PETO-Blatt Oktober 2005 herunterladen (pdf, 1,85 MB)
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Seite 10 Kommunales <strong>Oktober</strong> <strong>2005</strong><br />
Wer die Wahl hat, hat ...<br />
Willkommen im Wahlwunderland!<br />
2003<br />
Der Tag der vermeintlichen<br />
Entscheidung über die Zukunft<br />
Deutschlands war angebrochen,<br />
die Wahl zum<br />
Deutschen Bundestag.<br />
Die Kanzlerfrage stand unbeantwortet<br />
auf weiter Flur.<br />
Sollte etwa Gerd, das kampferprobte<br />
SPD-Schlachtross,<br />
oder Angie, die durch Botulinumtoxin<br />
ewige Lächelnde,<br />
Deutschland samt Volke in<br />
eine neue Zukunft führen?<br />
Doch zuerst musste der<br />
Startschuss zur bundesweiten<br />
Stimmabgabe fallen und<br />
dieser fiktive Schuss knallte<br />
allen Wählern ab 8.00 Uhr<br />
um die Ohren. Dann passiert<br />
erstmal nicht viel. Hier<br />
und dort verirrten sich einige<br />
der 30.766 wahlberechtigten<br />
Monheimerinnen und<br />
Monheimer ins Wahlbüro<br />
und brachten ihre ein bis<br />
acht Kreuze auf den recycelten<br />
Stimmzettel.<br />
Lemminggleich wurde der<br />
Wahlveranstaltungsort im<br />
Laufe des Tages aufgesucht.<br />
Den Stimmzettel in der<br />
Hand flüchteten sie flugs<br />
hinter eine massive Blechwahlkabine,<br />
um nur Sekundenbruchteile<br />
später mit einem<br />
zufriedenen Grinsen<br />
hinter dieser aufzutauchen<br />
und den Stimmzettel in die<br />
versiegelte Wahlurne zu<br />
werfen.<br />
Punkt 18.00 Uhr ist Wahlende.<br />
Das Urnensiegel wurde<br />
gebrochen, ein Schwall aus<br />
Stimmzetteln ergoss sich<br />
auf die aneinander gerückten<br />
Tische. Sorgfältig wurden<br />
alle Stimmzettel ausgezählt.<br />
Das rote Telefon kam<br />
endlich zum Einsatz und die<br />
Zahlen wurden an das Rathaus<br />
übermittelt.<br />
Die ersten Hochrechnungen<br />
überfluteten das Land mit<br />
vorschnellen Prognosen und<br />
wilden Spekulationen. Erst<br />
langsam pendelten sich die<br />
Ergebnisse ein. Mit dem Resultat,<br />
dass keine Partei,<br />
selbst mit bekannten Koalitionspartnern,<br />
eine absolute<br />
Mehrheit hervorbrachte. Alles<br />
war wieder offen. Der<br />
Kanzler wollte Kanzler bleiben<br />
und Frau Merkel bestand<br />
darauf, Kanzlerin zu<br />
werden.<br />
Eine Wahl, keine Entscheidung,<br />
keine Einigung, keine<br />
Zukunft?<br />
Die tollsten Koalitionsmodelle<br />
wurden vorgestellt. Von<br />
Jamaica und Ampel war die<br />
Rede. Doch nach langem hin<br />
und her einigten sich SPD<br />
und CDU auf eine große Koalition,<br />
wie sie Deutschland<br />
zuletzt 1966 erlebt hatte.<br />
Schröder geht und Merkel<br />
kommt. Deutschland hat<br />
jetzt eine Bundeskanzlerin!<br />
Bitte treten Sie nicht in<br />
Kohls Fußstapfen, sie könnten<br />
Tief fallen!<br />
Michael Wirtz