01.10.2014 Aufrufe

Nacht der Kirchen 2014 - Bauernhauskirche

Unter dem Motto "Der Bauern Kirche, des Herren Land" hatten wir uns am 19. September an der Nacht der Kirchen beteiligt. Gutes Essen, leckere Cocktails, Musik und Aktionen wurden den ganzen Abend angeboten. Dazu konnten die Besucher sich auf großen Plakaten einmal durch die Kirchengeschichte über die Grenzgänge von Bäuerlichem und Kirchlichem informieren. Diese Plakate können Sie hier noch einmal nachlesen.

Unter dem Motto "Der Bauern Kirche, des Herren Land" hatten wir uns am 19. September an der Nacht der Kirchen beteiligt. Gutes Essen, leckere Cocktails, Musik und Aktionen wurden den ganzen Abend angeboten. Dazu konnten die Besucher sich auf großen Plakaten einmal durch die Kirchengeschichte über die Grenzgänge von Bäuerlichem und Kirchlichem informieren. Diese Plakate können Sie hier noch einmal nachlesen.

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Am Anfang<br />

kein<br />

war <strong>der</strong> Apfel.<br />

–<br />

Von einer gestohlenen Frucht zum Ackerbau<br />

Der Schöpfungsmythos erzählt wirklich paradiesisches: Kein Stress, keine Krankheit, keine Schmerzen, keine Arbeit<br />

– mit Adam und Eva wollte man gerne tauschen. Dass die beiden vom Baum <strong>der</strong> Erkenntnis<br />

aßen, führte zum Rauswurf aus dem Paradies. Vorbei war es mit dem sorgenfreien<br />

Leben: Um genug zum Essen zu haben, musste <strong>der</strong> Mensch seitdem früh morgens aufstehen,<br />

pflanzen und ernten, Tiere züchten, Tiere jagen. Frost und Dürre, Krankheit und Schmerzen<br />

bedrohen den Lohn für seine Arbeit.<br />

Und zum Mann sprach Gott:<br />

Weil du gehorcht hast <strong>der</strong> Stimme<br />

deiner Frau und gegessen<br />

von dem Baum, von dem ich<br />

dir gebot und sprach: Du sollst<br />

nicht davon essen -, verflucht sei<br />

<strong>der</strong> Acker um deinetwillen! Mit<br />

Mühsal sollst du dich von ihm<br />

nähren dein Leben lang. Dornen<br />

und Disteln soll er dir tragen,<br />

und du sollst das Kraut auf dem<br />

Felde essen. Im Schweiße deines<br />

Angesichts sollst du dein Brot<br />

essen, bis du wie<strong>der</strong> zu Erde werdest,<br />

davon du genommen bist.<br />

(1. Mose 3)<br />

Eine Schlange soll die beiden ersten Menschen zum Naschen verführt haben. Kein Wun<strong>der</strong>,<br />

dass das Verhältnis von Mensch und Schlange seither angespannt ist. Vielleicht wäre es dem<br />

Obst, das sie verzehrten, genauso ergangen – wenn wir wüssten, was dort am Baum hing: Die<br />

Bibel erzählt nur von einer Frucht. Und es war keineswegs von Anfang an unbestritten, dass<br />

es <strong>der</strong> Apfel war, <strong>der</strong> die Erkenntnis von Gut und Böse in die Welt brachte.<br />

Die ältesten Überlieferungen und Darstellungen gehen davon aus, dass Adam und Eva von einem Feigenbaum aßen:<br />

Die Feige war in <strong>der</strong> Antike ein sexuelles Symbol. Viele Theologen sahen in <strong>der</strong> Sexualität den eigentlichen Sündenfall.<br />

Die Deutung des Baumes als Apfelbaum war also auch ein theologischer Gegenentwurf:<br />

Durch die Erkenntnis von Gut und Böse kam auch das Böse in die Welt: Neid und Lüge<br />

als Folge von Begierde und Eitelkeit. Dass dies nun gerade mit dem Apfel verbunden<br />

wurde, liegt am lateinischen Wort für Obst: „malum“ kann sowohl „Apfel“ als auch<br />

„Böse“ bedeuten. Ganz verschwunden ist die Feige aber aus dem Schöpfungsmythos<br />

nicht: Bis heute sind es Feigenblätter geblieben, mit denen Adam und Eva ihre Scham<br />

bedecken.<br />

Auch wenn <strong>der</strong> Weg ins Paradies dem Menschen für immer versperrt ist, so fanden<br />

die ersten Menschen, die im heutigen Israel und Palästina sesshaft wurden,<br />

auch paradiesisch schöne Landschaften. Sie ermöglichten Viezucht genauso<br />

wie Ackerbau und den Anbau von Obstbäumen. Das Alte Testament erzählt<br />

von <strong>der</strong> Kultivierung <strong>der</strong> Landschaft durch und für den Menschen. Erst viel später,<br />

als die Schriften des Neuen Testaments verfasst wurden, wuchs die Tendenz, mit<br />

Bil<strong>der</strong>n aus <strong>der</strong> Landwirtschaft zu veranschaulichen, wie Gott ist.<br />

Zweig des Feigenbaums

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