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Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts - ResearchGate

Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts - ResearchGate

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Der Chirurg<br />

Zeitschrift für alle Gebiete der operativen Medizin<br />

Organ <strong>des</strong> Berufsverbands der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCh)<br />

und der Deutschen Gesellschaft für Viszeralchirurgie (DGVC)<br />

Elektronischer Sonderdruck für<br />

A. Sendler<br />

Ein Service von Springer Medizin<br />

Chirurg 2010 · 81:103–110 · DOI 10.1007/s00104-009-1813-x<br />

© Springer-Verlag 2010<br />

zur nichtkommerziellen Nutzung auf der<br />

privaten Homepage und Institutssite <strong>des</strong> Autors<br />

A. Sendler<br />

<strong>Tumoren</strong> <strong>des</strong> <strong>oberen</strong> <strong>Gastrointestinaltrakts</strong><br />

Indikation und Ausmaß der Lymphknotendissektion<br />

www.DerChirurg.de


Leitthema<br />

Chirurg 2010 · 81:103–110<br />

DOI 10.1007/s00104-009-1813-x<br />

Online publiziert: 16. Januar 2010<br />

© Springer-Verlag 2010<br />

A. Sendler<br />

Isar Medizin Zentrum, München<br />

<strong>Tumoren</strong> <strong>des</strong> <strong>oberen</strong><br />

<strong>Gastrointestinaltrakts</strong><br />

Indikation und Ausmaß<br />

der Lymphknotendissektion<br />

Indikation und Ausmaß der Lymphadenektomie<br />

(LA) bei <strong>Tumoren</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Gastrointestinaltrakts</strong> werden seit<br />

