Verbandsliga Südbaden <strong>SV</strong> Oberachern – SC Offenburg 7:1 (2:0) (RM) 350 Zuschauer sahen über weite Strecken eine Galavorstellung des <strong>SV</strong> Oberachern gegen einen allerdings ab der 40. Minute dezimierten Gast, dem in der Schlussphase doch merklich die Kräfte schwanden. Irhad Zulum, der bereits nach 18 Sekunden für sein übermotiviertes Einsteigen gegen Oberacherns Schlussmann Logan Kleffer die gelbe Karte kassierte, musste nach einem Foul an Cedric Krebs unmittelbar an der Außenlinie mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche. 15 Minuten lang hatte der Aufsteiger aus Offenburg die Partie vor 350 Zuschauern eigentlich ganz gut im Griff, konnte die <strong>SV</strong>O-Defensive aber nicht ernsthaft in Verlegenheit bringen. Dann setzte sich Sebastian Braun erstmals gegen SCO-Kapitän Robert Grüner durch. Seine scharfe Hereingabe fand in Domagoj Petric zwar einen Abnehmer, der lange Kroate setzte das Leder aber freistehend am Fünfmeterraum über den Kasten, doch das war so etwas wie der Weckruf für die Achertäler, die fortan das Kommando im Waldseestadion übernahmen. Nur eine Minute später hatte Braun das 1:0 auf dem Fuß, konnte aber nach einem Fehler in der Offenburger Defensive gerade noch am Einschuss gehindert werden. Bei der anschließenden Ecke verletzte sich <strong>SV</strong>O-Keeper Daniel Künstle an der Schulter und musste minutenlang behandelt werden. Die Führung des Oberligaabsteigers nach 24 Minuten resultierte wieder einmal aus einer Standardsituation. Mathieu Krebs, an diesem Tag einer der stärksten Spieler auf dem Platz, hob einen Freistoß auf den Kopf von Domagoj Petric und der ließ Künstle keine Abwehrmöglichkeit. Kurz darauf ging es für den SCO-Keeper nicht mehr weiter. Er wurde durch Philipp Schumann ersetzt, der gerade mal vier Minuten nach seiner Einwechslung erstmals hinter sich greifen musste. Erneut war Petric der Torschütze (31.), dieses Mal mit einer feinen Einzelleistung. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs fast das 3:0, doch die Freistoßverlängerung von Matthias Armbruster per Hacke trudelte nur an den langen Pfosten. SCO-Coach Rainer Hannig ging nach dem Wechsel volles Risiko und brachte mit Lukas Martin und Daniel Kempf frisches Personal. Auch in Unterzahl versuchte der Gast, den Anschluss zu erzielen, hatte aber in Minute 57 Pech, als Mathieu Krebs im Anschluss an einen verunglückten Oberacherner Abwehrversuch kurz vor der Linie noch klären konnte. Spätestens nach dem 3:0 durch Neuzugang Hakki Nuri Tasli (64.), erneut hieß der Wegbereiter Mathieu Krebs, war der Widerstand des Aufsteigers gebrochen. Cedric Krebs erhöhte nach 75 Minuten auf 4:0. Als alle mit einer Hereingabe rechneten, zog der Franzose aus spitzem Winkel ab und der leidgeprüfte SCO-Schumann war erneut geschlagen. Jetzt nahm das Unheil für den SCO endgültig seinen Lauf. Mathieu Krebs mit einem abgefälschten Schuss aus 18 Metern (81.) und der bis dato glücklose Janosch Bologna (82.) schraubten das Ergebnis binnen Minutenfrist gar auf 6:0. Nur eine Minute später der mehr als verdiente Anschlusstreffer durch Narek Sermanoukian, als die <strong>SV</strong>O- Abwehr einmal nicht im Bilde war. Drei Treffer binnen drei Minuten, das hat es in Oberachern lange nicht mehr gegeben. Den Schlusspunkt zum 7:1, gleichzeitig der zweithöchste Heimsieg des <strong>SV</strong>O in seiner Verbandsligahistorie, setzte Kapitän David Halsinger, als er einen von Felipe Rodas Steeg an ihm verschuldeten Foulelfmeter sicher verwandeln konnte (88.). SCO-Coach Rainer Hannig, der wie Thomas Leberer unter anderem in der Gelb-Roten Karte den Knackpunkt in der Partie sah, war hinterher sichtlich bedient. „Mir fehlen heute schon ein wenig die Worte. Wenn man das Ergebnis so sieht, dann hätte man fast den Eindruck haben können, dass meine Spieler in Gedanken schon beim Derby gegen den OFV waren“. Thomas Leberer will diesen Sieg auf keinen Fall zu hoch bewerten. „Es war heute auch eine Verkettung glücklicher Umstände für uns. Es war ein toller Nachmittag für uns, auch wenn mich das Gegentor schon etwas ärgert“. „Am Mittwoch holt ihr den Dreier gegen den OFV, dann ist die Niederlage von heute vergessen“, gab Leberer seinem Kollegen Hannig anschließend mit auf den Heimweg. <strong>SV</strong> Oberachern: Kleffer, Lurz (70. Muhamedagic),, Armbruster, Halsinger, C. Krebs, M. Krebs, Petric (54. Bologna), Leberer, Savane, Braun, Tasli (78. Dörflinger) SC Offenburg: Künstle (27. Schumann), Hartfiel, Grüner, Braun, Güldüren (46. Martin), Sermanoukian, Bayer, Pleger (46. Kempf), Burghard, Rodas Steeg, Zulum Schiedsrichter: Pascal Rohwedder (Karlsruhe) Zuschauer: 350 Tore: 1:0 Petric (24.), 2:0 Petric (31.), 3:0 Tasli (64.), 4:0 C. Krebs (75.), 5:0 M. Krebs (81.) 8:0 Bologna (82.), 6:1 Sermanoukian (83.), 7:1 Halsinger (88./FE) Bes. Vork.: Gelb-Rot Zulum (SCO/40.)
Sebastian Braun, hier im Laufduell mit SCO-Kapitän Robert Grüner, findet immer mehr zur Form der letzten Saison zurück. Gegen den SCO überzeugte er mit einer starken Leistung. Zeigte gegen den SCO eines seiner stärksten Spiele im <strong>SV</strong>O-Dress, Mathieu Krebs „Was der Kleine kann, das kann ich auch“, dachte sich wohl der elsässische Wirbelwind, nachdem Bruder Cedric nach 75 Minuten zum 4:0 getroffen hatte. Nur sechs Minuten später traf >der große Krebs< zum 5:0 RM / Fotos: Thomas Steuerer (ABB/BNN)