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Wie viele Menschen werden in Zukunft auf der Erde leben?

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[ INFODSW<br />

WELTBEVÖLKERUNG]<br />

» Entwicklung und Projektionen<br />

<strong>Wie</strong> <strong>viele</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>werden</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong> <strong>leben</strong>?<br />

«<br />

Nie zuvor gab es so <strong>viele</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong> wie heute – 6,5 Milliarden. Nach wie vor<br />

wächst die Weltbevölkerung rasant: Bis zum Jahr 2050 <strong>werden</strong> es voraussichtlich mehr als<br />

neun Milliarden <strong>Menschen</strong> se<strong>in</strong>. Das Weltbevölkerungswachstum f<strong>in</strong>det zu 95 Prozent <strong>in</strong><br />

den Entwicklungslän<strong>der</strong>n statt.<br />

Global langsamer – regional schneller<br />

Global gesehen hat sich das Weltbevölkerungswachstum verlangsamt.<br />

Gab es Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre noch e<strong>in</strong>en jährlichen Zuwachs<br />

von 82 Millionen <strong>Menschen</strong>, s<strong>in</strong>d es <strong>der</strong>zeit nur noch 75 Millionen.<br />

Über die nächsten 50 Jahre wird sich die Bevölkerungszahl <strong>in</strong> den<br />

Industrielän<strong>der</strong>n kaum verän<strong>der</strong>n. E<strong>in</strong> Blick <strong>auf</strong> die Entwicklung im<br />

Rest <strong>der</strong> Welt zeigt jedoch, dass die Dynamik des weltweiten Wachstums<br />

ungebrochen ist. Alle<strong>in</strong> die Bevölkerung <strong>der</strong> ärmsten Län<strong>der</strong><br />

wird bis 2050 um e<strong>in</strong>e Milliarde <strong>Menschen</strong> zunehmen.<br />

Doch diese Entwicklung ist bee<strong>in</strong>flussbar<br />

– durch Aufklärung und<br />

Familienplanung.<br />

Historische Entwicklung <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />

Die erste Milliarde erreichte die Weltbevölkerung im Jahr 1804. Bis<br />

1900 lebten bereits 1,6 Milliarden <strong>Menschen</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong>. 1927 waren<br />

es zwei Milliarden, 33 Jahre später drei Milliarden. 1974 wurden vier<br />

und schon 1987 fünf Milliarden <strong>Menschen</strong> gezählt. Im Jahr 1999 überschritt<br />

die Weltbevölkerung die Sechs-Milliarden-Marke. Damit hatte<br />

sich die Weltbevölkerungszahl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Jahrhun<strong>der</strong>t nahezu<br />

vervierfacht – e<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Menschheit e<strong>in</strong>maliger Vorgang.<br />

Zur Zeit wächst die Weltbevölkerung etwa alle 14 Jahre um e<strong>in</strong>e<br />

weitere Milliarde <strong>Menschen</strong>.<br />

Weltbevölkerung <strong>in</strong> Milliarden<br />

Durchschnittlicher jährlicher Zuwachs <strong>in</strong>nerhalb von 10 Jahren<br />

1804: 1 Mrd.<br />

1927: 2 Mrd.<br />

1960: 3 Mrd.<br />

1987: 5 Mrd.<br />

1974: 4 Mrd.<br />

1999: 6 Mrd.<br />

2013: 7 Mrd.<br />

2027: 8 Mrd.<br />

2048: 9 Mrd.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Zuwachs <strong>in</strong> Millionen<br />

1700 1750 1800 1850 1900 1950 2000 2050<br />

0<br />

Grafik: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung Quelle: Vere<strong>in</strong>te Nationen, World Population Prospects: The 2004 Revision, New York 2005.


