Hessenlöwe - Ausgabe 3 2014/2015
Das offizielle Stadionmagazin des KSV Hessen Kassel.
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Goce Malinov (weißes<br />
Trikot) beim denkwürdigen<br />
Spiel am Bornheimer Hang<br />
WAS MACHT EIGENTLICH...<br />
GOCE MALINOV?<br />
Hallo Herr Malinov, welche<br />
Erinnerungen haben Sie an dieses<br />
Spiel am Bornheimer Hang?<br />
GM: Noch heute bekomme ich Gänsehaut,<br />
wenn ich an diesen Nachmittag denke. Schon<br />
als wir mit dem Bus vor das Stadion gefahren<br />
sind, wurden wir von unzähligen KSV-Fans<br />
begeistert empfangen. Das Stadion war wie<br />
eine rot-weiße Wand. Frankfurt hat unheimlich<br />
Gas gegeben. Als Olli Adler bei uns im Tor<br />
die ersten Dinger rausgeholt hat, war uns klar,<br />
dass wir das Spiel gewinnen können.<br />
Kurz vor der Halbzeit mussten Sie mit<br />
einer Oberschenkelzerrung raus, für Sie<br />
kam Mirko Dickhaut. Die zweite Halbzeit<br />
konnten Sie also ganz entspannt von<br />
draußen verfolgen…<br />
GM (lacht): Von wegen entspannt. Auf der<br />
Bank zu sitzen und nicht mehr eingreifen zu<br />
können, ist viel schlimmer, als wenn man auf<br />
dem Platz steht. Die zweite Halbzeit dauerte<br />
endlos lange, der Schiedsrichter hat fast<br />
sechs Minuten nachspielen lassen. So richtig<br />
realisiert habe ich das ganze aber erst Tage<br />
später.<br />
hat es so lange gedauert, bis die<br />
Mannschaft in Schwung kam?<br />
GM: Wir hatten relativ viele Neuzugänge, auch<br />
ich kam ja aus Lohfelden dazu. Das dauert<br />
seine Zeit, bis sich eine Mannschaft findet und<br />
wir das Konzept von Trainer Matthias Hamann<br />
umsetzen konnten.<br />
Irgendwann war der KSV dann aber<br />
nicht mehr zu stoppen?<br />
GM: Ja, genau. Unser Zusammenhalt war<br />
ungewöhnlich. So einen Teamgedanke habe<br />
ich bis heute nicht mehr erlebt. Es kann sein,<br />
dass andere Teams fußballerisch besser<br />
waren als wir. Wir waren in jedem Fall aber<br />
mental die stärksten.<br />
(weiter auf der nächsten Seite)<br />
Donnerstag, 25. Mai 2006, Christi Himmelfahrt.<br />
Das Wetter ist gruselig, Nieselregen, dazu 10<br />
Grad und ein kühler Wind. 4000 Kasselern<br />
ist das herzlich egal. Sie sind nach Frankfurt<br />
gefahren, um den KSV Hessen am letzten<br />
Oberliga-Spieltag zu unterstützen. Das Spiel<br />
der Spiele, Tabellenführer FSV Frankfurt gegen<br />
die Löwen im alten Stadion am Bornheimer<br />
Hang. Die Ausgangslage ist klar: Der FSV<br />
hat drei Punkte Vorsprung, aber auch das<br />
schlechtere Torverhältnis. Mit einem Sieg kann<br />
der KSV Hessen eine ganze Saison komplett<br />
auf den Kopf stellen. Vom ersten Spieltag an<br />
führten die Südhessen die Hessenliga an,<br />
hatten im Herbst 2005 bis zu zwölf Punkte<br />
Vorsprung auf die Löwen. Doch der scheinbar<br />
sichere Meister nimmt sich im Frühjahr 2006<br />
eine Krise, der Vorsprung auf den KSV schmilzt<br />
wie der Schnee in der Märzensonne. Am Ende<br />
steht Frankfurt mit leeren Händen da: Die<br />
Löwen gewinnen das letzte Saisonspiel 1:0<br />
durch ein Tor von „Fußball-Gott“ Totti Bauer<br />
und steigen in die Regionalliga auf. Mit dabei<br />
im defensiven Mittelfeld: Goce Malinov. Seit<br />
der F-Jugend spielte der heute 34-jährige beim<br />
FSC Lohfelden und wechselte zu Beginn der<br />
Saison 2005/06 zum KSV. Doch da blieb er nur<br />
eine Serie, ging anschließend wieder zurück<br />
zum FSC, wo er noch heute aktiv ist. Malinov<br />
ist Haupt- und Realschullehrer in Kassel und<br />
half auch schon als Spielertrainer in Lohfelden<br />
aus.<br />
Danach sind Sie mit der kompletten<br />
Mannschaft in einem Sonderzug zurück<br />
nach Kassel gefahren…<br />
GM: Das war ein einmaliges Erlebnis. Wir<br />
haben mit den Fans im Zug gefeiert und wurden<br />
dann am Hauptbahnhof in Kassel von einer<br />
unglaublichen Menschenmenge empfangen.<br />
Danach ging es zunächst in den Düsseldorfer<br />
Hof und anschließend ins A7. Keine Frage,<br />
der Tag war der Höhepunkt meiner sportlichen<br />
Karriere.<br />
Der KSV ist damals schlecht in die<br />
Saison gestartet, sah vom FSV Frankfurt<br />
zunächst nur die Rückleuchten. Warum<br />
Goce Malinov heute