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08.10.2010

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www.dlr-mosel.rlp.de<br />

KELLERWIRTSCHAFTLICHER<br />

INFORMATIONS-SERVICE (KIS)<br />

MOSEL 2010<br />

Gruppe Oenologie und Kellerwirtschaft<br />

Dienstort Bernkastel-Kues 06531 956 –<br />

Börker - 403 wolfram.boerker@dlr.rlp.de<br />

Gindorf - 0152-22713523 anne.gindorf@dlr.rlp.de<br />

Hess - 414 karl-hans.hess@dlr.rlp.de<br />

Lipps - 402 michael.lipps@dlr.rlp.de<br />

Rosch - 405 achim.rosch@dlr.rlp.de<br />

Fax - 444<br />

Dienstort Mayen 02651 400 –<br />

Schmitt - 322 klaus.schmitt@dlr.rlp.de<br />

Fax -329<br />

Nr. 19 <strong>08.10.2010</strong><br />

UMZUG INS STEILLAGENZENTRUM, ENTSÄUERUNG, MOSTVERARBEITUNG<br />

Wir ziehen um<br />

Die weinbaulichen und kellerwirtschaftlichen Berater des DLR Mosel ziehen am Montag und<br />

Dienstag, 11./12.10. von der Weinbauschule im Bernkasteler Gestade ins neue Steillagenzentrum<br />

nach Kues. Im Zuge dessen ist die telefonische Erreichbarkeit der Berater eingeschränkt. Wenn<br />

Sie uns unter den gewohnten Nummern nicht erreichen sollten, wenden Sie sich bitte an unsere<br />

Telefonzentrale unter der Telefonnummer 06531 – 956 0. Die Mitarbeiterinnen dort werden Ihren<br />

Namen, Ihre Rufnummer und den gewünschten Gesprächspartner entgegennehmen und an uns<br />

weiterleiten. Sie werden dann zurückgerufen.<br />

Wir bitten um Ihr Verständnis.<br />

Säure und kein Ende<br />

Immer wieder erreichen uns Anrufe besorgter Winzer, die zwischen den Beratungsempfehlungen<br />

verschiedener Berufskollegen nicht mehr unterscheiden können. Allein die Tatsache, dass es<br />

verschiedene Taktiken vorgeschlagen werden, zeigt, dass es viele Stolpersteine gibt, die man auf<br />

den ersten Blick nicht sieht. Deshalb folgt an dieser Stelle die Erläuterung einiger<br />

Zusammenhänge als Grundlage für Entscheidungen zur richtigen Entsäuerungstaktik:<br />

Empfehlungen, keine Doppelsalzfällung durchzuführen, basieren auf der diskutierten<br />

Einschätzung, dass der Winzer sie nicht mehr sachgerecht durchführen kann. Die Gefahr besteht<br />

hierbei, dass statt einer Doppelsalzfällung, eine einfache Weinsäureminderung eintritt. Der Einfluss<br />

der Weinsäure auf den pH-Wert ist stärker allerdings als der der Äpfelsäure. Eine Minderung um 6<br />

g Weinsäure pro Liter bei einer schief gelaufenen „Doppelsalzfällung“ (die ja dann keine war!),<br />

führt zu einer pH-Wertverschiebung um 0,6 pH-Einheiten auf mikrobiologische pH 3,5 – 3,7 (bei<br />

den Ausgangs-pH-Werten von 2,9 – 3,1 zurzeit). Eine misslungene Doppelsalzfällung ist also aus<br />

mikrobiologischer Sicht sehr gefährlich. Vor der Durchführung einer Doppelsalzentsäuerung<br />

müssen Sie sich also auf jeden Fall noch einmal fachkundig machen, wenn Sie sich in dieser<br />

Thematik unsicher fühlen.<br />

Des Weiteren muss beachtet werden, dass die „Affinität“ der Weinsäure zum Kalk größer ist als die<br />

der Äpfelsäure, sie reagiert dementsprechend schneller. Je höher die Weinsäurewerte im<br />

