Monochrome Stilleben - Fabian-hofmann.de
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<strong>Fabian</strong> Hofmann: MONOCHROME STILLEBEN<br />
Versuche<br />
Daseigenemonochrome<strong>Stilleben</strong><br />
Die Erfahrung, über monochrome<br />
<strong>Stilleben</strong> zu schreiben, ist sicherlich<br />
nichtausreichend,umwirklichzuverstehen,<br />
welche Wirkung und welchen<br />
Sinn<strong>de</strong>rVerzichtaufFarbehat.Sohabe<br />
ich mich darangemacht, ein eigenes<br />
monochromes <strong>Stilleben</strong> anzufertigen.<br />
IchwolltemichdabeiaufdieFarbeund<br />
ihre Wirkung konzentrieren und<br />
herausfin<strong>de</strong>n, welche Faszination die<br />
Monochromie auf <strong>de</strong>nMalerhatund<br />
welchen Effekt ein monochromes<br />
<strong>Stilleben</strong>beimBetrachtererzielt.<br />
Ein geeignetes Sujet war nicht auf<br />
Anhiebzufin<strong>de</strong>n.Eswarmirwichtig,<br />
michnichtimVor<strong>de</strong>rgründigenzuverlieren.<br />
Die Form musste einfach sein,<br />
eine ablenken<strong>de</strong> Farbigkeit sollte vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n und möglichst kein<br />
Raum undkeineVolumen vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein. All das hätte mich wahrscheinlich<br />
abgelenkt: ich hätte mich<br />
wohlbemüht,dieFormzutreffeno<strong>de</strong>r<br />
das Volumen herauszuarbeiten. Und<br />
ich hätte mich weniger um die Farbe<br />
bemüht. Also wählte ich einen Ausschnitt<br />
meines Bücherbretts. Einfache,<br />
rechteckige Buchrücken stehen hier<br />
nebeneinan<strong>de</strong>raufgereiht aufgera<strong>de</strong>r<br />
Ebene. Direkt auf Augenhöhe angeordnet<br />
gibt eskeinePerspektive,kein<br />
Volumen, keine Tiefe. Einfach nur<br />
Rechteckenebeneinan<strong>de</strong>r.<br />
Von dieser Anordnung ausgehend<br />
habe ich begonnen, meine Unter-<br />
suchungenanzustellenundPorobleme<br />
wie auch Möglichkeiten zu erforschen.<br />
Schon die ersten Kompositionszeichnungen<br />
zeigten, dass die<br />
Anordnungbeliebigwirkt.<br />
Immerwie<strong>de</strong>rwur<strong>de</strong>n<strong>de</strong>shalbBücher<br />
umgestellt, ausgetauscht, verän<strong>de</strong>rt.<br />
Nachundnachkristallisiertesicheine<br />
angenehme, stimmige Ordnung<br />
heraus.DochnochimmerwardieWirkung<br />
eher langweilig. So entwarf ich<br />
eine Anordnung mit bewegt gezeichneten,<br />
gebogenen, scheinbar bewegten<br />
Büchern... nein, auch das war<br />
nichts: zu dynamisch, zu unwirklich.<br />
Eswur<strong>de</strong>nunklar,dassdiesesProblem<br />
nicht auf <strong>de</strong>r Komposition allein beruht,son<strong>de</strong>rmitan<strong>de</strong>renMittelngelöst<br />
wer<strong>de</strong>nkann.<br />
So ging es an die Farbzusammenstellung.<br />
Zuerst malte ich Skizzen in<br />
<strong>de</strong>r Originalfarbe <strong>de</strong>r Bücher. Diese<br />
Farbkomposition war natürlich zufällig<br />
und ohne beson<strong>de</strong>re Wirkung.<br />
Daher begann ich, Farben auszutauschenundzuerfin<strong>de</strong>n.Inzwischen<br />
hatteicheinepotentielleBewegungim<br />
Bild erkannt: <strong>de</strong>r rechteckige Lautsprecher,<strong>de</strong>ramrechtenBildrandzu<br />
sehen ist,kannalsfesterBlockdieBewegung<br />
brutal abbremsen, während<br />
am linken Bildrand dünne Hefteeine<br />
lockere Bewegung einleiten. Dazwischen<br />
soll durch die an<strong>de</strong>ren<br />
Bücher die Bewegung moduliert wer<strong>de</strong>n.<br />
Folglich musste zwischen <strong>de</strong>m<br />
Lautsprecher und <strong>de</strong>n Büchern danebeneinKontrasther:GelbundBlauschwarz.DieHefteerhielteneinhelles<br />
Rot. Dazwischenverschie<strong>de</strong>nste Töne<br />
von Violett über Orange bis Grün.<br />
Auch diese Farbskizzen wur<strong>de</strong>n nun<br />
vorerstbeiseitegelegt.<br />
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