Thema Umwelt 3. Ausgabe 06-2007 - Umweltprofis
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thema umwelt<br />
Eine Information des OÖ. Landesabfallverbandes AUSGABE 03 | JULI <strong>2007</strong><br />
Kompostieren ist aktiver Klimaschutz<br />
Aktuell<br />
Berichte aus den Bezirksabfallverbänden<br />
Seite 7–11<br />
Bioabfall<br />
Kompostierung in<br />
Oberösterreich Seite 4–5<br />
Erfolgsstory der LAVU AG<br />
20 Jahre LAVU, 10 Jahre im Eigentum<br />
der BAV & Statutarstädte Seite 12–14
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Bgm.<br />
Josef Moser<br />
VBgm.<br />
Christiana Dolezal<br />
Biogene Abfälle sind Wertstoffe<br />
Altstoffsammlung und Kompostierung als Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Seit 2004 wird ein großer Teil der anfallenden Rest<br />
-u. Sperrabfälle in der Anlage der Welser Müllverbrennung thermisch<br />
verwertet. Die gewonnene Energie wird künftig in Strom und Fernwärme<br />
umgewandelt. So können große Mengen an fossilen Energieträgern<br />
(Öl, Kohle, Gas) ersetzt und CO2-Emissionen verringert werden.<br />
Die kommunale Abfallwirtschaft in OÖ. arbeitet streng<br />
nach folgenden Prinzipien:<br />
Ressourcenschonung<br />
Klimaschutz<br />
Vorsorgeprinzip (Abfälle sollen bei ihrer Ablagerung kein Gefährdungspotential<br />
für nachfolgende Generationen darstellen)<br />
Gemeinwohlprinzip (Minimierung negativer oder schädlicher<br />
Einflüsse auf Mensch, Tier und <strong>Umwelt</strong>)<br />
Recycling und Wiederverwendung<br />
Die biogenen Abfälle können bei getrennter Sammlung zu Humus<br />
kompostiert werden.<br />
„Bioabfälle sind Wertstoffe wie Papier, Glas od. Metall<br />
– ihr Wert liegt im hohen Anteil an Kohlenstoff und Stickstoff,<br />
die durch Kompostierung als Nährstoffe für den Garten und die<br />
Landwirtschaft wiedergewonnen werden können – Kompostierung<br />
bringt also einen Beitrag zum Klimaschutz!<br />
Das Abfallaufkommen ist in Industrieländern wie Österreich<br />
seit Jahren ansteigend. Es ist naheliegend, besonders<br />
bei biogenen Abfallanteilen, die rasch und relativ leicht wieder<br />
in den natürlichen Kreislauf rückgeführt werden können, einen<br />
möglichst hohen Wiederverwertungsgrad zu erreichen. Drei Viertel<br />
aller oö. Gemeinden bieten die Biotonne bzw. den Biosack an.<br />
Es zeigt sich, dass in größeren Ballungsräumen dieses Angebot<br />
deutlich besser angenommen wird, als in ländlichen Gebieten.<br />
Sind in den drei großen Städten des oö. Zentralraumes nahezu<br />
alle Haushalte (Linz zu 100<br />
Prozent, Wels und Steyr zu<br />
95 Prozent) an ein kommunales<br />
Bioabfallsystem<br />
angeschlossen, sind es in<br />
den übrigen Bezirken nur<br />
Das Abfallaufkommen weist<br />
auch in Österreich einen<br />
steigenden Trend auf.<br />
ein knappes Drittel. Wirtschaftlich<br />
tragfähig sind Sammelsysteme aber nur dann, wenn<br />
ausreichende Sammelquoten erreicht werden. Der notwendige<br />
betriebswirtschaftliche Erfolg der Entsorgungsbetriebe ist ein Aspekt,<br />
die zusätzlichen Marktchancen für landwirtschaftliche Betriebe<br />
ein anderer. Darüber steht jedoch die Notwendigkeit, flächendeckend<br />
ein professionelles Sammelsystem zu etablieren,<br />
das eine optimale <strong>Umwelt</strong>verträglichkeit gewährleistet.<br />
Bgm. Josef Moser<br />
Obmann des BAV Rohrbach<br />
Vorsitzender des Landesabfallverbandes<br />
Vbgm. Christiana Dolezal<br />
<strong>Umwelt</strong>referentin der Landeshauptstadt Linz u.<br />
stv. Vorsitzende des Landesabfallverbandes
Statement<br />
<br />
„<strong>Thema</strong> <strong>Umwelt</strong>“ –<br />
Tätigkeiten und Leistungen der<br />
kommunalen Abfallwirtschaft<br />
transparent darstellen!<br />
Ökonomierat Hannes Herndl<br />
Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ<br />
Zum Geleit<br />
Fotos: art fashion, OÖ. Werbung<br />
Ganz aktuell die <strong>3.</strong> <strong>Ausgabe</strong> „<strong>Thema</strong> umwelt“, die<br />
Informationszeitschrift für BürgermeisterInnen ,<br />
AmtsleiterInnen, MeinungsbildnerInnen, VertreterInnen<br />
der Entsorgungswirtschaft und <strong>Umwelt</strong>interessierte in<br />
den Gemeinden und Magistraten. Wieder gibt es aktuelle<br />
Informationen rund um das <strong>Thema</strong> Abfall, <strong>Umwelt</strong> und Klimaschutz.<br />
Hauptschwerpunkt dieser <strong>Ausgabe</strong> ist dem Bereich<br />
der biogenen Abfallsammlung und Kompostierung gewidmet.<br />
Informiert wird über die Situation der Kompostierung in<br />
Oberösterreich und die Zusammenhänge zwischen Kompostierung<br />
und Klimaschutz. Die Inszenierung der getrennten<br />
Bioabfallsammlung ist das große Ziel einer neuerlich vom<br />
LAV und dem Land OÖ eingeleiteten Bioaballoffensive.<br />
Ein besonderes Jubiläum feiert heuer das Landesabfallverwertungsunternehmen<br />
(LAVU AG). Seit Bestehen der<br />
LAVU sind mittlerweile 20 Jahre vergangen und ist das Unternehmen<br />
auch bereits seit 10 Jahren im Eigentum der Bezirksabfallverbände<br />
& Statutarstädte. <br />
Impressum: Eigentümer und Herausgeber: Oberösterreichischer<br />
Landesabfallverband, Goethestraße 11/1, A-4020 Linz. Für den<br />
Inhalt verantwortlich: Vorsitzender Bgm. Josef Moser. Redaktion:<br />
DI Thomas Anderer, Ing. Horst Mertens. Layout: como – Agentur<br />
für Markenstrategie und Communikation GmbH. Druck: Druckerei<br />
Rudolf Trauner<br />
Das Land OÖ setzt in der Abfallwirtschaft auf Abfallvermeidung, -trennung<br />
und -verwertung. Früh erkannten die Verantwortlichen, dass<br />
bei der Abfalltrennung durch die Herausnahme der organischen Fraktion<br />
aus dem Gesamtmüllaufkommen der größte Erfolg bei der Verringerung<br />
der Abfallmengen und Verwertungskosten gegeben ist, da der Anteil der<br />
organischen Abfälle 40 bis 50 % des Gesamtmüllaufkommens ausmacht.<br />
Das System der Bioabfallverwertung in OÖ basiert auf der kreislauforientierten<br />
dezentralen Verwertung durch Landwirte in Kompost- und Biogasanlagen.<br />
Heute werden rund 90 % der Bioabfälle von Bauern zu Kompost<br />
umgewandelt. Neben der überwiegenden Verwertung auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen bieten immer mehr bäuerliche Kompostierer auf Kundenbedürfnisse<br />
abgestimmte Komposte und Kompostprodukte an. Kompost als<br />
wertvoller Sekundärrohstoffdünger und Bodenverbesserer ersetzt auch Torfprodukte<br />
und trägt so zum Schutz von Moorgebieten bei. Bioabfälle aus<br />
bäuerlichen Biogasanlagen liefern alternative Energie aus Biogas und einen<br />
boden- und umweltverträglichen Dünger in Form der Biogasgülle. Klimaschutz<br />
ist heute in aller Munde. Wichtig ist dabei die Einbindung von Kohlenstoff<br />
in stabile Verbindungen. Kompost bindet Kohlenstoff durch Humusaufbau<br />
in unseren Böden, Biogas bindet Kohlenstoff im Methan. So leben<br />
wir in der Landwirtschaft effizienten Klimaschutz. Besonders freut mich die<br />
gut funktionierende Partnerschaft mit der oö Abfallwirtschaft. Der OÖ LAV ist<br />
für uns Bauern ein verlässlicher Partner bei der Umsetzung einer kontinuierlichen<br />
nachhaltigen Bioabfallverwertung. Die BAV organisieren die Kreislaufwirtschaft<br />
regional und damit überschaubar. Sie sind die bewährten Partner<br />
der bäuerlichen Kompostierer und Biogasanlagenbetreiber OÖ‘s vor Ort.<br />
Präsident Ökonomierat Hannes Herndl
Schwerpunktthema<br />
Bioabfall<br />
Bioabfallsammlung und<br />
-Verwertung in Oberösterreich<br />
Trotz Anstrengungen der kommunalen Abfallwirtschaft<br />
gibt es noch erhebliche Verwertungspotentiale<br />
bei biogenen Abfällen<br />
i<br />
Hintergrundinfos<br />
Wussten Sie, dass ...<br />
... noch immer rund 35 % biogene Abfälle<br />
im Restabfall enthalten sind?<br />
... durch den Einsatz von Kompost als<br />
Dünger in der Landwirtschaft 500 kg<br />
CO2 Äquivalent an Emissionen pro<br />
Hektar eingespart werden können?<br />
Bereits im Jahre 1990 wurde vom Land<br />
OÖ. eine erste Kompostoffensive eingeleitet.<br />
In der Folge wurde den Gemeinden<br />
die Aufgabe der getrennten Sammlung der<br />
biogenen Abfälle übertragen. Die Errichtung<br />
von Kompostieranlagen wurde finanziell unterstützt<br />
und durch die BAV organisiert. So<br />
konnte die Verwertungsmenge biogener Abfälle<br />
aus Haushalten von rund 21.000 Tonnen<br />
im Jahre 1990 auf rund 127.000 Tonnen<br />
im Jahre 20<strong>06</strong> gesteigert werden. Die Anzahl<br />
der überwiegend ländlichen Kompostierungsanlagen<br />
hat sich in diesem Zeitraum<br />
von 24 auf 175 erhöht.<br />
In 340 oö. Gemeinden (77 %) wird eine<br />
getrennte Bioabfallsammlung (Biotonne<br />
oder Sack) angeboten.<br />
Rund 270.000 der oö. Haushalte (50 %)<br />
sind an ein Sammelsystem angeschlossen.<br />
Über das System der Biotonne/-sack wurden<br />
20<strong>06</strong> rund 36 kg/Einwohner getrennt erfasst.<br />
... in 8 – 12 Wochen Qualitätskompost<br />
hergestellt werden kann?<br />
... Küchenabfälle nur bedingt zur Eigenkompostierung<br />
geeignet sind?<br />
... Kompost den Boden lockert, aktiviert<br />
und belebt?<br />
... Kompostierung Recycling von Bioabfall<br />
bedeutet?<br />
Bereits ca. 270.000 Haushalte sind in OÖ an ein Sammelsystem angeschlossen.
