Richtig teure Freunde - b'nerd .media
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Ausgabe 12-2012<br />
<strong>Richtig</strong> <strong>teure</strong> <strong>Freunde</strong><br />
Im Advent haben Juweliere Hochkonjunktur. Die Preise für Diamanten<br />
sind gepfeffert. Für Privatleute ist es fast unmöglich, günstiger an die<br />
edlen Steine zu kommen – wie ein Selbstversuch zeigt von Petra Maier
Ausgabe 12-2012<br />
Fotos: iStockphoto<br />
Das Internet macht’s möglich.<br />
Acht Diamanten als Geldanlage<br />
für insgesamt 13,50 Euro.<br />
Der Haken? „Hab gar nicht<br />
gewusst, wie klein 1,3 Millimeter sein<br />
können“, kommentiert Ebay-Käufer<br />
„khuanta“ sein Schnäppchen. Auch<br />
Splitter sind Diamanten. Und für zweistellige<br />
Eurobeträge funkelt es halt<br />
kaum noch wahrnehmbar.<br />
Der echte Hingucker ist mindestens<br />
ein Einkaräter ohne sichtbare Einschlüsse.<br />
Und kostet beim Juwelier mehr als das<br />
Tausendfache der acht vermeintlichen<br />
Anlagediamanten, die „khuanta“ im<br />
Netz aufgestöbert hat. Doch wo gibt es<br />
die edlen, von Marilyn Monroe so treffend<br />
besungenen besten <strong>Freunde</strong> der Damenwelt<br />
am günstigsten? Lohnt vielleicht<br />
eine Fernreise ins Herkunftsland<br />
der Steine? Wie viel ließe sich so sparen?<br />
Kann es sich Otto Normalbürger überhaupt<br />
leisten, seine Holde zum Christfest<br />
mit einem makellosen Stein von stattlicher<br />
Größe zu überraschen?<br />
Vorsicht Falle. Die Antwort bei einer<br />
Tour durch Münchner Juwelierläden ist<br />
ernüchternd: „Es kommen immer wieder<br />
Leute, die einen Stein im Urlaub oder<br />
übers Internet gekauft haben“, sagt etwa<br />
Katharina Leibold, Inhaberin der Goldschmiede<br />
Goldregen. „Doch meist entspricht<br />
die Qualität nicht dem gezahlten<br />
Preis.“ Ihre Kollegen bestätigen das unisono.<br />
Diamantengutachter Heinrich Butschal<br />
etwa kann über mangelnde Beschäftigung<br />
nicht klagen: „Zu mir kommen<br />
derzeit fast so viele betrogene Internetkäufer<br />
wie Kunden nach einem<br />
Türkei-Urlaub.“<br />
„Diamantenkauf ist und bleibt Vertrauenssache“,<br />
sagt Goldschmiedin Leibold.<br />
Wo ordert sie? Bei ihrem angestammten<br />
Steinehändler, den sie bereits<br />
seit der Lehrzeit kennt. Mit welcher Marge<br />
verkauft sie die Edelsteine weiter? Das<br />
bleibt ihr Geheimnis. Aha. Laut einer<br />
Studie des Beratungshauses Bain & Company<br />
macht der Erste in der Kette der Diamantenverkäufer<br />
den größten Reibach.<br />
Im Jahr 2010 lagen die Margen der Minenbetreiber<br />
bei 22 bis 26 Prozent. Die<br />
Marge für die Juweliere liegt Studie zufolge<br />
meist niedriger. Das klingt moderat<br />
angesichts Versicherung, Ladenmiete<br />
und Personalkosten. Trotzdem: Das<br />
kann man sich sparen, oder? Die Frage<br />
ist nur: Wo?<br />
Vielleicht in Antwerpen, dem Zentrum<br />
des europäischen Diamantenhandels.<br />
Im Diamantenviertel haben sich<br />
vier Börsen sowie rund 1600 Diamantenschleifer<br />
und Handelsfirmen angesiedelt.<br />
Jahrhundertelang war das Geschäft<br />
fest in jüdischer Hand. Doch die Globalisierung<br />
