01.10.2014 Aufrufe

Nacht der Kirchen 2014 - Bauernhauskirche

Unter dem Motto "Der Bauern Kirche, des Herren Land" hatten wir uns am 19. September an der Nacht der Kirchen beteiligt. Gutes Essen, leckere Cocktails, Musik und Aktionen wurden den ganzen Abend angeboten. Dazu konnten die Besucher sich auf großen Plakaten einmal durch die Kirchengeschichte über die Grenzgänge von Bäuerlichem und Kirchlichem informieren. Diese Plakate können Sie hier noch einmal nachlesen.

Unter dem Motto "Der Bauern Kirche, des Herren Land" hatten wir uns am 19. September an der Nacht der Kirchen beteiligt. Gutes Essen, leckere Cocktails, Musik und Aktionen wurden den ganzen Abend angeboten. Dazu konnten die Besucher sich auf großen Plakaten einmal durch die Kirchengeschichte über die Grenzgänge von Bäuerlichem und Kirchlichem informieren. Diese Plakate können Sie hier noch einmal nachlesen.

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Christus<br />

Imperator.<br />

Das Kreuz mit dem Apfel.<br />

Es gibt einen Apfel, <strong>der</strong> ist beson<strong>der</strong>s typisch für das Mittelalter: Der Reichsapfel. Er soll nicht übergangen werden,<br />

auch wenn <strong>der</strong> „Apfel“ im Namen eigentlich in eine falsche Richtung führt. Im Lateinischen heißt das Kreuz auf <strong>der</strong><br />

Kugel schlicht „globus cruciger“: Ein Kreuz auf <strong>der</strong> Weltkugel als Symbol für die universelle Herrschaft Christi. Im<br />

Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation wurde <strong>der</strong> Reichsapfel Herrschaftsinsignie <strong>der</strong> Kaiser, die ihre Herrschaft<br />

als gottgewollt sahen und sich dadurch gleichzeitig in <strong>der</strong> Pflicht fühlten, das Christentum zu verteidigen.<br />

Ein erster Hinweis darauf, dass zur Krönung ein – kunstvoll und wertvoll verzierter – Reichsapfel überreicht wurde<br />

findet sich in einem Bericht über die Kaiserkrönung Heinrichs II. durch Papst Benedikt VIII. am 14. Februar 1014.<br />

Im Reichsapfel blieb ein Wissen <strong>der</strong> Antike erkennbar: Viel früher als lange Zeit angenommen, war bekannt, dass<br />

die Erde eine Kugel war. Auch das Mittelalter bewahrte dieses Wissen, es war aber exklusives Wissen <strong>der</strong> Gebildeten.<br />

Das einfache Volk war im Mittelalter abhängig von den Feudalherren. Die Feudalstrukturen sind ein wesentlicher<br />

Grund dafür, dass das Mittelalter im Rückblick als „finster“ beschrieben wird. Es wird aber leicht übersehen, dass<br />

auch das Mittelalter keine Zeit des Stillstandes war. Gerade in <strong>der</strong> Landwirtschaft gab es große Fortschritte: Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Einführung <strong>der</strong> Dreifel<strong>der</strong>wirtschaft, die ab dem 12. Jahrhun<strong>der</strong>t die älteren Bewirtschaftungsformen<br />

ablöste, trug wesentlich zur Erhöhung <strong>der</strong> Erntemengen bei. Mit <strong>der</strong> Umstellung auf diese Bewirtschaftung konnte<br />

auch <strong>der</strong> Gemüse-, Obst- und Weinanbau gezielt ausgebaut werden, so dass die Ernährungslage <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />

besser und vielfältiger wurde. Die Abfolge bei dieser Bewirtschaftungsform sah vor, dass eines <strong>der</strong> drei Fel<strong>der</strong><br />

für gewisse Zeit unbearbeitet bleiben sollte, damit <strong>der</strong> Boden sich erholen konnte und nicht auslaugte. Sommerfeld,<br />

Winterfeld und Brache wurden nun regelmäßig abwechselnd genutzt.<br />

Das Mittelalter zeigt sich also zerrissen: Die Herrschaft Christi wurde pervertiert zu<br />

einer unterdrückenden Herrschaft <strong>der</strong> Feudalherren, des Adles und <strong>der</strong> Kirche. Die<br />

Pest schürte die Ängste in <strong>der</strong> unterdrückten Bevölkerung weiter. Gleichzeitig bewahrten<br />

gerade die Klöster das Wissen <strong>der</strong> Antike, führten es fort und schufen eine eigene,<br />

vielfältige Kultur.<br />

Das Logo <strong>der</strong> Evangelischen Jugendarbeit in unserem <strong>Kirchen</strong>kreis greift den Reichsapfel auf. →

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