01.11.2014 Aufrufe

Protokoll E106 Hohlraumresonatoren - rolandkrueppel.de

Protokoll E106 Hohlraumresonatoren - rolandkrueppel.de

Protokoll E106 Hohlraumresonatoren - rolandkrueppel.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Protokoll</strong> <strong>E106</strong><br />

<strong>Hohlraumresonatoren</strong><br />

Roland Krüppel und Tobias Utikal<br />

12.11.2004<br />

letze Än<strong>de</strong>rung: rok 22.11.2004 20:29


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Theorie 2<br />

1.1 Hohlraumresonator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1.2 Kenngrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.2.1 Gütefaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.2.2 Longitudinale Shuntimpedanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3 Einkopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.4 Störkörpermessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.4.1 Resonante Störkörpermetho<strong>de</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.4.2 Nichtresonante Störkörpermetho<strong>de</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.4.3 Störkörperkonstante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2 Voraufgaben 5<br />

2.1 Versuchsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2 Resonatormo<strong>de</strong>n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.3 dB und dBm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3 Messungen 6<br />

3.1 Versuchsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.2 Kalibrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.3 HF-Kabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.4 skalare Messungen <strong>de</strong>r Resonatormo<strong>de</strong>n . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.4.1 Meßprotokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.4.2 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.5 Vektorielle Messung <strong>de</strong>r T M 01 -Mo<strong>de</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.5.1 Eichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.5.2 Messung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.6 Resonante Störkörpermetho<strong>de</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.7 nichtresonante Störkörpermetho<strong>de</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

3.8 Longitudinale Shuntimpedanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

1


1 Theorie<br />

1.1 Hohlraumresonator<br />

Einen (i<strong>de</strong>alleiten<strong>de</strong>n) Hohlraumresonator kann man sich als kurzgeschlossenen, d.h. an bei<strong>de</strong>n<br />

En<strong>de</strong>n leitend abgeschlossenen, Wellenleiter vorstellen. Durch Reflexion und Superposition<br />

<strong>de</strong>r elektromagnetischen Wellen entsteht eine stehen<strong>de</strong>n Welle im Resonator (Eigenmo<strong>de</strong>),<br />

<strong>de</strong>ren ganzzahlig vielfache halbe Wellenlänge genau in <strong>de</strong>n Resonator passt. Die zugehörigen<br />

Frequenzen sind die Resonanzfrequenzen <strong>de</strong>s Resonators. Analog zu <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Schwingungsmo<strong>de</strong>n im Wellenleiter bezeichnet man die Eigenmo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Resonators mit<br />

T M mnj und T E mnj . Bei <strong>de</strong>n T E-Mo<strong>de</strong>n ist das elektrische Feld in Achsrichtung immer 0, bei<br />

<strong>de</strong>n T M-Mo<strong>de</strong>n ist das magnetische Feld in Achsrichtung immer 0. Die Indizes stehen für die<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Knotenflächen in azimutaler (m), radialer (n) und longitudinaler (j) Richtung.<br />

Der Resonator in diesem Versuch ist zylindrisch, die Lösungen <strong>de</strong>r Maxwell-Gleichungen zu<br />

<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Randbedingungen in Zylin<strong>de</strong>rkoordinaten sind für die T M mnj -Mo<strong>de</strong>n<br />

E r (r, φ, z, t) = −E 0 ·<br />

πjR<br />

(<br />

x mn L · J m<br />

′ xmn<br />

)<br />

R r<br />

E φ (r, φ, z, t) = E 0 · πmjR2<br />

x 2 mn rL · J m<br />

( xmn<br />

R r )<br />

E z (r, φ, z, t) = E 0 · J m<br />

( xmn<br />

R r )<br />

· cos(mφ) · cos<br />

für die T E mnj -Mo<strong>de</strong>n<br />

( ) 2 πjR<br />

( πj<br />

· cos(mφ) · sin<br />

· sin(mφ) · sin<br />

L z )<br />

· e iωt (1)<br />

( πj<br />

L z )<br />

· e iωt (2)<br />

( πj<br />

L z )<br />

· e iωt (3)<br />

mRZ 0<br />

√1 +<br />

( )<br />

( )<br />

x ′ mn x<br />

′<br />

E r (r, φ, z, t) = iH 0 ·<br />

x ′ · J mn<br />

πj<br />

m<br />

mnr<br />

R r · sin(mφ) · sin<br />

L z · e iωt (4)<br />

√ ( ) 2 ( )<br />

RZ πj<br />

0 L + x ′ 2 mn ( )<br />

( )<br />

R x<br />

E φ (r, φ, z, t) = iH 0 ·<br />

x ′ · J m<br />

′ ′<br />

mn<br />

πj<br />

mn<br />

R r · cos(mφ) · sin<br />

L z · e iωt (5)<br />

E z (r, φ, z, t) = 0 (6)<br />

Dabei ist R <strong>de</strong>r Innenradius <strong>de</strong>s Resonators, L seine Länge, J m die m-te Besselfunktion und<br />

x mn ihre n-te Nullstelle, J m ′ die erste Ableitung <strong>de</strong>r m-ten Besselfunktion und x′ mn ihre n-te<br />

Nullstelle , Z 0 = √ µ 0 /ɛ 0 ∼ 378 Ω <strong>de</strong>r Wellenwi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>s Vakuums.<br />

Wir geben hier nur die Lösungen <strong>de</strong>s elektrischen Fel<strong>de</strong>s an, da wir auch nur dieses mit <strong>de</strong>m<br />

dielektrischen Störkörper messen können.<br />

Die Resonanzfrequenzen <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>n sind<br />

( ) 2 πj<br />

(<br />

√ L + xmn<br />

) 2<br />

R<br />

ω T M,mnj =<br />

(7)<br />

ɛ 0 µ 0 ( ) 2 ( )<br />

πj<br />

√ L + x ′ 2 mn<br />

R<br />

ω T E,mnj =<br />

(8)<br />

ɛ 0 µ 0<br />

Wählt man, wie bei Beschleunigern, <strong>de</strong>n Durchmesser größer als die 2,03-fache Länge, ist die<br />

