Augen auf beim Einkauf! - Umweltprofis
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Reckzone über 180 cm<br />
Bückzone unter 60 cm<br />
<strong>Augen</strong> <strong>auf</strong> <strong>beim</strong> Eink<strong>auf</strong>!<br />
Für wenig profitable Produkte. Wird öfters auch als<br />
Warenlager benutzt.<br />
Sichtzone 140 – 180 cm<br />
Ist die umsatzstärkste Zone. Ideal für neue Artikel eines<br />
Herstellers und für Produkte, die im Trend liegen oder gerade<br />
in der TV-Werbung aktuell sind.<br />
Pseudo-Gewinn<br />
Es wird ein echtes Schnäppchen suggeriert, aber der Preis<br />
wird dabei verschwiegen.<br />
Preis-Tricks<br />
„Statt“-Preise kurbeln den Umsatz an, müssen<br />
aber nicht wirklich ein Schnäppchen sein.<br />
Greifzone 40 – 120 cm<br />
Hier stehen das Normalsortiment, bekannte Marken und<br />
auch Impulsartikel. Das Zugreifen fällt besonders leicht.<br />
Großpackungen<br />
Groß- oder Mehrfachpackungen sind nicht immer günstiger.<br />
Grundpreis vergleichen und nur das k<strong>auf</strong>en,<br />
was wirklich benötigt wird!<br />
„Kinder-Falle“<br />
Kinder als Verk<strong>auf</strong>sfaktor: Süßigkeiten sind bewusst<br />
in <strong>Augen</strong>höhe der Kinder platziert.<br />
Hier gibt es preiswerte Waren und Artikel, die selten verk<strong>auf</strong>t<br />
werden. Aber auch große, schwere und <strong>auf</strong>fällige Produkte<br />
sind hier platziert.
<strong>Augen</strong> <strong>auf</strong> <strong>beim</strong> Eink<strong>auf</strong>!<br />
Lebensmittelberge<br />
Lebensmittelberge vermitteln Angebotscharakter.<br />
Unbedingt Preis beachten!<br />
Saisonale Ware<br />
Saisonales Obst und Gemüse ist nicht nur umweltfreundlicher,<br />
sondern schmeckt auch besser und ist gesünder.<br />
Selbiges gilt für Bioprodukte.<br />
Duftmarketing<br />
Alles duftet bewusst frisch und lecker – lassen Sie sich<br />
nicht zu Impulskäufen verleiten und gehen Sie nicht<br />
hungrig eink<strong>auf</strong>en!<br />
Loses Obst<br />
Loses Obst und Gemüse ermöglicht es, genau so viel<br />
zu k<strong>auf</strong>en, wie Sie wirklich brauchen. Was nützen Großpackungen,<br />
wenn Sie die Hälfte wegwerfen müssen!<br />
Licht & Farben<br />
Licht und Farben sind bewusst so ausgewählt, dass<br />
alles appetitlich und lecker aussieht.<br />
Vorsicht vor Impulskäufen!
Eink<strong>auf</strong>sfallen<br />
Pseudo-Aktion<br />
Berge von Lebensmitteln vermitteln Aktionscharakter.<br />
Das verleitet dazu, zuzugreifen und<br />
nicht mehr <strong>auf</strong> den Preis zu achten.<br />
Licht- und Farbenfalle<br />
Fleisch sieht z. B. bei rotem Licht saftiger aus.<br />
Auch die Beleuchtung von Obst und Gemüse ist<br />
oft im Detail geplant.<br />
Pseudo-Gewinn<br />
Dem Kunden wird eingeredet, dass er sogar einen<br />
Gewinn erzielt, wenn er sich für ein bestimmtes Produkt<br />
entscheidet. Der Preis wird meist verschwiegen.<br />
Stattdessen locken Werbesprüche wie „Sparen<br />
Sie 10 Euro!”. Ob es sich dabei tatsächlich um ein<br />
Schnäppchen handelt, ist fraglich. Unwissende werden<br />
so dazu verleitet, überteuerte Waren zu k<strong>auf</strong>en.<br />
Preistricks<br />
Z.B. „Statt“-Preise und Preisempfehlungen des<br />
Herstellers, die über dem Verk<strong>auf</strong>spreis liegen<br />
Groß- und Mehrfachpackungen<br />
Sie sind nicht in jedem Fall günstiger (der Grundpreis<br />
ist oft sehr klein vermerkt, der Vergleich erfordert<br />
Aufwand).<br />
Extragroßer Eink<strong>auf</strong>swagen<br />