Ausgangsmost, desto schlechter läuft eine Doppelsalzfällung, weil ein großer Teil des Calciums<br />

von der Weinsäure „weggeschnappt“ wird. Bei Weinsäurewerten über 70 % ist eine


_____________________________________________________________________ Seite 2<br />

Doppelsalzfällung fast immer zum Scheitern verurteilt. Zu erwähnen ist, dass die Weinsäurewerte<br />

an Mosel, Saar und Ruwer sind im Vergleich zu anderen Weinbaugebieten eher hoch sind. Die<br />

erweiterte Doppelsalzfällung ist daher bei uns weniger ein Thema. Vielmehr müssen wir über die<br />

Möglichkeit einer einfachen Anentsäuerung nachdenken, um ein günstigeres Verhältnis für die<br />

Doppelsalzfällung realisieren zu können.<br />

Angebotene Alternative (auch von Seiten der kellerwirtschaftlichen Beratung des DLR Mosel) ist<br />

die einfache Entsäuerung um maximal 3 g/L, um den pH-Wert nicht in kritische Bereiche<br />

anzuheben. Die Äpfelsäure kann per BSA abgebaut werden. Bei den vorherrschenden<br />

Äpfelsäurewerten ist eine Säureverringerung um 3 g/L durch BSA auch durchaus möglich und<br />

realistisch. BSA-Bakterien sind jedoch sehr schwefelempfindlich. Das heißt: Der Ausgangsmost<br />

darf nicht geschwefelt werden! Bei höheren Fäulnisgehalten ist genau dies aus<br />

mikrobiologischen Gründen jedoch notwendig! Daher ist diese Option eine Empfehlung nur für<br />

Moste aus (weitgehend) gesundem Lesegut (ohne Mostschwefelung).<br />

Eine Einfachentsäuerung mit Kaliumhydrogencarbonat (z.B. „Kalinat“) ist ebenso möglich wie die<br />

Entsäuerung mit kohlensaurem Kalk. Hierbei ist zu beachten, dass mit Kaliumhydrogencarbonat<br />

eine Doppelsalzfällung nicht möglich ist. Die Weinsäure wird zur Hälfte als Carbonat gefällt und ist<br />

somit direkt analytisch nachvollziehbar. Die andere Hälfte fällt später durch die Erhöhung des<br />

Kaliums aus.<br />

Bleibt die Möglichkeit, eine mikrobiologisch sichere Vergärung ohne Säurekorrektur durchzuführen<br />

und diese dann im späteren Wein durchzuführen. Eine Säureminderung um etwa 6-7 g/L im Wein,<br />

ggf. über Doppelsalzfällung, führt dann zumindest zu mikrobiologisch sauber vergorenen, wenn<br />

auch völlig aromalosen und bei Einfachentsäuerung, sofern mit den vorhandenen<br />

Weinsäuregehalten möglich, seifigen Weinen.<br />

Daher empfehlen wir (vgl. KIS 18) stark vereinfacht unter strenger Beachtung des pH-Wertes:<br />

• Bei Gesamtsäurewerten über 13 g/L Säure, pH-Werten unter 3,1 und Weinsäureanteil von<br />

max. 65 % sowie Fäulnis über 15 %<br />

� Doppelsalzfällung im Most auf >10 g/L Gesamtsäure<br />

• Bei Gesamtsäurewerten unter 13 g/L Säure und pH-Werten unter 3,2<br />

� einfache Entsäuerung um max. 3 g/L (auf >10 g/L)<br />

• Bei Gesamtsäurewerten über 13 g/L Säure, pH-Werten unter 3,2 und praktischer keiner<br />

Fäulnis<br />

� einfache Entsäuerung um max. 3 g/L und BSA<br />

Im letzten Fall ist nicht nur auf eine Mostschwefelung zu verzichten, auch die Hefewahl muss<br />

beachtet werden, da vereinzelt Hefe durch Nährstoffkonkurrenz oder der Bildung von SO² den<br />

BSA negativ beeinträchtigen. Die folgende Tabelle ist dem aktuelle KIS Nahe-Mittelrhein des DLR<br />

