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JahresberichT 2012 - Rotes Kreuz Graubünden

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<strong>JahresberichT</strong> <strong>2012</strong><br />

EINHEIT IN DER VIELFALT<br />

L’UNITÀ NELLA DIVERSITÀ<br />

L’UNITAD EN LA DIVERSITAD


2 Einführung<br />

INHALT<br />

EINHEIT IN DER VIELFALT<br />

Soziale Dienste<br />

Beratungsstelle für Schuldenfragen 4<br />

Werknetz – Fachstelle für Arbeitsintegration 5<br />

Entlastungsdienste<br />

Rotkreuz-Fahrdienst 6<br />

Rotkreuz-Notrufsystem 7<br />

Gesundheit<br />

Patientenverfügung 8<br />

Bildung/Gesundheitsförderung 10<br />

Ergotherapie 11<br />

Integration<br />

«Besser Lesen und Schreiben» 12<br />

Alltagsintegration «eins zu eins» 13<br />

Direkte Hilfe, Freiwilligenarbeit 14<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> in Zahlen 16<br />

Menschen beim RKG 17<br />

Finanzberichte<br />

Bilanz 18<br />

Betriebsrechnung 19<br />

Therese Spescha<br />

Kommunikation und Marketing<br />

Zur Illustration dieses Jahresberichts haben wir<br />

uns für Bilder aus Naturmaterialien entschieden.<br />

Sie stehen hier für ressourcenorientiertes<br />

Handeln und Nachhaltigkeit. Beides prägt die<br />

Tätigkeiten und Dienstleistungen des Roten<br />

<strong>Kreuz</strong>es Graubünden: Ressourcen als Mittel,<br />

um eine bestimmte Handlung überhaupt<br />

vornehmen zu können. Die Mitarbeitenden,<br />

die Freiwilligen, die Vorstände, die Partner<br />

und Netzwerke sind mit all ihren Fähigkeiten,<br />

Talenten und Erfahrungen wichtige Ressourcen.<br />

In vielen Dienstleistungen geht es auch darum,<br />

zusammen mit den Ratsuchenden ihre eigenen<br />

Ressourcen zu erkennen, zu mobilisieren und<br />

weiterzuentwickeln. Damit diese Menschen<br />

dauerhaft ihren Alltag selbstständig meistern<br />

und am gesellschaftlichen Leben teilhaben<br />

können. Bei unseren Naturbildern ging es nicht<br />

darum, Spektakuläres zu schaffen, sondern sich<br />

mit dem Vorhandenen auseinanderzusetzen;<br />

viele kleine Dinge zu tun, ohne den Sinn für das<br />

Ganze zu verlieren; das vorhandene Gefüge zu<br />

verändern, aber nicht zu stören. Genau wie bei<br />

unseren Aufgaben als humanitäre Organisation.<br />

Ich lade Sie ein zu einem Spaziergang in die<br />

Natur und durch das Rote <strong>Kreuz</strong> Graubünden.<br />

Erfahren Sie mehr über uns, unsere Ressourcen<br />

und entdecken Sie die Einheit in der Vielfalt.<br />

IMPRESSUM<br />

Jahresbericht <strong>2012</strong> des Roten <strong>Kreuz</strong>es Graubünden<br />

RKG, Steinbockstrasse 2, 7000 Chur<br />

REDAKTION: Anita Hirt, Denise Ryffel, Therese Spescha<br />

LAYOUT UND GRAFIK: Silvia Giovanoli, Chur<br />

DRUCK: Staudacher Print AG, Chur


EDITORIAL<br />

3<br />

EDITORIAL<br />

Einheit in der Vielfalt ist das Motto dieses Jahresberichts und unseres Angebots. Es zeigt sich auch<br />

in der Illustration: Aus unterschiedlichen Naturmaterialien haben wir das Logo-<strong>Kreuz</strong> gebildet als<br />

Symbol für ressourcenorientiertes Handeln und Nachhaltigkeit. Mein Rundgang durch das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> Graubünden beginnt bei der strategischen und operativen Führung dieser Institution, beim<br />

Präsidenten Hans Geisseler und der Geschäftsführerin Denise Ryffel.<br />

Herr Geisseler, worin sehen Sie persönlich die<br />

grösste Herausforderung für das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

