Download Protokoll Katharina Bancalari - Umweltdachverband
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Seminar für NaturvermittlerInnen 10 17. Jänner 2013<br />
Möglichkeit, die Theoriekonzepte, die Frischknecht-Tobler u. a. als Basis für ihre Forschungsarbeit<br />
gewählt haben, übersichtlich und kreativ darzustellen.<br />
Laut Siebert (2007) hat sich systemisch-konstruktivistisches Denken in der Erwachsenenbildung<br />
etabliert. Der Autor spricht dabei von einem „einheitlichen Paradigma“, da ein Unterschied zwischen<br />
systemischem und konstruktivistischem Denken besteht, die „erheblichen Schnittmengen“ diesen<br />
Schluss dennoch zulassen (ebd., S. 12).<br />
Während konstruktivistische Ansätze in der Literatur das Systemische einbeziehen<br />
(vgl. Häusler 2004, S. 19 ff; Reich 2008, S. 15 ff; Terhart 2005, S. 173 ff) ist es in den systemischen<br />
Schriften umgekehrt: Der Konstruktivismus ist ein Teil des systemischen Denkmodells<br />
(vgl. Seliger 2008, S. 60 ff; Renoldner u. a. 2007, S. 16 ff; Willke 2007, S. 7 ff). Simon (2011) sieht den<br />
Konstruktivismus und die Systemtheorie in einem Zusammenspiel, das „die Grundlage für das liefert,<br />
was als ‚systemisches Denken‘ bezeichnet wird“ (ebd., S. 12).<br />
Die von Seliger (2008) genannten, besonders relevanten Aspekte systemischen Denkens für Führung<br />
und die dahinterliegenden Theoriekonzepte lauten:<br />
• „Kybernetik: Die Absage an die Idee der linearen Kausalität“ (ebd., S. 61)<br />
• „Konstruktivismus: Die Absage an die Idee der einzigen Wirklichkeit“ (ebd., S. 62)<br />
• „Theorie Lebender Systeme: Die Abkehr von der Idee, die Welt sei eine Maschine“<br />
(ebd., S. 65)<br />
Diese drei Aspekte greift die Autorin der Arbeit in Anlehnung an Seliger als Kernaspekte heraus, da<br />
sie sich auch gut für die Thematik der Seminarleitung und der Bildung für eine Nachhaltige<br />
Entwicklung eignen. Die Komplexität systemischer Theorien wird im Sinne von Verständlichkeit und<br />
Brauchbarkeit verringert. Eine Erklärung von System wird dem voran gestellt.<br />
Vier systemtheoretische Grundlagen<br />
1 System<br />
Simon (2011) nennt als einen „Ausgangspunkt und gemeinsamen Nenner“ aller Systemtheorien, den<br />
„Blick auf zusammengesetzte Einheiten (Systeme, Muster)“ (ebd., S. 17).<br />
Eine knappe Zusammenfassung des Begriffs System findet sich bei Baumfeld u. a. (2009) wie folgt:<br />
• Ein System besteht aus seinen Teilen (ebd., S. 5). Frischknecht-Tobler u. a. (2008) nennen<br />
dies die Systemelemente (vgl. ebd., S. 15).<br />
• Ein System gründet sich auf Prozesse und Wechselwirkungen. Die Elemente sind miteinander<br />
und untereinander verbunden. (vgl. Baumfeld u. a. 2009, S. 5) „Sie sind voneinander<br />
abhängig und beeinflussen sich gegenseitig nicht linear.“ (Frischknecht-<br />
Tobler u. a. 2008, S. 15)<br />
<strong>Katharina</strong> <strong>Bancalari</strong>