03.11.2014 Aufrufe

Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts - ResearchGate

Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts - ResearchGate

Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts - ResearchGate

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Leitthema<br />

Tab. 1 Prävalenz der Lymphknotenmetastasierung<br />

in Verhältnis zur T-Kategorie<br />

beim Ösophaguskarzinom [26]<br />

T-Kategorie<br />

Positive LK<br />

pT1a 0%<br />

pT1b 34,8%<br />

pT2 70,8%<br />

pT3 78,0%<br />

pT4 50%<br />

LK Lymphknoten.<br />

Tab. 2 Verhältnis zwischen T-Kategorie und Lymphknotenstatus<br />

(Ösophaguskarzinom) [17]<br />

T-Kategorie Positive LK 1–4 positive LK >4 positive LK M1 (Lymph)<br />

(%) (%) (%) (%)<br />

pT1a 6 6 0 0<br />

pT1b 31 25 6 6<br />

pT2 77 69 8 31<br />

pT3 85 40 45 40<br />

LK Lymphknoten.<br />

kalisation <strong>des</strong> Primärtumors im Ösophagus<br />

[18, 27].<br />

Die Münchener Arbeitsgruppe analysierte<br />

die Art der LK-Metastasierung<br />

beim Adenokarzinom <strong>des</strong> distalen Ösophagus,<br />

wenn nur ein LK metastatisch befallen<br />

war (n=42). In mehr als 95% der Fälle<br />

war der positiven LK im hinteren, unteren<br />

Mediastinum, in der rechten oder<br />

linken parakardialen Region oder entlang<br />

der kleinen Kurvatur und der A. gastrica<br />

sinistra zu finden. Nur in einem Fall fand<br />

sich ein positiver LK an der Trachealbifurkation.<br />

Erst in fortgeschrittenen Tumorstadien<br />

fanden sich vermehrt positive LK<br />

in distalen Lokalisationen. Auch andere<br />

Arbeitsgruppen berichten von diesem<br />

Ausbreitungsmuster [11, 15, 17, 42]. Die<br />

Ergebnisse dieser Arbeit werden dahingehend<br />

erklärt, dass sich die LK-Metastasierung<br />

linear ausbreitet, somit ist in frühen<br />

Tumorstadien durch die LA eine Prognoseverbesserung<br />

zu erzielen.<br />

In einer kürzlich publizierten Arbeit<br />

analysierte die Arbeitsgruppe von<br />

DeMeester retrospektiv die Daten von<br />

301 Patienten mit Barrett-Karzinom und<br />

208 Patienten mit <strong>Tumoren</strong> <strong>des</strong> gastroösophagealen<br />

Übergangs, die alle ösophagektomiert<br />

wurden [26]. Die Klassifikation<br />

der Lokalisation der <strong>Tumoren</strong> (Siewert<br />

Typ I vs. Typ II [III?]) der Jahre 1987<br />

bis 2007 geschah retrospektiv nach der<br />

endoskopischen schriftlichen Beschreibung<br />

<strong>des</strong> Tumorzentrums. Die Gruppe<br />

berichtet, dass positive mediastinale LK<br />

bei mehr als 40% in jeder Gruppe vorlagen<br />

(47% Barrett-Karzinom, 41% Siewert<br />

Typ II), auch das 5-Jahre-Überleben war<br />

vergleichbar (45% vs. 38%, nicht signifikant).<br />

Es wird gefolgert, dass beide Entitäten<br />

ösophagektomiert werden müssten.<br />

Es scheint jedoch fraglich, diese entscheidende<br />

Frage nach einer monozentrischen,<br />

retrospektiven Untersuchung zu<br />

beantworten.<br />

Ausmaß der Lymphadenektomie<br />

Über das Ausmaß der LA beim Ösophaguskarzinom<br />

besteht bisher kein Konsens. Es<br />

wird zwischen der 2-Feld- und 3-Feld-LA<br />

unterschieden. Unter einer 2-Feld-LA versteht<br />

man beim Ösophaguskarzinom die<br />

Entfernung der LK im Bereich <strong>des</strong> Abdomens<br />

sowie im Bereich <strong>des</strong> Mediastinums,<br />

unter einer 3-Feld-LA zusätzlich die LA<br />

im Halsbereich.<br />

Die abdominelle LA ist standardisiert.<br />

Es werden die LK <strong>des</strong> Kompartiment 2<br />

(s. Magenkarzinom) entfernt, wobei die<br />

LA beim Ösophaguskarzinom rechts die<br />

A. gastrica dextra schont. Zusätzlich müssen<br />

die LK entlang der kleinen Kurvatur<br />

entfernt werden.<br />

Uneinheitlicher sind die Ansichten<br />

zum Ausmaß der mediastinalen LA. Unumstritten<br />

ist die LA im infrabifurkalen,<br />

hinteren Mediastinum. Diese LA wird als<br />

Standardmediastinektomie bezeichnet.<br />

Erfolgt eine Ausweitung der LA entlang<br />

der linken Seite der Trachea unter Präparation<br />

<strong>des</strong> linksseitigen N. recurrens,<br />

spricht man von einer erweiterten mediastinalen<br />

LA. Wird die LA auch rechtsseitig<br />

der Trachea ausgeführt, handelt es<br />

sich um eine komplette oder totale mediastinale<br />

LA. Die zervikale LA betrifft die<br />

zentralen LK und die Lymphabflusswege<br />

entlang der großen Gefäße (A. carotis und<br />

V. jugularis) beidseits.<br />

Bei den <strong>Tumoren</strong> Siewert Typ II und<br />

III ist nach den Daten der Münchener<br />

Arbeitsgruppe die transhiatal erweiterte<br />

Gastrektotomie mit LA im hinteren, unteren<br />

Mediastinum ausreichend [41].<br />

In einer Studie mit 2597 Patienten der<br />

amerikanischen SEER-Datenbank (Surveillance,<br />

Epidemiology and End-Results)<br />

wurde gezeigt, dass bei pN0-klassifizierten<br />

<strong>Tumoren</strong> signifikant weniger<br />

LK entfernt wurden als bei pN1-<strong>Tumoren</strong><br />

[38]. Auch von anderen Autoren wurde<br />

der enge Zusammenhang zwischen Anzahl<br />

der entfernten LK und einer positiven<br />

N-Kategorie beschrieben. In dieser<br />

Arbeit waren die Anzahl der LK und die<br />

Anzahl der negativen LK in der multivariaten<br />

Analyse unabhängige Variablen für<br />

ein verbessertes Überleben. Patienten mit<br />

mehr als 30 untersuchten LK hatten das<br />

beste Überleben, dies galt vor allem für die<br />

N0-Patienten, eingeschränkt auch für die<br />

Patienten mit N1-<strong>Tumoren</strong>. Patienten mit<br />

30+ untersuchten LK hatten ein 5-Jahres-<br />

Überleben von 41% gegenüber 25%, wenn<br />

nur zwischen 2–4 LK untersucht wurden.<br />

Dieser Effekt fand sich sowohl beim<br />

Plattenepithel- als auch beim Adenokarzinom.<br />

Barbour et al. berichten von 366<br />

Patienten, von denen zu 68% min<strong>des</strong>tens<br />

15 LK untersucht wurden [3]. Diese Patienten<br />

hatten vermehrt LK-Metastasen,<br />

verglichen mit den Patienten, bei denen<br />

weniger als 15 LK untersucht wurden<br />

(p

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!