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Regeln zur morphologischen Glossierung - Universität Konstanz

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Antje Lahne<br />

SoSe 2009, Universität <strong>Konstanz</strong><br />

In vielen Fällen ist sowohl ein Label als auch ein Wort aus der Metasprache akzeptabel. In<br />

beispiel (4) z.B. können beide Glossen gewählt werden.<br />

(4) Où crois=tu<br />

where believe=2sg<br />

where believe=you<br />

qu’=est all-é<br />

comp=cop.3sg go-ptcp<br />

that=is go-ptcp<br />

‘Where do you believe that Jean went?’<br />

Jean?<br />

Jean<br />

Jean<br />

(French)<br />

Regel 4: Eines-zu-vielen-Relationen<br />

Wenn ein Element der Zielsprache durch mehrere metasprachliche Elemente wiedergegeben<br />

wird, so werden die Teilelemente durch Punkte getrennt.<br />

(5) Ba i nDoire a L dúradh a L fuarthas é<br />

cop.pst in Derry vpart sag.pst.iprs find.pst.iprs es<br />

‘In Derry, sagt man, wurde es gefunden’<br />

(Irisch; iprs=unpersönlich, vpart=Verbpartikel)<br />

Wenn ein Element segmentierbar ist, aber die Subanalyse ist irrelevant, dann wird die entsprechende<br />

<strong>Glossierung</strong> durch ein Semikolon abgetrennt.<br />

(6) Mirenek Parisera joango zela esan zidan<br />

Maria:erg Paris:nach geh aux sag aux<br />

‘Maria sagte mir, dass sie nach Paris geht’<br />

Regel 5: Person- und Numerus-Labels<br />

(Baskisch)<br />

Person und Numerus werden nicht durch einen Punkt getrennt, wenn sie durch ein Morphem<br />

markiert werden.<br />

(7) and-iamo<br />

go-prs.1pl (nicht: go.prs.1.pl)<br />

‘wir gehen’<br />

Regel 6: Nicht-overte Elemente<br />

(Italienisch)<br />

Wenn die Morphem-für-Morphem-Glosse ein Element enthält, das keinem overten Element im<br />

Beispiel enspricht, dann kann es entweder durch eckige Klammern gekennzeichnet werden, oder<br />

im Beispiel wird ein Null-Morphem (ø) eingefügt, das wie ein overtes Morhem durch Bindestrich<br />

abgetrennt wird.<br />

(8) puer oder<br />

Junge[nom.sg]<br />

‘Junge’<br />

puer-ø<br />

Junge-nom.sg<br />

(Latein)<br />

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