Graubünden?<br />

In unserer Arbeit geht es darum, gesellschaftliche<br />

Probleme früh zu erkennen, geeignete Angebote<br />

zu schaffen und im richtigen Moment den richtigen<br />

Personen zugänglich zu machen. Das heisst für<br />

uns, schnell, flexibel und ressourcenorientiert zu<br />

handeln. Damit unsere Lösungen nachhaltig sind,<br />

müssen wir somit die Fähigkeiten eines Sprinters<br />

mit jenen eines Langstrecken-Orientierungsläufers<br />

kombinieren und einsetzen.<br />

Wie interpretieren Sie die Einheit in der Vielfalt<br />

beim Roten <strong>Kreuz</strong> Graubünden?<br />

Unser Angebot in den Bereichen Entlastung,<br />

Bildung und soziale Integration ist sehr vielfältig.<br />

Bei all unseren Tätigkeiten steht die Idee von Henry<br />

Dunant nach mehr Menschlichkeit im Mittelpunkt.<br />

Das konsequente Handeln nach dieser Idee steht<br />

für mich als Einheit.<br />

Denise, woran denkst du in Bezug auf die Tätigkeiten<br />

des Roten <strong>Kreuz</strong>es Graubünden beim<br />

Begriff ressourcenorientiert?<br />

Als Non-Profit-Organisation ist es für uns sehr<br />

wichtig, die vielseitigen Ressourcen zielbewusst,<br />

problemorientiert und vor allem auch zeitgerecht<br />

einzusetzen. Mit Spenden und zweckgebundenen<br />

Geldmitteln schenken uns viele Menschen und<br />

Institutionen in Graubünden das Vertrauen, in ihrem<br />

Sinn zu handeln.<br />

Was ist dabei die Herausforderung?<br />

Wir haben den Anspruch, unsere Angebote so niederschwellig<br />

wie möglich anzubieten. Das stellt uns<br />

manchmal vor knifflige Aufgaben.<br />

Ohne unsere wichtigste Ressource – unsere engagierten<br />

Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Freiwilligen<br />

- wäre das nicht zu schaffen.<br />

Name<br />

Funktion<br />

Hans Geisseler<br />

Präsident<br />

Denise Ryffel<br />

Geschäftsführerin


4<br />

SOZIALE DIENSTE<br />

BERATUNGSSTELLE FÜR SCHULDENFRAGEN BSG<br />

«Es wird immer schwieriger für unsere Klienten, einen nachhaltigen Weg<br />

aus der Schuldenspirale zu finden.»<br />

Peter Schneeberger<br />

Leiter BSG<br />

Hat es im Berichtsjahr Veränderungen in deinem<br />

Bereich gegeben?<br />

Ja, unser Arbeitsalltag hat sich stark verändert. Im<br />

Gegensatz zu den Vorjahren sind die Beratungen viel<br />

aufwändiger, es finden viel mehr Gespräche statt<br />

und Sanierungen sind weniger häufig möglich. Ein<br />

Grund dafür ist die angespannte Wirtschaftslage, die<br />

Gläubiger sind stärker unter Druck. Wir haben auch<br />

mehr Beratungen von Familien aus dem Mittelstand,<br />

der wirtschaftliche Druck ist auch dort spürbar.<br />

Ressourcenmodell an. Es ist für schwierige Herausforderungen<br />

im Tagesgeschäft ein gutes Hilfsmittel.<br />

Meinen Klienten hilft diese Methode, ihre Ziele für<br />

die Beratung und den Sanierungsprozess zu formulieren<br />

und sich ihrer eigenen Ressourcen bewusst<br />

zu werden. Andererseits sind auch die Ressourcen<br />

des Teams wichtig. Meine Mitarbeiterin und ich<br />

ergänzen uns ideal und können unsere Ressourcen<br />

den sich ständig ändernden Rahmenbe dingungen<br />

anpassen.<br />

Was heisst es konkret für jemanden, wenn seine<br />

Schulden nicht saniert werden können?<br />

Konkret heisst das, dass diese Familie wahrscheinlich<br />

nie mehr schuldenfrei leben wird. Das ist sicher<br />

sehr belastend. Bis anhin war dies selten der Fall,<br />

doch wird das Thema «Leben mit Schulden» leider<br />

an Bedeutung gewinnen. Wir als <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> Graubünden<br />

müssen uns diesen Fragen stellen: Was<br />

bedeutet es für Ratsuchende, immer mit Schulden<br />

zu leben, wie wirkt sich das auf diese Menschen,<br />

ihre Familien und ihr Leben aus?<br />

Welche Bedeutung hat das ressourcenorientierte<br />

Denken bei deiner Arbeit?<br />

Dieser Ansatz spielt eine wichtige Rolle. Einerseits<br />

wende ich bei meinen Beratungen das Zürcher<br />

Macht es Sinn, dass die Schuldenberatung ein<br />

Angebot des Roten <strong>Kreuz</strong>es Graubünden ist?<br />

Neutralität ist einer der sieben Rotkreuz-Grundsätze.<br />

Gerade weil das Rote <strong>Kreuz</strong> Graubünden in<br />

einem Sanierungsprozess neutral und unabhängig<br />

ist, passt diese Dienstleistung zu dieser Institution.<br />

Wir suchen mit Schuldnern einen nachhaltigen Weg aus der<br />

Schuldenspirale. Dabei nehmen wir im Sanierungs prozess<br />

zwischen Schuldnern und Gläubigern eine neutrale Position<br />

ein, arbeiten unabhängig und verwenden für den Schuldenabbau<br />

keine Spendengelder.


SOZIALE DIENSTE<br />

5<br />

WERKNETZ – FACHSTELLE FÜR ARBEITSINTEGRATION<br />

«Durch unsere Beratungs- und Vermittlungstätigkeit haben mehr als<br />

58 Langzeitarbeitslose in diesem Jahr eine Stelle gefunden.»<br />

Spielt das ressourcenorientierte Arbeiten in<br />

deinem Bereich eine wichtige Rolle?<br />

Der ressourcenorientierte Ansatz ist sehr wichtig.<br />

Wir sind auf vielfältige Ressourcen der bei uns<br />

durch die Sozialdienste angemeldeten Personen<br />

angewiesen. Durch unsere Beratungs- und Vermittlungstätigkeit<br />

konnten wir ihre Ressourcen so<br />

erweitern, dass in diesem Jahr von 181 beratenen<br />

Personen mehr als 58 eine Stelle gefunden haben.<br />

Auch dank dem Angebot «Soziale Integration» haben<br />

mehr als 60 Personen mit praktischen Tätigkeiten<br />

eine Tagesstruktur erhalten und soziale Kontakte<br />

geknüpft. Das ver gangene Jahr war also ein weiteres<br />

erfolg reiches Jahr für das Werknetz.<br />

Welche weiteren Ressourcen fliessen ins<br />

Werknetz ein?<br />

Für ein erfolgreiches Arbeiten braucht es Ressourcen<br />

in Form von Zusammenarbeit mit Arbeitgebenden,<br />

Gemeinden, dem Kantonalen Sozialamt,<br />

den Sozialdiensten, dem KIGA und verschiedenen<br />

Institutionen. Im Namen des Roten <strong>Kreuz</strong>es Graubünden<br />

bedanken wir uns bei allen herzlich. Und<br />

natürlich sind auch die Ressourcen der Mitarbeitenden<br />

des Werknetzes wichtig, ohne sie können die<br />

Ziele nicht erreicht werden.<br />

Was war deine grösste Herausforderung im<br />

Berichtsjahr?<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> hat sich im Umfeld der Wiedereingliederung<br />

