Casino Intern
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<strong>Casino</strong> & Tradition<br />
<strong>Casino</strong> & Tradition<br />
Das Koblenzer „<strong>Casino</strong>-Gebäude“<br />
Das <strong>Casino</strong> zu Coblenz entwickelte sich von Beginn an als starke<br />
bürgerschaftliche Institution in Koblenz. Bereits 1816 erwarb das<br />
<strong>Casino</strong> zu Coblenz sein Gebäude in der heutigen <strong>Casino</strong>straße,<br />
das schnell zu einem Mittelpunkt im Leben von Koblenz wurde. Es<br />
musste mehrfach erweitert werden und war zuletzt ein stattlicher<br />
klassizistischer Bau von 73 m Länge. Das Gebäude verfügte über<br />
alle notwendigen Räume, wie Gesellschaftsräume für die zahlreichen<br />
Stammtische, Billard-, Schach- und Kartenspielräume im<br />
Erdgeschoss, diverse Festsäle im Obergeschoß, große Lesesäle<br />
zur Magazinstraße, mit Musikpavillon, Sommersäle, einem Garten<br />
mit altem Baumbestand und Springbrunnenanlage. Die Luftangriffe<br />
von 1944 legten das <strong>Casino</strong>gebäude in Schutt und Asche.<br />
Das geordnete Leben in der Stadt kam zum Erliegen. Am 24.<br />
Juni 1946 fand die erste Nachkriegsmitgliederversammlung des<br />
<strong>Casino</strong> statt, die die alte Satzung wieder einführte und eine neue<br />
Direktion wählte. Es begann die erfolgreiche Wiederaufbauarbeit<br />
– in Deutschland, in Koblenz und auch im <strong>Casino</strong> zu Coblenz.<br />
Augenscheinlicher Beweis war das neue <strong>Casino</strong>gebäude,<br />
das 1957 fertig gestellt wurde. Das gesellschaftliche Leben entwickelte<br />
sich jedoch anders als in der Vorkriegszeit und führte<br />
zum Verlust des wirtschaftlichen Rückgrats der Gesellschaft. Das<br />
<strong>Casino</strong> Gebäude musste aufgegeben werden und der Grundbesitz<br />
an einen Kaufhausbetreiber veräußert werden, sodass<br />
Anfang der 60 Jahre dort ein Kaufhaus anstelle des <strong>Casino</strong>gebäudes<br />
errichtet wurde. Das seit 1958 beliebte Tanzlokal im<br />
Erdgeschoss musste seine Tore schließen und in ein Provisorium<br />
umziehen.<br />
Der frühere Diskjockey Paul-Nico Dietz erinnert sich gern an die<br />
erfolgreichen Partys in den 60er Jahren. „Unser Laden war ein<br />
Klub mit vier Theken-Bars und zwei Tanzfl ächen, eingerichtet<br />
mit sehr geschmackvollen Polstergarnituren und<br />
Sitzplätzen für 1.500 Personen“, so Paul-Nico Dietz über<br />
die Ausstattung des Tanz-<strong>Casino</strong>s am Zentralplatz.<br />
Der junge Paul-Nico Dietz fi ng im „Tanz-<strong>Casino</strong>“ am Zentralplatz<br />
als Ober an, der sich jedoch schnell in Sachen<br />
Musik und Technik weiterbildete. Schon vier Monate später<br />
sprang er erstmals als Ersatz für den Discjockey ein.<br />
Sein Erfolg war phänomenal. Er erhielt einen Halbjahresvertrag<br />
und die beste Bezahlung, die er je hatte. Noch<br />
heute schwärmt Dietz über die Schweizer Musikanlage<br />
der Fa. Thorens – mit insgesamt 42 Lautsprechern ein zur<br />
damaligen Zeit besonderes Klangerlebnis.<br />
Paul-Nico Dietz als Discjockey im „Tanz-<strong>Casino</strong>“<br />
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