werkzeuggrup-<br />
Bild 2<br />
pen gelagert. Viele Werkzeuge und<br />
Geräte befinden sich in Gerätekisten<br />
von gleichen Ausmaßen und sind dort<br />
in bestimmten Halterungen untergebracht.<br />
Durch die gleiche Größe der<br />
Gerätekisten ist eine raumsparende<br />
Lagerung möglich. Der Gerätewart<br />
kann zudem für schnellste Einsatzbereitschaft<br />
der Werkzeuge und Geräte<br />
sorgen.<br />
Es braucht wohl nicht · besonders<br />
darauf hingewiesen zu werden, daß<br />
der Geräteraum trocken sein und<br />
Lüftungsmöglichkeiten haben muß.<br />
Jede Mühe und Sorgfalt für Pflege<br />
und Lagerung bleibt nutzlos, wenn<br />
der Geräteraum feucht ist. Die Ge-<br />
Bild 3<br />
rätekisten sind vorsorglich auf Holzroste<br />
zu stellen.<br />
2.1 Sägen<br />
Zum Schneiden (Trennen) werden<br />
je nach Holzstärke und Art der Bearbeitung<br />
verschiedene Sägen benutzt.<br />
2.11 Zugsäge mit Hobelzahnung<br />
Zum Ablängen von starken Hölzern<br />
(Rundhölzern, Rammpfählen, Kanthölzern)<br />
von Hand wird die Zugsäge<br />
mit Hobelzahnung verwendet (Bild 1).<br />
Im Gegensatz zur üblichen Zugsäge<br />
mit Dreieckszahnung hat sie zwei<br />
verschiedene Zahngruppen, und zwar<br />
die Schneidezähne und die Räumzähne<br />
(Bild 2). Die Schneidezähne, der Name<br />
sagt es schon, geben durch ihre geschränkte<br />
Stellung die Schnittfuge an.<br />
Die Zähne sind wechselseitig in einem<br />
Schränkwinkel von 35 bis 40 Grad angefeilt<br />
und trennen im Arbeitsgang<br />
in der Stärke der Arbeitsfuge das<br />
Holz voneinander, ohne selbst einen<br />
Span zu erzeugen. Die Räumzähne<br />
~ ~<br />
Bild 4<br />
sind so ausgebildet, daß sie in beiden<br />
Richtungen wie ein Hobelmesser wirken<br />
und im Arbeitsgang das durch<br />
die Schneidezähne gelöste Holz aus<br />
der Schnittfuge hinausbefördern. Die<br />
Räumzähne sind nicht unterteilt.<br />
Die Zugsäge ist eine Zweimannsäge<br />
und wird grundsätzlich von zwei<br />
Mann gehandhabt. Um Unfälle zu<br />
vermeiden, ist darauf zu achten, daß<br />
ein Druck auf die Säge im Arbeitsgang<br />
nicht ausgeübt wird. Durch<br />
Druck kann infolge Verklemmung die<br />
Säge aus der Schnittfuge herausspringen<br />
und Unfälle verursachen. Bei<br />
richtiger Anwendung der Säge durch<br />
zwei Helfer auf Zug ist eine Druckausübung<br />
von vornherein ausgeschlossen.<br />
2.111 Schränken und Schärfen<br />
Für das Schränken der Hobelzahnung<br />
werden der Schränkamboß und<br />
Schränkhammer verwendet. Es kann<br />
aber auch mit einem Schränkschlagapparat<br />
geschehen, der in der <strong>THW</strong><br />
Ausrüstung nicht vorgesehen ist.<br />
Es werden grundsätzlich nur die<br />
Schneidezähne geschränkt. Wie das<br />
geschieht, ist aus dem Bild 3 ersichtlich.<br />
Die Schränkungsausladung beträgt<br />
für Nadelholz etwa 0,3 mm und<br />
für Laubholz 0,2 mm.<br />
Zum Schärfen wird die Säge in eine<br />
Schärfkluppe gespannt und dann in<br />
eine Schräglage von etwa 35 bis 40<br />
Grad gebracht. Jetzt wird, wechselseitig<br />
überspringend, jeder Zahn so<br />
Bild 5<br />
angefeilt, daß die Zahnspitzen etwa<br />
einen Winkel von 70 Grad bilden<br />
(Bild 4).<br />
Nach dem Schärfen der Schneidezähne<br />
wird die Schärfkluppe wieder<br />
senkrecht gestellt und die Räumzähne,<br />
die etwa 0,8 mm kürzer sind,<br />
waagerecht durchgefeilt.<br />
2.12 Bügelsägen<br />
Sie werden eingeteilt in:<br />
a) Stahlrohr-Bügelsäge (Zweimannsäge)<br />
mit zwei Handgriffen<br />
und Einheitsdreieckzahnung<br />
(nach DIN 7301 BI. 2),<br />
geeignet für Weich- und Hartholz<br />
(Bild 5);<br />
b) Einmannbügelsäge (Bild 6) mit<br />
asymmetrischer Bügelform,<br />
mit nachfeilbarem Hobelzahn<br />
Sägeblatt und mit "Immerscharf"-Sägeblatt<br />
(mit glasharten<br />
Zahnspitzen).<br />
2.121 Schränken nnd Schärfen<br />
Zum Schränken der Säge kann<br />
das Schränkeisen (Bild 7) oder die<br />
Schränkzange benutzt werden. Das<br />
Schränkeisen ist mit schmalen und<br />
C- _ ~_ __ _ ~<br />
Bild 6<br />
breiten Einschnitten versehen und<br />
für verschiedene Sägeblattdicken<br />
geeignet. Die Schränkzange (in der<br />
<strong>THW</strong>-Ausrüstung nicht vorhanden)<br />
kann zum Schränken von Sägeblättern<br />
mit einer Dicke bis zu 1,2 mm<br />
Verwendung finden. Mit der Schränkzange<br />
läßt sich die Schränkweite<br />
genau einstellen.<br />
6
Das "Immerscharf"-Sägeblatt kann<br />
~icht nachgefeilt, sondern muß im Bedarfsfalle<br />
von einer Fachfirma geschliffen<br />
werden.<br />
2.13 Gestellsäge (Spann- oder<br />
Schittersäge<br />
Die Gestellsäge (Bild 8) ist eine Einmannsäge<br />
und wird für feinere Holzbearbeitung<br />
benutzt. Sie wirkt auf<br />
Stoß, daher die Zahnform, die das<br />
Bnd 9 dar ~te llt . Bei Längsschnitten<br />
(Trennen) wird das Sägeblatt entsprechend<br />
der Breite <strong>des</strong> abzutrennenden<br />
Streifens in eine Schrägstellung<br />
gebracht. Hierbei ist zu beachten,<br />
daß das Sägeblatt nicht windschief<br />
steht (Sägeblattrücken ausfluchten!).<br />
Die Säge wird durch eine drei- bis<br />
~l:::C:====<br />
Bild 7<br />
viermal um die Sägearme herumgelegte<br />
Hanfkordel mittels Knebels<br />
oder durch einen Stahldraht durch<br />
Anziehen der Flügelmutter gespannt.<br />
Der Steg, der zwischen den Sägearmen<br />
liegt, muß diese genau in der<br />
Mitte spreizen und parallel zum Blatt<br />
stehen.<br />
2.131 Schränken und Schärfen<br />
Vor dem ersten Gebrauch muß die<br />
Säge geschränkt und geschärft werden.<br />
Schränken und Schärfen ist<br />
Sache <strong>des</strong> Gefühls und erfordert erhebliche<br />
Erfahrung.<br />
Um dem Sägeblatt genügend Raum<br />
im Holz zur Bewegung zu schaffen,<br />
c::c ~__________ __ _ _____ 0 :r:-<br />
Bild 8<br />
werden die Zähne wechselseitig einmal<br />
nach links, einmal nach rechts<br />
ausgebogen. Dies nennt man "Schränken"<br />
der Säge. Das Schränken wird<br />
von Hand mit dem Schränkeisen<br />
durchgeführt, und zwar so, daß die<br />
Säge senkrecht zum Körper gehalten<br />
und jeder zweite Zahn mit dem<br />
Schränkeisen gleichmäßig nach rechts<br />
gebogen wird. Dann wird die Säge<br />
umgedreht, und die übrigen Zähne<br />
werden in der gleichen Weise geschränkt,<br />
so daß die Schränkweite<br />
etwa 1,5 bis 2 d beträgt (Bild 9).<br />
Nach dem Schränken ist die Säge<br />
zu schärfen. Nach Einspannen <strong>des</strong><br />
Sägeblattes in eine Schärfkluppe oder<br />
Bild 9<br />
einen Schraubstock mit Zwischenlagen<br />
feilt man die Zähne mit einer<br />
Schärffeile, die der Zahn form angepaßt<br />
sein muß, nach. Wenn keine<br />
blanken Spitzen mehr zu sehen sind<br />
und sich am Zahn ein Grat gebildet<br />
hat, ist die Säge scharf. Die Spitzen<br />
müssen gleich hoch sein. Wird die<br />
Stellung der Feile beim Schärfen<br />
geändert, so gibt es ungleich hohe<br />
Zähne und verschiedene Winkel. Verfeilte<br />
Sägen müssen neu abgerichtet<br />
werden.<br />
2.14 Fuchsschwanz<br />
Der Fuchsschwanz hat, wie auf<br />
Bild 10 zu sehen ist, ein in der Breite<br />
nach vorn schmäler werden<strong>des</strong> Blatt.<br />
Bild 10<br />
Die Zahnform ist die gleiche wie bei<br />
der Gestellsäge. Schränken und Schärfen<br />
erfolgen wie bereits oben angegeben.<br />
Die Säge wird zum Schneiden<br />
von Leisten und dünnen Brettern<br />
und zum Trennen von Sperrholzplatten<br />
verwendet.<br />
2.15 Rückensäge<br />
Die Rückensäge hat ein rechteckiges,<br />
dünnes Blatt mit einer Verstärkung<br />
<strong>des</strong> Blattrückens durch<br />
eine Stahlfassung (Bild 11). Die Zahnform<br />
ist die gleiche wie bei der Gestellsäge,<br />
aber bedeutend feiner gehalten.<br />
Das Schärfen geschieht wie<br />
Bild 11<br />
beschrieben mit der entsprechend<br />
passenden Feile. Rückensägen gibt es<br />
auch mit auswechselbaren Blättern<br />
für Holz- und Stahlbearbeitung. Diese<br />
Sägen nennt man Einstich- oder<br />
Feinsägen. Die Rückensägen werden<br />
besonders beim Modellbau angewandt.<br />
2.16 Stichsäge<br />
Das Blatt der Stichsäge ist im Rükken<br />
schmaler gehalten als an der<br />
Zahnseite. Die Zähne sind nicht geschränkt<br />
(Bild 12). Die Säge schneidet<br />
-------------~<br />
Bild 12<br />
nur auf Stoß. Sie dient zum Ausschneiden<br />
von Öffnungen oder von<br />
Kreisstücken.<br />
2.2 Axt, Handbeil, Klauenbeil<br />
Sie sind Spaltwerkzeuge und werden<br />
für grobe Holzarbeiten benutzt<br />
(Bild 13). Die Axt und das Handbeil<br />
dienen zum Fällen und Ausästen von<br />
Bäumen.<br />
Das Klauenbeil dient zum Anspitzen<br />
von Pfählen. Es ist, wie aus<br />
dem Bild 13 ersichtlich, mit einer<br />
Klaue zum Ziehen von Nägeln versehen.<br />
Hierbei ist zu beachten, daß<br />
Bild 13<br />
beim Ziehen von Nägeln nur der<br />
Hebelarm der Klauenlänge benutzt<br />
und nicht über das ganze Klauenbeil<br />
III:::!~<br />
C !t===-<br />
Bild 14<br />
gezogen wird. Der Stiel <strong>des</strong> Beiles<br />
bricht dann oft kurz am Beilauge.<br />
2.21 Schärfen<br />
Die Spaltwerkzeuge werden in der<br />
Regel nicht einsatzfertig geliefert. Sie<br />
müssen erst nach <strong>THW</strong>-Merkblatt<br />
49190 geschliffen werden. (Nicht ohne<br />
Wasser schleifen!)<br />
2.3 Stemm- und Hobelwerkzeuge<br />
Stemmarbeiten werden im allgemeinen<br />
bei überplattungen, Verkämmungen,<br />
Zapfen und Zapflöchern<br />
Dill I<br />
TI<br />
Bild 15<br />
erforderlich. Die hauptsächlichsten<br />
Werkzeuge hierzu sind: Stechbeitel,<br />
Lochbeitel, Klopfholz, Stichaxt.<br />
2.31 Stech- und Lochbeitel<br />
Bei den aufgeführten Holzarbeiten<br />
wird am meisten der Stechbeitel benutzt,<br />
der in Breiten von 20, 30 und<br />
40 mm in den Gerätesätzen vorhanden<br />
ist. Der Stechbeitel unterscheidet<br />
sich vom Lochbeitel (Bild 14) dadurch,<br />
Bild 16<br />
daß er flach gehalten ist und abgeschrägte<br />
Kanten hat, während der<br />
Lochbeitel im Querschnitt erheblich<br />
stärker ist und hochkant zur Schneide<br />
steht.<br />
2.32 Die Stichaxt<br />
findet Verwendung zum Ausputzen<br />
von Zapflöchern (Bild 15). Sie ist ein<br />
Zimmermanns gerät und kann ohne<br />
Anwendung von Schlagwerkzeugen<br />
für die oben angeführten Arbeiten<br />
benutzt werden. Die Stichaxt wird<br />
wie Stech- und Lochbeitel geschliffen.<br />
2.33 Handhobel<br />
gibt es verschiedene Arten. In der<br />
Geräteausrüstung für Holzbearbei-<br />
Bild 17<br />
tung ist nur der Doppelhobel vorhanden<br />
(Bild 16).<br />
2.4 Schlagwerkzeuge<br />
Zum Stemmen dienen das Klopfholz<br />
mit seiner runden Form oder<br />
der Schreinerknüpfel (Bild 17), der<br />
einen eckigen Schlagkopf hat.<br />
7
Hans-Ulrich Korenke<br />
Die Bergungsausbildung<br />