Schwerpunktthema<br />
<br />
i<br />
Information<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen und Zuständigkeiten<br />
im Bereich biogener Abfälle und Kompostierung lt. OÖ. Abfallwirtschaftsgesetz<br />
1997 – OÖ. AWG 1997<br />
Geschätzte 100 kg/Einwohner werden in<br />
Form der Eigenkompostierung verarbeitet.<br />
Bei unrichtiger Durchführung können<br />
dabei allerdings Hygiene-, Schädlings-<br />
oder Geruchsproblemen entstehen.<br />
Kompost ist eine erneuerbare<br />
Ressource und ein<br />
Beitrag zum Klimaschutz.<br />
In knapp 400 oö. Gemeinden gibt es ein<br />
Sammelsystem für Grünschnitt in Form<br />
eines Bringsystems (Sammelstelle in Gemeinde<br />
oder teilweise über ASZ/ASI).<br />
Regionale Kompostanlagen ermöglichen<br />
kurze Transportwege und dezentrale<br />
Wertschöpfung.<br />
Der Beitrag der Kompostierung zum<br />
Klimaschutz. Im Prozess der Kompostierung<br />
wird in Pflanzen gebundenes CO 2<br />
teilweise<br />
in schwer abbaubaren Humussubstanzen<br />
langfristig gebunden. Daher wirkt ein gesunder<br />
Boden als CO 2<br />
Senke. Man sollte den<br />
Kompost als erneuerbare Ressource betrachten<br />
– Biomasse, die langfristig in Form von<br />
Humus und natürlichem Kohlenstoff im Boden<br />
gelagert ist. Kompostierung bringt also<br />
einen Beitrag zum Klimaschutz!<br />
III. ABSCHNITT<br />
§ 8, Sammlung (Erfassung)<br />
(5) Die Gemeinde kann im Interesse einer wirtschaftlichen und zweckmäßigen Organisation<br />
der Sammlung (Erfassung) unter Berücksichtigung des regionalen Abfallwirtschaftskonzeptes<br />
(§ 42) im Rahmen der Abfallordnung (§ 10) auch festlegen, ob und inwieweit sie unter<br />
Zugrundelegung des Holsystems auch für die regelmäßige Sammlung (Erfassung) von<br />
haushaltsähnlichen Gewerbeabfällen im Sinn des § 2 Abs. 4 Z. 5 lit. i und von biogenen Abfällen,<br />
die im Gemeindegebiet anfallen, sorgt. (6) Biogene Abfälle und sonstige Abfälle sind<br />
von demjenigen, bei dem sie anfallen, gemäß §§ 6 und 7 zu lagern und zu in Betracht kommenden<br />
Sammeleinrichtungen oder Abfallbehandlungsanlagen (§ 2 Abs. 4 Z. 7 und 8) abzuführen<br />
oder direkt einer Verwertung zuzuführen; dies gilt nicht für solche Abfälle, für deren<br />
Sammlung (Erfassung) gemäß Abs. 5 die Gemeinde sorgt.<br />
IV. ABSCHNITT<br />
§ 15, Bildung und Aufgaben der Bezirksabfallverbände<br />
4. regionale Kompostierungsanlagen zu errichten, zu betreiben und zu erhalten oder durch<br />
Dritte errichten, betreiben oder erhalten zu lassen, soweit unbeschadet der grundsätzlichen<br />
Verpflichtung der Gemeinden gemäß § 20 ein diesbezüglicher Bedarf besteht.<br />
V. ABSCHNITT<br />
§ 20, Besondere Bestimmungen für Kompostierungsanlagen<br />
(1) Die Gemeinde hat - unter Berücksichtigung allfälliger vom Bezirksabfallverband betriebener<br />
regionaler Kompostierungsanlagen (§ 15 Abs. 2 Z. 4) sowie des regionalen Abfallwirtschaftskonzepts<br />
(§ 42) - eine ausreichende Anzahl von Kompostierungsanlagen (§ 19<br />
Abs. 1 und 2) zu errichten und zu betreiben und die im Gemeindegebiet anfallenden, zu diesen<br />
Anlagen abgeführten biogenen Abfälle zu übernehmen. Die Gemeinde darf zur Erfüllung<br />
dieser Aufgaben Verträge mit Dritten abschließen; diese sind der Landesregierung zur<br />
Kenntnis zu bringen.
Kompostierung<br />
Gastkommentar<br />
Richtig Kompostieren –<br />
Aktiver Klimaschutz<br />
Garten- und Küchenabfälle an Bachrändern, Grünschnitthaufen<br />
und Sträucher in benachbarten Waldstücken – wer von uns<br />
kennt solche Bilder nicht?<br />
Paul Zarzer, Abteilung <strong>Umwelt</strong> &<br />
Anlagentechnik, Amt der OÖ. Landesregierung<br />
bis zu 40.000 Tonnen CO2 Äquivalent eingespart<br />
werden. Ein falsch betriebener „Hauskomposter“<br />
setzt so viel klimarelevante Gase<br />
frei wie ein Auto auf 350 Fahrtkilometern.<br />
Der Kompostlehrpfad im Agrarium soll über die richtige Kompostierung informieren.<br />
Statt diese wertvollen „Rohstoffe“ in einer<br />
der vielen bäuerlichen Kompostierungsanlagen<br />
zu verarbeiten, wird oft dieser<br />
einfachere, aber vor allem „günstigere“<br />
Weg zur Entsorgung biogener Abfälle gewählt.<br />
Dass dies nicht nur gesetzwidrig ist,<br />
sondern auch dem Klima schadet, ist vielen<br />
nicht bewusst. Solche „illegal abgelagerten“<br />
bzw. einfach zu Haufen geschütteten<br />
Abfälle verfaulen unkontrolliert und in Fol-<br />
ge dieses Fäulnisprozesses werden Methan<br />
und Lachgas freigesetzt. Diese Gase schaden<br />
unserem Klima um ein Vielfaches mehr<br />
als CO2. Aber auch bei einer falsch betriebenen<br />
Hausgartenkompostierung werden<br />
diese klimarelevanten Gase freigesetzt.<br />
Durch eine fachgerechte Kompostierung<br />
der biogenen Abfälle, könnten in OÖ pro Jahr<br />
Durch eine flächendeckende Biotonnensammlung<br />
sowie durch die Schaffung<br />
von Sammelstellen zur „kostenlosen“ Abgabe<br />
von Grün- und Strauchschnitt soll im<br />
Zuge der Novellierung des Abfallwirtschaftsgesetzes<br />
ein bedeutender Schritt in Richtung<br />
Klimaschutz getan werden. Zusätzlich<br />
zur Sammlung der biogenen Abfälle aus dem<br />
Haus- und Gartenbereich ist es auch notwendig<br />
die Hausgartenkompostierung fachlich<br />
zu unterstützen. Besonders wichtig ist es<br />
dort, wo eine Sammlung von biogenen Abfällen<br />
aufgrund der hohen Transportkosten (Gebiete<br />
mit geringer Siedlungsdichte) aus Kostengründen<br />
nicht sinnvoll erscheint.<br />
Die Kombination aus gut geführter Hauskompostierung<br />
und Verarbeitung der biogenen<br />
Abfälle – speziell jener aus dem Hausund<br />
Küchenbereich – in professionellen Anlagen,<br />
trägt wesentlich zur Bodenverbesserung<br />
bei, spart Düngemittel und liefert einen nicht<br />
unbeträchtlichen Beitrag zum Klimaschutz.