dem letzten Jahr nicht nur kritisch<br />

hinterfragt, die Indikation zur LA<br />

wird nun auch per se infrage gestellt.<br />

Ist es möglich, durch die Tumorfreiheit<br />

in der 3. Dimension die Prognose<br />

zu verbessern, oder wird der Patient<br />

durch eine höherer Morbidität<br />

und Letalität der erweiterten Operation<br />

nur unnötig belastet? Obwohl<br />

die Studienlage teilweise uneinheitlich<br />

ist, finden sich Hinweise, dass es<br />

eine Gruppe von Patienten gibt, die<br />

von der LA profitieren. Dies sind vor<br />

allem Patienten in frühen Tumorstadien.<br />

Die erweiterte Lymphknotendissektion<br />

führt zu einer deutlich verbesserten<br />

lokalen Kontrolle, dieses<br />

korrespondiert in lokal fortgeschrittenen<br />

Tumorstadien jedoch nicht mit<br />

einem verbesserten Überleben.<br />

Der Stellenwert der LA im Rahmen der<br />

onkologischen Chirurgie wird nach dem<br />

Artikel <strong>des</strong> Tumorregisters München im<br />

Zentralblatt für Chirurgie (2008) erneut<br />

kontrovers diskutiert [22]. Diese Kontroverse<br />

führte in der Laienpresse zu einem<br />

Artikel mit dem griffigen Titel „Sinnloser<br />

Kahlschlag“ (Der Spiegel 20/2009), in<br />

dem hinterfragt wird, wann die Tumorchirurgen<br />

das „100-jährige Dogma der<br />

Lymphadenektomie“ denn endlich fallen<br />

lassen und die Therapie evidenzbasiert<br />

ausrichten, d. h. die Lymphadenektomie<br />

unterlassen. Aber auch in internationalen<br />

Publikationen wird die „Basis der Tumorchirurgie“<br />

unterschiedlich bewertet. Eine<br />

aktuelle Studie zur D1- vs. D3-LA beim<br />

Magenkarzinom wurde in zwei Kommentaren<br />

in Lancet Oncology in Bezug auf den<br />

Sinn der LA vollkommen unterschiedlich<br />

bewertet [43].<br />

E Grundlage der teilweise dogmatisch<br />

geführten Kontroverse ist die<br />

Frage, ob sich das Tumorwachstum<br />

linear oder parallel ausbreitet.<br />

Besitzt ein Primärtumor erst ab einer bestimmten<br />

Größe und/oder Entwicklungszeit<br />

ausreichende genetische Alterationen,<br />

die eine lokoregionäre und spätere Fernmetastasierung<br />

ermöglichen (lineare Ausbreitung),<br />

oder wird die Fernmetastasierung<br />

bereits mit dem Auftreten der ersten<br />

Tumorzellen festgelegt. Der Lymphknotenbefall<br />

wäre dann nur ein Maß der<br />

Aggressivität und der Migrationsfähigkeit<br />

<strong>des</strong> Tumors.<br />

Das Problem der „stage migration“<br />

(„Will-Rogers-Phänomen“) wird momentan<br />

in allen Diskussionsbeiträgen zur LA<br />

angeführt [14]. Es bedeutet, dass mehr entfernte<br />

Lymphknoten (LK) gleichzeitig zur<br />

Entdeckung von mehr tumorbefallenen<br />

LK führen. Dies wiederum führt zu einer<br />

Verschiebung <strong>des</strong> Tumorstadiums, hin zu<br />

einem ungünstigeren Stadium. Auf der<br />

anderen Seite kommt es zu einer Bereinigung<br />

<strong>des</strong> nächst niedrigeren Tumorstadiums<br />

und damit zu einer relativen Verbesserung<br />

der Prognose dieses Tumorstadiums.<br />

Daraus entsteht ein Pseudogewinn<br />

an Prognose.<br />

Unumstritten ist die Bedeutung der LA<br />

für das Tumorstaging. Die pN-Kategorie<br />

bestimmt die Prognose <strong>des</strong> Patienten –<br />

nach der R0-Resektion. Dafür ist eine<br />

Min<strong>des</strong>tanzahl untersuchter LK notwendig.<br />

Die LA ist kein eigenständiges Therapieprinzip,<br />

sondern ein wichtiger Beitrag<br />

zur lokalen Tumorfreiheit, die entscheiden<strong>des</strong><br />

Ziel jeder onkologischen Operation<br />

sein muss (R0-Resektion). Der Lymphabfluss<br />

und damit der Metastasierungsweg<br />

ist durch den Sitz <strong>des</strong> Primärtumors<br />

geprägt. Jede Tumorlokalisation benötigt<br />

somit eine individuelle LA.<br />

Lymphadenektomie<br />

beim Ösophaguskarzinom<br />

Indikation<br />

Die LK-Metastasierung beim Ösophaguskarzinom<br />

geschieht bereits in frühen Tumorstadien.<br />

Da die Speiseröhre submukös<br />

und in der Adventitia über ein besonders<br />

ausgeprägtes longitudinales Lymphgefäßnetz<br />

verfügt, besteht eine enge Verbindung<br />

zwischen diesen beiden Lymphabflussrichtungen,<br />

sodass auch Metastasierungen<br />

in die jeweils andere Richtung<br />

auftreten.<br />

Bereits bei pT1b-<strong>Tumoren</strong> finden<br />