In Hessen<br />
Die große Aufgabe der Ausbildung<br />
von Führungskräften und Helfern<br />
zwingt zu überlegungen, auf welche<br />
Weise der notwendige Aufwand den<br />
größtmöglichen Nutzen bringt. Die<br />
Inanspruchnahme und der Ausbau<br />
von geeigneten, bereits vorhandenen<br />
übungsplätzen bei den Ortsverbänden,<br />
soweit sie im Einzugsbereich der<br />
überörtlichen Bereitschaften liegen,<br />
ist ein Weg, der wohl mit am erfolgversprechendsten<br />
ist: so jedenfalls in<br />
Hessen.<br />
Hier hat der Lan<strong>des</strong>verband in<br />
Gießen, Hanau und Offenbach entsprechende<br />
übungsplätze hergerichtet<br />
und die erste Serie von Wochenendlehrgängen<br />
durchgeführt. Die Heranbildung<br />
von Helfern zu Gruppenführern<br />
stand hierbei im Vordergrund.<br />
An allen drei Plätzen waren<br />
gute Voraussetzungen gegeben. In<br />
Hanau und Gießen die entsprechenden<br />
übernachtungsmöglichkeiten in<br />
den Helferheimen; Trümmergrundstücke<br />
bzw. Bunker waren vorhanden,<br />
ebenso Abseilvorrichtungen,<br />
Kriechstrecken und übungsbahnen<br />
für Hebel und Heber. Kurz, alle technischen<br />
und räumlichen Einrichtungen,<br />
die zur Durchführung der vielfältigen<br />
Aufgabenstellung im B<br />
Dienst notwendig sind.<br />
Auch die Theorie kommt nicht zu<br />
kurz. Ein Vortrag über Organisation<br />
und Aufgaben <strong>des</strong> Bergungsdienstes<br />
wird ergänzt durch Lehrfilme und<br />
Stehbildreihen. Kritik und Aussprache<br />
über das Erlernte schließen<br />
den Ausbildungsteil ab. Als Krönung<br />
und Beweisprobe <strong>des</strong> Erarbeiteten<br />
steht am Schluß <strong>des</strong> Lehrgangs eine<br />
Bergungsübung, die alle Einzelübungen<br />
in kombinierter Form enthält.<br />
Zuschauer, Vertreter der Öffentlichkeit<br />
und der Presse wurden geladen,<br />
die je<strong>des</strong> Mal mit Aufmerksamkeit<br />
und reger Anteilnahme dem Gebotenen<br />
folgten. Lesen wir ein paar<br />
Sätze von dem, was ein Reporter<br />
hierbei zu berichten hatte:<br />
Ein alter Bunker ermöglichte wirk-<br />
Unter Anleitung und Hilfestellung lichkeitsgetreue Bedingungen unter<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> und der ent- der Erde; für die Bergung aus der<br />
sprechenden Bereichsgeschäftsführer Höhe war eine Hausfassade aus Holz<br />
wurden aus den Ortsverbänden die gebaut worden, die es gestattete, die<br />
tüchtigsten Helfer, die schon ge- Hilfeleistungen der ReaLität entsprewisse<br />
Vorkenntnisse in der Bergung chend durchzuführen. Die anwesenhatten,<br />
zusammengezogen und in den Vertreter der Stadt- und Kreiseinem<br />
wohlabgewogenen und gut verwaltung konnten sich dabei von<br />
vorbereiteten Programm an die den guten Fortschritten überzeugen,<br />
übungen herangeführt.<br />
die die <strong>THW</strong>-Helfer in ihrer Aus-<br />
Jeder Lehrgang erstreckt sich über bildung gemacht haben.<br />
drei Wochenenden und umfaßt 44<br />
Stunden. Jeweils 25 Helfer bildeten Bei den nunmehr beendeten Woeinen<br />
Lehrgang. Vorher waren sie chenendlehrgängen handelte es sich<br />
von einem Arzt, der <strong>THW</strong>-Ausschuß- um Spezialkurse für Bergungsgrupmitglied<br />
ist, auf ihren Gesundheits- penführer. Ihre Aufgabe wird es in<br />
zustand und ihre körperliche Eignung Zukunft sein, die im zivilen Bevöluntersucht<br />
worden.<br />
kerungsschutz tätigen Hilfskräfte zu<br />
Um ein Bild vom Lehrgangsablauf unterweisen und auszubilden. Die<br />
zu geben, seien die wesentlichsten Helfer <strong>des</strong> <strong>THW</strong>, die alle berufstätig<br />
Ausbildungssparten aufgeführt: Die sind, stellen sich an Samstagen und<br />
Handhabung von Leinen, Seilen und Sonntagen freiwillig und unentgelt<br />
Ketten; Kenntnis der Hebezeuge - lich zur Verfügung.<br />
praktische Anwendung von Hebel<br />
und Heber; Gebrauch von Leitern Ganz fraglos ist der Wunsch eines<br />
sowie das Ablassen Verletzter; Bau jeden, insbesondere der <strong>THW</strong>-Heljer<br />
und Transport von Behelfstragen für<br />
Verletzte, Vordringen in und über<br />
selbst, daß sie die praktischen Kenntnisse<br />
niemals im Ernstfall anzuwen<br />
Trümmer; Abstützungen und Aus- den brauchen. Aber notwendig und<br />
steifungen; Behandlung von zerstör- beruhigend ist es auf jeden Fall, daß<br />
ten Versorgungsleitungen in Gebäuden;<br />
Brennschneiden; Arbeiten unes<br />
eine Gruppe von Menschen gibt,<br />
die sofort zur Stelle ist, wenn es gilt,<br />
ter Atemschutzgerät; dazu natürlich Hilfe zu leisten und Rettung zu<br />
Unterweisung in Erster Hilfe. - bringen.<br />
Zum Ausbildungsprogramm gehören: Gebrauch von Leitern, Ablassen Verletzter sowie Bau und Transport von Tragen<br />
8
Dieter Meyer-Paysan<br />
Startschuß für die Ausbildung<br />
Erster Lehrgang im Lan<strong>des</strong>verband Saarland<br />
Am 1. März 1959 konnte in Saarbrücken<br />
der Lan<strong>des</strong>beauftragte 24<br />
Helfern das Lan<strong>des</strong>wappen <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong><br />
überreichen zum Zeichen, daß<br />
sie mit der Helferprüfung die Grundausbildung<br />
abgeschlossen haben. Es<br />
waren die Teilnehmer eines Lehrgangs<br />
für Ausbilder und Gruppenführer,<br />
die jetzt die Ausbildung In<br />
den Ortsverbänden durchführen sollen.<br />
Während das Technische Hilfswerk<br />
im Bun<strong>des</strong>gebiet bereits seit sieben<br />
Jahren besteht, konnte im Saarland<br />
erst Anfang 1958 mit dem organisatorischen<br />
Aufbau begonnen werden.<br />
Eine große Anzahl von Helfern ist<br />
sei tdem gewonnen worden, Helfer<br />
aller Altersklassen und aus allen Berufen,<br />
die bereit sind, in Katastro··<br />
phenfällen mitzuhelfen- und ihre<br />
Kenntnisse UlIld Fähigkeiten im<br />
Technischen Hilfswerk einzusetzen.<br />
Diese Spezialkenntnisse, zum Teil<br />
auch erworben oder vertieft auf<br />
Fachlehrgängen in Marienthal, können<br />
jedoch allein wenig für eine<br />
wirksame Hilfeleistung nützen, wenn<br />
sie nicht ergänzt weI1den durch eine<br />
gute und einheitliche allgemeine<br />
Grundausbildung. Es muß <strong>des</strong>halb<br />
im Saarland zunächst ein Stamm von<br />
Ausbildern geschaffen werden, die<br />
diese Grundausbildung durchführen<br />
können.<br />
Diesem Zweck diente der erste, an<br />
vier Wochenenden diUrchgeführte<br />
Lehrgang <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong>, der<br />
die wesentlichen Teile der Grundausbildung<br />
umfaßte. Er begann mit<br />
den Grundbegriffen der Holzbearbeitung,<br />
dem Gebrauch der Werkzeuge<br />
und den Leinenverbindungen. Anschließend<br />
an die einfachen übungen<br />
standen dann gleich die Anwendungen<br />
für die Praxis auf dem Lehrplan:<br />
Mit Dreibockbund und Kreuzbund<br />
wurde der Chinasteg gebaut,<br />
der Flaschenz,ug wurde an einem<br />
Hebezeugbock aIUS drei Böcken befestigt<br />
und eine schwere Betonplatte<br />
gehoben, zum Bau eines Abstützgerüstes<br />
mußten Knagge und Versatz<br />
beherrscht und Pfähle sauber angespitzt<br />
werden. Die künftigen Ausbilder<br />
lernten durch diesen Aufbau<br />
<strong>des</strong> Lehrgangs, daß die Ausbildung<br />
eine Linie, einen Fortschritt aufweisen<br />
muß, um den HeLfer auf die<br />
Dauer fesseln zu könt!1en. Jede Ausbildungsstunde<br />
muß etwas Neues<br />
bringen, das auf bereits Geübtem<br />
aufbaut und den Helfer in der Ausbildung<br />
vorwärtsbringt.<br />
Vor allem dem jungen Helfer wird<br />
durch eine systematisch aufgebaute<br />
Ausbildung ein Ziel geboten, das er<br />
zu erreichen suchen kann: Der Abschluß<br />
der Grundausbildung durc.~<br />
die HelferpTÜfung, die anschließende<br />
Fachausbildung im Bergungsdienst<br />
oder im technischen Dienst, die Vervollkommnung<br />
seiner Fähigkeiten in<br />
den Spezialgebieten. Der Versuch,<br />
die "langweilige" Grundausbildung<br />
zu umgehen und die Helfer mit "interessanterer"<br />
Ausbildung - z. B.<br />
Funken oder Sprengen - halten zu<br />
wollen, wird fast stets mißlingen.<br />
Nur eine konsequent durchgeführte<br />
systematische Ausbildung nützt beiden,<br />
dem einzelnen Helfer und dem<br />
Ortsverband.<br />
Nach diesen Gesichtspunkten und<br />
mit den neuerworbenen und erweiterten<br />
Kenntnissen sollen die<br />
Ausbilder jetzt mithelfen, im Saarland,<br />
dem jüngsten Lan<strong>des</strong>verband<br />
<strong>des</strong> Technischen Hilfswerks, einen<br />
Helferstamm aufzubauen, der in der<br />
Lage ist, in jedem Katastrophenfall<br />
wirksame Hilfe zu leisten.<br />
Die künftigen Ausbilder sind mit Eifer dabei, sich für ihre Aufgaben vorzubereiten<br />
Ein Hebezeugbock aus Dreiböcken und<br />
ein Flaschenzug: Heben einerBetonplatte<br />
Zum Bau eines Abstützgerüstes mußten<br />
Knagge und Versatz beherrscht werden<br />
9
Ingenieur Herbert Dau<br />
1 • 25 000<br />
Was der Helfer über das Meßtischblatt wissen sollte<br />
Die Möglichkeit eines überörtlichen<br />
Einsatzes, w ie z. B. Holland 1953 und<br />
Bayern 1954, bedingt, daß die <strong>THW</strong><br />
Helfer neben der praktischen Grundausbildung<br />
auch eine Unterweisung<br />
in der Kartenkunde erhalten; ist<br />
doch meist die Karte das allein zur<br />
Verfügung stehende Hilfsmittel, das<br />
den Einsatzkräften eine räumliche<br />
Vorstellung <strong>des</strong> ihnen bisher unbekannten<br />
Gelän<strong>des</strong> vermitteln kann.<br />
Im LV Hamburg wird diesem Erfordernis<br />
bei den Gruppenführerlehrgängen<br />
auf der Lanl<strong>des</strong>schule<br />
Veddel Rechl1iUng getragen, durch die<br />
alle Hamburger OV erlaßt werden.<br />
Angesichts <strong>des</strong>sen, daß wir in den<br />
wenigen Jahren unseres Bestehens<br />
beoqrlIphische Koordwate,,: Länqen- lind<br />
Breitenlfreise<br />
Abbildung 1<br />
auf diesem für IUllS als technische<br />
Organisation mehr am Rande liegenden<br />
Gebiet noch keine Merkblätter<br />
o. ä. herausgegeben haben, ist es<br />
vielleicht zweckmäßig, unseren jüngeren<br />
Helfern auf dem Wege über<br />
die <strong>THW</strong>-Zeitschrift eine Unterrichtung<br />
über di·e wichtigsten Begriffe in<br />
der Kartenkunde zu geben.<br />
Das verläßlichste Bild der Erdoberfläche<br />
unserer Heimat bietet die<br />
Topographische KarteI: 25 000, die<br />
auch Meßtischblatt oder 4-em-Karte<br />
bezeichnet wird. Topographie heißt<br />
Lan<strong>des</strong>beschreibung. Karten kleineren<br />
Maßstabes sind für <strong>THW</strong>-Aufgaben<br />
nicht so braucilbar, da auf<br />
ihnen aus Mangel an Raum und aus<br />
Rücks.icht auf die Deulllichkeit und<br />
Lesbarkeit nicht mehr al!l18 Objekte<br />
(z. B. UmspannstatiO!llen, Hochspan<br />
IlIUllgSileitUlIlgen usw.) aufgenommen<br />
