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Information zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in ...

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s<strong>in</strong>d die Aufnahmen den Eltern vorzuführen. Vor dem<br />

Veröffentlichen von Fotos von K<strong>in</strong>dern, z. B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Faltblatt oder e<strong>in</strong>em sonstigen Druckerzeugnis oder im<br />

Internet holt die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung die schriftliche<br />

E<strong>in</strong>willigung der Eltern e<strong>in</strong>. Die Tragweite e<strong>in</strong>er Veröffentlichung<br />

wird ihnen dabei transparent gemacht.<br />

Die schriftliche Entwicklungsdokumentation mit oder<br />

ohne Fotos oder auch <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Videoaufnahmen<br />

ist ke<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dlicher Bestandteil des <strong>Orientierungsplan</strong>s,<br />

sie ist auch nicht im K<strong>in</strong>dertagesbetreuungsgesetz<br />

(KiTaG) verankert <strong>und</strong> kann deshalb nur mit schriftlicher<br />

E<strong>in</strong>willigung der Eltern erfolgen.Wenn die Eltern<br />

ke<strong>in</strong>e Entwicklungsdokumentation wollen, geht der K<strong>in</strong>dergarten<br />

darauf e<strong>in</strong>.<br />

Für die <strong>in</strong>tensive Kooperation von Erzieher<strong>in</strong> <strong>und</strong> Lehrkraft<br />

im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr stellt die Entwicklungsdokumentation<br />

– mit dem E<strong>in</strong>verständnis der Eltern<br />

– e<strong>in</strong>e Basis der geme<strong>in</strong>samen zukünftigen pädagogischen<br />

Arbeit dar.<br />

2.3.2 Datenschutz<br />

Wenn Eltern ihr K<strong>in</strong>d dem K<strong>in</strong>dergarten anvertrauen,<br />

br<strong>in</strong>gen sie den Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erziehern e<strong>in</strong> besonderes<br />

Maß an Vertrauen entgegen. Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erzieher<br />

erfahren durch Beobachtung <strong>und</strong> den täglichen<br />

Umgang viel über das K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e familiäre Situation.<br />

Die Eltern selber wenden sich mit weiteren <strong>Information</strong>en<br />

über sich <strong>und</strong> ihr K<strong>in</strong>d vertrauensvoll an die<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erzieher.Voraussetzung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e tragfähige<br />

<strong>und</strong> wirksame <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong>spartnerschaft<br />

ist, dass z. B. Entwicklungen des K<strong>in</strong>des vor E<strong>in</strong>tritt<br />

<strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung oder auch häusliche<br />

Gepflogenheiten angesprochen werden können. Dabei ist<br />

unverzichtbar, dass sich die Eltern auf die besondere Verschwiegenheit<br />

der Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erzieher verlassen<br />

können. Nur so kann das notwendige Vertrauen wachsen.<br />

Name, Vorname, Geburtstag <strong>und</strong> -ort, Adresse, Religionszugehörigkeit,<br />

Namen der Eltern <strong>und</strong> Großeltern,<br />

Geburtstage der Familienmitglieder,Telefonnummern, E-<br />

Mail-Adressen etc.: Daten über Daten. E<strong>in</strong>e Fülle von<br />

Daten – e<strong>in</strong>e Fülle von Fragen: Welche Daten dürfen erhoben<br />

werden? Wann bedarf es der E<strong>in</strong>willigung der Eltern?<br />

Welche Daten müssen geschützt werden? Was ist mit<br />

Fotos, Ton- <strong>und</strong> Videoaufzeichnungen? Was muss dabei<br />

beachtet werden? S<strong>in</strong>d die Daten überhaupt erforderlich<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> welchen Zweck s<strong>in</strong>d sie gedacht?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Datenschutz beg<strong>in</strong>nt mit der Datenvermeidung.<br />

Das Erheben <strong>und</strong> Sammeln von Daten muss<br />

stets begründet werden: Gibt es e<strong>in</strong>en legitimen Zweck<br />

<strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne, dass die Daten <strong>für</strong> die pädagogische Arbeit<br />

unbed<strong>in</strong>gt erforderlich s<strong>in</strong>d? Oder <strong>für</strong> sonstige Aufgaben,<br />

z.B. <strong>für</strong> die Verwaltung? Bei der Datenerhebung<br />

gelten u. a. die Pr<strong>in</strong>zipien der Verhältnismäßigkeit <strong>und</strong><br />

der Direkterhebung. Daten, welche die Eltern betreffen,<br />

dürfen <strong>zum</strong> Beispiel nicht von den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Erfahrung<br />

gebracht werden, sondern nur direkt von den Eltern.<br />

Das Recht der Eltern, Auskunft über die zu ihrer Person<br />

<strong>und</strong> zu ihren K<strong>in</strong>dern gespeicherten Daten zu erhalten,<br />

gilt <strong>für</strong> alle elektronisch oder <strong>in</strong> Akten gespeicherten Angaben<br />

zu persönlichen <strong>und</strong> sachlichen Verhältnissen. Datenschutz<br />

heißt letztlich, dass die Betroffenen selbst über<br />

die Erhebung <strong>und</strong> Verwendung ihrer Daten bestimmen<br />

(Gr<strong>und</strong>recht auf <strong>in</strong>formelle Selbstbestimmung). Das<br />

br<strong>in</strong>gt organisatorische <strong>und</strong> technische Anforderungen<br />

mit sich. Sie reichen von der Datenerhebung über die<br />

Aufbewahrung beziehungsweise Speicherung <strong>und</strong><br />

Weitergabe von Daten bis h<strong>in</strong> zu deren Löschung <strong>und</strong> der<br />

