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Information zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in ...

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2.5.1 Kooperation K<strong>in</strong>dergarten – Schule<br />

Die Zusammenarbeit zwischen K<strong>in</strong>dergarten <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>schule wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em regelmäßig zu aktualisierenden<br />

verb<strong>in</strong>dlichen Jahresplan vere<strong>in</strong>bart, der geme<strong>in</strong>sam<br />

von den Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> den Kooperationslehrkräften<br />

erstellt wird <strong>und</strong> der die geme<strong>in</strong>same Arbeit<br />

festlegt. Die Wahrnehmung <strong>und</strong> Beobachtung des e<strong>in</strong>zelnen<br />

K<strong>in</strong>des, e<strong>in</strong>e am <strong>in</strong>dividuellen Bedarf orientierte<br />

Entwicklungsförderung <strong>und</strong> die koord<strong>in</strong>ierte Zusammenarbeit<br />

mit Eltern s<strong>in</strong>d dabei von besonderer Bedeutung.<br />

Der vom M<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Kultus, Jugend <strong>und</strong><br />

Sport Baden-Württemberg zur Umsetzung der Verwaltungsvorschrift<br />

„Kooperation zwischen K<strong>in</strong>dergarten<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule“ herausgegebene Kooperationsordner<br />

enthält dazu e<strong>in</strong>e Fülle von Anregungen <strong>und</strong> Hilfestellungen.<br />

Zur Förderung der Kooperation zwischen K<strong>in</strong>dergärten<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulen hat jede Gr<strong>und</strong>schule e<strong>in</strong>e Kooperationslehrkraft.<br />

Landesweit s<strong>in</strong>d auf der Ebene der Regierungspräsidien<br />

Kooperationsbeauftragte beratend tätig,<br />

die auch Fortbildungsveranstaltungen durchführen.<br />

Schulk<strong>in</strong>dergärten kooperieren mit den <strong>für</strong> die K<strong>in</strong>der<br />

jeweils <strong>in</strong> Frage kommenden Schulen <strong>und</strong> stimmen sich<br />

mit diesen ab. Durch e<strong>in</strong>e gute Kooperation tragen sie<br />

Sorge da<strong>für</strong>, dass die K<strong>in</strong>der ihren Übergang <strong>in</strong> die Schule<br />

erfolgreich <strong>und</strong> mit Freude bewältigen.<br />

2.5.2 Übergang <strong>in</strong> die Schule: Pädagogische Begleitung<br />

Übergangssituationen erfordern immer die besondere<br />

Aufmerksamkeit aller Verantwortlichen, sei es der Übergang<br />

von der Familie <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten, vom K<strong>in</strong>dergarten<br />

<strong>in</strong> die Schule, von der Gr<strong>und</strong>schule <strong>in</strong> die weiterführenden<br />

Schulen, von der Schule <strong>in</strong> die Ausbildung<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> das Berufsleben. Fast alle K<strong>in</strong>der werden sich<br />

während ihrer K<strong>in</strong>dergartenzeit so entwickeln, dass der<br />

Übergang <strong>in</strong> die Schule gel<strong>in</strong>gt.Trotzdem s<strong>in</strong>d Übergänge<br />

immer auch ambivalent <strong>und</strong> mit vielen Erwartungen<br />

<strong>und</strong> Hoffnungen, aber auch Be<strong>für</strong>chtungen verb<strong>und</strong>en.<br />

Deshalb ist wichtig, dass sich jedes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Schule<br />

willkommen fühlt.<br />

Damit dieser Übergang nicht <strong>zum</strong> Bruch, sondern zur<br />

Brücke wird, kooperieren Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erzieher,<br />

Lehrkräfte <strong>und</strong> Eltern frühzeitig <strong>und</strong> vertrauensvoll. Die<br />

Kooperation wird <strong>in</strong>haltlich <strong>und</strong> organisatorisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

auf die örtlichen Verhältnisse abgestimmten Jahresplan<br />

konzipiert, der geme<strong>in</strong>sam von Lehrkräften <strong>und</strong> Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Erziehern auf der Gr<strong>und</strong>lage des <strong>Orientierungsplan</strong>s<br />

mit Blick auf den <strong>Bildung</strong>splan der<br />

Gr<strong>und</strong>schule erstellt wird.<br />

Die Verständigung über die Arbeitsweise der Kooperationspartner<br />

<strong>und</strong> Gespräche über die jeweiligen pädagogischen<br />

Konzeptionen der E<strong>in</strong>richtungen ermöglichen e<strong>in</strong>en<br />

anschlussfähigen Übergang. Individuelle Beobachtung<br />

<strong>und</strong> entwicklungsbegleitende Förderung können<br />

Brüche <strong>in</strong> der <strong>Bildung</strong>sbiografie vermeiden helfen. Diagnostik<br />

<strong>und</strong> Fördermöglichkeiten knüpfen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

kont<strong>in</strong>uierlichen <strong>Bildung</strong>sbiografie an die <strong>in</strong>dividuellen<br />

Entwicklungsprozesse des K<strong>in</strong>des an.<br />

Der Übergang zur Schule betrifft das K<strong>in</strong>d, die Eltern,<br />

die pädagogischen Fachkräfte <strong>und</strong> die Lehrkräfte gleichermaßen.<br />