sich bis zu 14–50% LK-Metastasen, bei<br />

pT3-<strong>Tumoren</strong> sind es zwischen 78–85%<br />

(. Tab. 1, 2, . Abb. 1). Befallene LK<br />

können sich zervikal, thorakal oder abdominal<br />

befinden, unabhängig von der Lo-<br />

Der Chirurg 2 · 2010 |<br />

103


Leitthema<br />

Tab. 1 Prävalenz der Lymphknotenmetastasierung<br />

in Verhältnis zur T-Kategorie<br />

beim Ösophaguskarzinom [26]<br />

T-Kategorie<br />

Positive LK<br />

pT1a 0%<br />

pT1b 34,8%<br />

pT2 70,8%<br />

pT3 78,0%<br />

pT4 50%<br />

LK Lymphknoten.<br />

Tab. 2 Verhältnis zwischen T-Kategorie und Lymphknotenstatus<br />

(Ösophaguskarzinom) [17]<br />

T-Kategorie Positive LK 1–4 positive LK >4 positive LK M1 (Lymph)<br />

(%) (%) (%) (%)<br />

pT1a 6 6 0 0<br />

pT1b 31 25 6 6<br />

pT2 77 69 8 31<br />

pT3 85 40 45 40<br />

LK Lymphknoten.<br />

kalisation <strong>des</strong> Primärtumors im Ösophagus<br />

[18, 27].<br />

Die Münchener Arbeitsgruppe analysierte<br />

die Art der LK-Metastasierung<br />

beim Adenokarzinom <strong>des</strong> distalen Ösophagus,<br />

wenn nur ein LK metastatisch befallen<br />

war (n=42). In mehr als 95% der Fälle<br />

war der positiven LK im hinteren, unteren<br />

Mediastinum, in der rechten oder<br />

linken parakardialen Region oder entlang<br />

der kleinen Kurvatur und der A. gastrica<br />

sinistra zu finden. Nur in einem Fall fand<br />

sich ein positiver LK an der Trachealbifurkation.<br />

Erst in fortgeschrittenen Tumorstadien<br />

fanden sich vermehrt positive LK<br />

in distalen Lokalisationen. Auch andere<br />

Arbeitsgruppen berichten von diesem<br />

Ausbreitungsmuster [11, 15, 17, 42]. Die<br />

Ergebnisse dieser Arbeit werden dahingehend<br />

erklärt, dass sich die LK-Metastasierung<br />

linear ausbreitet, somit ist in frühen<br />

Tumorstadien durch die LA eine Prognoseverbesserung<br />

zu erzielen.<br />

In einer kürzlich publizierten Arbeit<br />

analysierte die Arbeitsgruppe von<br />

DeMeester retrospektiv die Daten von<br />

301 Patienten mit Barrett-Karzinom und<br />

208 Patienten mit <strong>Tumoren</strong> <strong>des</strong> gastroösophagealen<br />

Übergangs, die alle ösophagektomiert<br />

wurden [26]. Die Klassifikation<br />

der Lokalisation der <strong>Tumoren</strong> (Siewert<br />

Typ I vs. Typ II [III?]) der Jahre 1987<br />

bis 2007 geschah retrospektiv nach der<br />

endoskopischen schriftlichen Beschreibung<br />

<strong>des</strong> Tumorzentrums. Die Gruppe<br />

berichtet, dass positive mediastinale LK<br />

bei mehr als 40% in jeder Gruppe vorlagen<br />

(47% Barrett-Karzinom, 41% Siewert<br />

Typ II), auch das 5-Jahre-Überleben war<br />

vergleichbar (45% vs. 38%, nicht signifikant).<br />

Es wird gefolgert, dass beide Entitäten<br />

ösophagektomiert werden müssten.<br />

Es scheint jedoch fraglich, diese entscheidende<br />

Frage nach einer monozentrischen,<br />

retrospektiven Untersuchung zu<br />

beantworten.<br />

Ausmaß der Lymphadenektomie<br />

Über das Ausmaß der LA beim Ösophaguskarzinom<br />

besteht bisher kein Konsens. Es<br />

wird zwischen der 2-Feld- und 3-Feld-LA<br />

unterschieden. Unter einer 2-Feld-LA versteht<br />

man beim Ösophaguskarzinom die<br />

Entfernung der LK im Bereich <strong>des</strong> Abdomens<br />

sowie im Bereich <strong>des</strong> Mediastinums,<br />

unter einer 3-Feld-LA zusätzlich die LA<br />

im Halsbereich.<br />

Die abdominelle LA ist standardisiert.<br />

Es werden die LK <strong>des</strong> Kompartiment 2<br />

(s. Magenkarzinom) entfernt, wobei die<br />

LA beim Ösophaguskarzinom rechts die<br />

A. gastrica dextra schont. Zusätzlich müssen<br />

die LK entlang der kleinen Kurvatur<br />

entfernt werden.<br />

Uneinheitlicher sind die Ansichten<br />

zum Ausmaß der mediastinalen LA. Unumstritten<br />

ist die LA im infrabifurkalen,<br />

hinteren Mediastinum. Diese LA wird als<br />

Standardmediastinektomie bezeichnet.<br />

Erfolgt eine Ausweitung der LA entlang<br />

der linken Seite der Trachea unter Präparation<br />

<strong>des</strong> linksseitigen N. recurrens,<br />

spricht man von einer erweiterten mediastinalen<br />

LA. Wird die LA auch rechtsseitig<br />

der Trachea ausgeführt, handelt es<br />

sich um eine komplette oder totale mediastinale<br />

LA. Die zervikale LA betrifft die<br />