Die Artikel verlieren sich in dem großen Eink<strong>auf</strong>swagen.<br />
Man gewinnt den Eindruck, dass sich die<br />
Fahrt zum Supermarkt gar nicht gelohnt hat.<br />
Duftmarketing<br />
Nicht zufällig duftet es in der Waschmittelabteilung<br />
nach Seife und bei den Backwaren nach frischem<br />
Gebäck.<br />
Gratis-Verkostung<br />
In der Regel freut man sich über nett dargereichte<br />
Häppchen – sie regen den Appetit an. Meist fällt<br />
es dann schwer, das neue Produkt nicht zu k<strong>auf</strong>en,<br />
man fühlt sich dazu verpflichtet. Natürlich<br />
spricht nichts dagegen, ein neues Produkt zu verkosten,<br />
um zu sehen, ob es überhaupt schmeckt.<br />
Fühlen Sie sich aber <strong>auf</strong> keinen Fall zum K<strong>auf</strong> verpflichtet!<br />
Unterstützt von
Bewusst eink<strong>auf</strong>en –<br />
aber wie?<br />
Fotos: Umwelt Profis, Bilderbox<br />
Tipps<br />
Prägen Sie sich die Methoden der Verk<strong>auf</strong>spsychologie<br />
gut ein, sodass Sie<br />
das nächste Mal die Tricks rechtzeitig<br />
durchschauen!<br />
Eink<strong>auf</strong> sorgfältig planen und Eink<strong>auf</strong>szettel<br />
schreiben.<br />
Prospekte bereits zu Hause nach<br />
Sonderangeboten durchstöbern und<br />
überlegen, ob zum Beispiel größere<br />
Mengen auch wirklich gebraucht werden.<br />
(Nimm 3, zahl 2 – und eigentlich<br />
reicht 1 …)<br />
Beim Warten vor der Kassa besonders<br />
konsequent sein und den Verlockungen<br />
der Süßwaren widerstehen.<br />
Mit den Kindern rechtzeitig über<br />
Strategien der Supermärkte reden und<br />
ihnen erklären, dass die Süßigkeiten im<br />
Kassenbereich tabu sind. (Wer sich einmal<br />
überreden lässt, hat jedes Mal einen<br />
Kampf zu bestehen.)<br />
Grundpreise vergleichen:<br />
Nicht immer ist in einer optisch größeren<br />
Verpackung wirklich mehr drin! Nicht<br />
immer ist die Großpackung auch die<br />
günstigere.<br />
Nicht hungrig eink<strong>auf</strong>en gehen! Mit<br />
leerem Magen k<strong>auf</strong>t man schnell einmal<br />
zu viele Lebensmittel.<br />
Preis ist nicht das einzige Kriterium!<br />
Achten Sie <strong>auf</strong> Labels wie z. B. das<br />
Bio-Label!<br />
Unterstützt von
Wichtige<br />
Geschäftszonen<br />
Bremszone im Eingangsbereich<br />
Meist befindet sich dort die Obst- und Gemüseabteilung.<br />
Wenn die KundInnen die frische Auslage<br />
betrachten, verlangsamen sie automatisch das<br />
Gehtempo. Bei optimaler Präsentation entsteht<br />
eine k<strong>auf</strong>lustfördernde Wochenmarkt-Atmosphäre.<br />
Kassenzone<br />
Hier müssen die KundInnen zwangsläufig verweilen.<br />
Achtung: Impuls- und Quengelware!<br />
Aufl<strong>auf</strong>flächen und Kopfseiten<br />
der Gondeln<br />
Sie werden besonders beachtet und sind oft mit<br />
(Pseudo-)Aktionsware bestückt.<br />
Gangkreuzungen<br />
Hier müssen sich die KundInnen neu orientieren<br />
und blicken <strong>auf</strong> die Waren im Kreuzungsbereich.<br />
Aufsteller<br />
Sie bremsen das Gehtempo der KundInnen und<br />
ziehen deren Blicke <strong>auf</strong> sich. Durch die perfekte<br />
Befüllung des Aufstellers wird oft der Schein einer<br />
besonders interessanten Aktion vermittelt. Meist<br />
handelt es sich aber um typische Impulswaren,<br />
die eigentlich nicht benötigt werden.<br />
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Umweltbewusst eink<strong>auf</strong>en –<br />
als Konsument/in viel bewirken!<br />
Umweltbewusst eink<strong>auf</strong>en<br />
Bio-Labels<br />
• Regional und saisonal statt global k<strong>auf</strong>en.<br />