Mo<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r niedrigsten Frequenz (Grundmo<strong>de</strong>) die T M 010 -Mo<strong>de</strong>. Sie hat ein auschließlich<br />

2


longitudinales elektrisches Feld mit einem Maximum entlang <strong>de</strong>r Achse, sodaß Teilchen, mit<br />

<strong>de</strong>r richtigen Phase, auf <strong>de</strong>r Achse ein hohes beschleunigen<strong>de</strong>s Feld sehen.<br />

1.2 Kenngrößen<br />

1.2.1 Gütefaktor<br />

Die Güte eines Schwingkreises ist <strong>de</strong>finiert als das 2π-fache <strong>de</strong>s Verhältnisses von gespeicherter<br />

Energie W in Resonator zum Energieverlust ∆W pro Schwingungsperio<strong>de</strong> T .<br />

Q = 2π W<br />

∆W = ω W<br />

0<br />

(9)<br />

P V<br />

Will man die Güte in einer Cavity messen, misst man die Halbwertsbreite (−3dB-Breite) <strong>de</strong>r<br />

Resonanzkurve und berechnet<br />

ν 0<br />

Q =<br />

ν + −3dB − (10)<br />

ν− −3dB<br />

Diese Metho<strong>de</strong> eignet sich für Güten ab etwa Q = 50.<br />

Da man im Labor die Leistung eines Sen<strong>de</strong>rs in eine Cavity einkoppelt wird, ist die gemessene<br />

Güte <strong>de</strong>s Gesamtsystems die belastete Güte Q L , sie unterschei<strong>de</strong>t sich von <strong>de</strong>r Leerlaufgüte<br />

Q 0 <strong>de</strong>r Cavity. Man kann nun eine externe Güte Q ext <strong>de</strong>finieren, die <strong>de</strong>n Einfluß <strong>de</strong>r externen<br />

Verlustleistung beschreibt. Der Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>n drei Güten ist dann<br />

1.2.2 Longitudinale Shuntimpedanz<br />

1<br />

Q L<br />

= 1 Q 0<br />

+ 1<br />

Q ext<br />

(11)<br />

Die longitudinale Shuntimpedanz, mit <strong>de</strong>r eine bestimmte Mo<strong>de</strong> ein gela<strong>de</strong>nes Teilchen beschleunigen<br />

kann. Sie ist <strong>de</strong>finiert als<br />

R S =<br />

(<br />

∆W<br />

q<br />

) 2<br />

P V<br />

= U 2<br />

P V<br />

(12)<br />

mit <strong>de</strong>m Energiegewinn ∆W eines Teilchens <strong>de</strong>r Ladung q, <strong>de</strong>r Verlustleistung P V <strong>de</strong>r Cavity<br />

und <strong>de</strong>r Potentialdifferenz U, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Energiegewinn entspricht.<br />

Kennt man das E-Feld in <strong>de</strong>r Cavity kann man damit diese Potentialdifferenz und damit die<br />

Shuntimpedanz berechnen.<br />

R S = 1 ∣∫ ∣∣∣ L<br />

E || (s) · e i ω c s ds<br />

P V<br />

∣<br />

0<br />

In <strong>de</strong>m von uns betrachteten Fall <strong>de</strong>r T M 010 -Mo<strong>de</strong> in einer kurzen Cavity, ist das E-Feld,<br />

was wir messen und was das Teilchen sieht, parallel zur Achse und die Laufzeit ist gegenüber<br />

<strong>de</strong>r Schwingungsperio<strong>de</strong> vernachlässigbar, so daß wir einfacher schreiben können<br />

2<br />

(13)<br />

R S ′ = 1 (∫ L 2<br />

Eds)<br />

(14)<br />

P V<br />

0<br />

3


1.3 Einkopplung<br />

Der Kopplungsfaktor k ist ein Maß, wie gut die Einkopplung <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>rleistung in die Cavity<br />

gelingt. Er ist <strong>de</strong>finiert als<br />

k = Q 0<br />

Q ext<br />

= P ext<br />

P V<br />

(15)<br />

Der Kopplungsfaktor ist verknüpft mit <strong>de</strong>m Reflektionskoeffizient ρ<br />

k =<br />

1 + ρ<br />

∣ 1 −<br />

1 ∣<br />

k<br />

∣1 − ρ∣ |ρ| =<br />

1 + 1 k<br />

Der Reflektionskoeffizient lässt sich aus <strong>de</strong>r VSWR (voltage standing wave ratio) S berechnen<br />

(16)<br />

|ρ| = S − 1<br />

S + 1<br />

(17)<br />

1.4 Störkörpermessung<br />

Die Feldverteilung in Cavities kann zwar durch numerische Lösung <strong>de</strong>r Maxwell-Gleichungen<br />

berechnet wer<strong>de</strong>n, dabei können aber nicht alle Materialparameter etc. berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Daher muss man die Feldverteilung messen, ohne sie durch die Messung zu beeinflussen! Dies<br />

ist, zumin<strong>de</strong>st näherungsweise, durch die sog. Störkörpermetho<strong>de</strong>n möglich. Dabei wird ein<br />

kleines Stück Materie in die Cavity eingebracht, dieses stört die Eigenschaften <strong>de</strong>r Cavity, wie<br />

Resonanzfrequenz o<strong>de</strong>r Reflektionskoeffizient, in charakteristischer Weise. Aus <strong>de</strong>r gemessenen<br />

Störung läßt sich das Feld an <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>s Störkörpers berechnen, das dort herrschte, wäre<br />

<strong>de</strong>r Störkörper nicht vorhan<strong>de</strong>n.<br />

1.4.1 Resonante Störkörpermetho<strong>de</strong><br />

Hier wird als Störung die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Resonanzfrequenz gemessen und daraus die elektrische<br />