zentralen LK und die Lymphabflusswege<br />

entlang der großen Gefäße (A. carotis und<br />

V. jugularis) beidseits.<br />

Bei den <strong>Tumoren</strong> Siewert Typ II und<br />

III ist nach den Daten der Münchener<br />

Arbeitsgruppe die transhiatal erweiterte<br />

Gastrektotomie mit LA im hinteren, unteren<br />

Mediastinum ausreichend [41].<br />

In einer Studie mit 2597 Patienten der<br />

amerikanischen SEER-Datenbank (Surveillance,<br />

Epidemiology and End-Results)<br />

wurde gezeigt, dass bei pN0-klassifizierten<br />

<strong>Tumoren</strong> signifikant weniger<br />

LK entfernt wurden als bei pN1-<strong>Tumoren</strong><br />

[38]. Auch von anderen Autoren wurde<br />

der enge Zusammenhang zwischen Anzahl<br />

der entfernten LK und einer positiven<br />

N-Kategorie beschrieben. In dieser<br />

Arbeit waren die Anzahl der LK und die<br />

Anzahl der negativen LK in der multivariaten<br />

Analyse unabhängige Variablen für<br />

ein verbessertes Überleben. Patienten mit<br />

mehr als 30 untersuchten LK hatten das<br />

beste Überleben, dies galt vor allem für die<br />

N0-Patienten, eingeschränkt auch für die<br />

Patienten mit N1-<strong>Tumoren</strong>. Patienten mit<br />

30+ untersuchten LK hatten ein 5-Jahres-<br />

Überleben von 41% gegenüber 25%, wenn<br />

nur zwischen 2–4 LK untersucht wurden.<br />

Dieser Effekt fand sich sowohl beim<br />

Plattenepithel- als auch beim Adenokarzinom.<br />

Barbour et al. berichten von 366<br />

Patienten, von denen zu 68% min<strong>des</strong>tens<br />

15 LK untersucht wurden [3]. Diese Patienten<br />

hatten vermehrt LK-Metastasen,<br />

verglichen mit den Patienten, bei denen<br />

weniger als 15 LK untersucht wurden<br />

(p


Zusammenfassung · Abstract<br />

der befallen Lymphknoten, die T-Kategorie<br />

und die Anzahl der entfernten LK<br />

ein unabhängiger Prognosefaktor (multivariate<br />

Analyse). In dieser Studie mussten<br />

min<strong>des</strong>tens 23 LK entfernt werden, um<br />

die Prognose zu verbessern. Die Anzahl<br />

der befallen LK war ebenfalls prädiktiv für<br />

das Auftreten von Fernmetastasen. Wenn<br />

3 oder mehr LK befallen waren, betrug das<br />

Risiko der Fernmetastasierung 50%, bei 8<br />

und mehr betrug es 100% [35, 36].<br />

Ergebnisse der Lymphadenektomie<br />

Einige Studien berichten von einem verbesserten<br />

Überleben nach erweiterter Resektion.<br />

In Japan ist die 3-Feld-LA seit den<br />

1980er Jahren Standard. Nishimaki et al.<br />

berichteten von einem 5-Jahres-Überleben<br />

von 68%. Akiyama et al. beschrieben<br />

ein 5-Jahres-Überleben von 54% nach 3-<br />

Feld-LA gegenüber 34% nach 2-Feld-LA<br />

bei nodal negativen Patienten [1, 32]. Eine<br />

randomisierte Studie über erweiterte zervikale<br />

und obere mediastinale LA bei Patienten<br />

mit Plattenepithelkarzinom <strong>des</strong><br />

Ösophagus berichtete von einem 5-Jahres-<br />

Überleben von 66% vs. 48% nach Standard-LA.<br />

In der erweiterten Gruppe wurden<br />

im Durchschnitt 82 LK entfernt (vs.<br />

43 LK) [31].<br />

> Mit zunehmender Anzahl<br />

entfernter LK verbessert<br />

sich das Überleben<br />

Auch in einer Studie, welche die Ein-,<br />

2- und 3-Feld-LA miteinander verglich,<br />

fand sich ein verbessertes Überleben mit<br />

zunehmender Anzahl der entfernten LK.<br />

Das 5-Jahres-Überleben betrug jeweils<br />

21,2%, 36,3% und 53,7% [25]. Da sich der<br />

Effekt vor allem bei den nodal negativen<br />

Patienten zeigte, deutet sich auch<br />

hier an, dass eher eine „stage migration“<br />

(s. oben) als ein chirurgisch induzierter<br />

therapeutischer Effekt vorliegt. Alle diese<br />

Studien stammen aus dem asiatischen<br />

Raum, Studien zu dieser Thematik in der<br />

westlichen Welt finden sich nicht.<br />

In der randomisierten holländischen<br />

Studie transthorakale vs. transmediastinale<br />

Ösophagektomie wurden jeweils 31<br />

vs. 16 LK entfernt. Es fand sich ein Überlebensvorteil<br />

von 39% vs. 29%, der allerdings<br />

nicht signifikant war. Eine fin-<br />

Chirurg 2010 · 81:103–110<br />

© Springer-Verlag 2010<br />

DOI 10.1007/s00104-009-1813-x<br />

A. Sendler<br />

<strong>Tumoren</strong> <strong>des</strong> <strong>oberen</strong> <strong>Gastrointestinaltrakts</strong>.<br />