Berichte aus<br />
den Verbänden<br />
Bezirksabfallverbände<br />
<br />
BAV Braunau<br />
Landesumweltpreis<br />
Der BAV erhielt den Landespreis für <strong>Umwelt</strong> &<br />
Natur <strong>06</strong> für das erste ökologisch gebaute ASZ<br />
und die erste ökologische Einkaufsgemeinschaft.<br />
BAV Gmunden<br />
Flursäuberungsaktion<br />
„Sauber statt Saubär“ – „Saubär“ ist fixer Bestandteil<br />
des Frühjahres im Bezirk Gmunden.<br />
Ökologische Einkaufsgemeinschaft in OÖ: Um schon im<br />
Vorfeld Abfallvermeidung zu betreiben und <strong>Umwelt</strong>belastungen zu<br />
verhindern bietet der Abfallverband seit 2004 für die 46 Bezirksgemeinden<br />
eine Einkaufsplattform mit ökologischen Zielsetzungen an.<br />
Ökologisches Altstoffsammelzentrum in OÖ: Das Altstoffsammelzentrum<br />
4 Sonnen (Aspach/Höhnhart) wurde als erstes<br />
von 180 ASZ nach ökologischen Kriterien gebaut. Es wurde auf PVC<br />
und auf HFKWs verzichtet, nur Vollholz eingesetzt, Dachschindel<br />
aus Recyclingkunststoff verwendet und die Wärmeversorgung über<br />
ein Biomasse-Heizkraftwerk gedeckt. Wir sind aufgefordert, die Voraussetzungen<br />
für eine lebenswerte Zukunft durch die Integration<br />
ökologischer, sozialer und auch ökonomischer Aspekte zu schaffen.<br />
Ökologisch zu bauen und einzukaufen ist eine Möglichkeit! <br />
Seit nunmehr drei Jahren wird vom BAV Gmunden eine bezirksweite<br />
Flursäuberung unter dem Motto „Sauber statt Saubär“ durchgeführt,<br />
die von den Gemeinden tatkräftig unterstützt wird. Der Verband<br />
stellt jeder Gemeinde Sammelsäcke und Handschuhe sowie Materialien<br />
für die Öffentlichkeitsarbeit (Plakate und Transparente) zur Verfügung.<br />
Die Finanzierung der anfallenden Transport- und Verbrennungskosten<br />
und das Abschließen von Haftpflicht- und Unfallversicherung<br />
gehören ebenfalls zu den Aufgaben des BAVs. Die Gemeinden übernehmen<br />
ihrerseits die Bekanntmachung der Aktion, die organisatorischen<br />
Bereiche und die Festlegung des zu säubernden Gebietes.<br />
Das Angebot wird auch heuer wieder vor allem von zahlreichen<br />
Vereinen und Schulen angenommen. Im heurigen Frühjahr<br />
wurden über <strong>3.</strong>000 Müllsäcke und fast 4.000 Paar Handschuhe an die<br />
Gemeinden ausgeliefert. Als kleiner Anreiz findet im Zuge der Aktion<br />
ein Gewinnspiel statt, bei dem jeder „Mitarbeiter“ an der Verlosung<br />
von Geldpreisen teilnimmt. Wir hoffen, dass die Aktion auch in den<br />
nächsten Jahren so positiv von der Bevölkerung angenommen wird.
Bezirksabfallverbände<br />
Berichte aus<br />
den Verbänden<br />
BAV Ried im Innkreis<br />
Milchsaure Biotonne<br />
milchsauer konservierte BIO-TONNE unterbindet<br />
die Zersetzung von organischem Abfall bei der<br />
Sammlung – dadurch keine Fäulnis & Gestank.<br />
BAV Rohrbach<br />
System der Bioabfuhr<br />
Die Sammlung der Küchenabfälle mit dem 15 l<br />
Papiersack oder Maisstärkesack ist für ländliche<br />
Regionen äußerst praktikabel und kostengünstig.<br />
Ausgangssituation 1999: „Die Biotonne ist unbeliebt weil´s<br />
stinkt, unhygienisch ist und obendrein wegen hoher Abfuhrintervalle<br />
auch relativ teuer ist.“ (mind. 34 Abholungen pro Jahr) So<br />
wurde im Herbst 1999 in der Gemeinde Weilbach ein Pilotprojekt mit<br />
der milchsauer konservierten Biotonne bei rd. 50 Haushalten initiiert.<br />
Mittlerweile (20<strong>06</strong>) hat sich diese Art der Sammlung in 23 Gemeinden<br />
mit über 2.000 Haushalten und einer Sammelmenge von<br />
rd. 350 to Küchenabfälle (das entspricht rd. 180kg/HH) etabliert.<br />
Anschlussgrade von 30-60% sind damit auch in Landgemeinden<br />
problemlos erreichbar.<br />
Vorteil für Gemeinden und Bürger:<br />
Hygienische, saubere & preiswerte Sammlung<br />
nur für Küchenabfälle<br />
Gartenabfälle werden lose gesammelt<br />
Abfuhrintervall 13x/Jahr, alle 4 Wochen<br />
System-Gesamtkosten je Gefäß<br />
rund 45 €/Jahr<br />
Finanzierung: 30% durch Restmülleinsparung,<br />
30% über allgem.<br />
Gebühr & 40% BioTonnen-Anschlussgebühr<br />
(rd. 20 €/a)<br />
Ziel: effiziente Nutzung des org. Kohlenstoffes<br />
& Stickstoffes zur Humusbildung<br />
= Kohlenstoffbindung im<br />
Boden = CO 2<br />
-Senke<br />
Im Bezirk Rohrbach werden die biogenen Küchen- und Gartenabfälle<br />
auf 20 landwirtschaftlichen Kompostierungsanlagen zu wertvollem<br />
Kompost verarbeitet. Neun Landwirte führen wöchentlich die Bioabfuhr<br />
in allen 42 Gemeinden durch. Die Kompostierer rechnen die Abfuhr<br />
und die Verarbeitung der Bioabfälle direkt mit dem BAV ab. Jeder<br />
Haushalt bekommt im Jahr bis zu 52 Bioabfallsäcke aus Papier oder<br />
Maisstärke kostenlos. Zusätzliche Säcke können beim Gemeindeamt<br />
gekauft werden. Betriebe können auch einen 40 l Bioeimer verwenden.<br />
Möchte ein Bürger auch Gartenabfälle (Gras, Laub, Obst, ...) bei der Bioabfuhr<br />
abgeholt bekommen, kann er sich dazu den 110 l Laubsack am<br />
Gemeindeamt kaufen. Der Kompostierer nimmt den Sack bei der Bioabfuhr<br />
mit. Bis zu 2 m3 Gras und Laub oder bis zu 4 m3 Strauchschnitt<br />
können direkt bei den Kompostierungsanlagen kostenlos angeliefert<br />
werden. Für die Shredderung des Strauchschnitts wird vom BAV jeweils<br />
im Frühjahr und im Herbst eine eigene Bezirkstour organisiert.