Demographischer Übergang<br />

Die Verbesserung <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Versorgung und <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Nahrungsproduktion<br />

– die sogenannte<br />

„Grüne Revolution“ – verursachten<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg e<strong>in</strong>en<br />

Anstieg <strong>der</strong> Lebenserwartung und<br />

e<strong>in</strong>en Rückgang <strong>der</strong> Säugl<strong>in</strong>gssterblichkeit.<br />

Im gleichen Zeitraum blieb<br />

<strong>in</strong> <strong>viele</strong>n Gesellschaften <strong>der</strong> Wunsch<br />

nach großen Familien bestehen und<br />

auch <strong>der</strong> Zugang zu mo<strong>der</strong>nen Methoden<br />

<strong>der</strong> Familienplanung war oft<br />

begrenzt. In <strong>der</strong> Folge beschleunigte<br />

sich das Bevölkerungswachstum,<br />

wobei <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> <strong>Menschen</strong>, die <strong>in</strong><br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n lebten, beständig<br />

anstieg. 1950 lag er bei 68 Prozent,<br />

2004 bereits bei 81 Prozent. Im Jahr<br />

2050 <strong>werden</strong> 86 Prozent <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />

<strong>in</strong> den weniger entwickelten<br />

Regionen <strong>der</strong> <strong>Erde</strong> <strong>leben</strong>.<br />

Trägheit des Bevölkerungswachstums<br />

Heute steht die größte Teenagergeneration<br />

aller Zeiten – über 1,3 Milliarden<br />

Heranwachsende zwischen 10 und<br />

19 Jahren – an <strong>der</strong> Schwelle zum<br />

Erwachsenenalter. Die endgültige<br />

Größe <strong>der</strong> Weltbevölkerung wird zum<br />

großen Teil davon abhängen, für wie<br />

<strong>viele</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> sie sich im L<strong>auf</strong>e ihres<br />

Lebens entscheiden <strong>werden</strong>. Doch<br />

selbst wenn jedes Paar sich mit zwei<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n nur selbst „ersetzen“ würde,<br />

käme es zu ke<strong>in</strong>em Stopp des Bevölkerungswachstums.<br />

Aufgrund <strong>der</strong><br />

hohen Zahl junger <strong>Menschen</strong> im fortpflanzungsfähigen<br />

Alter würde die<br />

Weltbevölkerung noch e<strong>in</strong>mal um<br />

m<strong>in</strong>destens die Hälfte zunehmen.<br />

Dieses Phänomen bezeichnet man<br />

als „Trägheit“ des Bevölkerungswachstums.<br />

Junge Altersstruktur<br />

E<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Jugendliche. In Afrika s<strong>in</strong>d sogar<br />

42 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung jünger<br />

als 15 Jahre alt. Grund für die junge<br />

Bevölkerungsstruktur ist die hohe<br />

Fertilitätsrate <strong>viele</strong>r Entwicklungslän<strong>der</strong>.<br />

Äthiopier<strong>in</strong>nen haben zum<br />

Beispiel im Durchschnitt sechs K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e junge Bevölkerungsstruktur <strong>in</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er hohen Geburtenrate<br />

führt zu sehr hohem<br />

Bevölkerungswachstum. In Äthiopien<br />

liegt die natürliche Wachstumsrate<br />

bei 2,4 Prozent. Daraus ergibt sich<br />

für die äthiopische Bevölkerung e<strong>in</strong>e<br />

„Verdoppelungszeit“ von nur<br />

29 Jahren.<br />

Verhütung und K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahlen <strong>in</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

Verheiratete Frauen<br />

(15–49), die mo<strong>der</strong>ne<br />

Verhütungsmethoden<br />

anwenden <strong>in</strong> %<br />

Kenia 32<br />

Uganda 18<br />

Simbabwe 50<br />

Ägypten<br />

Jemen<br />

Bangladesch<br />

Nepal<br />

Philipp<strong>in</strong>en<br />

Haiti<br />

Kolumbien<br />

Peru<br />

57<br />

10<br />

43<br />

35<br />

33<br />

22<br />

64<br />

50<br />

durchschnittliche K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahl pro Frau<br />