für Langzeitarbeitslose einiges ver ändert,<br />

neue Sozialprojekte sind entstanden.<br />

Für uns im Werknetz bedeutet das, dass wir die entsprechenden<br />

Zuweisungskriterien für unser Angebot,<br />

welches ein individuelles Coaching und einen<br />

gezielten Ressourcenaufbau der Langzeitarbeitsl<br />

osen beinhaltet, genau definieren und den zuweisenden<br />

Stellen entsprechend kommunizieren.<br />

Mit spezifischer Beratung und der Vermittlung unterstützen<br />

wir im Auftrag der Sozialdienste Personen in der:<br />

- Beruflichen Integration in den ersten Arbeitsmarkt durch<br />

Qualifizierungsmassnahmen in Einsatzplätze, Praktika oder<br />

Arbeitsversuche.<br />

- Sozialen Integration durch praktische Tätigkeit, bei welchen<br />

sie eine Tagesstruktur leben und soziale Kontakte knüpfen<br />

können.<br />

Verena Zindel Castelli<br />

Leiterin Werknetz – Fachstelle für Arbeitsintegration


6<br />

Entlastungsdienste<br />

ROTKREUZ-FAHRDIENST<br />

«Der gegenseitige Austausch und das Pflegen der Netzwerke stärkt die Einheit.»<br />

Eveline Colferai<br />

Leiterin Rotkreuz-Fahrdienst<br />

Was ist deine generelle Herausforderung als<br />

Leiterin des Rotkreuz-Fahrdienstes?<br />

Als erstes arbeitete ich mich nach meinem Stellenantritt<br />

im September in den Bereich ein. Dabei ist<br />

mir aufgefallen, dass unser Angebot nicht immer<br />

den Kundenbedürfnissen entspricht. Viele Kundinnen<br />

und Kunden möchten zum Beispiel ihre Fahrten<br />

kurzfristig buchen. Dies ist bei unserer Dienstleistung<br />

aber nicht möglich, weil sie mit Freiwilligen<br />

ausgeführt wird. Wir richten uns bei der Zuteilung<br />

der Freiwilligen nach ihren Ressourcen und respektieren<br />

ihre Einsatzmöglichkeiten. Meine Aufgabe ist<br />

es zu erklären, warum bei unserer Dienstleistung<br />

eine Reservation auf Knopfdruck nicht möglich ist<br />

und Engpässe vorkommen können.<br />

Ist es aus deiner Sicht stimmig, dass der<br />

Fahrdienst beim Roten <strong>Kreuz</strong> Graubünden<br />

angesiedelt ist?<br />

Für mich steht das Rote <strong>Kreuz</strong> Graubünden als<br />

Sinnbild für gegenseitiges Helfen, Solidarität und<br />

Frei willigkeit. Diese Grundsätze gelten auch für<br />

den Fahrdienst, deshalb passen der Fahrdienst und<br />

das Rote <strong>Kreuz</strong> Graubünden für mich perfekt zusammen.<br />

Freiwillige Rotkreuz-Fahrer/-innen bringen kranke, behinderte<br />

oder betagte Menschen zum Arzt, ins Spital oder zur Therapie<br />

und wieder nach Hause. Sie schenken damit wertvolle Mobilität<br />

und Selbstständigkeit.<br />

Welche Bedeutung hat das ressourcenorientierte<br />

Denken in deinem Bereich?<br />

Auch wir bauen auf verschiedene Ressourcen:<br />

Einer seits sind dies die vielen freiwilligen Fahrerinnen<br />

und Fahrer, dank denen wir die Fahrten ausführen<br />

können. Andererseits sind die Vermittlungsstellen<br />

in allen Regionen wichtige Ressourcen. Für<br />

mich bedeutet das ressourcenorientierte Denken<br />

auch, den Austausch und die Netzwerke zu pflegen<br />

und dadurch die Einheit in dieser Dienstleistung zu<br />

stärken.


Entlastungsdienste<br />

7<br />

ROTKREUZ-NOTRUFSYSTEM<br />

«Sicherheit kann Ressourcen freilegen und zu Aktivität und Lebensfreude führen.»<br />

