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Im Eilmarsch zum Baumwipfelpfad - Nationalpark Steigerwald

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24.06.2013 17:08 Uhr, Schweinfurt<br />

IM EILMARSCH ZUM BAUMWIPFELPFAD<br />

Es ist ein höchst ehrgeiziges Ziel, das sich Bürgermeister Max-Dieter Schneider und<br />

Verwaltungsleiter Walter Hanslock gesetzt haben. In zweieinhalb Monaten wollen sie schaffen,<br />

was sonst in Sachen Bauleitplanung gut und gerne ein Jahr oder länger dauern kann. Es geht um<br />

das Genehmigungsverfahren für den Bau des „<strong>Baumwipfelpfad</strong>es <strong>Steigerwald</strong>“ als weitere<br />

Attraktion in Verbindung mit dem in Handthal entstehenden <strong>Steigerwald</strong>-Zentrum für nachhaltige<br />

Forstwirtschaft.<br />

Es ist ein höchst ehrgeiziges Ziel, das sich Bürgermeister Max-<br />

Dieter Schneider und Verwaltungsleiter Walter Hanslock gesetzt<br />

haben. In zweieinhalb Monaten wollen sie schaffen, was sonst in<br />

Sachen Bauleitplanung gut und gerne ein Jahr oder länger<br />

dauern kann. Es geht um das Genehmigungsverfahren für den<br />

Bau des „<strong>Baumwipfelpfad</strong>es <strong>Steigerwald</strong>“ als weitere Attraktion<br />

in Verbindung mit dem in Handthal entstehenden <strong>Steigerwald</strong>-<br />

Zentrum für nachhaltige Forstwirtschaft.<br />

Hierzu muss <strong>zum</strong> einen ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. Auf diese<br />

Sonderform im Baurecht kann zurückgegriffen werden, wenn es, wie hier, um ein präzise<br />

umrissenes Projekt eines Investors geht. Parallel dazu macht das Vorhaben ein „Update“, sprich<br />

die Aktualisierung des für das Gemeindegebiet geltenden Flächennutzungsplans, erforderlich.<br />

Für das Großprojekt am Radstein nehmen der Investor, die Erlebnisakademie in Bad Kötzting,<br />

aber auch die Bayerischen Staatsforsten viel Geld in die Hand. Um den engen Zeitplan dabei in<br />

Abstimmung mit der Obersten Baubehörde einhalten zu können, wird auch zu unkonventionellen<br />

Mitteln gegriffen.<br />

Die Sommerferien des Gemeinderats sind wegen der zwei erforderlichen Sondersitzungen am 2.<br />

Juli und 26. August bereits gestrichen. Und nachdem mit dem Grundsatzbeschluss im<br />

Gemeinderat der offizielle Startschuss für das Genehmigungsverfahren gefallen war, wurden jetzt<br />

wohl erstmals in der Gemeindegeschichte die zusammengetrommelten sogenannten Träger<br />

öffentlicher Belange unter freiem Himmel über die Bauleitplanung für den <strong>Baumwipfelpfad</strong><br />

informiert.<br />

Sensibler Bereich<br />

Von 30 eingeladenen, weil von der Planung betroffenen Fachbehörden, Verbänden oder<br />

Nachbargemeinden, waren knapp 20 erschienen, darunter Vertreter des Bauernverbandes und<br />

des Bundes Naturschutz. Zehn waren mit dem Hinweis, dass ihre Interessen von Haus aus nicht<br />

berührt seien, erst gar nicht erschienen, darunter etwa das Vermessungsamt oder<br />

Versorgungsunternehmen wie die Telekom.<br />

Die vorgebrachten Anregungen und Bedenken müssen am Ende vom Gemeinderat abgewogen<br />

und gegebenenfalls in die Pläne eingearbeitet werden, wenn sich dies als angezeigt erweisen<br />

sollte. Dabei ist es gerade bei diesem Tempo, wie es hier eingeschlagen wird, ganz wichtig, bei<br />

der Abarbeitung nichts zu übersehen, was das Verfahren im Nachhinein rechtlich angreifbar<br />

machen könnte. Das gilt besonders für die Verträglichkeitsprüfungen, um den Nachweis zu<br />

erbringen, dass es hier zu keiner erheblichen Beeinträchtigung hier anzutreffender Tier- oder<br />

Pflanzenarten kommt.<br />

Darauf wurden Gemeinde und das Bamberger Planungsbüro Höhnen & Partner auch noch<br />

einmal eindringlich vom Vertreter des Landratsamtes Bamberg hingewiesen. <strong>Im</strong>merhin geht es<br />

hier um einen relativ sensiblen Bereich, was Natur- und Artenschutz anbelangt. So liegt das 13,44<br />