Indikation und Ausmaß der Lymphknotendissektion<br />

Zusammenfassung<br />

Der Stellenwert der Lymphadenektomie (LA)<br />

als grundlegender Baustein der operativen<br />

Therapie der <strong>Tumoren</strong> <strong>des</strong> <strong>oberen</strong> <strong>Gastrointestinaltrakts</strong><br />

wird derzeit in Frage gestellt.<br />

Es wird die Frage aufgeworfen, ob es überhaupt<br />

eine lineare Metastasierung gibt oder<br />

ob nicht die Fernmetastasierung parallel zur<br />

Tumorigenese erfolgt. Nach letzterem Konzept<br />

hätte die LA keine therapeutische Bedeutung.<br />

Eine erweiterte LA führt zu einem deutlich<br />

verbesserten Staging in der pN-Kategorie.<br />

Nach erweiterter LA wird die lokoregionäre<br />

Tumorkontrolle beim Ösophagus- und<br />

Magenkarzinom signifikant verbessert. Zumin<strong>des</strong>t<br />

beim Magenkarzinom wird deutlich,<br />

dass sich mit der erweiterten D2-LA ein Prognosegewinn<br />

für Patienten erreichen lässt,<br />

deren lymphogene Metastasierung nicht<br />

Tumors of the upper gastro-intestinal tract.<br />

Indications and extent of lymph node dissection<br />

Abstract<br />

The appropriate extent of lymph node dissection<br />

in tumors of the upper gastro-intestinal<br />

tract continues to be debated. The basic tenet<br />

of surgical oncology that cancerous lymph<br />

no<strong>des</strong> are indicators not governors of survival<br />

is under question and derives from the different<br />

theories of metastasis. Is the metastatic<br />

flow linear (indicators) or does it occur in parallel<br />

to tumorigenesis (governor)? If the latter<br />

theory is true there would be only a limited<br />

indication for lymphadenectomy (LA).<br />

Extended LA leads to an ameliorated<br />

staging of the N category. Following LA locoregional<br />

tumor control is significantly improved<br />

for esophageal and gastric cancer. In<br />

case of gastric cancer it is evident that there<br />

is a group of patients in which extended LA<br />

oder nur wenig fortgeschritten ist. Für beide<br />

<strong>Tumoren</strong>titäten gilt, dass der Prognosegewinn<br />

bei lokal fortgeschrittener Erkrankung<br />

nicht bewiesen werden kann. Die erweiterte<br />

radikale LA hat keine Bedeutung beim Pankreaskarzinom,<br />

es resultiert kein verlängertes<br />

Überleben. Wichtig ist bei allen 3 <strong>Tumoren</strong>titäten,<br />

dass die LA mit hoher chirurgischer Expertise<br />

durchgeführt wird. Da Patienten, die<br />

von der LA profitieren, im präoperativen Staging<br />

nicht zu definieren sind, wird beim Ösophagus-<br />

und Magenkarzinom empfohlen, die<br />

Indikation zur erweiterten LA eher großzügig<br />

zu stellen.<br />

Schlüsselwörter<br />

Lymphadenektomie · Ösophaguskarzinom ·<br />

Magenkarzinom · Pankreaskarzinom<br />

lead to improved long-term survival. This<br />

gain in prognosis affects patients in which<br />

lymph node metastasis is not or only slightly<br />

advanced. In locally advanced tumors there<br />

is no prognostic benefit. Patients who might<br />

benefit from the extended procedure cannot<br />

be assessed during preoperative staging.<br />

Therefore, the indications for the procedure<br />

should be liberally carried out by experienced<br />

hands and in experienced centers. According<br />

to randomized studies there is no indication<br />

for extended radical LA in pancreatic cancer.<br />

Keywords<br />

Lymphadenectomy · Esophageal cancer ·<br />

Gastric cancer · Pancreatic cancer<br />

Der Chirurg 2 · 2010 |<br />

105


Kum. Überleben<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

pN3<br />

Plattenepithelkarzinom<br />

Risiko von Lymphknotenmetastasen<br />

m1<br />

m2<br />

m3<br />

sm1<br />

sm2<br />

sm3<br />

pN2<br />

0%<br />

0%<br />

8%<br />

14%<br />

39%<br />

51%<br />

pN1<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Überleben (Monate)<br />