Du hast diesen Bereich Mitte Jahr übernommen.<br />

Wie gefällt es dir hier?<br />

Die Arbeit gefällt mir sehr gut. Ich hatte das grosse<br />

Glück, einen funktionierenden, sehr gut organisierten<br />

Bereich von der langjährigen Leiterin Anny<br />

Stüssi zu übernehmen und von ihr fundiert eingeführt<br />

zu werden. Sie arbeitet auch weiterhin Teilzeit,<br />

so dass ich immer noch von ihrer Erfahrung und<br />

ihrem grossen Wissen profitieren kann.<br />

Was ist die generelle Herausforderung für dich<br />

als Leiter Rotkreuz-Notruf?<br />

Grundsätzlich entspricht unser Basisangebot den<br />

heutigen Bedürfnissen, es ist gut bekannt und<br />

funktioniert tadellos. Unsere Herausforderungen<br />

sind die technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen.<br />

Mobilität, ständige Erreichbarkeit, GPS,<br />

Risikofreudigkeit sind einige Schlagwörter dazu. Wir<br />

müssen abschätzen, wie wir unser Angebot den<br />

sich verändernden Bedürfnissen anpassen sollen.<br />

Welcher Bedarf ist wirklich wichtig, was wollen wir<br />

abdecken und wen wollen wir mit unserem Angebot<br />

ansprechen? Diese Fragen werden uns in Zukunft<br />

stark beschäftigen.<br />

Hast du ein Beispiel, wie ressourcenorientiertes<br />

Handeln in deinem Bereich wirkt?<br />

Ja, da gibt es gleich mehrere. Erstens können wir<br />

diese Dienstleistung nur dank unseren engagierten<br />

Freiwilligen in diesem Rahmen anbieten. Und dann<br />

habe ich noch ein Beispiel das zeigt, dass durch die<br />

Sicherheit des Notrufsystems bei unseren Kunden<br />

Ressourcen frei werden und zu Aktivität und<br />

Lebens freude führen: Ein 80-jähriger Kunde getraut<br />

sich wieder, in seiner Wohnung zu basteln und freut<br />

sich an seinen Werken aus Laubsägeholz.<br />

Was war dein persönlicher Höhepunkt im<br />

Berichtsjahr?<br />

Das war der Besuch der Rotkreuz-Notrufzentrale<br />

zusammen mit den Freiwilligen. Es war eindrücklich,<br />

den dort arbeitenden Leuten über die Schulter zu<br />

schauen und mitzuerleben, was alles hinter einem<br />

Notruf steckt und welche Verantwortung diese Mitarbeitenden<br />

dort tragen.<br />

Mit dem Rotkreuz-Notrufsystem können betagte, kranke oder<br />

behinderte Menschen sicher in ihrer vertrauten Umgebung<br />

wohnen und mobil bleiben. Wir vermieten die entsprechenden<br />

Notrufgeräte und gewährleisten im Notfall über die Rotkreuz-<br />

Notrufzentrale Hilfe rund um die Uhr.<br />

Urs Knobel<br />

Leiter Rotkreuz-Notrufsystem


8<br />

GESUNDHEIT – BERATUNG<br />

PATIENTENVERFÜGUNG<br />

«Eine Patientenverfügung ermöglicht ein Ende des Lebens<br />

in Würde und Selbstbestimmung.»<br />

Cornelia Beck<br />

Leiterin Patientenverfügung<br />

Was hat das ressourcenorientierte Arbeiten bei<br />

dir für einen Stellenwert?<br />

Dieser Ansatz hat einen hohen Stellenwert. Für die<br />

Beratung und Erstellung der Patientenverfügungen<br />

ist mein Team von Freiwilligen zuständig. Ihr Wissen,<br />

ihre Fähigkeiten und ihre Zeit sind unsere Ressourcen.<br />

Unser Angebot umfasst nicht einfach eine<br />

Beratung, sondern die Patientenverfügung wird im<br />

Dialog zwischen dem freiwilligen Berater und der<br />

Kundin erstellt. Die Freiwilligen sind dadurch als<br />

Gesprächspartner eine entscheidende Ressource,<br />

die es idealerweise für eine Patientenverfügung<br />

braucht.<br />

machen, verschieben es aber immer auf später.<br />

Diese Leute möchten wir erreichen.<br />

Wie wichtig ist es für dich, dass deine<br />

Dienstleistung beim Roten <strong>Kreuz</strong> Graubünden<br />

angesiedelt ist?<br />

Ich finde, die Patientenverfügung passt sehr gut<br />

hierhin. Beim Roten <strong>Kreuz</strong> Graubünden und bei<br />

der Patientenverfügung geht es um Menschenwürde<br />

und Menschlichkeit. Eine Patientenverfügung<br />

ermöglicht es, ein Leben und Sterben in Selbstbestimmung<br />

und Würde zu planen.<br />

Welche Herausforderungen gibt es in deinem<br />

Bereich?<br />

Die Beratung zu einer Patientenverfügung ist sehr<br />

anspruchsvoll und fordernd. Die Freiwilligen werden<br />

entsprechend geschult und weitergebildet. Eine<br />

meiner Herausforderungen ist es, bei Austritten<br />

im Freiwilligen-Team neue Freiwillige zu finden,<br />

auszubilden und gleichzeitig sicherzustellen, dass<br />

alle Beratungstermine wahrgenommen werden<br />

können. Eine andere Herausforderung ist es, mögliche<br />

Kunden im richtigen Augenblick anzusprechen.<br />

Viele möchten eigentlich eine Patientenverfügung<br />

Wir beraten Menschen umfassend bei der Erstellung einer<br />

Patientenverfügung, die ein Ende des Lebens in Würde und<br />

Selbstbestimmung ermöglicht. Gut ausgebildete Freiwillige<br />

begleiten die Ratsuchenden auf dem Weg zu ihrer persönlichen<br />

Patientenverfügung. Diese ist eine grosse Erleichterung<br />

für Angehörige und medizinisches Fachpersonal.


10<br />

GESUNDHEIT – BILDUNG<br />

BILDUNG/GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />

«Dank Fortbildung können Pflegende ihre eigenen<br />

Ressourcen erkennen, weiterentwickeln und einsetzen.»<br />

Cornelia Bischoff<br />

Leiterin Bildung/Gesundheitsförderung<br />

Wie hast du das Jahr <strong>2012</strong> in deinem Bereich<br />

erlebt?<br />

Es war ein abwechslungsreiches Jahr. Wir passen<br />

unsere Angebote laufend den Bedürfnissen an.<br />

Die Kurspalette wird dadurch breiter und alles viel<br />

kurzfristiger. Bei der Themenwahl und den Kursdaten<br />

braucht es Flexibilität, um bei vorhandenem<br />

Bedarf rasch den gewünschten Kurs anzubieten. Es<br />

ist schön, dass das Team über grosse Ressourcen<br />

verfügt, um neue Herausforderungen immer wieder<br />

anzupacken.<br />

Was gab es für neue Angebote?<br />

Wir haben zum ersten Mal einen Kurs für Betreuende<br />

in einem Wohnheim für Behinderte durchgeführt.<br />

Die meisten Betreuenden haben einen sozialpädagogischen<br />

und keinen pflegerischen Hintergrund.<br />

Schwerpunkt dieses Kurses waren deshalb Aspekte<br />

der Pflege von älter werdenden Behinderten.<br />

Welche Tendenzen im Gesundheitswesen<br />

beeinflussten deine Tätigkeit?<br />

Wir stellen fest, dass viele Pflegehelfer/-innen SRK<br />

sich fortbilden, um das Zertifikat Pflegehelfer/-in<br />

SRK Langzeit zu erhalten. Sie erkennen die Wichtigkeit<br />

eines Abschlusses und nutzen diese Möglichkeit.<br />

Dank Fortbildung erkennen sie ihre eigenen<br />

Ressourcen, können sie weiterentwickeln und auch<br />

richtig einsetzen.<br />

Was hat dich im Berichtsjahr besonders gefreut?<br />

Das Pflegen von Angehörigen ist eine herausfordernde<br />

Aufgabe und will gut überlegt sein.<br />

Deshalb führten wir in verschiedenen Regionen<br />

einen Vortrag zu diesem Thema durch – mit Erfolg.<br />

Das freut mich sehr. Mit Vorträgen und Kursen für<br />

pflegende Angehörige bieten wir von Beginn weg<br />

fachliche Unterstützung und sensibilisieren die<br />

Öffentlichkeit für dieses Thema.<br />

Bildung im Gesundheitsbereich und in der Pflege gehört zu<br />

den Kernkompetenzen des Roten <strong>Kreuz</strong>es Graubünden. Wir<br />

bieten überall im Kanton Fortbildungen für Pflegende, pflegende<br />

Angehörige und Interessierte an. Als Basis für eine<br />

Pflegetätigkeit im Pflegeheim oder im spitalexternen Bereich<br />

führt das Rote <strong>Kreuz</strong> Graubünden regelmässig den schweizweit<br />

anerkannten Lehrgang Pflegehelfer/-in SRK durch.


