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ABSTRAKT - W.I.R.E - The Wire

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Ist die Macherbewegung nicht Zeichen einer wachsenden<br />

Macht der kleinen Leute, einer sich entwickelnden Rebellion<br />

gegen diese Strukturen?<br />

Ja, das ist sie. Und das ist grossartig. Aber es braucht mehr,<br />

um die dominanten Strukturen zu verändern. Die Macher<br />

werden Microsoft nicht ersetzen, zumindest nicht in den<br />

nächsten Jahren.<br />

Wie aber kann jeder Einzelne von uns ein guter Handwerker<br />

werden?<br />

Wir müssen unsere Computer so behandeln wie der Teppichfertiger<br />

sein Messer. Glücklicherweise entwickelt sich<br />

der technische Fortschritt bereits in diese Richtung – mit<br />

neuen Computerprogrammen zum Beispiel. Bis vor Kurzem<br />

konnte man diese bedienen, ohne zu denken. Bald aber<br />

gibt es andere, selbstprogrammierbare Software. Dies wird<br />

der Anfang eines zweiten Computerzeitalters, in dem wir<br />

moderne Werkzeuge wie traditionelle benutzen werden,<br />

weil wir damit etwas genauso fertigen können, wie wir es<br />

wollen. Massenprodukte, auf die der Käufer keinen Einfluss<br />

nehmen kann, gehören – zumindest im Bereich der Software<br />

– der Vergangenheit an. Und das freut mich sehr.<br />

Richard Sennett ist ein US-amerikanischer Soziologe. Er lehrt<br />

als Professor an der New York University und an der London<br />

School of Economics and Political Science. Seine Hauptforschungsgebiete<br />

sind Städte, Arbeit und Kultursoziologie. In<br />

seinem jüngsten Buch Handwerk (2008) fordert er, den Eigenwert<br />

der individuellen Arbeit wieder herzustellen und die<br />

Arbeitsumstände für die Menschen so zu gestalten, dass sie<br />

danach streben, ihre Tätigkeit möglichst gut zu verrichten.<br />

Sennett ist verheiratet mit der Stadtsoziologin Saskia Sassen.

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