Feldstärke (bei dielektrischem Störkörper) normiert auf die Wurzel <strong>de</strong>r Verlustleistung<br />

berechnet. Die genaue Ableitung ist in [1] zu fin<strong>de</strong>n.<br />

∣E<br />

⃗ ∣<br />

√ =<br />

PV<br />

1.4.2 Nichtresonante Störkörpermetho<strong>de</strong><br />

√<br />

(ω 2 0 − (ω 0 + ∆ω) 2 ) · Q<br />

α · (ω 0 + ∆ω) 3 (18)<br />

Hier wird als Störung die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Reflektionskoeffizienten 1 gemessen und daraus die<br />

elektrische Feldstärke (bei dielektrischem Störkörper) normiert auf die Wurzel <strong>de</strong>r Verlustleistung<br />

berechnet. Die genaue Ableitung ist in [2] zu fin<strong>de</strong>n.<br />

∣E<br />

⃗ ∣<br />

√ =<br />

PV<br />

√<br />

|∆ρ| ·<br />

(1 + k)2<br />

2kω 0 α<br />

1 in unserem Setup; möglich ist auch die Messung <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Transmissionsfaktors bei einem Setup<br />

in Transmission<br />

(19)<br />

4


1.4.3 Störkörperkonstante<br />

Für kleine Kugeln mit kleiner Dielektrizitätskonstanten kann unter Vernachlässigung <strong>de</strong>s zur<br />

Befestigung verwen<strong>de</strong>ten Klebstofftropfens die Störkörperkonstante α berechnet wer<strong>de</strong>n (siehe<br />

[1]).<br />

(20)<br />

2 Voraufgaben<br />

2.1 Versuchsaufbau<br />

Der Versuchsaufbau für eine Reflektionsmessung muss drei Bedingungen erfüllen. Leistung<br />

muss von einem Frequenzgenerator in eine Cavity eingekoppelt wer<strong>de</strong>n, die reflektierte Leistung<br />

darf nicht in <strong>de</strong>n Frequenzgenerator gelangen son<strong>de</strong>rn muss in einen Netzwerkanalysator<br />

geleitet wer<strong>de</strong>n. Diese Bedingungen lassen sich durch eine Meßbrücke realisieren, sie ist das<br />

Kabel-Pendant eines Zirkulators. Sie besitzt drei Ein-/Ausgänge A,B,C, Leistung kann nur<br />

Übertragen wer<strong>de</strong>n von A nach B, von B nach C (und von C nach A beim normalen Zirkulator,<br />

diese Verbindung ist bei <strong>de</strong>r Meßbrücke jedoch nicht realisiert, um Reflektionen am<br />

Netzwerkanalysator nicht auf <strong>de</strong>n Frequenzgenerator gelangen zu lassen). Nach diesem Scheme<br />

schließt mand <strong>de</strong>n Frequenzgenerator an A, die Cavity an B und <strong>de</strong>n Netzwerkanalysator<br />

an C an.<br />

Anmerkung: Uns ist nicht ganz klar, worauf diese Frage abzielt. Geht es um die Verzweigungsund<br />

Schutzfunktion <strong>de</strong>r Meßbrücke, sollte die Frage an<strong>de</strong>rs formuliert wer<strong>de</strong>n. Die zweite<br />

Frage mit <strong>de</strong>m Vergleich <strong>de</strong>r Aufbauten halten wir für nicht sinnvoll.<br />

5


2.2 Resonatormo<strong>de</strong>n<br />

ν T M,010 = 2, 923376464 GHz<br />

ν T M,110 = 4, 657934131 GHz<br />

ν T M,210 = 6, 243013057 GHz<br />

ν T M,020 = 6, 710368813 GHz<br />

ν T M,310 = 7, 755911883 GHz<br />

ν T M,011 = 8, 044770165 GHz<br />

ν T M,120 = 8, 528352867 GHz<br />

ν T M,111 = 8, 824315690 GHz<br />

ν T M,410 = 9, 224611574 GHz<br />

ν T M,211 = 9, 754353340 GHz<br />

ν T E,111 = 7, 821874635 GHz<br />

ν T E,211 = 8, 364043830 GHz<br />

ν T E,011 = 8, 824315690 GHz<br />

ν T E,311 = 9, 069429400 GHz<br />

ν T E,411 = 9, 897360055 GHz<br />

ν T E,121 = 9, 908396040 GHz<br />

ν T E,021 = 11, 35363376 GHz<br />

2.3 dB und dBm<br />

3 Messungen<br />

3.1 Versuchsaufbau<br />

Der Versuch besteht aus einem Roh<strong>de</strong> & Schwarz Synthesized Sweep Generator (SWM),<br />

einem Rho<strong>de</strong> & Schwarz Skalaren Netzwerkanalysator (NSA) die bei<strong>de</strong> über eine VSWR-<br />

Meßbrücke (über Kabel an einer Frontblen<strong>de</strong> im Rack) an eine Cavity angeschlossen wer<strong>de</strong>n<br />

können. Außer<strong>de</strong>m sind bei<strong>de</strong> Geräte über ein Datenkabel gekoppelt, so daß <strong>de</strong>r NSA die<br />

aktuellen Einstellungen <strong>de</strong>s SWM kennt. Als Cavities stehen zwei zylindrische Resonatoren<br />

mit Innendurchmesse 78, 5 mm und einer Länge von 20 mm zur Verfügung. In die eine Cavity<br />

kann Hochfrequenz über eine Leiterschleife im Inneren magnetisch eingekoppelt wer<strong>de</strong>n,<br />

dazu befin<strong>de</strong>t sich ein Anschlußstecker oben an <strong>de</strong>r zylindrischen Wand. In die an<strong>de</strong>re Cavity<br />

kann Hochfrequenz über einen kleinen Stift im Inneren elektrisch eingekoppelt wer<strong>de</strong>n, dazu<br />

befin<strong>de</strong>t sich ein Anschlußstecker seitlich an <strong>de</strong>r Kreisfläche <strong>de</strong>s Zylin<strong>de</strong>rs. Die Cavity mit<br />

magnetische Einkopplung ist verfahrbar, zusammen mit einem Weggeber zur Bestimmung<br />