Österreichisches Bio-Obst kann reif geerntet<br />
werden und hat dadurch einen volleren Geschmack<br />
und einen höheren Vitamingehalt.<br />
Darüber hinaus verursacht Obst und Gemüse<br />
aus Österreich viel weniger Transport-CO 2<br />
.<br />
• Eink<strong>auf</strong>stasche, Sack oder Korb mitnehmen. Das<br />
spart Geld UND hilft der Umwelt!<br />
• Mehrwegsysteme verwenden. Diese sind<br />
ein wichtiger Beitrag zur Abfallvermeidung und<br />
unterstützen regionale Unternehmen. Leider verschwinden<br />
sie immer mehr aus dem Einzelhandel.<br />
• Mogelverpackungen meiden. Viel Verpackung –<br />
wenig Inhalt ist Indiz für ein schlechtes Preis-<br />
Leis tungs-Verhältnis und vergrößert den<br />
Abfallberg.<br />
• Fleisch und Eier aus artgerechter Haltung k<strong>auf</strong>en.<br />
• Auch mal zu Fuß oder mit dem Rad eink<strong>auf</strong>en.<br />
Das ist gut für Umwelt, Budget und Figur!<br />
• Klima-Diät. Ebenfalls gut für die Figur ist eine<br />
gesundheitsbewusste Ernährung mit mehr<br />
Gemüse und weniger Fleisch.<br />
• Altstoffe trennen. Anfallende Verpackungen gehören<br />
nicht in den Restmüll, sondern je nach<br />
Material in die dafür vorgesehenen<br />
Sammelbehälter!<br />
Die biologische Landwirtschaft unterliegt sehr<br />
strengen gesetzlichen Auflagen und muss ohne<br />
Pestizide und synthetische Düngemittel auskommen.<br />
Bio-Fleisch ist frei von Antibiotikarückständen,<br />
da Medikamente nur im Notfall und keinesfalls<br />
prophylaktisch eingesetzt werden. Außerdem<br />
sind die Tiere <strong>auf</strong>grund der natürlicheren Haltung<br />
robuster und weniger anfällig für Krankheiten.<br />
Wie erkenne ich Bio-Produkte?<br />
Echte Bio-Produkte<br />
erkennt man an den folgenden<br />
Bezeichnungen:<br />
• Aus (kontrolliert)<br />
biologischem Anbau<br />
• Aus (kontrolliert)<br />
biologischer Landwirtschaft<br />
Zusätzlich müssen in jedem Fall Kontrollnummer<br />
und/oder der Name der Konstrollstelle angegeben<br />
sein.<br />
Außerdem können Bio-Produkte unter<br />
anderem folgende Gütesiegel <strong>auf</strong>weisen:<br />
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Hintergrundinformationen<br />
Die Tricks der Verk<strong>auf</strong>spsychologie<br />
Verleitung zum Impulsk<strong>auf</strong><br />
Impulskäufe, also Käufe, die vorher nicht geplant<br />
waren und meist auch nicht wirklich gebraucht<br />
werden, machen zwischen 30 % und 65 % der Einkäufe<br />
aus und sind für den Einzelhandel von großer<br />
Bedeutung. Typisch für spontane K<strong>auf</strong>entscheidungen<br />
ist, dass sie meist unbewusst abl<strong>auf</strong>en.<br />
Solche Botschaften sind zum Beispiel der Geruch<br />
nach frischem Kaffee oder das Bild einer glücklichen<br />
Familie <strong>auf</strong> der Verpackung.<br />
Kinder als Verk<strong>auf</strong>sfaktor<br />
Längst wissen Verk<strong>auf</strong>spsychologInnen<br />
um das Verk<strong>auf</strong>spotenzial,<br />
das Kinderwünsche bergen.<br />
Um die Eltern durch ihre Kinder zu<br />
mehr Konsum zu bewegen, sind<br />
zum Beispiel Süßigkeiten und<br />
Spielzeug in <strong>Augen</strong>höhe der Kinder platziert, vorzugsweise<br />
im Wartebereich vor der Kassa (auch<br />
„Quengelware“ genannt). Kinder-Eink<strong>auf</strong>swägen,<br />
in die die Kinder selbstständig Waren einräumen<br />
können, führen oft zum K<strong>auf</strong> dieser Waren.<br />
Die Supermarkt-Odyssee<br />
Lebensmittel des täglichen Gebrauchs sind oft so<br />
