Impressionen - Jubiläum 10 Jahre Hospiz, Bad Salzuflen
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Gesetzliche Neuigkeiten:<br />
Spezialisierte ambulante Palliativversorgung<br />
von Ilse Böinghoff<br />
Bereits im Dezember 2007 hat der Gesetzgeber<br />
schwerstkranken Menschen<br />
einen Anspruch auf eine spezialisierte<br />
ambulante Palliativversorgung (SAPV)<br />
zugesichert. Da die Krankenkassen die<br />
erforderlichen Rahmenbedingungen nicht<br />
geschaffen haben, konnte diese Leistung<br />
bislang nicht erbracht werden. Nun haben<br />
die Spitzenverbände der Krankenkasse<br />
Ende Juli 2008 die zum Aufbau der<br />
Versorgungsstrukturen erforderlichen<br />
Empfehlungen vorgelegt. Diese stoßen bei<br />
mehreren Organisationen auf Kritik. Die<br />
Empfehlungen sind Grundlage für den<br />
Abschluss von SAPV-Verträgen zwischen<br />
den Kassen und Leistungserbringern.<br />
DGP (Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin)<br />
und DHPV (Deutscher <strong>Hospiz</strong>und<br />
Palliativ-Verband, ehemals BAG) haben<br />
darauf mit einer gemeinsamen Stellungnahme<br />
reagiert, in der 5 wesentliche<br />
Defizite der Empfehlungen benannt<br />
werden:<br />
1. Der Begriff „spezialisierte Leistungserbringer“<br />
wird der Komplexität der<br />
Versorgungssituation nicht gerecht<br />
und dadurch wird die Koordination der<br />
Versorgung, die ein wesentliches<br />
Merkmal von SAPV ist, erschwert.<br />
2. Für Pflegende fehlt eine Übergangsregelung.<br />
3. Es fehlen jegliche weitere Ausführungen<br />
dazu, wie den besonderen Belangen<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
Rechnung getragen werden soll.<br />
4. Es finden sich keine konkreten Regelungen<br />
zur Versorgung mit Arznei-,<br />
Heil- und Hilfsmitteln.<br />
5. Die Möglichkeiten, ärztliche Leistungen<br />
in den stationären <strong>Hospiz</strong>en als<br />
Leistung der SAPV in Anspruch zu<br />
nehmen, werden nicht geregelt.<br />
DHPV und DGP werden die weitere Entwicklung<br />
aktiv begleiten.<br />
BlickWechsel Winter 2008/2009<br />
In einem gemeinsamen Projekt planen die<br />
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin<br />
(DGP),der Deutsche <strong>Hospiz</strong>- und<br />
PalliativVerband (DHPV) und die Bundesärztekammer<br />
(BÄK) eine Charta zur<br />
Betreuung von schwerstkranken und<br />
sterbenden Menschen unter Beteiligung<br />
aller gesellschaftlichen und gesundheitspolitisch<br />
relevanten Organisationen in<br />
Deutschland.<br />
Ziel des Charta-Prozesses ist es, den<br />
Dialog aller Beteiligten und die gesellschaftliche<br />
Auseinandersetzung mit den<br />
Themen um Sterben, Tod und Trauer zu<br />
fördern, für die zukünftige Entwicklung<br />
eine Orientierung zu geben und sich im<br />
Rahmen eines Konsensus-Prozesses auf<br />
gemeinsame Ziele und ein gemeinsames<br />
Handeln zu verständigen.<br />
Der Charta-Entwurf ist im Internet auf<br />
den Seiten der DGP und des DHPVs<br />
abzurufen.<br />
Auch in den Beratungsstellen des Ambulanten<br />
<strong>Hospiz</strong>dienstes Lippe liegen<br />
Exemplare zur Ansicht vor.