<strong>de</strong>r Cavityposition, auf einer Meßschiene befestigt. Durch diese Cavity hindurch ist ein Fa<strong>de</strong>n<br />

gezogen, an <strong>de</strong>ssen Mitte ein kleiner dielektrischer Störkörper befestigt ist.<br />

Als weiteres Equipment steht ein Demodulator/Leistungsmesser an einem weiteren Kanal <strong>de</strong>s<br />

6


NSA zur Verfügung, <strong>de</strong>sweiteren eine Polar-Phase-Diskriminator, ein dazugehöriges Oszilloskop<br />

und ein 50 Ω-Wi<strong>de</strong>rstand, eingebaut in die Frontblen<strong>de</strong>.<br />

3.2 Kalibrierung<br />

Der NSA muss nach je<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Frequenzbereiches (ausgenommen ist Beibehaltung<br />

<strong>de</strong>r Mittenfrequenz und gleichzeite Verkleinerung <strong>de</strong>s Frequenzhubs) am SWM neu kalibriert<br />

wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n Einfluß von Messbrücke, Richtkoppler und Kabeln möglichst herausrechnen<br />

zu können. Auch wenn dies im weiteren Verlauf oft nicht mehr explizit erwähnt wird, tun wir<br />

dies vor je<strong>de</strong>r (Reflektions-)Messung. Und zwar gemäß <strong>de</strong>r NSA-Anleitung durch Reflektionsmessung<br />

mit Kurzschluß und Leerlauf.<br />

3.3 HF-Kabel<br />

Um uns an das experimentelle Setup zu gewöhnen führen wir als erstes eine Messung an<br />

“gewöhnlichen” Kabeln durch, ähnlich wie dies bereits im Elektronik-Praktikum gemacht<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Wir messen zuerst ein spezielles Hochfrequenz-Kabel (blau, Sucotest). Dazu schließen wir<br />

dieses Kabel an <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>s Frequenzgenerators (an <strong>de</strong>r Frontblen<strong>de</strong>) und und an <strong>de</strong>n<br />

Demodulator-Eingang <strong>de</strong>s Netzwerkanalysators an. Durch <strong>de</strong>n Demodulator können wir eine<br />

Leistungsmessung durchführen. Wir stellen <strong>de</strong>n NSA dazu auf Transmissionsmessung. Nun<br />

stellen wir <strong>de</strong>n Frequenzgenerator auf Start 0, 1 GHz und Stop 18 GHz und lassen ihn in<br />

50 ms durchsweepen. Das Signal auf <strong>de</strong>m NSA lassen wir automatisch skalieren und drucken<br />

<strong>de</strong>n Bildschirminhalt aus (Abbildung 1).<br />

Um die Reflektivität <strong>de</strong>s Sucotest-Kabels zu messen, verbin<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>s SWM<br />

mit <strong>de</strong>m Eingang <strong>de</strong>r Messbrücke (mit einem grünen Sucotest-Kabel, <strong>de</strong>ssen Eigenschaften<br />

natürlich unsere Messung beeinflussen). Unser blaues Kabel schließen wir nun an <strong>de</strong>n Ausgang<br />

<strong>de</strong>r Messbrücke und an <strong>de</strong>n 50 Ω-Wi<strong>de</strong>rstand in <strong>de</strong>r Frontblen<strong>de</strong> an. Durch die Messbrücke<br />

gelangt das Signal <strong>de</strong>s SWM auf das Kabel, wird vom Kabel reflektiert (zwar ist das Kabel<br />

korrekt mit 50 Ω abgeschlossen, da es sich aber nicht um ein i<strong>de</strong>ales Kabel han<strong>de</strong>lt kommt es<br />

trotz<strong>de</strong>m zu Reflektionen) und dann zum NSA geleitet. Unerwünschte Rückleitungen auf <strong>de</strong>n<br />

SWM o<strong>de</strong>r eine gegenseite Beeinflussung von SWM und NSA wer<strong>de</strong>n so weitgehend verhin<strong>de</strong>rt.<br />

Am NSA stellen wir jetzt Reflektionsmessung ein. Der Frequenzgenerator sweept wie<br />

oben und wir lassen <strong>de</strong>n NSA wie<strong>de</strong>r automatisch skalieren und drucken <strong>de</strong>n Bildschirminhalt<br />

aus (Abbildung 3).<br />

Dasselbe Messprotokoll führen wir nun für ein an<strong>de</strong>res Kabel (braun) durch. Die Ergebnisse<br />

sind in Abbildung 2 und 4 zu sehen.<br />

Beachtet man die unterschiedliche Skalierung bei <strong>de</strong>n Transmissions-Plots sieht man <strong>de</strong>utlich,<br />

daß das braune, “schlechte” Kabel bei hohen Frequenzen sehr stark dämpft, es ist für diesen<br />

Frequenzbereich also ungeeignet. Das blaue Kabel ist dort besse geeignet. Die Reflektivitäten<br />

sind für bei<strong>de</strong> Kabel hingegen nahezu gleich; im Gegensatz zur Transmission gelingt die Einkopplung<br />

in bei<strong>de</strong> Kabel nahezu gleich gut.<br />

Anmerkung: Schön wäre eine genaue Typbezeichnung <strong>de</strong>r Kabel, das hört sich besser an<br />

als “blau” und “grün”.<br />

7


Abbildung 1: Transmissionsmessung Sucotest-Kabel<br />

Abbildung 2: Transmissionsmessung braunes Kabel<br />

8


Abbildung 3: Reflektionsmessung Sucotest-Kabel<br />

Abbildung 4: Reflektionsmessung braunes Kabel<br />

9


3.4 skalare Messungen <strong>de</strong>r Resonatormo<strong>de</strong>n<br />

Wir messen nun die Frequenzen <strong>de</strong>r Resonatormo<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Cavities. Die Verschaltung<br />

und das Messprotokoll sind für bei<strong>de</strong> Cavities (mit magnetischer und elektrischer Einkopplung)<br />

gleich.<br />

Wir schalten <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>s SWM an <strong>de</strong>n Eingang <strong>de</strong>r Messbrücke und verbin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Ausgang<br />