macht auch vor einer Welt, in der<br />
Karat, Lupe und Erfahrung über Millionen<br />
entscheiden, nicht halt. Zunehmend<br />
drängen Inder in den Markt. Inoffiziellen<br />
Zahlen zufolge sollen bereits rund 80<br />
Prozent des Handels in Antwerpen<br />
durch indische Hände laufen. Die Händlerkreise<br />
sind geschlossene Gesellschaften,<br />
sogenannte Closed Shops. Man<br />
kennt sich. Wer auch nur einmal zum<br />
Großhandelspreis an Endkunden verkauft,<br />
ist raus aus dem Spiel. Für immer.<br />
Bei den Juwelieren im Antwerpener<br />
Diamantenviertel sind die Preise höher<br />
als in München. Wenn genügend Touristen<br />
glauben, sie könnten ein Schnäppchen<br />
machen, steigt die Nachfrage und<br />
damit auch der Preis. „Marktwirtschaft<br />
eben“, erklärt ein Juwelier — und warnt:<br />
„Kaufen Sie nie auf der Straße. Und auch<br />
nicht im Shop der Schleiferei, in die man<br />
Sie bei der Stadtrundfahrt schleust. Dort<br />
ist’s am teuersten.“<br />
Kaum Preisschwankungen. Nächste<br />
Überlegung: Konkurrenz belebt bekanntlich<br />
das Geschäft. Sind Diamanten<br />
etwa dort am günstigsten, wo die meisten<br />
Juweliere um Kunden buhlen? Wo H.<br />
Stern, Cartier, Tiffany & Co Tür an Tür<br />
ihre glitzernde Ware feilbieten? London,<br />
Moskau, New York? Von wegen. „Moskau<br />
ist absolutes Hochpreisgebiet“, warnt Juwelenexperte<br />
Butschal. Und New York?<br />
War früher günstiger. Bei Steinen ab<br />
20 000 Mark hätte sich ein Trip zum<br />
Christmas-Shopping in die 47. Straße gelohnt.<br />
Früher. „Heute variieren die Endkundenpreise<br />
nur noch um wenige Prozent“,<br />
weiß Experte Butschal.<br />
Zu verdanken ist das einem New Yorker,<br />
der Mitte der 70er-Jahre die Branche<br />
kräftig aufmischte: Martin Rapaport.<br />
Der Amerikaner, der das Diamantengeschäft<br />
von der Pike auf erlernt hatte,<br />
wagte den Tabubruch. Er veröffentlichte<br />
als Erster Preislisten für Diamanten.<br />
Penible Prüfung: In den Richtlinien des<br />
Gemological Institute of America ist<br />
festgelegt, dass Diamanten mittels<br />
Lupe mit zehnfacher Vergrößerung<br />
zu begutachten sind
Ausgabe 12-2012<br />
Seine Listen — im Internet einsehbar unter<br />
www.diamonds.net — sind bis heute<br />
Standard. Die Begeisterung seiner Kollegen<br />
über die neue Preistransparenz zeigte<br />
sich unter anderem in Morddrohungen.<br />
Über Jahrzehnte hatte der erlesene<br />
Händlerzirkel schalten und walten können,<br />
wie er wollte. Preise und Margen<br />
wurden diskret in Hinterzimmern verhandelt,<br />
abgeschottet von der Außenwelt.<br />
Kaum noch Blutdiamanten. Doch Rapaport<br />
ließ nicht locker. Er ist auch der<br />
maßgebliche Initiator im Kampf gegen<br />
den Handel mit Konflikt- oder Blutdiamanten.<br />
Das sind Steine, mit deren Erlösen<br />
gewalttätige Auseinandersetzungen<br />
und Kriege finanziert werden. Seit 2003<br />
dürfen nur solche Diamanten gehandelt<br />
werden, für die Herkunftszertifikate des<br />
jeweiligen Ursprungslandes vorliegen.<br />
Der Anteil von Blutdiamanten am globalen<br />
Handel wird aktuell auf nur noch ein<br />
Prozent geschätzt.<br />