<strong>Information</strong> über die Löschung.<br />

Mit Blick auf die Anforderungen des Datenschutzes steht<br />

es <strong>in</strong> der Verantwortung der jeweiligen Träger <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen,<br />

sich auf e<strong>in</strong> entsprechendes Datenschutzkonzept<br />

zu verständigen. Die „Geme<strong>in</strong>same Handreichung<br />

des M<strong>in</strong>isteriums <strong>für</strong> Kultus, Jugend <strong>und</strong> Sport<br />

Baden-Württemberg, des M<strong>in</strong>isteriums <strong>für</strong> Arbeit <strong>und</strong><br />

Sozialordnung, Familien <strong>und</strong> Senioren Baden-Württemberg,<br />

der kommunalen Landesverbände, der kirchlichen<br />

<strong>und</strong> sonstigen freien K<strong>in</strong>dergartenträgerverbände, der<br />

Kirchen <strong>und</strong> des Landesbeauftragten <strong>für</strong> den Datenschutz<br />

Baden-Württemberg <strong>zum</strong> Datenschutz <strong>in</strong> badenwürttembergischen<br />

K<strong>in</strong>dergärten <strong>und</strong> weiteren K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen“<br />

(Veröffentlichung <strong>für</strong> 2011 vorgesehen)<br />

enthält Anregungen <strong>und</strong> H<strong>in</strong>weise zur Erstellung<br />

e<strong>in</strong>es solchen Datenschutzkonzeptes sowie zu den datenschutzrechtlichen<br />

Anforderungen <strong>in</strong>sgesamt.<br />

2.4 <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong>spartnerschaft zwischen<br />

pädagogischen Fachkräften <strong>und</strong> Eltern<br />

Der Übergang aus der Familie <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

stellt e<strong>in</strong>e erhebliche Herausforderung <strong>für</strong> jedes<br />

K<strong>in</strong>d dar <strong>und</strong> ermöglicht gleichzeitig besonders <strong>in</strong>tensive<br />

Entwicklungsschritte. Es ist e<strong>in</strong>e Leistung, sich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Umgebung <strong>und</strong> mit neuen Personen zurecht<br />

zu f<strong>in</strong>den, se<strong>in</strong>en Platz zu erobern. K<strong>in</strong>der brauchen<br />

Klarheit <strong>und</strong> Verlässlichkeit <strong>in</strong> den Beziehungen zu<br />

Erwachsenen, <strong>und</strong> zwar je jünger, desto e<strong>in</strong>deutiger. E<strong>in</strong><br />

am K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Familie orientierter Übergang durch<br />

behutsame E<strong>in</strong>gewöhnung von der Familie <strong>in</strong> die Tagese<strong>in</strong>richtung<br />

gilt <strong>in</strong>sbesondere bei jungen K<strong>in</strong>dern, Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern<br />

<strong>und</strong> K<strong>in</strong>dern mit Entwicklungsproblemen. Der<br />

E<strong>in</strong>gewöhnungsprozess verlangt e<strong>in</strong>e enge Abstimmung<br />

mit den Eltern, sensibles Wahrnehmen des K<strong>in</strong>des z. B.<br />

bei Verabschiedung <strong>und</strong> Begrüßung, Rituale gegen die<br />

Unübersichtlichkeit <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e pädagogische Fachkraft,<br />

die sich als „B<strong>in</strong>dungsperson“ anbietet. Deshalb muss <strong>in</strong><br />

der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong> pädagogisch s<strong>in</strong>nvolles Konzept der<br />

Aufnahme <strong>und</strong> E<strong>in</strong>gewöhnung der K<strong>in</strong>der, aber auch der<br />

Erwachsenen entwickelt werden. Hier<strong>für</strong> haben Eltern<br />

<strong>und</strong> pädagogische Fachkräfte oft e<strong>in</strong> gutes F<strong>in</strong>gerspitzengefühl.<br />

Die Transitionsforschung zeigt: Wird e<strong>in</strong>e Übergangssituation<br />

positiv erlebt <strong>und</strong> erfolgreich bewältigt, steigt die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass spätere Übergänge auch gemeistert<br />

werden. Deshalb muss der Gestaltung von Übergängen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere des ersten Übergangs von der Familie<br />

<strong>in</strong> die <strong>in</strong>stitutionelle K<strong>in</strong>dertagesbetreuung hohe<br />

Aufmerksamkeit zukommen. Die geme<strong>in</strong>sam gestaltete<br />

E<strong>in</strong>gewöhnung bildet die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende<br />

<strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong>spartnerschaft. E<strong>in</strong>e <strong>Bildung</strong>s<strong>und</strong><br />

<strong>Erziehung</strong>spartnerschaft im wortwörtlichen S<strong>in</strong>ne<br />

sollte als Gr<strong>und</strong>haltung auf beiden Seiten ver<strong>in</strong>nerlicht<br />

se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit <strong>und</strong> Abstimmung aller Beteiligten<br />

<strong>zum</strong> Wohle der K<strong>in</strong>der ist Voraussetzung <strong>und</strong><br />

Aufgabe zugleich. Dies setzt Absprachen über Ziele <strong>und</strong><br />

Inhalte der pädagogischen Arbeit voraus. Von besonderer<br />

Bedeutung ist die E<strong>in</strong>beziehung der Eltern im S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>er <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong>spartnerschaft. Für deren<br />

Aufbau ist e<strong>in</strong>e hohe Transparenz des Geschehens im<br />

K<strong>in</strong>dergarten <strong>und</strong> der regelmäßige Austausch e<strong>in</strong> wich-

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