GESUNDHEIT – INTEGRATION<br />

11<br />

ERGOTHERAPIE<br />

«Ergotherapie ist immer im Fluss. Das einzig Beständige ist, dass bei allen<br />

Therapien immer das Wohl der Patienten im Vordergrund steht.»<br />

Was war die grösste Herausforderung für dich<br />

im letzten Jahr?<br />

Die grösste Herausforderung war ganz klar, dass<br />

unsere Patientinnen und Patienten die vielen Personalwechsel<br />

in den verschiedenen Ergotherapie-<br />

Zentren nicht spürten. Dank dem vollen Einsatz der<br />

Mitarbeitenden mit all ihren Ressourcen ist es uns<br />

gelungen, unsere Arbeitsqualität auf dem gleich<br />

hohen Niveau wie bis anhin zu halten.<br />

Warum gab es diese Wechsel?<br />

Die Hauptgründe waren Mutterschaft oder Wegzug.<br />

Die Suche nach neuen Mitarbeitenden ist oft<br />

aufwändig. Einerseits wollen wir mit unseren fünf<br />

Ergotherapiezentren und deren Aussenstellen den<br />

ganzen Kanton abdecken. Andererseits möchten<br />

wir in allen Zentren alle Fachbereiche (Pädiatrie,<br />

Handbehandlung, Psychiatrie, Demenz, Neurologie,<br />

Geria trie) anbieten. Diese regionale wie fachliche<br />

Breite führt dazu, dass es nicht so einfach ist,<br />

überall die richtig qualifizierten und zum Zentrum<br />

passenden Mitarbeitenden zu finden.<br />

Gab es auch andere Einflüsse, die sich auf deine<br />

Arbeit ausgewirkt haben?<br />

In der Ergotherapie gibt es immer viele Einflüsse<br />

und Entwicklungen, alles ist im Fluss, nichts ist<br />

beständig. Wir müssen sehr vorausschauend sein<br />

und gut überlegen, wo wir ansetzen müssen. Beispielsweise<br />

gibt es immer mehr Menschen, die an<br />

Demenz erkranken – Patienten bleiben nach einer<br />

Operation immer weniger lange im Spital - Mitarbeitende<br />

sollten nach einem Unfall möglichst rasch<br />

wieder zurück an ihren Arbeitsplatz, um ihn behalten<br />

zu können. Bei allen Entwicklungen gilt es, neue<br />

Therapieformen zu finden, so dass diese Menschen<br />

ihre Selbstständigkeit wiedererlangen und aktiv am<br />

gesellschaftlichen Leben teilhaben können.<br />

Hast du einen Wunsch fürs nächste Jahr?<br />

Ja, für uns soll weiterhin das Wohl der Patienten das<br />

wichtigste Ziel sein. In jeder Therapie steht der einzelne<br />

Mensch und seine Genesung im Vordergrund.<br />

Unabhängig davon, wie viel administrative und organisatorische<br />

Aufgaben wir sonst noch haben.<br />

Unsere Aufgabe ist es, verunfallte, kranke, behinderte oder<br />

betagte Menschen durch geeignete Therapien in ihrer Selbstständigkeit<br />

im Alltag zu unterstützen und sie in ein soziales<br />

Netz einzubinden. Mit den fünf Ergotherapiezentren und deren<br />

Aussenstellen decken wir den ganzen Kanton Graubünden ab.<br />

Barbara Steger Fent<br />

Abteilungsleiterin Ergotherapie


12<br />

INTEGRATION – BILDUNG<br />

«BESSER LESEN UND SCHREIBEN IN GRAUBÜNDEN»<br />

«Die meisten Kursteilnehmenden bekommen schon nach wenigen Wochen richtig Freude<br />