Rapaport nutzt seinen Einfluss als<br />
Mitglied im Branchenverband World Diamond<br />
Council auch, um eine faire Ent-<br />
lohnung der Schürfer in Afrika einzufordern<br />
oder Missstände aufzudecken. In Sierra<br />
Leone etwa stehen 150 000 Diamantenschürfer<br />
Tag für Tag im Schlamm und<br />
suchen nach Glitzersteinen. Dafür erhalten<br />
sie oft nicht einmal drei Dollar pro<br />
Tag. Rapa ports Ziel ist „ein Ethikzertifikat,<br />
das faire Bezahlung und unbedenkliche<br />
Herkunft der Steine attestiert“.<br />
2010 wurden weltweit 133 Millionen<br />
Karat Diamanten abgebaut. Im Schnitt<br />
müssen für ein Gramm (das entspricht<br />
fünf Karat) 20 Tonnen Gestein bewegt<br />
werden. Und nur 15 Prozent der geschürften<br />
Diamanten haben Edelsteinqualität.<br />
Die meisten enden als Industriediamanten<br />
in Bohr- und Schneidewerkzeugen.<br />
Fast zwei Drittel der weltweiten<br />
Förderung stammt aus nur elf Minen.<br />
Südafrika hat seinen Status als Diamantenförderer<br />
Nummer 1 an Russland verloren<br />
und ist auf den sechsten Rang abgerutscht.<br />
2010 war Botswana zweitgrößter<br />
Förderer, gefolgt von der Republik<br />
Kongo sowie Kanada und Australien.<br />
Wenigstens in den Abbauländern<br />
müsste doch ein Rabatt drin sein,<br />
schließlich entfallen so Kosten für Transport,<br />
Zwischenhändler, Versicherung<br />
und was auch immer auf den Endkundenpreis<br />
in Deutschland noch aufgeschlagen<br />
wird. Denkste!<br />
Fünfmal C – was Diamanten wertvoll macht<br />
Die Geheimsprache der Gemmologie<br />
Diamanten sind die einzigen Edelsteine,<br />
die weltweit nach einheitlichen Regeln,<br />
den vier C, beurteilt werden. Jedes C<br />
steht für ein Qualitätsmerkmal: Gewicht<br />
in Karat (engl. Carat, ein Karat entspricht<br />
0,2 Gramm), Farbe (Color),<br />
Reinheit (Clarity) und Schliff (Cut).<br />
In der Praxis kommt noch ein fünftes C<br />
Abzocke in Afrika. „Es gibt eine Regel:<br />
Edelsteine sind an der Quelle am teuersten,<br />
weil Touristen glauben, genau da seien<br />
sie sehr günstig“, warnt Gutachter<br />
Butschal. Das gelte besonders für Rohdiamanten.<br />
Sie sind bei Straßenhändlern<br />
in Afrika <strong>teure</strong>r, als dieselben Steine geschliffen<br />
beim Juwelier in Deutschland<br />
wären. Die Reise nach Botswana kann<br />
man sich also sparen. Zumal bei Rohdiamanten<br />
noch Zoll, Steuern und Kosten<br />
für das Herkunftszertifikat anfallen.<br />
Vom Risiko, dass der Stein beim Schleifen<br />
beschädigt wird, ganz zu schweigen.<br />
Immerhin einen Tipp für Schnäppchenjäger<br />
hat Butschal parat: „Es lohnt<br />
sich tatsächlich, im Internet Preise zu<br />
vergleichen, bevor man kauft“. Also ran<br />
an den PC und informieren. Dank Rapaport<br />
sind die Durchschnittspreise für<br />
Brillanten mit einem Karat leicht zu erhinzu:<br />
Certificate, das Zertifikat. Ab<br />
einem Gewicht von 0,3 Karat stellen<br />
geprüfte Fachleute (Gemmologen) den<br />
Edelsteinen Papiere aus, in denen sämtliche<br />
Merkmale eines Steins vermerkt<br />
sind. Das schützt vor Fälschungen und<br />
hilft beim späteren Verkauf. Martin Rapaport,<br />