<strong>de</strong>r Messbrücke (an <strong>de</strong>r Frontblen<strong>de</strong>) mit <strong>de</strong>r jeweiligen Cavity. Der zweite Ausgang <strong>de</strong>r<br />

Messbrücke ist (wie oben) fest mit <strong>de</strong>m NSA verbun<strong>de</strong>n. Wir messen wie<strong>de</strong>r die Reflektivität<br />

und stellen die Skala auf 5 dB. Das Prinzip <strong>de</strong>r Messung ist, daß wir im Frequenzbereich<br />

einer Resonatormo<strong>de</strong> einen Einbruch <strong>de</strong>r Reflektivität auf <strong>de</strong>m NSA sehen, da jetzt <strong>de</strong>utlich<br />

mehr (Resonanzüberhöhung) Leistung als außerhalb einer Resonanz in die Cavity eingekoppelt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Wir stellen <strong>de</strong>n Frequenzhub am SWM auf 100 MHz ein und durchsuchen <strong>de</strong>n Frequenzbereich<br />

ab 1 GHz, <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>r ersten berechneten Resonanz, um ganz sicher zu gehen, in<br />

100 MHz-Schritten. Die ersten acht Resonanzen, o<strong>de</strong>r was wir dafür halten, für bei<strong>de</strong> Cavities<br />

fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Tabellen 1 und 2. Hier sind weiterhin die berechneten belasteten Kreisgüten<br />

(nach Formel 10) und Koppelfaktoren (nach Formel 16 und 17) gleich <strong>de</strong>r VSWR) angegeben.<br />

.<br />

Anmerkung: Hilfreich wären Angaben über typische Werte von “echten” Resonanzen, z.B.<br />

Halbwertsbreite <strong>de</strong>utlich unter z.B. 10MHz o.ä.<br />

3.4.1 Meßprotokoll<br />

Um eine Resonanz auszumessen, gehen wir nach folgen<strong>de</strong>m Schema vor: Haben wir eine Resonanz<br />

gefun<strong>de</strong>n, bestimmen wir die Frequenz <strong>de</strong>s Reflektivitätsminimums (mit Cursor→Min)<br />

und zentrieren <strong>de</strong>n SWM auf diese Frequenz. Nach Kalibrierung <strong>de</strong>s NSA verringern wir <strong>de</strong>n<br />

Frequenzhub solange bis wir gut eine Baseline festlegen können und das Minimum <strong>de</strong>utlich<br />

aufgelöst ist. Jetzt legen wir die Baseline fest (mit Line); oft sind die Flanken <strong>de</strong>r Resonanz<br />

nicht symmetrisch, d.h. sie beginnen nicht auf gleicher Höhe, da die Resonanz in <strong>de</strong>r Flanke<br />

einer Oberschwingung liegt. Manchmal vermischt sich auch eine Flanke <strong>de</strong>r Oberschwingung<br />

mit einer Resonanzflanke, so daß wir beim Festlegen <strong>de</strong>r Baseline abwägen müssen, auf welcher<br />

Höhe die eigentliche Resonanz beginnt.<br />

Anmerkung: Wir hätten sicher auch von alleine drauf kommen könnnen, aber hilfreich wäre<br />

ein Hinweis, daß man einige Resonanzen ausdrucken soll um daran z.B. typische Schwierigkeiten<br />

zu erklären.<br />

Haben wir die Baseline als Referenz festgelegt, können wir die −3 dB-Halbwertsbreite bestimmen,<br />

in<strong>de</strong>m wir die ∆-Line auf −3 dB herunterdrehen und die Frequenzbreite an dieser<br />

Stelle anzeigen lassen. Die zugehörige Resonanzfrequenz lassen wir automatisch bestimmen<br />

(mit Cursor→MinPos). Haben wir <strong>de</strong>n Cursor an dieser Stelle stehen, schalten wir von r<br />

(Reflektivität) auf SWR (Standing-Wave-Ratio) und lesen dann das Stehwellenverhältnis an<br />

<strong>de</strong>r Resonanz ab.<br />

Eine “Muster”-Resonanz ist in Abbildung 5 abgebil<strong>de</strong>t.<br />

10


Abbildung 5: Die T M 010 -Resonanz<br />

3.4.2 Ergebnisse<br />

Das Bestimmen einer Resonanz erweist sich jedoch als etwas kniffelig. Der gesamte Frequenzbereich<br />

ist von Oberschwingungen, bedingt durch Kabel und Stecker, überlagert. Diese sind,<br />

vor allem bei <strong>de</strong>r zweiten Cavity (elektrische Einkopplung), schwierig von Resonanzen zu unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Wir sind uns oft nicht sicher, ob wir eine Cavity-Resonanz ausmessen o<strong>de</strong>r eine<br />

an<strong>de</strong>rweitig bedingte.<br />

Wir haben in <strong>de</strong>n Tabellen 1 und 2 die vermuteten Übereinstimmungen unserer berchneten mit<br />

<strong>de</strong>n gemessenen Resonanzen eingetragen. Man erkennt, daß bei magnetischer Einkopplung die<br />

Transversal-Magnetischen Mo<strong>de</strong>n, bei elektrischer Einkopplung die Transversal-Elektrischen<br />

Mo<strong>de</strong>n angeregt wer<strong>de</strong>n, wie aus <strong>de</strong>n Feldverteilungen auch zu erwarten ist. Die Abweichungen<br />

<strong>de</strong>r Frequenzen führen wir auf die nicht geschlossene Cavity und die nicht i<strong>de</strong>alleiten<strong>de</strong>n<br />

Wän<strong>de</strong> zurück, bei<strong>de</strong>s Annahmen für die theoretische Berechnung. Durch Kabel und Stecker<br />

kommen weitere Resonanzen und Verschiebungen hinzu. Beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>r Cavity mit elektrischer<br />

Einkopplung scheinen wir auf einige dieser Resonanzen hereingefallen zu sein. Da die<br />