2,9 3,5<br />

2,2 3,3<br />

3,4 4,0<br />

2,5 4,1<br />

2,7 3,7<br />

3,5 4,7<br />

2,8 4,7<br />

1,8 2,6<br />

1,8 2,8<br />

5,3 6,9<br />

4,6 6,5<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Grafik: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung<br />

Quelle: Demographic and Health Surveys, 1997–2001, Population Reports, Vol.XXXI, Nr. 2, 2003 und DSW-Datenreport 2004.<br />

gewollt<br />

ungewollt<br />

Ungedeckter Bedarf an Familienplanung<br />

Die Geburtenzahl <strong>in</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong>n würde um ungefähr 20 Prozent<br />

s<strong>in</strong>ken, wenn dort <strong>der</strong> Bedarf an Familienplanung gedeckt würde. Mehr als<br />

200 Millionen Frauen können nicht verhüten, obwohl sie es wollen. Die Folge<br />

s<strong>in</strong>d jedes Jahr 23 Millionen ungewollte Geburten, 22 Millionen Abtreibungen,<br />

142.000 Todesfälle <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>er Schwangerschaft und 1,4 Millionen Fälle<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>sterblichkeit.<br />

S<strong>in</strong>kende K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahl<br />

Im Jahr 1960 hatten Frauen im weltweiten<br />

Durchschnitt noch sechs K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Heute s<strong>in</strong>d es nur noch 2,8 K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

je Frau. Wobei es deutliche regionale<br />

Unterschiede gibt: Während e<strong>in</strong>e<br />

Europäer<strong>in</strong> im Schnitt 1,4 K<strong>in</strong><strong>der</strong> bekommt,<br />

haben Afrikaner<strong>in</strong>nen <strong>der</strong>zeit<br />

durchschnittlich 5,1 K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Experten<br />

gehen davon aus, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahlen<br />

pro Frau langfristig auch <strong>in</strong><br />

den Entwicklungslän<strong>der</strong>n erheblich<br />

s<strong>in</strong>ken <strong>werden</strong>. In <strong>viele</strong>n Län<strong>der</strong>n<br />

zeichnet sich <strong>der</strong> Trend bereits ab.<br />

Vor allem <strong>in</strong> den ärmsten Län<strong>der</strong>n<br />

verläuft <strong>der</strong> Geburtenrückgang<br />

jedoch langsamer als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

angenommen. Weltweit<br />

verwenden heute 59 Prozent aller verheirateten<br />

Frauen zwischen 15 und<br />

49 Jahren irgende<strong>in</strong>e Form (traditionelle<br />

o<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne Methoden) <strong>der</strong><br />

Familienplanung; <strong>in</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

(ohne Ch<strong>in</strong>a) s<strong>in</strong>d es 48 Prozent.<br />

Diese Rate ist beachtlich, wenn man<br />

bedenkt, dass <strong>in</strong> den 1960er Jahren<br />

nur zehn Prozent aller Frauen verhüteten.<br />

In Afrika südlich <strong>der</strong> Sahara<br />

s<strong>in</strong>d es heute allerd<strong>in</strong>gs nach wie vor<br />

nur 22 Prozent <strong>der</strong> verheirateten<br />

Frauen.<br />

[ 2] WELTBEVÖLKERUNG] Entwicklung und Projektionen


Bevölkerung nach Alter und Geschlecht<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>:<br />

E<strong>in</strong> Drittel unter 15 Jahren<br />

Jahre<br />

80 +<br />

75–79<br />

70–74<br />

65–69<br />

60–64<br />

55–59<br />

50–54<br />

45–49<br />

40–44<br />

35–39<br />

30–34<br />

25–29<br />

20–24<br />

15–19<br />

Männer<br />

Frauen<br />

10–14<br />

05–09<br />

Entscheidende Altersgruppen<br />

00–04<br />

300 250 200 150 100 50 0 50 100 150 200 250 300<br />

Millionen<br />

Industrielän<strong>der</strong>:<br />

Weniger Junge, mehr Alte<br />

Jahre<br />

80 +<br />

75–79<br />

70–74<br />

65–69<br />

60–64<br />

55–59<br />

50–54<br />

45–49<br />

40–44<br />

35–39<br />

30–34<br />

25–29<br />

20–24<br />

15–19<br />

10–14<br />

05–09<br />

00–04<br />

Männer<br />

Frauen<br />

300 250 200 150 100 50 0 50 100 150 200 250 300<br />

Millionen<br />

Grafik: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung Quelle: Vere<strong>in</strong>te Nationen, World Population Prospects: The 2004 Revision, New York 2005.<br />