der Unruhestifter der Branche,<br />
will dem Zertifikat noch die Bestätigung<br />
des fairen Handels hinzufügen.<br />
Die unterschiedlichen Ausprägungen<br />
der Eigenschaften des Steins bestimmen<br />
letztendlich den Preis. „Die vier C<br />
bauen aufeinander auf und sind in erster<br />
Linie die messbaren Kriterien, die es erlauben,<br />
Steine miteinander zu vergleichen“,<br />
erläutert Diamantenexpertin und<br />
Pretagus-Fondsmanagerin Alexandra<br />
Breuer. Trotzdem können zwei Steine<br />
der gleichen Qualitätsstufe unterschiedliche<br />
Preise erzielen, wenn nur einer der<br />
beiden die besondere, einzigartige Brillanz<br />
hat, die man nicht in allen Steinen<br />
findet – das Feuer, wie Fachleute sagen.<br />
Damit ist die Streubrillanz des Spektralfarbenspiels<br />
gemeint, das durch Brechung<br />
und Reflexion des einfallenden<br />
Lichts auf den geschliffenen Flächen<br />
entsteht. Wie mit einem Prisma wird das<br />
Licht in Spektralfarben zerlegt.<br />
Innerhalb der vier Kategorien gibt es<br />
festgelegte Kriterien. Bei Größe und Gewicht<br />
ist die Sache klar: je mehr Karat,<br />
umso höher der Wert. Die Internationale<br />
Fotos: ISTOCKPhoto, centurionjewelry
Ausgabe 12-2012<br />
mitteln. Ein lupenreiner Stein in „hochfeinem<br />
Weiß“ kostet aktuell 28 400 Dollar.<br />
Ein Diamant gleicher Gewichtsklasse<br />
mit kleinen Einschlüssen ist für<br />
20 000 Dollar zu haben.<br />
Je nach Farbe, Reinheit und Dollarkurs<br />
kostet ein Top-Einkaräter also<br />
15 000 bis 18 000 Euro plus Marge für<br />
den Juwelier und Kosten für Fassung,<br />
Ring oder Brosche. So rät Butschal auch<br />
zum Kauf beim Fachmann im Inland:<br />
„Die paar Prozent mehr sind beim Juwelier<br />
Ihres Vertrauens gut angelegt. Er<br />
dreht Ihnen wenigstens keine falschen<br />
Steine an.“<br />
Mein Ziel ist eine faire<br />
Bezahlung, damit die<br />
Diamantensucher nicht<br />
mehr mit drei Dollar am<br />
Tag abgespeist werden.<br />
Martin Rapaport,<br />
Enfant terrible der Diamantenhändler<br />
Letzter Versuch. Bleibt ein letzter<br />
Trick: Wer geduldig ist, kann auch zum<br />
Diamant Fonds von Pretagus greifen.<br />
Fondsmanagerin Alexandra Breuer ist<br />
als ausgebildete Edelsteinexpertin, Gemmologin<br />
wie das in der Fachsprache<br />
heißt, an den Diamantenbörsen als Einkäuferin<br />
zugelassen. Der Fonds kauft also<br />
zu den Großhandelspreisen, die auf<br />
Rapaports Internetportal veröffentlicht<br />
werden. Jedoch geht auch das nicht ohne<br />
Aufschlag ab: der Geschlossene Fonds<br />
kostet fünf Prozent Agio und 1,6 Prozent<br />
Verwaltungsgebühr im Jahr. Die Mindestanlagesumme<br />
beträgt 3000 Euro.<br />
Ab 10 000 Euro Anfangsinvestition kann<br />
man sich die Steine nach einem Jahr ausliefern<br />
lassen. Allerdings wird noch die<br />
Mehrwertsteuer aufgeschlagen – und der<br />
eigentliche Sinn des Fonds ist es, an den<br />
seit Jahrzehnten zu beobachtenden, kontinuierlichen<br />
Wertsteigerungen der Steine<br />
zu partizipieren. Hinzu kommt: Wer<br />
einen Diamanten als Schmuckstück fassen<br />
lässt, um ihn der Dame seines Herzens<br />
