Download - Thüringer Landtag
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Vorwort der Herausgeber<br />
Am 27. Januar 2011, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus,<br />
wurde in Erfurt der Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz<br />
an die Öffentlichkeit übergeben. Im denkmalgeschützten ehemaligen Verwaltungsgebäude<br />
der Firma J. A. Topf & Söhne, welche die Leichenverbrennungsöfen<br />
für die nationalsozialistischen Konzentrationslager lieferte und die Gaskammern<br />
im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau mit Lüftungstechnik ausstattete, erinnert<br />
heute eine Ausstellung an die Beteiligung der Industrie am Holocaust. Sie<br />
zeigt exemplarisch, wie sich ganz normale Menschen in ihrem beruflichen und<br />
unternehmerischen Alltag an einem Menschheitsverbrechen beteiligten, wie aus<br />
Büros, Zeichensälen und Werkstätten Orte der Mittäterschaft wurden. Der Erinnerungsort<br />
wurde von der Stadt Erfurt aufgebaut – in Kooperation mit der Stiftung<br />
Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und gefördert durch Land und<br />
Bund.<br />
In der Gedenkstunde zur Eröffnung sprachen Kulturstaatsminister Bernd<br />
Neumann, die Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, die Thüringer<br />
<strong>Landtag</strong>spräsidentin Birgit Diezel, der Erfurter Oberbürgermeister Andreas<br />
Bausewein und der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora<br />
Prof. Volkhard Knigge. Die Gedenkrede hielt der ehemalige Buchenwald-Häftling<br />
Floréal Barrier. Zahlreiche Bundestags- und <strong>Landtag</strong>sabgeordnete,<br />
Mitglieder des Stadtrats, Vertreter der Kirchen, der Hochschulen, der Wirtschaft<br />
und viele Bürgerinnen und Bürger nahmen an den Eröffnungsveranstaltungen<br />
teil. Das Medienecho war überwältigend und unterstrich die nationale Bedeutung<br />
des neuen Erinnerungsortes. Es berichteten die Tagesthemen, das heute-journal,<br />
der Deutschlandfunk, DIE ZEIT, die tageszeitung, die Süddeutsche Zeitung, die Jüdische<br />
Zeitung und zahlreiche andere Fernseh-, Hörfunk- und Pressemedien.<br />
Diese Broschüre dokumentiert die Reden in der Gedenkstunde und zur Er -<br />
öffnung der Ausstellung Techniker der ›Endlösung‹. Topf & Söhne – Die Ofenbauer<br />
von Auschwitz und fasst das Medienecho zusammen. Schülerinnen und Schüler,<br />
die die szenische Lesung Technik ohne Moral zur Aufführung brachten, kommen<br />
zu Wort. Wir dokumentieren auch die Begegnung ehemaliger Häftlinge aus<br />
Buchenwald und Mittelbau-Dora mit Jugendlichen und die Eröffnung einer Ausstellung<br />
der Jugendbegegnungsstätte Auschwitz, die vor der Gedenkstunde im<br />
Thüringer <strong>Landtag</strong> stattfanden.<br />
Die Ausstellung im Erinnerungsort zeigt in den von Hans Dieter Schaal entworfenen<br />
Vitrinen Schlüsseldokumente zum Holocaust: Quellen aus dem Firmenarchiv,<br />
Akten der SS-Bauleitung Auschwitz und Verhörprotokolle aus Moskau.<br />
Die Präsentation beweist nicht nur die Mitwisser- und Mittäterschaft der Kaufleute<br />
und Ingenieure anhand ihrer eigenen Geschäftskorrespondenz, ihrer Zeichnungen<br />
und Notizen – sie gibt auch den Opfern eine Stimme. Berichte von Häft-<br />
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