Analytische HPLC
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<strong>Analytische</strong> <strong>HPLC</strong><br />
Ultraschnelle chirale Trennung durch Ligandenaustausch -<br />
<strong>HPLC</strong> mit dynamisch beschichteten Chromolith ® Säulen<br />
><br />
Abbildung 1.<br />
Dynamische Beschichtung der RP-18-<br />
Monolith-Säule mit chiralem Selektor<br />
Abstract<br />
Die Entwicklung von Verfahren zur<br />
Enantiomerentrennung gewinnt<br />
zunehmend an Bedeutung.<br />
Chromatographieverfahren, wie z. B. TLC,<br />
GC, SFC und vor allem <strong>HPLC</strong>, werden seit<br />
über 20 Jahren zur Trennung von<br />
Enantiomeren eingesetzt.<br />
Diese Arbeit beschreibt die Vorbereitung<br />
und Anwendung dynamisch beschichteter<br />
Phasen für die Ligandenaustausch-<br />
Chromatographie zur Enantiomertrennung.<br />
Die Phasen wurden durch Einpumpen einer<br />
n-decyl-L-4-hydroxyprolin-Lösung mit einer<br />
handelsüblichen Chromolith ® RP-18e<br />
Säule vorbereitet. Diese Beschichtungen<br />
erwiesen sich bei Umgebungstemperatur<br />
über mehrere Monate gegen Desorption<br />
unter Verwendung von wässrigen mobilen<br />
Phasen stabil. Die Säulen wurden zur<br />
chiralen Trennung von Aminosäuren,<br />
Glycyl-Dipeptiden, diastereomeren<br />
Dipeptiden und Tripeptiden eingesetzt.<br />
Einen großen Vorteil bei der Verwendung<br />
von Chromolith ® Säulen stellt der niedrige<br />
Rückdruck dar, der zu hohen Flussraten<br />
führt. Zudem kann der chirale Selektor<br />
einfach entfernt oder ausgewechselt<br />
werden, indem die Säule mit Acetonitril<br />
oder Methanol gewaschen wird. Mit hohen<br />
Flussraten erzielt man sehr schnelle<br />
Trennungen innerhalb von Sekunden.<br />
Einführung<br />
Fast die Hälfte aller verwendeten Medikamente<br />
sind chiral. Es ist bekannt, dass in den meisten<br />
Fällen nur eines der Enantiomere<br />
pharmakologisch wirksam ist (Eutomer). Die<br />
Aktivität der Enantiomere kann sich sowohl<br />
qualitativ als auch quantitativ unterscheiden.<br />
Oftmals zeigt das inaktive Enantiomer<br />
(Distomer) unerwünschte Nebenwirkungen oder<br />
wirkt sogar toxisch. Auch wenn die<br />
Nebenwirkungen nicht gravierend sind, so muss<br />
das Distomer doch verstoffwechselt werden<br />
und stellt somit eine unnötige Belastung für<br />
den Organismus dar. Aus diesem Grund<br />
gewinnt die Entwicklung von Verfahren zur<br />
Trennung von Enantiomeren auf analytischer<br />
und präparativer Ebene zunehmend an<br />
Bedeutung. Das Prinzip der chiralen<br />
Ligandenaustausch-Chromatographie wurde<br />
von V.A.Davankov [2] eingeführt. Im Vergleich<br />
zur Vorbereitung chemisch gebundener chiraler<br />
stationärer Phasen stellt das Verfahren, nonchirale<br />
<strong>HPLC</strong>-Phasen mit chiralen Selektoren zu<br />
beschichten, eine weniger aufwändige<br />
Alternative dar. Außerdem kommen zunehmend<br />
monolithische Säulen bei der <strong>HPLC</strong> zum<br />
Einsatz. In diesem Artikel wird nun dargestellt,<br />
wie dynamisch beschichtete Phasen auf der<br />
Basis handelsüblicher monolithischer Säulen<br />
vom Typ RP-18e präpariert und zur chiralen<br />
Trennung von Aminosäuren und Dipeptiden<br />
eingesetzt werden.<br />
t1 (s) t2 (s) α Rs<br />
DOPA 9,9 17,5 2,05 1,46<br />
Methionin 9,9 15,7 1,79 1,04<br />
Abbildung 2.<br />
Beispiele für ultraschnelle<br />
Enantiomertrennung von (A) m-Tyrosin<br />
und (B) Phenylglycin<br />
Stationäre Phase: Beschichtete<br />
Chromolith ® SpeedROD (RP-18e, (A)<br />
25x4,6 mm, (B) 50x4,6 mm). Mobile Phase:<br />
50 mM Phosphatlösung, 0,1 mM Cu(II)-<br />
Sulfat, pH-Wert 4,5. Injektion 1 μl;<br />
Durchfluss: (A) 7 ml/min, (B) 8 ml/min<br />
Phenylglycin 15,8 38,5 2,73 2,45<br />
m-Tyrosin 9,5 20,6 2,62 2,78<br />
Gly-Leu 10,3 20,3 2,31 1,88<br />
Gly-Nle 10,6 19,5 2,11 1,59<br />
Gly-Phe 13,8 54,4 4,64 4,42<br />
Gly-Trp 22,1 43,0 2,07 1,08<br />
Leu-Gly 11,5 15,0 1,39 0,97<br />
Tabelle 1: Ultraschnelle Trennung von Aminosäuren und Glycyl-Dipeptiden (ausgewählte Beispiele)<br />
Stationäre Phase: Beschichtete Chromolith ® SpeedROD (RP-18e, 50x4,6 mm). Durchfluss: 8 ml/min.<br />
Mobile Phase: Aminosäuren: 50 mM Phosphatlösung, 0,1 mM Cu(II)-Sulfat, pH-Wert 4,5. Glycyl-<br />
Dipeptide: 0,1 mM Cu(II)-Sulfat<br />
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VWR ChromJournal Ausgabe 4 April 2008