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Download Magazin 1/2007 deutsch (PDF) - Robert Bosch Stiftung

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38 :: Studien und Publikationen<br />

KULTURPOLITIK IN EUROPA<br />

KULTURREPORT<br />

FORTSCHRITT EUROPA<br />

»Als ich ein Junge war, träumte ich<br />

von einem Europa ohne Grenzen.<br />

Nun reise ich quer hindurch, virtuell<br />

und realiter, ohne je meinen Pass zu<br />

zeigen, zahle sogar mit einer Währung,<br />

aber wo ist meine Emotion geblieben?«,<br />

fragt Wim Wenders im<br />

Kulturreport, der im Juni in Brüssel<br />

der Öentlichkeit vorgestellt wurde.<br />

So wie dem <strong>deutsch</strong>en Filmregisseur<br />

geht es vielen – vor allem jungen –<br />

Bürgern Europas, die sich von den<br />

Institutionen der europäischen Union<br />

weder repräsentiert noch angesprochen<br />

fühlen.<br />

Kein Wunder, so Wenders. Niemand<br />

liebe sein Land wegen seiner<br />

Politik oder wegen seines Marktes.<br />

Nach außen wie nach innen zu seinen<br />

Bewohnern agiere Europa stets<br />

mit wirtschaftlichen oder politischen<br />

Argumenten, nicht mit Emotionen.<br />

Dabei ist den Vertretern der<br />

Brüsseler Institutionen schon lange<br />

klar, dass die Idee der europäischen<br />

Einigung neu belebt werden muss.<br />

„Ein Organismus ohne Seele ist tot<br />

und ein geeintes Europa braucht eine<br />

Seele“, ahnte seinerzeit schon der<br />

ehemalige EU-Kommissionspräsident<br />

Jacques Delors. Sein heutiger<br />

Nachfolger José Manuel Barroso<br />

geht sogar noch einen Schritt weiter:<br />

»Kultur ist der Grundpfeiler des<br />

Zusammengehörigkeitsgefühls, das<br />

Europa braucht.« Der Kultur und<br />

Kulturpolitik kommt somit im europäischen<br />

Einigungsprozess eine<br />

strategische Rolle zu. Doch wird sie<br />

genutzt? Wie steht es um die Kulturbeziehungen<br />

innerhalb Europas?<br />

Was kann die europäische Kulturpolitik<br />

mit ihren Mitteln zur Herausbildung<br />

einer europäischen Identität<br />

beitragen?<br />

Das herauszufinden, hat die <strong>Robert</strong><br />

<strong>Bosch</strong> <strong>Stiftung</strong> gemeinsam mit<br />

dem Institut für Auslandsbeziehungen<br />

den Kulturreport unter dem<br />

Titel »Fortschritt Europa« herausgebracht.<br />

Herausgekommen ist ein<br />

Sammelband, in dem Kulturpolitiker,<br />

Journalisten, Bildungsexperten,<br />

Theater- und Filmemacher, Festivalorganisatoren<br />

und Wissenschaftler<br />

aus der ganzen Welt überraschende<br />

Antworten und persönliche Einschätzungen<br />

geben. Selbstkritisch<br />

beschreiben sie den Verfall der Sprachenvielfalt<br />

oder den Hang zur Kultur<br />

des Massengeschmacks in Europa.<br />

Sie formulieren ihre Honung<br />

auf einen eigenständigen europäischen<br />

Film, entwerfen Blaupausen<br />

für eine europäische Bildung und<br />

wünschen sich neue Formen der<br />

Literaturvermittlung. Der Kulturreport<br />

wird 2008 fortgeführt.<br />

Kulturreport »Fortschritt Europa«<br />

Hg. vom Institut für Auslandsbeziehungen<br />

und der <strong>Robert</strong> <strong>Bosch</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

British Council, der Schweizer Kulturstiftung<br />

Pro Helvetia und der <strong>Stiftung</strong><br />

für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.<br />

Stuttgart: ifa, <strong>2007</strong>.

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