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„Grüneres“ Drucken - Goss International

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AUSGABE 64<br />

WEBOFFSET<br />

Grüner drucken<br />

WEBOFFSET<br />

WEBOFFSET<br />

dank Innovation und Zusammenarbeit<br />

Von Eisbär bis Kunststoff: Umwelt heißt heutzutage die Parole, und verantwortungsbewusste<br />

Druckeinkäufer, Drucker und Zulieferer minimieren allenthalben ihre Umweltbelastungen im<br />

Dienste der Zukunftssicherung. Dieses Ziel bedarf einer aufgeschlossenen Vorgehensweise in<br />

jedem einzelnen Bereich des Unternehmens und einer engen Zusammenarbeit mit Partnern auf<br />

allen Ebenen.<br />

Michael Daniel<br />

<strong>Goss</strong> <strong>International</strong> verfolgt<br />

ein dreigliedriges Konzept mit<br />

Schwerpunkten auf den eigenen<br />

Fertigungsprozessen, auf Innovationen<br />

mit dem Ziel der Makulatursenkung<br />

und Effizienzsteigerung sowie auf<br />

Nachrüstoptionen, mit denen sich die<br />

Umweltbelastung älterer Maschinen<br />

reduzieren lässt.<br />

Initiativen zur fortlaufenden<br />

Verbesserung der Fertigungsverfahren<br />

schlagen sich in Betrieben von <strong>Goss</strong><br />

<strong>International</strong> weltweit in handfesten<br />

Vorteilen bezüglich Produktionseffizienz,<br />

Einsparung von Ressourcen und<br />

Reduzierung des Einsatzes schädlicher<br />

Chemikalien nieder. Von der Maschinenlackierung<br />

bis zur Beleuchtung in den<br />

Montagehallen wird jedes einzelne<br />

Element genau unter die Lupe<br />

genommen. Einige Standorte fanden<br />

bereits für ihr Engagement Anerkennung<br />

seitens regionaler Behörden und<br />

Umweltinstitute.<br />

Bei den Produkten selbst war das<br />

Streben nach Leistungsoptimierung<br />

durch gezielte F&E-Aktivitäten schon<br />

lange eine von <strong>Goss</strong> ® Technologie<br />

Houston Chronicle<br />

verfolgte Strategie, bevor „grüne“<br />

Produktionspraktiken in aller Munde<br />

waren. Bahnbrechende Entwicklungen<br />

wie Autoplate und DigiRail <br />

Technologien, kanallose Sunday <br />

Gummitücher, Ecoset Heatsettrockner,<br />

AC-Antriebssysteme und automatisierte<br />

Closed-loop-Steuerungen sind mehr<br />

als reine Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung.<br />

Sie tragen überdies durch<br />

die Senkung des Papier-, Druckfarbenund<br />

Energieverbrauchs zur erheblichen<br />

Entlastung der Umwelt bei.<br />

Beim dritten Ansatzpunkt hat <strong>Goss</strong><br />

<strong>International</strong> kontinuierlich einige<br />

dieser Technologien und zahlreiche<br />

weitere Neuentwicklungen als<br />

Maschinenerweiterungen für ältere<br />

Systeme angeboten – Entwicklungen,<br />

mit denen die Systeme deutlich<br />

wirtschaftlicher und umweltfreundlicher<br />

produzieren. Die Triliner -Technologie,<br />

die wir auf Seite 3 vorstellen, ist<br />

hierfür ein gutes Beispiel. Mit diesem<br />

Konzept können Zeitungsverlage ihre<br />

vorhandene Druckmaschine auf ein<br />

kleineres Zeitungsformat umstellen,<br />

mit enormen Vorteilen für die Umwelt<br />

- angefangen bei einem geringeren<br />

Bedarf an Verbrauchsmaterialien über<br />

weniger Makulatur bis zum reduzierten<br />

Energieverbrauch in allen Bereichen von<br />

Produktion und Vertrieb.<br />

Die folgende Fallstudie ist ein weiteres<br />

Beispiel dafür, wie sich eine vorhandene<br />

Druckmaschine durch Fachkompetenz,<br />

Zusammenarbeit und Technologie in ein<br />

umweltfreundliches Drucksystem des 21.<br />

Jahrhunderts verwandeln lässt.<br />

Grüner drucken heißt FARBE BEKENNEN<br />

Druckfarbe ist zwar nicht der<br />

kostenträchtigste Faktor im Offsetdruck,<br />

hat aber enorme Auswirkungen<br />