nische, populationsbasierte Studie über<br />

402 Patienten fand hingegen einen deutlichen<br />

5-Jahres-Überlebensvorteil der 2-<br />

Feld-LA (50%) gegenüber weniger ausgedehnten<br />

Resektionen (23,2%, p=0,005)<br />

[23].<br />

Das Auftreten von Lokalrezidiven ist<br />

nach transmediastinaler Resektion höher<br />

als nach transthorakaler En-bloc-<br />

Resektion mit LA (40–52% vs. 5–8%).<br />

Das Lokalrezidiv nach transmediastinalem<br />

Vorgehen tritt zudem fast immer<br />

im Mediastinum auf [2, 27]. Hier zeigt<br />

sich eindeutig ein Effekt der erweiterten<br />

LA. Die lokale Tumorkontrolle ist für die<br />

Lebensqualität entscheidend, ob sie einen<br />

Einfluss auf das Überleben hat, ist<br />

nicht sicher.<br />

Leitthema<br />

N=13 Publikationen, 2994 Patienten<br />

p


Leitthema<br />

Tab. 3 Morbidität und Mortalität der D2-Lymphadenktomie in prospektiv randomisierten<br />

europäischen Studien<br />

Autor Jahr Patienten<br />

(n)<br />

jedoch Lymphknotenzahlen von >25 zu<br />

erwarten, wenn die erweiterte LA konsequent<br />

ausgeführt wird.<br />

Die D1-LA wird definiert durch die Entfernung<br />

der Lymphknotenstationen 1–6<br />

an der großen und kleinen Kurvatur. In<br />

Japan und in den Zentren der westlichen<br />

Welt wird die D2-LA als Standardtherapie<br />

angesehen (Lymphknotenstation 1–6 und<br />

7–11). Das Kompartiment 1 beinhaltet alle<br />

perigastrischen LK (Stationen 1–6), das<br />

Kompartiment 2 die Lymphknotenstation<br />

oberhalb <strong>des</strong> Pankreas um den Truncus<br />

coeliacus herum (Stationen 7–11), die<br />

Lymphknotenpositionen 12–16 (Lig. hepatoduodenale,<br />

retropankreatisch) gehören<br />

dem Kompartiment 3 an (vgl. Abb. 1<br />

im Beitrag Bork et al. in diesem Heft).<br />

Für <strong>Tumoren</strong> <strong>des</strong> mittleren Magendrittels<br />

gilt diese Regel ohne Ausnahme.<br />

Für <strong>Tumoren</strong> <strong>des</strong> proximalen oder distalen<br />

Drittels kann die D2-LA nach links<br />

(Station 16, linker Nierenstiel) oder nach<br />

rechts (Station 13, retropankreatisch) erweitert<br />

werden.<br />

In westlichen Ländern wird die LA in<br />

der sog. „En-bloc-Technik“ durchgeführt.<br />

Dabei wird das lymphatische Gewebe en<br />

bloc von der Peripherie zum Zentrum<br />

<strong>des</strong> Tumors entfernt (zentripetal). Die LK<br />

sind damit sämtlich am Resektionspräparat<br />

vorhanden. Der Pathologe ist dadurch<br />

in der Lage, die anatomische Lokalisation<br />

der LK zu identifizieren, sie zu dissezieren<br />

und zu zählen.<br />

Ergebnisse der Lymphadenektomie<br />

Morbidität<br />

(%)<br />

Mortalität<br />

(%)<br />

5-Jahres-Überleben<br />

(%)<br />

D1 D2 D1 D2 D1 D2 D1 D2<br />

Dent et al. [9] 1988 22 32 15 30 0 0<br />

Bonenkamp et al. [4] 1999 380 331 25 43 4 10 45 47<br />

Cuschieri et al. [10] 1999 200 200 28 46 6.5 13 35 33<br />

Gesamt 602 552 26 44 a 4,7 10,5 a 41,5 42<br />

a Statistisch signifikant.<br />

In verschiedenen nichtrandomisierten<br />

Studien wurden 5-Jahres-Überlebensraten<br />

für die D2-LA zwischen 43 und 64% berichtet.<br />

Es fanden sich keine Unterschiede<br />

in der Letalität und Morbidität zwischen<br />

beiden Verfahren. Im Vergleich zur D1-LA<br />

zeigte die Mehrzahl der nichtrandomisierten<br />

Studien bei ebenfalls geringer<br />

Morbidität und Mortalität einen Prognosevorteil<br />

der radikalen D2-LA gegenüber<br />

der D1-LA. In der Deutschen Magenkarzinomstudie<br />

konnte für die UICC-Stadien<br />

II und IIIA ein Prognosevorteil der<br />

D2-LA festgestellt werden [40]. Zwei aktuelle<br />

prospektive Beobachtungsstudien<br />

bestätigen die Ergebnisse aus den nichtrandomisierten<br />

Studien der 1990er Jahre<br />

[9, 12].<br />

