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1 2 3 Kulturschiene im Lokschuppen Kraftvoller Soul und schwarzes Kabarett Der Lokschuppen ist der ideale Rahmen für die Veranstaltungen der Kulturschiene. „Räume, die vorher eine komplett andere Funktion hatten, haben eben eine besondere, unprätentiöse Atmosphäre“, sagt Martina Taubenberger, Geschäftsbereichleiterin des Kulturbüros der Stadt Heidenheim. Auch in der Saison 2009/10 ist dort wieder eine abwechslungsreiche Mischung von Musik, Theater und Kabarett zu genießen. Das aktuelle Quartal beginnt mit Soul der Extraklasse. Beratung & Kompetenz mit 70 Jahren Tradition Als Optiker Kirsamer 1939 in Heidenheims Hauptstraße eröffnete, konnte niemand ahnen, dass der Name Kirsamer 70 Jahre später noch immer ein Synonym für perfekte handwerkliche Qualität und eine persönliche, individuelle Beratung sein würde. Wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen auf die nächsten 70 Jahre! Inh. Martin Kopp-Kirsamer Hauptstraße 37 89522 Heidenheim Telefon (0 73 21) 2 17 68 Iris Trevisan [1], die Gospel-Queen aus Heidenheim, begeistert mit ihrer unglaublichen Stimme seit Jahren nicht nur die Fans in ihrer Heimatstadt. Begleitet von ihrer Band „Friends“ stellt sie am 17. September ihre Ende 2009 erscheinende CD vor: Gospels, Spirituals, Blues und Rythm and Blues. Schon Kult ist „Hader spielt Hader“ [2] am 1. Oktober. Der österreichische Kabarettist, Theater- und Filmemacher, gilt als das „Schwärzeste seit den Monty Pythons“. Für Zeiss Relaxed Vision Center Kirchgasse 2 89537 Giengen Telefon (0 73 22) 53 28 Am 10. und 11. Juli SOMMERWEINPROBE in unserem Warenlager zusammen mit unseren neuen BIO-Weinen BIO-Weinen. Leute von 5 bis 99 Jahren erzählt Henk Fleming am 25.10. „Inspektor Maus“, begleitet vom Panama-Jazz-Ensemble. „Wo kommschd du alds Arschloch no au her?“ fragt am 29. Oktober Ulrich Kienzle. Begleitet von den „Frotzlern“ bleiben keine Fragen bzw. Pointen offen. Am 19. November spielt in „Klang- Welten“ Rüdiger Oppermann meisterhaft die keltische Harfe und am 26. November zersingen Anna Maria Scholz bzw. Annamateur & Außensaiter in „Walgesänge“ alle Bandbreiten. Als kleine musikalische Sensation gilt „Hildegard lernt fl iegen“ [3]. Der Sound des preisgekrönten Schweizer Sextetts ist ungewöhnlich – kreativ (29.1.2010). Mehr Infos: www.heidenheim.de/tourismus-kultur Chardonnay, Rosato und Merlot von Cavazza, dem renomierten Familienbetrieb in Montebello im Veneto, bieten wir Ihnen als die perfekten Sommer- und Grillweine an. Statt € 5,50 / Literfl asche nur € 4,90 / Literfl asche Das entspricht einem Preis von € 3,68 umgerechnet auf 0,75 Liter. Wohl bekomm´s BÜHR Weinhandlung seit 1894 Schlossstraße 33 • Telefon 07321/4 36 91 Mo - Fr 9-12.30 & 14-18.30, Sa 9-13 Uhr www.buehr-weine.de SCHLOSSBLICK 3 /09 45
Achzeenda Folge Bei allem interkulturellen Flair in unserer Stadt gibt es sie glücklicherweise noch – die urschwäbischen Stammtische wie den der alten TSB-Kameraden im Jahnhaus oder jene in den diversen Vereinslokalen „en Schnôida odr Merglstett“. Für den Nichtschwaben vielleicht eine Chance, sich am Neben tisch einmal der so eigenwilligen Sprachmelodie der Ostalb zu nähern. Verstehen wird er dabei nicht sehr viel. Sollten allerdings schwäbische Wortschöpfungen wie „Muggabatschr“, „Milchrleng“, „Rossmugga“ oder „Semsakräbslr“ zu ihm herüberschwappen, könnte er nach der folgenden Lektion, mit der wir die kleine Serie über die schwäbischen „Hauptwertr“ abschließen, durchaus in der Lage sein, die mitunter staatstragenden Gesprächsthemen der Stammtischler wenigstens zu erahnen. Viel Glück dabei! A Kranzes mit Zibeba SCHWÄBISCH FÜR REIGSCHMECKDE No a Muggaseggale fi rre Noch ein kleines Stückchen vor Wenn Ihnen also Ihr schwäbischer Vermieter „fraindlichrweise“ beim Umzug behilfl ich sein sollte und dabei die oben zitierte Anweisung durch die dritten Zähne presst, dann