Bezirksabfallverbände<br />
<br />
BAV Wels<br />
Das „Misttelefon“<br />
Getreu dem Motto „Sie haben eine Frage –<br />
wir haben die Antwort“ gibt die Abfallberatung<br />
Wels am Misttelefon kompetent Auskunft.<br />
BAV Wels-Land<br />
Interesse wecken<br />
Die Bereitschaft, Abfälle zu trennen und zu vermeiden,<br />
sinkt bei Jugendlichen. Damit sind die<br />
Abfallberater gefordert.<br />
Mit bis zu 3000 Anrufen im Jahr wird dieser Service von der<br />
Bevölkerung rege genutzt. Einfach und schnell zu beantworten<br />
sind Anfragen nach den Öffnungszeiten der Altstoffsammelzentren<br />
oder nach den Sammelterminen der Gelben Säcke.<br />
Im Bezirk Wels-Land setzen daher die Abfallberater in einem Projekt<br />
mit der Fachschule Mistelbach auf aktuelle Themen wie Klimaschutz,<br />
nachhaltigen Konsum und Energieeffizienz. Dabei konnte<br />
großes Interesse bei den Schülerinnen zu diesen Themen festgestellt<br />
werden. Die Diskussionen verliefen engagiert und mit viel Problembewusstsein.<br />
Den Jugendlichen wurde unter anderem logisch<br />
nachvollziehbar vermittelt, dass die Schonung unserer Ressourcen<br />
(= Abfallvermeidung) und dass Recycling, welches erst durch Abfalltrennung<br />
möglich ist, sehr wichtig sind. Gefördert werden soll<br />
das Denken in vernetzten Strukturen und die Eigenverantwortung.<br />
Das heißt zum Beispiel, beim Kauf eines Produktes die Vorgeschichte<br />
zu beachten (Transportkilometer, Abfallmengen bei der Erzeugung,<br />
und Energieverbrauch). Im Herbst wird die Info-Offensive mit<br />
einem Abfallvermeidungstag fortgeführt.<br />
Dagegen ist das Ausforschen einer Geldbörse, die mit<br />
dem Altpapier entsorgt wurde oder das Wiederbeschaffen eines Autoschlüssels,<br />
der in den Tiefen eines Altglascontainers gelandet ist,<br />
mit Recherchearbeiten und vielen Telefonaten verbunden.<br />
Kurios die Bitte eines Anrufers, der sich verfahren hatte und<br />
als einzigen Orientierungspunkt die Nummer einer Altstoffsammelstelle<br />
fand. Auch diesem Herrn konnte geholfen werden. In Wels benötigt<br />
man also kein GPS, um den richtigen Weg zu finden, sondern<br />
nur die Nummer vom Misttelefon.
10<br />
Bezirksabfallverbände<br />
Berichte aus<br />
den Verbänden<br />
BAV Steyr-Land<br />
Regionale Pressegespräche<br />
Start der Serie regionaler Pressegespräche am<br />
6. Juni beim BAV Steyr Land<br />
Stadt Linz<br />
Abfallwirtschaftkonzept<br />
Der Linzer Gemeinderat hat das neue Abfallwirtschaftskonzept<br />
beschlossen – Verwertung<br />
und Vermeidung sind auch weiterhin die Ziele.<br />
Gemäß OÖ. Abfallwirtschaftsgesetz sind regionale Abfallwirtschaftkonzepte<br />
regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf<br />
den abfallwirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen. Auf Grund<br />
der seit dem Jahr 2000 grundlegend veränderten Rahmenbedingungen<br />
wurde nunmehr das regionale Abfallwirtschaftkonzept der<br />
Stadt Linz den aktuellen Gegebenheiten angepasst und in der Sitzung<br />
des Gemeinderates der Stadt Linz <strong>2007</strong> vom Juli beschlossen.<br />
Die Stadt Linz ist bemüht, im Bereich der Abfallverwertung den hohen<br />
Standard der Infrastruktur der Sammlungen sowie deren Bürgernähe<br />
und Bürgerfreundlichkeit zu erhalten und teilweise sogar<br />
noch zu erhöhen.<br />
Den Auftakt zur Serie regionaler Pressegespräche machte am<br />
6. Juni der BAV Steyr Land. Auf der Kompostanlage des landwirtschaftlichen<br />
Kompostierers Johann Himmelfreundpointner in<br />
Bad Hall berichteten der Vorsitzende des OÖ. LAV , Bgm. Ing. Josef<br />
Moser und der Obman des BAV Steyr Land, Bgm. Johann Aigner<br />
über die Situation der Bioabfallsammlung und Verwertung auf<br />
landes sowie auch auf regionaler Ebene.<br />
Im Jahr 20<strong>06</strong> wurden im Bezirk mit dem System der Biotonne<br />
rund 1.600 Tonnen biogene Abfälle getrennt gesammelt. Sämtliche<br />
Bioabfälle werden in den 7 regionalen Kompostieranlagen zu hochwertigem<br />
Komposthumus verarbeitet Derzeit sind knapp 9.000<br />
Haushalte an die Biotonne angeschlossen. Das entspricht knapp<br />
der Hälfte aller Haushalte. Den höchsten Anschlussgrad mit 95 %<br />
hat die Gemeinde Sierning.<br />
Im Bereich der Abfallvermeidung hat die Stadt Linz schon in<br />
der Vergangenheit vorbildliche Maßnahmen gesetzt, die – wie das<br />
Verbot der Verwendung von Einweggeschirr auf den Linzer Märkten<br />
und bei Veranstaltungen zeigt – inzwischen zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden sind. Auch in Zukunft wird dem <strong>Thema</strong> der Abfallvermeidung<br />
in dem der Kommune möglichen Rahmen verstärkte Aufmerksamkeit<br />
gewidmet. Unter dem Schlagwort „green event“ sollen<br />
bei Großveranstaltungen wie z.B. dem Linzer Pflasterspektakel<br />
Abfallvermeidungsmaßnahmen umgesetzt werden.
Bezirksabfallverbände 11<br />
BAV Eferding<br />
Ministerium zeichnet aus<br />
Dank verschiedenster Maßnahmen hat es der<br />
BAV Eferding geschafft, die Restmüllabfuhr<br />
klimaeffizient zu organisieren.<br />
Stadt Steyr<br />
„Steyr putzt“<br />
Starke Aktion gegen „wilde Entsorgung“ –<br />
die <strong>Umwelt</strong>schutzabteilung des Magistrats<br />
konnte so das <strong>Umwelt</strong>bewusstsein stärken.<br />
Verbandssekretär Jürgen Höckner durfte für den Bezirksabfallverband<br />
Eferding, aufgrund der vorbildlichen Organisation<br />
der Restmüllabfuhr das Klimazertifikat „Kompetenz im Klimaschutz“<br />
aus den Händen von Bundesminister Josef Pröll entgegen<br />
nehmen. Durch den Austausch von 90 l auf 120 l Restmüllbehälter<br />
und der dadurch möglichen Ausdehnung der Abfuhrintervalle, sowie<br />
gemeindeübergreifende Abfuhr ergibt sich eine maßgebliche<br />
Reduzierung der gefahrenen Kilometer.<br />
Autofahrer entledigen sich ihrer Abfälle; Nachtschwärmer entsorgen<br />
Glasflaschen auf der Straße und in den Steyrer Naherholungsgebieten<br />
werden Abfälle „vergessen“. Die Unsitte, dass<br />
Abfall dort verloren wird, wo er nicht hingehört nahm auch in Steyr<br />
immer mehr zu. Aus diesem Grund sollte das <strong>Umwelt</strong>bewusstsein<br />
der Bevölkerung wachgerufen werden und die <strong>Umwelt</strong>schutzabteilung<br />
des Magistrates rief zur Putzaktion auf. Am Samstag, den 5.<br />
Mai <strong>2007</strong> starteten von 6 verschiedenen Stützpunkten rd. 500 Personen<br />
aus 27 Vereinen und Institutionen, sowie viele Steyrerinnen<br />
und Steyrer zur Aktion „Steyr putzt“. In wenigen Stunden wurden<br />
so ca. 600 Abfallsäcke gefüllt. Insbesondere die Taucher und Alpinisten<br />
förderten viele Kuriositäten zu Tage. Heizkörper, Computer<br />
und eine Granante aus dem 2. Weltkrieg, um nur einige Beispiele zu<br />
nennen. Als „Danke“ erhielten alle, die sich an der Reinigungsaktion<br />
beteiligt hatten ein T-Shirt. Viele Teilnehmer erklärten sich sofort<br />
bereit, auch im nächsten Jahr bei „Steyr putzt“ mit zu machen. Man<br />
spürte, dass ihnen der <strong>Umwelt</strong>schutz ein wichtiges Anliegen ist und<br />
sie Wert auf ein sauberes und gepflegtes Stadtbild legen.<br />
Berechnungen durch das Klimabündnis OÖ. kamen zu dem<br />
Ergebnis, dass diese Maßnahmen eine CO2-Reduktion von 22 Tonnen<br />
pro Jahr bewirken. Kleine aber wichtige Schritte für den Klimaschutz,<br />
die in Zusammenarbeit mit dem Entsorgungsunternehmen<br />
Zellinger zustande kamen!