sind. Die nachfolgenden Ausführungen<br />
beschränken sich daher im wesentlichen<br />
auf das MeßtischblJatt.<br />
Einleitend müssen wir uns jedoch<br />
einige Grundbegriffe aus der Schulzeit<br />
ins Gedächtnis zurückrufen.<br />
Die bes.te Form der Darstellwrug<br />
der ganzen Erde ist der Globus; er<br />
ist der Erde unmittelbar ähnilieh.<br />
Leider kann man einen Globus nicht<br />
so riesengroß anfertigen, daß die<br />
einzelnen Länder in genügend großem<br />
Maßstab dargesteilt werden.<br />
Wir sind daher gezwungen, unsere<br />
Karten auf einem Blatt Papier, also<br />
auf einer Ebene, abzubilden.<br />
Für di.e Projektion der Erdoberfläche<br />
in eine Ebene müssen wir aber<br />
die Lage von PUIIlkten auf der Erdkugel<br />
festlegen kÖIliD.en. Deshalb<br />
denken wir uns die Erdkugel mit<br />
einem Liniennetz überzogen, das aus<br />
den uns vom Globus her bekannten<br />
Breiten- und Längenkreisen (Meridianen)<br />
gebildet wird.<br />
Der größte<br />
Breitenkreis ist der Äquator. Sein<br />
Durchmesser ist gleich dem Erddurchmesser.<br />
Der Radius aller anderen<br />
parallel zum Äquator laufenden<br />
Breitenkreise ist immer kleiner<br />
als der Erdradius. Die Längenkreise<br />
dagegen sind sämtlich Größtkreise.<br />
da ihre Schnittebenen alle den Erdmittelpunkt<br />
entha.lten. Der Meridian,<br />
der durch die Sternwarte Greenwich<br />
(England) läuft, ist auf Grund internationaler<br />
Vel'einbarungen als Nullmeridian<br />
fest.geilegt. Ihm schließen<br />
sich die Längenkrei.se 1 ° bis 180 °<br />
nach Osten UIIld Westen an. 1 Vollkl'eis<br />
(in diesem Fall der Äquator)<br />
=. 360 ° (Grad); 1 Grad = 60' (Minuten);<br />
l ' = 60" (Sekunden) *). Wir<br />
haben also ein Liniennetz aus Längen-<br />
und Breitenkreisen auf der<br />
Erdkugel fesugelegt, die sich stets<br />
unter einem l1echten Winkeil schneiden.<br />
Man spricht daher auch von<br />
geographischen Koordinaten: Die<br />
Senkrechte oder Vertikale ist ein<br />
Längenkreis, die Waagerechte oder<br />
Horizontale ein Breitenkreis (Abb. 1).<br />
Die Lage eines Punktes auf der<br />
Erdoberfläche wird ruun angegeben<br />
durch seine geographische Breite jJ.<br />
(phi), die gleich dem Längenkreisbogenstück<br />
vom Äquator bis zum betreffenden<br />
Punkt (P) lst, und durch<br />
seine geographische Länge A (lambda),<br />
die gleich dem Äquarorbogenstüek<br />
vom Nullpunkt (Durchschnitts-<br />
.) Diese Kreistellung bezeichnet man<br />
als Altgradeinteilung (sexagesimal) im<br />
Gegensatz zur Neugradeintellung (zentesimal),<br />
die seit 1937 besonders im Vermessungswesen<br />
benutzt wird: 1 Vollkreis =<br />
400g (Neugrad); 19 = 100e (Neuminuten) ;<br />
1 e = 100 ce (Neusekunden). Außerdem<br />
kennt man noch die Strichtellung: 1 Vollkreis<br />
= 6400 - (strich).<br />
punkt <strong>des</strong> Greenwicher Meridians}<br />
bis zum Schnittpunkt <strong>des</strong> durch d en<br />
Punkt gehenden Meridians mit dem<br />
Äquator ist.<br />
Da wir die kugeilförmige Erdoberfläche<br />
auf einer Kartenebene abbilden<br />
wollen, brauchen wir auch ein<br />
Hilfsmittel für die Bez·eich!nung der<br />
gegenseitigen Lag.e von Punkten in<br />
dieser Ebene, das UiIlS durch die<br />
ebenen rechtwinkligen Koordinaten<br />
gegeben ist. .Aluf dem Meßtischblatt<br />
finden wir ein Kooroin.atensystem,<br />
das von den Mathematikern Gauß<br />
und Krüger entwickeilt WUl'de. Die<br />
horizontale y-Achse wird durch den<br />
Äquator gebildet, während die vertikale<br />
x-Achse einen längentreu ab-<br />
-<br />
'0'<br />
u·<br />
10·<br />
".<br />
so·<br />
~D·<br />
3D·<br />
I,D·<br />
1D·<br />
o·<br />
II,/"oro,<br />
Ebene rechtwin/(üqe Koordinaten narJJ<br />
oatij3 - Kr~qer (Nerid.ianstreifen)<br />
Abbildung 2<br />
gebildeten Meridian. den 0 °, 3 0, 6 °,<br />
9 ° usw., darsteilt. Daher auch die<br />
Bezeichnung als Meridianstreifensystem.<br />
Es ist abhängig vom Maßstab.<br />
Auf dem Meßtischblatt (4-em<br />
Karte) sind parallele Linien zur x<br />
und y-Achse .im Abstarrd von 4 cm<br />
( = 1 km in der Natur) eingezeichnet<br />
(Abb.2).<br />
Die Schwierigkeit, die allseitig gekrümmte<br />
Kugeloberfläche der Erde<br />
auf eine Ebene annähernd genau<br />
auszubreiten, tritt <strong>des</strong>to mehr hervor,<br />
je größer das Stück Erdoberflä~e<br />
ist, das in den Rahmen der<br />
Karte fällt. Bei den topographischen<br />
Karten, bei denen es sich im Gegensatz<br />
zu den geographischen ( = erdbeschreibenden)<br />
Karten um eine<br />
Vielzahl von KartenbJ.ättern handelt,<br />
hat man zu der Polyeder- ( = Vielflächner-)<br />
projektion gegriffen, die<br />
sich der Kugelform vollkommen anschmiegt<br />
und bei der der Einfluß der<br />
Krümmung der Erdoberfläche so<br />
10
verschwindend klein wird, daß die<br />
MeßtischbLattebene nur eine ganz<br />
flache Kugelhaube von etwa 5 Metern<br />
Höhe abschneildet. Im Kartenmaßstab<br />
macht das 0,2 mm aus. Wie der<br />
Name der Entwurfs,art bereits andeutet,<br />
wird dieselbe eigentlich auf<br />
einen Polyeder projiziert, d . h. man<br />
denkt sich das darzustellende Gebiet<br />
durch Meridiane und Parallelkreise<br />
in so kleine ebene Trapeze geteilt,<br />
daß die Abbildung eines der Trapeze<br />
in dem gewählten Maßstab auf einem<br />
handlichen Papierformat Platz findet.<br />
Das Meßtischblatt ist eine sogenannte<br />
Gradabteilungskarte, d. h.<br />
das Land ist in Gradabteilungen,<br />
Flächenräume von 1 0 Länge und<br />
1 0 Breite, diese wieder in 60 Blätter<br />
von je 10 LängenmiIlJUten und 6<br />
Breitenminuten eingeteilt. Ein solches<br />
Blatt hat eine Größe von etwa<br />
46 X 45 crn. Dem entspricht ein Flächeninhalt<br />
von rund 125 km 2 • Je<strong>des</strong><br />
MeßtischWatt ist also ein Trapez,<br />
aber von so geringer Größe, daß es<br />
als Rechteck: angesehen werden kann.<br />
Man kann ohne Schwierigkeit eine<br />
größere Anzahl von Meßtischblättern<br />
zu einer Karte zusammenfügen, ohne<br />
daß die Lücken an den Ränderm 0,1<br />
mm überschreiten. Praktisch ist die<br />
Klaffung bedeutungslos (Abb. 3).<br />
Das Meßtischblatt wird also von<br />
geographischen Breiten- und Längenkreisen<br />
begrenzt. Aliles das, was<br />
innerhalb dieses Rahmens liegt, bezeichnen<br />
wir als Karteninhalt. Man<br />
kann den Karteninhalt in zwei große<br />
Gebiete aufteilen, erSl1:ens in die<br />
Darstellung der Bodenbedeckungen,<br />
der natürlichen und der künstlichen,<br />
von Menschenhand geschaffenen.<br />
und zweitens in die DarstellUing der<br />
Geländeformen.<br />
Unter natürlicher Bodenbedeckung<br />
verstehen wir den Pflanzenwuchs sowie<br />
die stehenden UIlid fließenden<br />
Gewässer einschließlich Gletscller<br />
und <strong>des</strong> ewigen Eises, aber aucll -den<br />
unbedeckten Boden ·in Form von<br />
Wüsten, Geröllhalden, Felsgebirgen<br />
u. dergl. Unter künstlJcher BodenbedeckiUIlig<br />
verstehen wir alle durch<br />
Menschenhand geschaffenen VeränderuUJgen<br />
der Erdoberfläche in Form<br />
von Siedlungen, Verkehrswegen, Industrie-<br />
UIlld V,ersongUillgsanllagen<br />
usw.<br />
Um alle die so vielgestaltigen und<br />
zahlreichen Einzelerscheinungen auf<br />
der Karte gut Jesbar darstellen zu<br />
können, stehen dem Kartenzeichner<br />
an Mitteln der Strich und der Punkt<br />
zur VerfügUillg. Es werden dr,ei verschiedene<br />
Strichstärken und Stricharten<br />
(ausgezogen, gerissen, punktiert)<br />
verwendet. Außerdem kann<br />
man den einfachen Strich noch als<br />
Doppellinie aJUsbilden.<br />
Auf den topographischen Karten<br />
unterscheidet man:<br />
1. Punktsignaturen: Funkste/lle, Luftfahrtfeuer,<br />
Bel'1gw,erk, Schornstein,<br />
Turm, Mühlen, Umformer<br />
u. dergl.<br />
2. Liniensignaturen: Autobahn, Straßen<br />
und Wege, Hochspannungsleitung,<br />
. Eisenbahnen, KJanäle,<br />
Deiche usw.<br />
3. Flächensignaturen: Wälder, Wiesen,<br />
Gärten, Sümpfe, Steppen<br />
u . dergl.<br />
Die Darstellung der Geländeformen<br />
erfolgt dJUrch Höhenlinien. Bei<br />
zweckmäßiger Anordnung vermitteln<br />
sie dem geübten Auge ein anschauliches<br />
Bild <strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong>. Schneidet<br />
man eine Erhebung mit einer horizontalen<br />
Ebene in gleichstarke<br />
Schichten, so weroen ,an den Austrittsstellen<br />
der Ebene Schnittlinien<br />
entstehen. Diese Schnittlinien ent-<br />
/9 • H'<br />
n<br />
l'6'<br />
Yl'<br />
36'<br />
U<br />
ll"<br />
.,1<br />
d 1-.<br />
,<br />
,<br />
Ja<br />
N/lSx,O<br />
30 , If' '0'<br />
Trapez eines Länqen- It. Breitengrad.es:<br />
60 Heßtislflblä.tter von je 10 LÖtlqeJJ- und<br />
6 ßreitenminuten.<br />
.<br />
Abbildung 3<br />
haI ten alle Punkte gleicher Höhe<br />
über einer Bezugsebene. Setzen wir<br />
. nun die Bezugsebene gleich der NN<br />
(Normal-Null-) Bezugsfläche (das ist<br />
die unter dem Festland fortgesetzt<br />
gedachte Meeresoberfläche, die<br />
durch den NUillpunkt <strong>des</strong> Amsterdamer<br />
Peg,els geht) und loten die<br />
Schnittlinie auf die Kartenebene ab.<br />
so erhalten wir Höhenlinien (Abb.4).<br />
Damit sich der Kartenleser in dem<br />
Bild der Höhenlinien besser wrechtfinden<br />
kann, werden die Linien bestimmter<br />
Höhen in einer besonderen<br />
Strichart dargestellt. Bei unse-<br />
,/<br />
~<br />
/ l'..... r--<br />
---,~<br />
- V<br />
~<br />
--<br />
V<br />
--::<br />
/'CarientU"e<br />
HÖhenliniendaTstellunq<br />
Abbildung 4<br />
~<br />
rem Meßtischblatt findet man folgende<br />
DarstelLung:<br />
20-m-Linie =<br />
starke durchgehende Linie<br />
10-m-Linie =<br />
feine durchg,ehende Linie<br />
5-m-Linie =<br />
lang gerissene Linie<br />
2,5- m-Linie =<br />
kürzer gerissene Linie<br />
1,25-m-Linie =<br />
kurz gestrichelte Linie.<br />
Neben dem eigentlichen K"
Flössi;;-es<br />
GOLD<br />
Jede 7. Tonne öl kommt aus Venezuela<br />
/ -,<br />
... r __ ""<br />
SCHRITTMACHER der Erdölsuche<br />
sind die Geologen. Sie<br />
forschen in Urwald und Wüste<br />
nach Gesteinen und anderen Spuren,<br />
die auf das Vorhandensein<br />
von Erdöl in der Tiefe schließen<br />
lassen. Ihnen folgen Spezialisten,<br />
die aus der Erschütterung bei<br />
Sprengungen ihre Schlüsse ziehen<br />
RIESIGE PUMPEN dieser Art fördern das 01 aus der Tiefe. ~<br />
Die Bohrtürme stehen nicht nur an Land, sondern auch im<br />
seichten Wasser <strong>des</strong> Maracaibosees. Die Tiefen, aus denen<br />
das 01 gewonnen wird, erreichen oft mehrere tausend Meter<br />
FACHLEUTE ersten Ranges sind<br />
auch die Bohrmeister. Eine neue<br />
Bohrung ist immer eine Glückssache<br />
- nicht jede hat Erfolg. Oft<br />
sind große Mittel nutzlos vertan<br />
- oft kommt das 01 erst spät.<br />