wissen Sie jetzt schon einmal, wohin und wie weit Sie die verdammte Schrankwand noch zu verrücken haben. Denn bei uns ist mit dem „Muggaseggale“ (= Fliegenpenis) als kleinster schwäbischer Längeneinheit die zu überbrückende Distanz natürlich weitaus präziser beschrieben, als man das im Rest der Republik mit „einem kleinen Stückchen“ je zu leisten im Stande wäre. Um beim M zu bleiben und mit dem Wissen, dass „a Mugg“ eine ordinäre Stubenfl iege ist, dürfte es auch dem Ostalb-Neuling nicht schwer fallen, den „Muggabatschr“ als Fliegenklatsche zu identifi zieren, was zum Beispiel bei „dr Migge“ als Bremse, beim „Milchrleng“ für den Löwenzahn oder beim „Mutschlmähl“ (= Paniermehl oder Semmelbrösel) schon etwas komplizierter sein könnte. Aber der Schwabe hat nun einmal so seine „Meedala“, also seine Eigenarten und Gewohnheiten, dem Auswärtigen die sprachliche Integration zu erschweren. Beim O ist der „Ofaschlupfr“, ein schwäbischer Aufl auf auf der Basis von „albachane Wegga ond Epfl “ (= alten Brötchen und Äpfeln) zu erwähnen, der in Regionen außerhalb unserer Landesgrenzen als Scheiterhaufen bekannt ist. Und „a Ôisa em Anka“ ist nichts anderes als ein schmerzhafter Furunkel in der Nackengegend. Das P mit den aus dem Französischen abgeleiteten und bereits in einer früheren Folge behandelten Begriffen wie „Plafoo“, „Plimo“ und „Pottschampr“, also der Zimmerdecke, dem Federbett und dem Nachtgeschirr, könnten wir uns ersparen, wenn da nicht noch die Petersilie wäre, , die allerdings beim Schwaben als „Petrle „Petrleng“ maskuli- ne Züge annimmt. annim Kommen Komme wir zum „Rossb „Rossbolla“, der eigen eigentlich schon mit geringen sc schwäbischen VVorkenntnis se sen als Pferdeapfel apf auszuma- 46 SCHLOSSBLICK 3 3/09 /09 chen ist, wogegen der Begriff „Rossmugga“ nun überhaupt nichts mit Gäulen zu tun hat, sondern hierzulande für Sommersprossen steht. Das „Ross“ ist wohl von der Farbe rot oder von Rost abgeleitet. Durchaus ergiebig zeigt sich der schwäbische Wortschatz mit dem Anfangsbuchstaben S. „Schbächdala“ sind beispielsweise zugerichtetes Kleinholz zum Anfeuern, „a Schbreisl“ (mhd. sprîzel) ist dagegen ein kleiner Holzsplitter, den man sich bevorzugt in die Finger einzieht, und als „Schleife“ (mancherorts auch „Schleifzge“ genannt, aber immer mit klarem ei gesprochen) bezeichnen wir eine zumeist kurze winterliche Eisbahn. Sehr plastisch kommt das übrigens in der Anekdote jenes etwas rustikalen Schnaitheimers zum Ausdruck, der gefragt wurde, was er denn seinen Kindern zu Weihnachten schenke. „I bronz deane a Schleife ouf‘s Trottwar“, war angeblich die budgetschonende Antwort, deren Übersetzung nicht allzuschwer sein sollte. Bliebe noch der „Schlotzr“ (= Lutscher), die „Schnall“, welche nicht nur den üblichen Schnallenverschluss, sondern als „Dieraschnall“ gleichzeitig die Türklinke beschreibt und der als „Semsakräbslr“ (wörtlich = Simskletterer) titulierte saure Wein, dessen Reben sich offenbar an der Hauswand emporwinden. Den „Trialr“ und das „Trottwar“ hatten wir schon in früheren Folgen ausführlich behandelt, sodass wir uns gleich dem V und dem W zuwenden können. „Veigala“ für Veilchen und „Väschbr“ für die schwäbische Brotzeit zwischendurch sind dabei noch ganz eingängig, dass aber ein „Vierleng“ für ein viertel Pfund, also 125 Gramm steht, dürfte selbst manchem Eingeborenen nicht mehr so ohne weiteres geläufi g sein. „A Wäfzganäschd“ ist natürlich nichts anderes als ein Wespennest, den Mumps erklären die Schwaben als „Wochadippl“ und „dr Wôgscheißr“ ist jener, der auf einer Wippe das Gleichgewicht herstellt, gewissermaßen das Zünglein an der Waage. Dass schließlich „Zibeba“ der landläufi ge Begriff für Rosinen (ital. zibibbi) ist, wussten Sie ja sicher längst, sodass wir auch diese Folge mit einem kleinen Erfolgserlebnis beenden können. Bis zum nächsten Mal! kr
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