Güte einer solchen Resonanz natürlich nicht so gut ist, wie die einer reinen Cavityresonanz,<br />

haben die Kabel- und Steckerresonanzen eine <strong>de</strong>utlich größere Halbwertsbreite, wie es bei <strong>de</strong>r<br />

elektrischen Einkopplung <strong>de</strong>utlich zu sehen ist.<br />

3.5 Vektorielle Messung <strong>de</strong>r T M 01 -Mo<strong>de</strong><br />

Nun vermessen wir die T M 01 -Mo<strong>de</strong> vektoriell mithilfe eines Polar-Phase-Diskriminators (PPD).<br />

Die T M 01 -Mo<strong>de</strong> ist, bei unseren Cavity-Abmessungen, die Mo<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r niedrigsten Frequenz,<br />

11


ν 0 [GHz] ∆ν −3dB [MHz] Peak [dB] VSWR Q k vermutete Mo<strong>de</strong><br />

2,995238 1,84 -20,7 1,20 1627,8 1,20 T M 010<br />

4,529714 11,1 -26,8 1,09 408,1 1,09 T M 110<br />

6,207476 6,4 -10,5 1,901 969,9 1,901 T M 210<br />

7,742178 2,39 -5,42 3,121 3239,4 3,121 T M 310<br />

8,759119 1,075 -9,92 1,94 8148,0 1,94<br />

9,061714 3,61 -6,58 2,76 2510,2 2,76<br />

9,217000 2,36 -9,20 2,06 3905,5 2,06<br />

9,889607 5,39 -11,3 1,75 1834,8 1,75<br />

10,654714 4,86 -12,8 1,59 2192,3 1,59<br />

Tabelle 1: Resonatormo<strong>de</strong>n bei magnetischer Einkopplung von oben<br />

ν 0 [GHz] ∆ν −3dB [MHz] Q vermutete Mo<strong>de</strong><br />

6,946666 24,3 285,9<br />

7,740655 0,84 9215,1 T E 111<br />

8,236902 29,8 276,4<br />

8,295474 26,3 315,4<br />

8,481189 27,2 311,8<br />

8,755831 2,53 3460,8 T E 011<br />

10,374283 20,0 518,7<br />

11,162674 1,68 6644,5 T E 021<br />

Tabelle 2: Resonatormo<strong>de</strong>n bei elektrischer Einkopplung von <strong>de</strong>r Seite<br />

12


Abbildung 6: Typische Anzeige mit <strong>de</strong>m Polar-Phase-Diskriminator<br />

sie wird durch die magnetische Einkopplung angeregt. Aus Tabelle 1 entnehmen wir dafür<br />

eine Frequenz von 2, 995238 GHz.<br />

3.5.1 Eichung<br />

Entgegen <strong>de</strong>r Anleitung stellen wir <strong>de</strong>n PPD auf Messung und verbin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n in/out-Anschluß<br />

mit <strong>de</strong>m in die Frontblen<strong>de</strong> eingebauten 50 Ω-Wi<strong>de</strong>rstand. Am SWM stellen wir eine Mittenfrequenz<br />

von 2, 995 GHz und eine Hub von 5 MHz ein. Auf <strong>de</strong>m Oszi erscheint nun eine kurze<br />

Linie, <strong>de</strong>ren Mittelpunkt wir auf <strong>de</strong>n Oszi-Mittelpunkt verschieben.<br />

Theoretisch liegt die Reflektivität <strong>de</strong>s mit seinem Wellenwi<strong>de</strong>rstand abgeschlossenen Kabels<br />

für alle Frequenzen bei 0, wir erwarten also eigentlich einen Punkt statt einer Linie. Lei<strong>de</strong>r<br />

kommt es aber z.B. an Steckverbindungen zu frequenzabhängigen Reflektionen, sodaß wir o.g.<br />

Linie sehen.<br />

Anmerkung: Eine genauere Beschreibung <strong>de</strong>r Eichung wäre hilfreich: Z.B. welcher Frequenzhub<br />

bei welcher Mittenfrequenz ist als Signal zu empfehlen, Mitte <strong>de</strong>r Linie sinnvoll, Frage<br />

nach Ursache <strong>de</strong>r Linie<br />

3.5.2 Messung<br />

Für die Messung verbin<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n in/out-Anschluß <strong>de</strong>s PPD mit <strong>de</strong>r Cavity mit magnetischer<br />

Einkopplung. Die Skalierung <strong>de</strong>s Oszi stellen wir für x und y auf 50 mV/div. Wir<br />

variieren <strong>de</strong>n Frequenzhub am SWM bis wir <strong>de</strong>n kleinen Resonanzkreis und einen großen<br />

“Einheitskreis” sehen (siehe Abbildung 6).<br />

Resonanzfrequenz Wir drehen nun <strong>de</strong>n Skalenschirm <strong>de</strong>s Oszi so, daß wir <strong>de</strong>n Punkt<br />

auf <strong>de</strong>m Resonanzkreises mit minimalem Abstand vom Oszi-Mittelpunkt bestimmen können.<br />

Den SWM schalten wir nun auf Continuos-Wave um und regeln manuell die Frequenz bis <strong>de</strong>r<br />

13


Abbildung 7: Symmetrische Anzeige um die Resonanzfrequenz<br />

Leuchtpunkt auf <strong>de</strong>m Oszi genau an oben bestimmter Stelle liegt. Die entsprechen<strong>de</strong> Frequenz<br />

ist die Resonanzfrequenz, sie ist (in diesem Frequenzbereich) die Frequenz mit minimaler<br />

Reflektivität (<strong>de</strong>m Betrage nach). Wir messen so eine Resonanzfrequenz von 2, 995238 GHz.<br />

Als Kontrolle lassen wir <strong>de</strong>n SWM um diese Frequenz mit einem Hub von 5 MHz sweepen<br />

und sehen, wie erwartet ein symmetrisches Bild (siehe Abbildung 7).<br />

Halbwertsbreite Um die Halbwertsbreite zu bestimmen, drehen wir die Skala <strong>de</strong>s Oszi<br />

zuerst auf <strong>de</strong>n einen Punkt bei halber Höhe <strong>de</strong>s Resonanzkreises und fahren im Continous-<br />