Das K<strong>in</strong>d mit se<strong>in</strong>en Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />

se<strong>in</strong>en emotionalen, kognitiven, sprachlichen, motorischen<br />

<strong>und</strong> sozialen Kompetenzen zeigt Schulbereit-<br />

schaft, die z.B. <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Motivation <strong>und</strong> Anstrengungsbereitschaft<br />

zu erkennen ist. In diesem Prozess des Übergangs<br />

wirken K<strong>in</strong>der, Eltern, Erzieher<strong>in</strong>nen, Lehrkräfte,<br />

ggf. Fachdienste <strong>und</strong> soziale Netzwerke zusammen.<br />

Für K<strong>in</strong>dergarten <strong>und</strong> Schule stellt sich die Aufgabe, Angebote<br />

auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der K<strong>in</strong>der<br />

abzustimmen, um e<strong>in</strong>e möglichst gute Passung <strong>und</strong> Kont<strong>in</strong>uität<br />

der <strong>Bildung</strong>sbiografie zu ermöglichen. Für überdurchschnittlich<br />

begabte <strong>und</strong> entwicklungsbeschleunigte<br />

K<strong>in</strong>der ist die kompetente Beratung der Eltern <strong>in</strong> der<br />

Frage des E<strong>in</strong>schulungsterm<strong>in</strong>s besonders wichtig. Die<br />

Schule geht <strong>in</strong>dividualisierend <strong>und</strong> differenzierend auf<br />

die unterschiedlichen Voraussetzungen der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>.<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrkräfte nehmen <strong>in</strong> ihre Jahresplanung<br />

die Förderung der K<strong>in</strong>der, die Kooperation mit<br />

Eltern <strong>und</strong> gegebenenfalls mit Fachdiensten sowie geme<strong>in</strong>same<br />

Feiern <strong>und</strong> Veranstaltungen mit Schulk<strong>in</strong>dern<br />

auf <strong>und</strong> planen geme<strong>in</strong>sam kle<strong>in</strong>e Projekte, wie z.B. „Wir<br />

stellen e<strong>in</strong> Buch her“ (Papier schöpfen, Kritzelbriefe,<br />

Bilder <strong>und</strong> Fotos aufkleben; Besuch e<strong>in</strong>er Bibliothek)<br />

„Ich b<strong>in</strong> bald e<strong>in</strong> Schulk<strong>in</strong>d“ (Me<strong>in</strong> Schulweg, me<strong>in</strong>e<br />

Schule, Besuch <strong>in</strong> der Schule, im Unterricht, im Pausenhof,<br />

usw.). Zur geme<strong>in</strong>samen Planung des Übergangs mit<br />

gegenseitigen Besuchen <strong>und</strong> weiteren pädagogischen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

enthält der „Kooperationsordner“<br />

wertvolle Anregungen.<br />

Der <strong>Orientierungsplan</strong> nennt sechs <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Entwicklungsfelder<br />

(Körper, S<strong>in</strong>ne, Sprache, Denken, Gefühl<br />

<strong>und</strong> Mitgefühl, S<strong>in</strong>n,Werte <strong>und</strong> Religion), deren Ziele<br />

im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr im H<strong>in</strong>blick auf die Anschlussfähigkeit<br />

<strong>in</strong> der Schule von den Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> den Kooperationslehrkräften differenziert verfolgt<br />

werden. Erzieher<strong>in</strong>nen, Lehrkräfte <strong>und</strong> Eltern ziehen geme<strong>in</strong>sam<br />

an e<strong>in</strong>em Strang, damit die K<strong>in</strong>der am Ende der<br />

K<strong>in</strong>dergartenzeit Kompetenzen erworben haben, die ihre<br />

Fortsetzung <strong>in</strong> der Gr<strong>und</strong>schule f<strong>in</strong>den. Die Zielsetzungen<br />

der <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Entwicklungsfelder, die während<br />

der gesamten K<strong>in</strong>dergartenzeit des e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>des entwicklungsangemessen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuell verfolgt werden,<br />

unterstützen das K<strong>in</strong>d bis <strong>zum</strong> Schule<strong>in</strong>tritt, folgende<br />

Kompetenzen zu erwerben:<br />

Die K<strong>in</strong>der können<br />

mit Freude spielen, sich im Spiel ausdrücken, Spielideen<br />

entwickeln <strong>und</strong> andere <strong>zum</strong> Mitspielen gew<strong>in</strong>nen;<br />

verschiedene Mal- <strong>und</strong> Schreibmaterialien <strong>und</strong><br />

Werkzeuge ausprobieren, sie handhaben <strong>und</strong> damit<br />

Produkte kreativ herstellen;<br />

e<strong>in</strong>ige Reime <strong>und</strong> Lieder auswendig <strong>und</strong> nehmen am<br />

geme<strong>in</strong>samen Sprechen, S<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> Musizieren aktiv<br />

teil;<br />

sich mit Freude bewegen;<br />

die psychischen <strong>und</strong> physischen Anforderungen e<strong>in</strong>es<br />

rhythmisierten Schultages bewältigen, der Rücksicht<br />

auf Schulanfänger nimmt;<br />

die deutsche Sprache soweit beherrschen, dass sie<br />

dem Unterricht folgen können;<br />

e<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gsbuch nennen, aus dem ihnen vorgelesen<br />

wurde <strong>und</strong> können anderen daraus erzählen;<br />

von Erfahrungen mit verschiedenen Medien berichten;

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