Ursachen des Wachstums<br />

Drei Faktoren s<strong>in</strong>d im Wesentlichen<br />

für die zukünftige Entwicklung <strong>der</strong><br />

Weltbevölkerung verantwortlich:<br />

ungewollte Geburten, <strong>der</strong> Wunsch<br />

nach mehr als zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n pro Paar<br />

sowie die junge Altersstruktur. Alle<br />

drei Variabeln s<strong>in</strong>d bee<strong>in</strong>flussbar: Der<br />

Zugang zu adäquater Familienplanung<br />

kann Paaren helfen, ungewollte<br />

Schwangerschaften zu vermeiden.<br />

Maßnahmen zur Senkung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />

Säugl<strong>in</strong>gssterblichkeit und<br />

bessere Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für Frauen können die<br />

gewünschte K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahl deutlich bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Gezielte Sexual<strong>auf</strong>klärung<br />

und Zugang zu Verhütungsmitteln<br />

für Jugendliche, die Verzögerung <strong>der</strong><br />

ersten Geburt durch mehr Bildungschancen<br />

für Mädchen sowie e<strong>in</strong>e<br />

Erhöhung des Heiratsalters können<br />

den Altersstruktureffekt abschwächen.<br />

Regionale Unterschiede verstärken sich<br />

Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> wird <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Menschheit <strong>in</strong> Asien <strong>leben</strong>. Die mit 3,8 Milliarden<br />

<strong>Menschen</strong> bevölkerungsreichste Region <strong>der</strong> <strong>Erde</strong> wächst bis 2050 voraussichtlich um weitere<br />

1,5 Milliarden. Dabei wird Ch<strong>in</strong>a als Land mit <strong>der</strong> weltweit höchsten Bevölkerungszahl wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

bald von Indien abgelöst. Noch größer ist das Wachstumspotential des afrikanischen Kont<strong>in</strong>ents:<br />

Bis zur Mitte des Jahrhun<strong>der</strong>ts wird sich die Bevölkerung Afrikas von heute 885 Millionen <strong>Menschen</strong><br />

<strong>auf</strong> geschätzte 1,9 Milliarden verdoppeln. Damit steigt <strong>der</strong> Anteil Afrikas an <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />

von heute 13,8 Prozent <strong>auf</strong> 20,9 Prozent im Jahr 2050. Europa ist die e<strong>in</strong>zige Weltregion, die im<br />

gleichen Zeitraum von e<strong>in</strong>em Rückgang <strong>der</strong> Bevölkerung geprägt se<strong>in</strong> wird. Da die K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahlen<br />

pro Frau <strong>in</strong> <strong>viele</strong>n europäischen Län<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en historischen Tiefpunkt erreicht haben, wird <strong>der</strong><br />

europäische Anteil an <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />

von heute 11,4 Prozent<br />

<strong>auf</strong> voraussichtlich 7,2 Prozent <strong>in</strong><br />

2050 schrumpfen.<br />

Regionale Verteilung <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />

2004 Weltbevölkerung <strong>in</strong>sg.<br />

6.396 Millionen<br />

Ozeanien<br />

33 Mio. (0,5%)<br />

Late<strong>in</strong>amerika/Karibik<br />

549 Mio. (8,6%)<br />

Afrika<br />

885 Mio. (13,8%)<br />

Nordamerika<br />

326 Mio. (5,1%)<br />

Europa<br />

728 Mio. (11,4%)<br />

Asien<br />

3.875 Mio. (60,6%)<br />

2050<br />

Grafik: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung Quelle: DSW-Datenreport 2004.<br />