Abl'r die Ölmänner geben den<br />
Mut nicht auf: sie suchen weiter<br />
REICHTUM wie kein zweites<br />
Erdölgebiet der Welt hat das<br />
• Bohrfeld um den Maracaibosee<br />
in Venezuela gebracht. Hier wurden<br />
seit Beginn <strong>des</strong> Erdölbooms<br />
allein über 1,2 Milliarden Tonnen<br />
gewonnen - das Eineinhalbfache Ir.<br />
der gesamten Weltförderung 1957 r<br />
12
MÄCHTIGE ANLAGEN zur Raffinierung <strong>des</strong> Erdöls<br />
wie diese gibt es nicht nur in Venezuela, sondern in<br />
allen bedeutenden erdölfördernden und erdölverbrauchenden<br />
Ländern der Welt, bei uns in<br />
Deutschland zum Beispiel in Hamburg und Köln<br />
REICH DURCH ERDÖL ist, wie mancher andere<br />
staat, auch Venezuela geworden. Seine Hauptstadt<br />
Caracas entwickelte sich in wenigen Jahrzehnten zu<br />
~ einer hochmodernen Millionenstadt - Bild: Simon<br />
"I! Bolivar-Tnrmhaus Bilder: Wachter-Mauritius (5), Bolt<br />
IJ<br />
ahrtausende hindurch hatte sich die<br />
Welt, was die Beförderung von Menschen<br />
und Waren angeht, nicht verändert.<br />
Zu den Zeiten Homers, Cäsars,<br />
Karls <strong>des</strong> Großen kannte man nur Pferd<br />
und Wagen als Fortbewegungsrnittel, und beim<br />
Alten Fritz wie bei Napoleon I. war es auch nicht<br />
anders. Die Erfindung der Eisenbahn brachte die<br />
erste große Änderung; als Massenbewegungsmittel<br />
zu Land ist si® auch heute noch unersetzlich.<br />
Ihr entsprach zur See das dampfgetriebene<br />
Schiff.<br />
Aber die Eisenbahn war und blieb an feste<br />
Verkehrswege, an die Schiene, gebunden. Auf<br />
den straßen gab es nach wie vor nur Pferde und<br />
Wagen, und noch um 1900 konnten selbst in<br />
Paris, London und Berlin die Fußgänger gemächlich<br />
auf dem Fahrdamm promenieren. In<br />
wenigen Jahrzehnten aber hat eine einzige Erfindung<br />
das Verkehrsidyll der Jahrtausende auf<br />
den straßen zerstört und der Menschheit einen<br />
ungeheuren Fortschritt - im Guten wie im<br />
13
Flüssiges GO L D<br />
(Fortsetzung von Seite 13)<br />
Bösen - gebracht. Es war die Erfindung<br />
<strong>des</strong> Motors und mit ihr die<br />
Erfindungen <strong>des</strong> Automobils und <strong>des</strong><br />
Flugzeugs. Sie haben die Welt so auf<br />
den Kopf gestellt, daß sie mit der<br />
Welt vor 100, ja noch vor 50 Jahren<br />
nicht mehr zu vergleichen ist.<br />
Voraussetzung dieser Erfindungen<br />
aber war das Erdöl, das jährlich in<br />
immer größeren Mengen aus dem<br />
Boden geholt wird. Allein in den<br />
letzten 20 Jahren, seit 1938, hat sich<br />
die Erdölförderung der Welt von 277<br />
auf 881 Millionen Tonnen mehr als<br />
verdreifacht. Die deutsche Erdölförderung<br />
ist in diesen zwei Jahrzehnten<br />
sogar auf das Siebenfache<br />
gestiegen. Trotzdem haben wir in der<br />
Bun<strong>des</strong>republik mit etwas über vier<br />
Millionen Tonnen Jahresförderung<br />
nur einen ganz bescheidenen Anteil<br />
(knapp 0,5 %) an der Weltproduktion.<br />
Der Besitz von Erdöl in ausreichenden<br />
Mengen ist heute so entscheidend,<br />
daß dieser kostbare Rohstoff<br />
zum Objekt der hohen Politik<br />
geworden ist. Wenn im Irak die Menschen<br />
sich im Bürgerkrieg zerfleischen,<br />
so würde das. gewiß die Politiker<br />
in London, Washington und<br />
Moskau kalt lassen, wäre der Irak<br />
ein rohstoffarmes Land. Da aber auf<br />
seinem Gebiet sehr reiche Erdölvorkommen<br />
sind und da auch die umliegenden<br />
Staaten wie Saudi-Arabien,<br />
Iran, Kuweit usw. außerordentlich<br />
Personalnachrichten<br />
Zu Ortsbeauftragten der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />
Technisches Hilfswerk wurden<br />
bestellt in:<br />
Betzdorf:<br />
Bauingenieur Alfred Duis.<br />
Mannheim :<br />
Elektroingenieur Karl Scharf.<br />
Merzig:<br />
Bauingenieur Ernst Zimmer.<br />
Neuwied:<br />
Gewerbeoberlehrer Hans Neubarth.<br />
Vegesack:<br />
Bezirksschornsteinfegermeister<br />
· Otto Voigt.<br />
viel Erdöl gewinnen, ist jede politische<br />
Veränderung in diesen Gebieten<br />
unter Umständen von entscheidender<br />
Wichtigkeit.<br />
Glücklicherweise liegen die beiden<br />
größten Erdölproduzenten - die Vereinigten<br />
Staaten und Venezuela -<br />
außerhalb der eigentlichen Gefahrenzone,<br />
wenn man von einer Bedrohung<br />
durch Fernbomber und interkontinentale<br />
Raketen absieht. Neben den<br />
Vereinigten Staaten, deren ergiebige<br />
Ölfelder über sehr weite Gebiete<br />
verstreut sind, steht das verhältnismäßig<br />
kleine Venezuela als Großproduzent<br />
mit 146 Millionen Tonnen<br />
im Jahre 1957 weit vor der Sowjetunion<br />
mit 98 Millionen Tonnen, und<br />
14<br />
der Vorsprung <strong>des</strong> südamerikanischen<br />
Freistaates hat sich tratz aller<br />
Anstrengungen der Sowjets in den<br />
letzten Jahren noch beständig vergrößert.<br />
Das Öl, das in Venezuela in zehn<br />
Tagen aus dem Boden quillt, würde<br />
genügen, um den ganzen Jahresbedarf<br />
der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />
zu decken. An der Spitze aller<br />
Ölfelder der Welt steht das Maracaibobecken<br />
in Venezuela, das bisher<br />
eine Ausbeute von über 1,2 Milliarden<br />
Tonnen Rohöl erbrachte.<br />
Die Erdölgewinnung beginnt, wie<br />
unsere Bilder zeigen, mit der Forschungsarbeit<br />
der Geologen, die Boden<br />
und Gestein untersuchen. Ihnen<br />
folgen Sprengspezialisten; a n den<br />
Punkten, die ihnen die Geologen<br />
bezeichnen, nehmen sie Sprengungen<br />
vor und messen dann mit seismographischen<br />
Apparaten die Erderschütterungen.<br />
Nach ihren Ergebnissen können<br />
das mögliche Vorhandensein und<br />
die mögliche Tiefe von Erdölvorkommen<br />
festgestellt werden.<br />
Erst wenn diese Voruntersuchungen<br />
erfolgreichen Abschluß gefunden haben,<br />
beginnt die eigentliche Bohrung<br />
nach dem Öl. Sie ist heute bis in<br />
Tiefen von 6000 Metern möglich. Aber<br />
auch wenn alle Anzeichen positiv<br />
waren, ist die Bohrung keineswegs<br />
immer von einem Erfolg gekrönt.<br />
Deshalb sind gerade die Vorarbeiten<br />
besonders zeitraubend und kostspielig,<br />
und nur große Gesellschaften<br />
mit reichem Kapital sind zu solchen<br />
Bohrungen in der Lage. Fließt dann<br />
das .,schwarze Gold" aus der Erde, so<br />
wird es in langen Rohrleitungen,<br />
den "pipe lines", entweder zum nächsten<br />
Hafen oder gleich zur Raffinerie<br />
geleitet, wo es zu Benzin, Heizöl,<br />
Schmieröl und vielen anderen Nebenprodukten<br />
verarbeitet wird.<br />
Die Länder, die reich an Öl sind,<br />
haben heutzutage das große Los<br />
gezogen: Öl läßt sich immer und in<br />
der ganzen Welt verkaufen. Es füllt<br />
den Staatssäckel - und es hat nur<br />
den einen Nachteil: daß es auch die<br />
Neider und die Geschäftemacher anzieht<br />
wie der Speck die Schmeißfliegen!<br />
1 : 25000 - Fortsetzung unseres Beitrages von Seite 11<br />
Eine Schwierigkeit liegt nun darin,<br />
daß sich die Richtung nach Magnetisch-Nord<br />
mit der Zeit ändert. Für<br />
das Gebiet von DeutschLand wandert<br />
der magnetische Nordpol, der augenblicklich,<br />
von uns ges.ehen, westlich<br />
<strong>des</strong> geographischen Nordpols liegt,<br />
in Richtung auf diesen zu, und zwar<br />
etwa 0,15 0 jährlich.<br />
Will man die Richtung nach Magnetisch-Nord<br />
in die Karte eintragen,<br />
so finden wir als zeichnerische<br />
Hilfe auf unserem Meßtischblatt am<br />
oberen Kartenrand eine Marke "M"<br />
angegeben und am unteren Kartenrand<br />
eine Gradeinteilung. Auf dieser<br />
Gradeinteilung wird die ermittelte<br />
NadelabweichU'l1g entsprechend<br />
ihrer Größe eingestochen. (Betrug<br />
die Nadelabweichung z. B. 1952 4,6 ",<br />
so ist sie 1958 = 4,6 0 - (6 X 0,15 0<br />
= 3,5 0 ) . Verbindet man d en Stichpunkt<br />
mit der Marke "M", so hat<br />
man die Richtung l1Jach Magnetisch<br />
Nord gefunden, die man nur noch<br />
parallel durch den KaTtenpunkt zu<br />
verschieben braucht.<br />
Als weitere wichtige Randangabe<br />
ist der Maßstab zu nennen, der unten<br />
in der Mitte iJn Form eines<br />
Linearmaßstabes aufgezeichnet ist.<br />
Auch ein Böschungsmaßstab ist aufgetragen,<br />
der es erlaubt, ohne Rechnung<br />
die Neigung <strong>des</strong> Gelän<strong>des</strong> zwischen<br />
Punkten auf benachbarten Höhenlinien<br />
zu entnehmen. Weiter ist<br />
ein Planzeiger aufgedruckt, der ausgeschnitten<br />
werden muß UJl1.d mit<br />
<strong>des</strong>sen Hilfe man ebene rechtwinklige<br />
Koordinaten von Kartenpunkten<br />
abgreifen oder umgekehrt Punkte<br />
nach gegebenen Koordinaten in die<br />
Karte eintragen kann.<br />
Ei.nen großen Raum der Randangaben<br />
nimmt die Erklärung der Signaturen<br />
ein. Sie ist für den weniger<br />
geübten Kartenbenutzer ein unentbehrliches<br />
Hilfsmittel. An den<br />
Blattbegrenzungslinien finden Wlr<br />
schließlich die Bezrlffel'U'l1g der<br />
geographischen und der ebenen<br />
rechtwinkligen Koordinaten nach<br />
Gauß-Krüger, wobei an den Blattecken<br />
die vollen, ausführlichen Werte<br />
eingetragen s.ind.<br />
Die Topographische Karte1: 25 000<br />
ist das deutsche Grundkartenwerk,<br />
das in einem langen Zeitraum entstanden<br />
ist. Obwohl d.ie Aufnahme<br />
erst vor knapp 20 JahTen zum Abschluß<br />
gekommen ist, stammen die<br />
ältesten Blätter, die noch jetzt Gültigkeit<br />
haben, aus den Jahren 1870<br />
bis 1880. Sie sind natürlich im Laufe<br />
der Zeit mehrfach nachgetragen<br />
worden. Die Meßtischblätter sind bei<br />
uns einheitlich auf der Grundlage<br />
der Triangulation (Dreiecksmessung<br />
mit Hilfe von TrigonometJ;ischen<br />
Punkten) mit dem Meßtisch im Originalmaßstab<br />
in der Natur aufgenommen<br />
worden. Daher stammt<br />
auch der gebräuchliche Name "Meßtischblatt"<br />
.<br />
Die ursprünglich nur in Schwarz<br />
vorgesehene Vervielfältigung geschieht<br />
jetzt im Dreifarbendruck:<br />
Situation schwarz, Gewässer blau,<br />
Höhenschichtlinien braun. Die Karte<br />
würde an Ausdruck gewinnen, wenn<br />
die Waldgebiete durch grünen überdruck<br />
hervorgehoben würden.<br />
Nachdem wir uns über all das unterrichtet<br />
haben, was man von einer<br />
Karte und ihren Grundlagen wissen<br />
muß, wird es uns jetzt leichter fallen,<br />
die Karte zu lesen und sie ruutzbringend<br />
bei einem Einsatz zu Rate<br />
zu ziehen. DLe Begriffe " Gitter<br />
Nord", "Geographisch-Nord" oder<br />
"Magnetisch-Nord" werden uns bei<br />
der Orientierung der Karte im Gelände<br />
nicht verwirren. Wir haben<br />
aber auch gesehen, daß ein fleißiges<br />
Studium einer Karte notwendig ist,<br />
um alle Möglichkeiten auszuschöpfen,<br />
die sie uns bietet.
