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der Wald der Zukunft - Deutscher Forstverein

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Foto: Jan Engel<br />

BrandenBurg<br />

gefährdung und Schutz <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> O<strong>der</strong><br />

Erste deutsch-polnische <strong>Wald</strong>schutzkonferenz<br />

in Eberswalde<br />

Die Kommunalgemeinschaft <strong>der</strong> Euroregion<br />

POMERANIA e. V. und das Landeskompetenzzentrum<br />

Forst Eberswalde veranstalteten<br />

vom 5. bis 6. Oktober 2011 in Ebers walde<br />

die erste deutsch-polnische Konferenz zu<br />

»Gefährdung und Schutz <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong>«. Diese<br />

fand mit über 180 Teilnehmern im Rahmen<br />

des Internationalen Jahres <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> 2011<br />

und unter Schirmherrschaft <strong>der</strong> EU-Ratspräsidentschaft<br />

<strong>der</strong> Republik Polen statt.<br />

Sowohl die Bestockungs- und Standortverhältnisse<br />

als auch die Vitalitätssituation<br />

<strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Euroregion POMERANIA<br />

mit einer <strong>Wald</strong>fläche von rund 1 Mio. ha weisen<br />

viele Gemeinsamkeiten auf.<br />

Die Vorträge gaben die verschiedenen<br />

Ansätze <strong>der</strong> Teilnehmer im Umgang mit den<br />

Gefahren und dem Schutz <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> wie<strong>der</strong><br />

und sollten dabei helfen, gemeinsame<br />

Lösungsansätze für die POMERANIA-Region<br />

zu finden.<br />

Dass die Konferenz »die Wäl<strong>der</strong> in den<br />

Mittelpunkt« brachte, begrüßte Hubertus<br />

Kraut, Direktor des Landesbetriebes Forst<br />

Brandenburg, »weil sie es einfach verdient<br />

haben«. Die Probleme wür den gemeinsame<br />

Strategien auf wissenschaftlicher Grundlage<br />

und die Nutzung <strong>der</strong> Erfahrungen von<br />

Forstpraktikern und <strong>Wald</strong>besitzern bei<strong>der</strong>seits<br />

<strong>der</strong> O<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>n. Wäl<strong>der</strong> unterlägen<br />

Schad einflüssen, die bekanntermaßen nicht<br />

vor administrativen o<strong>der</strong> Landesgrenzen<br />

haltmachten, be stätigte auch Witold Koss,<br />

Direktor <strong>der</strong> Regionalen Forstdirektion<br />

Szczecin.<br />

Die Vorträge spannten einen Bogen von<br />

»<strong>Wald</strong>gefahren im Wandel von drei Jahrzehnten<br />

in Nordostdeutschland«, über<br />

»<strong>Wald</strong>brandmonitoring in Polen«, »Bodenversauerung<br />

– Ergebnisse <strong>der</strong> Bodenzustan<strong>der</strong>hebung<br />

in Brandenburg und<br />

Mecklenburg-Vorpommern«, »Einfluss <strong>der</strong><br />

Trockenheit auf den gesundheitlichen Zustand<br />

und das Absterben <strong>der</strong> Eichen« bis<br />

BrandenBurg<br />

Polen und deutsche gedachten <strong>der</strong> Opfer des Busunglücks<br />

Es war ein Tag <strong>der</strong> Trauer, des Erinnerns und<br />

des Dankes. Am Sonntag, den 25.09.2011 –<br />

ein Jahr nach dem schweren Busunglück auf<br />

<strong>der</strong> A 10 am Schönefel<strong>der</strong> Kreuz, bei dem<br />

14 Menschen ihr Leben verloren und 38<br />

weitere verletzt wurden – gedachten Polen<br />

und Deutsche gemeinsam <strong>der</strong> Opfer dieses<br />

schrecklichen Unfalls. In dem Bus saßen damals<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> Oberförsterei Złocieniec,<br />