Rasantes Wachstum <strong>in</strong> den ärmsten Län<strong>der</strong>n<br />

Weltbevölkerung <strong>in</strong>sg.<br />

9.276 Millionen<br />

Ozeanien<br />

47 Mio. (0,5%)<br />

Late<strong>in</strong>amerika/Karibik<br />

778 Mio. (8,4%)<br />

Afrika<br />

1.941 Mio. (20,9%)<br />

Nordamerika<br />

457 Mio. (4,9%)<br />

Europa<br />

668 Mio. (7,2%)<br />

Asien<br />

5.385 Mio. (58,1%)<br />

Die Fruchtbarkeitsrate <strong>in</strong> den ärmsten Regionen <strong>der</strong> Welt ist nach wie vor sehr<br />

hoch. Nach Angaben <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen bekommen Frauen <strong>in</strong> den 50 am<br />

wenigsten entwickelten Län<strong>der</strong>n durchschnittlich immer noch mehr als fünf<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Bis zum Jahr 2050<br />

wird die Bevölkerung <strong>in</strong><br />

diesen 50 Län<strong>der</strong>n daher um<br />

228 Prozent <strong>auf</strong> 1,7 Milliarden<br />

anwachsen. Das schnelle<br />

Bevölkerungswachstum führt<br />

wie<strong>der</strong>um zur Überlastung <strong>der</strong><br />

Gesundheits- und Bildungssysteme<br />

und beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t auch<br />

die wirtschaftliche Entwicklung.<br />

Armutsbekämpfung<br />

kann daher nur erfolgreich<br />

se<strong>in</strong>, wenn sich gleichzeitig<br />

das Bevölkerungswachstum<br />

verlangsamt.<br />

Entwicklung und Projektionen [ WELTBEVÖLKERUNG [ 3]


Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)<br />

Gött<strong>in</strong>ger Chaussee 115, D-30459 Hannover<br />

Telefon: 0511 94373-0, Fax: 0511 2345051<br />

E-mail: <strong>in</strong>fo@dsw-hannover.de<br />

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) will <strong>Menschen</strong> helfen,<br />

sich selbst aus <strong>der</strong> Armut zu befreien. Deshalb unterstützt sie<br />

Familienplanungs- und Aufklärungsprojekte <strong>in</strong> Afrika und Asien. Denn<br />

nur, wenn <strong>Menschen</strong> sich vor ungewollten Schwangerschaften und<br />

HIV/Aids schützen können, haben sie die Chance <strong>auf</strong> e<strong>in</strong> besseres Leben.<br />

Helfen auch Sie, <strong>in</strong>dem Sie die Projekte <strong>der</strong> DSW unterstützen!<br />

www.weltbevoelkerung.de<br />

Spendenkonto: 38 38 38 0 Commerzbank Hannover BLZ 250 400 66<br />

Redaktion: Mirjam Hägele (DSW), Gestaltung: Simone Schmidt, Stand: März 2005<br />

Diese Veröffentlichung wurde mit Unterstützung <strong>der</strong> Europäischen Union hergestellt. Für den Inhalt dieser Veröffentlichung ist alle<strong>in</strong> die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich;<br />

<strong>der</strong> Inhalt kann <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise als Standpunkt <strong>der</strong> Europäischen Union angesehen <strong>werden</strong>.<br />

Weltbevölkerungsprojektionen<br />

für das Jahr 2050<br />

Milliarden<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Weltbevölkerung bis 2050<br />

Die jüngsten Projektionen <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>ten Nationen zur Entwicklung <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />

zeigen, dass bereits ger<strong>in</strong>ge Unterschiede <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahl pro Frau e<strong>in</strong>en erheblichen E<strong>in</strong>fluss <strong>auf</strong> das Bevölkerungswachstum<br />

haben können. Für die mittlere Variante <strong>der</strong> Projektionen<br />

wird bis 2050 e<strong>in</strong> Rückgang <strong>der</strong> durchschnittlichen K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahl<br />

je Frau <strong>auf</strong> zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong> angenommen. Die Weltbevölkerung<br />

würde dann bis Mitte des Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>auf</strong> 9,1 Milliarden<br />