Hans-Ulrich Korenke<br />
Standfest für Jahrhunderte<br />
Der OV Schlüchtern-Steinau baut sich ein Helferheim<br />
Ka.illl man aus einem 400jährigen<br />
Gebäude ein modernes, blitzsauberes<br />
<strong>THW</strong>-Heim machen? K ann man dies<br />
mit sehr wenig GeLd in nur acht Monaten<br />
schaffen? Diese Frage könnte<br />
möglicherweis.e sogar von Baufachleuten<br />
verneint werden, jedoch nicnt<br />
von <strong>THW</strong>-Helfern. Der Ortsverband<br />
Sclllüchtern-Steinau stand vor solch<br />
einer Situation.<br />
Dies war die Lage: Der Ortsverband<br />
kOilllte am Sitz der Kreisstadt<br />
keine Unterkunft finden. Da bot der<br />
Bürgermeister der Nachbarstadt<br />
Steinau den 1551 errichteten MarstaJl<br />
der früheren Grafen von Hanau<br />
an. Der war für die Ewigkeit gebaut<br />
worden. Meterdicke Wände und Gewölbedecken.<br />
Standfest für Jahrhunderte,<br />
aber schwierig für einen<br />
Umbau entsprechend den Erfordernissen<br />
<strong>des</strong> Technischen Hilfwerks.<br />
Die Helfer, die sich in Steinau unter<br />
der Leitung <strong>des</strong> stellvertretenden<br />
Orts beauftragen Ullrich fanden,<br />
schreckten vor der großen Aufg.abe<br />
nicht zurück. Im Mai 1958 wurde begonnen.<br />
Zuerst mußte Schutt geräumt<br />
und sauber gerrnacht werden,<br />
dann wurden die Fundamente hergestellt.<br />
Zwischenwände waren einzuziehen,<br />
insgesamt 160 qm. Selbst<br />
die kompliziertesten Arbeiten wurden<br />
ausschließlich von den Helfern<br />
ausgeführt. Die gute berufliche Zusammensetzung<br />
<strong>des</strong> Orts verban<strong>des</strong><br />
bot hierfür beste Voraussetzungen.<br />
Bei einer Gewölbehöhe von 7,62 m<br />
war es natürlich auch notwendig,<br />
Decken einzuziehen; ebenso mußte<br />
der Fußboden gezogen werden mit<br />
einem Packlager von 20 bis 60 cm.<br />
Dann wurde noch ein 18 m hoher<br />
Schornstein gemauert. Allmählich<br />
bekam die Unterkunft ein Gesicht<br />
Jetzt waren die feineren Arbeiten<br />
Die Eingangstür zum Helferheim ist 4 Monate alt, die sie umgebende Mauer 400 Jahre<br />
Die zur Einweihungsfeier geladenen Gäste sparten nicht mit Lob und Zuspruch<br />
ZlU leisten; Installationen, Weißbinderarbeiten<br />
und vieles andere mehr.<br />
Das ausgebaute Helferheim umfaßt<br />
einen Gemeinschafts- und Unterrichtsraum,<br />
Werkrawn, Geräterawn,<br />
Kammer und einen weiteren Raum,<br />
der dem DRK überlassen wurde.<br />
Ende Februar war das Werk im<br />
wesentlichen vollendet. Ein paar<br />
Tage darauf kamen die Helfer zur<br />
Einweihungsfeier zusammen. L.andrat<br />
und Stadtrat, Lan<strong>des</strong>beauftragter<br />
und Vertreter der befreundeten<br />
Hilfsorganisationen sowie vieie weitere<br />
Gäste sparten nicht mit Lob und<br />
Zuspruch, und selbst die <strong>THW</strong>-Helfer<br />
schienen ein wenig überrascht zu<br />
sein von ihrem Werk: Sie sahen zum<br />
ersten Male das Ganze, festlich beleuchtet<br />
und mit fröhlichem Leben<br />
erfüllt. Und sie waxen stolz darauf.<br />
15
Carl Heinz Schmidt<br />
Tonnenlast über zwei Scharniere<br />
Achtzehn Meter hoch waren die beiden Stahlgittermasten,<br />
die im Rahmen eines Übungseinsatzes <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong><br />
Baden-Württemberg in Kork ber Kehl an der<br />
französischen Grenze im Auftrag der Badenwerk A.G.<br />
demontiert wuvden. In 15 Meter Höhe mußte die Verankerung<br />
d~r nach vier Richtungen hin gespannten<br />
Drahseile vorgenommen werden. Die Arbeiten waren<br />
nicht nur schwierig, sondern auch äußerst gefährlich<br />
Mit zwei Scharnieren soll der Mast umgelegt werden.<br />
Bevor die Scharniere an die Winkeleisen angebracht<br />
wurden (unser Bild), mußte der Mast in Höhe der<br />
Scharniergelenke mit Schneidbrennern ~trennt werden.<br />
Dann wurde der Mastfuß gelöst, so daß nur noch die<br />
beiden Scharnieren die Last hielten. Zwei Greifzüge,<br />
die am GKW verankert waren, ließen nun über einen<br />
Dreibock den Mast langsam nach vorne ab auf den Damm<br />
Ohne Schwierigkeiten konnte der schwere Stahlgittermast<br />
niedergebracht werden. Das gleiche Prinzip wurde bei<br />
der Demontage <strong>des</strong> Mastes auf der gegenüberliegenden<br />
Seite <strong>des</strong> Flusses angewandt. Das Schwenken vom Damm<br />
auf den Feldweg war relativ leicht. Auf dem Weg wurde<br />
der Mast auf die Holzrollen gelegt und anschließend mit<br />
Hilfe <strong>des</strong> GKW zu einem günstigen V~rladeplatz gezogen.<br />
Trotz der Kälte schafften die Helfer, die für diese ungewöhnliche<br />
Aufgabe aus mehreren Ortsverbänden zusammengezogen<br />
worden waren, diese Arbeit in kurzer Zeit<br />
16
Vor dem Abtransport wurden die am Mastfuß überstehenden<br />
Winkeleisen und Streben mit dem Brennschneidgerät<br />
entfernt. Jeder der Helfer konnte bei allen<br />
diesen Arbeiten aufs neue die vielen Handgriffe und<br />
technischen Tricks probieren oder seine Kenntnisse erweitern.<br />
Die Betonsockel, die mehr als einen halben<br />
Meter über den Erdboden herausragten, wurden von<br />
den Helfern mit Preßluft- und Boschhammer beseitigt.<br />
Karl ist Sprengmeister. Er führt den Sprengtrupp.<br />
Maxens SlIezialität ist der Brückenbau. Sie unterhalten<br />
sich über die Schwierigkeiten ihrer Aufgaben.<br />
Max: "Hab' dich nicht so wichtig, mein Kram ist auch<br />
kompliziert:' - Worauf Karl antwortet: "Nun mal halblang,<br />
du kannst doch immer erst probieren."<br />
Koch- und wetterfestes Sperrholz -<br />
Mit Hilfe eines n euen deutschen Spezialleims kann man<br />
nun koch- und wetterfeste Sperrholzplatten und Furniere<br />
herstellen. Das Verkleben erfolgt im Heißleimverfahren<br />
bei Temperaturen zwischen 115° und 140°. Die zu verleimenden<br />
Furnierplatten müssen nicht einmal mehr<br />
vorgetrocknet werden, wie es bisher notwendig war.<br />
Knapp fünfzehn Minuten brauchten die Helfer für das<br />
Ausheben von Holzmasten-Verankerungen, die ebenfalls<br />
im Raum Kork standen. Dafür wurde zuerst der Mastfuß<br />
bis zum ersten Queranker freigegraben und mit einem<br />
schweren Hammer gelockert. Der Greifzug wurde direkt<br />
an einer Schelle befestigt. Das Seil lief nur über die Rolle<br />
am Dreibock und wurde ebenfalls an der Schelle befestigt.<br />
Trotz festen Bodens löste sich die Verankerung gut.<br />
Warnsignal: Zuwenig Öl<br />
Die Zentralschmieranlagen moderner Maschinen arbeiten<br />
heute großenteils automatisch; lediglich der 01-<br />
stand im Olbehälter muß noch überwacht werden. Um<br />
nun auch hier eine sichere, zuverlässige überwachung zu<br />
gewährleisten, hat eine Stuttgarter Firma einen Schwimmer-Warnschalter<br />
entwickelt, der das Absinken <strong>des</strong> 01-<br />
stan<strong>des</strong> auf den tiefsten zulässigen Wert selbsttätig<br />
anzeigt. Er besteht im wesentlichen aus einem imprägnierten<br />
Schwimmer korken, in dem eine Quecksilber<br />
Schaltröhre geschützt untergebracht ist. Der Korken ist<br />
an einer Halterung pendelnd befestigt. Sinkt nun der 01-<br />
spiegel unter die Schwimmeraufhängung, so stellt sich<br />
die Schaltröhre schräg, das Quecksilber verlagert sich<br />
und schließt einen Stromkreis, wodurch eine Warnlampe<br />
oder ein akustisches Signal eingeschaltet wird.<br />
17
I AUS DEN ORTSVERBÄNDEN<br />
Akute Gefahrenquelle schnell beseitigt<br />
Da der Aufbau <strong>des</strong> <strong>THW</strong> im Saarland erst nach der<br />
Rückgliederung in die Bun<strong>des</strong>republik anlief, konnte der<br />
OV Neunkirchen (Saar) erst am 16. Okt. 1958 gegründet<br />
werden. Innerhalb weniger Wochen wuchs die' Zahl der<br />
Helfer durch kräftige Werbung auf rund 150 an. Zur Zeit<br />
bilden sich die verschiedenen Einsatzgruppen, an deren<br />
Spitze auf den Schulen in Marienthai und Kiel ausgebildete<br />
Helfer stehen. Im Industriezentrum von Kohle<br />
und Stahl mit seinen vielfältigen Gefahren wurde mit der<br />
Bildung <strong>des</strong> Ortsverban<strong>des</strong> eine spürbare Lücke geschlossen.<br />
Diese Tatsache wurde auch durch den ersten Einsatz<br />
<strong>des</strong> Ortsverban<strong>des</strong> Neunkirchen in besonderer Weise<br />
erhärtet.<br />
Der Ortsbeauftragte wurde von der Polizeibehörde auf<br />
einen Gefahrenherd an einer Hauptdurchgangsstraße hingewiesen<br />
und befragt, ob ein einsturzbedrohtes Gebäude<br />
beschleunigt vom <strong>THW</strong> abgebrochen werden könnte. Erschwerend<br />
war, daß die Straße infolge <strong>des</strong> starken<br />
Durchgangsverkehrs kaum abgesperrt werden konnte.<br />
Der Ortsverband war durch die emsige Aufbauarbeit<br />
aufrechtstehenden Gebäudereste umgelegt und auch eingeebnet<br />
werden (Foto). Den Auftrag dazu hatte Stadtdirektor<br />
Raatz dem OV Clausthal-Zellerfeld erteilt.<br />
Ein so ausgedehntes übungsobjekt bietet vielseitige<br />
Möglichkeiten, alle verfügbaren Geräte und technischen<br />
Hilfsmittel zum Einsatz zu bringen und dabei dem einzelnen<br />
Helfer auf die Finger zu sehen, ob er die Handhabung<br />
der Geräte so beherrscht, wie es im Katastropheneinsatz<br />
von ihm erwartet wird. Die gute Nachbarschaft<br />
und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem OV Salzgitter<br />
war auch diesmal wieder Veranlassung, die Kameraden<br />
aus Salzgitter an dem übungseinsatz teilhaben zu lassen.<br />
In mehr als sechsstündigem Arbeitseinsatz wurden das<br />
für die Sprengung vorgesehene Mauerwerk vom Trümmerschutt<br />
freigelegt und 75 Sprenglöcher sowohl mit<br />
einem elektrischen Bohrgerät als auch von Hand gebohrt.<br />
Zuvor hatte der Sprengmeister nach einem genau festgelegten<br />
Sprengplan die Stellen und die Art <strong>des</strong> Ansatzes<br />
eines jeden Sprengloches bestimmt. Die gewissenhafte<br />
Ausführung dieser Arbeiten garantierte den Erfolg.<br />
Einsatz der F-Gruppe <strong>des</strong> OV Mainz<br />
seiner Führungskräfte bereits einsatzbereit, so daß der<br />
Ortsbeauftragte die Abstellung <strong>des</strong> Mißstan<strong>des</strong> zu Beginn<br />
<strong>des</strong> nächsten Tages zusagen konnte.<br />
Zum festgelegten Zeitpunkt fand sich die erste Gruppe<br />
Helfer mit dreizehn Mann ein, die bis gegen Mittag den<br />
Hauptgefahrenherd beseitigen konnte. Am Nachmittag<br />
bereits hatte die zweite Gruppe mit siebzehn Mann das<br />
Anwesen bis zur Decke <strong>des</strong> ersten Geschosses niedergelegt.<br />
An den bei den folgenden Tagen wurde der Schutt<br />
aufgebaggert und fortgefahren. Während <strong>des</strong> ganzen<br />
Einsatzes erlitt der Straßenverkehr keine nennenswerten<br />
Stockungen. Das tatkräftige 'Eingreifen wurde in der<br />
Presse und in weiten Bevölkerungskreisen mit Anerkennung<br />
verfolgt. Der Ortsverband hat damit bewiesen, daß<br />
er im Interesse und zum Wohle der Allgemeinheit<br />
schnelle Hilfe leisten kann.<br />
Anläßlich eines Geländelaufes der Ruderer und Kanuten<br />
<strong>des</strong> Raumes Mainz, Darmstadt und Frankfurt am<br />
15. März 1959 wurde von der Kasteier Ruder- und Kanu<br />
Gesellschaft 1880 e. V. beim <strong>THW</strong>, OV Mainz, um eine<br />
technische Hilfeleistung nachgesucht. Um den Lauf, der<br />
sich über eine Strecke von 1300 m auf der Maaraue am<br />
Rhein in Mainz-Kastel erstreckte, zu kontrollieren, wurden<br />
die FuG 6-Geräte eingesetzt. Vom Start zum Ziel<br />
wurde eine Fernsprechleitung gelegt. Die FuG 7-Geräte<br />
75 Sprenglöcher wurden besetzt<br />
Die Brandruinen im Gelände der ehemaligen "Nauen<br />
Mühle" im Innerstetal boten in den letzten Jahren schon<br />
öfter Gelegenheit zu erfolgreichen übungselnsätzen. Es<br />
liegt im öffentlichen Interesse, daß über diesem Trümmergelände<br />
mit seiner bewegten Vergangenheit endlich<br />
Gras wachsen kann. Zuvor aber mußten erst die noch<br />
18
mi t den Funkkommandowagen waren ebenfalls eingesetzt.<br />
Somit konnte der Lauf der Staffeln mit ihren 123 Teilnehmern<br />
reibungslos durchgeführt werden.<br />
900 Gramm genügten<br />
Mi t der verhältnismäßig geringen Menge von 900 Gramm<br />
