Freiland Orchideen - Ursula Schuster
Freiland Orchideen - Ursula Schuster
Freiland Orchideen - Ursula Schuster
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Orchis morio<br />
In der Natur kommt Orchis morio in fast ganz Europa vor, auf<br />
feuchten, ungedüngten Wiesen.<br />
Im Garten mag das Kleine Knabenkraut sonnige Lagen.<br />
Feuchtwiese, sowie Teichrand und Niedermoorbeet bieten<br />
geeignete Plätze.<br />
Das Salep-Knabenkraut eröffnet die Blühsaison bei<br />
Feilandorchideen. Orchis morio ist ein Frühblüher. Wählt man<br />
"seine Gartenorchideen" geschickt aus, kann sich die <strong>Orchideen</strong>blüte<br />
im Garten über viele Wochen erstrecken.<br />
Während der heißen Sommermonate zieht Morio seine Blätter<br />
ein. Im September bildet es dann eine neue, grüne Blattrosette<br />
aus, die über den Winter erhalten bleibt.<br />
Orchis morio wird umgangssprachlich das "Kleine Knabenkraut"<br />
oder "Salep-Knabenkraut" genannt. "Salep" (im arabischen<br />
Raum: sahlab) heißt auch ein fast seidiges, geruchloses<br />
Pulver, das aus getrockneten und dann gemahlenen<br />
<strong>Orchideen</strong>wurzeln von Orchis morio gewonnen wird. In der<br />
türkischen Küche und überall im Vorderen Orient verwendet<br />
man traditionell das Pulver zum Andicken eines schneeweißen<br />
Speiseeises. Hauptsächlich aber wird daraus ein Heißgetränk<br />
hergestellt, das eine potenzstärkende Wirkung haben soll. Es<br />
wird aus Milch, Honig und Salep zusammen gerührt.<br />
Wissenswertes über Knabenkräuter<br />
Im deutschsprachigen Raum werden Dactylorhizen und Orchis<br />
zu den Knabenkräutern gezählt. Unterschiedlich geformte Wurzelknollen<br />
dienen als eindeutiges Erkennungsmerkmal. Eher<br />
kleine Einzelblüten gruppieren sich zu einer üppigen Blütenähre.<br />
Knabenkräuter lassen sich einfach kultivieren und an unterschiedlichen<br />
Standorten im Garten verwenden. Haben sich<br />
Knabenkräuter im Garten etabliert, säen sie sich oft selber aus.<br />
Aus einigen wenigen Exemplaren können Hunderte werden.<br />
Heimische <strong>Orchideen</strong> strahlen einen ähnlichen Zauber aus wie<br />
ihre tropischen Verwandten - auf eine zurückhaltende Art. Man<br />
muss schon genau hinschauen um ihre faszinierenden Blütenzeichnungen<br />
zu erkennen, oder sich von ihrer nuancenreichen<br />
Farbgebung beeindrucken zu lassen.<br />
Die wirkliche Schönheit erschließt sich erst bei<br />
näherer Betrachtung.<br />
Der große Charles Darwin hat in einem seiner botanischen<br />
Werke die <strong>Orchideen</strong>blüte als die "heldenmütigste<br />
Anstrengung der Pflanzenseele" bezeichnet. Er<br />
war von den <strong>Orchideen</strong> so fasziniert, dass er beschloss,<br />
dieser Pflanzenfamilie ein eigenes Buch zu<br />
widmen. In diesem Buch, das 1882 erschien, beschrieb<br />
er als erste Pflanze nicht etwa eine tropische Orchidee,<br />
sondern Orchis mascula, ein Knabenkraut.<br />
WINTERHARTE ORCHIDEEN FÜR DEN GARTEN<br />
Salep Knabenkraut<br />
Orchis morio<br />
Wuchshöhe:<br />
Blühzeit:<br />
10 - 20 cm<br />
April - Mai<br />
<strong>Ursula</strong> <strong>Schuster</strong><br />
Josef-Ost-Straße 16<br />
89257 Illertissen<br />