Die randomisierten Studien aus den<br />

Niederlanden (DGCT) und aus Großbritannien<br />

(MRC) bestätigen die in früheren<br />

Arbeiten gefundene geringere Rate an<br />

lokoregionären Rezidiven nach D2-LA<br />

[5, 6].<br />

> Linksseitige Pankreasresektion<br />

und Splenektomie sollten<br />

vermieden werden<br />

In beiden randomisierten Studien konnte<br />

jedoch bei erhöhter Morbidität und Mortalität<br />

kein Prognosegewinn nach D2-LA<br />

nachgewiesen werden (. Tab. 3). Die Letalität<br />

in der D2-LA-Gruppe betrug in der<br />

niederländischen Studie 10% (32/390) und<br />

in der MRC-Studie 13% (26/200). Allein<br />

durch diese hohe postoperative Mortalität<br />

können eventuelle Vorteile im Langzeitüberleben<br />

verschleiert werden. Die hohen<br />

Komplikationsraten der D2-LA in beiden<br />

Studien werden durch die hohe Anzahl<br />

von Splenektomien und Pankreaslinksresektionen<br />

in dieser Gruppe erklärt (DGCT:<br />

32% vs. 3% (D1), MRC: 56,5% vs. 4%). Dadurch<br />

kam es häufig zu Pankreasfisteln<br />

mit septischen Komplikationen, die ursächlich<br />

für die hohe postoperative Morbidität<br />

und Letalität waren. Deshalb sollte<br />

die linksseitige Pankreasresektion und/<br />

oder Splenektomie nach Möglichkeit vermieden<br />

werden.<br />

Ein Cochrane-Review bestätigt die Ergebnisse<br />

der randomisierten Studien: In<br />

der Metaanalyse findet sich kein Vorteil<br />

der erweiterten LA, lässt jedoch eine abschließende<br />

Bewertung der LA beim Magenkarzinom<br />

offen [29].<br />

In den 11-Jahres-Überlebensdaten der<br />

niederländischen Studie findet sich ebenfalls<br />

kein Überlebensvorteil für das Gesamtkollektiv.<br />

Wenn die einzelnen Stadien<br />

getrennt betrachtet werden, finden sich<br />

Überlebensvorteile (Stadium II 23% vs. 37%,<br />

Stadium IIIA 4% vs. 22%) für die D2-LA,<br />

die jedoch statistisch nicht signifikant<br />

sind (kleine Gruppengröße) [21]. Werden<br />

Patienten mit Splenektomie und Pankreaslinksresektion<br />

von der Analyse ausgeschlossen,<br />

werden die Vorteile der D2-LA<br />

im Gesamtkollektiv signifikant (11-Jahres-Überleben<br />

33% [D1] vs. 47% [D2]<br />

p=0,018) [19]. Auch finden sich in der holländischen<br />

Studie deutlich weniger Lokalrezidive<br />

nach D2-LA [20].<br />

Eine aktuelle randomisierte Studie aus<br />

Taiwan, in der die D3-LA mit der D1-LA<br />

verglichen wurde, zeigt ebenfalls einen<br />

deutlichen Trend zu weniger Lokalrezidiven<br />

nach 5 Jahren: 40,3 vs. 50,6%<br />

(p=0,197). In dieser Studie fand sich ein<br />

signifikanter Überlebensvorteil für die<br />

D3-Gruppe. Die 221 Resektionen wurden<br />

von drei Chirurgen durchgeführt, ohne<br />

postoperative Letalität [43]. Ein randomisierter<br />

Vergleich zwischen der D2- vs.<br />

D4-LA aus Japan ergab kein verbessertes<br />

Überleben, bei äußerst geringer Morbidität<br />

und Mortalität (0,8% in beiden Gruppen)<br />

beider Verfahren [37].<br />

Insgesamt unterstreichen die vorliegenden<br />

Arbeiten, dass eine D2-LA ohne<br />

Splenektomie und Pankreaslinksresektion<br />

in Zentren mit entsprechender Erfahrung<br />

nicht zu einer Erhöhung der Mortalität<br />

führt. Für diese Fälle ist auch ein<br />

Prognosegewinn gegenüber der eingeschränkten<br />

LA zu erwarten. Da die Patientengruppe,<br />

die von der erweiterten LA<br />

profitieren wird, bislang weder präoperativ<br />

noch intraoperativ identifiziert werden<br />

kann, bleibt die D2-LA das Standardverfahren<br />

bei lokal fortgeschrittenen Magenkarzinomen.<br />

108 | Der Chirurg 2 · 2010


Lymphadenektomie<br />

beim Pankreaskarzinom<br />

Bei der nach wie vor nicht befriedigenden<br />

Prognose beim Pankreaskarzinom wurde<br />

die Möglichkeit der erweiterten LA lange<br />