am Lernen und gewinnen ihr Selbstvertrauen zurück.»<br />

Urs Chiara<br />

Projektverantwortlicher «Besser Lesen und Schreiben GR»<br />

Was ist das Hauptziel deines Projektes?<br />

Unsere Kurse für Menschen mit Lese- und Schreibschwäche<br />

sollen den Teilnehmenden ermöglichen,<br />

ihren Alltag selbstständig leben und gestalten zu<br />

können. Die Kursleitenden versuchen, die Ressourcen<br />

der Teilnehmenden zu wecken und weiterzuentwickeln.<br />

Aber das Hauptproblem ist, wie man<br />

betroffene Menschen überhaupt erreicht.<br />

Weil sie ein Inserat oder einen Bericht gar nicht<br />

lesen können?<br />

Ja, deswegen auch. Aber auch, weil sie sich die<br />

Teilnahme an einem Kurs gar nicht zutrauen. Die<br />

meisten befinden sich in einer Abwärtsspirale: Sie<br />

haben schlechte Erfahrungen in der Schule und<br />

am Arbeitsplatz gemacht und kein Selbstvertrauen<br />

mehr. Deshalb geht es in erster Linie darum, sie<br />

zu motivieren. Am Anfang des Kurses gilt es, ihr<br />

Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen aufzubauen.<br />

Die Kursteilnehmenden brauchen oft längere<br />

Zeit, um Mängel und Unsicherheiten auszubügeln,<br />

aber die meisten bekommen schon nach wenigen<br />

Wochen richtig Freude am Lernen. Das ist jeweils<br />

ein sehr berührender Augenblick.<br />

Wie viele Teilnehmende haben bis jetzt einen<br />

Kurs besucht?<br />

Bis jetzt haben wir Kurse in Chur und Samedan mit<br />

40 Teilnehmenden durchgeführt. 14 Teilnehmende<br />

haben bereits erfolgreich abgeschlossen. Im Jahr<br />

2013 haben wir das Ziel, in Davos und in der Moesa<br />

mit Kursen zu starten, später soll es das Angebot in<br />

allen Regionen Graubündens geben.<br />

Was waren deine persönlichen Höhepunkte im<br />

Berichtsjahr?<br />

Seit Herbst <strong>2012</strong> liegt unser Schwerpunkt in der<br />

Region Davos. Dank dem Engagement des Kleinen<br />

Landrats gelang eine enge Zusammenarbeit mit<br />

verschiedenen Arbeitgebern und Institutionen.<br />

Dies zeigt, dass mit einem gemeinsamen Vorgehen<br />

alle von den vor handenen Ressourcen profitieren<br />

können.<br />

Über 10’000 Menschen können im Kanton trotz obliga torischer<br />

Schulpflicht nicht genügend lesen und schreiben. Die meisten<br />

sind in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt und von Ausgrenzung<br />

bedroht. Das Rote <strong>Kreuz</strong> Graubünden hat deshalb im Jahr<br />

2010 das Projekt «Besser Lesen und Schreiben» mit Kursen<br />

in verschiedenen Regionen des Kantons gestartet, unterstützt<br />

von Bund und Kanton.


INTEGRATION – BERATUNG<br />

13<br />

ALLTAGSINTEGRATION «EINS ZU EINS»<br />

«Die Freiwilligen sind ein Beispiel für Offenheit und Freude am<br />

Austausch mit Menschen aus anderen Ländern.»<br />

Wie hat sich dein Angebot im letzten Jahr<br />

entwickelt?<br />

Das Angebot bewährt sich und deckt ein Bedürfnis.<br />

Ich konnte für praktisch alle bei uns gemeldeten<br />

Aufträge Freiwillige vermitteln. Die Erfahrungen<br />

zeigen, dass das Angebot dank seiner Niederschwelligkeit<br />

ein wichtiger Teil der Integration ist.<br />

Dies führte erfreulicher weise auch zu einer Leistungsvereinbarung<br />

mit dem Kanton.<br />

Was ist die generelle Herausforderung für dich<br />

in deinem Bereich?<br />

In erster Linie wollen wir für alle Flüchtlinge, welche<br />

Bedarf an einem «eins zu eins»-Einsatz haben, geeignete<br />

Unterstützung anbieten. Meine Herausforderung<br />

dabei ist es, die Freiwilligen auf ihre Tätigkeit<br />

vorzubereiten und sie zu begleiten. Mir ist es wichtig,<br />

dass sie ihr Engagement als Bereicherung erleben<br />

und sich mit dem Roten <strong>Kreuz</strong> Graubünden und<br />

seinen Werten identifizieren können. Die Freiwilligen<br />

mit all ihren Talenten sind eine wichtige Ressource.<br />

Wie sieht eine «eins zu eins»-Begleitung konkret<br />

aus?<br />

Die oder der Freiwillige betreut die Person oder die<br />

Familie in ihrem Zuhause und gibt Hilfe zur Selbsthilfe<br />

in Alltagsdingen, in Erziehungsfragen, bei der<br />

Freizeitgestaltung, beim Anwenden der deutschen<br />

Sprache oder in anderen Bereichen, welche die<br />

Integration vorantreiben.<br />

Was waren deine Höhepunkte im Berichtsjahr?<br />

Ich schätze besonders, dass zwölf neue Freiwillige,<br />

vorwiegend jüngere Leute, zu «eins zu eins» gestossen<br />

sind und aktiv dabei mitmachen. Zudem freut<br />

es mich immer wieder von neuem, dass so viele<br />

Menschen sich für Flüchtlinge engagieren und uns<br />

ihre Ressourcen zur Verfügung stellen. Sie sind so<br />

ein Beispiel für Offenheit und Freude am Austausch<br />

mit Menschen aus anderen Ländern.<br />

In diesem Angebot unterstützen Freiwillige die Integration von<br />

Flüchtlingen im Alltag. Sie begleiten beispielsweise Eltern und<br />

Kinder bei der Einschulung und vermitteln das notwendige<br />

Wissen über das Schweizer Schulsystem oder sie unterstützen<br />

jemanden bei der Arbeitssuche. «eins zu eins» ist ein Angebot<br />

des Roten <strong>Kreuz</strong>es Graubünden und des Kantonalen Sozialamtes,<br />

unterstützt durch die Integrationsförderung des Kantons<br />

Graubünden und den Integrationskredit des Bundes (BFM).<br />

Dorothee Pujol<br />

Alltagsintegration «eins zu eins»


14<br />

Direkte Hilfe, Freiwilligenarbeit<br />

Direkte Hilfe/Beratungsangebote<br />

Das Rote <strong>Kreuz</strong> Graubünden setzt sich im Kanton für Menschen ein, die in Not geraten, deren Würde<br />

oder Gesundheit bedroht oder verletzt ist und die von sozialer Ausgrenzung betroffen sind. Sie<br />

haben bis hierhin schon einiges über unsere Dienstleistungen erfahren. Gerne stellen wir Ihnen jetzt<br />