Hektar große Sondergebiet „für Umweltbildung und Erholung“ <strong>zum</strong> einen im Geltungsbereich des<br />

Naturparks <strong>Steigerwald</strong> und <strong>zum</strong> anderen tangiert es die Belange verschiedener hier<br />

angesiedelter Vogel-, Landschafts- und Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiete.<br />

Noch am gleichen Abend – nach der Anhörung am Radstein – waren die Bürger und betroffenen<br />

Grundstücksbesitzer zur vorgezogenen Bürgerbeteiligung ins Historikhotel Klosterbräu<br />

eingeladen, um weiter aufs Tempo zu drücken.<br />

Fundamente vor dem Winter


Wenn alles klappt, könnten Mitte September der neue Bebauungsplan und auch der geänderte<br />

Flächennutzungsplan nach der amtlichen Bekanntmachung in Kraft treten. Damit könnten noch<br />

vor Wintereinbruch die Fundamente für den Aussichtsturm und das Gastronomie- und<br />

Verwaltungsgebäude gesetzt werden und die Bauarbeiten rechtzeitig im neuen Jahr<br />

abgeschlossen sein, um den <strong>Baumwipfelpfad</strong>-Betrieb im Frühsommer 2014 aufzunehmen.<br />

Dem Markt Ebrach selbst kommt bei dem Baumwipfel-Projekt die Aufgabe zu, die<br />

Voraussetzungen für die Versorgung mit Trinkwasser und für die Beseitigung des Abwassers zu<br />

schaffen. Hierzu wurden der Ebracher Gemarkung <strong>zum</strong> 31. Dezember 2012 über 270 Hektar<br />

bisher gemeindefreien Gebietes einverleibt, weshalb man sich zur Anhörung der Träger<br />

öffentlicher Belange hier erstmals auch ganz offiziell auf Gemeindeboden traf.<br />

Den neuen „Waldwanderparkplatz Radstein“ an der B 22 inklusive Linksabbiegerspur,<br />

Querungshilfe sowie Haltestellen für Linienbusse werden die Bayerischen Staatsforsten als<br />

öffentlichen Parkplatz für Waldbesucher auf ihre Kosten errichten als auch unterhalten, obwohl er<br />

tatsächlich vorwiegend von den Besuchern des <strong>Baumwipfelpfad</strong>es genutzt werden dürfte.<br />

Auf dem im Tausch von der Justizvollzugsanstalt Ebrach erworbenen, bislang landwirtschaftlich<br />

genutzten Grundstück sind zehn Stellplätze für Busse und 350 für Autos geplant, mit der Option,<br />

bei größerem Bedarf das Kontingent auf 450 Pkw-Stellplätze aufstocken zu können.<br />

<strong>Baumwipfelpfad</strong> <strong>Steigerwald</strong><br />

Durchgängig barrierefrei, wird der mit verschiedenen umwelt- und naturpädagogischen Stationen<br />

bestückte <strong>Baumwipfelpfad</strong> am Radstein insgesamt 1152 Meter lang. Der Steg führt in einer Höhe<br />

von zwei bis maximal 24 Metern über den Waldboden. Die Steigerung liegt maximal bei sechs<br />

Prozent.<br />

Nach etwa zwei Dritteln des Pfadverlaufs erhebt sich der 41 Meter hohe Aussichtsturm. Der<br />

Aufstieg erfolgt über eine 640 Meter lange Rampe, die an der Außenseite entlang zur Plattform<br />

führt. Von hier oben genießen die Besucher einen weiten Panoramablick sowohl in den<br />

<strong>Steigerwald</strong> als auch in das <strong>Steigerwald</strong>vorland.<br />

Die Gaststätte mit Biergarten und die Verwaltung sind in einem eigenen Gebäude kurz nach dem<br />

Parkplatz auf dem Weg <strong>zum</strong> Eingang des <strong>Baumwipfelpfad</strong>es untergebracht.<br />

Der Betreiber aus dem Bayerischen Wald rechnet mit 150 000 bis 200 000 Besuchern pro Jahr.<br />

Text: novo<br />

Quelle: mainpost.de<br />

Autor: Von unserem Redaktionsmitglied Norbert Vollmann<br />

Artikel: http://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/<strong>Im</strong>-<br />

<strong>Eilmarsch</strong>-<strong>zum</strong>-<strong>Baumwipfelpfad</strong>;art769,7538690<br />

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