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Jahresbericht 2011 (pdf 1,5 MB) - Herzogsägmühle

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Aufgrund ihrer Beobachtungen erarbeiten die<br />

Erzieherinnen gezielte Angebote in den unterschiedlichen<br />

Entwicklungsbereichen für die<br />

Kinder, die nach der gemeinsamen Brotzeit<br />

stattfinden und auf den jeweiligen Entwicklungsstand<br />

der Kinder abgestimmt sind. Zum<br />

Abschluss des Kindergartentages im Wald versammeln<br />

sich alle Kinder und Erzieherinnen im<br />

Kreis für einen gemeinsamen Tagesrückblick,<br />

bei dem jeder erzählen darf was ihm gut und<br />

was ihm weniger gut gefallen hat. Dann werden<br />

die Kinder von ihren Eltern wieder abgeholt –<br />

zumeist glücklich und zufrieden, aber nicht selten<br />

von oben bis unten mit Schmutz übersät.<br />

Viele Eltern haben sich mit Plastikplanen im<br />

Auto darauf eingerichtet.<br />

Für manche eine Selbstverständlichkeit, für<br />

andere eine besondere Chance<br />

Für Mona gibt es gute und schlechte Tage. An<br />

schlechten Tagen weint sie viel, ist unleidig und<br />

mit nichts zu erfreuen, auch das Trinken und<br />

Füttern dauert dann sehr lange. Mona ist drei<br />

Jahre alt und schwerst mehrfachbehindert, ein<br />

„Liegekind“. Sie kann sich nicht fortbewegen,<br />

ihren Kopf nur mit Mühe halten, nur schwer<br />

schlucken. Über den Blick sucht sie Kontakt zu<br />

anderen Menschen, jetzt langsam auch übers<br />

Fühlen und Greifen.<br />

Doch im Integrativen Kindergarten am Gumpen<br />

gibt es Gott sei Dank mehr gute als schlechte<br />

Tage für Mona: Morgens zappelt sie vor Freude,<br />

wenn der Bus sie abholt und in ihren Kindergarten<br />

bringt. Sie lacht fröhlich, jauchzt vor<br />

Begeisterung,<br />

wenn ihr etwas<br />

gefällt und Spaß<br />

macht. Sie schaut den anderen Kindern zu oder<br />

andere Kinder nehmen Kontakt zu ihr auf: Lisa<br />

legt ihr gerne den Kopf auf den Bauch. Mona<br />

mag das, auch wenn andere mit ihr sprechen.<br />

Wir haben das Gefühl, Mona versteht vieles<br />

ganz gut.<br />

Auch die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen<br />

im Kindergarten und die Therapeuten der Frühförderung<br />

versuchen, ihr vielfältige Erfahrungen zu<br />

ermöglichen: Das beginnt mit unterschiedlichen<br />

Liege-, Sitz- oder Stehposition, geht über das<br />

Anbieten von alltäglichen Spielgegenständen<br />

im Kindergarten bis hin zu speziellen Fördermöglichkeiten<br />

einzelner Therapien.<br />

Einen Teil des Tages im Kindergarten braucht<br />

Mona aber eine zusätzliche Pflegeperson.<br />

Mona wird gefüttert, was manchmal über eine<br />

Stunde dauert, da ihr das Schlucken schwer<br />

fällt. In der Hängematte eingeschaukelt, schläft<br />

sie dann ein halbes Stündchen, ständig überwacht,<br />

da ihre Atmung jederzeit aussetzen<br />

könnte.<br />

Für Monas Eltern ist der Kindergarten vor allem<br />

Entlastung, weil sie wissen, dass ihre Tochter<br />

dort gut aufgehoben ist: „Man fühlt, wie alle<br />

die Mona mögen“ erzählt ihre Mutter. Für Mona<br />

sind es der Kontakt zu anderen Kindern, die<br />

vielfältigen und lebendigen Eindrücke - einfach<br />

das Dabei-Sein mitten im Leben. Wie für jedes<br />

andere Kind werden dadurch auch für Mona<br />

Chancen eröffnet.<br />

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