auf Qualität, Produktivität und<br />

Makulatur. Deshalb haben Michael<br />

Daniel und sein Team bei der Zeitung<br />

Houston Chronicle (Texas, USA)<br />

eine <strong>Goss</strong> Metro Druckmaschine<br />

mit digitaler Farbwerkstechnologie<br />

ausgestattet. Die Ergebnisse<br />

wurden akribisch aufgezeichnet,<br />

um Verbesserungen in Qualität und<br />

Investitionsrentabilität sowie hinsichtlich<br />

der Umweltverträglichkeit<br />

zu dokumentieren.<br />

Als Druckereileiter unterstützt Daniel<br />

das fortlaufende Streben beim Houston<br />

Chronicle nach einer Optimierung der<br />

Geschäftsabläufe und Vorbereitung<br />

auf die Herausforderungen der<br />

Zukunft. In dem Bewusstsein, daβ<br />

Verbesserung und Rentabilität eng<br />

verknüpft sind mit einer Reduzierung<br />

der Variablen im Produktionsprozess,<br />

haben Daniel und sein Team ein<br />

Prozessverbesserungsprogramm nach der<br />

„Six Sigma” Methode eingeführt.<br />

Six Sigma wurde in den achtziger<br />

Jahren von Motorola zur Messung und<br />

Reduzierung von Prozessabweichungen<br />

entwickelt, um sicherzustellen, daβ<br />

alle Produkte und Dienstleistungen<br />

mindestens den Kundenanforderungen<br />

entsprechen. Das ultimative Ziel für<br />

eine Produktion auf Weltklasseniveau<br />

ist eine Fehlerquote von höchstens<br />

3,4 Fehlern pro Million Möglichkeiten<br />

– ein hochgestecktes Ziel, aber eines,<br />

das anzustreben sich nach Daniels<br />

Überzeugung in jedem Fall lohnt.<br />

Projektstart beim Houston Chronicle war<br />

im Dezember 2005, als Executive Vice<br />

President und General Manager Matt<br />

Oliver forderte, daβ alle Richtgrößen in<br />

der Druckhalle auf ihre Leistungsbasis<br />

hin untersucht werden sollten. Zu diesen<br />

Richtgrößen gehörten Papierabfall,<br />

Produktionsmittelwerte, Bahnrisse,<br />

Produktivitätseinbußen, Anlauf- und<br />

Abbremsvorgänge, um nur einige<br />

zu nennen. Schließlich, so Oliver,<br />

„können Sie nicht feststellen, ob Sie<br />

sich verbessern, wenn Sie die bisherige<br />

Leistung nicht kennen.”<br />

Die „Hidden Factory”<br />

„Wir setzten Six Sigma ein, weil<br />

wir damit kritische Aspekte, die<br />

zu Einnahmeverlusten führen, das<br />

Nichterfüllen von Kundenvorgaben und<br />

die „Hidden Factory”, also die indirekten<br />

Leistungsbereiche des Unternehmens,<br />

beim Houston Chronicle identifizieren<br />

konnten”, erläutert Daniel. „Die „Hidden<br />

Factory” läuft im Hintergrund jedes<br />

Unternehmens ab. Sie räumt Probleme<br />

aus und korrigiert Fehler, befasst sich<br />

aber nie mit den zugrundeliegenden<br />

Ursachen. Wir beschlossen, uns nicht<br />

mit dem Status Quo abzufinden. Die<br />

Verschwendung der beiden wertvollsten<br />

Ressourcen unseres Unternehmens<br />

– nämlich Zeit und Geld – wurde für<br />

unzulässig erklärt. Unser Ziel war eine<br />

Farbabfall in Pfund pro Woche<br />

6000<br />

4500<br />

1500<br />

0<br />

Schwarz = 5,164 lbs<br />

Cyan = 2,979 lbs<br />

3000<br />

Gelb = 2,750 lbs<br />

Magenta = 1,183 lbs<br />

Vorher<br />

(52 Wochen)<br />

Durchschnittlicher Farbabfall<br />

Umstellung auf<br />

Digital Inking<br />

(19 Wochen)<br />

gemeinsame Anstrengung des gesamten<br />

Teams, von der alle profitieren würden,<br />

einschließlich der Umwelt.”<br />

Nach einer detaillierten Analyse<br />

der von Oliver aufgezeigten<br />

Produktivitätskategorien überarbeitete<br />

der Chronicle seine Prozessabläufe und<br />

konnte bis Ende 2006 in jeder Kategorie<br />

eine durchschnittliche Verbesserung von<br />

7 – 12 Prozent vorweisen.<br />

Von diesem Erfolg angespornt<br />

beschloss das Unternehmen daraufhin,<br />