12<br />
LAVU AG<br />
Erfolgsstory<br />
20 Jahre LAVU, 10 Jahre LAVU im<br />
Eigentum der BAV & Statutarstädte<br />
Das kommunale Vorzeigunternehmen LAVU wurde vor 20 Jahren<br />
mit Beschluss der O.Ö. Landesregierung vom 2.2.1987 als<br />
„Betrieb gewerblicher Art“ gegründet.<br />
Die wesentlichen Zielsetzungen vor<br />
20 Jahren, nämlich die „Einsparung<br />
von Primärrohstoffen durch Einsatz von Sekundärrohstoffen“<br />
und die „Energieeinsparungen“<br />
erwiesen sich als überaus weitblickend<br />
und sind heute aktueller denn je.<br />
Entscheidung, die LAVU zu verkaufen. Im<br />
Mai 1997 beschloss der o.ö. Landtag, die<br />
LAVU zu einem Kaufpreis von € 7 Mio an<br />
i<br />
Information<br />
die 15 BAV und 3 Statutarstädte zu übertragen.<br />
Schon während der zweijährigen Verkaufsphase<br />
und nachfolgend waren umfangreiche<br />
innerbetriebliche Umstrukturierungen<br />
erforderlich, um die LAVU zu einem<br />
konkurrenzfähigen Unternehmen zu entwickeln.<br />
Die im Jahr 1998 neu abgeschlossenen<br />
Verträge zwischen der LAVU und den<br />
BAV bewirkten einen flexiblen und wettbewerbsorientierten<br />
Leistungsaustausch zwi-<br />
Phase des Aufbaus 1987-1994<br />
Zur Umsetzung der Ziele wurde von der<br />
LAVU das Altstoffsammelzentrum (ASZ) als<br />
das spezifische „oberösterreichische“ Sammelsystem<br />
entwickelt. Ohne der Existenz<br />
vergleichbarer Einrichtungen war es eine Pionierleistung,<br />
innerhalb weniger Jahre ein<br />
leistungsfähiges Sammelsystem zur stofflichen<br />
Verwertung von mehr als 80 verschiedenen<br />
Abfallarten aufzubauen. Das heute<br />
existierende flächendeckende Netz von insgesamt<br />
180 ASZ, die gemäß landesweit einheitlicher<br />
Kriterien organisiert sind, wurde<br />
großteils bereits bis Mitte der 90er Jahre<br />
errichtet. Oberösterreichweit wurden mit<br />
diesem Sammelnetz rund 500 regionale Arbeitsplätze<br />
geschaffen.<br />
1,38 Mio. OberösterreicherInnen<br />
444 Gemeinden<br />
15 Bezirksabfallverbände<br />
Braunau Eferding Freistadt<br />
Gmunden Grieskirchen Kirchdorf<br />
Linz-Land Perg Ried im Innkreis<br />
Rohrbach Schärding Steyr-Land<br />
Urfahr-Umgebung Vöcklabruck Wels-Land<br />
jeweils 1/18 Anteil<br />
O.Ö. Landesabfallverband<br />
2% Aktienanteile<br />
3 Statutarstädte<br />
Linz<br />
Steyr<br />
Wels<br />
jeweils 1/18 Gesellschaftsanteile<br />
BAV Holding GmbH<br />
98% Aktienanteile<br />
Phase der Konsolidierung 1995-1999<br />
Ende 1995 fiel seitens der Landespolitik die
LAVU AG<br />
13<br />
schen dem Unternehmen und den kommunalen<br />
Eigentümern. In dieser Phase wurden<br />
auch die strategischen Weichen gestellt,<br />
das ASZ-Personal direkt bei der LAVU zu beschäftigen.<br />
Fotos: natura, BASF<br />
Phase der Professionalisierung und<br />
Innovation seit 2000<br />
Infolge der Zusammenlegung der früheren<br />
drei zentralen Standorte in Linz (Büro), Asten<br />
(Zwischenlager für Problemstoffe) und<br />
Traun (Zentrallager für Altstoffe) zur neuen<br />
Zentrale in Wels mit dem modernen Abfall-<br />
Logistikzentrum im Jahr 2000 startete eine<br />
neue Ära der Professionalisierung und Innovation.<br />
Neuentwicklungen in den Bereichen<br />
der spezifischen Sammeltransport-Logistik<br />
sowie des Datenmanagements gingen<br />
einher mit für Österreich und Europa neuartigen<br />
Sammel- und Behandlungsverfahren<br />
(z.B. CD, ÖLI, Elektroaltgeräte, alternativer<br />
Energieeinsatz, etc.). Untermauert wurde<br />
diese Entwicklung durch zahlreiche Auszeichnungen<br />
(Phönix-Preis) und Zertifikate<br />
(ISO 14.001, Audit Familie & Beruf, Klimabündnis-Betrieb).<br />
Laufende Verbesserungen in der ASZ-<br />
Infrastruktur und die Professionalisierung<br />
i<br />
Die Marke LAVU<br />
Seit dem Jahr 2000 hat die LAVU AG ihre Zentrale unter einem Dach in Wels. Diese Zusammenlegung<br />
machte den Weg frei für viele – mehrfach ausgezeichnete – Neuentwicklungen.<br />
der Öffentlichkeitsarbeit erhöhten den Kundennutzen.<br />
Ein wesentlicher Effekt dieser<br />
qualitativen Entwicklung ist jedoch die deutliche<br />
Effizienzsteigerung des ASZ-Systems.<br />
Lagen die Kosten der Verbände für die ASZ-<br />
Entsorgung vor 10 Jahren noch bei rd. € 5<br />
Mio. so werden heute Erlöse erzielt. In den<br />
letzten 8 Jahren wurden anstelle alter ASZ<br />
39 neu- und ebenso viele umgebaut. <strong>2007</strong><br />
sind weitere 10 Neubauprojekte im Laufen.<br />
Resümierend kann festgehalten werden,<br />
dass die LAVU AG mit der Entwicklung und<br />
der Organisation des ASZ-Sammelsystems<br />
in Oberösterreich in den letzten 20 Jahren<br />
einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung,<br />
der Energieeinsparung und zum<br />
Klimaschutz geleistet hat. Die permanente<br />
qualitative Weiterentwicklung der LAVU in<br />
enger Kooperation mit den BAV und Statutarstädten<br />
garantiert auch für die Zukunft<br />
sowohl einen hohen <strong>Umwelt</strong>schutzstandard<br />
als auch eine wirtschaftliches Organisation<br />
der Alt-und Problemstoffsammlung für alle<br />
OberösterreicherInnen.<br />
Sammelbilanz von 20 Jahren<br />
In den zwei Jahrzehnten des Bestehens der<br />
LAVU wurden über das ASZ-Sammelnetz<br />
insgesamt mehr als 1,3 Mrd. kg Abfälle<br />
übernommen, die zu mehr als 85 % stofflich<br />
verwertet wurden. Der große Anstieg<br />
der Sammelmengen begann erst ab 1998,<br />
nach der Übernahme der LAVU durch die<br />
Abfallverbände.
