02.11.2012 Aufrufe

Information zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in ...

Information zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in ...

Information zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

messen unterstützt (z. B. durch beidhändiges Malen,<br />

geeignete Materialien <strong>und</strong> Werkzeuge wie z. B.<br />

L<strong>in</strong>kshänderscheren)?<br />

In welchen Situationen kann etwas geme<strong>in</strong>sam dokumentiert<br />

werden (z. B. das tägliche Wetter) <strong>und</strong> wie<br />

wird diese Dokumentation gestaltet?<br />

Welche Lieder <strong>und</strong> Spiele werden e<strong>in</strong>gesetzt, mit denen<br />

die Aufmerksamkeit der K<strong>in</strong>der auf den Lautaspekt<br />

der Sprache (Schrift) gelenkt wird (z. B. „Drei<br />

Ch<strong>in</strong>esen mit dem Kontrabass“)?<br />

Wie werden K<strong>in</strong>der veranlasst, zu ihren eigenen Bildern<br />

zu sprechen?<br />

D3 Sprache entfalten, um mit anderen zu leben<br />

Wodurch erfahren K<strong>in</strong>der, dass sich Sprache den<br />

unterschiedlichen Situationen <strong>und</strong> Gesprächspartnern<br />

anpasst?<br />

Wie wird e<strong>in</strong>e Gesprächskultur <strong>in</strong> der Gruppe erarbeitet?<br />

Wie erfahren Mädchen <strong>und</strong> Jungen, dass Sprache<br />

verletzend se<strong>in</strong> kann?<br />

Wodurch gel<strong>in</strong>gt es geme<strong>in</strong>sam Regeln zu vere<strong>in</strong>baren<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> alle sichtbar festzuhalten (z. B. auf e<strong>in</strong>em<br />

Plakat)?<br />

In welcher Form wird K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> deren Eltern mit<br />

anderer Herkunftssprache Gelegenheit gegeben, etwas<br />

aus ihrer Sprache <strong>und</strong> Kultur vorzustellen (Wörter,<br />

Sätze, kle<strong>in</strong>e Verse, Lieder)?<br />

Wie wird festgestellt, ob beim K<strong>in</strong>d gr<strong>und</strong>legende<br />

Fähigkeiten <strong>in</strong> der Sprache altersgemäß entwickelt<br />

s<strong>in</strong>d?<br />

Wie werden Jungen <strong>und</strong> Mädchen angeregt, Konflikte<br />

mit Hilfe von Sprache zu lösen <strong>und</strong> sich<br />

sprachlich angemessen zu verhalten?<br />

Wie werden K<strong>in</strong>der dazu angeregt, sich über Werte<br />

<strong>und</strong> Konflikte im Geme<strong>in</strong>schaftsleben zu verständigen<br />

(z. B. im Rahmen von K<strong>in</strong>derkonferenzen)?<br />

Wie werden K<strong>in</strong>der angeregt, ihren emotionalen<br />

Wortschatz zu entwickeln <strong>und</strong> im Spiel <strong>und</strong> bei Konfliktlösungen<br />

e<strong>in</strong>zusetzen?<br />

Wie wird K<strong>in</strong>dern, die sich nicht verbal ausdrücken<br />

können, die Möglichkeit gegeben, zu kommunizieren?<br />

Wie werden K<strong>in</strong>der mit besonderem sprachlichen Talent<br />

wahrgenommen <strong>und</strong> <strong>in</strong> ihrer weiteren Entwicklung<br />

gefördert?<br />

Weiterführung <strong>in</strong> der Schule<br />

Die Förderung der Sprache ist der Schlüssel <strong>in</strong> der <strong>Bildung</strong>sbiografie<br />

e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des <strong>und</strong> ist von daher<br />

auch e<strong>in</strong> Schlüssel <strong>für</strong> den erfolgreichen Besuch der<br />

Schule. Dies setzt voraus, dass die Kommunikations- <strong>und</strong><br />

Sprachfähigkeit e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des ihm ermöglicht, an allen<br />

<strong>Bildung</strong>sprozessen teilzuhaben. Deutsch ist Unterrichtspr<strong>in</strong>zip,<br />

deshalb zieht sich die Erweiterung der Sprachkompetenz<br />

wie e<strong>in</strong> roter Faden durch den gesamten<br />

Unterricht. Sprechen, Schreiben, Lesen ist Programm des<br />

<strong>in</strong>tegrativen Deutschunterrichts, <strong>in</strong> dem alle Arbeitsbereiche<br />

eng mite<strong>in</strong>ander verknüpft werden. Lesepaten, Bibliotheksführersche<strong>in</strong>,<br />

verlässliche Vorlese- <strong>und</strong> Lese-<br />

zeiten, verlässliche Schreib- <strong>und</strong> Erzählzeiten fördern ergänzend<br />

die Sprachentwicklung <strong>und</strong> die schöpferische<br />

Kraft der K<strong>in</strong>der. In der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Geschriebenem,<br />

durch Lesen <strong>und</strong> eigenes Schreiben erweitern<br />

die K<strong>in</strong>der ihr Sprachkompetenz. Sie erwerben<br />

Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibstrategien, entdecken schriftsprachliche<br />

