Download Protokoll Katharina Bancalari - Umweltdachverband
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Seminar für NaturvermittlerInnen 14 17. Jänner 2013<br />
insbesondere die im Erlass explizit angeführte Praxis, die geplant, umgesetzt und reflektiert werden<br />
soll. Der Einsatz der sich ständig wiederholenden Reflexionsschleife mit „Informationen sammeln,<br />
Hypothesen bilden, Interventionen planen und Intervenieren“ (ebd., S. 24), kann Veränderungen und<br />
Lernen bei den Teilnehmerinnen/Teilnehmern herbeiführen.<br />
Abbildung C: Reflexionsschleife<br />
Quelle: Königswieser/Exner 2008, S. 24<br />
Wie Baumfeld u. a. (2008) darstellen, lernen wir, „indem wir eine Unterscheidung treffen: zwischen<br />
dem, was (vor der Handlung) war, und dem, was (nach der Handlung) ist“ (ebd., S. 36). Es ermöglicht<br />
uns einerseits das Verstehen zu verändern und andererseits die Veränderung zu verstehen (vgl. ebd.,<br />
S. 36 f).<br />
Diese Autorengruppe hat ihre systemtheoretischen Darstellungen auf systemisches Denken und<br />
Handeln bezogen und zu folgenden Kernaussagen zusammengefasst: „Systemisch denken heißt<br />
Systeme denken […], ganzheitlich denken […], Muster erkennen […], Prozessdenken […],<br />
Gleichgewichtsdenken […], komplex denken […], sich als Teil der Welt zu begreifen […] und<br />
anzuerkennen, was ist […]. Systemisch handeln bedeutet auf Selbstorganisation vertrauen […],<br />
Evolution voraussetzen […], verantwortlich […] und zirkulär handeln […]“ (ebd., S. 3 ff).<br />
Ähnlich finden sich bei Simon (2011) einige „Denkanweisungen“ für den Transfer<br />
systemtheoretischer Überlegungen in die Praxis (vgl. ebd., S. 112 ff).<br />
Kritisch äußert sich Meier-Gantenbein (2006b) über systemisch handelnde Trainerinnen/Trainer, „die<br />
Experten für Fragen sind, nicht die für Lösungen“ (ebd., S. 293). Aus seiner Sicht eignet sich die<br />
Systemtheorie eher als professionelle Grundhaltung, denn „als eine konkrete Handreichung für die<br />
Ausgestaltung“ (ebd., S. 295).<br />
Siebert (1998) sieht Seminare aus der systemisch-konstruktivistischen Sicht unter anderem so: Die<br />
Seminargruppe ist eine Gruppe, in der die Lehr- und Lernfunktionen wechseln. Auch die<br />
Seminarleitung lernt, aktiviert vorhandenes Wissen aller und nutzt Ressourcen. Die<br />
Teilnehmerinnen/Teilnehmer lernen „autopoietisch aufgrund ihrer eigenen Bildungsbiographie und<br />
kognitiven Strukturen […], die sich gegenseitig anregen und ‚irritieren‘, die unterschiedlich<br />
miteinander ‚gekoppelt‘ sind“ (ebd., S. 73).<br />
<strong>Katharina</strong> <strong>Bancalari</strong>