RNH in Bad Kreuznach entnommen:<br />

Auf BSA nicht hemmend Auf BSA hemmend<br />

Lalvin Bourgoblanc CY 3079 Lalvin EC 1118<br />

Lalvin RC 212, BDX, RC 212, QA23 Oenoferm Freddo<br />

Siha 8, 10 Oenoferm Klosterneuburg<br />

Siha Varioferm Siha 7 und 4<br />

Oenoferm PinoType Fermicru VB1<br />

Oenoferm Rouge Fermicru LVBC<br />

Fermicru 4F9 Anchor NT 50, NT 112, N 96<br />

Fermicru VR5 Uvaferm CEG. CS2, 228<br />

Anchor NT 116<br />

Anchor Vin 13<br />

Uvaferm CM<br />

Zu beachten:<br />

Alle Entsäuerungsmaßnahmen müssen im Kellerbuch eingetragen werden.


_____________________________________________________________________ Seite 3<br />

Mostverarbeitung<br />

Der erste Schritt nach der Traubenverarbeitung ist eine optimale Mostverarbeitung und damit<br />

Mostvorklärung. Bei diesem Prozessschritt ist der limitierende Faktor die Anzahl und Aktivität der<br />

Mikroorganismen. Je höher die Ausgangspopulation durch faule Trauben und je höher die<br />

Temperatur ist, desto schneller muss eine Mostverarbeitung erfolgen, um eine unerwünschte<br />

Aktivität der Mikroorganismen zu verhindern. Eine Schwefelung des Mostes sollte bei<br />

Fäulnisgraden über 20 % mit 50 mg/L SO² durchgeführt werden, um ein unkontrolliertes Ansteigen<br />

unerwünschter Populationen zu bremsen.<br />

Weitere Mostschönungen müssen bedarfsgerecht durchgeführt werden, sollten aber nie nach<br />

„Schema F“ erfolgen. Die Mostschönung enthält drei Hauptfelder:<br />

- Entfernen von Mufftönen<br />

Meist durch faule Trauben ausgelöst kann der Most dumpfe und graue Geruchs- und<br />

Geschmacksbeeinträchtigungen haben. Durch Kohleschönungen können solche negativen Noten<br />

reduziert oder entfernt werden. Eine Kohleschönung Ge sollte jedoch auf keinen Fall<br />

standardmäßig bei allen Mosten durchgeführt werden, da Kohle mit seiner sehr großen inneren<br />

Oberfläche nicht nur negative Stoffe aus dem Most entfernt sondern unspezifisch auch positive.<br />

Vor der Entscheidung zu einer solchen Schönungsmaßnahme muss der Most auf jeden Fall<br />

probiert werden. Gerade wenn der Befall mit Botrytis sehr kurz war, können häufig keine<br />

negativen Einflüsse festgestellt werden. Bei sehr geringem Botrytisbefall oder bei „jungem<br />

Botrytisbefall“ ist die altbekannte Formel, pro % Fäulnis = 1 g/hl Kohle eher zu hoch. Oftmals<br />

reichen schon geringste Gaben von 5 g/hl Kohle Ge aus, um leicht dumpfe Einflüsse vollständig zu<br />

entfernen („entspricht etwa 5 % Fäulnis“). Bei stärkeren Botrytisbefall über 50 % sowie „älterer“<br />

Botrytis können auch sehr hohe Dosagen an Kohle Ge von Nöten sein, um den Most sensorisch<br />

„rein“ in die Vergärung zu bringen. Bei solchen Mosten gilt es, lieber etwas positives Potenzial zu<br />

verlieren als eventuell dumpfe muffige Töne später im Wein zu haben. Nach jeder Schönung sollte<br />

der Most nochmals probiert werden. Um das optimale Potenzial eines Mostes nicht leichtfertig<br />

durch überhöhte Schönungsmaßnahmen zu reduzieren, sollte sich die Zeit für Vorversuche oder<br />

mehrere kleine Gaben genommen werden. Da die Schönungsmittel relativ schnell wirken kann<br />

nach kurzer Ruhrzeit der Most nach einigen Minuten Sedimentation sensorisch verkostet werden<br />

und wenn nötig eine weitere Gabe erfolgen, nach dem Leitspruch: „So viel wie nötig, so wenig wie<br />

möglich“. Der Einsatz von Kohle (und auch Bentonit) entfaltet eine größere Wirkung im<br />

vorgeklärten Most. Die Moste setzen sich sehr schnell, Flotation ist per se eine schnelle<br />