14<br />
LAVU AG<br />
Sammelmengen<br />
ASZ-Sammelmengen 20<strong>06</strong><br />
In den 180 Altstoffsammelzentren (ASZ) in<br />
ganz Oberösterreich werden rund 85 Abfallarten<br />
sortenrein zur Verwertung übernommen.<br />
Im Jahr 20<strong>06</strong> wurden in den Altstoffsammelzentren<br />
rund 185 Millionen kg<br />
Alt- und Problemstoffe gesammelt. Gegenüber<br />
2005 bedeutet dies eine Steigerung<br />
von 13 %.<br />
Aufgeteilt auf die einzelnen Abfallgruppen<br />
sind dies:<br />
VERÄNDERUNG zu 2005<br />
Verpackungen 26.093 to + 7,3 %<br />
Altstoffe (inkl. Bauschutt) 108.080 to + 12,4 %<br />
Elektroaltgeräte 10.411 to +30,4 %<br />
Problemstoffe 5.746 to + 2,9 %<br />
Sonstige Abfälle 35.048 to + 18,8 %<br />
GESAMT 185.378 to + 13,3 %<br />
Jeder einzelne Oberösterreicher<br />
brachte im Jahr 20<strong>06</strong> im Schnitt rd. 134 kg<br />
ins ASZ zur Verwertung, das ist bereits um<br />
11 % mehr als über die Restmülltonne gesammelt<br />
wird. „Dieser österreichweite Spitzenwert<br />
bedeutet, dass jeder ASZ-Kunde einen<br />
wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung<br />
und zum Klimaschutz leistet“, betont<br />
LAVU-Vorstand Christian Ehrengruber.<br />
Entwicklung ASZ-Sammelmengen 1990 bis 20<strong>06</strong> [to/a]<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Sonstige Abfälle Problemstoffe Elektroaltgeräte Altstoffe Verpackungen<br />
1990 1992 1994<br />
1996 1998 2000 2002 2004 20<strong>06</strong><br />
Verpackungen<br />
Altstoffe<br />
Elektroaltgeräte<br />
Problemstoffe<br />
Sonstige Abfälle<br />
Gesamt<br />
[kg/EW]<br />
1990 1992<br />
885 2.861<br />
2.556 1<strong>3.</strong>176<br />
457 1.844<br />
1.151 2.668<br />
0 135<br />
5.049 20.685<br />
3,7 15,0<br />
1994<br />
11.151<br />
17.551<br />
2.708<br />
<strong>3.</strong>749<br />
120<br />
35.279<br />
25,6<br />
1996<br />
10.914<br />
18.698<br />
<strong>3.</strong>090<br />
4.096<br />
610<br />
37.408<br />
27,1<br />
1998<br />
12.965<br />
28.588<br />
<strong>3.</strong>535<br />
<strong>3.</strong>308<br />
5.484<br />
5<strong>3.</strong>880<br />
39,0<br />
2000<br />
16.509<br />
55.361<br />
4.715<br />
<strong>3.</strong>894<br />
19.462<br />
2002<br />
19.878<br />
78.759<br />
5.156<br />
5.165<br />
2<strong>3.</strong>652<br />
99.941 132.609<br />
72,4 96,1<br />
2004 20<strong>06</strong><br />
2<strong>3.</strong><strong>06</strong>3 26.093<br />
90.920 108.080<br />
5.413 10.411<br />
5.411 5.746<br />
26.580 35.048<br />
151.387 185.378<br />
109,7 134,3<br />
Die Gesamtkosten der ASZ-Sammlung (rd. € 50.-/to) betrugen im Jahr 20<strong>06</strong> nur mehr ein Fünftel der Kosten für die Restmüllentsorgung (rd. € 250.-/to).<br />
Spezifische ASZ-Sammelmengen je BAV 20<strong>06</strong> [kg/EW]<br />
300<br />
Sonstige Abfälle Problemstoffe Elektroaltgeräte Altstoffe Verpackungen<br />
BR<br />
EF<br />
FR GM GR<br />
KI<br />
LL<br />
PE<br />
RI<br />
RO SD SE UU VB WL<br />
L<br />
SR WE<br />
∑<br />
250<br />
Verpackungen<br />
32<br />
13<br />
52<br />
19<br />
21<br />
23<br />
13<br />
15<br />
30<br />
39<br />
22<br />
27<br />
23<br />
16<br />
7<br />
2,4<br />
7<br />
8<br />
18,9<br />
200<br />
Altstoffe<br />
102 84 161 115 86<br />
71<br />
74<br />
73<br />
74 102 89<br />
90<br />
87<br />
67<br />
62<br />
38<br />
30 44 78,2<br />
150<br />
Elektroaltgeräte<br />
8,2 7,8 7,7 8,4 9,6 8,3 7,2 6,9 6,8 8,1 8,1 7,4 7,1 7,8<br />
6<br />
6,7 7,3 7,7 7,5<br />
100<br />
Problemstoffe<br />
6,9 7,2 11,6 5,7 5,7 3,7 2,5 3,3 3,5 5,3 4,8 3,5 6,9 3,5 2,2<br />
1<br />
1,6 1,7 4,2<br />
50<br />
Sonstige Abfälle<br />
39<br />
29<br />
69<br />
38<br />
34<br />
13<br />
16<br />
23<br />
26<br />
23<br />
30<br />
11<br />
18<br />
31<br />
32 9,4 0,6 8,4 25,3<br />
0<br />
BR EF FR GM GR KI LL PE RI RO SD SE UU VB WL L SR WE S<br />
Gesamt<br />
188 141 302 186 156 119 112 122 140 177 154 139 143 125 108 58<br />
47<br />
69 134<br />
Die ASZ-Sammelmengen je Bezirk zeigen ein relativ heterogenes Bild und liegen zwischen 50 und 300 kg/Einwohner.
ARGEV<br />
Partner 15<br />
Rekordakzeptanz für bequemstes<br />
Sammelsystem der Welt<br />
Als führender Serviceanbieter für Produzentenverantwortung<br />
in der Abfallwirtschaft gestaltet und betreibt die ARGEV das<br />
bundesweite Sammelsystem des ARA Systems für Verpackungen<br />
aus Kunststoff, Metall, Holz, textilen Faserstoffen, Keramik,<br />
Materialverbunden und biogenen Packstoffen.<br />
Das ARA System bietet als Komplettanbieter<br />
die Entpflichtung aller Verpackungen<br />
und Packstoffe aus einer Hand. Mit NetMan<br />
und ERA liefert das ARA System als einziger Anbieter<br />
auch ein komplettes Serviceangebot für<br />
Produzentenverantwortung für Altfahrzeuge<br />
und Elektro- und Elektronikaltgeräte.<br />
Leicht- und Metallverpackungen<br />
stellen mit ihrer Typen- und Materialvielfalt<br />
und ihrem weit verbreiteten Einsatz in Handel,<br />
Gewerbe und Industrie besondere Anforderungen<br />
an die Flexibilität eines Sammelsystems:<br />
Vom Einkaufssackerl bis zur<br />
Palettenfolie, von der Getränkedose bis zu<br />
Umreifungsbändern, von der Spülmittelflasche<br />
bis zu Einwegsteigen und zuletzt für biogene<br />
Verpackungen, – für alles muss eine<br />
bequeme, wirtschaftliche und ökologisch<br />
sinnvolle Sammlung angeboten werden. Die<br />
ARGEV arbeitet dabei mit mehr als 500 Partnern<br />
aus Entsorgungswirtschaft und Kommunen<br />
zusammen.<br />
Als Spezialist für Entsorgungslogistik<br />
und abfallwirtschaftliches Datenmanagement<br />
schafft die ARGEV dazu bedarfsgerechte<br />
Lösungen für Betriebe, Konsumenten<br />
und Kommunen.<br />
Die ARGEV arbeitet mit<br />
mehr als 500 Partnern<br />
zusammen.<br />
In OÖ stehen rund 37.000 Gelbe und<br />
Blaue Tonnen im Einsatz. 178.000 Haushalte<br />
sind an die Sammlung mit Gelben Säcken<br />
angeschlossen. Entsprechend motiviert,<br />
wartet OÖ mit hervorragenden Ergebnissen<br />
bei der Leichtverpackungssammlung auf.<br />
So verzeichnet die ARGEV 20<strong>06</strong> in OÖ aus<br />
Gelber Tonne, Gelbem Sack, ASZ und ASI<br />
mit +9,5 % die mit Abstand höchsten Sammelmengenzuwächse<br />
von ganz Österreich.<br />
Weitere Infos unter www.argev.at<br />
Der Gelbe Sack und die Gelbe Tonne sind in OÖ ein<br />
stark etablierter Bestandteil unseres Sammelsystems.
