WIR IN STUTTGART OST no 01 - FDP Stuttgart
WIR IN STUTTGART OST no 01 - FDP Stuttgart
WIR IN STUTTGART OST no 01 - FDP Stuttgart
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Parkraummanagement<br />
von Stadtrat Dr. Günter Stübel<br />
Im Ausschuss für<br />
Umwelt und Technik<br />
(UTA) des Gemeinderates<br />
<strong>Stuttgart</strong> wird<br />
das Parkraummanagement<br />
im <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Westen von großen<br />
Teilen bereits als<br />
gelungene Maßnahme zur Bändigung<br />
der „wilden Parkerei“ gefeiert. Tatsächlich<br />
tagsüber findet jeder zu angemessenen<br />
Gebühren einen Parkplatz und<br />
das Ganze macht auch subjektiv für<br />
den gelegentlichen Besucher einen<br />
geordneteren Eindruck als früher. Aber<br />
eben nur tagsüber! Die Anwohner beklagen<br />
sich jedoch heftiger denn je über<br />
fehlende Stellplätze bei Nacht, Fehlbelegungen<br />
von Kneipenbesuchern und<br />
Suchverkehr trotz Anwohnerabgaben<br />
während der Abendstunden. Zudem<br />
klagen die Nachbarbezirke über Ausweichverkehr<br />
und Fehlbelegung „ihrer“<br />
Parkplätze, die bis jetzt ja <strong>no</strong>ch kostenlos<br />
zu haben sind. Objektiv fehlen<br />
eben 1400 Parkplätze. Das lässt sich<br />
durch Management nicht wegdiskutieren.<br />
Hier würde nur eine bessere<br />
Nutzung der vorhandenen Lücken in<br />
Hinterhöfen, mehr Stellplätze in Tiefgaragen,<br />
neue Parkhäuser und Park-<br />
und Ride-Parkplätze am Gebietsrand<br />
etwas helfen.<br />
Damit der ungerechte Ausweichverkehr<br />
abgestellt wird, fordert die linke<br />
Mehrheit im Gemeinderat in allen fünf<br />
Innenstadtbezirken die Einführung des<br />
Parkraummanagements analog zum<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Westen. So in jüngster Zeit<br />
auch im <strong>Stuttgart</strong>er Osten und speziell<br />
im Gebiet um Gablenberg. Aber nützt<br />
die <strong>Stuttgart</strong>er Westen-Methode auch<br />
in jedem anderen Bezirk? Im Osten<br />
herrschen ganz andere Bedingungen.<br />
Normalerweise sind laut Anwohner genügend<br />
Parkplätze vorhanden. Lediglich<br />
bei Großveranstaltungen kommt<br />
es zu Engpässen.<br />
Also wäre ein allgemeines Parkraummanagement<br />
lediglich eine „Abzocke“<br />
und hilft an Veranstaltungstagen<br />
nichts. An solchen Tagen wären<br />
Schranken wie z.B. bereits heute im<br />
Heusteig-Viertel und großzügige Anwohnerregelungen<br />
eine einfachere<br />
Lösung und würde so den Einzelhandel,<br />
das Gewerbe und Senioren und<br />
Anwohner mit Gehbeschwerden nicht<br />
behindern. So stehen sich im Bezirksbeirat<br />
zwei Positionen unversöhnlich<br />
gegenüber.<br />
Darum lohnt es sich, einmal grundsätzlich<br />
über das Parkraummanagement<br />
nach zu denken.<br />
Parkraum in der Innenstadt ist ein<br />
knappes Gut, und knappe Güter haben<br />
nun mal einen Preis, den die Nutzer zu<br />
bezahlen haben. Es gibt kein Grundrecht<br />
auf einen kostenlosen Parkplatz<br />
vor dem Haus. Die Garagen- und Stell-<br />
Stellungnahme zum Parkraummanagement Ost<br />
von Federico Busarello<br />
Wir sehen derzeit keinen Bedarf für ein<br />
Parkraummanagement nach dem selben<br />
Muster wie im <strong>Stuttgart</strong>er Westen,<br />
• da sich im <strong>Stuttgart</strong>er Osten, im Gegensatz<br />
zum S-Westen, nur bei Großveranstaltungen<br />
Herausforderungen<br />
für die Anwohner bei der Parkplatzsuche<br />
stellen<br />
• sich das Parkraummanagement im<br />
Stadtbezirk West in der Erprobung befindet<br />
• daraus <strong>no</strong>ch Erfahrungswerte fehlen<br />
(z.B. Auswirkungen der Höhe der<br />
Parkkosten für die Anlieger und dem<br />
Einzelhandel)<br />
• wir die Befürchtung haben, dass<br />
dies zu Lasten zweier Gruppen geht:<br />
dem Einzelhandel als Lebensader des<br />
Stadtteils und der größer werdenden<br />
Anzahl an Senioren die auf das Automobil<br />
angewiesen sind!<br />
Bevor man über eine Ausweitung des<br />
Parkraummanagements auf unseren<br />
<strong>no</strong>ch florierenden Stadtbezirk nachdenkt,<br />
sollte man sich der Herausforderung<br />
widmen, wie man dem abwandernden<br />
Einzelhandel in unserem<br />
Stadtteil entgegenwirken kann und die<br />
Attraktivität „Wohnen-Arbeiten-Einkaufen“<br />
verstärkt.<br />
<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>STUTTGART</strong> <strong>OST</strong><br />
platzbesitzer haben schließlich auch<br />
ihren Preis bezahlt. Andererseits gibt<br />
es schon einen gefühlten und gewachsenen<br />
Anspruch auf einen Parkplatz in<br />
der Nähe des Anwohnerheimes, nachdem<br />
das Auto einmal seinen Siegeszug<br />
in die breite Gesellschaft errungen<br />
hat. Das zeigt z.B. die Heftigkeit, mit<br />
der die Anwohner des Königsträßle<br />
auf der Waldau in Degerloch ihren<br />
Anspruch gegenüber den Sportplatzbesuchern<br />
verteidigen. Darum tut der<br />
Bau- und Umweltbürgermeister Hahn<br />
gut daran, sich mit der Bitte an die Innenstadtbezirke<br />
zu wenden, die Parkbrennpunkte<br />
in ihren Bereichen auf<br />
zu listen. Ein Parkraummanagement<br />
in jedem Bezirk macht im Hinblick auf<br />
das knappe Gut und zur Vermeidung<br />
von Ausweichverkehr durchaus Sinn.<br />
Es muss aber sehr sorgfältig differenziert<br />
werden und in der Preisgestaltung<br />
so ausgelegt sein, dass das Wort von<br />
der „Abzocke“ Lügen gestraft wird. Im<br />
Übrigen müssen die Erfahrungen bezüglich<br />
der Ausnahmegenehmigungen<br />
für die Gewerbebetreibenden und die<br />
Auswirkungen auf den Einzelhandel<br />
berücksichtigt werden. Daher sollte<br />
die Erprobung im Westen abgewartet<br />
werden. Was auf jeden Fall beibehalten<br />
werden muss ist die „Brötchentaste“,<br />
die auf Initiative der <strong>FDP</strong> in gemanagten<br />
Gebieten mit Erfolg eingeführt<br />
wurde.