Angelegenheit. Wird das Schönungsmittel im blanken Most eingesetzt, wird kein belastender<br />

Fäulnistrub durch das Rührwerk zerschlagen, Kohle wirkt im Most und nicht im Trub, der sowieso<br />

entfernt wird und der Schönungstrub setzt sich schnell und kompakt ab. Die Kohleschönung muss<br />

jedoch auf jeden Fall vor der Gärung wieder entfernt werden. Im Fall einer Doppelsalzfällung ist es<br />

ein sinnvoller Kompromiss, die Schönung in Verbindung mit der Vorklärung durchzuführen, da die<br />

Entsäuerung sinnvoll im vorgeklärten Most durchgeführt wird und andernfalls drei<br />

Verarbeitungsschritte im Most notwendig wären.<br />

- die Eiweißreduzierung mittels Bentonit<br />

Dieses Thema wird in der Praxis sehr kontrovers diskutiert. Vorteil einer Bentonitschönung im Most<br />

(1,5 – 2 kg/1000L) ist eine weitgehende Reduzierung der Proteine. Oftmals ist eine weitere<br />

Schönung im Wein nicht mehr notwendig. Aromamoleküle, welche während der Gärung gebildet<br />

werden und vom Bentonit im Wein adsorbiert werden können, liegen im Most noch nicht vor.<br />

Ebenso erfolgt bei einer Mostschönung kein CO2-Austrag, was bei einer Weinschönung ebenfalls<br />

nachteilig ist.<br />

- die Phenolreduzierung<br />

Je nach Fäulnisgrad und Traubenverarbeitung ist eine Phenolreduzierung im Most notwendig.<br />

Neuere gerbstoffreduzierende Mostschönungmittel sind meist Mischungen in denen PVPP<br />

enthalten ist. Die Zugabe sollte bei allen Schönungsmitteln, besonders bei jedoch bei PVPP<br />

angepasst sein, da eine zu starke Phenolreduzierung den Wein auszieht und Fäulnistöne eher in<br />

den Vordergrund treten, als zu verschwinden. Kleinere Korrekturen können auch mit Gelatine im<br />

Vorfeld der Bentonitschönung durchgeführt werden. In Kombination haben beide Mittel eine gute<br />

Flockungs- und damit Sedimentationswirkung.


_____________________________________________________________________ Seite 4<br />

Bei starker Fäulnis ist eine intensive Mostvorklärung notwendig. Hierbei kommt es natürlich zur<br />

Nährstoffverknappung und einem Mangel an innerer Oberfläche. Die Hefeverteilung wird dann<br />

erschwert und durch den fehlenden CO2-Austrag (CO2 „reibt“ sich an der inneren Oberfläche und<br />

gast aus) kann es zu Vergiftungserscheinungen der Hefe, zu Gärschwierigkeiten bzw. -stockungen<br />

kommen. Allerdings werden die vorhandenen Zellzahlen durch eine scharfe Vorklärung auch stark<br />

verringert, was bei Fäulnis erst einmal vorgeht. Die optimale Vorklärung bei gesundem Lesegut<br />

liegt bei Klärgraden zwischen 0,3 bis 0,6 %-mas Trub bzw. 150 - 200 NTU (Nephelometrische<br />

Trübungsmessung) für trockene Weine. (siehe Grafiken / 80 NTU ist eine Opaleszens zu<br />

erkennen). Bei fäulnisbelasteten Mosten über 50 % sollte die Trübung um 50 NTU liegen.<br />

Als technische Möglichkeiten der Mostvorklärung sind die klassische Sedimentation und<br />

zunehmend die Flotation weit verbreitet. Filtration und Separation werden vereinzelt ebenfalls<br />

angewandt.<br />

Sedimentation<br />

Eine klassische Sedimentation wird je nach Temperatur innerhalb einiger Stunden im stehenden<br />