16 Aktionen<br />
Klimaschutz<br />
Wiederverwendung<br />
Das Klima braucht<br />
unsere Hilfe!<br />
Jetzt kann es niemand mehr bestreiten –<br />
wir befinden uns mitten in einer dramatischen<br />
Klimaveränderung. Das haben die<br />
führenden WissenschaftlerInnen der Welt in<br />
den vergangenen Monaten eindeutig bestätigt.<br />
Extreme Witterungssituationen mit katastrophalen<br />
Schäden werden immer mehr zunehmen,<br />
wenn wir nicht jetzt beginnen unsere<br />
CO2-Emissionen drastisch abzusenken.<br />
Klimawandel stoppen – wir können<br />
alle etwas tun! Jede/r kann und muss einen<br />
Beitrag leisten – die Politik genauso wie<br />
die (Abfall-)Wirtschaft, die Industrie genauso<br />
wie die Landwirtschaft – jede/r einzelne beim<br />
täglichen Einkauf – wir alle müssen der Bedrohung<br />
Klimawandel Einhalt gebieten. Und<br />
was man oft vergisst - durch Klimaschutzmaßnahmen<br />
sparen wir uns bares Geld.<br />
Gewinnen durch<br />
Klimaschutz! Unter<br />
www.ich-rette-unser-klima.at<br />
kann man<br />
nun ein Zeichen für<br />
den Klimaschutz setzen.<br />
Man braucht nur aus 77 Klimaschutztipps<br />
3 Klimaschutzmaßnahmen<br />
auswählen, die man in den kommenden 12<br />
Monaten für ein besseres Klima umsetzen<br />
will. Unter allen TeilnehmerInnen werden<br />
viele attraktive und klimaschonende Preise<br />
verlost. „Ich rette unser Klima“ ist eine Aktion<br />
des <strong>Umwelt</strong>ressorts des Landes OÖ.<br />
Wiederverwendung –<br />
Schultaschen für Albanien<br />
Die <strong>Umwelt</strong>profis der kommunalen Abfallwirtschaft OÖ.<br />
sammeln ab sofort gebrauchte Schultaschen & Rucksäcke<br />
und helfen damit Not leidenden Kindern in Albanien.<br />
schwestern in Fushe-Arrez in Nordalbanien<br />
und die Verteilung vor Ort. Mit den in den ASZ<br />
abgegebenen Schultaschen kann den Kindern<br />
in Albanien Schulweg sehr erleichtert werden.<br />
Die Sammelaktion der OÖ. BAV & Statutarstädte,<br />
der OÖ. LAVU AG und der<br />
Hilfseinrichtung ORA Österreich richtet<br />
sich an oö. Schulkinder, die mit ihren<br />
gebrauchten Schultaschen eine gute<br />
Tat vollbringen wollen. „Diese Sozialhilfeaktion<br />
ist ein Paradebeispiel für<br />
Wiederverwendung und erfüllt einen<br />
guten Zweck“, so Bgm. Ing.<br />
Josef Moser vom OÖ. LAV. Alle noch<br />
gebrauchsfähigen Schultaschen,<br />
Rucksäcke, aber auch Federpennale, Lineale,<br />
Spitzer,....(keine Bücher!!!) können zwischen<br />
2. Juli und 1. Oktober<br />
<strong>2007</strong> in allen oö. ASZ<br />
abgegeben werden.<br />
O R A Ö s t e r reich<br />
(www.ora-austria.org)<br />
organisiert den Transport<br />
in die Missionsstation<br />
der Franziskaner-<br />
Die Standorte und Öffnungszeiten der Abgabestellen<br />
finden Sie unter http://www.umweltprofis.at/<br />
oder http://www.altstoffsammelzentrum.at/.<br />
Ein Tipp der AbfallberaterInnen<br />
der kommunalen Abfallwirtschaft:<br />
Beim Kauf einer neuen Schultasche sollte auf<br />
umweltfreundliche Materialien geachtet werden.<br />
Produkte mit dem österr. <strong>Umwelt</strong>zeichen<br />
erfüllen strenge <strong>Umwelt</strong>auflagen und bürgen<br />
für Qualität. Infos auch unter www.umweltzeichen.at<br />
- Clever Einkaufen für die Schule.
Abfallbericht<br />
des Landes<br />
Kommunale Sammelmengen<br />
17<br />
Landesabfalldatenerhebung<br />
Der jährlich erscheinende Abfallbericht des Landes OÖ. wird<br />
bereits seit fast 5 Jahren durch die Mitarbeit des OÖ. Landesabfallverbandes<br />
erstellt.<br />
Durch die gute Zusammenarbeit der kommunalen Abfallwirtschaft konnten die Daten verbessert werden.<br />
Gemeinden bzw. den Kompostanlagenbetreibern.<br />
Bis spätestens Ende März laufen<br />
alle gemeldeten Daten beim LAV zusammen<br />
und werden EDV-mäßig erfasst. Dabei erfolgen<br />
erste Plausibilitätskontrollen der angegebenen<br />
Daten. Bei der Erhebung für das<br />
Jahr 20<strong>06</strong> wurden durch die BAV auch erstmalig<br />
Plausibilitätskontrollen der Mengenangaben<br />
der Gemeinden und Kompostierer<br />
für biogene Abfälle durchgeführt. Dadurch<br />
konnte der weitere Kontrollaufwand bereits<br />
erheblich reduziert werden. Eine genauere<br />
Kontrolle der angegebenen Daten erfolgt<br />
in Abstimmung Land OÖ. mit dem LAV auf<br />
Basis der Mengenmeldungen der Abfallbehandlungsanlagen<br />
und<br />
den Branchenrecyclinggesellschaften<br />
(für Altstoffe).<br />
Die Erhebung der kommunalen Sammelmengen<br />
für die Bereiche Rest-u.<br />
Sperrabfall, Alt-u. Problemstoffe sowie biogene<br />
Abfälle wird seit dem Jahr 2002 durch<br />
den OÖ. LAV durchgeführt. In Abstimmung<br />
mit der Abteilung <strong>Umwelt</strong>-u. Anlagentechnik<br />
des Landes konnte die Erhebung in den letzten<br />
Jahren immer weiter verbessert. Durch<br />
Anpassungen der Datenerhebungsbögen<br />
und Dialog mit den BAV und Gemeinden<br />
wurde dadurch auch die Qualität der gemeldeten<br />
Abfalldaten wesentlich gesteigert.<br />
Einzig der Bereich der biogenen Abfälle erscheint<br />
in den nächsten Jahren noch Verbesserungswürdig<br />
zu sein. Durch die teilweise<br />
erheblichen Mengendifferenzen der Gemeinde<br />
-u. Kompostanlagenbetreiber Mengenmeldungen<br />
besteht vermehrter Kontrollu.<br />
Korrekturaufwand<br />
Praktischer Ablauf der Datenerhebung:<br />
Der OÖ. LAV sendet am Ende eines<br />
Kalenderjahres die Datenerhebungsbögen<br />
in elektronischer Form an die BAV aus. Die<br />
Bezirksabfallverbände erheben die jeweils<br />
bezirksspezifisch relevanten Daten von den<br />
Erst nach Durchlaufen<br />
dieser zweiten<br />
Prüfung werden die<br />
Daten offiziell an das<br />
Land OÖ. übermittelt.<br />
Der OÖ. Landesabfallverband<br />
und die Bezirksabfallverbände<br />
hoffen auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit<br />
mit den Gemeinden/Städten und<br />
den Kompostanlagenbetreibern und sind<br />
zuversichtlich die Qualität der Abfalldaten<br />
in den nächsten Jahren noch weiter verbessern<br />
zu können.
18<br />
BAVA inform<br />
Viel Positives<br />
im Jahr <strong>2007</strong><br />
Zunahme der Koordinationsaufträge –<br />
Vertrauen in die Landeslösung.<br />
Während in gesamt OÖ die Restabfälle im vergangenen Jahr um<br />
rund 2% zunahmen ist bei der über BAVA angedienten Konzessionsmenge<br />
eine Zunahme von rund 7 % zu verzeichnen gewesen.<br />
GF DI Thomas Anderer<br />
Die qualitativ hochwertig und kostengünstige<br />
Entsorgungslösung über<br />
BAVA schafft den Anreiz, bisher noch freie Abfallmengen<br />
über diese Landeslösung abzuwickeln,<br />
so wurde BAVA auch mit der Entsorgung<br />
der Sperrabfälle aus dem Bezirk Steyr<br />
Land beauftragt. In den Kostenausgleich<br />
BAVA entsorgt hochwertig und kostengünstig.<br />
über die landesweite Logistik waren bereits<br />
154.000 Mg kommunal Abfälle eingebunden.<br />
Die Endabrechnung führte zu einem<br />
Gesamtaufwand von EUR 146,70/Mg, in<br />
welchen die Behandlung und die überregionale<br />
Transportlogistik inklusive der Umladeleistung<br />
abgedeckt waren. Mit diesem Ergebnis<br />
konnte BAVA eine günstigere Entsorgung<br />
erzielen als derzeit die Marktpreise für<br />
Gewerbeabfälle in OÖ sind.<br />
Mit Beginn <strong>2007</strong> sind auch die Abfälle aus<br />
der Stadt Wels gänzlich in die BAVA-Konzessionsmengen<br />
eingebunden. Darüber hinaus<br />
wurde die BAVA beauftragt, die bisherigen Regionen,<br />
die noch Altverträge mit der Verbrennungsanlage<br />
in Wels bzw der MBA Anlage in<br />
Linz hatten, auch in die Abrechnungsleistung<br />
der BAVA einzubinden. So wird ab heuer für<br />