Wave-Modus auf diese Stelle und lesen die Frequenz ab. Dasselbe tun wir für <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Punkt auf halber Höhe. Wir bestimmen die zugehörigen Frequenzen zu 2, 995918 GHz und<br />

2, 994368 GHz, dies ergibt eine Halbwertsbreite von ∆ν = 1, 55 MHz. Für diese recht ungenaue<br />

Meßmetho<strong>de</strong> liegen wir doch recht nahe an <strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>m NSA bestimmten Wert von<br />

∆ν = 1, 84 MHz.<br />

Hier berechnen wir eine Güte von Q = 1932, 4.<br />

Reflektionsfaktor Um <strong>de</strong>n Reflektionsfaktor an <strong>de</strong>r Resonanz berechnen zu können, bestimmen<br />

wir zunächst <strong>de</strong>n minimalen Abstand <strong>de</strong>s Resonanzkreises zum Oszi-Mittelpunkt<br />

zu d = 0, 6 ± 0, 2 a.u.. Da wir, bedingt durch die Oberschwingungen statt <strong>de</strong>m erwarteten<br />

Kreis eher ein Ei sehen, messen wir die Abstän<strong>de</strong> vom Oszi-Mittelpunkt zum großen<br />

Kreis jeweils nach links und rechts senkrecht zur Linie Oszi-Mittelpunkt - Resonanzkreis.<br />

Wir erhalten D l = 6, 6 ± 0, 2 a.u. und D r = 5, 6 ± 0, 2 a.u., daß ergibt einen Mittelwert von<br />

D = 6, 1 ± 0, 14 a.u. und damit eine Reflektion von ρ = d D<br />

= 0, 098 ± 0, 033 an <strong>de</strong>r Resonanz.<br />

Daraus errechnet sich (nach Formel 16) ein Koppelfaktor von k = 1, 217 ± 0, 081.<br />

3.6 Resonante Störkörpermetho<strong>de</strong><br />

Wir benutzen jetzt die resonante Störkörpermetho<strong>de</strong> um das E-Feld in <strong>de</strong>r Cavity (auf <strong>de</strong>r<br />

Achse <strong>de</strong>r Störkörpertranslation) berechnen zu können. Die Messungen führen wir an <strong>de</strong>r<br />

14


Abbildung 8: Die verfahrbare Cavity mit <strong>de</strong>m Störkörper<br />

Cavity mit magnetischer Einkopplung durch, die auf einem Schlitten gegenüber einem festen<br />

Störkörper verfahren wer<strong>de</strong>n kann (siehe Abbildung 8).<br />

Um einen Eindruck von <strong>de</strong>n auftreten<strong>de</strong>n Frequenzverschiebungen zu bekommen, stellen<br />

wir <strong>de</strong>n SWM auf die Resonanzfrequenz <strong>de</strong>r T M 01 -Mo<strong>de</strong> mit einem Hub von 5 MHz, fahren<br />

<strong>de</strong>n Schlitten mit <strong>de</strong>r Cavity einmal von links nach rechts und beobachten die Verschiebung<br />

<strong>de</strong>r Resonanzfrequenz auf <strong>de</strong>m NSA. Um diese möglichst optimal auflösen zu können, stellen<br />

wir nun am SWM eine Zentralfrequenz von 2, 995151 GHz (etwas rechts auf <strong>de</strong>m NSA von<br />

<strong>de</strong>r ungestörten Resonanz, <strong>de</strong>nn die Verschiebung geht nach links, d.h. zu niedrigeren Frequenzen)<br />

mit einem Hub von 300 kHz.<br />

Da die Frequenz- und Zeitauflösung zusammenhängen, setzen wir die Sweeptime auf 1 s.<br />

Außer<strong>de</strong>m schalten wir die Averaging-Funktion <strong>de</strong>s NSA ein, um einen Mittelwert <strong>de</strong>r Resonanzkurve<br />

von mehreren Sweepzyklen zu erhalten. Nun kalibrieren wir <strong>de</strong>n NSA für <strong>de</strong>n<br />

eingestellten Frequenzbereich und messen noch einmal bei ungestörter Cavity, d.h. <strong>de</strong>r Cavityschlitten<br />

ist ganz links bei einer Position von 40 mm, die Resonanzfrequenz (automatisch<br />

gemittelt über mehrere Zyklen) zu 2, 995268 GHz und setzen <strong>de</strong>n Cursor automatisch auf<br />

diese Position (Cursor→Min). Dann schalten wir <strong>de</strong>n Delta-Cursor ein (∆Cursor→On) und<br />

bestimmen für Positionen von 29, 0 mm bis 69, 0 mm in 0, 1 mm-Schritten die Verschiebung<br />

<strong>de</strong>r Resonanzfrequenz.<br />

Das Meßprotokoll ist dabei immer gleich: Position einstellen, <strong>de</strong>n Mittelwertspeicher löschen<br />

(Averaging→Restart), einige Sekun<strong>de</strong>n/Sweepzyklen warten und automatisch die Position<br />

<strong>de</strong>s Minimums <strong>de</strong>r Resonanzkurve bestimmen (Cursor→Min). Der Frequenzunterschied (in<br />

MHz) zwischen ungestörtem und aktuellem Minimum kann dann einfach am NSA abgelesen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Für die weitere Auswertung müssen wir die Störkörperkonstante α berechnen. Wir benutzen<br />

dazu die Formel aus [1]<br />

α = ε − ε 0<br />

· V S (21)<br />

2<br />

Mit ε = 2, 1 · ε 0 und V S = 4 3 πr3 = 3, 05 · 10 6 m 3 erhalten wir α = 1, 48706 · 10−17 C·m2<br />

V<br />

.<br />

15


Abbildung 9: E-Feld für bei<strong>de</strong> Störkörpermetho<strong>de</strong>n<br />