Tank oder in Bütten durchgeführt. Pektolytische Enzyme können besonders bei pektinreichen<br />

Mosten die Sedimentation beschleunigen, ihre Wirkung ist bei tiefen Temperaturen jedoch<br />

eingeschränkt. Sedimentationsförderlich ist ebenso eine Flugschönung (Gelatine und Kieselsol /<br />

Gelatine und Bentonit). Diese erzeugt grobe Teilchen, die schneller sedimentieren und feineren<br />

Mosttrub nach unten mitreißen. Erfolgt eine Schönung mit Bentonit, muss diese zeitversetzt nach<br />

der Enzymzugabe, am besten nach einem ersten Abzug erfolgen. Da Enzyme<br />

Eiweißverbindungen sind, würden diese sonst bei gleichzeitiger Zugabe inaktiviert werden. Da eine<br />

Sedimentation einige Stunden dauert, sind tiefe Temperaturen (möglichst unter 12 °C) und bei<br />

Fäulnis eine Schwefelung von Vorteil. Diese verhindern eine vorzeitige Angärung durch wilde<br />

Hefen und Bakterien, welche die Vorklärung zu Nichte machen würden, wie auch direkten negative<br />

sensorischen Einfluss auf den späteren Wein haben.<br />

Flotation<br />

Bei einer Flotation wird ein Gas (Stickstoff oder Luft) unter Druck im Most gelöst. Der Most wird<br />

anschließend wieder entspannt, das Gas entbindet sich und perlt –<br />

wie in einer geöffneten Sektflasche – im Tank nach oben. Hierbei reißen die Gasperlen den Trub<br />

nach oben. Durch zugesetzte spezielle Flotationsgelatine wird der Trubkuchen auf dem<br />

Mostspiegel verklebt und dadurch am Wiederabsinken gehindert.


_____________________________________________________________________ Seite 5<br />

Als Kennwerte gelten:<br />

� ca. 50 – 200 g Flotationsgelatine / 1000 Liter Most<br />

� je trüber (mechanisch oder durch Fäulnis) oder kälter, desto mehr<br />

� ca. 100 Liter Gas / 1000 Liter Most (also bei 3000 L Most/h � 5 Gas/Min.)<br />

� Imprägnierdruck 5 – 6 bar<br />

Schönungsmaßnahmen (Bentonit, Kohle etc.) können vor der Flotation durchgeführt werden, diese<br />

Mittel werden dann ebenso durch die Flotation entfernt. Die Wirkung der Schönungsmittel<br />

verbessert sich jedoch durch Zusatz im blanken Most.<br />

Bei einer Normalentsäuerung kann mittels Flotation der Kalk abgetrennt werden. Die Entsäuerung<br />

vor der Schönung im Most durchführen, rühren bis die Reaktion vollständig abgeschlossen ist<br />

sowie durch weiteres Rühren soweit wie möglich die Kohlensäure ausgasen. Im Anschluss die<br />

Flotation durchführen. Doppelsalzkristalle können durch eine Flotation nicht abgetrennt werden.<br />

Die großen Kristalle können nicht in Schwebe gehalten werden, außerdem ist der Trubanteil bei<br />

gelungener Doppelsalzentsäuerung viel zu groß.<br />

Die Standzeiten sind im Vergleich zur Sedimentation wesentlich kürzer und müssen genau<br />

eingehalten werden. Um Trübungen im Bereich 100 – 200 NTU zu erreichen, genügen im<br />

stehenden 1000 L-Tank normalerweise etwa eine gute Stunde, im 3000 L-Tank etwa drei Stunden.<br />

Ein Stehen lassen von vier bis sechs Stunden lässt die Trübung unter 50 NTU sinken.<br />

Nach einer starken Vorklärung kann die innere Oberfläche durch Zusatz von grober Gur (eine<br />

Hand voll auf 1000 Liter) wieder erhöht werden. Außerdem muss die Hefenährstoffversorgung<br />

beachtet werden.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr Team Oenologie des DLR Mosel

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