untersucht. Ishikawa et al. berichteten<br />

von einer 25%-5-Jahres-Überlebensrate<br />

nach Kausch-Whipple-Resektion und retroperitonealer<br />

LA [24]. Nach einer Studie<br />

von Manabe et al. fand sich ein 5-Jahres-Überleben<br />

nach erweiterter radikaler<br />

LA vs. Standard-LA von 33,4% vs. 0% [28].<br />

Nach diesen positiven Ergebnissen wurde<br />

die LA beim Pankreaskarzinom intensiv<br />

untersucht.<br />

> Die erweiterte radikale LA<br />

hat beim Pankreaskarzinom<br />

keine Bedeutung<br />

Tab. 4 Erweiterte vs. Standardlymphadenektomie beim Pankreaskarzinom (randomisierte<br />

kontrollierte Studien)<br />

Autor Operation Anzahl Morbidität Letalität Medianes Überleben<br />

(n) (%) (%) (Monate)<br />

Pedrazzoli et al. [33]<br />

Yeo et al. [43]<br />

Farnell et al. [12]<br />

Da zuvor die Nomenklatur vollkommen<br />

uneinheitlich war, wurde der genaue Umfang<br />

der LA 1999 in einer Konsensuskonferenz<br />

definiert. Es wird zwischen Standard,<br />

radikal und erweitert radikal unterschieden<br />

[33].<br />

Die Standard-LA umfasst beim Pankreaskarzinom<br />

die supra- und infrapankreatischen<br />

LK im Bereich <strong>des</strong> Kopfes und<br />

Körpers, pankreatikoduodenalen LK (vordere<br />

und hintere) und die pylorischen LK.<br />

Diese Lymphknotenstationen werden bei<br />

der Pankreaskopfresektion routinemäßig<br />

mit entfernt.<br />

Die radikale LA umfasst zusätzlich die<br />

proximalen mesenterialen LK, die LK am<br />

Ductus choledochus – die bei der Dissektion<br />

<strong>des</strong> Lig. hepatoduodenale mit entfernt<br />

werden – und die LK am Truncus coeliacus.<br />

Die erweiterte radikale LA umfasst zusätzlich<br />

eine LA der Aorta und Cava,<br />

der A. mesenterica superior und inferior,<br />

der V. lienalis und der Pfortader.<br />

Bei der Pankreaskopfresektion werden<br />

standardisiert die anterioren und posterioren<br />

pankreatikoduodenalen LK mit entfernt.<br />

Es wird empfohlen diese LA auf<br />

das Lig. hepatoduodenale bis zum Truncus<br />

coelicus auszudehen. Ferner sollte die<br />

rechte Seite der A. mesenterica superior<br />

lymphadenektomiert werden, nicht die<br />

gesamte Arterie, da dies zu kaum therapierbaren<br />

Diarrhöen führen kann.<br />

Auch beim Pankreaskarzinom wurde<br />

in den westlichen Ländern versucht, ausgehend<br />

von japanischen Daten aus den<br />

1980er Jahren, die Prognose durch eine<br />

erweiterte radikale LA zu verbessern.<br />

Es finden sich mehrere randomisierten<br />

Studien, die eine Standard- vs. eine<br />

radikale LA miteinander vergleichen<br />

(. Tab. 4). Diese Arbeiten wurden in einer<br />

aktuellen Metaanalyse zusammengefasst<br />

[30]. Insgesamt fand sich in 8 prospektiven<br />

Studien zwar eine signifikant höhere<br />

Zahl an entfernten LK; in den 3 Studien,<br />

mit denen eine Metaanalyse bezüglich<br />

<strong>des</strong> Überlebens durchgeführt werden<br />

konnte, fand sich nach erweiterter radikaler<br />

Dissektion kein Überlebensvorteil. In<br />

2 Studien war die Rate an postoperativen<br />

Diarrhöen deutlich erhöht.<br />

Damit gibt es derzeit keine Indikation<br />

zur erweiterten radikalen LA beim Pankreaskarzinom.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Standard<br />

Erweitert<br />

Standard<br />

Erweitert<br />

Standard<br />

Erweitert<br />

a p


Leitthema<br />

Korrespondenzadresse<br />

Prof. Dr. A. Sendler<br />

Isar Medizin Zentrum,<br />

Sonnenstraße 24–26, 80331 München<br />

andreas.sendler@isarkliniken.de<br />

Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor<br />

gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.<br />

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110 | Der Chirurg 2 · 2010

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