<strong>der</strong>en Familien und zwei Busfahrer. Sie<br />

waren am 26.09.2010 auf <strong>der</strong> Rückreise aus<br />

dem Urlaub in Spanien.<br />

Um 12.30 Uhr war die Kirche in Złocieniec<br />

bis auf den letzten Platz gefüllt, sodass<br />

viele Menschen auf dem Vorplatz des Gotteshauses<br />

stehen mussten, wo die von Bischof<br />

Edward Janiak zelebrierte Messe mithilfe<br />

von Lautsprechern übertragen wurde.<br />

18 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

aus deN läN<strong>der</strong>N<br />

Zu <strong>der</strong> Gedenkveranstaltung im polnischen<br />

Złocieniec waren auch zahlreiche<br />

Deutsche angereist. Neben Vertretern aus<br />

<strong>der</strong> Politik kamen die Vertreter <strong>der</strong> damals<br />

vor Ort tätigen Rettungskräfte. Die unzähligen<br />

deutschen Forstleute, die spontan<br />

aus <strong>der</strong> ganzen Republik mit ihren Spenden<br />

halfen, wurden durch Stefan Panka, Mitglied<br />

des Brandenburgischen <strong>Forstverein</strong>s,<br />

vertreten.<br />

In seiner Ansprache dankte Sławomir Cicho,<br />

Direktor <strong>der</strong> Forstdirektion in Szczecinek,<br />

allen, die dazu beigetragen haben, dass<br />

Menschen vor Ort aufopferungsvoll geholfen<br />

wurde, dass sich sowohl in Polen als auch in<br />

Deutschland unzählige Menschen fanden,<br />

die den Hinterbliebenen selbstlos halfen.<br />

Cichoń dankte ausdrücklich den deutschen<br />

hin zu »Nach haltige forstliche Nutzung <strong>der</strong><br />

<strong>Wald</strong>moore in Mecklenburg-Vorpommern«.<br />

Die Veranstaltung endete mit einer gemeinsamen<br />

Exkursion zur Besichtigung<br />

verschiedener von <strong>Wald</strong>schutz-Problemen<br />

betroffener Flächen in <strong>der</strong> Schorfheide. Die<br />

Exkursionspunkte behandelten die Themen<br />

Vitalitätszustand von Eichbeständen, forstliche<br />

Umweltkontrolle und Regeneration<br />

<strong>der</strong> von Nonnenfraß geschädigten Kiefernbestände.<br />

Die erste deutsch-polnische <strong>Wald</strong>schutzkonferenz<br />

zeigte, dass die bei<strong>der</strong>seits<br />

<strong>der</strong> O<strong>der</strong> gleichen Probleme zu unterschiedlichen<br />

Lösungsansätzen führen. Es ist daher<br />

wichtig, die Zusammenarbeit zu verstärken<br />

und die Probleme gemeinsam anzugehen.<br />

Ein Län<strong>der</strong>austausch bei Überwachungs-<br />

und Bekämpfungsmethoden könnte die<br />

verschiedenen Maßnahmen effizienter machen<br />

und zu einer präziseren Überwachung<br />

führen, ohne dass <strong>der</strong> Aufwand dafür gesteigert<br />

werden müsste.<br />

Weitere gemeinsame EU-Projekte für die<br />

<strong>Zukunft</strong> sind im Ergebnis <strong>der</strong> Konferenz bereits<br />

angestrebt. Beispielsweise könnte eine<br />

Versuchsflächenauswertung <strong>der</strong> historischen<br />

Schwappach-Flächen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong><br />

O<strong>der</strong> mit innovativer Mess- und Auswertetechnik<br />

erfolgen.<br />

Katharina Schauer, Eberswalde �<br />

Forstleuten und nannte stellvertretend den<br />

Vorsitzenden des Brandenburgischen <strong>Forstverein</strong>s,<br />

Professor Klaus Höppner, den Koordinator<br />

für den Austausch norddeutscher<br />

<strong>Forstverein</strong>e mit <strong>der</strong> Polnischen Forstgesellschaft,<br />

Hanno Müller-Bothen, sowie Stefan<br />

Panka aus Eberswalde, die eine <strong>der</strong> größten<br />

Spendenaktionen <strong>der</strong> deutschen <strong>Forstverein</strong>e<br />

in den letzten Jahren eingeleitet und<br />

koordiniert hatten. Diese Gel<strong>der</strong> helfen den<br />

Hinterbliebenen, die schwere Zeit nach dem<br />

Unfall finanzi ell zu überstehen, die langwierige<br />

Rekonvaleszenz abzusichern und ihren<br />

Weg zur Normalität zu finden.<br />

Stefan Panka und Andrea Müller,<br />

Eberswalde/Berlin �

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