Regelmäßigkeiten <strong>und</strong> entwickeln e<strong>in</strong> Gespür<br />

<strong>für</strong> Rechtschreibregeln.<br />

Die Entwicklungsunterschiede der K<strong>in</strong>der bestimmen<br />

den Unterricht <strong>und</strong> fordern e<strong>in</strong>en differenzierenden <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>dividualisierenden Unterricht auf der Basis e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Beobachtung der Lernentwicklung. Besondere<br />

Zuwendung widmet die Schule K<strong>in</strong>dern, welche die<br />

deutsche Sprache nicht zureichend beherrschen. Andererseits<br />

werden die besonderen Kompetenzen der K<strong>in</strong>der<br />

mit anderen Herkunftssprachen als Bereicherung des<br />

Deutschunterrichts <strong>und</strong> als Anlass <strong>für</strong> Sprachbetrachtung<br />

genutzt. Das Erlernen der Fremdsprache ab dem<br />

ersten Schuljahr wird <strong>in</strong> den gesamten Unterricht des<br />

K<strong>in</strong>des <strong>in</strong>tegriert <strong>und</strong> stärkt die Sprachlernkompetenz<br />

der K<strong>in</strong>der.<br />

3.4 <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Entwicklungsfeld: Denken<br />

„Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.“<br />

Cornelius Gurlitt (1850–1938)<br />

deutscher Architekt <strong>und</strong> Kunsthistoriker<br />

Die Denkentwicklung beg<strong>in</strong>nt mit der Strukturierung<br />

von s<strong>in</strong>nlichen Wahrnehmungen <strong>und</strong> Handlungen. Denken<br />

ist dabei von Anfang an auf Beziehung angewiesen.<br />

Das K<strong>in</strong>d braucht von se<strong>in</strong>en Bezugspersonen emotionale,<br />

nonverbale <strong>und</strong> verbale Anregungen <strong>und</strong> Reaktionen<br />

auf se<strong>in</strong> Handeln. Gel<strong>in</strong>gt dieser Dialog nicht, wird<br />

es <strong>in</strong> der Entwicklung se<strong>in</strong>es Denkens geh<strong>in</strong>dert. Das Gefühl<br />

der Sicherheit <strong>und</strong> e<strong>in</strong> aufmunternder Blick der Erzieher<strong>in</strong><br />

regt das K<strong>in</strong>d an, zu vielfältigen Explorationen<br />

se<strong>in</strong>er Umwelt aufzubrechen. E<strong>in</strong> besonders wichtiger<br />

Schritt ist, wenn das K<strong>in</strong>d die Bezugspersonen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Handlungen e<strong>in</strong>bezieht <strong>und</strong> e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Zentrum<br />

der Aufmerksamkeit entsteht.<br />

K<strong>in</strong>der suchen von Anfang an nach S<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Bedeutung.<br />

Sie besitzen bereits sehr früh erstaunliche Fähigkeiten<br />

im Wahrnehmen <strong>und</strong> Denken. Schon mit sechs Monaten<br />

können sie Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge (z.B.<br />

wenn strampeln – dann Bewegung, wenn Schütteln e<strong>in</strong>er<br />

Rassel – dann Geräusch) erkennen <strong>und</strong> er<strong>in</strong>nern. Bereits<br />

<strong>in</strong> diesem Alter s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> der Lage, Kategorien <strong>und</strong> Regeln<br />

(bekannte <strong>und</strong> unbekannte Lautfolgen ihrer Erstsprache)<br />

zu bilden <strong>und</strong> zu er<strong>in</strong>nern. Auch e<strong>in</strong> erstes Verständnis<br />

von Mengen entwickelt sich. Schon kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

haben e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tuitives Verständnis da<strong>für</strong>, dass 1 plus 1<br />

nicht 1 se<strong>in</strong> kann.<br />

Die Entwicklung der Sprache katapultiert das Denken<br />

des K<strong>in</strong>des weiter nach vorne. Jeder kennt die Neigung<br />

kle<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>der, unaufhörlich nach Ursachen zu fragen.<br />

Diese „Warum-Fragen“ (<strong>und</strong> ihre Antworten) s<strong>in</strong>d wichtig,<br />

damit sich das K<strong>in</strong>d Ereignisse erklären, vorhersagen<br />

<strong>und</strong> sie damit letztendlich steuern kann. Das passiert<br />

bereits mit vier Jahren, wenn K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d,<br />

Hypothesen aufzustellen <strong>und</strong> zu überprüfen. „Die Sonne<br />

geht nachts schlafen“; „Me<strong>in</strong>e Pflanze ist größer, weil<br />

ich älter b<strong>in</strong>“ s<strong>in</strong>d Hypothesenbildungen von K<strong>in</strong>dern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!