Sprengstoff sprengte der OV Kaiserslautern einen 20 Meter<br />
hohen Kamin einer Ziegelei in der Innenstadt. Der<br />
Schornstein, mit einem Umfang von 5,30 m, hatte eine<br />
Eine Reihe von <strong>THW</strong>-Kameraden nahm sich gern der<br />
Arbeiten an und verhalf den Freisinger Heimatvertriebenen<br />
in kurzer Zeit wieder zu einem Gedenk- und<br />
Mahnmal, das sich als würdige Erinnerungsstätte<br />
präsentierte.<br />
Der Verband der Landsmannschaften dankte den Freisinger<br />
<strong>THW</strong>- Helfern mit herzlichen Worten für ihre uneigennützige<br />
Hilfsbereitschaft, ohne die es den Heimatvertriebenen<br />
nicht möglich gewesen wäre, das Kreuz und<br />
die Gedenkstätte wieder instand zu setzen.<br />
Wandstärke von 30 cm. Er war eingeschachtelt zwischen<br />
alten Gebäuden und Schuppen. Deshalb mußte der<br />
Sprengmeister P eter Johann Spies die Fallrichtung ganz<br />
genau bestimmen.<br />
Mit vierzeh n Millisekundenzündern u nd vier Momentzündern<br />
sowie 900 Gramm AG 3 wurde der Schornstein<br />
zentimetergenau auf den vorher bestimmten Platz gelegt,<br />
ohne daß der geringste Schaden an den benachbarten<br />
Gebäuden entstand.<br />
Ein gutes Werk für die Vertriebenen<br />
Auf Bitten <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> der Landsmannschaften der<br />
Heimatvertriebenen übernahm der OV Freising die Renovierung<br />
und Wiedererrichtung <strong>des</strong> baufällig gewordenen<br />
Gedenkkreuzes <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> auf dem Freisinger Waldfriedhof.<br />
Tauchübun gen im Böblinger Hallenbad<br />
Durch Entgegenkommen der Stadtverwaltung war es<br />
möglich geworden, dem hiesigen OV <strong>des</strong> <strong>THW</strong> an einem<br />
Abend das Hallenbad zur Verfügung zu stellen. So konnten<br />
nun die lange geplanten Tauchübungen mit dem<br />
Preßluftatmer stattfinden, wozu achtzehn Helfer geschult<br />
waren. Nach Anlegen <strong>des</strong> Preßluftatmers und einem<br />
kurzen Tauchen im Nichtschwimmerbassin, wobei Sitz<br />
und Luftzufuhr <strong>des</strong> Gerätes überprüft wurden, mußte der<br />
.Helfer, natürlich angeseilt, bis ans andere Ende <strong>des</strong><br />
Bassins unter Wasser schwimmen. Hier war auf dem<br />
Grund eine Last, bestehend aus einem Eisengewicht, angeseilt,<br />
die er losknüpfen und laufend oder schwimmend<br />
nach der anderen Seite <strong>des</strong> Bassins bringen mußte, um<br />
dann auftauchend die Last nach oben zu schaffen. Der<br />
Einsatzleiter machte diese übung vor, worauf der Reihe<br />
nach die übrigen Helfer starteten. Zwischendurch<br />
schwamm der anwesende Vertreter der Stadt, Stadtamtmann<br />
Gentner, mit dem Gerät eine Ehrenrunde in<br />
LORENZ<br />
UKW-Funksprechgeräte<br />
Standard Elektrik Lore nz AG Stuttg art<br />
Handfunksprecher . Kfz.-Funksprechanlagen<br />
Mehrzweckstationen . Vielkanalgeräte ~<br />
19
große Pappeln fällten. Um bis hinauf in die Spitzen der<br />
über 20 Meter hohen Bäume zu gelangen, wurde die auf<br />
26 Meter ausfahrbare Feuerwehrleiter eingesetzt, von der<br />
aus die Helfer Drahtseile in den Kronen befestigten.<br />
Nach dem Einschlag der Fallkerbe trat die Motorsäge<br />
in Aktion. Das in der Baumkrone befestigte Drahtseil<br />
wurde mit dem Gerätekraftwagen gekuppelt, der den<br />
Baum in der genau berechneten Fallrichtung umzog. Die<br />
Arbeit wurde durch starken Sturm sehr erschwert,<br />
war aber gerade <strong>des</strong>halb für die Helfer eine willkommene<br />
Hilfeleistung unter erschwerten Bedingungen. Die Bäume<br />
fielen, ohne die in der Nähe stehenden Brausebäder zu<br />
beschädigen.<br />
Rekordzeit, was ihm den Beifall der Anwesenden einbrachte.<br />
Im Verlauf der übung zeigte es sich, daß nur ein kleiner<br />
Teil der Helfer die Aufgabe ohne Schwierigkeiten lösen<br />
konnte. Doch nach öfterem üben werden sich die Betref ..<br />
fenden die nötige Routine im Schwimmen und Arbeiten<br />
unter Wasser angeeignet haben. Vorteilhaft war es, daß<br />
man bei dem klaren Wasser und der geringen Tiefe von<br />
etwas über 3 m jede Bewegung <strong>des</strong> übenden genau verfolgen<br />
und die Fehler feststellen konnte.<br />
Nach Eröffnung unseres Freiba<strong>des</strong> bei Eintritt der warmen<br />
Jahreszeit ist dann unter schwierigeren Verhältnissen<br />
bei einer Tiefe von über 5 m unseren Helfern<br />
Gelegenheit gegeben, die erworbenen Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten zu zeigen.<br />
Stark vergrastes Waldstück abgebrannt<br />
Das Staatliche Forstamt Mainz trat an den OV Mainz<br />
mit der Bitte heran, ein stark vergrastes Waldstück, das<br />
nicht mit Kiefern besetzt war, abzubrennen. Samstags<br />
fuhren die Helfer mit dem notwendigen Gerät in den<br />
Lenneberg-Forst. Die Leitung lag in den Händen <strong>des</strong> zuständigen<br />
Oberförsters.<br />
Nachdem die Helfer eingewiesen worden waren, wurde<br />
ein Bodenfeuer entzündet, das die Helfer genau beobachten<br />
mußten. Im Verlauf <strong>des</strong> Abbrennens drehte sich<br />
Im Rosenbad verschwanden Pappeln<br />
Mancher Spaziergänger konnte an einem Samstagmorgen<br />
die Helfer <strong>des</strong> Ortsverban<strong>des</strong> Fulda bei einem<br />
interessanten übungs einsatz am Rosenbad beobachten.<br />
Das Nützliche wurde mit dem Praktischen verbunden.<br />
Auf Veranlassung der Stadtwerke wurden zwei Helfergruppen<br />
eingesetzt, die innerhalb weniger Stunden zehn<br />
plötzlich der Bodenwind. Rasend schnell breitete sich das<br />
Feuer aus und schaffte eine schwierige Lage. Durch einen<br />
schnellen Stellungswechsel der Helfer mit Einsatz sämtlicher<br />
Geräte wurde nunmehr der Brand frontal bekämpft<br />
und ein übergreifen auf eine Schonung verhindert.<br />
Nach getaner Arbeit wurden die Ränder <strong>des</strong> abgebrannten<br />
Waldstückes naßgesprengt und nach versteckten<br />
Brandnestern abgesucht.<br />
Bei diesem Einsatz hatten die Helfer Gelegenheit, praktische<br />
Erfahrungen in der Waldbrandbekämpfung zu<br />
sammeln.<br />
Nächtliche lIGasexplosion" am Murbach<br />
Das war eine Katastrophenübung mit allen Schikanen,<br />
als unsere Helfer vom OV Leverkusen eine nächtliche<br />
Ausbildungsübung auf dem <strong>THW</strong> -Gelände in Leichlingen<br />
Balken veranstalteten. Dort angekommen, wurden sie sogleich<br />
in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Und schon<br />
begann die übung: Mehrere gewaltige Donnerschläge<br />
zerrissen die nächtliche Stille über dem Ausbildungsgelände,<br />
Leuchtraketen stiegen in die Luft und tauchten<br />
die Landschaft in ein gespenstisches Licht. Für unsere<br />
Helfer war das das Zeichen zum Einsatz. Schnell wurden<br />
20
I<br />
die Gasmasken übergezogen, der Kinnriemen <strong>des</strong> Schutzhelmes<br />
überprüft, dann packten kräftige Fäuste nach der<br />
Trage und dem anderen Rettungsgerät. In völliger Finsternis<br />
ging es nun in mehreren Gruppen buchstäblich über<br />
stock und Stein eine Mulde hinunter, den Hang hinauf,<br />
in Win<strong>des</strong>eile durch den Murbach und dann zur "Unglücksstelle"<br />
.<br />
"Hier ist die Bergung! Wo seid ihr?" Die Stimmen der<br />
Helfer durchdrangen die Finsternis. Als Antwort folgte<br />
aus einem halb eingefallenen Kellerloch ein abgerissenes<br />
Stöhnen. Dort lag der "Verletzte". Schnell noch einmal<br />
die Gasmaske kontrolliert, ob der Filter auch gut aufgeschraubt<br />
war, dann ließen sich einige Helfer vorsichtig<br />
in den Keller hinab.<br />
Der Geborgene wurde behutsam auf die bereitstehende<br />
Trage gelegt und fachgemäß festgebunden. Dann mußte<br />
er dieselbe Strecke, die überaus holprig und gefährlich<br />
war, zur Unterkunft zurückgetragen werden. Es war<br />
keine leichte Arbei t, und es floß mancher Tropfen Schweiß.<br />
Aber trotzdem hat es den Leverkusener Helfern viel Spaß<br />
gemacht, denn sie sahen, daß sie ihr Können auch im<br />
Dunkeln ebenso anwenden konnten wie im Hellen, wenn<br />
es auch schwieriger war.<br />
Der Leverkusener OV will in Zukunft mehr Nachtübungen<br />
dieser Art veranstalten, da sehr häufig nachts<br />
technische Hilfe erforderlich ist, und die Helfer daher das<br />
Gelernte auch in diesen Situationen anwenden müssen.<br />
so daß um 11.30 Uhr alles zur Sprengung bereit war. Inzwischen<br />
hatte der Sicherheitsleiter den Absperrkreis mit<br />
Warnfiaggen abgesteckt und die Posten aufgestellt. Punkt<br />
12 Uhr wurde die Sprengung ausgelöst. Es war geschafft.<br />
Die Gäste - unter ihnen Vertreter der Kommunal- und<br />
Forstbehörden - sprachen sich sehr anerkennend über den<br />
Verlauf der Einsatzübung aus.<br />
Neues Geläut eingebracht<br />
Die Pfarrgemeinde Hahnheim in Rheinhessen hatte<br />
drei neue Glocken bekommen, die vom Erzbistum eingeweiht<br />
werden sollten. Um die Glocken für die Segnung<br />
in der Kirche aufstellen zu können, wurde ein Gerüst<br />
notwendig, an dem das Geläut freitragend aufgehängt<br />
werden konnte. Die Kirchengemeinde bat den Ortsverband<br />
Mainz um diese Hilfeleistung, die auch zugesagt<br />
wurde.<br />
Obwohl Glockentransport und Aufhängung nicht in das<br />
normale Ausbildungsprogramm gehören, wußten die<br />
Helfer doch Rat. Vor allem waren auch hier viele kleine<br />
Handgriffe notwendig, die nun eben gelernt sein müssen.<br />
Mit Umsicht und Einfühlung in die besondere S ituation<br />
gingen die Helfer an die Arbeit.<br />
Vom Wagen wurden die Glocken zunächst in die Kirche<br />
OV Coburg sprengte Lauterburg-Ruine<br />
Dem OV Coburg wurde von der Oberforstdirektion<br />
Bayreuth der Auftrag erteilt, die auf einem Ausläufer<br />
<strong>des</strong> Thüringer Wal<strong>des</strong> im Staatsforst gelegene Ruine<br />
Lauterburg im Rahmen einer technischen Hilfeleistung<br />
zu sprengen. Die Lauterburg war wegen ihrer idyllischen<br />
Lage ein beliebtes Ausfiugsziel, aber der Zahn der Zeit<br />
nagte am alten Gemäuer. So sah sich die Forstverwaltung<br />
schweren Herzens gezwungen, die Ruine zu entfernen.<br />
Für diesen Einsatz war der neue Gkw <strong>des</strong> OV Forchheim<br />
angefordert worden. Beim LV Bayern wurde inzwischen<br />
der Sprengplan zur Genehmigung eingereicht.<br />
Nach diesem Plan mußten dreizehn Sprenglöcher gebohrt<br />
we"rden. Die Bohrtrupps trugen zum erstenmal die neuen<br />
Schutzhelme, weil Steinfall zu befürchten war. Die Tiefe<br />
der Löcher betrug 0,80 m bis 1,60 m. Als Sprengstoff<br />
wurde Ammon-Gelit 3 verwandt, als Zünder der Brückenzünder<br />
A. Die fertigen Löcher wurden anschließend vom<br />
Sprengmeister und seinen Helfern besetzt und verdämmt,<br />
21
transportiert. Dort wurde fachmännisch ein Gerüst aufgestellt,<br />
an dem die drei Glocken, die zusammen ein<br />
Gewicht von einer Tonne hatten, aufgehängt werden<br />
konnten. Unser Bild zeigt einige Helfer beim Verladen<br />
einer Glocke auf einen stabilen Handwagen für den<br />
Transport von der Straße zur Kirche.<br />
Ein neues Lob dem Lindauer <strong>THW</strong><br />
Die "Lindauer Zeitung" berichtete über eine technische<br />
Hilfeleistung <strong>des</strong> OV Lindau: "Wenn Männer gerne und<br />
noch dazu freiwillig arbeiten, dann macht auch das Zu<br />
:-;chauen Spaß. So war es, als die Mannen <strong>des</strong> <strong>THW</strong> kampfstark<br />
am Eisenbahndamm anrückten und ,Haste, was<br />
kannste' eine Notbrücke über den ersten Durchlaß schlugen.<br />
Die Brücke war erforderlich geworden, da die alte<br />
Bohlenbrücke abgerissen und durch eine Stahlbetonkonstruktion<br />
ersetzt wird. Zuerst wurde mit einem eigenen<br />
Aggregat eine Lichtanlage in Betrieb gesetzt. Die Scheinwerfer<br />
eines LKW lieferten noch zusätzlich Licht, so daß<br />
genügend Helligkeit für die Arbeit vorhanden war. Dann<br />
wurden drei Joche zusammengenagelt, ins Wasser geschoben<br />
und aufgerichtet. Nun kam der Bodenbelag über die<br />
Joche, das Geländer dazu, und fertig war der Notsteg. Das<br />
ganze Werk war in knapp zwei Stunden installiert und<br />