platziert, dass man das ganze Geschäft durchforsten,<br />
um sie zu finden. Oder man muss sie immer<br />
wieder neu suchen, weil das Sortiment ständig<br />
umgeräumt wird. Der Weg zu Milch und Brot führt<br />
dann allzu oft an Versuchungen wie Schokolade<br />
vorbei und verleitet zu allerlei Impulskäufen.<br />
Der „Wohlfühlfaktor“<br />
Um die KundInnen so lange wie möglich im Laden<br />
zu halten, wird versucht, ihnen den Aufenthalt so<br />
angenehm wie möglich zu machen. Studien ergaben,<br />
dass KundInnen bei 19 °C am längsten bleiben.<br />
Die Musik ist meist <strong>auf</strong> die jeweilige Kundengruppe<br />
abgestimmt (vormittags Schlager für Hausfrauen,<br />
nachmittags Pop für die Teenies). Außerdem<br />
soll der Takt der Musik das Gehtempo reduzieren.<br />
Volle Regale zu jeder Tageszeit<br />
Meist sind Verk<strong>auf</strong>sregale immer gut gefüllt. Leere<br />
Regale bedeuten Umsatzeinbußen und auch verärgerte<br />
KundInnen, da die gewohnte Marke oder<br />
Ware nicht mehr vorrätig ist. Was soll aber mit den<br />
nicht verk<strong>auf</strong>ten Backwaren geschehen?<br />
Gegen den Uhrzeigersinn durchs<br />
Geschäft<br />
Die meisten VerbraucherInnen haben eine<br />
natürliche Rechtsorientierung bei Gehbewegung<br />
und Blickfeld. Der Weg gegen den Uhrzeigersinn<br />
kommt dem entgegen.<br />
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Lebensmittel im<br />
Abfall<br />
Fotos: ABF-BOKU<br />
Alarmierende Studie der BOKU Wien<br />
Wert der weggeworfenen Lebensmittel<br />
pro Jahr und Haushalt: 277 €<br />
Im Restmüll entsorgte Lebensmittel<br />
pro Person und Jahr: 40 kg pro<br />
rd. 16 kg<br />
Haushalt<br />
Ein durchschnittliches Lebensmittel geht durch 33 Hände, bevor es im Supermarkt landet. Für Erzeugung<br />
und Transport werden viele Ressourcen benötigt (Fläche, Wälder, Erdöl) und eine Menge CO 2<br />
verursacht.<br />
Rechnet man alle Lebensmittel, die über die Restmülltonne in einem Jahr entsorgt werden, in CO 2<br />
-Äquivalente<br />
um, entspricht dies dem Ausstoß von 200.000 PKW.<br />
Kurzum: Lebensmittel sind wertvolle Güter, deren Wert nur teilweise durch den Preis wiedergegeben wird.<br />
Das Wegwerfen und Verschwenden von Lebensmitteln bedeutet Diebstahl an unseren Kindern, die mit den<br />
Auswirkungen einer zerstörten Umwelt leben müssen! Darum ist ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln<br />
besonders wichtig. Dieser fängt bereits <strong>beim</strong> richtigen, bedarfsgerechten und abfallvermeidenden Eink<strong>auf</strong>en<br />
an.<br />
Zusammensetzung der Lebensmittel und<br />
Speisereste in OÖ nach Zustand<br />
Zusammensetzung der Lebensmittel und<br />
Speisereste in OÖ nach Produktgruppen<br />
Speiserest<br />
14 %<br />
nicht klassifizierbar<br />
4 %<br />
originalverpackt<br />
11 %<br />
original<br />
22 %<br />
Nudeln/Grundnahrungsm./<br />
Gewürz/Tee<br />
5 %<br />
Speise/Fertiggericht/<br />
Snack/Aufstrich<br />
8 %<br />
Marmelade/Getränke/<br />
Saucen<br />
5 %<br />
Rest<br />
6 %<br />
Gemüse<br />
18 %<br />
Molkereiprodukte<br />
und Käse<br />
12 %<br />
Brot und Gebäck<br />
15 %<br />
angebrochen<br />
23 %<br />
Obst<br />
angebrochene Verpackung<br />
8 %<br />
26 %<br />
100 % = 15,6 kg/Ew.a , Mengenangaben in Masse-%<br />
Fleisch<br />
11 %<br />
Süß- und Backwaren<br />
12 %<br />
Quelle: ABF-BOKU<br />
Weggeworfene originalverpackte, originale,<br />
angebrochene Lebensmittel: vermeidbar!<br />
Speisereste: großteils vermeidbar!<br />
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