die Bezirke Freistadt, Gmunden, Grieskirchen,<br />
Kirchdorf, Linz Land, Perg und Wels Land die<br />
treuhändische Abrechnung der Abfallentsorgung<br />
über BAVA durchgeführt. Dies führt zur<br />
Verwaltungsvereinfachung und Synergieeffekte<br />
in der oö. Ausgleichsberechnung.<br />
Neben der Abrechnungskontrolle führt<br />
BAVA auch eine Qualitätskontrolle bei der<br />
Leistungserbringung durch. So würde heuer<br />
eine Auditierung der Umladestationen<br />
eingeleitet, welche einvernehmlich mit den<br />
16 Umladestationsbetreibern, den Frächtern<br />
und den Bezirksabfallverbänden durchgeführt<br />
wird. Am Beispiel der bisher neun<br />
auditierten Betriebe konnte grundsätzlich<br />
eine zufrieden stellende Leistungserfüllung<br />
bestätigt werden, teilweise waren Verbesserungsvorschläge<br />
im Bereich der transparenten<br />
Trennung der Abfallqualitäten und<br />
der Lagerbezeichnungen anzumerken. BAVA<br />
ist sehr darauf bedacht, dass es zu keiner<br />
Vermischung zwischen Gewerbe- und kommunalen<br />
Abfällen kommt. Zumal dies auch<br />
im Falle von Störstoffen komplizierte Haftungsfragen<br />
auslösen würde.<br />
Im Bereich der Transportlogistik unterstützt<br />
BAVA Pilotversuche betreffend Gewichtsoptimierung<br />
bei den Sperrabfalltransporten,<br />
um die Fahrbewegungen zu<br />
minimieren und hier auch einen Klimaschutzbeitrag<br />
zu leisten. Derart werden
BAVA inform<br />
19<br />
in Schärding und Braunau Vorortverpressungen<br />
ausgetestet.<br />
Um die steigende Menge abrechnungsrelevanter<br />
Abfalldaten zu managen ließ BAVA<br />
ein eigenes EDV-gestütztes Datenerfassungs-<br />
und Abrechnungsprogramm entwickeln, das<br />
seit Beginn <strong>2007</strong> im Probebetrieb läuft.<br />
Das neue Programm AVIS (Abfall<br />
Verrechnungs- und Informations System),<br />
i<br />
Wichtig ist für uns vor<br />
allem auch die<br />
Qualitätskontrolle<br />
Information<br />
Mengen <strong>2007</strong><br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
99.000 Mg<br />
122.000 Mg<br />
154.000 Mg 155.000 Mg<br />
welches Wiegeschein Import, Abgleich,<br />
Plausibilitätsprüfung und Statistikauswertung<br />
umfasst, ist von Zernpfennig Informatik<br />
fertig gestellt worden. Mit Beginn des 2.<br />
Quartals <strong>2007</strong> konnten wir vom Probebetrieb<br />
in den Echtbetrieb übergehen. Seit 1.<br />
Jänner <strong>2007</strong> wurden bereits alle BAVA relevanten<br />
Wiegescheine in das System übernommen<br />
(ca. 9.500) und soweit möglich<br />
auf Plausibilität geprüft. Das mehrstufige<br />
Prüfsystem beim Import garantiert eine<br />
konsistente und standardisierte Ablage der<br />
Wiegescheine. Das EDV – Datenerfassungsprogramm<br />
kann bereits weitgehend (mehr<br />
als 90%) automatisch die Outputmengen<br />
bei den Umladestationen mit den Inputdaten<br />
bei den Behandlungsanlagen abgleichen.<br />
Durch den Einsatz neuer Datenbanktechnologie<br />
im AVIS sind alle denkbaren<br />
80.000 Mg<br />
91.000 Mg<br />
Wels Stadt,<br />
SA Steyr Land<br />
Auswertungen und Statistiken für die BAVA<br />
und den BAV möglich. Dadurch konnte der<br />
Personalaufwand beim Auswerten der Wiegedaten<br />
deutlich verringert werden.<br />
Die neue Datenbank ermöglicht viele neue und<br />
noch genauere Auswertungen.<br />
ARES (Abfall Erfassungs- und Exporting System),<br />
die Software für die Umladestationen<br />
ohne eigenes Datenbankgestütztes EDV System,<br />
wird bereits seit 1. Jänner <strong>2007</strong> in 5 UL<br />
angewandt. Die Datenlieferung der UL mit<br />
ARES funktioniert betreffend der Output-<br />
und Inputdaten besser als erwartet. Umladestationen<br />
mit eigener EDV und von den<br />
Behandlungsanlagen kann der Export der<br />
Wiegescheine ebenfalls automatisch durchgeführt<br />
werden. Dadurch ergeben sich weitere<br />
Einsparungen beim Papierverbrauch.<br />
Einstiegsprobleme konnten durch Erstbetreuung<br />
vor Ort sehr rasch gelöst werden.<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
Gesamtmenge für<br />
Logistikausgleich<br />
19.000 Mg<br />
42.000 Mg<br />
BAVA<br />
Konzessionsmenge<br />
2004 2005 20<strong>06</strong> <strong>2007</strong> 2004 2005 20<strong>06</strong> <strong>2007</strong><br />
Vorteile:<br />
Automatische Prüfung und Abgleich<br />
Erweiterte Auswertungen<br />
Kostensenkung<br />
Ablageoptimierung<br />
Effizienzsteigerung und Fehlerminimierung
20<br />
Rückblick<br />
Aktivitäten<br />
Informationsstand<br />
Weltumwelttag 5. Juni <strong>2007</strong><br />
Ausbildungsreihe<br />
EMAS Workshop<br />
Die kommunale Abfallwirtschaft<br />
präsentierte sich<br />
am Weltumwelttag im Rahmen<br />
einer Ausstellung des Landes<br />
OÖ. Am Hauptbahnhof Linz<br />
wurde durch AbfallberaterInnen<br />
der OÖ. Bezirksabfallverbände<br />
über das <strong>Thema</strong> getrennte Bioabfallsammlung<br />
und Kompostierung<br />
informiert. Vor allem<br />
Schulklassen zeigten sich am<br />
<strong>Thema</strong> sehr interessiert und so<br />
ergaben sich aus den gestellten<br />
Fragen heraus auch anregende<br />
Diskussionen.<br />
Am 12.-1<strong>3.</strong> Juni fand bei der LAVU AG in Wels der erste Teil<br />
des vom ÖWAV angebotenen Workshops „Mit EMAS zu ökologisch<br />
aktiven Gemeinden, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen“<br />
statt. Die kommunale Abfallwirtschaft ist bei dieser Workshopreihe<br />
vertreten durch Gottlinde Lehner / BAV Freistadt, Ing. Ursula<br />
Salomon / BAV Rohrbach und Ing. Horst Mertens vom OÖ. LAV.<br />
Ziel dieses Workshops<br />
ist der Aufbau eine mod<br />
e r n e n U m w e l t m a -<br />
nagementsystems in<br />
den teilnehmenden Organisationen.<br />
Der Ausbildungsreihe<br />
wird im<br />
Frühjahr 2008 abgeschlossen.<br />
Die oberösterreichischen BAV-Bezirksstellen<br />
und Statutarstädte auf einen Blick:<br />
BAV Braunau, Stadtplatz 22, 5280 Braunau, 07722-66800, office@bav-braunau.at<br />
BAV Eferding, Prof.-Anton-Lutz-Weg 2, 4731 Prambachkirchen, 07277-3293, bav.eferding@aon.at<br />
BAV Freistadt, Salzgasse 13, 4240 Freistadt, 07942-754320, bav.freistadt@epnet.at<br />
BAV Gmunden, Dr. Rasperstraße 19, 4802 Ebensee, <strong>06</strong>133-6472, gm.bav@aon.at<br />
BAV Grieskirchen, Kehrbach 2, 4707 Schlüßlberg, 07248-65001, bav-grieskirchen@nextra.at<br />
BAV Kirchdorf, Rathausplatz 2, 4560 Kirchdorf, 07582-513200, office@bav-kirchdorf.at<br />
BAV Linz-Land, C.A. Carlone-Straße 4a, 4052 Ansfelden, 07229-79870, office@bavll.at<br />
BAV Perg, Bahnhofstraße 20, 4320 Perg, 07262-53134, office@bav-perg.co.at<br />
BAV Ried, Eberschwangerstraße 3, 4910 Ried, 07752-81770, office@bav-ried.at<br />
BAV Rohrbach, Umfahrung Süd 3, 4150 Rohrbach, 07289-6925, office@bav-rohrbach.at BAV Schärding, Hofmark 5, 4771 Sigharting, 07766-2220, office@bav-schaerding.at<br />
BAV Steyr-Land, Werkstraße 2a, 4451 Garsten, 07252-43414, bav.steyrland@utanet.at BAV Urfahr-Umg., Schmiedeg. 4, 4040 Linz, 0732-737359, karl.schneeberger@bav-urfahr.at<br />
BAV Vöcklabruck, Vorstadt 2, 4840 Vöcklabruck, 07672-28477, voecklabruck@bav.at BAV Wels-Land, Mitterhoferstr. 100, 4600 Wels, 07242-71475 148, bavwels.land@ave.at<br />
Magistrat der Stadt Linz, Geschäftsstelle des BAV Linz Stadt, Linz Service GmbH./Abfallwirtschaft, Nebingerstraße 4, 4020 Linz, 0732-3400 6823, g.steininger@linzag.at<br />
Magistrat der Stadt Steyr, Ennser Straße 10, 4402 Steyr, 07252-8990, abfallwirtschaft@steyr.gv.at<br />
Magistrat der Stadt Wels, Geschäftsstelle des BAV Wels-Stadt, Mitterhoferstraße 100, 4600 Wels, 07242-71475 148, bavwels.stadt@ave.at<br />
weitere Infos unter: www.umweltprofis.at