befahrbar gemacht.<br />
Am Ende kam die Gattin <strong>des</strong> Lindauer Oberbaurats -<br />
zwar nicht mit einer Pulle S ekt, aber mit einer Schere - und<br />
durchschnitt das Band zur Eröffnung. Bürgermeister<br />
Hans Koch, der von Anfang an als interessierter Zuschauer<br />
dabei war, verkörperte bei diesem Akt die<br />
,Öffentlichkeit', und das <strong>THW</strong> hatte seine Gaudi. Mit<br />
,Ein Lied' trat das <strong>THW</strong> an und marschierte geschlossen,<br />
den River-Kwai-Marsch pfeifend, über das neugeschaffene<br />
Werk.<br />
Stilecht beschloß man die übung mit einer am Kinderspielplatz-Pavillon<br />
ausgegebenen Portion Gulasch und<br />
mit einer Maß Bier. Womit gesagt sein soll: Spaß muß<br />
sein, wenn man freiwillig Arbeiten ausführt, die andersherum<br />
eine Menge Geld kosten würden. In diesem Sinne:<br />
Ein neues Lob dem Lindauer <strong>THW</strong>!"<br />
I<br />
LU<br />
FTSCH U TZSTR E I FLIC HTE R<br />
Aus der Tages- und Fachpresse<br />
Schweden hat ein neues Luftwarnsystem,<br />
"Lufar" genannt (ähnlich dem<br />
amerikanischen ,,()onelrad"), ausgearbeitet.<br />
Das System besteht aus<br />
einer Kette von Rundfunksendern,<br />
dIe auf Langwelle senden und jederzeit<br />
durch Warnungen an die Allgemeinheit<br />
Schutzmaßnahmen gegen<br />
angreifende Flugzeuge oder Fernwaffen<br />
auslösen können. Sie sollen,<br />
falls erforderlich, auch auf die radioaktive<br />
Verseuchung bestimmter Gebiete<br />
hinweisen. Das Warnsystem<br />
soll bis 1960 fertiggestellt sein.<br />
•<br />
"Bereit zum Luftschutz in der<br />
UdSSR." - Unter diesem Motto wird<br />
die DOSAAF der Sowjetunion die gesamte<br />
Bevölkerung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> noch<br />
vor Ablauf eines Jahres in 22stündigen<br />
Kursen luftschutzmäßig ausbilden.<br />
Für die Ausbildung ist eine<br />
erhebliche Zahl Instrukteure erforderlich,<br />
die auf Schulen der PWO<br />
(Luftschutz), auf Lehrgängen der Gebietsausschüsse,<br />
bei Verteidigungskollektiven<br />
größerer industrieller<br />
Unternehmer sowie auch auf den<br />
Hochschulen geschult werden. Jede<br />
PWO-Schule verfügt über einen<br />
50 x 50 m großen übungsplatz, Schutzgräben,<br />
Erdbunker für 25 Personen<br />
und Gaskammern. Die Lehrer werden<br />
aus dem Personenkreis der Offiziere<br />
a. D. und der Reserve, der<br />
Lehrer höherer Bildungsanstalten<br />
und Militärschulen und <strong>des</strong> Personals<br />
<strong>des</strong> Roten Kreuzes herangezogen.<br />
*<br />
Zivilschutzanweisungen werden in<br />
San Franzisko mit dem neuen Telefonbuch<br />
verteilt. - Eine halbe Million<br />
Telefonabonnenten erhielt auf diesem<br />
Wege eine Zivilschutzbroschüre,<br />
die von den Stadtbehörden verbreitet<br />
wird. Darin sind Angaben über das<br />
Alarmsystem im Angriffsfall, über<br />
die Bedeutung <strong>des</strong> Alarms und die zu<br />
ergreifenden Maßnahmen sowie Ratschläge<br />
über das Verhalten nach dem<br />
Angriff enthalten.<br />
•<br />
Die schweizerische Bun<strong>des</strong>regierung<br />
hat die Bevölkerung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> erneut<br />
aufgefordert, Nahrungsmittel<br />
und andere lebensnotwendige Güter<br />
einzulagern. Die Aufforderung wird<br />
damit begründet, daß die internationale<br />
Lage weiterhin sehr labil sei<br />
und zur Zeit keine dauerhafte Entspannung<br />
erkennen lasse. Der Staatsbeauftragte<br />
für die wirtschaftlIche<br />
Verteidigung der Schweiz erklärte,<br />
daß im Falle eines Kriegsausbruchs<br />
der Verkauf von Lebensmitteln für<br />
die Dauer von zwei Monaten in einen<br />
Engpaß geraten könne. Im einzelnen<br />
wurde vorgeschlagen, je Kopf zwei<br />
Kilogramm Zucker, ein Kilogramm<br />
Fett, eine Flasche Öl und zwei Kilogramm<br />
Reis zu lagern.<br />
*<br />
Die IV. Internationale Konferenz<br />
für Zivilverteidigung 1959 wird in<br />
Paris, im Palais d'Orsay, vom 28. September<br />
bis 3. Oktober stattfinden. Die<br />
Tagesordnung enthält Probleme der<br />
Atomgefahr, die Ausbildung der Bevölkerung<br />
und den juristischen Status<br />
<strong>des</strong> Zivilverteidigungspersonals.<br />
Eine Ausstellung von Ausrüstung und<br />
Material für Zivilverteidigung und<br />
<strong>des</strong> HUfs- und Sicherheitswesens<br />
wird im Rahmen der Konferenz<br />
organisiert.<br />
*<br />
Amerikanische Atomgelehrte haben<br />
eine kleine Atomzentrale ausgearbeitet;<br />
ein Modell davon wurde durch<br />
Mitglieder der Atomenergiekommission<br />
der Vereinigten Staaten der<br />
Presse vorgeführt. Dieses Gerät, das<br />
übrigens einen beachtlichen Fortschritt<br />
auf diesem Gebiet darstellt, ist<br />
beispielsweise in der Lage, über eiu<br />
Jahr lang die Sender eines künstlichen<br />
Satelliten mit Strom zu versorgen.<br />
Der kleine Generator, der mit<br />
Polonium - einem Radioisotop - betrieben<br />
wird und keine beweglichen<br />
Teile aufweist, wiegt nur 2,267 kg,<br />
soll aber nach Äußerung von Oberst<br />
Armstrong, stellvertretendem Leiter<br />
der Abteilung für Flugzeugreaktoren<br />
der AEC, noch auf 1,360 kg gesenkt<br />
werden können. Die erzeugte elektrische<br />
Energie entspricht derjenigen<br />
einer Akkumulatorenbatterie von<br />
657 kg. Seine Gestehungskosten belaufen<br />
sich auf 60 000 Schweizer<br />
Franken, Treibstoff nicht eingerechnet;<br />
Oberst Armstrong ist jedoch der<br />
Ansicht, daß der Preis bei Herstellung<br />
großer Serien auf ungefähr 800<br />
Schweizer Franken fallen würde. Er<br />
geht aber auf die Sicherheitsmaßnahmen<br />
und die Gefahren, die eine<br />
solche Zentrale hervorrufen könnte,<br />
nicht näher ein!<br />
*<br />
Im Frühjahr 1959 werden Verwaltungsvorschriften<br />
zum Bun<strong>des</strong>luftschutzgesetz<br />
erwartet, auf die der<br />
Deutsche Städtetag seine Mitglieder<br />
bereits psychologisch vorbereitet hat,<br />
erklärte ein Sprecher <strong>des</strong> Deutschen<br />
Städtetages. Der Luftschutzhilfsdienst<br />
in den Gemeinden soll organisatorisch<br />
ausgebaut werden. Geräte und<br />
Fahrzeuge beschafft der Bund. Die<br />
Frage, wie der Bau von Schutzräumen<br />
in den Privathäusern finanziert werden<br />
soll, sei vom "Ständigen Ausschuß<br />
für die Planung <strong>des</strong> zivilen<br />
Luftschutzes" beim Bun<strong>des</strong>innenministerium<br />
zwar erörtert, aber noch nicht<br />
beantwortet worden.<br />
22
I BUCHBESPRECHUNG<br />
DIE WIRKUNGEN VON KERNEXPLO<br />
SIONEN. Waffentechnische Anwendung<br />
nuklearer Energie. Dr. Rudolf Schrader,<br />
Referent für Kernphysik im Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
für Verteidigung. Geleitwort<br />
<strong>des</strong> Herrn Bun<strong>des</strong>ministers für<br />
Verteidigung Dr. h. c. Franz .Joseph<br />
Strauß. Verlag Soldat und Technik im<br />
Umschauverlag, Frankfurt am Main. 119<br />
seiten, 36 Bilder, 30 Figuren und 7 Tabellen,<br />
broschiert 8,90 DM.<br />
Die Anwendung von Kernenergie füc<br />
militärische Zwecke hat die waffentechnische<br />
Entwicklung in eine neue Dimension<br />
erhoben, ein Sprung, der größer ist<br />
als einst der übergang zu den Feuerwaffen<br />
am Ende <strong>des</strong> Mittelalters. Da die<br />
Menschheit damit rechnen muß, daß bei<br />
zukünftigen kriegerischen Auseinandersetzungen<br />
Kernwaffen zum Einsatz gelangen,<br />
ist es notwendig, daß sich alle in<br />
militärischen und In Zivilverteidigungsdiensten<br />
befindlichen Personen über das<br />
Wesen und die Wirkungen dieser Waffen<br />
ausreichende Kenntnisse aneignen.<br />
Der Vermittlung dieser Kenntnisse soll<br />
die Veröffentlichung von Schrader dienen.<br />
Sie faßt die bis zum .Jahre 1958 vorliegenden<br />
Erkenntnisse <strong>des</strong> In- und Auslan<strong>des</strong>,<br />
besonders die in dem Werk .. The<br />
Effects of NUCLEAR WEAPONS" zusammengefaßten<br />
wissenschaftlichen Erfahrungen<br />
der Atombombenteste der USA<br />
zusammen. Das Buch zeichnet sich durch<br />
einen klaren und übersichtlichen Aufbau<br />
aus, der es sorgfältig vermeidet, mit Begriffen<br />
zu arbeiten, die für den Nichtphysiker<br />
Fremdworte bleiben werden.<br />
Nach einer Einführung, die mit der geschichtlichen<br />
Entwicklung der Kenntnisse<br />
über die Radioaktivität beginnt und über<br />
Hahns Versuche zur militärischen Verwendung<br />
der Kernenergie in nuklearen<br />
und thermonuklearen Waffen übergeht,<br />
bringt er im Teil II die Grundbegriffe<br />
der Physik der Kernexplosionen. In Teil<br />
III bis VI werden die Energie der Kernexplosionen,<br />
die radioaktiven Spaltprodukte,<br />
die Strahlen und die Wirkungen<br />
ionisierender Strahlen behandelt. Teil VII<br />
beschreibt den Ablauf der Kernexplosionen<br />
In ihren verschiedenen Möglichkeiten<br />
als Luft-, Boden-, Untererd- und<br />
Unterwasserexplosion. Teil VIII erläutert<br />
die Wirkungen von Kernexplosionen.<br />
Ausgezeichnetes Bildmaterial sowie ein<br />
umfangreiches Literaturverzeichnis und<br />
ein Sachregister runden das Buch Z\1<br />
einer der ersten wirklich wohlgelungenen<br />
deutschen Veröffentlichungen über<br />
die Wirkung von Kernexplosionen.<br />
TASCHENBUCH FüR WEHRFRAGEN<br />
1959. Herausgegeben von Hans Edgar .Jahn<br />
und Kurt Neher in Zusammenarbeit mit<br />
dem Bun<strong>des</strong>ministerium für Verteidigung,<br />
3. .Jahrgang, Festland-Verlag GmbH.,<br />
Bonn. 548 Seiten, 200 Abb., 18 Farbtafeln.<br />
Plastikeinband, 12,- DM.<br />
Die verhältnismäßig enge Zusammenarbeit,<br />
die zwischen den Kräften <strong>des</strong> zivilen<br />
Bevölkerungsschutzes und der Bun<strong>des</strong>wehr<br />
vorhanden sein muß, macht das<br />
Taschenbuch für Wehrfragen besonders<br />
für die Angehörigen <strong>des</strong> öffentlichen<br />
Luftschutzhilfsdienstes Interessant.<br />
Dieses Taschenbuch enthält eine umfassende<br />
und authentische Darstellung <strong>des</strong><br />
neu esten Stan<strong>des</strong> aller Fragen <strong>des</strong> Aufbaues,<br />
der Aufgaben und der Gliederung<br />
von Heer, Luftwaffe, Marine und territorialer<br />
Verteidigung. Erstmalig ist in<br />
dem Taschenbuch eine Zusammenstellung<br />
über die in der Deutschen Bun<strong>des</strong>wehr<br />
verwendeten Grundtypen der Waffen,<br />
Flugzeuge, Schiffe und Kraftfahrzeuge<br />
enthalten. Von besonderem Interesse<br />
dürfte auch der neuaufgenommene Abschnitt<br />
über die Spitzenleistungen der<br />
Wehrtechnik in aller Welt sein. Er untergliedert<br />
sich wie folgt: Luftangrlffswaffen<br />
und Luftabwehr, ballistische<br />
Fernraketen und ihre Abwehr, Artillerie,<br />
Artillerieraketen und Artillerie-Aufklärung,<br />
Unterwasserwaffen und Unterwasserabwehr,<br />
Atomwaffen und der<br />
Schutz gegen Atomwaffenwirkungen, Panzer<br />
und Panzerabwehr sowie Aufklärung<br />
und Tarnung.<br />
Die Fragen <strong>des</strong> Personalwesens und der<br />
wirtSchaftlichen Fürsorge sind ebenso eingehend<br />
behandelt wie Fragen der inneren<br />
Führung oder sogar der psychologischen<br />
Kampfführung.<br />
I<br />
KLEINES LEHRBUCH FüR CHEMm.<br />
Günther Heimann. Ferdinand DümmIers<br />
Verlag, Bonn. 100 Seiten. Mit 11 Abb.<br />
DIN A 5. Cellophaniert 3,20 DM.<br />
Das äußerst preiswerte kleine Lehrbuch<br />
für Chemie von Heimann hat jetzt bereits<br />
die vierte Auflage erreicht. Es ist<br />
in erster Linie für den Gebrauch an berufsbildenden<br />
Schulen bestimmt. Dadurch<br />
und wegen seiner klaren, übersichtlichen<br />
und leicht faßlichen Form, in welcher der<br />
Lehrstoff der anorganischen Chemie gebracht<br />
wird, erscheint es aber auch vor<br />
allem für die Weiterbildung der fachfremden<br />
Unterführer <strong>des</strong> ABC-Dienstes<br />
im LSHD besonders geeignet.<br />
Einführenden Abschnitten über Materie<br />
- Körper - Stoffe - Elemente und<br />
über die Grundtatsachen und Grundgesetze<br />
der Chemie folgen zunächst die<br />
Abschnitte über Moleküle und Atome und<br />