Tel 07303 903 4385<br />
Fax 07303 903 285<br />
orchideen@schuster-illertissen.de<br />
www.schuster-illertissen.de<br />
<strong>Ursula</strong> <strong>Schuster</strong><br />
<strong>Freiland</strong>-<strong>Orchideen</strong>
Orchis morio ist ein zartes, eher niederwüchsiges<br />
Knabenkraut. Die Farbenvielfalt überrascht. Fast rein<br />
weiße Pflanzen wechseln sich ab mit rosa und tief<br />
purpurroten Exemplaren. Grüne Adern auf den Sepalen<br />
kennzeichnen eindeutig Orchis morio.<br />
Da Orchis morio bereits im September eine neue Blattrosette<br />
austreibt ist es günstig, wenn Begleitpflanzen im Herbst nicht<br />
zurückgeschnitten werden und so die Pflanze vor Kahlfrösten<br />
schützen.<br />
Ruhephasen. Gedüngt wird von Anfang März bis die Blätter<br />
eingezogen sind. Im Herbst werden ab Bildung der neuen Blattrosette<br />
bis Anfang November Nährstoffe zugeführt. Auf Nacktschnecken<br />
achten, andere Schädlinge treten selten auf. Bei<br />
Bedarf können sie mit den handelsüblichen Präparaten bekämpft<br />
werden.<br />
Orchis morio ist recht vermehrungsfreudig, sowohl vegetativ als<br />
auch über Samen.<br />
Salep Knabenkraut<br />
Begleitpflanzen<br />
Knabenkräuter sollten bevorzugt in Gruppen gepflanzt werden.<br />
Sie unterstützen sich gegenseitig im Wachstum. Eine Kombination<br />
mit <strong>Orchideen</strong> anderer Gattungen bietet den gleichen Vorteil.<br />
Sumpfdotterblumen, Vergissmeinnicht und Kuckuckslichtnelken<br />
ergänzen die <strong>Orchideen</strong>anpflanzung wirkungsvoll.<br />
Knabenkräuter können an ganz unterschiedlichen Standorten<br />
stehen. Sie wachsen in leicht saurem, neutralem, bis hin zu<br />
basischem Erdreich. Sie vertragen sehr gut volle Sonne (abgesehen<br />
von wenigen Ausnahmen), geben sich aber auch mit<br />
Halbschatten zufrieden. Knabenkräuter sind bezüglich Bodenfeuchtigkeit<br />
sehr anpassungsfähig. Sie bevorzugen die Gesellschaft<br />
von anderen Pflanzen. Wuchernde Gehölze oder Stauden<br />
vertragen sie jedoch nicht. Im Konkurrenzkampf ums Überleben<br />
wären <strong>Orchideen</strong> stets die Unterlegenen.<br />
Im Garten mag das Kleine Knabenkraut sonnige Lagen.<br />
Feuchtwiese, sowie Teichrand und Niedermoorbeet bieten<br />
geeignete Plätze.<br />
Pflegen<br />
Das Pflanzbeet sollte feucht gehalten werden. Während der<br />
Wachstumsphase wird mit <strong>Orchideen</strong>dünger oder Osmocote<br />
gedüngt. Die Wachstumsphase bei Dactylorhizen beginnt<br />
Anfang März und endet im September. Einige Orchis-Arten<br />
ziehen im Juli, August ihr Laub ein und bilden im Herbst eine<br />
neue Blattrosette für das kommende Jahr aus. Sie überwintern<br />
grün. Im Frühjahr treiben sie aus der bereits gebildeten Rosette<br />
aus. Diese Orchis-Arten haben jeweils zwei Wachstums- und<br />
Anpflanzen<br />
In einer etwa 20 cm tiefen Grube wird geeignetes Substrat<br />
eingebracht. Die Sprossknospe sollte circa 2 cm tief ins Substrat<br />
eingesenkt werden.<br />
Das Substrat sollte sich zur Hälfte aus Humus (Blumenerde,<br />
Torf), einem Viertel Sand (möglichst pH-neutral, z.B. Spielsand)<br />
einem Viertel mineralischer Bestandteile (z.B. Bims, Perlite,<br />
Seramis) zusammensetzen.