zu verehren, sollte sich seiner Sache<br />
sehr, sehr sicher sein. Ist ein Stein erst<br />
verarbeitet, sind Wertsteigerungen die<br />
Ausnahme. Gebrauchte Schmuckstücke<br />
werden oft mit mehr als 50 Prozent Abschlag<br />
gehandelt. Da lässt sich manchmal<br />
bei Auktionen einschlägiger Leihhäuser<br />
ein Schnäppchen machen — für Schmuckliebhaber,<br />
aber eben nicht für Anleger.<br />
Informationen zum Diamant Fonds gibt es<br />
im Internet unter: www.diamantfonds.de<br />
Vereinigung Schmuck, Silberwaren, Diamanten,<br />
Perlen und Steine (CIBJO) hat<br />
in ihren Statuten festgelegt: Das Gewicht<br />
eines Diamanten ist in Karat (ct.)<br />
mit zwei Stellen hinter dem Komma anzugeben.<br />
Aufrunden ist nur erlaubt,<br />
wenn die dritte Nachkommastelle eine<br />
Neun ist. Das Wiegen ist aber nur ein Teil<br />
des Prüfprozesses. Es kommt auch auf<br />
die Proportionen an. Sogenannte Bluffsteine<br />
etwa sind zwar groß, aber breit<br />
und flach, Swindlestones haben kleine<br />
Durchmesser, die viel Licht verschlucken.<br />
Beide Formen bringen aufgrund<br />
ihrer Proportionen nicht das Maximum<br />
an Brillanz. Das mindert den Wert.<br />
Die Farbe eines Diamanten wird mittels<br />
einer Farbtabelle gemessen. Diamanten<br />
sind Naturprodukte. Es gibt sie auch in<br />
rosa, rot, grün und blau, aber nur extrem<br />
selten. Diese Fancy Colors erzielen bei<br />
Liebhabern hohe Preise. Ansonsten gilt:<br />
je farbloser, desto besser. Denn vergleichsweise<br />
häufig, aber weniger beliebt<br />
sind Steine mit Gelbstich. Jede Nuance<br />
mindert den Preis. Und auch weiß<br />
ist nicht gleich weiß. Die Farbskala, nach<br />
der Profis urteilen, reicht von D (hochfeines<br />
Weiß) bis Z (gelb getönt).<br />
Unter den verschiedenen Schliffarten<br />
(beispielsweise Oval-, Tropfen- oder<br />
Herzform) hat sich der klassische Brillantschliff<br />
mit 56 Facetten durchgesetzt.<br />
Besonders für Anlagediamanten<br />
ist das ein wichtiges Kriterium, denn<br />
Moden kommen und gehen. Der Diamant<br />
dagegen ist unvergänglich, wie<br />
Produzent De Beers einst für die Steine<br />
warb.<br />
Die Reinheit lässt sich durch Größe, Farbe,<br />
Form und Lage der Einschlüsse im<br />
Stein bestimmen. Je weniger Einschlüsse<br />
ein Diamant hat, desto wertvoller ist<br />
er. Die maßgebliche Reinheitsskala des<br />
Gemological Institute of America (GIA)<br />
geht davon aus, dass der Stein mit einer<br />
Lupe mit zehnfacher Vergrößerung begutachtet<br />
wird. „PI-3“ (Pikee) bedeutet<br />
zahlreiche Einschlüsse, die mit bloßem<br />
Auge zu erkennen sind. Die Abstufungen<br />
gehen über kleinere und minimale<br />
Einschlüsse (VVSI-2 oder Very Very<br />
Slight Inclusions), bis hin zu „flawless“,<br />
frei von Einschlüssen oder lupenrein.<br />
Wie in einem Personalausweis sind im<br />
Zertifikat die besonderen Kennzeichen<br />
eines Steins zusammengefasst. Einschlüsse<br />
werden in einer Zeichnung<br />
markiert. Da jeder Diamant einzigartig<br />
ist, kann das Zertifikat dem Stein eindeutig<br />
zugeordnet werden. Fachleute<br />
erkennen auf den ersten Blick, ob Diamant<br />
und Papiere zusammenpassen.