Damit können wir nun nach Formel 18 das elektrische Feld im Resonator an <strong>de</strong>r Störkörperposition,<br />

normiert auf die Wurzel <strong>de</strong>r Verlustleistung, berechnen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3<br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Für diese Berechnung brauchen wir auch die Güte, lei<strong>de</strong>r haben wir es hier bei <strong>de</strong>r erneuten<br />

genauen Bestimmung <strong>de</strong>r Resonanzfrequenz versäumt, die zugehörige Halbwertsbreite zu bestimmen.<br />

Wir nutzen daher für unsere Berechnungen die Kreisgüte Q = 1627, 8 aus Tabelle 1,<br />

die aber, strenggenommen, zu einer etwas an<strong>de</strong>ren Frequenz gehört.<br />

3.7 nichtresonante Störkörpermetho<strong>de</strong><br />

Zu Beginn messen wir, wie oben, erneut die Resonanzfrequenz, hier zu 2, 995286 GHz. Nun<br />

gehen wir exakt so vor wie bei <strong>de</strong>r resonanten Störkörpermetho<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>m Unterschied, daß<br />

wir am NSA auf lineare Darstellung <strong>de</strong>s Reflektionskoeffizienten umstellen. Mit <strong>de</strong>m Delta-<br />

Cursor lesen wir dann an je<strong>de</strong>r Position die Abweichung <strong>de</strong>s Reflektionskoeffizienten vom<br />

Referenzwert (ρ = 0, 080, das entspricht nach 16 einem Koppelfaktor von k = 1, 17, was<br />

konsistent mit <strong>de</strong>n vorigen Messungen ist) an <strong>de</strong>r ungestörten Resonanz ab.<br />

Nach Formel 19 das elektrische Feld im Resonator an <strong>de</strong>r Störkörperposition, normiert auf<br />

die Wurzel <strong>de</strong>r Verlustleistung, berechnen. Wir benutzen dazu die hier gemessenen Werte für<br />

k und ω 0 , sowie die Störkörperkonstante von eben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zu fin<strong>de</strong>n.<br />

16


Pos [mm]<br />

∆ν [MHz]<br />

29,0 -0,0167<br />

30,0 -0,0088<br />

31,0 -0,0132<br />

32,0 -0,0128<br />

33,0 -0,0154<br />

34,0 -0,0211<br />

35,0 -0,0354<br />

36,0 -0,0344<br />

37,0 -0,0445<br />

38,0 -0,0546<br />

39,0 -0,0652<br />

40,0 -0,0828<br />

41,0 -0,0938<br />

42,0 -0,1084<br />

43,0 -0,1181<br />

44,0 -0,1291<br />

45,0 -0,1300<br />

46,0 -0,1348<br />

47,0 -0,1374<br />

48,0 -0,1401<br />

49,0 -0,1397<br />

50,0 -0,1370<br />

51,0 -0,1313<br />

52,0 -0,1286<br />

53,0 -0,1220<br />

54,0 -0,1128<br />

55,0 -0,1018<br />

56,0 -0,0974<br />

57,0 -0,0894<br />

58,0 -0,0780<br />

59,0 -0,0639<br />

59,5 -0,0560??<br />

60,0 -0,0480<br />

61,0 -0,0388<br />

62,0 -0,0269<br />

63,0 -0,0176<br />

64,0 -0,0119<br />

65,0 -0,0075<br />

66,0 -0,0053<br />

67,0 -0,0009<br />

68,0 -0,0000<br />

69,0 -0,0018<br />

Tabelle 3: Resonante Störkörpermetho<strong>de</strong><br />

17


Pos [mm] ∆ρ<br />

29,0 -0,001<br />

30,0 -0,001<br />

31,0 -0,001<br />

32,0 -0,001<br />

33,0 -0,001<br />

34,0 -0,003<br />

35,0 -0,004<br />

36,0 -0,006<br />

37,0 -0,01<br />

38,0 -0,015<br />

39,0 -0,022<br />

40,0 -0,03<br />

41,0 -0,033<br />

42,0 -0,05<br />

43,0 -0,058<br />

44,0 -0,067<br />

45,0 -0,077<br />

46,0 -0,082<br />

47,0 -0,088<br />

48,0 -0,089<br />

49,0 -0,086<br />

50,0 -0,096<br />

51,0 -0,089<br />

52,0 -0,084<br />

53,0 -0,076<br />

54,0 -0,074<br />

55,0 -0,068<br />

56,0 -0,061<br />

56,5 -0,056<br />

57,0 -0,053<br />

58,0 -0,044<br />

59,0 -0,037<br />

60,0 -0,030<br />

61,0 -0,024<br />

62,0 -0,019<br />

63,0 -0,016<br />

64,0 -0,013<br />

65,0 -0,011<br />

66,0 -0,010<br />

67,0 -0,010<br />

68,0 -0,010<br />

69,0 -0,008<br />

Tabelle 4: Nichtresonante Störkörpermetho<strong>de</strong><br />

18


3.8 Longitudinale Shuntimpedanz<br />

Durch Integration <strong>de</strong>s normierten E-Fel<strong>de</strong>s erhalten wir nach Formel 14 die longitudinale<br />

Shuntimpedanz. Wir lassen von Origin eine numerische Integration (nach <strong>de</strong>r Trapezregel)<br />

durchführen. Wir erhalten damit R<br />

S,resonant ′ = 348, 5 MΩ und R′ S,nichtresonant<br />

= 350, 3 MΩ.<br />

19


Literatur<br />

[1] C. Peschke: Messungen und Berechnungen zu longitudinalen und transversalen Shuntimpedanzen<br />

einer Elektronen-Positronen-Linearbeschleuniger-Struktur, Diplomarbeit Universität<br />

Frankfurt a.M., 1995<br />

[2] W.F.O. Müller: Untersuchungen zu Mo<strong>de</strong>n höherer Ordnung in konstanten und variierten<br />

Beschleunigerstrukturen für zukünftige lineare Kolli<strong>de</strong>r, Dissertation Universität<br />

Frankfurt a.M., 2000<br />

[3] W. Hillert: Particle Accelerator Physics I, Vorlesungsskript, Universität Bonn, 2004<br />

[4] U. Münch: Messanleitung zum Polar-Phase-Diskriminator, 1995<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!