weitere Hilfs- und Beratungsangebote vor.<br />

Anita Hirt<br />

Tischlein deck dich<br />

Brigitte Bernath<br />

Individualhilfe, 2 x Weihnachten<br />

Armutsbetroffene Menschen werden oft sozial ausgegrenzt.<br />

Mit dem Projekt «Tischlein deck dich»<br />

bieten wir Hilfe und sorgen für eine sinnvolle Umverteilung.<br />

Schweizer Grossverteiler spenden überschüssige,<br />

einwandfreie Lebensmittel aus ihrem<br />

Sortiment. Diese werden von Rotkreuz-Freiwilligen<br />

direkt und kontrolliert an bedürftige Menschen<br />

abgegeben. Sie können einmal wöchentlich diese<br />

Lebensmittel zu einem symbolischen Betrag von<br />

einem Franken beziehen. Im Januar <strong>2012</strong> eröffneten<br />

wir die Abgabe stelle in Ilanz und im Dezember jene<br />

in Samedan. Insgesamt betreiben wir zusammen<br />

mit dem Verein Tischlein deck dich und dem KIGA<br />

Graubünden die Abgabestellen in Chur, Thusis,<br />

Davos, Ilanz und Samedan.<br />

Die Aktion «2 x Weihnachten» bringt jeweils im<br />

März all jenen Menschen etwas Weihnachtsfreude,<br />

die sonst nicht beschenkt werden. Im Berichtsjahr<br />

verteilte das Rote <strong>Kreuz</strong> Graubünden fast 12<br />

Tonnen Hilfsgüter an Familien und Einzelpersonen<br />

in schwierigen materiellen Verhältnissen. Bei der<br />

Verteilung unterstützten uns die verschiedenen<br />

Sozialdienste sowie Freiwillige.<br />

Mit der Individualhilfe können wir Familien und<br />

Einzelpersonen in begründeten finanziellen Engpässen<br />

rasch und unbürokratisch helfen. Im Jahr <strong>2012</strong><br />

leisteten wir in 126 Fällen Unterstützung.<br />

Konflikte gehören zum Leben. Wo immer Menschen<br />

zusammen kommen, kann es Verständigungsprobleme<br />

und daraus Streit, Ausgrenzung und Gewalt<br />

geben. «chili» ist ein bewährtes Kursangebot für<br />

Schulen zur konstruktiven Konfliktbearbeitung.<br />

Im Berichtsjahr führten die «chili»-Trainerinnen erfolgreich<br />

13 Kurse an Bündner Schulen durch.<br />

Das Rote <strong>Kreuz</strong> Graubünden kann bei seinen<br />

Aufgaben und Tätigkeiten auf die Mitarbeit vieler<br />

Freiwilliger zählen. Ohne ihren unentgeltlichen<br />

Einsatz wäre vieles nicht möglich. Deshalb engagieren<br />

wir uns aktiv bei BENEVOL GR, der Fach- und<br />

Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit. Nachdem<br />

wir diese Stelle aufgebaut haben, sind wir im<br />

Stiftungsratausschuss vertreten. «Benevol» ist die<br />

Drehscheibe für Freiwilligenarbeit im Kanton und<br />

setzt sich für die Anerkennung und Wertschätzung<br />

der Freiwilligen arbeit ein.<br />

Denise Ryffel, Geschäftsführerin


16 Das Jahr in Zahlen<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> in Zahlen<br />

BERATUNGSSTELLE FÜR SCHULDENFRAGEN<br />

Laufende Sanierungen 37<br />

Beratungen 280<br />

WERKNETZ – FACHSSTELLE FÜR<br />

ARBEITSINTEGRATION<br />

Berufliche Integration:<br />

Teilnehmende 181<br />

Beratungsgespräche 963<br />

Stellenantritte 58<br />

Soziale Integration durch praktische Tätigkeit:<br />

Teilnehmende 64<br />

Beratungsgespräche 402<br />

ROTKREUZ – FAHRDIENST<br />

Freiwillige Fahrerinnen und Fahrer 613<br />

Fahrten 102’576<br />

Total gefahrene Kilometer 482’582<br />

Unentgeltliche Stunden 23’224<br />

ROTKREUZ – NOTRUFSYSTEM<br />

Benutzerinnen und Benutzer 488<br />

Kontakte mit der Notrufzentrale 7’336<br />

Notrufe, bei denen Hilfe organisiert wurde 792<br />

PATIENTENVERFÜGUNG<br />

Erstellte Patientenverfügungen 66<br />

BILDUNG/GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />

Kurse Pflegehelfer/-in SRK 8<br />

Teilnehmende Kurs PH SRK 126<br />

Kurse Babysitting 18<br />

Kurse zu div. Weiterbildungsthemen für<br />

Pflegepersonal und Bevölkerungskurse 15<br />

Kurse in Heimen, Schulen und Firmen 6<br />

Total Kursteilnehmende 611<br />

BESSER LESEN UND SCHREIBEN<br />

Kursteilnehmende 40<br />

ERGOTHERAPIE<br />

Behandelte Patientinnen und Patienten 1’807<br />

Behandlungsstunden 24’370<br />

ALLTAGSINTEGRATION EINS ZU EINS<br />

Einsätze 43<br />

INDIVIDUALHILFE<br />

Anzahl entsprochener Gesuche 126<br />

Aktion «2 x Weihnachten», in Tonnen 11.72<br />

«Tischlein deck dich»<br />

Lebensmittelbezüge 18’000<br />

«CHILI» – KONSTRUKTIVE KONFLIKTBEARBEITUNG<br />

«chili» für Kinder – «chili» für Jugendliche 13<br />

«chili» für Lehrkräfte und Schulgemeinden 3<br />

TAG DER KRANKEN<br />

Verteilte Blumengrüsse 2’850<br />

FREIWILLIGE 764<br />

MITARBEITENDE 57<br />

MITGLIEDER 16’900


Menschen beim Roten <strong>Kreuz</strong> Graubünden<br />

17<br />

Menschen beim RKG<br />

VORSTAND<br />

Hans Geisseler, Untervaz, Präsident<br />

Peter Klinger, Trimmis, Vizepräsident<br />

Gion Claudio Candinas, Zizers<br />

Marcel Frei, Thusis<br />

Dario Morandi, Chur<br />

Hedi Putzi, Surava<br />

Thomas Roth, Chur<br />

GESCHÄFTSFÜHRERIN<br />

Denise Ryffel, Chur<br />

ABTEILUNGS- UND<br />

RESSORTVERANTWORTLICHE<br />

Cornelia Beck<br />

Brigitte Bernath, ab 01.05.<strong>2012</strong><br />

Cornelia Bischoff<br />

Brigitte Buchli, bis 31.05.<strong>2012</strong><br />