über die Wertigkeit der Elemente. Nach<br />
einer eingehenden Erklärung der Oxyde,<br />
Säuren, Basen und Salze sowie der verschiedenen<br />
Arten der Salzbildung werden<br />
die Oxydation und Reduktion sowie<br />
die Verbrennungsvorgänge beschrieben.<br />
Die Besprechung <strong>des</strong> PeriOdensystems<br />
der Elemente und <strong>des</strong> Atombaues leitet<br />
dann über zur eingehenden Beschreibung<br />
der einzelnen Elemente und ihrer Verbindungen.<br />
Vervollständigt wird das Buch durch<br />
eine Tabelle der chemischen Elemente,<br />
eine übersicht der Kurzzeichen der Elemente<br />
in alphabetischer Ordnung sowie<br />
eine umfangreiche übersicht über technisch<br />
wichtige chemische Stoffe.<br />
ZE ITSCH R I FTEN 0 BERS ICHT<br />
Ziviler Luftschutz, Nr. 3, März 1959.<br />
Williams: .. Werkluftschutz im Ausland";<br />
Feuchter: .. Probleme der Luftverteidigung"<br />
(2. Fortsetzung); Hampe: .. Schweiz<br />
und Frankreich auf dem Wege zur totalen<br />
Lan<strong>des</strong>verteidigung" ; Nuri Refet<br />
Kurur: .. Das türkische zivile Verteidigungsgesetz";<br />
Persönliches; Neues über<br />
den Luftschutz; Mitteilungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong><br />
der Deutschen Industrie.<br />
Für alle Führungskräfte im B-Dienst<br />
ist der gesamte Inhalt <strong>des</strong> Heftes von<br />
Wichtigkeit.<br />
Ziviler Bevölkerungsschutz ZB, Nr. 3/59.<br />
Pearl S. Buck: .. Die Reise <strong>des</strong> glücklichen<br />
Drachen"; Kirchner: .. Arzneimittelversorgung";<br />
.. Brandstiftung zu<br />
übungszwecken"; Dr. Werb: .. Wir lebten<br />
120 Stunden atomsicher"; .. Die zehnte Lan<strong>des</strong>luftschutzschule<br />
- Eröffnungsfeier in<br />
Krettnich"; .. Schweden übte Schnellevakuierung";<br />
.. Beispie~ der Bewährung -<br />
im hartbetroffenen Köln: Rettung trotz<br />
verzweifelter Lage"; .. Alarmstart in Bitburg";<br />
.. Der Schutz beginnt im eigenen<br />
Haus"; Dr. Koczy: .. Atomschutzfibel"<br />
(Schluß) ; Mackle: .. Konventionelle Angriffsmittel<br />
- unzeitgemäß?"; Lan<strong>des</strong>stellen<br />
berichten.<br />
Für alle Führungskräfte und Unterführer<br />
<strong>des</strong> B -Dienstes ist der gesamte Inhalt<br />
<strong>des</strong> Heftes lesenswert. Als Vortrags unterlagen<br />
besonders geeignet sind die Arbeiten<br />
von Dr. Koczy und Mackle.<br />
Explosivstoffe, Heft 3, 1959.<br />
Groß: .. Kritische Studie über die Vor-<br />
herbestimmung der Lebensdauer von<br />
Pulvern und Sprengstoffen"; Dr. Busch:<br />
.. Bleimembran-Druckmeßdosen"; Dr. Freiwald:<br />
.. Rundgang durch die Achema XIII<br />
1958"; Patentbericht; Patentbesprechungen;<br />
Kurzberichte; Buch- und Zeitschriftenbesprechungen.<br />
Den Sprengmeistern <strong>des</strong> <strong>THW</strong> und <strong>des</strong><br />
B-Dienstes bieten in diesem Heft besonders<br />
die Kurzberichte und Buch- und<br />
Zeitschriftenbeprechungen vielen Interessanten<br />
Lesestoff.<br />
Nobelhefte; Sprengmittel In Forschung<br />
und Praxis. Heft 2, März 1959.<br />
Morhenn und Dr. Landwehr: .. über die<br />
Anwendung von Wasser als Besatz und<br />
Erfahrungen in schieß technischer, sicherheitlicher<br />
und gesundheitlicher Hinsicht<br />
mit der Verwendung von Wasserbesatzpatronen<br />
bei der Schießarbeit im Bergbau";<br />
Schultze-Rohnhof, Dr. Fischer und<br />
Dr. Meerbach: .. Die Schlagwettersicherheit<br />
von Wettersprengstoffen beim Schießen<br />
in der Kohle und im Gestein"; Kohlruß:<br />
.. Reflexionsseismische Sprengungen<br />
auf See"; .. Die Sprengstoffindustrie auf<br />
der Deutschen Bergbauausstellung 1958".<br />
Für die Sprengmeister <strong>des</strong> <strong>THW</strong> und<br />
<strong>des</strong> B-Dienstes gibt die Arbeit von Morhenn<br />
und Landwehr interessante Anregungen<br />
für die Verwendung <strong>des</strong> Wasserbesatzes.<br />
Drägerhefte, Oktober 1958/März 1959.<br />
Tietze und Haux: .. Dräger-Umfüllpumpe<br />
U 200 K"; Dr. Großkopf: .,Prüfröhrchen<br />
Reaktionen mit dampfförmigen Reagen-<br />
Rundfunkgeräte<br />
Fernsehempfänger<br />
Konzertschränke<br />
VOLLENDET I N TECHNIK. F 0 R M<br />
UND<br />
K L A N G
zien"; Dr. Großkopf: "Das Styrol-Prüfröhrchen<br />
50/a"; Dr. Sachs: "Eine einfache<br />
Methode zur schnellen Bestimmung <strong>des</strong><br />
Kohlenoxydgehaltes im Blut"; Babanek:<br />
Gasschutz bietet Sicherheit"; Dr. Reinl:<br />
::ErfahrUngen mit dem Wetterstromprüfer<br />
in der Industrie"; Dr. Moslener: "über<br />
Gefahren beim Tauchen mit Sauerstoff<br />
Schwimmtauchgeräten".<br />
Für alle Gasschutzausbilder enthält<br />
dieses Heft der Dräger-Mitteilungen zahlreiche<br />
wertvolle Aufsätze.<br />
ETZ-Ausgabe B, Elektrotechnische Zeitschrift.<br />
Heft 3, 21. März 1959.<br />
Brückner: "Schaltprobleme und Betriebs<br />
erfahrungen mit Is-Begrenzern";<br />
Raupach: "Ein Freiluft-stoßgenerator für<br />
3 MV mit Epoxydharz-Isolierung"; Grandrath:<br />
"Die Entwicklung der Eisenbahnsignaltechnik";<br />
Möbus: "Walter Boveri";<br />
Flemming: "Die Druckelektrolyse <strong>des</strong><br />
Wassers"; Kurz berichtet; Rundschau;<br />
Aus der Industrie.<br />
Für die Angehörigen <strong>des</strong> Technischen<br />
Dienstes bieten vor allen Dingen die Arbeiten<br />
von Grandrath und Flemming<br />
sowie die Kurzberichte, Rundschau und<br />
IndustriemItteilungen äußerst wissenswerten<br />
Lesestoff.<br />
gwf - Das Gas- und Wasserfach, Heft 14,<br />
3. April 1959.<br />
Wunsch, Tuppeck, Plett: "Untersuchungen<br />
über den Einfluß der Außentemperatur<br />
auf den Wasserverbrauch"; Jünemann:<br />
"Die Stadtentwässerung von Münster<br />
(Westfalen)"; Eickhoff: "Die Wasserversorgung<br />
von Münster"; Kusanke: "Keine<br />
Gefährdungshaftung für Schäden bei<br />
Wasserrohrbrüchen".<br />
Für die Führungskräfte und Unterführer<br />
RGW sind besonders die Arbeiten von<br />
Jünemann und Eickhofi wichtig.<br />
SVI-Nachrichten, <strong>Monatszeitschrift</strong> <strong>des</strong><br />
Studenten-Verban<strong>des</strong> Deutscher Ing.<br />
Schulen. Heft 4, April 1959.<br />
Dr. Ritter: "Maschinen, die Schach spielen<br />
und Bücher übersetzen"; Droscha:<br />
Durch einen tragischen Verkehrsunfall<br />
wurde unser Helfer<br />
Manfred Rimmel<br />
im blühenden Alter von 20 Jahren aus<br />
unseren Reihen gerissen. Der Ortsverband<br />
Fulda betrauert in ihm einen guten<br />
Kameraden.<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für Fulda<br />
"Forschungsintensiver Maschinenbau"; Dr.<br />
P.: "Zur geistigen Auseinandersetzung<br />
mit dem Kommunismus"; Hall: "Um den<br />
Nachwuchs für Wissenschaft und Technik<br />
in England"; Wenten: "Zur Frage der<br />
Beständigkeit von KanalisatIonsleitungen";<br />
Schüler: "Finnland - mehr als eine<br />
Reise wert",<br />
hobby - das Magazin der Technik, Heft 2,<br />
Februar 1959.<br />
Watanabe: "Große Projekte werden<br />
verwirklicht: Unterwassertunnel, Einschienenbahn,<br />
Fernsehturm - Japan baut<br />
alles!" Sylver: "Feuervogel III - Auto ohne<br />
Lenkrad"; Jameson: "Roboter-Pilot landet<br />
bei Sicht 0"; ,,8-Millimeter-Tonprojektor<br />
für Schmalfilm kommt doch!"; Zeuch:<br />
,,350 Päckchen in einer Minute"; Bildbericht:<br />
"Klettermaxe auf vier Rädern -<br />
Erprobungsbericht <strong>des</strong> DKW-Geländewagens";<br />
Roger: "Der erste Planet von<br />
Menschenhand"; Behrendt: ,,5-4-3-2-1-0 -<br />
Rakete los! - Ein Bericht aus Kap Canaveral";<br />
Keller: "Revolution im Schiffsbau<br />
- die Zähmung der widerspenstigen<br />
Dampfblase"; Leuenburger: "Wer rettet<br />
Mexico-City?"; Liebert: "Klein Kap Canavera1<br />
in Großbottwar"; Gerwin: "Kann<br />
man Atombomben kontrollieren?".<br />
hobby - Heft 4, Apr111959.<br />
Tröbst: "Wer baut die erste Mondstadt?";<br />
Björk1und: "In Farsta heizt man<br />
mit Atomkraft"; Roger: "Wir leben In<br />
einem Strahlengefängnis"; Lupus: "Metrac<br />
- das Gummiauto"; Büde1er: "Tunnelstraßen<br />
durchs ewige Eis"; Streit: "Was halten<br />
Sie vom Düsenluftverkehr?" ; Kretzschmar:<br />
"Die Brücke am Kiang"; Meine1:<br />
"Wohnwagen aus dem Baukasten"; Gerwin:<br />
"Atombomben auf dem Schafott -<br />
wohin mit den Atombomben?"; Prölls:<br />
"Von der Relativitätstheorie zur Raumkrümmung".<br />
Beide hobby-Hefte bieten wieder für<br />
alle technisch interessierten Leser das<br />
Neueste vom Neuen.<br />
Mit tiefem Schmerz beklagen wir den<br />
Verlust unseres tatkräftigen Mitarbeiters<br />
im Technischen Ausschuß, <strong>des</strong> Radio- und<br />
Elektromeisters<br />
Franz Hermsen<br />
Mit ihm haben wir einen allzeit hilfsbereiten<br />
Kameraden verloren. Sein Verlust<br />
bedeutet eine schmerzliche Lücke in<br />
unseren Reihen.<br />
Sein Andenken wird uns unvergessen<br />
bleiben.<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
fü r Kleve<br />
I KURZ BER ICHTET<br />
Geborgen wurde ein Kombiwagen<br />
vom OV Warburg aus dem Teich<br />
am Scherfeder Bahnhof mit Schlauchboot<br />
und Seilwinde.<br />
Waldstreifen und * Revierbegehungen<br />
werden mit Beginn der Trockenheitsperiode<br />
wieder durch die Bezirksverbände<br />
Berlin durchgeführt.<br />
Einen schweren * Stahlträger beförderten<br />
die Helfer <strong>des</strong> OV Lohr<br />
a. Main ins Rathaus in Rothenfels<br />
und bauten ihn dort ein.<br />
Einen Waldbrand * verhüteten die<br />
Helfer <strong>des</strong> OV Fallingbostel-Walsrode<br />
in Tietlingen.<br />
*<br />
In Alarmbereitschaft lag ein Trupp<br />
<strong>des</strong> OV Heilbronn, als eine Zehnzentnerbombe<br />
an einer verkehrsreichen<br />
Kreuzung entschärft wurde.<br />
Gesprengt wurde * das Wirtschaftsgebäude<br />
der früheren Argonnenkaserne<br />
in Weingarten, Kr. Ravensburg,<br />
durch den OV Ravensburg, da<br />
das im Kriege schwer beschädigte<br />
Gebäude einzustürzen drohte.<br />
Vom Borkenkäfer * befallene Tannen<br />
wurden durch den OV Ulm in<br />
Ulm / Söftingen am Straßenkreuz<br />
Türmle-Blaubeuren gefällt.<br />
Vom Fernsehen * aufgenommen<br />
wurde die Sprengung eines Kamins<br />
der Ziegelei Eßlingen. Der OV Eßlingen/Neckar<br />
setzte Funksprechgeräte<br />
ein.<br />
Zu einem Belegungsversuch *<br />
eines<br />
neuen Luftschutzbunkers auf dem<br />
Gelände der Bun<strong>des</strong>luftschutzschule<br />
in Waldbröl stellten sich 19 Helfer<br />
<strong>des</strong> OV Ahrweiler zur Verfügung.<br />
Sie blieben sechs Tage im Bunker.<br />
Für eine Kundgebung * der Kriegsbeschädigten<br />
an der Pfaffendorfer<br />
Brücke in Koblenz baute der OV Koblenz<br />
ein Po<strong>des</strong>t.<br />
Der Ortsverband Mari beklagt das<br />
plötzl iche Ableben seines Ausschußmitglie<strong>des</strong><br />
Dipl..lng. Franz Hanisch<br />
Immer, wenn es galt, zu helfen, war der<br />
Verstorbene mit Rat und Tat zur Stelle.<br />
Der OV Mari wird ihm stets ein ehren<strong>des</strong><br />
Andenken bewahren.<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für Mari<br />
Am 24. März 1959 verstarb plötzlich und<br />
unerwartet im Alter von 52 Jahren unser<br />
Kamerad<br />
Leo Anders<br />
Hauptmann a . D.<br />
Seit 1954 gehörte er dem Technischen<br />
Ausschuß an und hat sich rege um den<br />
Aufbau und die Ausbildunß <strong>des</strong> OV<br />
bemüht. Der OV verliert emen guten<br />
Kameraden, <strong>des</strong>sen Andenken stets in<br />
Ehren gehalten wird.<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für Krefeld<br />
Am 17. Februar 1959 verstarb noch längerer,<br />
schwerer Krankheit im Alter VOll<br />
45 Jahren der Gruppenführer<br />
Anton Prosek<br />
Der OV Essen verlor in dem Entschlafenen,<br />
dem die Arbeit und das Wirken für<br />
olle dos <strong>THW</strong> betreffenden Aufgabengebiete<br />
wirkliche Herzenssache war,<br />
einen stets hilfsbereiten und liebenswerten<br />
Kameraden. Die Helferschaft <strong>des</strong> OV<br />
wird dem allzu früh Dahingegangenen<br />
über dos Grob hinaus ein bleiben<strong>des</strong><br />
Gedächtnis bewahren.<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für Essen