<strong>Menschen</strong> anwachsen. Läge die durchschnittliche K<strong>in</strong><strong>der</strong>zahl<br />

um 2050 anstatt bei zwei bei zweie<strong>in</strong>halb K<strong>in</strong><strong>der</strong>n pro<br />

Frau, würden im Jahr 2050 bereits 10,6 Milliarden <strong>Menschen</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong> <strong>leben</strong>. Wenn die Fertilität <strong>in</strong> den nächsten fünf<br />

Jahrzehnten unter das „Ersatzniveau“ von 2,1 K<strong>in</strong><strong>der</strong>n pro<br />

Frau fiele – <strong>auf</strong> etwa 1,5 K<strong>in</strong><strong>der</strong> pro Frau – würde die Bevölkerungszahl<br />

bis 2050 nur <strong>auf</strong> 7,7 Milliarden anwachsen.<br />

Bliebe die Fruchtbarkeitsrate konstant <strong>auf</strong> dem heutigen<br />

Niveau gäbe es bis 2050 sogar schon 11,7 Milliarden<br />

<strong>Menschen</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Welt.<br />

»<br />

Konstante Variante<br />

Hohe Variante<br />

Mittlere Variante<br />

Niedrige Variante<br />

Grafik: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung<br />

Quelle: Vere<strong>in</strong>te Nationen: World Population Prospects: The 2004 Revision, New York 2005.<br />

Strategien für die <strong>Zukunft</strong><br />

Ob die Weltbevölkerung bis 2050 <strong>auf</strong> neun, zehn o<strong>der</strong><br />

zwölf Milliarden <strong>Menschen</strong> anwächst, hängt entscheidend<br />

von unserem heutigen entwicklungspolitischen<br />

Handeln ab. Im Jahr 1994 beschlossen 179 Staaten <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />

Weltbevölkerungskonferenz <strong>in</strong> Kairo e<strong>in</strong> wegweisendes<br />

Aktionsprogramm, das Bevölkerungsfragen und Entwicklungsprobleme<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verb<strong>in</strong>det (vgl. DSW-Info<br />

„Weltbevölkerung – Internationale Politik“). Demnach<br />

sollen bis 2015 alle <strong>Menschen</strong> mit Familienplanung und<br />

begleitenden Gesundheitsdiensten – wie zum Beispiel<br />

Schwangerschaftsbetreuung o<strong>der</strong> Maßnahmen gegen<br />

HIV/Aids – versorgt <strong>werden</strong>.<br />

Da <strong>in</strong> <strong>viele</strong>n Entwicklungslän<strong>der</strong>n vor allem Jugendliche<br />

immer noch ke<strong>in</strong>en Zugang zu Aufklärung und Verhütung<br />

haben, konzentriert sich die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung<br />

(DSW)<strong>auf</strong> die Jugendarbeit <strong>in</strong> Afrika. In den<br />

vergangenen Jahren hat die DSW <strong>in</strong> Äthiopien, Kenia und<br />

Uganda e<strong>in</strong> Netzwerk von über 1.000 Jugendklubs <strong>auf</strong>gebaut,<br />

<strong>in</strong> denen junge <strong>Menschen</strong> von gleichaltrigen,<br />

ausgebildeten Beratern <strong>auf</strong>geklärt <strong>werden</strong>. Der Erfolg des<br />

Youth-to-Youth-Konzeptes ist groß: Bis Ende 2004 konnte<br />

die DSW 6,7 Millionen Jugendliche mit ihren Aufklärungsprogrammen<br />

erreichen.<br />

[ 4] WELTBEVÖLKERUNG] Entwicklung und Projektionen

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