Urs Chiara<br />

Eveline Colferai<br />

Anita Hirt<br />

Urs Knobel, ab 17.09.<strong>2012</strong><br />

Dorothee Pujol<br />

Peter Schneeberger<br />

Therese Spescha<br />

Barbara Steger Fent<br />

Anny Stüssi, bis 16.09.<strong>2012</strong><br />

Andrina Valier<br />

Verena Zindel Castelli<br />

DANKESCHÖN<br />

Einheit in der Vielfalt – dank vielfältiger<br />

Unterstützung<br />

Das Angebot des Roten <strong>Kreuz</strong>es Graubünden<br />

richtet sich nach den vielfältigen Bedürfnissen der<br />

Menschen, welche in unserer individualisierten<br />

Welt von Ausgrenzung bedroht sind. Wir dürfen<br />

auf vielfältige Unterstützung zählen und bedanken<br />

uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen, die<br />

unser Handeln ermöglichen. Sei es als Mitglied,<br />

als Spenderin oder Spender, als Freiwillige oder<br />

Mitarbeitende. Danken möchten wir auch allen<br />

Unternehmen, die sich für die Werte des Roten<br />

<strong>Kreuz</strong>es einsetzen. Sei es mit Vorzugskonditionen,<br />

als Produktspender im Projekt Tischlein deck dich<br />

oder als Partner in einer Dienstleistung. Alle sind<br />

mit ihrem Engagement eine wertvolle Ressource.<br />

EHRENMITGLIEDER<br />

Otto Caplazi, Chur, verstorben am 20.01.2013<br />

Lilian Dosch Chur<br />

Dr. med. Serena Hartmann, Chur<br />

Lukas Kühne, Domat/Ems<br />

Margreth Locher, Chur<br />

Ruedi Mittner, Chur, verstorben am 27.02.2013<br />

Jürg Räber, St. Peter<br />

Dr. med. Domenic Scharplatz, Thusis<br />

Hermann Scheidegger, Chur<br />

Marlies Schrimpf, Zürich


18 Finanzberichte<br />

Bilanz per 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Berichtsjahr<br />

CHF<br />

Vorjahr<br />

CHF<br />

Andrina Valier<br />

Rechnungswesen<br />

Flüssige Mittel 3’024’762.17 2’359’109.37<br />

Wertschriften 1’939’450.00 2’200’670.00<br />

Forderungen<br />

- gegenüber Gemeinwesen 95’877.60 71’514.70<br />

- übrige Forderungen 638’624.65 565’752.45<br />

Delkredere -26’000.00 -28’000.00<br />

Angefangene Arbeiten 305’379.75 229’180.75<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 72’780.05 77’031.10<br />

Umlaufvermögen 6’050’874.22 5’475’258.37<br />

Sachanlagen 130’320.33 154’615.00<br />

Anlagevermögen 130’320.33 154’615.00<br />

AKTIVEN 6’181’194.55 5’629’873.37<br />

Verbindlichkeiten aus Projekten 32’271.15 9’054.81<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 252’044.45 252’848.45<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 90’040.05 103’181.45<br />

Kurzfristige Rückstellungen 197’223.95 212’723.95<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 571’579.60 577’808.66<br />

Fonds mit einschränkender Zweckbindung 859’056.70 625’560.05<br />

Fondskapital 859’056.70 625’560.05<br />

Erarbeitetes Betriebskapital 3’085’289.83 2’892’009.42<br />

Neubewertungsreserven 412’738.10 412’738.10<br />

Freie Fonds 1’059’953.78 928’476.73<br />

Jahresergebnis 192’576.54 193’280.41<br />

Organisationskapital 4’750’558.25 4’426’504.66<br />

PASSIVEN 6’181’194.55 5’629’873.37<br />

Aufwand 2011<br />

Aufwand <strong>2012</strong><br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0


Finanzberichte<br />

19<br />

BETRIEBSRECHNUNG PER 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

Berichtsjahr<br />

cHF<br />

Vorjahr<br />

cHF<br />

Ertrag aus Dienstleistungen 4’307’836.00 4’442’806.95<br />

Ertrag aus Mittelbeschaffung 889’628.26 771’755.86<br />

Beiträge offene Altershilfe gemäss AHVG Art. 101bis 321’909.00 266’250.00<br />

Beiträge Bund, Kanton und Gemeinden 568’379.45 577’308.27<br />

Betriebsertrag 6’087’752.71 6’058’121.08<br />

Aufwand für Dienstleistungen -4’761’310.52 -4’797’958.10<br />

Dienstleistungsaufwand ­4’761’310.52 ­4’797’958.10<br />

Aufwand Mittelbeschaffung -344’564.65 -237’168.20<br />

Personalaufwand inkl. Sozialleistungen -340’946.55 -394’725.10<br />

Betriebsaufwand -151’970.10 -139’755.45<br />

Abschreibungen -28’737.64 -69’370.10<br />

Administrativer Aufwand ­866’218.94 ­841’018.85<br />

Finanzertrag 78’135.55 111’339.65<br />

Finanzaufwand -40’457.91 -35’546.14<br />

Finanzergebnis 37’677.64 75’793.51<br />

Übriger Ertrag 81’887.15 31’053.25<br />

Übriger Aufwand -387’211.50 -332’710.48<br />

Übriges Ergebnis ­305’324.35 ­301’657.23<br />

JAHRESERGEBNIS 192’576.54 193’280.41<br />

Weitere Elemente der Jahresrechnung finden Sie unter www.srk-gr.ch.<br />

Ertrag 2011 <strong>2012</strong><br />

Ertrag aus Dienstleistungen 72% 69%<br />

Ertrag aus Mittelbeschaffung 12% 14%<br />

Beiträge öffentliche Hand 14% 14%<br />

Übriger Ertrag inkl. Finanzertrag 2% 3%<br />

Ertrag 2011<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Ertrag <strong>2012</strong><br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Aufwand 2011 <strong>2012</strong><br />

Dienstleistungsaufwand 80% 79%<br />

Administrativer Aufwand 14% 14%<br />

Finanzaufwand 1% 1%<br />

Übriger Aufwand 6% 6%


<strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> Graubünden<br />

Steinbockstrasse 2<br />

7000 Chur<br />

www.srk-gr.ch

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