den Farbverbrauch in Angriff zu<br />

nehmen, um die durchschnittlichen<br />

Druckfarbenabfälle von mehr als 5500 kg<br />

Druckfarbe in der Woche zu reduzieren.<br />

Ragy Isaac, Qualitätsdirektor für <strong>Goss</strong><br />

<strong>International</strong>, wurde zur Unterstützung<br />

herangezogen, und eine Analyse der<br />

mit Six Sigma vorgelegten relevanten<br />

Daten führte zu der Erkenntnis,<br />

daβ eine präzisere Regelung des<br />

Farbzufuhrprozesses zur Verbesserung<br />

von Druckdichte, Farb-/Wasser-Balance<br />

und Makulaturanfall führen könnte.<br />

Angesichts dieser Schlussfolgerung<br />

diskutierte das Team beim Houston<br />

Chronicle die Daten mit verschiedenen<br />

Anbietern und kam zu einem<br />

eindeutigen Ergebnis basierend auf<br />

Qualität und Investitionsrentabilität.<br />

Die digitale Farbwerkstechnologie von<br />

<strong>Goss</strong> wurde als perfekte Lösung für<br />

die Senkung des Druckfarbenabfalls<br />

gewählt.<br />

Nachher<br />

(39 Wochen)<br />

1,627 lbs<br />

1,042 lbs<br />

945 lbs<br />

634 lbs<br />

Einsparungen = 68.5%<br />

Einsparungen = 62.3%<br />

Einsparungen = 68.3%<br />

Einsparungen = 46.4%<br />

The Houston Chronicle (Texas, U.S.A.) hat den Farbverbrauch dank <strong>Goss</strong> digitalen<br />

Pumpfarbwerken drastisch gesenkt.<br />

WEBOFFSET<br />

„<strong>Goss</strong> <strong>International</strong> legte ein<br />

prozessorientiertes Konzept, eine<br />

große WEBOFFSET<br />

Detailgenauigkeit und eine sehr<br />

attraktive Rentabilitätsberechnung<br />

vor”, bestätigt Daniel. „Außerdem<br />

lieferten sie einen detaillierten<br />

WEBOFFSET<br />

Installationsplan und versicherten<br />

uns, daβ die neue Technik sich perfekt<br />

mit den vorhandenen Prepress- und<br />

Maschinensteuerungssystemen<br />

verbinden ließe.”<br />

Laut Daniel war die Kombination<br />

aus analytischer Fachkompetenz,<br />

Farbwerkstechnologie und<br />

Projektabwicklung durch <strong>Goss</strong><br />

<strong>International</strong> für das Projekt<br />

erfolgsentscheidend.<br />

„Es war vor allem Ragy Isaac, der<br />

die Six Sigma Datenanalyse erstellte<br />

und sein Fachwissen im Bereich der<br />

Prozesskalibrierung einbrachte ”,<br />

berichtet Daniel. „Außerdem half er<br />

bei der Einsetzung eines Closed-loop-<br />

Systems, das für die präzise Steuerung<br />

beim Anfahren ganz entscheidend war.”<br />

Nach der Installation des digitalen<br />

Farbwerksystems wurde der Erfolg<br />

des Projekts anhand von Kennzahlen<br />

ausgewertet, so z. B. Farbabfallmenge<br />

pro Woche und Gesamtproduktivität.<br />

Die Farbabfälle wurden nach einzelnen<br />

Farbkomponenten aufgeschlüsselt: Cyan,<br />

Magenta, Gelb und Schwarz. Bei der<br />

Produktivität wurden Stillstandszeiten<br />

pro Woche und Rollen pro Bahnriss<br />

ermittelt. Die Ergebnisse übertrafen<br />

Daniels Erwartungen und zeigten<br />

über alle vier Farben hinweg eine<br />

durchschnittliche Ersparnis von knapp<br />

über 61 Prozent in einem Zeitraum von<br />

19 Wochen auf.<br />

„Wir waren so stolz auf diesen<br />

Erfolg, daβ wir beschlossen, unsere<br />

Kontrolltabellen mit den Ergebnissen<br />

für „Vorher”, „Zwischenstand” und<br />

„Nachher” anderen Zeitungsdruckereien<br />

zur Verfügung zu stellen, um<br />

auch ihnen die Chance zu geben,<br />

umweltfreundlicher zu produzieren”,<br />

sagt Daniel. „Wie aus den Tabellen ganz<br />

klar hervorgeht, haben wir Farbabfälle<br />

und Stillstandszeiten erheblich reduziert<br />

und gleichzeitig die Maschinenleistung<br />

gesteigert, so daβ wir mehr Rollen bis<br />

zum nächsten Bahnriss verarbeiten<br />

konnten.“

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