08.10.2010
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08.10.2010
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Bei starker Fäulnis ist eine intensive Mostvorklärung notwendig. Hierbei kommt es natürlich zur<br />
Nährstoffverknappung und einem Mangel an innerer Oberfläche. Die Hefeverteilung wird dann<br />
erschwert und durch den fehlenden CO2-Austrag (CO2 „reibt“ sich an der inneren Oberfläche und<br />
gast aus) kann es zu Vergiftungserscheinungen der Hefe, zu Gärschwierigkeiten bzw. -stockungen<br />
kommen. Allerdings werden die vorhandenen Zellzahlen durch eine scharfe Vorklärung auch stark<br />
verringert, was bei Fäulnis erst einmal vorgeht. Die optimale Vorklärung bei gesundem Lesegut<br />
liegt bei Klärgraden zwischen 0,3 bis 0,6 %-mas Trub bzw. 150 - 200 NTU (Nephelometrische<br />
Trübungsmessung) für trockene Weine. (siehe Grafiken / 80 NTU ist eine Opaleszens zu<br />
erkennen). Bei fäulnisbelasteten Mosten über 50 % sollte die Trübung um 50 NTU liegen.<br />
Als technische Möglichkeiten der Mostvorklärung sind die klassische Sedimentation und<br />
zunehmend die Flotation weit verbreitet. Filtration und Separation werden vereinzelt ebenfalls<br />
angewandt.<br />
Sedimentation<br />
Eine klassische Sedimentation wird je nach Temperatur innerhalb einiger Stunden im stehenden<br />
Tank oder in Bütten durchgeführt. Pektolytische Enzyme können besonders bei pektinreichen<br />
Mosten die Sedimentation beschleunigen, ihre Wirkung ist bei tiefen Temperaturen jedoch<br />
eingeschränkt. Sedimentationsförderlich ist ebenso eine Flugschönung (Gelatine und Kieselsol /<br />
Gelatine und Bentonit). Diese erzeugt grobe Teilchen, die schneller sedimentieren und feineren<br />
Mosttrub nach unten mitreißen. Erfolgt eine Schönung mit Bentonit, muss diese zeitversetzt nach<br />
der Enzymzugabe, am besten nach einem ersten Abzug erfolgen. Da Enzyme<br />
Eiweißverbindungen sind, würden diese sonst bei gleichzeitiger Zugabe inaktiviert werden. Da eine<br />
Sedimentation einige Stunden dauert, sind tiefe Temperaturen (möglichst unter 12 °C) und bei<br />
Fäulnis eine Schwefelung von Vorteil. Diese verhindern eine vorzeitige Angärung durch wilde<br />
Hefen und Bakterien, welche die Vorklärung zu Nichte machen würden, wie auch direkten negative<br />
sensorischen Einfluss auf den späteren Wein haben.<br />
Flotation<br />
Bei einer Flotation wird ein Gas (Stickstoff oder Luft) unter Druck im Most gelöst. Der Most wird<br />
anschließend wieder entspannt, das Gas entbindet sich und perlt –<br />
wie in einer geöffneten Sektflasche – im Tank nach oben. Hierbei reißen die Gasperlen den Trub<br />
nach oben. Durch zugesetzte spezielle Flotationsgelatine wird der Trubkuchen auf dem<br />
Mostspiegel verklebt und dadurch am Wiederabsinken gehindert.